[0001] Die Erfindung betrifft eine Glashalterung für Brillenglasrandschleifmaschinen, bestehend
aus zwei koaxialen zwischen ihren benachbarten Enden das Brillenglas haltenden, drehbaren
Halbwellen, von denen eine zum Einsetzen, Festspannen und Lösen des Glases zwischen
den Halbwellen axial verstellbar ist.
[0002] Derartige Glashalterungen sind bekannt. - Bei ihnen erfolgt das Festspannen des Glases
mit Hilfe eines Druckmittels, wobei ein Druckminderventil vorgesehen ist, durch das
beim Zustellen der axial verstellbaren Halbwelle diese bis zur Anlage an dem Brillenglas
mit einem schwächeren Druck beaufschlagt wird, während zum endgültigen Festspannen
des Brillenglases, das beim Schleifvorgang einem radialen Schleifdruck ausgesetzt
ist, ein stärkerer Druck auf die axial verstellbare Halbwelle ausgeübt werden kann.
- Wird bei einer solchen Glashalterung versehentlich der höhere Druck bereits ausgeübt
bevor das freie Ende der axial verstellbaren Brillenglashalbwelle an dem Brillenglas
anliegt, besteht die Gefahr, daß diese Halbwelle mit hohem Druck auf das noch nicht
lagegerecht zwischen den Halbwellen befindliche Glas oder aber auf einen oder mehrere
Finger der Bedienungsperson trifft.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile mit konstruktiv einfachen
Mitteln zu vermeiden.
[0004] Hierzu sieht die Erfindung dieser bekannten Vorrichtung gegenüber eine Glashalterung
der genannten Gattung vor, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die axial verstellbare
Halbwelle zum Festspannen des Glases mit dem Kolben eines Zylinderkolbenaggregats
oder mit einem Teil eines Schnecken- oder Schraubentriebs verbunden ist und zum Lösen
des Glases der Kolben oder ein Teil des Schnecken- oder Schraubentriebs axial mit
der Halbwelle von Hand verstellbar ist. - Die Merkmale der Unteransprüche dienen der
Verbesserung und Weiterentwicklung dieses Merkmals des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches.
[0005] Die erfindungsgemäße Glashalterung bietet den Vorteil, daß die Zustellung der axial
verstellbaren Halbwelle mittels zweier, voneinander unabhängiger Mittel erfolgen kann,
wodurch die Gefahr einer versehentlichen Fehlbedienung der Halbwelle vermieden wird.
Das Zustellen der axial verstellbaren Halbwelle kann einerseits von Hand beliebig
erfolgen, das Festspannen des Glases andererseits kann mit Hilfe pneumatischer Mittel
oder durch Bewegen des Schnecken- oder Schraubentriebes erfolgen. Die erfindungsgemäße
Glashalterung zeigt ferner den Vorteil eines einfachen konstruktiven Aufbaus und vor
allem einer problemlosen Bedienung. Hierbei kann die Kraft zum Festspannen des Glases
erst dann wirksam gemacht werden, wenn die axial verstellbare Halbwelle eine Position
erreicht hat, in der das Glas in seiner Lage festgehalten wird und somit ein Einklemmen
der Finger der Bedienungsperson ausgeschlossen ist.
[0006] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der axial verstellbaren Halbwelle der
erfindungsgemäßen Glashalterung dargestellt und zwar zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform, bei der das Festspannen des Glases für das Randschleifen
desselben durch ein Druckmittel erzeugt wird und
Fig. 2 eine Ausführungsform, bei der das Festspannen durch einen Schraubentrieb geschieht.
[0007] Das Brillenglas wird in der Randschleifmaschine in bekannter Weise zwischen zwei
Halbwellen eingespannt, von denen in Fig. 1 die eine, axial verstellbare Halbwelle
1 dargestellt ist, die nicht dargestellte, axial unverschiebliche Halbwelle trägt
an ihrem freien Ende die Schablone, nach deren Umfang die Kontur des Brillenglases
erstellt wird. Durch die Drehbewegung der angetriebenen Halbwelle 1 wird unter Zwischenschaltung
des Brillenglases auch die zweite Halbwelle in Drehung versetzt. - Dies ist eine bekannte
Technik.
[0008] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform trägt die Brillenglashalbwelle 1
an ihrem vorderen Ende 1a einen nicht dargestellten Sauger, der drehfest mit der Welle
1 verbunden ist und das Brillenglas in seiner Lage beim Schleifvorgang hält. Die Halbwelle
1 ist in Richtung des Doppelpfeiles S axial verschieblich, um den notwendigen Zwischenraum
zwischen sich und der nicht dargestellten zweiten Halbwelle zum Einsetzen des Brillenglases
zu schaffen.
[0009] Während für den Schleifvorgang ein relativ hoher Anpreßdruck der Welle und deren
Sauger gegen das Brillenglas notwendig ist, soll bis zur Anlage des Saugers an dem
Brillenglas nur eine relativ geringe Zustellkraft auf die Welle 1 ausgeübt werden,
um eine Verletzung des Brillenglases oder aber der Finger der Bedienungsperson auszuschließen.
[0010] Die Welle 1 weist eine Nut 2 auf, in die der Keil (oder die Feder) 3 eingreifen kann,
wobei die Nut länger als der Keil (oder die Feder) 3 ist, so daß dieser in der Nut
2 in Längsrichtung verstellt werden kann. Der Keil 3 ist in einer Büchse 4 gehalten,
die an ihrem dem Wellenende 1a abgekehrten Ende mit einem Antriebsrad 5 verbunden
oder als solches ausgebildet ist. Um dieses Antriebsrad 5 ist der Riemen oder die
Kette 6 gelegt, die für die Drehbewegung der Welle 1 um ihre Längsachse sorgt.
[0011] Der mittlere Teil der Büchse 4 ist mit Hilfe zweier Lager 7, 8 in dem Gehäuseabschnitt
9 drehbar gelagert, wobei die beiden Lager 7, 8 durch eine Abstandsbüchse 10 in ihrer
Lage voneinander gehalten werden und gegen Schultern 11, 12 der Büchse 4 anliegen.
[0012] Die Welle 1 bildet eine weitere Schulter 13, gegen die ein Axiallager 14 anliegt.
Dieses ist auf einem verjüngten Abschnitt 15 der Welle 1 angeordnet und auf dieser
z. B. durch einen Ring 16 axial gehalten. Gegen das Lager 14 bzw. den Ring 16 liegt
stirnseitig eine Hülse 17 an, die den verjüngten Wellenabschnitt 15 im Abstand umgibt.
[0013] Der hierdurch gebildete Zwischenraum 18 dient zur Aufnahme einer oder mehrerer Dichtungen,
wie eine solche mit der Bezugsziffer 18a versehen ist. - Auf dem vorderen, dem Wellenende
1a zugekehrten Ende der Hülse 17 ist eine kolbenartige Scheibe 19 angeordnet, in deren
Ausnehmung 20 das Axiallager 14 Platz findet. Das zweite Ende der Hülse 17 trägt wiederum
fest mit ihr verbunden eine zweite kolbenartige Scheibe 21.
[0014] Die beiden kolbenartigen Scheiben 19, 21 sind in einem Zylinderraum 22 axial verstellbar,
der in dem Abschnitt 23 des Gehäuses vorgesehen ist; die beiden kolbenartigen Scheiben
19, 21 können bei unten noch näher beschriebener Beaufschlagung axial verstellt werden.
[0015] Etwa im mittleren Abschnitt des Zylinderraumes 22 ist eine mittels einer Schraube
24 mit dem Gehäuseabschnitt 23 fest verbundene und parallel zu den kolbenartigen Scheiben
19, 21 angeordnete Wand 25 vorgesehen. Auf der Hülse 17 kann zwischen der Wand 25
und der kolbenartigen Scheibe 21 ein Abstandsring 26 vorgesehen sein, der einen geringeren
Außendurchmesser hat als die Wand 25 bzw. die Scheibe 21.
[0016] Der Zylinderraum 22 ist in einen Bereich 27 vor der Wand 25 und in einen Bereich
28 hinter dieser Wand unterteilt, wobei je eine Druckmittelleitung 29, 30 in diese
Zylinderbereiche mündet. Eine weitere Leitung 31 kann in den Zwischenraum 32 zwischen
der Wand 25 und der kolbenartigen Scheibe 21 münden.
[0017] Der verjüngte Kolbenabschnitt 15 ragt durch das Axiallager 14, den Ring 16, die Hülse
17, die Dichtung 18a sowie den Zylinderraumbereich 28 und den diesen abschließenden
Gehäusedeckel 33, wobei an seinem freien Ende 15a ein Betätigungsknopf 34 angebracht
sein kann.
[0018] Sind die Bereiche 27, 28 und der Zwischenraum 32 drucklos, so kann die Welle 1 mit
Hilfe des Knopfes 34 betätigt und in axialer Richtung (Pfeil P) auf das Brillenglas
zu verstellt werden. Wird Druckmittel in die beiden Bereiche 27, 28 des Zylinderraums
22 geleitet, so wird der notwendige Druck zum Festspannen des Glases für den Schleifvorgang
erzeugt. -
[0019] Zum Lösen des Glases wird der Druck aus den Raumbereichen 27, 28 genommen und nun
die Halbwelle 1 mit ihrem Abschnitt 15 entgegengesetzt zu dem Pfeil P von Hand zurückgezogen.
Das Zurückbewegen der Halbwelle 1 zum Lösen des Glases kann auch dadurch vorgenommen
werden, daß Druckmittel mit geringem Druck über die Leitung 31 in den Zwischenraum
32 zwischen die Wand 25 und die kolbenartige Scheibe 21 geleitet wird.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 liegt gegen die Schulter 13 der Halbwelle 1 wiederum
ein Axiallager 14 an, das durch den Ring 16 gegen axiales Verschieben auf dem verjüngten
Wellenabschnitt 15 gesichert ist. Auf diesem Abschnitt ist eine Büchse 40 mit einem
Trapezgewinde 41 aufgebracht, die mit Hilfe des Ringes 16 nach der einen Seite hin
gegen Verschiebung auf dem Wellenabschnitt 15 gesichert ist, wobei der Ring 16 in
eine ringförmige Ausnehmung 42 der Büchse 40 ragt. Durch einen zweiten Ring 43 auf
dem Abschnitt 15 ist die Büchse in der zweiten Längsrichtung auf dem Wellenabschnitt
15 gesichert.
[0021] Die Büchse 40 weist einen nasenförmigen Ansatz 44 auf, der als Gleitstein in einer
Nut 45 des Gehäuseabschnittes 23 zu gleiten vermag. In diesem Gehäuse sind zwei mittels
einer Distanzbüchse 46 auf Abstand gehaltene Lager 47 für ein Schneckenrad 48 vorgesehen,
das mit seiner Außenseite an den Lagern anliegt. Die Innenseite des Schneckenrades
weist ein in das Trapezgewinde 41 der Büchse 40 eingreifendes Schneckengewinde 49
auf. - Auf dem Abschnitt 50 des Schneckenrades 48 ist ein Antriebsrad 51 aufgebracht
oder aber ist ein solches Antriebsrad einteilig mit dem Schneckenrad 48 ausgebildet.
Um dieses Antriebsrad ist ein Antriebsriemen 52 für das Schneckenrad 48 angeordnet.
Bei Drehung des Rades 51 wird die Büchse 40 axial längsverstellt und nimmt die Welle
1 mit ihrem Abschnitt 15 in Achsrichtung mit. Wird der Knopf 34 in axialer Richtung
bewegt, so nimmt der Abschnitt 15 die Büchse 40 mit, die mit Hilfe ihres nasenförmigen
Ansatzes 44 und dessen Gleitbewegung in der Nut 45 undrehbar ist, wobei das Schneckenrad
48 in Drehung versetzt wird.
[0022] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist zwischen der kolbenartigen Scheibe 19 und
der Wand 25 eine Feder 53 angeordnet, deren Widerlager durch die beiden Teile gebildet
wird. Die Feder übt nur einen leichten Druck auf die Scheibe 19 und damit auf die
Welle in Richtung der Zustellung dieser Welle (in Fig. 1 nach links) aus. Der Betätigungsknopf
34 kann daher leicht in Fig. 1 nach rechts bewegt werden; nach seinem Loslassen gleitet
die Welle sanft und weitgehend drucklos, - allenfalls so viel Druck ausübend, daß
das Brillenglas soeben zwischen den Halbwellen gehalten wird -, nach links in Fig.
1. -
[0023] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist eine entsprechende Feder 54 zwischen einem
unverschieblichen Gehäuseteil 55 und dem verjüngten Wellenabschnitt 15 bzw. dem Ring
43 angeordnet.
1. Glashalterung für Brillenglasrandschleifmaschinen, bestehend aus zwei koaxialen
zwischen ihren benachbarten Enden das Brillenglas haltenden drehbaren Halbwellen,
von denen eine zum Einsetzen, Festspannen und Lösen des Glases zwischen den Halbwellen
axial verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die axial verstellbare Halbwelle
(1) zum Festspannen des Glases mit dem Kolben (Scheibe 19, 21) eines Zylinderkolbenaggregates
oder mit einem Teil (40) eines Schnecken- oder Schraubentriebes (40, 48) verbunden
ist und zum Lösen des Glases der Kolben des Zylinderkolbenaggregates oder der Getriebeteil
des Schnecken- oder Schraubentriebes axial mit der Halbwelle von Hand verstellbar
ist.
2. Glashalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylinderkolbenaggregat
einen Doppelkolben aufweist, dessen beide Kolben (Scheiben 19, 21) in festem Abstand
auf der Halbwelle (1) bzw. deren Abschnitt (15) angeordnet sind und beide beim Zustellen
der Halbwelle (1) beaufschlagt werden.
3. Glashalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolben (Scheiben
19, 21) beidseits einer stationären Wand (25) in dem Zylinder (22) angeordnet sind.
4. Glashalterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Axiallager (14)
zwischen dem einen Kolben (19) und einer Schulter (13) der Halbwelle (1) angeordnet
ist.
5. Glashalterung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenraum
(32) zwischen der stationären Wand (25) und dem einen Kolben (21) des Zylinderkolbenaggregats
eine Druckmittelleitung (31) mündet.
6. Glashalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbwelle (1) eine
Trapezgewindebüchse (40) trägt, die gegenüber einem drehbaren stationären Schneckenrad
(48) mit der Halbwelle (1) axial bewegbar ist.
7. Glashalterung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halbwelle (1) unter Wirkung einer Axialfeder (53, 54) steht,
die die Welle mit leichtem Druck in ihre Arbeitsstellung zu bewegen trachtet.