[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenne zum Empfangen und Übertragen bzw. Senden elektromagnetischer
Energie.
[0002] Es ist eine Antenne mit wenigstens zwei Halbwellendipolen bekannt, die nebeneinander
auf einer Achse angeordnet sind. Alle zwei nebeneinander (benachbart) angeordneten
Halbwellendipole sind mit den Herausführungen eines induktiv phasendrehenden Stromkreises
mit einer Phasenverschiebung von 180° el. verbunden, deren Abstand λ/8 beträgt. Das
freie Ende eines der End-Halbwellendipole ist die aktive Herausführung der Antenne
(Karl Rothammel: "Antennen-Handbuch", Sofia, 1977).
[0003] Ein Nachteil der bekannten Antenne besteht in ihrer geringen Wirksamkeit, welche
in ihrem ungenügenden Verstärkungsfaktor besteht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antenne mit einem erhöhten Verstärkungsfaktor
zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Antenne gelöst, die n Paare von Halbwellendipolen
enthält, die auf einer Achse angeordnet sind. Die Halbwellendipole jedes Paars sind
über einen entsprechenden phasendrehenden Strom kreis mit induktivem Charakter miteinander
verbunden. Die aktive Herausführung der Antenne ist vom freien Ende des einen der
End-Halbwellendipole herausgeführt. Auf der Seite der End-Halbwellendipole ist auf
derselben Achse je ein Viertelwellendipol angeordnet, wobei die passive Herausführung
der Antenne vom Ende des der aktiven Herausführung benachbarten Viertelwellendipols
herausgeführt ist. Die Verbindung zwischen den Paaren von Halbwellendipolen und zwischen
den End-Halbwellendipolen und deren entsprechenden Viertelwellendipolen ist kapazitiv,
wobei die Phasenverschiebung mit induktivem Charakter und die Phasenverschiebung
mit kapazitivem Charakter 60 bis 120° el. beträgt.
[0006] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Antenne bestehen in ihrer erhöhten Wirksamkeit,
d. h. im höheren Verstärkungsfaktor und im erhöhten Ausnutzungsfaktor der Antennenoberfläche.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Antenne sind Gegenstand der Patentansprüche
2 und 3.
[0008] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle Ausführungsform der Antenne mit n Paaren von Halbwellendipolen
und
Fig. 2 eine Ausführungsform der Antenne mit einem Paar von Halbwellendipolen.
[0009] Die Antenne gemäß Fig. 1 besteht aus n auf einer Achse 0-0 angeordneten Paaren 1₁,
1₂, ..., 1
n Halbwellendipolen 2₁-3₁, 2₂-3₂, ..., 2
n-3
n. Die Halbwellendipole 2₁-3₁, 2₂-3₂, ..., 2
n-3
n sind an ihren einander zugewandten Enden an jeweils einen induktiv phasendrehenden
Stromkreis 4₁, 4₂, ... bzw. 4
n mit einer Phasenverschiebung von 60 bis 120° el. miteinander verbunden. Die Verbindung
5 zwischen den einzelnen Paaren 1₁, 1₂, ..., 1
n hat kapazitiven Charakter mit einer Phasenverschiebung von 60 bis 120° el. Auf der
Seite der End-Halbwellendipole 2₁, 3
n ist auf derselben Achse 0-0 je ein Viertelwellendipol 6, 7 angeordnet, deren Verbindung
8 mit den Halbwellendipolen kapazitiven Charakter mit einer Phasenverschiebung von
60 bis 120° el. aufweist. Das freie Ende des ersten Halbwellendipols 2₁ ist die aktive
Herausführung der Antenne, die mit dem Innenleiter einer Koaxialleitung verbunden
ist. Die passive Herausführung der Antenne ist das benachbarte Ende des Viertelwellendipols
6, das mit dem geerdeten Außenlieter der Koaxialleitung verbunden ist. Die Herausführungen
der Antenne können ebenso vom freien Ende des letzten Halbwellendipols 3
n und dem benachbarten Ende des Viertelwellendipols 7 abgeleitet werden.
[0010] Die Antenne gemäß Fig. 2 enthält ein Paar 1 von Halbwellendipolen 2, 3, die miteinander
über einen induktiv phasendrehenden, als Spule ausgeführten Stromkreis 4 mit einer
Phasenverschiebung von 60 bis 120° el. verbunden sind. Auf den Seiten der beiden Enden
des Paares 1 ist auf der Achse 0-0 je ein Viertelwellendipol 6 bzw. 7 angeordnet,
der an das Paar 1 über eine kapazitive Verbindung 8 mit einer Phasenverschiebung von
60 bis 120° el. angeschlossen ist, die aus dem Luftspalt zwischen den Viertelwellendipolen
6, 7 und ihren benachbarten Halbwellendipolen 2, 3 besteht. Die aktive Herausführung
der Antenne ist vom freien Ende des Halbwellendipols 2 abgeleitet und die passive
Herausführung vom benachbarten Ende des Viertelwellendipols 6. Die aktive Herausführung
kann ebenso vom freien Ende des Halbwellendipols 3 und die passive Herausführung
vom benachbarten Ende des Viertelwellendipols 7 herausgeführt werden.
[0011] Durch unterschiedliche Varianten der Antenne können Antennensysteme mit mehreren
Elementen mit einer geeigneten Amplituden-Phasen-Speisung und Koordinierung zwischen
den Elementen des Systems gebildet werden.
[0012] Die Antenne arbeitet im Empfangs- oder im Sendebetrieb. Sie stellt eine kolineare
Reihe von Halbwellendipolen 2, 3 mit abwechselnd kapazitiver und induktiver Phasenverschiebung
dar, und zwar um je 60 bis 120° el. Die Viertelwellendipole 6, 7 haben die Funktion
eines koordinierenden Elements.
[0013] Mit der in Fig. 2 dargetellten Antenne, welche mit einem Paar 1 von Halbwellendipolen
2, 3 ausgeführt ist, wird bei einer Phasenverschiebung mit induktivem und kapazitivem
Charakter von 90° el. im Meterwellenbereich für Frequenzen von 160 MHz bis 200 MHz
ein Verstärkungsfaktor von 5,7 αB für eine Frequenz von 168 MHz in bezug auf den Halbwellendipol
1 erreicht. Im Dezimeterbereich wird für Frequenzen von 450 MHz bis 540 MHz ein Verstärkungsfaktor
4,4 αB für eine Frequenz von 525 MHz in bezug auf den Halbwellendipol erreicht.
[0014] Die erwarteten Verstärkungsfaktoren bei den unterschiedlichen Ausführungen der erfindungssgemäßen
Antenne sind in der Tabelle im Vergleich mit denen der bekannten Antenne am Ende der
Beschreibung angegeben.
[0015] Die Analyse der Daten zeigt, daß die Nahwerte der Verstärkungsfaktoren und ihre
entsprechenden wirksamen Oberflächen durch eine erfindungsgemäße Antenne mit einer
etwa halb so großen elektrischen Länge erreicht werden.
[0016] Die Antenne weist eine asymmetrische Herausführung auf, was eine direkte Verbindung
mit einer asymmetrischen Lei tung, z. B. einer Koaxialleitung, ermöglicht. Die Verbindung
der asymmetrischen Leitung kann auch über ein Koordinationsglied erfolgen.
[0017] Die Antenne kann über ein Symmetrier- und Koordinationsglied auch an eine symmetrische
Leitung angeschlossen werden.

1. Antenne mit n Paaren (1₁, 1₂, ...1n) von auf einer Achse (0-0) angeordneten Halbwellendipolen (2₁, 3n), die über je einen induktiv phasendrehenden Stromkreis (4₁, 4₂, ...4n) miteinander verbunden sind, wobei die aktive Herausführung der Antenne vom freien
Ende eines End-Halbwellendipols (2₁) herausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Seite der End-Halbwellendipole (2₁, 3n) auf derselben Achse (0-0) je ein Viertelwellendipol (6, 7) angeordnet ist, daß die
passive Herausführung der Antenne vom Ende des Viertelwellendipols (6 bzw. 7) herausgeführt
ist und die Verbindung zwischen den Paaren (1₁, 1₂, ...1n) von Halbwellendipolen und zwischen den End-Halbwellendipolen (2₁, 3n) und ihren entsprechenden Viertelwellendipolen (6, 7) kapazitiv ist, und daß die
induktive und die kapazitive Phasenverschiebung je 60 bis 120° el. beträgt.
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung der induktiv phasendrehenden Stromkreise (4₁, 4₂, ...,
4n) 90° el. beträgt.
3. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung der kapazitiven Verbindungen (5, 8) 90° el. beträgt.