[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Montage von Ventilschaftabdichtungen,
welche einen auf dem Ventilschaft anliegenden Dichtteil, einen auf die Ventilführung
aufsteckbaren Haftteil und einen ein- oder anvulkanisierten, bevorzugt metallischen
Versteifungsring aufweisen, und mindestens einer den Ventilshaft konzentrisch umschließenden
Feder und einem mit dem Ventilschaft verbindbaren Ventilfederteller.
[0002] Die DE-PS 32 22 356 offenbart eine Vorrichtung zur Montage von Ventilschaftabdichtungen
der genannten Gattung. Mit Hilfe eines Montagestempels wird die Ventilschaftabdichtung
mit ihrem Haftteil auf die rohrförmige Ventilschaftführung gepreßt. Zur Erhaltung
eines sicheren Sitzes sowie einer einwandfreien Funktion muß die Ventilführung präzise
bearbeitet sein, außerdem benötigt die Ventilschaftabdichtung für ein sauberes Aufsitzen
an der Ventilführung oder am Zylinderkopf einen Axialanschlag. Erst nachdem die Ventilschaftabdichtung
einwandfrei montiert ist, können die weiteren Teile, wie Ventilfederteller, Ventilfeder
und Ventilkegelstücke, montiert werden.
[0003] Bei einer automatisierten Fertigung ist für jedes Teil ein eigener Handhabungsautomat
erforderlich, darüber hinaus müssen sämtliche Einzelteile separat magaziniert werden.
[0004] Ausgehend von einer automatisierten Großserienmontage, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Montage von Ventilschaftabdichtungen zu erleichtern, wobei gleichzeitig
die Montagekosten für die Ventilbetätigungsteile einschließlich Ventilschaftabdichtungen
reduziert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ventilschaftabdichtung
vor der Montage unmittelbar oder mittelbar mit dem Ventilfederteller lösbar verbunden
ist. Auf diese Weise kann der Ventilfederteller die Funktion als Montagewerkzeug für
die Ventilschaftabdichtung übernehmen, so daß sich ein spezieller Montagestempel erübrigt.
[0006] Der Ventilfederteller weist dafür sinnvollerweise eine axiale, in Richtung auf die
Ventilschaftabdichtung weisende, zylindrische Verlängerung auf. Diese Verlängerung
besitzt vorzugsweise zwei ineinander übergehende zylindrische Schüsse unterschiedlichen
Durchmessers, wobei der den kleineren Durchmesser aufweisende zylindrische Schuß dem
Haftteil der Ventilschaftabdichtung zugekehrt ist. Die Ventilschaftabdichtung ist
in die axiale Verlängerung des Ventilfedertellers einsteckbar und mit dieser kraftschlüssig
und lösbar verbunden. Somit ist es möglich, während er Montage des Ventilfedertellers
gleichzeitig die Ventilschaftabdichtung auf die Ventilführung aufzupraessen.
[0007] Bei der Verwendung von Zylinderköpfen aus Leichtmetall ist nach dem Stand der Technik
zwischen Ventilfeder und Leichtmetallstützfläche eine Scheibe vorgesehen, um ein Eingraben
der Ventilfeder in die korrespondierende Leichtmetallstützfläche zu vermeiden. Die
Scheibe kann alternativ über eine axiale Verlängerung mit der Ventilschaftabdichtung
verbunden sein oder nicht. In diesem Fall nimmt, einem weiteren Gedanken der Erfindung
gemäß, die axiale Verlängerung der Scheibe die Ventilschaftabdichtung auf und ist
im Bereich ihrer axialen Verlängerung lösbar mit der axialen Verlängerung des Ventiltellers
verbunden.
[0008] Die axiale Verlängerung der Schiebe ist an ihrem dem Ventilfederteller zugekehrten
Endbereich radial in Richtung der axialen Verlängerung des Ventilfedertellers abgebogen.
Damit eine definierte Einstecktiefe für die Ventilschaftabdichtung erreichbar ist,
weist die axiale Verlängerung der Scheibe einen Axialanschlag auf. Zur Sicherung der
Ventilführung sind die axialen Verlängerungen zusätzlich mit Bohrungen versehen. Durch
die Kombination von Ventilschaftabdichtung und Scheibe besteht nunmehr die Möglichkeit,
auf eine präzise Bearbeitung des Sitzes für die Ventilschaftabdichtung zu verzichten.
[0009] Die bei gesinterten Ventilführungen entstehenden Oberflächen sowie die Maßtoleranzen
reichen nunmehr völlig aus. Die Ventilschaftabdichtung wird nämlich nicht mehr durch
die Ventilführung, sondern durch die Ventilfeder, und zwar über die axiale Verlängerung,
fixiert. Die Verbindung von Scheibe und Ventilfederteller ermöglicht darüber hinaus,
daß sämtliche Einzelteile, wie Scheibe, Ventilfederteller, Ventilfeder und Ventilschaftabdichtung,
als Einbaueinheit auf die Ventilführung aufgesteckt werden können, unabhängig davon,
ob das Ventil bereits montiert ist oder nicht.
[0010] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 Montagevorrichtung im eingebauten Zustand mit Scheibe
Figur 2 Montagevorrichtung vor dem Einbau ohne Scheibe
Figur 3 Montagevorrichtung vor dem Einbau mit Scheibe
Figur 4 Montagevorrichtung gemäß Figur 3 während des Einbaus
[0011] In der Figur 1 ist eine Montagevorrichtung von Ventilschaftabdichtungen mit Scheibe
im eingebauten Zustand dargestellt. Die Vorrichtung setzt sich aus den für den Ventiltrieb
notwendigen Einzelteilen, wie Ventilkegelstück 1, Ventilfederteller 2, Ventilfeder
3, Scheibe 4 und Ventilschaftabdichtung 5, zu einer Einbaueinheit zusammen.
[0012] Die Figur 3 zeigt eine Einbaueinheit vor dem Einbau im Halbschnitt. In der Figur
2 ist eine Einbaueinheit dargestellt, welche ohne Scheibe 4 in den Zylinderkopf montierbar
ist. Bei dieser erfindugnsgemäßen Ausbildung der Vorrichtung weist der Ventilfederteller
2 eine axiale Verlängerung 8ʹ auf, welche zwei ineinander übergehende zylindrische
Schüsse unterschiedlichen Durchmessers besitzt, wobei der den kleineren Durchmesser
aufweisende zylindrische Schuß dem Haftteil der Ventilschaftabdichtung 5 zugekehrt
ist. Die Ventilschaftabdichtung 5 ist in die axiale Verlängerung 8ʹ einsteckbar und
mit dieser lösbar verbunden.
[0013] Bei der Verwendung von Leichtmetallzylinderköpfen kann eine Vorrichtung gemäß Figur
3 mit Scheibe 4 zur Anwendung gelangen. Die Ventilschaftabdichtung 5 ist in die axiale
Verlängerung 6 der Scheibe 4 eingepreßt und über einen Axialanschlag 7 in der Einstecktiefe
begrenzt. Der Axialanschlag 7 kann beispielsweise durch radiales Abbiegen oder durch
punktförmiges Einschneiden der Verlängerung 6 gebildet sein. Die Verlängerung 6 ist
vor dem Einbau in den Zylinderkopf mit der axialen Verlängerung 8 des Ventilfedertellers
2 kraftschlüssig und lösbar verbunden. In diesem Zustand ist die Ventilfeder 3 zwischen
Scheibe 4 und Ventilfederteller 2 eingespannt.
[0014] Durch die Kombination von Ventilschaftabdichtung 5 und Ventilbetätigungsteilen vor
dem Einbau in den Zylinderkopf ist nun die Möglichkeit geschaffen, mit nur einem Handhabungsautomaten
die Einbaueinheit in den Zylinderkopf zu montieren.
[0015] Um die Einbaueinheit funktionsfähig zu machen, ist es lediglich notwendig, den Ventilfederteller
2 axial zu belasten (Figur 4). Hierdurch wird der Preßsitz 9 gelöst, und die zuvor
eingelegten Ventilkegelstücke 1 fallen in die Ventilkopfnut 10. Die axialen Verlängerungen
6, 8, 8ʹ werden axial so weit gegeneinander verschoben, daß ihre jeweiligen erweiternden
beziehungsweise verjüngenden Querschnitte 11, 12 sich nicht mehr berühren (Figur 1).
Damit ist eine freie Beweglichkeit der Einzelteile im montierten Zustand gewährleistet.
Zur Schmierung der Ventilführung sind die axialen Verlängerungen 6, 8 zusätzlich mit
Bohrungen 13, 13ʹ versehen.
1. Vorrichtung zur Montage von Ventilschaftabdichtungen, welche einen auf den Ventilschaft
anliegenden Dichtteil, einen auf die Ventilführung aufsteckbaren Haftteil und einen
ein- oder anvulkanisierten bevorzugt metallischen Versteifungsring aufweisen, und
mindestens einer den Ventilschaft konzentrisch umschließenden Feder und einem mit
dem Ventilschaft verbindbaren Ventilfederteller, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilschaftabdichtung
(5) vor der Montage unmittelbar oder mittelbar mit dem Ventilfederteller (2) lösbar
verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilfederteller
(2) eine axiale, in Richtung auf die Ventilschaftabdichtung (5) weisende, zylindrische
Verlängerung (8ʹ) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Verlängerung
(8ʹ) zwei ineinander übergehende zylindrische Schüsse unterschiedlichen Durchmessers
besitzt und daß der den kleineren Durchmesser aufweisende zylindrische Schuß dem Haftteil
der Ventilschaftabdichtung (5) zugekehrt ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilschaftabdichtung
(5) in die axiale Verlängerung (8ʹ) des Ventilfedertellers (2) einsteckbar und mit
dieser kraftschlüssig und lösbar verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei unterhalb der den Ventilschaft
konzentrisch umschließenden Feder (3) eine Scheibe (4) vorgesehen ist, die eine axiale,
in Richtung auf den Ventilfederteller (2) weisende, zylindrische Verlängerung (6)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Verlängerung (6) der Scheibe (4)
die Ventilschaftabdichtung (5) aufnimmt, und daß die Scheibe (4) und der Ventilfederteller
(2) im Bereich ihrer axialen Verlängerungen (6, 8) lösbar verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Verlängerung
(6) der Scheibe (4) an ihrem dem Ventilfederteller (2) zugekehrten Endbereich radial
in Richtung der axialen Verlängerung (8) des Ventilfedertellers abgebogen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Verlängerung
(6) der Scheibe (4) einen Axialanschlag (7) für die Ventilschaftabdichtung (5) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die axialen Verlängerungen
(6, 8) radiale Bohrungen (13, 13ʹ) aufweisen.