[0001] Die Erfindung betrifft eine Massagemanschette mit aus einem elastischen Werkstoff
gebildeten rohrförmigen Hohlkammern mit Anschlüssen für eine Füllung mit einem Fluid,
wobei die Hohlkammern, parallel zueinander angeordnet, sich schuppenförmig überdecken
und im Bereich ihrer schmalen Stirnseiten je an einer gemeinsamen Unterlage befestigt
sind.
[0002] Manschetten der oben genannten Art sind bereits bekannt geworden beispielsweise durch
das DE-G 85 30 877. Solche Einrichtungen haben sich in der Praxis sehr bewährt und
werden angewendet z.B. zum Entstauen des Gewebes von Extremitäten. Hierbei sind die
bekannten Manschetten so ausgebildet, daß sie mit den Einzelkammern um die zu entstauenden
Extremitäten, beispielsweise einem bestimmten Armteil oder Beinteil, herum gelegt
werden. Sie werden dann verbunden mit einer Steuereinrichtung, die mit einer entsprechenden
Druckquelle verbunden ist, die die einzelnen Kammern die Manschette nacheinander mit
einem gewünschten Druck in einer gewünschten Geschwindigkeit aufbläst bzw. nachfolgend
wieder entlastet, so daß die Gewebeflüssigkeit langsam vorwärts getrieben wird. Auch
die zugehörigen Steuereinrichtungen sind bereits bekannt.
[0003] Darüber hinaus sind mit dem DE-G 86 20 269 solche Einrichtungen bekannt geworden
die sich auch für eine Flächenbehandlung eignen. Auch solche Einrichtungen haben sich
in der Praxis sehr gut bewährt. Um die röhrenförmigen Hohlkammern, die sich schuppenartig
überdeckend angeordnet sind, zu halten, sind diese an ihren schmalen Stirnseiten nahtartig
zusammengelegt, verschlossen und auf einer gemeinsamen Unterlage befestigt. Hierbei
erfolgt die Befestigung im Bereich der Naht an einem geringen Nahtüberstand, der an
die gemeinsame Unterlage anvulkanisiert oder in sonstiger geeigneter Weise an dieser
gemeinsamen Unterlage befestigt ist. Diese Befestigung neigt am vorderen Ende -dies
ist das Ende, das schuppenförmig auf der nächsten Hohlkammer aufliegt dazu, im Dauerbetrieb
aufzureißen, wohl verursacht durch die Kraft, die von der aufgeblasenen Hohlkammer
auf die teilweise darüber liegende überdeckende Hohlkammer ausgeübt wird.
[0004] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, Manschetten der eingangs beschriebenen
Art vorzugschlagen, durch deren Gestaltung ein Einreißen an der genannten Stelle vermieden
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Massagemanschette der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß jede schmale Stirnseite der rohrförmigen Hohlkammern einen
Befestigungslappen aufweist, dessen freie Längsseite an der gemeinsamen Unterlage
befestigt ist.
[0006] Ergänzend wird dann nach der Erfindung vorgeschlagen, daß jede Hohlkammer aus zwei
flachen Werkstoffstreifen gebildet ist, die je mindestens eine freie Breitseite aufweisen,
wobei die freien Breitseiten miteinander verbunden werden zur Bildung einer hohlen
Röhre und daß die Stirnseiten zur Bildung der Hohlkammern mit mindestens einer Quernaht
zusammengefügt sind, die in einem Abstand zum stirnseitigen Ende der Röhre verläuft,
zur Bildung des Befestigungslappens. Hierdurch gelingt es den Befestigungslappen einstückig
mit der Röhre auszubilden, so daß die Entstehung einer neuen Kerbzone nach Beseitigung
der bisherigen Kerbzone verhindert wird.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Befestigungslappen
mindestens in dem auf der nächsten Hohlkammer aufliegenden Bereich eine größere Länge
aufweise als die Breite der flachgedrückten Hohlkammer. Hierdurch wird eine weitere
Entlastung des reißgefährdeten Bereiches erreicht.
[0008] Schließlich ist nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß der Übergang zwischen
dem längeren Teil des Befestigungslappens und der zugehörigen Breitseite der Hohlkammer
eine Ausrundung aufweist. Hierdurch gelingt es zwischen Befestigungslappen und Röhre
einen guten Übergang zur Verteilung der Zug- und Spreizkräfte zu schaffen und neue
Kerbzonen zu vermeiden.
[0009] Die Erfindung soll nun anhand von Skizzen, die ein Ausführungsbeispiel zeigen, näher
erläutert werden.
[0010] Es zeigen:
Figur 1 Draufsicht auf eine neuerungsgemäße Manschette
Figur 2 Gestreckte und aufgeblasene Einzelkammer in Ansicht nach Pfeil A aus Figur
1
Figur 3 Schnitt I-I nach Figur 1
[0011] Die erfindungsgemäße Manschette 1 besteht im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 im
wesentlichen aus mehreren rohrförmigen Hohlkammern 2, die parallel zueinander und
sich gegenseitig schuppenförmig überdeckend angeordnet sind. Jede Hohlkammer 2 weist
einen Anschluß 3 für eine Füllung mit einem Fluid, z.B. mit Luft, auf. An ihren schmalen
Stirnseiten 4 sind diese Hohlkammern 2 durch eine Quernaht 12 verschlossen, die in
einem Abstand 13 vom stirnseitigen Ende 14 der Hohlkammer 2 verläuft, so daß dort
eine flache Lasche entsteht, die als Befestigungslasche 6 benutzt wird. Die gesamte
Hohlkammer 2 einschl. der Befestigungslappen 6 kann gebildet werden aus zwei übereinander
gelegten flachen Werkstoffstreifen 8 und 9 aus geeigneten Werkstoff, die z.B. über
eine jeweils an ihrer freien Breitseite 10 und 11 verlaufenden Schweißnaht oder Klebenaht
20 bzw. 21 miteinander verbunden sind. Hierdurch wird jeweils eine Röhre gebildet,
die nach Anbringung der bereits genannten Quernaht 12 zur Hohlkammer 2 wird. Der so
an den schmalen Stirnseiten 4 jeder Hohlkammer 2 entstandene Befestigungslappen 6
weist eine Länge 16 auf, die größer ist als die Breite 17 der unaufgeblasenen Hohlkammer.
Der Unterschied zwischen der genannten Länge 16 des Befestigungslappens 6 und der
Breite 17 der Hohlkammer 2 ist überbrückt mit einer Ausrundung 19, mit der der längere
Teil 18 des Befestigungslappens 6 zurückgeführt ist auf die Breite 17 der Hohlkammer
2.
[0012] Jede Hohlkammer 2 wird über die zugehörigen Befestigungslappen 6 auf der gemeinsamen
Unterlage 5 (Figur 2) befestigt. Hierzu wird die freie Längsseite 7 jedes Befestigungslappens
6 in ihrem Randbereich mit der gemeinsamen Unterlage 5 verklebt, verchweißt oder in
sonstiger geeigneter Weise verbunden. Wird nun jede Hohlkammer 2 aufgeblasen, so versucht
im überlappten Bereich die jeweils untere Hohlkammer 2 im Überlappungsbereich die
darüber befindliche Hohlkammer 2 nach oben wegzudrücken, wobei dies noch unterstützt
wird dadurch, daß ja auch die obere Hohlkammer 2 aufgeblasen wird. Es wird also im
Überdeckungsbereich die jeweils obere Hohlkammer 2 von der gemeinsamen Unterlage
5 abgehoben, wobei ein ungewollt weites Abheben durch die Befestigungslappen 6 verhindert
sind, die damit entsprechend belastet werden. Im rißgefährdeten Überdeckungsbereich
sorgt jedoch die größere Länge 16 des Befestigungslappens 6 dafür, daß im Bereich
15, der den längeren Teil 18 des Befestigungslappens 6 umfaßt, eine verringerte Reißbelastung
auf die Befestigungsnaht an der freien Längsseite 7 des Befestigungslappens 6 ausgeübt
wird, so daß an dieser vorderen Stelle die Befestigungsnaht nunmehr den üblichen Beanspruchungen
sicher standhält. Die Ausrundung 19 sorgt hierbei für eine Übergang, mit dem neue
zusätzliche Spannungen vermieden werden.
Es ist jedoch auch möglich, den längeren Teil 18 so, wie mit dem Verlauf der Linie
22 in Figur 1 angedeutet, zu gestalten und in die freie Breitseite 11 einer Hohlkammer
2 übergehen zu lassen.
[0013] Zur besseren Verdeutlichung der Anwendung ist in Figur 2 im Querschnitt eine Extremität
23 (Bein, Arm) angedeutet. Die nicht aufgeblasene Manschette 1 wird mit ihrem Hohlkammern
2 um diese Extremität 23 herumgewickelt, wobei die gemeinsame Unterlage 5 an der Extremität
zur Anlage kommt. Bei Bedarf kann dann die ganze Manschette 1 mit einer Umhüllung
24, die in Figur 2 nur angedeutet ist, umgeben sein, wodurch es möglich wird die räumliche
Ausdehnung der Hohlkammern 2 während des Aufblasvorganges zu begrenzen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0014]
1 Massagemanschette
2 rohrförmige Hohlkammer
3 Anschlüsse für eine Füllung
4 schmale Stirnseite
5 gemeinsame Unterlagen
6 Befestigungslappen
7 freie Längsseite
8 Werkstoffstreifen
9 Werkstoffstreifen
10 freie Breitseite
11 freie Breitseite
12 Quernaht
13 Abstand
14 stirnseitiges Ende der Röhre
15 Bereich
16 Länge
17 Breite
18 längerer Teil
19 Ausrundung
20 Naht
21 Naht
22 Linie
23 Extremität
24 Umhüllung
1. Massagemanschette mit aus einem elastischen Werkstoff gebildeten rohrförmigen Hohlkammern
mit Anschlüssen für eine Füllung mit einem Fluid, wobei die Hohlkammern, parallel
zueinander angeordnet, sich schuppenförmig überdecken und im Bereich ihrer schmalen
Stirnseiten je an einer gemeinsamen Unterlage befestigt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß jede schmale Stirnseite (4) einen Befestigungslappen (6) aufweist, dessen freie
Längsseite (7) an der gemeinsamen Unterlage (5) befestigt ist.
2. Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hohlkammer (2) aus
zwei flachen Werkstoffstreifen (8,9) gebildet ist, die je mindestens eine freie Breitseite
(10, 11) aufweisen, wobei die freien Breitseiten (10,11) miteinander verbunden werden
zur Bildung einer hohlen Röhre und daß die Stirnseiten (4) zur Bildung der Hohlkammern
(2) je mit mindestens einer Quernaht (12) zusammengefügt sind, die in einem Abstand
(13) zum stirnseitigen Ende (14) der Röhre verläuft, zur Bildung des Befestigungslappens
(6).
3. Manschette nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Befestigungslappen (6) mindestens in dem auf der nächsten Hohlkammer aufliegenden
Bereich (15) eine größere Länge (16) aufweist als die Breite (17) der flachgedrückten
Hohlkammer (2).
4. Manschette mindestens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang
zwischen dem längeren Teil (18) des Befestigungslappens (6) und der zugehörigen Breiteseite
(11) der Hohlkammer (2) eine Ausrundung (19) aufweist.