TECHNISCHES GEBIET
[0001] Gasturbinen für höchste Ansprüche. Steigerung des Wirkungsgrades bedingt höhere Gastemperaturen
und damit warmfestere Werkstoffe, geeigntere Werkstoffkombinationen und bessere Konstruktionen
für die einzelnen Bauteile. Das wichtigste und kritischste Bauteil ist dabei die Turbinenschaufel.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf die Weiterentwicklung mechanisch und/oder thermisch
hochbeanspruchter Gasturbinenschaufeln, wobei die vorteilhaften Eigenschaften dispersionsgehärteter
Legierungen für bestimmte Beanspruchungsarten mit denjenigen von nichtdispersionsgehärteten
Legierungen in optimaler Weise zu kombinieren sind.
[0003] Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung einer zusammengesetzten Gasturbinenschaufel
bestehend aus Fussstück, Schaufelblatt und Deckplatte oder Deckband, wobei das Schaufelblatt
aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung im Zustand von längsgerichteten
groben Stengelkristallen besteht.
[0004] Sie betrifft ferner eine zusammengesetzte Gasturbinenschaufel, bestehend aus einem
Fussstück, einem Schaufelblatt und einer Deckplatte oder einem Deckband, wobei das
Schaufelblatt aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung im Zustand
von längsgerichteten groben Stengelkristallen besteht.
STAND DER TECHNIK
[0005] Bei rotierenden thermischen Maschinen (z.B. Dampf- und Gasturbinen) werden zumindest
in gewissen Stufen die Schaufelenden mit Deckplatten und/oder Deckbändern versehen.
Die Gründe dafür sind sowohl strömungstechnischer, wärmetechnischer und geometrischer
Art. Durch diese Massnahmen soll also die Aerodynamik, die Thermodynamik und die
Mechanik der Maschine verbessert und sicherer gestaltet werden. In diesem Zusammenhang
sind unzählige Ausführungsformen und Materialkombinationen von Deckplatten und Deckbändern
und deren Herstellung bzw. Befestigung am Kopfende der Schaufel - auch monolithische
Konstruktionen, mit dem Schaufelblatt ein Ganzes bildend - bekannt geworden. Es kann
dazu unter anderem folgende Literatur zitiert werden:
- Walter Traupel, Thermische Turbomaschinen, 2. Bd. Regelverhalten, Festigkeit und
dynamische Probleme, Springer Verlag 1960
- H. Petermann, Konstruktion und Bandelemente von Strömungsmaschinen, Springer Verlag
1960
- Fritz Dietzel, Dampfturbinen, Georg Liebermann Verlag 1950
- Fritz Dietzel, Dampfturbinen, Berechnung, Konstruktion, Carl Hauser Verlag.
[0006] Als Schaufelwerkstoffe für hochbeanspruchte Gasturbinen sind in neuerer Zeit oxyddisperionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierungen vorgeschlagen worden, da sie gegenüber gewöhnlichen
Guss- und Knet-Superlegierungen höhere Betriebstemperaturen erlaüben. Um bei hohen
Temperaturen die besten Festigkeitswerte (hohe Zeitstandfestigkeit) zu erreichen,
werden Bauteile aus diesen Legierungen mit in Schaufelachse gerichteten, längsgestreckten
groben Kristalliten eingesetzt. Im Verlauf der Herstellung muss im allgemeinen das
Werkstück (Halbzeug oder Festigkeit) einen Zonenglühprozess durchmachen. Aus verschiedenen
Gründen (Thermodynamik, Kristallisationsgesetze) sind die Querschnittsabmessungen
derartiger Schaufelwerkstoffe im grobkörnigen Zustand begrenzt. Damit werden den Schaufelabmessungen
ebenfalls Grenzen gesetzt. Da nun die Fläche einer Deckplatte in der Regel ein Mehrfaches
der Querschnittsfläche des entsprechenden Schaufelblattes ausmacht, können Blatt und
Deckplatte von gewissen Abmessungen an nicht mehr monolithisch aus einem Stück gefertigt
werden. Das gleiche gilt für die Fusspartie der Schaufel, die in den relativen Abmessungen
sehr voluminös ausfallen kann. Sollen oxyddispersionsgehärtete Superlegierungen erfolgreich
und allgemein eingesetzt werden, ergibt sich daher die Forderung nach einer Aufteilung
in Schaufelblatt einerseits und Deckplatte und Fussstück andererseits. Es gibt noch
andere, von der Festigkeit und der Materialbeanspruchung an den Einspannstellen her
bedingte Gründe zu einer derartigen Aufteilung. Eine rein mechanische Befestigung
der Deckplatte am Kopfende des Schaufelblattes kann zwar das Problem grundsätzlich
lösen, ist jedoch aufwendig, benötigt zusätzliche Befestigungselemente und kann zu
schwer kontrollierbaren Zusatzspannungen im Betrieb führen. Eine Schweissverbindung
scheidet aus, da durch örtliches Aufschmelzen die Struktur des oxyddispersionsgehärteten
Werkstoffs weitgehend zerstört wird. Ein Verbinden durch Löten oder Diffusionsfügen
verlangt sehr sauber bearbeitete Kontaktflächen und ist technologisch mit Schwierigkeiten
verbunden.
[0007] Das Ein- und Umgiessen von metallischen Werkstückteilen mit einem metallischen Werkstoff
- meist tieferen Schmelzpunkts - ist an sich aus zahlreichen Anwendungsfällen in
der Technik bekannt. Es ist unter anderem schon vorgeschlagen worden, Stahl in Gusseisen
einzugiessen. Dabei musste darauf geachtet werden, dass der Stahl möglichst einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt, der kleiner oder höchstens gleich demjenigen
des Gusseisens ist. Dazu eignen sich z.B. Stähle mit 10 bis 18 % Cr-Gehalt. Das Verfahren
wurde unter anderem zum Umgiessen von Turbinenschaufeln vorgesehen (Vergl. CH-A-480
445). Vorteilhaft sollen sich dabei Zwischenschichten aus Oxyden erweisen.
[0008] Es besteht ein grosses Bedürfnis, beim Bau hochbeanspruchter thermischer Maschinen,
insbesondere Gasturbinen, vermehrt oxyddispersionsgehärtete Superlegierungen einzusetzen
und dementsprechend dem Konstrukteur die technologischen Mittel in die Hand zu geben,
bei möglichst grosser Freiheit in konstruktiver Gestaltung diese Legierungen beträchtlich
optimal verwenden zu können.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zusammengesetzte Gasturbinenschaufel
bestehend aus Fussstück, Schaufelblatt und Deckplatte oder Deckband sowie ein Verfahren
zu ihrer Herstellung anzugeben, wobei einerseits von der Verwendung oxyddispersionsgehärteter
Nickelbasis-Superlegierungen mehr Berücksichtigung ihrer nur beschränkt verfügbaren
Querschnittsabmessungen im Zustand längsgerichteter grober Stengelkristalle für
das Schaufelblatt optimaler Gebrauch gemacht und andererseits durch geeignete Werkstoffauswahl
und konstruktive Gestaltung des Fussstücks und der Deckplatte oder des Deckbandes
sowie deren Herstellung eine optimale Zuordnung zum Schaufelblatt und damit eine
allen thermischen und mechanischen Betriebsbedingungen bestens gewachsene Verbundkonstruktion
erreicht werden soll. Dabei soll der unterschiedlichen thermischen und mechanischen
Belastung von Schaufelfusspartie, Schaufelblatt, Schaufelkopfpartie und Deckplatte
bzw. Deckband unter Berücksichtigung des Normalbetriebs, der Betriebsunterbrüche (Abstellen
und Anfahren der Turbine) sowie des plötzlichen Lastabwurfs (plötzliches Abschalten
des mit der Turbine gekoppelten Generators bei Weiterlaufen der Maschinengruppe)
Rechnung getragen werden.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im eingangs erwähnten Verfahren sowohl das
Kopfende wie das Fussende des Schaufelblattes an der Mantelfläche mit Vertiefungen
und/oder Erhebungen versehen wird, dass das Schaufelblatt in eine die Negativform
der Deckplatte und des Fussstückes aufweisende Giessform derart eingelegt wird, dass
das Kopfende und das Fussende in den Hohlraum der Giessform vorkragen, dass das Schaufelblatt
auf eine Temperatur, welche 50 bis 300 °C unterhalb der Solidustemperatur der tiefstschmelzenden
Phase des Schaufelblattwerkstoffs liegt, vorgewärmt wird, und dass der Hohlraum der
Giessform mit der Schmelze einer für die Deckplatte und das Fussstück bestimmten
nichtdispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung mit einer Giesstemperatur,
welche höchstens 100 °C über der Liquidustemperatur der höchstschmelzenden Phase dieser
Legierung liegt, derart gefüllt wird, dass das Kopfende und das Fussende des Schaufelblattes
vollständig umgossen und eingegossen werden, und dass die Temperatur der Schmelze
nach Beendigung des Giessvorgangs und während des Erstarrens sowie diejenige des Schaufelblattes
derart gesteuert wird, dass jegliches Anschmelzen des Schaufelblattes und jegliche
metallurgische Bindung zwischen dem Werkstoff des Schaufelblattes und demjenigen
der Deckplatte und des Fussstücks vermieden wird, und dass das gesamte Werkstück
auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
[0011] Die Aufgabe wird ferner dadurch gelöst, dass bei der eingangs erwähnten zusammengesetzten
Gasturbinenschaufel das Fussstück und die Deckplatte aus einer nichtdispersionsgehärteten
Nickelbasis-Guss-Superlegierung bestehen und dass das Fussstück und die Deckplatte
über Vertiefungen und/oder Erhebungen am Fussende und am Kopfende der Mantelfläche
des Schaufelblattes unter Wahrung eines metallischen Unterbruchs und ohne jegliche
metallurgische Bindung rein mechanisch durch Um- und Eingiessen befestigt sind.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0012] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, durch Figuren näher erläuterten Ausführungsbeispiele
beschrieben.
[0013] Dabei zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt (Aufriss) durch eine Giesseinrichtung für
das Kopfende dieses einzugiessenden Schaufelblatts,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch eine zusammengesetzte Leitschaufel
für eine Gasturbine,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch den Fussteil mit Zwischenschicht zwischen
Schaufelblatt und Fussstück einer Leitschaufel für eine Gasturbine,
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch eine zusammengesetzte Laufschaufel
für eine Gasturbine,
Fig. 5 einen schematischen Längsschnitt durch eine zusammengesetzte Laufschaufel
mit Zwischenschicht und Kühlkanälen im Fussteil.
[0014] In Fig. 1 ist ein schematischer Längsschnitt (Aufriss) durch eine Giesseinrichtung
für das Kopfende eines einzugiesenden Schaufelblatts hergestellt. 1 ist das Schaufelblatt
aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung, dessen Längsachse
sich in senkrechter Stellung befindet. Das einbzw. umzugiessende Kopfende 2 befindet
sich oben. Es ist gegenüber dem aktiven Profil des Schaufelblatts 1 in den Querabmessungen
abgesetzt und weist eine umlaufende Vertiefung 4 und eine ebensolche Erhebung 5 zwecks
besserer mechanischer Verankerung der durch Umgiessen herzustellenden und zu befestigenden
Deckplatte (Bezugszeichen 6 in Fig. 2) auf. 8 ist die aus Keramik bestehende Giessform,
welche auf ihrer konkaven Seite der Form der herzustellenden Deckplatte (Negativform)
entspricht. 9 ist der seitlich angebrachte Eingusstrichter der Giessform 8. Um die
Giesstemperatur niedrig halten zu können, sind an kritischen Stellen höheren Wärmeabflusses
wärmeisolierende Packungen 10 bzw. eine Heizplatte 11 auf der Aussenseite der Giessform
8 vorgesehen. Um ein allfälliges Durchsickern der Schmelze 13 aus einer Nickelbasis-Superlegierung
im Spalt zwischen der Mantelfläche des Schaufelblatts 1 und der Giessform 8 zu vermeiden,
ist an der entsprechenden einspringenden Ecke auf der Giessformaussenseite eine um
das ganze Schaufelprofil umlaufende, kragenförmige Dichtung 12 aus Keramik-Klebstoff
vorgesehen. In Fig. 1 ist der Zeitpunkt der Beendigung des Giessvorganges dargestellt.
14 stellt den die Deckplatte bildenden Teil der Schmelze 13 dar.
[0015] Fig. 2 stellt einen schematischen Längsschnitt durch eine zusammengestellte Leitschaufel
für eine Gasturbine dar. 1 ist das aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung
bestehende, durch Zonenglühen in Längsrichtung orientierte, grobe Stengelkristalle
aufweisende Schaufelblatt. 2 ist das Kopfende, 3 das Fussende des Schaufelblattes
1, die beide je eine umlaufende Vertiefung 4 und eine ebensolche Erhebung 5 besitzen.
6 ist die Deckplatte bzw. das Deckband, 7 das Gussstück der Schaufel. Beide bestehen
je aus einer nichtdispersionsgehärteten Nickelbasis-Guss-Superlegierung. 6 und 7 weisen
im allgemeinen - je nach Zusammensetzung, Giesstemperatur und Abkühlungsbedingungen
- feinkörnige bis mittelkörnige Kristallstruktur auf.
[0016] Fig. 3 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch den Fussteil einer Leitschaufel
für eine Gasturbine, wobei das Fussstück Kühlkanäle aufweist und sich zwischen Fussstück
und Schaufelblatt eine Zwischenschicht befindet. 15 sind Kühlkanäle im Fussstück 7
der Schaufel. 16 ist eine aus einem Oxyd bestehende, wärmedämmende, die metallurgische
Bindung zwischen Schaufelblatt 1 und Fussstück 7 verhindernde Oxydschicht. Diese kann
eine auf natürliche Weise entstehende Oxydschicht des Schaufelblattes 1 von wenigen
µm Dicke oder eine speziell auf diesem Mantelteil des Schaufelblattes 1 aufgebrachte
Schicht eines Oxyds ausgewählt aus den Elementen Cr, Al, Si, Ti, Rz mit einer Dicke
von 5 bis 200 µm sein.
[0017] In Fig. 4 ist ein schematischer Längsschnitt durch eine zusammengesetzte Laufschaufel
für eine Gasturbine dargestellt. Grundsätzlich entsprechen alle Bezugszeichen denjenigen
der vorangegangenen Figuren. Lediglich die Formen der Bauteile sind verschieden.
Der Fussteil der Schaufel hat eine zweifache Tannenbaumverzahnung, welche eine gute
Versenkung im Rotorkörper der Turbine gewährleistet.
[0018] Fig. 5 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine zusammengesetzte Laufschaufel
mit Zwischenschicht und Kühlkanälen im Fussteil. Die einzelnen Bauteile und Bezugszeichen
entsprechen grundsätzlich denjenigen der Figur 4. Am Kopfende 2 des Schaufelblattes
1 aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung befindet sich die
aus einer nichtoxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Guss-Superlegierung bestehende
Deckplatte 6 mit Vertiefungen 4 und Erhebungen 5 zwecks Verankerung. Das Fussende
3 des Schaufelblattes 1 ist tannenbaumförmig mit Vertiefungen 4 und Erhebungen 5
ausgeführt und steckt seinerseits in einem tannenbaumförmigen Fussstück 7 aus einer
Nickelbasis-Guss-Superlegierung. Das Fussstück 7 ist mit Kühlkanälen 15 versehen.
Zwischen dem Fussende 3 des Schaufelblattes 1 und dem Fussstück 7 befindet sich eine
bis 200 µm dicke Zwischenchicht aus einem Oxyd. Diese dient zur elastischen Aufnahme
von Einspannkräften und Dehnungsunterschieden bei rasch wechselnden Betriebsverhältnissen
(Thermoschock etc.) und zur Wärmedämmung zwischen Schaufel und Rotorkörper.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 1
Siehe Figuren 1 und 2!
[0019] Aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung wurde ein Schaufelblatt
1 für eine Gasturbinen-Leitschaufel durch mechanische Bearbeitung hergestellt. Der
Werkstoff lag in Form von prismatischem Halbzeug mit einem rechteckigen Querschnitt
von 100 mm Breite und 32 mm Dicke im zonengeglühten rekristallisierten grobkörnigen
Zustand vor. Die längsgerichteten Stengelkristalle haben durchschnittlich eine Länge
von 20 mm, eine Breite von 6 mm und eine Dicke von 3 mm. Der mit dem Handelsnamen
MA 6000 bezeichnete Werkstoff von INCO hatte die nachfolgende Zusammensetzung:
Cr = 15,0 Gew.-%
Al = 4,5 Gew.-%
Ti = 2,5 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 4,0 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,25 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = Rest Gew.-%
[0020] Das Schaufelblatt 1 mit Tragflügelprofil hatte folgende Abmessungen:
Totale Länge = 180 mm
Grösste Breite = 85 mm
Grösste Dicke = 24 mm
Profilhöhe = 30 mm
[0021] Das Kopfende 2 des Schaufelblatts 1 war auf seiner Mantelfläche abgesetzt. Der abgesetzte
Teil wies eine Vertiefung 4 in Form einer umlaufenden ausgerundeten Nut von 4 mm Tiefe
und 2,5 mm Breite auf. Dadurch wurde am äussersten Ende eine Erhebung 5 gebildet.
[0022] Das Schaufelblatt 1 wurde nun auf eine Temperatur von 1140 °C aufgeheizt und in die
ebenfalls vorgewärmte Giessform 8 aus Keramik gebracht, so dass das Kopfende 2 in
den Hohlraum der letzteren vorkragte. Die Giessform 8 wurde gegen das Schaufelblatt
1 mittels Dichtung 12 aus Keramik-Klebstoff abgeschlossen. Nun wurde über den Eingusstrichter
9 eine Schmelze aus einer Superlegierung in den Hohlraum der Giessform 8 gegossen,
wobei deren nachträglich die Deckplatte bildende Teil 14 das Kopfende 2 des Schaufelblatts
1 umschlossen. Die für die Schmelze 13 verwendete nichtdispersionsgehärtete Nickelbasis-Guss-Superlegierung
mit dem Handelsnamen IN 738 von INCO hatte die nachfolgende Zusammensetzung:
Cr = 16,0 Gew.-%
Co = 8,5 Gew.-%
Mo = 1,75 Gew.-%
W = 2,6 Gew.-%
Ta = 1,75 Gew.-%
Nb = 0,9 Gew.-%
Al = 3,4 Gew.-%
Ti = 3,4 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,11 Gew.-%
Ni = Rest
[0023] Diese Legierung hat eine Liquidustemperatur von ca. 1315 °C. Die Giesstemperatur
betrug maximal 1380 °C Nach der verhältnismässig raschen Erstarrung der Schmelze
14 wurde das Werkstück langsam abgekühlt. Dank der tiefen Giesstemperatur wurde ein
mild- bis feinkörniges Gefüge für die Deckplatte 6 erzielt. Letztere hatte folgende
Abmessungen:
Mittlere Dicke = 10 mm
Breite = 70 mm
Länge = 90 mm
[0024] Die Untersuchungen ergaben, dass zwischen dem Schaufelblatt 1 und der Deckplatte
6 keinerlei metallurgische Bindung besteht, dass also das Gefüge des Kopfendes 2 nicht
angeschmolzen worden war. Die Bindung war rein mechanischer Art, wobei eine natürliche
Oxydschicht von ca. 3 um Dicke auf der Oberfläche des Schaufelblattes 1 einen direkten
metallischen Kontakt verhinderte.
[0025] Die fertige Schaufel wurde einem 5 min-Zyklus zwischen den Temperaturgrenzen von
ca. 200 °C und ca. 1000 °C unterworfen, um ihre Thermoschockempfindlichkeit zu prüfen.
Nach 500 Zyklen konnten keine Risse und keine Lockerung der Deckplatte 6 vom Schaufelblatt
1 festgestellt werden. Die natürliche Oxydhaut zwischen diesen beiden Teilen wirkte
bereits als Wärmedämmschicht, so dass die Deckplatte höchstens auf eine Temperatur
von 800 °C kann. Dies wirkt sich auch im Betrieb vorteilhaft aus, insbesondere bei
Abschaltungen oder generatorseitigen Lastabwürfen.
[0026] Ganz allgemein soll im vorliegenden Fall die Vorwärmtemperatur des Schaufelblattes
1 1140 bis 1180 °C und die Giesstemperatur der Schmelze 13 höchstens 1380 °C betragen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 2
Siehe Figuren 1 und 2!
[0027] Gemäss Beispiel 1 wurde ein Schaufelblatt 1 aus einer oxyddispersionsgehärteten
Nickelbasis-Superlegierung hergestellt. Die Legierungszusammensetzung und die Abmessungen
entsprachen genau Beispiel 1. Das Schaufelblatt 1 wurde auf eine Temperatur von 1160
°C vorgewärmt und mit seinem Kopfende 2 in eine Giessform 8 gemäss Fig. 1 und mit
seinem Fussende 3 in eine entsprechende Giessform (nicht gezeichnet!) eingelegt.
Nun wurden die Hohlräume beider Giessformen gleichzeitig mit einer Schmelze 13 aus
einer nichtdispersionsgehärteten Nickelbasis-Guss-Superlegierung mit der Handelsbezeichnung
IN 939 von INCO gefüllt. Die Legierung hatte die nachfolgende Zusammensetzung:
Cr = 22,4 Gew.-%
Co = 19,0 Gew.-%
Ta = 1,4 Gew.-%
Nb = 1,0 Gew.-%
Al = 1,9 Gew.-%
Ti = 3,7 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
C = 0,15 Gew.-%
Ni = Rest
[0028] Diese Legierung hat eine Liquidustemperatur von ca. 1340 °C. Die Giesstemperatur
betrug maximal 1400 °C. Im übrigen wurde genau gleich verfahren wie unter Beispiel
1 angegeben. Die Untersuchung ergab, dass zwischen Schaufelblatt 1 einerseits und
Deckplatte 6 bzw. Fussstück 7 keinerlei metallurgische Bindung bestand. Die Prüfung
auf Temperaturwechselbeständigkeit ergab Rissfreiheit und kein Loslösen der Deckplatte
6 bzw. des Fussstücks 7 vom Schaufelblatt 1.
[0029] Im Interesse von Lunkerfreiheit und möglichst geringer Porosität ist bei der konstruktiven
Gestaltung der Deckplatte 6 und insbesondere des Fussstücks 7 darauf zu achten, dass
Materialanhäufungen der Guss-Superlegierung vermieden werden können.
[0030] Ganz allgemein soll im vorliegenden Fall die Vorwärmtemperatur des Schaufelblattes
1 1160 bis 1200 °C und die Giesstemperatur der Schmelze 13 höchstens 1400 °C betragen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 3
Siehe Figuren 1 und 3!
[0031] Aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung wurde ein Schaufelblatt
1 für eine Gasturbinen-Leitschaufel durch mechanische Bearbeitung hergestellt. Das
im grobkörnigen, längsgerichteten Stengelkristalle aufweisende Halbzeug als Ausgangsmaterial
sowie das fertige Schaufelblatt wiesen die gleichen Abmessungen wie in Beispiel 1
auf. Die Legierung hatte folgende Zusammensetzung:
Cr = 20,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Zr = 0,19 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,01 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
[0032] Das Fussende 3 des Schaufelblatts 1 war auf seiner Mantelfläche abgesetzt und wies
eine rechteckförmige Vertiefung 4 von 10 mm Tiefe und 14 mm Breite sowie eine entsprechende
Erhebung 5 von 10 mm Dicke und 13 mm Breite auf. Die gesamte Oberfläche des Fussendes
3 des Schaufelblatts 1 wurde nach dem Plasmaspritzverfahren mit einer ca. 150 µm
dicken Zwischenschicht 16 aus Al₂O₃ versehen.
[0033] In der Folge wurde nun gleich verfahren wie unter Beispiel 1 angegeben. Das Schaufelblatt
1 wurde auf eine Temperatur von 1120 °C aufgeheizt und in eine entsprechende Giessform
aus Keramik gebracht. Die verwendete Guss-Superlegierung IN 738 entsprach genau derjenigen
von Beispiel 1. Die Giesstemperatur betrug maximal 1380 °C. Im Interesse einer besseren
Kühlung des Fussstücks 7 und der Vermeidung von Materialanhäufungen sowie einer leichteren
Konstruktion wurde dieses mit Kühlkanälen 15 ausgerüstet. Trotz der Zwischenschicht
16 war die mechanische Bindung zwischen Schaufelblatt 1 und Fussstück 7 sehr gut.
Die Temperaturwechselbeständigkeit war ausgezeichnet. Es konnten nach 1000 Zyklen
keine Anrisse festgestellt werden. Die Zwischenschicht 16 erwies sich als Wärmedämmschicht
hervorragend. Bei einer durchschnittlichen Temperatur des Schaufelblattes von 1000
°C erreichte das Fussstück nur ca. 700 °C.
[0034] Ganz allgemein soll im vorliegenden Fall die Vorwärmtemperatur des Schaufelblatts
1120 bis 1160 °C und die Giesstemperatur der Schmelze 13 höchstens 1380 °C betragen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 4
Siehe Figuren 1 und 4!
[0035] Aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung wurde ein Schaufelblatt
1 für eine Gasturbinen-Laufschaufel durch mechanische Bearbeitung hergestellt. Der
Werkstoff lag in Form von prismatischem Halbzeug mit einem rechteckigen Querschnitt
von 100 mm Breite und 30 mm Dicke im zonengeglühten rekristallisierten grobkörnigen
Zustand vor. Die längsgerichteten Stengelkristalle hatten durchschnittlich eine Länge
von 25 mm, eine Breite von 8 mm und eine Dicke von 3,5 mm. Das Halbzeug wurde vor
der mechanischen Bearbeitung zwecks Erhöhung der Duktilität senkrecht zur Längsrichtung
der Stengelkristalle einer Wärmebehandlung unterworfen, welche in einem Glühen bei
oder dicht oberhalb der tiefstmöglichen Lösungsglühtemperatur für die γʹ-Phase in
der γ-Matrix, gefolgt von einem Abkühlen mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von höchstens
5 °C/min bestand. Der Werkstoff entsprach genau der Zusammensetzung gemäss Beispiel
3.
[0036] Das Schaufelblatt 1 hatte ein Tragflügelprofil mit folgenden Abmessungen:
Totale Länge = 200 mm
Grösste Breite = 70 mm
Grösste Dicke = 20 mm
Profilhöhe 28 = mm
[0037] Das Kopfende 2 des Schaufelblatts 1 war auf seiner Mantelfäche abgesetzt. Der abgesetzte
Teil wies Vertiefungen 4 in Form von umlaufenden, im Grund abgerundeten Nuten von
2 mm Tiefe und 2 mm Breite auf. Die sich zwischen den Nuten befindlichen Erhebungen
5 hatten ähnliche Dimensionen.
[0038] Das Schaufelblatt 1 wurde nun auf eine Temperatur von 1120 °C vorgewärmt und in eine
ebenfalls vorgewärmte Giessform ähnlich 8 in Fig. 1 gebracht.
[0039] Das weitere Vorgehen entsprach demjenigen in Beispiel 1. Für die Schmelze 13 wurde
die Guss-Superlegierung IN 939 entsprechend Zusammensetzung nach Beispiel 2 verwendet.
Die Giesstemperatur betrug maximal 1400 °C. Die Erstarrung erfolgte in verhältnismässig
kurzer Zeit, was ein feinkörniges Gefüge zur Folge hatte. Nach der Erstarrung wurde
das Werkstück langsam abgekühlt. Die Deckplatte 6 hatte folgende Abmessungen:
Mittlere Dicke = 8 mm
Breite = 80 mm (schief zur Schaufel gemessen)
Länge = 100 mm
[0040] Die natürliche Oxydschicht zwischen Schaufelblatt 1 und Deckplatte 6 hatte eine
durchschnittliche Dicke von 3 bis 5 um.
[0041] Die Temperaturwechselbeständigkeit im Bereich zwischen 200 und 1000 °C war sehr gut.
Nach 500 Zyklen konnten keine Anrisse in Schaufelblatt 1 oder in der Deckplatte 6
festgestellt werden.
[0042] Ganz allgemein soll im vorliegenden Fall die Vorwärmtemperatur des Schaufelblatts
1 1120 bis 1160 °C und die Giesstemperatur der Schmelze 13 höchstens 1400 °C betragen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 5
Siehe Figuren 1 und 4!
[0043] Gemäss Beispiel 4 wurde ein Schaufelblatt 1 aus einer oxyddispersionsgehärteten
Nickelbasis-Superlegierung hergestellt. Die Legierungszusammensetzung wurde wie folgt
gewählt:
Cr = 17,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
[0044] Im Gegensatz zu Beispiel 4 war jedoch das Halbzeug nicht zuvor einer Wärmebehandlung
zur Erhöhung der Duktilität unterworfen worden.
[0045] Die Abmessungen des Schaufelblatts entsprachen denjenigen des Beispiels 4. Das Fussende
3 des Schaufelblatts 1 wies - in der Axialebene des Turbinenrotors gesehen - eine
tannenbaumähnliche Form mit 3 Vertiefungen 4 und 3 Erhebungen 5 auf, was eine ausgezeichnete
Verankerung im Fussstück 7 gewährleistete (siehe Fig. 4!).
[0046] Das Schaufelblatt 1 wurde auf eine Temperatur von 1130 °C vorgewärmt und mit seinem
Kopfende 2 und seinem Fussende 3 in je eine entsprechende vorgewärmte Giessform eingelegt
und mit Keramik-Klebstoff abgedichtet. Die Hohlräume beider Giessformen wurden gleichzeitig
mit einer Schmelze 13 aus der Guss-Superlegierung IN 738 mit Zusammensetzung gemäss
Beispiel 1 gefüllt. Die Giesstemperatur betrug 1380 °C. Im übrigen wurde entsprechend
der vorangegangenen Beispiele verfahren. Die Giessform für das Fussstück 7 war derart
konstruiert, dass letzteres im Endzustand ebenfalls - im Axialschnitt des Rotors -
eine Tannenbaumform aufwies. 5 Vertiefungen wechselten mit 5 Erhebungen ab, wobei
die dem Fussende 3 des Schaufelblattes 1 näherliegenden ungefähr der entsprechenden
Vertiefungen 4 und Erhebungen 5 gegenüberstanden. Dadurch wurde eine ausgezeichnete
Verzahnung Schaufelblatt 1 / Fussstück 7 / Rotorkörper erreicht, obwohl keinerlei
metallurgische Bindung vorhanden war.
[0047] Die Thermoschockprüfungen wurden einwandfrei bestanden. Nach 1000 Zyklen waren keinerlei
Risse noch Loslösungen der Verankerung zwischen Schaufelblatt zwischen Schaufelblatt
1 einerseits und Deckplatte 6 und Fussstück 7 andererseits feststellbar.
[0048] Ganz allgemein soll im vorliegenden Fall die Vorwärmtemperatur des Schaufelblatts
1 1130 bis 1170 °C und die Giesstemperatur der Schmelze 13 höchstens 1380 °C betragen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 6
Siehe Figuren 1 und 5!
[0049] Aus einer nicht zuvor durch eine Wärmebehandlung zur Erhöhung der Duktilität vorbehandelten,
als Halbzeug gemäss Beispiel 5 vorliegenden oxyddisperionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung
wurde ein Schaufelblatt 1 für eine Gasturbinen-Laufschaufel durch mechanische Bearbeitung
hergestellt. Die Zusammensetzung des Werkstoffs sowie die Abmessungen und die Form
des Schaufelblatts entsprechen genau den in Beispiel 5 angegebenen Werten.
[0050] Die gesamte Oberfläche des tannenbaumförmigen Fussendes 3 des Schaufelblatts 1 wurde
nach dem Plasmaspritzverfahren mit einer durchschnittlich 80 µm dicken Zwischenschicht
16 aus mit 1 % Y₂O₃ dotiertem ZrO₂ versehen.
[0051] Das Schaufelblatt 1 wurde nun auf eine Temperatur von 1180 °C aufgeheizt, um einen
möglichst grossen Anteil der γʹ-Phase in der γ-Matrix des Werkstoffs in Lösung zu
bringen. Daraufhin wurde das Fussende 3 des Schaufelblatts 1 in eine entsprechende,
mit Kernen versehene vorgewärmte Giessform gebracht und mit Keramik-Klebstoff abgedichtet.
Als Schmelze 13 wurde die Guss-Superlegierung IN 939 mit der Zusammensetzung von
Beispiel 2 mit einer Liquidustemperatur von ca. 1340 °C verwendet. Die Giesstemperatur
betrug 1380 °C. Dank der für die Kühlkanäle 15 bestimmten Kerne wurde eine unzulässige
Materialanhäufung im Bereich der Fussstücks 7 vermieden. Dadurch konnte der Erstarrungsvorgang
optimal gestaltet und ein feinkörniges Gefüge erzielt werden. Die weitere Abkühlung
des Werkstücks wurde sorgfältig überwacht. Es wurde eine Abkühlungsgeschwindigkeit
von maximal 5 °C/min bis auf 600 °C herunter eingehalten. Von da ab wurde das Werkstück
seiner natürlichen Abkühlung überlassen. Durch dieses Vorgehen wurde die Duktilität
des Schaufelblattwerkstoffs insbesondere in der Querrichtung zu den längsgerichteten
Stengelkristallen gegenüber dem Anlieferungszustand beträchtlich erhöht. Dies ist
insbesondere für das Betriebsverhalten der Verankerung im Fussende 3 des Schaufelblatts
1 von ausschlaggebender Bedeutung. Durch die Erhöhung der Duktilität wurde die Sicherheit
gegen Anreissen oder Lockern in diesem hochbeanspruchten Bereich der Schaufel beträchtlich
erhöht.
[0052] Die bei gleichzeitig aufgebrachter zyklischer Zugbelastung vorgenommene Thermoschockprüfung
von 1000 Zyklen zwischen 100 und 1000 °C Schaufelblattemperatur zeigte das ausgezeichnete
thermische, mechanische und thermomechanische Verhalten dieser nichtmetallischen Verbindung
unter dynamischen Verhältnissen. Die Zwischenschicht 16 wirkte nicht nur als Wärmedämmschicht,
sonder übernahm auch als Uebertragungsglied für eine elastische Einspannung eine wichtige
mechanische Funktion beim Abbau von Spannungsspitzen. Zudem wurde ein nahezu idealer
Verbundkörper für die verschiedenartigen Beanspruchungen geschaffen: Schaufelblatt
1 mit grobem Korn für hohe Kriechfestigkeit bei höchsten Temperaturen; Fussstück 7
mit feinem Korn für hohe mechanische Wechsellast bei mittleren Temperaturen; keine
metallurgische Bindung zwischen 1 und 7 mit kritischer, das Gefüge störender Uebergangszone.
[0053] Ganz allgemein soll im vorliegenden Fall die Vorwärmtemperatur des Schaufelblatts
1 1160 bis 1180 °C und die Giesstemperatur der Schmelze 13 höchstens 1400 °C betragen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL 7
Siehe Figuren 1 und 4!
[0054] Gemäss Beispiel 5 wurde ein Schaufelblatt 1 aus einer oxyddispersionsgehärteten
Nickelbasis-Superlegierung hergestellt. Legierungszusammensetzung und Abmessungen
entsprachen den in Beispiel 5 angegebenen Werten.
[0055] Das Schaufelblatt 1 wurde auf eine Temperatur von 1180 °C aufgeheizt und mit seinem
Kopfende 2 und seinem Fussende 3 in je eine entsprechende vorgewärmte Giessform eingelegt
und mit Keramik-Klebstoff abgedichtet. Die Hohlräume der Giessformen wurden gleichzeitig
mit einer Schmelze 13 aus der Guss-Superlegierung IN 738 mit der Zusammensetzung
gemäss Beispiel 1 gefüllt. Die Giesstemperatur betrug 1370 °C. Die Abkühlung wurde
derart gesteuert, dass nach erfolger Erstarrung der Schmelze 13 der Temperaturbereich
von 1200 °C bis auf 600 °C herunter in nur 2 h durchlaufen wurde. Damit wurde eine
Erhöhung der Duktilität des Schaufelblattwerkstoffs erzielt.
[0056] Das fertige Werkstück wurde nun einer Nachverdichtung im Bereich der Deckplatte 6
und des Fussstücks 7 unterworfen. Das Werkstück wurde zunächst ohne Anwendung von
Druck auf eine Temperatur von 1140 °C gebracht. Diese Temperatur lag im Bereich,
welcher mindestens 100 °C, aber höchstens 150 °C tiefer lag als die Rekristallisationstemperatur
sowohl des Schaufelblattwerkstoffs wie derjenigen der Deckplatte 6 und des Fussstücks
7. Daraufhin wurde das Werkstück einem allseitigen Druck von 2000 bar ausgesetzt und
somit während 3 h heiss-isostatisch gepresst. Die Abkühlung erfolgte mit einer Geschwindigkeit
von 5 °C/min. Dadurch wurde die höchstmögliche Duktilität in der Querrichtung des
Schaufeblatts 1 erreicht. Die Untersuchung ergab, dass für die Deckplatte 6 und das
Fussstück 7 eine Dichte von 100 % des theoretischen Wertes erreicht wurde.
[0057] Die Festigkeit dieser beiden Werkstücksteile 6 und 7 erreichte mindestens die Werte
eines normal bei höheren Temperaturen vergossenen und dicht erstarrten Vergleichskörpers.
Die Thermo schockprüfung sowie die dynamische Belastung bei höheren Temperaturen
lieferten ausgezeichnete Resultate. Es konnten keine Anrisse noch Lockerungen im Verbundkörper
beobachtet werden.
[0058] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Grundsätzlich können
auch oxyddispersionsgehärtete Nickelbasis-Superlegierungen für das Schaufelblatt
1 sowie nichtoxyddispersionsgehärtete Nickelbasis-Superlegierungen für die Deckplatte
(das Deckband) 6 und das Fussstück 7 anderer als der angegebenen Zusammensetzungen
Verwendung finden. Die Vorwärmtemperatur für das Schaufelblatt 1 soll in den Bereich
von 50 bis 300 °C unterhalb der Solidustemperatur der tiefschmelzenden Phase des
Schaufelblattwerkstoffs fallen, die Giesstemperatur der Schmelze 13 der nichtdisperionsgehärteten
Nickelbasis-Superlegierung höchstens 100 °C über der Liquidustemperatur der höchstschmelzenden
Phase dieser Legierung liegen. Die Temperatur der Schmelze 13 nach Beendigung des
Giessvorgangs und während des Erstarrens sowie diejenige des Schaufelblatts 1 ist
so zu steuern, dass jegliches Anschmelzen des Schaufelblatts 1 und jegliche metallurgische
Bindung zwischen Schaufelblatt 1 und Deckplatte 6 bzw. Schaufelblatt 1 und Fussstück
7 vermieden wird. Das gesamte Werkstück ist hierauf gezielt auf Raumtemperatur abzukühlen.
[0059] Der Schaufelblattwerkstoff (Halbzeug) oder das Schaufelblatt 1 selbst werden zwecks
Erhöhung der Duktilität senkrecht zur Längsrichtung des Stengelkristalls vorteilhafterweise
vor dem Umgiessen einer Wärmebehandlung unterworfen, welche in einem Glühen bei oder
dicht oberhalb der Längsglühtemperatur der γʹ-Phase in der γ-Matrix des Schaufelblattwerkstoffs,
gefolgt von einem Abkühlen mit höchstens 5 °C/min besteht. Alternativ kann das Schaufelblatt
1 auf eine Temperatur vorgewärmt werden, welche mindestens einen Wert von 50 °C unterhalb
der tiefstmöglichen Lösungsglühtemperatur der γʹ-Phase erreicht. Nach dem Giessen
soll die Abkühlungsgeschwindigkeit des Schaufelblatts 1 bis auf 600 °C herunter höchstens
5 °C/min betragen.
[0060] Daraufhin kann das Werkstück mit beliebiger Abkühlungsgeschwindigkeit bis auf Raumtemperatur
abgekühlt werden.
[0061] Vorzugsweise kann das Schaufelblatt 1 mindestens am Kopfende 2 und am Fussende 3
vor dem Umgiessen mit einer 5 bis 200 µm dicken Zwischenschicht 16 aus einem Oxyd
mindestens eines der Elemente Cr, Al, Si, Ti, Zr versehen werden.
[0062] Zur Nachverdichtung der Deckplatte 6 und des Fussstücks 7 wird das gesamte Werkstück
vorteilhafterweise nach Abkühlen auf Raumtemperatur nochmals auf eine Temperatur von
1050 bis 1200 °C gebracht und mindestens 6 und/oder 7 heiss-isostatisch gepresst,
indem das Werkstück auf eine Temperatur erhitzt wird, die mindestens 100 °C, höchstens
aber 150 °C tiefer liegt als die Rekristallisationstemperatur des Werkstoffs sowohl
des Schaufelblatts 1 wie der Deckplatte 6 und des Fussstücks 7 und dass unter einem
Druck von 1000 bis 3000 bar bei dieser Temperatur während 2 bis 24 h gehalten und
anschliessend mit höchstens 5 °C/min bis wenigstens auf 600 °C abgekühlt wird.
[0063] Es ist dafür zu sorgen, dass unter allen Umständen dafür gesorgt wird, dass an der
fertigen zusammengesetzten Gasturbinenschaufel zwischen dem Schaufelblatt 1 und der
Deckplatte 6 bzw. dem Fussstück 7 ein metallischer Unterbruch und keinerlei metallurgische
Bindung besteht. Der Unterbruch kann teilweise aus der natürlichen Oxydschicht, teilweise
aus Hohlräumen bestehen und eine Breite von maximal 5 µm aufweisen. Am Ort des metallischen
Unterbruchs kann sich jedoch auch eine Zwischenschicht 16, bestehend aus einem Oxyd
mindestens eines der Elemente Cr, Al, Si, Ti, Zr von 5 bis 200 µm Dicke befinden.
Letztere wird vorzugsweise als auf dem Schaufelblatt 1 fest haftende Schicht von mindestens
100 µm Dicke, vorwiegend aus Al₂O₃ oder aus mit Y₂O₃ stabilisierendem ZrO₂ ausgeführt.
[0064] Vorteilhafterweise besteht das Schaufelblatt 1 aus einer oxyddispersionsgehärteten,
nicht ausscheidungsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung mit erhöhter Duktilität
senkrecht zur Längsrichtung der Stengelkristalle. Man verzichtet also in diesem Falle
im Interesse der Nachgiebigkeit bewusst auf die zusätzliche Ausscheidungshärtung.
1. Verfahren zur Herstellung einer zusammengesetzten Gasturbinenschaufel bestehend
aus Fussstück (7), Schaufelblatt (1) und Deckplatte (6) oder Deckband (6), wobei das
Schaufelblatt (1) aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung
im Zustand von längsgerichteten groben Stengelkristallen besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl das Kopfende (2) wie das Fussende (3) des Schaufelblattes an der Mantelfläche
mit Vertiefungen (4) und/oder Erhebungen (5) versehen wird, dass das Schaufelblatt
(1) in eine die Negativform der Deckplatte (6) und des Fussstückes (7) aufweisende
Giessform (8) derart eingelegt wird, dass das Kopfende (2) und das Fussende (3) in
den Hohlraum der Giessform (8) vorkragen, dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur,
welche 50 bis 300 °C unterhalb der Solidustemperatur der tiefstschmelzenden Phase
des Schaufelblattwerkstoffs liegt, vorgewärmt wird, und dass der Hohlraum der Giessform
(8) mit der Schmelze (13) einer für die Deckplatte (6) und das Fussstück (7) bestimmten
nichtdispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung mit einer Giesstemperatur,
welche höchstens 100 °C über der Liquidustemperatur der höchstschmelzenden Phase dieser
Legierung liegt, derart gefüllt wird, dass das Kopfende (2) und das Fussende (3) des
Schaufelblattes (1) vollständig umgossen und eingegossen werden, und dass die Temperatur
der Schmelze (13) nach Beendigung des Giessvorgangs und während des Erstarrens sowie
diejenige des Schaufelblattes (1) derart gesteuert wird, dass jegliches Anschmelzen
des Schaufelblattes (1) und jegliche metallurgische Bindung zwischen dem Werkstoff
des Schaufelblattes (1) und demjenigen der Deckplatte (6) und des Fussstücks (7) vermieden
wird, und dass das gesamte Werkstück auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt (1) aus
einem zuvor eine Wärmebehandlung zur Erhöhung der Duktilität senkrecht zur Längsrichtung
der Stengelkristalle durchgemachten Halbzeug herausgearbeitet wird oder dass das
Schaufelblatt (1) nach seiner Herstellung einer entsprechenden Wärmebehandlung unterworfen
wird, welche in einem Glühen bei oder direkt oberhalb der tiefstmöglichen Lösungsglühtemperatur
für die γʹ-Phase in der γ-Matrix des Schaufelblattwerkstoffs, gefolgt von einem langsamen
Abkühlen mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von höchstens 5 °C/min besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt (1) vor
dem Um- und Eingiessen auf eine Temperatur vorgewärmt wird, welche mindestens einen
Wert von 50 °C unterhalb der tiefstmöglichen Lösungsglühtemperatur für die γʹ-Phase
in der γ-Matrix des Schaufelblattwerkstoffs erreicht, und dass das Schaufelblatt (1)
nach dem Um- und Eingiessen mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von höchstens 5 °C/min
wenigstens auf eine Temperatur von 600 °C herunter abgekühlt wird, während die die
Deckplatte (6) und/oder das Fussstück (7) bildende erstarrte Schmelze mit einer beliebigen
Abkühlungsgeschwindigkeit abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt (1) mindestens
am Kopfende (2) und am Fussende (3) vor dem Einlegen in die Giessform (8) mit einer
Zwischenschicht (16) aus einem Oxyd mindestens eines der Elemente Cr, Al, Si, Ti,
Zr von 5 µm bis 200 µm Dicke versehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oxyddispersionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierung des Schaufelblattes (1) die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Cr = 15,0 Gew.-%
Al = 4,5 Gew.-%
Ti = 2,5 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 4,0 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
und dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur von 1140 bis 1180 °C vorgewärmt
wird, dass ferner die Nickelbasis-Superlegierung des Fussstücks (7) und der Deckplatte
(6) die nachfolgende Zusammensetzung hat:
Cr = 16,0 Gew.-%
Co = 8,5 Gew.-%
Mo = 1,75 Gew.-%
W = 2,6 Gew.-%
Ta = 1,75 Gew.-%
Nb = 0,9 Gew.-%
Al = 3,4 Gew.-%
Ti = 3,4 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,11 Gew.-%
Ni = Rest
und dass die Giesstemperatur der Schmelze (13) der vorgenannten Zusammensetzung höchstens
1380 °C beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oxyddispersionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierung des Schaufelblattes (1) die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Cr = 15,0 Gew.-%
Al = 4,5 Gew.-%
Ti = 2,5 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 4,0 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
und dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur von 1160 bis 1200 ° C vorgewärmt
wird, dass ferner die Nickelbasis-Superlegierung des Fussstücks (7) und der Deckplatte
(6) die nachfolgende Zusammensetzung hat:
Cr = 22,4 Gew.-%
Co = 19,0 Gew.-%
Ta = 1,4 Gew.-%
Nb = 1,0 Gew.-%
Al = 1,9 Gew.-%
Ti = 3,7 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
C = 0,15 Gew.-%
Ni = Rest
und dass die Giesstemperatur der Schmelze (13) der vorgenannten Zusammensetzung höchstens
1400 °C beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oxyddispersionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierung des Schaufelblattes (1) die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Cr = 20,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Zr = 0,19 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
und dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur von 1120 bis 1160 °C vorgewärmt
wird, dass ferner die Nickelbasis-Superlegierung des Fussstücks (7) und der Deckplatte
(6) die nachfolgende Zusammensetzung hat:
Cr = 16,0 Gew.-%
Co = 8,5 Gew.-%
Mo = 1,75 Gew.-%
W = 2,6 Gew.-%
Ta = 1,75 Gew.-%
Nb = 0,9 Gew.-%
Al = 3,4 Gew.-%
Ti = 3,4 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,11 Gew.-%
Ni = Rest
und dass die Giesstemperatur der Schmelze (13) der vorgenannten Zusammensetzung höchstens
1380 °C beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oxyddispersionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierung des Schaufelblattes (1) die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Cr = 20,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Zr = 0,19 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
und dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur von 1120 bis 1160 °C vorgewärmt
wird, dass ferner die Nickelbasis-Superlegierung des Fussstücks (7) und der Deckplatte
(6) die nachfolgende Zusammensetzung hat:
Cr = 22,4 Gew.-%
Co = 19,0 Gew.-%
W = 2,0 Gew.-%
Ta = 1,4 Gew.-%
Nb = 1,0 Gew.-%
Al = 1,9 Gew.-%
Ti = 3,7 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
C = 0,15 Gew.-%
Ni = Rest
und dass die Giesstemperatur der Schmelze (13) der vorgenannten Zusammensetzung höchstens
1400 °C beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oxyddispersionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierung des Schaufelblattes (1) die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Cr = 17,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
und dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur von 1130 bis 1170 °C vorgewärmt
wird, dass ferner die Nickelbasis-Superlegierung des Fussstücks (7) und der Deckplatte
(6) die nachfolgende Zusammensetzung hat:
Cr = 16,0 Gew.-%
Co = 8,5 Gew.-%
Mo = 1,75 Gew.-%
W = 2,6 Gew.-%
Ta = 1,75 Gew.-%
Nb = 0,9 Gew.-%
Al = 3,4 Gew.-%
Ti = 3,4 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,11 Gew.-%
Ni = Rest
und dass die Giesstemperatur der Schmelze (13) der vorgenannten Zusammensetzung höchstens
1380 °C beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oxyddispersionsgehärtete
Nickelbasis-Superlegierung des Schaufelblattes (1) die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Cr = 17,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
und dass das Schaufelblatt (1) auf eine Temperatur von 1130 bis 1170 °C vorgewärmt
wird, dass ferner die Nickelbasis-Superlegierung des Fussstücks (7) und der Deckplatte
(6) die nachfolgende Zusammensetzung hat:
Cr = 22,4 Gew.-%
Co = 19,0 Gew.-%
W = 2,0 Gew.-%
Ta = 1,4 Gew.-%
Nb = 1,0 Gew.-%
Al = 1,9 Gew.-%
Ti = 3,7 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
C = 0,15 Gew.-%
Ni = Rest
und dass die Giesstemperatur der Schmelze (13) der vorgenannten Zusammensetzung höchstens
1400 °C beträgt.
11. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass das gesamte Werkstück nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur nochmals auf eine
Temperatur von 1050 bis 1200 °C erhitzt und mindestens das Fussstück (7) und die Deckplatte
(6) einer Nachverdichtung durch heiss-isostatisches Pressen unterworfen werden, derart,
dass das Werkstück zunächst auf eine Temperatur erhitzt wird, die mindestens 100 °C
und höchstens 150 °C tiefer als die Rekristallisationstemperatur des Werkstoffs sowohl
des Schaufelblattes (1) wie der Deckplatte (6) und des Fussstücks (7) liegt, und daraufhin
unter einen Druck von 1000 bis 3000 bar bei dieser Temperatur während 2 bis 24 h gesetzt
und anschliessend mit einer Geschwindigkeit von höchstens 5 °C/min wenigstens auf
eine Temperatur von 600 °C herunter abgekühlt wird.
12. Zusammengesetzte Gasturbinenschaufel, bestehend aus einem Fussstück (7), einem
Schaufelblatt (1) und einer Deckplatte (6) oder einem Deckband (6), wobei das Schaufelblatt
(1) aus einer oxyddispersionsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung im Zustand von
längsgerichteten groben Stengelkristallen besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fussstück (7) und die Deckplatte (6) aus einer nichtdispersionsgehärteten Nickelbasis-Guss-Superlegierung
bestehen und dass das Fussstück (7) und die Deckplatte (6) über Vertiefungen (4)
und/oder Erhebungen (5) am Fussende (3) und am Kopfende (2) der Mantelfläche des Schaufelblattes
(1) unter Wahrung eines metallischen Unterbruchs und ohne jegliche metallurgische
Bindung rein mechanisch durch Um- und Eingiessen befestigt sind.
13. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der metallische
Unterbruch zwischen Schaufelblatt (1) einerseits und Deckplatte (6) und/oder Fussstück
(7) andererseits in einem teilweise von einer natürlichen Oxydschicht, teilweise
von Hohlräumen gebildeten Spalt von maximal 5 µm Breite besteht.
14. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich im metallischen
Unterbruch zwischen dem Schaufelblatt (1) einerseits und dem Fussstück (7) und/oder
der Deckplatte (6) andererseits auf der Oberfläche des ersteren eine Zwischenschicht
(16) eines Oxyds mindestens eines der Elemente Cr, Al, Si, Ti, Zr von 5 µm bis 200
µm Dicke befindet.
15. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht
(16) als im Betrieb wärmedämmende, auf der Oberfläche des Schaufelblattes (1) fest
haftende Schicht von mindestens 100 µm Dicke ausgebildet ist und überwiegend aus Al₂O₃
oder aus mit Y₂O₃ stabilisiertem ZrO₂ besteht.
16. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt
(1) aus einer oxyddispersionsgehärteten, nicht ausscheidungsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung
mit erhöhter Duktilität senkrecht zur Längsrichtung der Stengelkristalle besteht.
17. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt
(1) aus einer Legierung der nachfolgenden Zusammensetzung besteht:
Cr = 15,0 Gew.-%
Al = 4,5 Gew.-%
Ti = 2,5 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 4,0 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
18. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt
(1) aus einer Legierung der nachfolgenden Zusammensetzung besteht:
Cr = 20,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Zr = 0,19 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
19. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelblatt
(1) aus einer Legierung der nachfolgenden Zusammensetzung besteht:
Cr = 17,0 Gew.-%
Al = 6,0 Gew.-%
Mo = 2,0 Gew.-%
W = 3,5 Gew.-%
Ta = 2,0 Gew.-%
Zr = 0,15 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,05 Gew.-%
Y₂O₃ = 1,1 Gew.-%
Ni = Rest
20. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussstück
(7) und die Deckplatte (6) aus einer Legierung der nachfolgenden Zusammensetzung bestehen:
Cr = 16,0 Gew.-%
Co = 8,5 Gew.-%
Mo = 1,75 Gew.-%
W = 2,6 Gew.-%
Ta = 1,75 Gew.-%
Nb = 0,9 Gew.-%
Al = 3,4 Gew.-%
Ti = 3,4 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
B = 0,01 Gew.-%
C = 0,11 Gew.-%
Ni = Rest
21. Gasturbinenschaufel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussstück
(7) und die Deckplatte (6) aus einer Legierung der nachfolgenden Zusammensetzung bestehen:
Cr = 22,4 Gew.-%
Co = 19,0 Gew.-%
W = 2,0 Gew.-%
Ta = 1,4 Gew.-%
Nb = 1,0 Gew.-%
Al = 1,9 Gew.-%
Ti = 3,7 Gew.-%
Zr = 0,1 Gew.-%
C = 0,15 Gew.-%
Ni = Rest