(19)
(11) EP 0 285 985 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1988  Patentblatt  1988/41

(21) Anmeldenummer: 88105053.8

(22) Anmeldetag:  29.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C07D 417/06, C07D 417/14, C07F 9/65, A01N 43/78, A01N 57/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.04.1987 DE 3712307

(71) Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Hilmar, Dr.
    D-4018 Langenfeld (DE)
  • Becker, Benedikt, Dr.
    D-4020 Mettmann (DE)
  • Homeyer, Bernhard, Dr.
    D-5090 Leverkusen3 (DE)
  • Stendel, Wilhlem, Dr.
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) 3-Substituierte 1-(2-Chlorthiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloalkane


    (57) Es werden neue 3-substituierte 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-­methyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloalkane der Formel (I)

    bereitgestellt, in welcher
    n für die Zahlen 0 oder 1 steht und
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Iso­butyl, sec-Butyl, C₅-C₂₀-Alkyl, C₃-C₁₀-Alkenyl, C₃-C₁₀-Alkinyl oder für eine der Gruppierungen -CH₂-R¹, -COR², -S(O)m-R³,

    steht, wobei
    R¹ für jeweils einen gegebenenfalls substituierten Rest der Reihe Phenyl, Pyridyl, Furyl, Thienyl oder Thiadiazolyl steht,
    R² für Methyl steht - mit der Maßgabe, daß dann n für 0 steht -
    oder für gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Al­kyl, gegebenenfalls substituiertes C₃-C₆-Cycloal­kyl, gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Alkenyl, gegebenenfalls substituiertes Phenyl, für Methoxy, C₃-C₂₀-Alkoxy, Benzyloxy oder Phenoxy steht,
    m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht,
    R³ für gegebenenfalls substituiertes C₁-C₂₀-Alkyl oder für gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht,
    Q für Sauerstoff oder Schwefel steht und
    R⁴ und R⁵ für C₁-C₄-Alkyl stehen.
    Die Verbindungen der Formel (I) besitzen eine stark aus­geprägte Wirksamkeit gegen tierische Schädlinge, vor­zugsweise gegen Arthropoden und Nematoden, insbesondere gegen Insekten und Spinnentiere.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue 3-substituierte 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-diaza­cycloalkane, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in Schädlingsbekämpfungsmitteln, insbesondere als Insektizide.

    [0002] Es ist bereits bekannt, daß bestimmte organische Nitro­verbindungen, wie z. B. 2-Nitromethylen-2H-tetrahydro-­1,3-thiazin, insektizide Eigenschaften aufweisen (vgl. US-PS 3 993 648).

    [0003] Es wurden nun die neuen 3-substituierten 1-(2-Chlor-­thiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloalkane der allgemeinen Formel (I)

    in welcher
    n für die Zahlen 0 oder 1 steht und
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Iso­butyl, sec-Butyl, C₅-C₂₀-Alkyl, C₃-C₁₀-Alkenyl, C₃-­C₁₀-Alkinyl oder für eine der Gruppierungen -CH₂- R¹, -COR², -S(O)m-R³,

    steht, wobei
    R¹ für jeweils einen gegebenenfalls substituierten Rest der Reihe Phenyl, Pyridyl, Furyl, Thienyl oder Thiadiazolyl steht,
    R² für Methyl steht - mit der Maßgabe, daß dann n für 0 steht -
    oder für gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Al­kyl, gegebenenfalls substituiertes C₃-C₆-Cycloal­kyl, gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Alkenyl, gegebenenfalls substituiertes Phenyl, für Methoxy, C₃-C₂₀-Alkoxy, Benzyloxy oder Phenoxy steht,
    m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht,
    R³ für gegebenenfalls substituiertes C₁-C₂₀-Alkyl oder für gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht,
    Q für Sauerstoff oder Schwefel steht und
    R⁴ und R⁵ für C₁-C₄-Alkyl stehen, gefunden.

    [0004] Als Substituenten für R¹ = gegebenenfalls substituier­tes Phenyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkyl, Trifluormethyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-­Alkoxycarbonyl.

    [0005] Als Substituenten für R¹ = gegebenenfalls substituier­tes Pyridyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkyl, Trifluormethyl, C₁-C₄-Al­koxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl.

    [0006] Als Substituenten für R¹ = gegebenenfalls substituiertes Furyl, Thienyl, Thiazolyl oder Thiadiazolyl kommen vor­zugsweise in Frage: Halogen, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Halogen­alkyl.

    [0007] Als Substituenten für R² = gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Alkyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen, Cyano, C₁-C₄-Alkoxy.

    [0008] Als Substituenten für R² = gegebenenfalls substituiertes C₃-C₆-Cycloalkyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen, C₁-C₄-Alkyl.

    [0009] Als Substituenten für R² = gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Alkenyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen.

    [0010] Als Substituenten für R² = gegebenenfalls substituiertes Phenyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen, C₁-C₄-­Alkyl, Trifluormethyl, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-­C₄-Alkoxycarbonyl.

    [0011] Als Substituenten für R³ = gegebenenfalls substituiertes C₁-C₂₀-Alkyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen.

    [0012] Als Substituenten für R³ = gegebenenfalls substituiertes Phenyl kommen vorzugsweise in Frage: Halogen, C₁-C₄-Al­kyl, Trifluormethyl, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-­Alkoxycarbonyl.

    [0013] Weiter wurde gefunden, daß man die neuen 3-substituier­ten 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-di­azacycloalkane der allgemeinen Formel (I) erhält, wenn man 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-di­azacycloalkane der allgemeinen Formel (II)

    in welcher
    n die oben angegebene Bedeutung hat,
    mit Halogenverbindungen der allgemeinen Formel (III)
        X - R      (III)
    in welcher
    R die oben angegebene Bedeutung hat und
    X für Halogen steht,
    gegebenenfalls in Gegenwart eines Säureakzeptors und ge­gebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels um­setzt.

    [0014] Die neuen 3-substituierten 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-me­thyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloalkane der Formel (I) zeichnen sich durch hohe Wirksamkeit als Insektizide aus. Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) erheblich stärkere insekti­zide Wirkung als nach Struktur und Wirkprofil vergleich­bare organische Nitroverbindungen, wie z. B. 2-Nitrome­thylen-2H-tetrahydro-1,3-thiazin.

    [0015] Die Erfindung betrifft vorzugsweise Verbindungen der Formel (I), in welcher
    n für Null steht und
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Iso­butyl, sec-Butyl oder C₅-C₁₈-Alkyl, für C₃-C₆-Al­kenyl oder C₃-C₄-Alkinyl steht, oder für die Grup­pierung -CH₂-R¹ steht, in welcher
    R¹ für Phenyl [welches gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Methyl, Methoxy oder C₁-C₂-Al­koxy-carbonyl substituiert ist], Pyridyl [wel­ ches gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl substituiert ist], Furyl, Thienyl oder Thia­zolyl [welche gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl substituiert sind] steht,
    in welcher weiter
    R für die Gruppierung -CO-R² steht, in welcher
        R² für C₁-C₁₈-Alkyl, C₂-C₁₈-Alkenyl, Phenyl [welches gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Trifluormethyl, Cyano, Nitro oder Methoxy substituiert ist] oder C₃-C₈-­Alkoxy steht,
    in welcher weiter
    R für die Gruppierung -SO₂-R³ steht, in welcher
        R³ für C₁-C₁₈-Alkyl [welches gegebenenfalls durch Fluor oder Chlor substituiert ist] oder Phenyl [welches gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Brom, Cyano, Nitro, Methyl, Trifluormethyl, Methoxy, Difluormethoxy, Trifluormethoxy und/oder C₁-C₂-Alkoxy-carbonyl ist] steht,
    in welcher weiter
    R für die Gruppierung

    steht, in welcher
        Q für Sauerstoff oder Schwefel steht und
        R⁴ und R⁵ für C₁-C₃-Alkyl stehen.

    [0016] Verwendet man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für die Verbindungen der Formel (I) als Ausgangsstoffe beispielsweise 1-(2-Chlor-thi­azol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-imidazolidin und Propar­gylbromid, so kann die Reaktion dieser Verbindungen durch das folgende Formelschema skizziert werden:



    [0017] Die beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren als Ausgangsstoffe zu verwendenden 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-­methyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloalkane sind durch die Formel (II) allgemein definiert. In dieser Formel steht n vorzugsweise für Null. Als Ausgangsverbindung der For­mel (II) wird somit 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-methyl)-2-­nitroimino-imidazolidin bevorzugt.

    [0018] Die Ausgangsstoffe der Formel (II) sind bereits bekannt (vgl. EP-A 192 060).

    [0019] Die weiter als Ausgangsstoffe zu verwendenden Halogen­verbindungen sind durch die Formel (III) allgemein de­finiert. In dieser Formel (III) steht R vorzugsweise für diejenigen Reste, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Stoffe der Formel (I) vorzugsweise für R genannt wurden und X steht vorzugs­weise für Chlor oder Brom.

    [0020] Als Beispiele für die Ausgangsstoffe der Formel (III) seien genannt:
    Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl, Butyl-, Isobutyl-, sec-Butyl-, Pentyl-, Isopentyl-, sec-Pentyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Hexadecyl- und Octadecyl-chlo­rid bzw. -bromid, Allyl-, Crotyl- und Propargyl-chlorid bzw. -bromid, Benzyl- 4-Fluor-benzyl-, 4-Chlor-benzyl-, 2-Chlor-benzyl- und 4-Methyl-benzyl-chlorid bzw. -bro­mid, 2-Chlor-5-chlormethyl-pyridin, 2-Chlor-5-chlorme­thyl-thiazol, Acetylchlorid, Propionsäure- und Butter­säure-chlorid, Pentansäure-, Hexansäure-, Octansäure-, Decansäure-, Dodecansäure-, Tetradecansäure-, Hexadecan­säure-und Octadecansäure-chlorid, Acrylsäure- und Cro­tonsäure-chlorid, Benzoesäure, 4-Fluor-benzoesäure-, 4-Chlor-benzoesäure-, 4-Nitro-benzoesäure-und 4-Methyl­benzoesäure-chlorid, Chlorameisensäure-propylester, -bu­tylester, -pentylester, -hexylester, -heptylester und -octylester, Methan-, Ethan-, Chlormethan-, Trifluorme­than-, Tetrafluorbutan- und Perfluoroctan-sulfonsäure­chlorid, Benzol-, 2-Fluor-benzol-, 2-Chlor-benzol-, 4-­Chlor-benzol-, 2,5-Dichlor-benzol-, 2-Brom-benzol-, 2-­Cyano-benzol-, 2-Nitro-benzol-, 4-Nitro-benzol-, 2-Tri­ fluormethyl-benzol-, 2-Methyl-benzol-, 4-Methyl-benzol-, 2-Methoxy-benzol-, 2-Difluormethoxy-benzol-, 2-Trifluor­methoxy-benzol-, 4-Trifluormethoxy-benzol-, 2-Methoxy­carbonyl-benzol-, 4-Methoxycarbonyl-benzol- und 2-Eth­oxycarbonyl-benzol-sulfonsäurechlorid, Phosphorsäure­chlorid-dimethylester und -diethylester sowie Thiophos­phorsäure-chlorid-dimethylester und -diethylester.

    [0021] Die Ausgangsstoffe der Formel (III) sind bekannte chemische Verbindungen.

    [0022] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen der Formel (I) wird vorzugsweise unter Ver­wendung von Verdünnungsmitteln durchgeführt. Als Verdün­nungsmittel kommen dabei praktisch alle inerten organi­schen Lösungsmittel in Frage. Hierzu gehören vorzugs­weise aliphatische und aromatische, gegebenenfalls halo­genierte Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan, Petrolether, Benzin, Ligroin, Benzol, Tolu­ol, Xylol, Methylenchlorid, Ethylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol und o-Dichlorbenzol, Ether wie Diethyl- und Dibutylether, Glykoldimethylether und Diglykoldimethylether, Tetrahydrofuran und Dioxan, Ketone wie Aceton, Methyl-ethyl-, Methyl-isopropyl- und Methyl-isobutyl-keton, Ester wie Essigsäuremethylester und-ethylester, Nitrile wie z. B. Acetonitril und Pro­pionitril, Amide wie z. B. Dimethylformamid, Dimethyl­acetamid und N-Methyl-pyrrolidon sowie Dimethylsulfoxid, Tetramethylensulfon und Hexamethylphosphorsäuretriamid.

    [0023] Als Säureakzeptoren können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren alle üblicherweise für derartige Umsetzungen verwendbaren Säurebindemittel eingesetzt werden. Vor­zugsweise in Frage kommen Alkalimetallhydride wie z. B. Natriumhydrid, Alkalimetallhydroxide, wie z. B. Natrium- und Kaliumhydroxid, Erdalkalihydroxide wie z. B. Cal­ciumhydroxid, Alkalicarbonate und -alkoholate wie Nat­rium- und Kaliumcarbonat, Natrium- und Kaliummethylat bzw. -ethylat, ferner aliphatische, aromatische oder heterocyclische Amine, beispielsweise Triethylamin, Tri­methylamin, Dimethylanilin, Dimethylbenzylamin, Pyridin, 1,5-Diazabicyclo-[4,3,0]-non-5-en (DBN), 1,8-Diazabicyc­lo-[5,4,0]-undec-7-en (DBU) und 1,4-Diazabicyclo-­[2,2,2]-octan (DABCO).

    [0024] Die Reaktionstemperaturen können bei dem erfindungsge­mäßen Verfahren in einem größeren Bereich variiert wer­den. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwi­schen 0 °C und 150 °C, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 10 °C und 100 °C.

    [0025] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen unter Normaldruck durchgeführt.

    [0026] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Ausganggsstoffe der Formeln (II) und (III) im allge­meinen in angenähert äquimolaren Mengen eingesetzt. Die Ausgangsstoffe werden im allgemeinen bei Raumtemperatur mit dem Säureakzeptor und dem Verdünnungsmittel ver­mischt und das Reaktionsgemisch wird bei der angegebenen Reaktionstemperatur bis zum Ende der Umsetzung gerührt. Die Aufarbeitung kann nach üblichen Methoden durchge­führt werden.

    [0027] Die Wirkstoffe eignen sich zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, vorzugsweise Arthropoden und Nematoden, insbesondere Insekten und Spinnentieren, die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Material­schutz sowie auf dem Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen gehören:

    Aus der Ordnung der Isopoda, z.B. Oniscus asellus, Arma­dillidium vulgare, Porcellio scaber.
    Aus der Ordnung der Diplopoda z.B. Blaniulus guttula­tus.
    Aus der Ordnung der Chilopoda z.B. Geophilus carpopha­gus, Scutigera spec.
    Aus der Ordnung der Symphyla z.B. Scutigerella immacu­lata.
    Aus der Ordnung der Thysanura z.B. Lepisma saccharina.
    Aus der Ordnung der Collembola z.B. Onychiurus armatus.
    Aus der Ordnung der Orthoptera z.B. Blatta orientalis, Periplaneta americana, Leucophaea maderae, Blattella germanica, Acheta domesticus, Gryllotalpa spp., Locusta migratoria migratorioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca gregaria.
    Aus der Ordnung der Dermaptera z.B. Forficula auricula­ria.
    Aus der Ordnung der Isoptera z.B. Reticulitermes spp..
    Aus der Ordnung der Anoplura z.B. Phylloxera vastatrix, Pemphigus spp., Pediculus humanus corporis, Haematopinus spp., Linognathus spp.
    Aus der Ordnung der Mallophaga z.B. Trichodectes spp., Damalinea spp.
    Aus der Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci.
    Aus der Ordnung der Heteroptera z.B. Eurygaster spp., Dysdercus intermedius, Piesma quadrata, Cimex lectula­rius, Rhodnius prolixus, Triatoma spp.
    Aus der Ordnung der Homoptera z.B. Aleurodes brassicae, Bemisia tabaci, Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossy­pii, Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus ribis, Aphis fabae, Doralis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis, Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix cincticeps, Lecanium corni, Sais­setia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp. Psylla spp.
    Aus der Ordnung der Lepidoptera z.B. Pectinophora gossy­piella, Bupalus piniarius, Cheimatobia brumata, Litho­colletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis, Malacosoma neustria, Euproctis chrysorr­hoea, Lymantria spp. Bucculatrix thurberiella, Phylloc­nistis citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp., Earias insulana, Heliothis spp., Spodoptera exigua, Mamestra brassicae, Panolis flammea, Prodenia litura, Spodoptera spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis, Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Tineola bisselliella, Tinea pellionella, Hofmannophila pseudospretella, Ca­coecia podana, Capua reticulana, Choristoneura fumi­ferana, Clysia ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana.
    Aus der Ordnung der Coleoptera z.B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Acanthoscelides obtectus, Acan­thoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica spp., Psylliodes chrysocephala, Epilachna varive stis, Atomaria spp., Oryzaephilus surinamensis, Antho nomus spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus sul­catus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus assimilis, Hypera postica, Dermestes spp., Trogoderma spp., Anthre­nus spp., Attagenus spp., Lyctus spp., Meligethes aene­us, Ptinus spp., Niptus hololeucus, Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Cono derus spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solsti tialis, Costelytra zealandica.
    Aus der Ordnung der Hymenoptera z.B. Diprion spp., Hop­locampa spp., Lasius spp., Monomorium pharaonis, Vespa spp.
    Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes spp., Anopheles spp., Culex spp., Drosophila melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala, Lucilia spp., Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyp­pobosca spp., Stomoxys spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp., Bibio hortulanus, Os­cinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Cerati­tis capitata, Dacus oleae, Tipula paludosa.

    Aus der Ordnung der Siphonaptera z.B. Xenopsylla cheo­pis, Ceratophyllus spp..
    Aus der Ordnung der Arachnida z.B. Scorpio maurus, Latrodectus mactans.
    Aus der Ordnung der Acarina z.B. Acarus siro, Argas spp., Ornithodoros spp., Dermanyssus gallinae, Eriophyes ribis, Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipice­phalus spp., Amblyomma spp., Hyalomma spp., Ixodes spp., Psoroptes spp., Chorioptes spp., Sarcoptes spp., Tarso­nemus spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetra­nychus spp.

    [0028] Zu den pflanzenparasitären Nematoden gehören Pratylen­chus spp., Radopholus similis, Ditylenchus dipsaci, Tylenchulus semipenetrans, Heterodera spp., Meloidogyne spp., Aphelenchoides spp., Longidorus spp., Xiphinema spp., Trichodorus spp..

    [0029] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe der Formel (I) zeichnen sich durch hervorragende insektizide Wirksamkeit aus. Sie zeigen insbesondere beim Einsatz als Blattinsek­tizide und Bodeninsektizide hervorragende Wirkung, gegen z. B. gegen Reiszikaden (z. B Nephotettix cincticeps), gegen Blattläuse (z. B. Myzus persicae) und gegen Käfer­larven (z. B. Phaedon cochleariae).

    [0030] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe der Formel (I) eignen sich auch zur Bekämpfung von Arthropoden, die landwirt­schaftliche Nutztiere, wie z.B. Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Schweine, Esel, Kamele, Büffel, Kaninchen, Hüh­ner, Puten, Enten, Gänse, Bienen, sonstige Haustiere wie z.B. Hunde, Katzen, Stubenvögel, Aquarienfische sowie sog. Versuchstiere, wie z.B. Hamster, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse befallen. Durch die Bekämpfung dieser Arthropoden sollen Todesfälle und Leistungsminderungen (bei Fleisch, Milch, Wolle, Häuten, Eiern, Honig usw.) vermindert werden, so daß durch den Einsatz der erfin­dungsgemäßen Wirkstoffe eine wirtschaftlichere und ein­fachere Tierhaltung möglich ist.

    [0031] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe geschieht im Veterinärsektor in bekannter Weise durch enterale Verabreichung in Form von beispielsweise Tabletten, Kap­seln, Tränken, Drenchen, Granulaten, Pasten, Boli, des feed-through-Verfahrens, von Zäpfchen, durch parenterale Verabreichung, wie zum Beispiel durch Injektionen (in­tramuskulär, subcutan, intravenös, intraperitonal u.a.), Implantate, durch nasale Applikation, durch dermale An­wendung in Form beispielsweise des Tauchens oder Badens (Dippen), Sprühens, (Spray), Aufgießens (Pour-on und Spot-on), des Waschens, des Einpuderns sowie mit Hilfe von wirkstoffhaltigen Formkörpern, wie Halsbändern, Ohr­marken, Schwanzmarken, Gliedmaßenbändern, Halftern, Mar­kierungsvorrichtungen usw..

    [0032] Die Wirkstoffe können in Abhängigkeit von ihren jeweili­gen physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften in übliche Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Gra­nulate, Aerosole, Wirkstoff-imprägnierte Natur- und syn­thetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, ferner in Formu­lierungen mit Brennsätzen, wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u.ä., sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulie­rungen.

    [0033] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise herge­stellt, z.B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streck­mitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck ste­henden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstof­fen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenak­tiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergier­mitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwen­det werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesent­lichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Al­kylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte ali­phatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlor­ethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwas­serstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdöl­fraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethyl­keton, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark po­lare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethyl­sulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkei­ten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stick­stoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z.B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmoril­lonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Sili­kate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage: z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Ge­ steine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit so­wie synthetische Granulate aus anorganischen und orga­nischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabak­stengel; als Emulgier und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z.B. nichtionogene und anionische Emul­gatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxy­ethylen-Fettalkohol-Ether, z.B. Alkylarylpolyglykol-­Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.

    [0034] Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxy­methylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können mineralische und vegetabile Öle sein.

    [0035] Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farb­stoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarb­stoffe und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet wer­den.

    [0036] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.

    [0037] Die Wirkstoffe können in ihren handelsüblichen Formulie­rungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit anderen Wirkstoffen, wie Insektiziden, Lockstoffen, Sterilantien, Akariziden, Nematiziden, Fungiziden, wachstumsregulierenden Stoffen oder Herbiziden vorliegen. Zu den Insektiziden zählen beispielsweise Phosphorsäureester, Carbamate, Carbon­säureester, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Phenylharn­stoffe, durch Mikroorganismen hergestellte Stoffe u.a..

    [0038] Die Wirkstoffe können ferner in ihren handelsüblichen Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit Synergisten vorliegen. Synergisten sind Verbindungen, durch die die Wirkung der Wirkstoffe gesteigert wird, ohne daß der zu­gesetzte Synergist selbst aktiv wirksam sein muß.

    [0039] Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formu­lierungen bereiteten Anwendungsformen kann in weiten Be­reichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwen­dungsformen kann von 0,0000001 bis zu 95 Gew.-% Wirk­stoff, vorzugsweise zwischen 0,0001 und 1 Gew.-% lie­gen.

    [0040] Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßten üblichen Weise.

    [0041] Bei der Anwendung gegen Hygiene- und Vorratsschädlinge zeichnen sich die Wirkstoffe durch eine hervorragende Residualwirkung auf Holz und Ton sowie durch eine gute Alkalistabilität auf gekälkten Unterlagen aus.

    Herstellungsbeispiele


    Beispiel 1



    [0042] 



    [0043] Eine Mischung aus 3,1 g (0,012 Mol) 1-(2-Chlor-thiazol-­5-yl-methyl)-2-nitroimino-imidazolidin, 1,9 g (0,012 Mol) 4-Chlor-benzylchlorid, 1,6 g (0,012 Mol) Kalium­carbonat und 50 ml Acetonitril wird unter Rühren vier Stunden lang zum Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wird filtriert und vom Filtrat wird das Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum abdestilliert. Der verbleibende Rückstand wird mit 50 ml Diethylether verrührt und das kristallin angefallene Produkt durch Absaugen isoliert.

    [0044] Man erhält 3,65 g (79 % der Theorie) 1-(2-Chlor-thiazol-­5-yl-methyl)-2-nitroimino-3-(4-chlor-benzyl)-imidazoli­din vom Schmelzpunkt 96 °C.

    [0045] Analog Beispiel 1 und entsprechend der allgemeinen Be­schreibung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens können die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Verbindungen der Formel (I) hergestellt werden.










    Verwendungsbeispiele



    [0046] In den nachfolgenden Verwendungsbeispielen wird die nachstehend angegebene Verbindung als Vergleichssubstanz eingesetzt:


    Beispiel A


    Nephotettix-Test



    [0047] Lösungsmittel: 7 Gewichtsteile Dimethylformamid
    Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether

    [0048] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichstteil Wirkstoff mit der angegebe­nen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emul­gator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die ge­wünschte Konzentration.
    Reiskeimlinge (Oryza sativa) werden durch Tauchen in die Wirkstoffzubereitung der gewünschten Konzentration be­handelt und mit der Grünen Reiszikade (Nephotettix cinc­ticeps) besetzt, solange die Keimlinge noch feucht sind.

    [0049] Nach der gewünschten Zeit wird die Abtötung in % be­stimmt. Dabei bedeutet 100 %, daß alle Zikaden abgetötet wurden; 0 % bedeutet, daß keine Zikaden abgetötet wur­den.

    [0050] Bei diesem Test zeigen z. B. die gemäß den Herstellungs­beispielen (1), (4), (2), (7), (11), (13), (15) und (21) erhaltenen Verbindungen bei einer Wirkstoffkonzentration von 0,0001 % eine Wirkung von 70 % - 100 % nach 6 Tagen, während die Vergleichssubstanz (A) nur eine Wirkung von 20 % zeigt.

    Beispiel B


    Myzus-Test



    [0051] Lösungsmittel: 7 Gewichtsteile Dimethylformamid
    Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether

    [0052] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebe­nen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emul­gator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die ge­wünschte Konzentration.

    [0053] Kohlblätter (Brassica oleracea), die stark von der Pfir­sichblattlaus (Myzus persicae) befallen sind, werden durch Tauchen in die Wirkstoffzubereitung der gewünsch­ten Konzentration behandelt.

    [0054] Nach der gewünschten Zeit wird die Abtötung in % be­stimmt. Dabei bedeutet 100 %, daß alle Blattläuse abge­tötet wurden: 0 % bedeutet, daß keine Blattläuse abge­tötet wurden.

    [0055] Bei diesem Test zeigen z. B. die gemäß den Herstellungs­beispielen (1), (2), (4), (11) und (13) erhaltenen Ver­bindungen bei einer Wirkstoffkonzentration von 0,001 % nach einem Tag eine Wirkung von 60 % - 90 %, während die Vergleichssubstanz (A) nur eine Wirkung von 10 % zeigt.

    Beispiel C


    Grenzkonzentrations-Test / Wurzelsystemische Wirkung



    [0056] Testinsekt: Phaedon cochleariae-Larven
    Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
    Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether

    [0057] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebe­nen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emul­gator zu und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.

    [0058] Die Wirkstoffzubereitung wird innig mit Boden vermischt. Dabei spielt die Konzentration des Wirkstoffs in der Zu­bereitung praktisch keine Rolle, entscheidend ist allein die Wirkstoffgewichtsmenge pro Volumeneinheit Boden, welche in ppm (= mg/l) angegeben wird. Man füllt den behandelten Boden in Töpfe und bepflanzt diese mit Kohl (Brassica oleracea). Der Wirkstoff kann so von den Pflanzenwurzeln aus dem Boden aufgenommen und in die Blätter transportiert werden.

    [0059] Für den Nachweis des wurzelsystemischen Effektes werden nach 7 Tagen ausschließlich die Blätter mit den obenge­nannten Testtieren besetzt. Nach weiteren 2 Tagen er­folgt die Auswertung durch Zählen oder Schätzen der toten Tiere. Aus den Abtötungszahlen wird die wurzel­systemische Wirkung des Wirkstoffs abgeleitet. Sie ist 100 %, wenn alle Testtiere abgetötet sind und 0 %, wenn noch genau so viele Testinsekten leben wie bei der unbe­handelten Kontrolle.

    [0060] Bei diesem Test ziegen z. B. die gemäß den Herstellungs­beispielen (1), (2), (4), (7), (11), (13), (15) und (17) erhaltenen Verbindungen bei einer Wirkstoffkonzentration von 20 ppm eine Wirkung von 100 %, während die Ver­gleichssubstanz (A) keine nachweisbare Wirkung zeigt.

    Beispiel D


    Grenzkonzentrations-Test / Wurzelsystemische Wirkung



    [0061] Testinsekt: Myzus persicae
    Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton
    Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykolether

    [0062] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebe­nen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emul­gator zu und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.

    [0063] Die Wirkstoffzubereitung wird innig mit Boden vermischt. Dabei spielt die Konzentration des Wirkstoffs in der Zu­bereitung praktisch keine Rolle, entscheidend ist allein die Wirkstoffgewichtsmenge pro Volumeneinheit Boden, welche in ppm (= mg/l) angegeben wird. Man füllt den behandelten Boden in Töpfe und bepflanzt diese mit Kohl (Brassica oleracea). Der Wirkstoff kann so von den Pflanzenwurzeln aus dem Boden aufgenommen und in die Blätter transportiert werden.

    [0064] Für den Nachweis des wurzelsystemischen Effektes werden nach 7 Tagen ausschließlich die Blätter mit den obenge­nannten Testtieren besetzt. Nach weiteren 2 Tagen er­folgt die Auswertung durch Zählen oder Schätzen der toten Tiere. Aus den Abtötungszahlen wird die wurzel­ systemische Wirkung des Wirkstoffs abgeleitet. Sie ist 100 %, wenn alle Testtiere abgetötet sind und 0 %, wenn noch genau so viele Testinsekten leben wie bei der unbe­handelten Kontrolle.

    [0065] Bei diesem Test zeigen z. B. die gemäß den Herstellungs­beispielen (1), (2), (4), (7), (9), (11), (13), (15), (17) und (19) erhaltenen Verbindungen bei einer Wirk­stoffkonzentration von 20 ppm eine Wirkung von 100 %, während die Vergleichssubstanz (A) keine nachweisbare Wirkung zeigt.

    Beispiel E


    Test mit Lucilia cuprina resistent-Larven



    [0066] Emulgator: 35 Gewichtsteile Ethylenglykolmonomethylether
        35 Gewichtsteile Nonylphenolpolyglykolether

    [0067] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man drei Gewichtsteile Wirkstoff mit sieben Gewichtsteilen des oben angegebenen Gemisches und ver­dünnt das so erhaltene Konzentrat mit Wasser auf die jeweils gewünschte Konzentration.

    [0068] Etwa 20 Lucilia cuprina res.-Larven werden in ein Test­röhrchen gebracht, welches ca. 1 cm³ Pferdefleisch und 0,5 ml der Wirkstoffzubereitung enthält. Nach 24 Stunden wird der Abtötungsgrad bestimmt.

    [0069] Bei diesem Test zeigen z. B. die folgenden Verbindungen der Herstellungsbeispiele überlegene Wirkung gegenüber dem Stand der Technik: (1), (2), (4), (7), (9), (11), (15), (19) und (21).


    Ansprüche

    1. 3-substituierte 1-(2-Chlorthiazol-5-yl-methyl)-2-­nitroimino-1,3-diazacycloalkane der allgemeinen Formel (I)

    in welcher
    n für die Zahlen 0 oder 1 steht und
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, C₅-C₂₀-Alkyl, C₃-C₁₀-­Alkenyl, C₃-C₁₀-Alkinyl oder für eine der Gruppierungen -CH₂-R¹, -COR², -S(O)m-R³,

    steht, wobei
    R¹ für jeweils einen gegebenenfalls substituier­ten Rest der Reihe Phenyl, Pyridyl, Furyl, Thienyl oder Thiadiazolyl steht,
    R² für Methyl steht - mit der Maßgabe, daß dann n für 0 steht
    oder für gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-­Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C₃-C₆-­Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Alkenyl, gegebenenfalls substituiertes Phenyl, für Methoxy, C₃-C₂₀-Alkoxy, Benzyloxy oder Phenoxy steht,
    m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht,
    R³ für gegebenenfalls substituiertes C₁-C₂₀-­Alkyl oder für gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht,
    Q für Sauerstoff oder Schwefel steht und
    R⁴ und R⁵ für C₁-C₄-Alkyl stehen.
     
    2. 3-substituierte 1-(2-Chlorthiazol-5-yl-methyl)-2-­nitroimino-1,3-diazacycloalkane der Formel (I) ge­mäß Anspruch 1),
    in welcher
    n für die Zahlen 0 oder 1 steht,
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, C₅-C₂₀-Alkyl, C₃-C₁₀-­Alkenyl, C₃-C₁₀-Alkinyl oder für eine der Gruppierungen -CH₂-R¹, -COR², -S(O)mR³,

    steht, wobei
    R¹ für gegebenenfalls durch Halogen, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkyl, Trifluormethyl, C₁-C₄-Al­koxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl substituiertes Phenyl,
    gegebenenfalls durch Halogen, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkyl, Trifluormethyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-­C₄-Alkoxycarbonyl substituiertes Pyridyl oder für einen gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-­Alkyl, C₁-C₄-Halogenalkyl substituierten Rest der Reihe Furyl, Thienyl, Thiazolyl und Thia­diazolyl steht,
    R² für Methyl steht - mit der Maßgabe, daß dann n für 0 steht - oder für gegebenenfalls durch Halogen, Cyano, C₁-C₄-Alkoxy substituiertes C₂-C₂₀-Alkyl, gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl substituiertes C₃-C₆-Cycloalkyl, gegebenenfalls durch Halogen substituiertes C₂-C₂₀-Alkenyl, gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl, Trifluormethyl, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl substitu­iertes Phenyl, Methoxy, C₃-C₂₀-Alkoxy, Benzyl­oxy oder Phenoxy steht,
    m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht,
    R³ für gegebenenfalls durch Halogen substituier­tes C₁-C₂₀-Alkyl oder für gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl, Trifluormethyl, Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl sub­stituiertes Phenyl steht,
    Q für Sauerstoff oder Schwefel steht,
    R⁴ und R⁵ für C₁-C₄-Alkyl stehen.
     
    3. 3-substituierte 1-(2-Chlorthiazol-5-yl-methyl)-2-­nitroimino-1,3-diazacycloalkane der Formel (I) gemäß Anspruch 1),
    in welcher
    n für Null steht und
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, C₅-C₁₈-Alkyl, C₃-C₆-­Alkenyl, C₃-C₄-Alkinyl oder für eine der Grup­pierungen -CH₂-R¹, -SO₂-R³ oder

    steht, wobei
    R¹ für gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Methyl, Methoxy oder C₁-C₂-Alkoxycarbonyl substituier­tes Phenyl,
          gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl substi­tuiertes Pyridyl,
          gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl sub­stituiertes Furyl,
          gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl sub­stituiertes Thienyl oder
          gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl sub­stituiertes Thiazolyl steht,
    R² für gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Trifluormethyl, Cyano, Nitro, Methoxy substituierte Reste der Reihe C₁-C₁₈-Alkyl, C₂-C₁₈-Alkenyl, Phenyl steht oder für C₃-C₈-­Alkoxy steht,
    R³ für gegebenenfalls durch Fluor oder Chlor substituiertes C₁-C₈-Alkyl, gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Brom, Cyano, Nitro, Methyl, Trifluormethyl, Methoxy, Difluor­methoxy, Trifluormethoxy, C₁-C₂-Alkoxycar­bonyl substituiertes Phenyl steht,
    Q für Sauerstoff oder Schwefel steht,
    und
    R⁴ und R⁵ für C₁-C₃-Alkyl stehen.
     
    4. Verfahren zur Herstellung von 3-substituierten 1-­(2-Chlorthiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-­diazacycloalkanen der allgemeinen Formel (I)

    in welcher
    n für die Zahlen 0 oder 1 steht und
    R für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, C₅-C₂₀-Alkyl, C₃-C₁₀-­Alkenyl, C₃-C₁₀-Alkinyl oder für eine der Gruppierungen -CH₂-R¹, -COR², -S(O)m-R³,

    steht, wobei
    R¹ für jeweils einen gegebenenfalls substitu­ierten Rest der Reihe Phenyl, Pyridyl, Furyl, Thienyl oder Thiadiazolyl steht,
    R² für Methyl steht - mit der Maßgabe, daß dann n für 0 steht
    oder für gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-­Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C₃-C₆-­Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes C₂-C₂₀-Alkenyl, gegebenenfalls substituiertes Phenyl, für Methoxy, C₃-C₂₀-Alkoxy, Benzyloxy oder Phenoxy steht,
    m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht,
    R³ für gegebenenfalls substituiertes C₁-C₂₀-­Alkyl oder für gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht,
    Q für Sauerstoff oder Schwefel steht und
    R⁴ und R⁵ für C₁-C₄-Alkyl stehen,
    dadurch gekennzeichnet, daß man 1-(2-Chlor-thia­zol-5-yl-methyl)-nitroimino-1,3-diazacyclo-alkane der allgemeinen Formel (II)

    in welcher
    n die oben angegebene Bedeutung hat,
    mit Halogenverbindungen der allgemeinen Formel (III)
          X - R      (III)
    in welcher
    R die oben angegebene Bedeutung hat und
    X für Halogen steht,
    gegebenenfalls in Gegenwart eines Säureakzeptors und gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungs­mittels umsetzt.
     
    5. Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem 3-substituierten 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-­diazacycloalkan der Formel (I).
     
    6. Verfahren zur Bekämpfung von tierischen Schäd­lingen, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-substi­tuierte 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-methyl)-2-nitro­imino-1,3-diazacycloalkane der Formel (I) auf tierische Schädlinge und/oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
     
    7. Verwendung von 3-substituierten 1-(2-Chlor-thia­zol-5-yl-methyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloal­kanen der Formel (I) zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen.
     
    8. Verfahren zur Herstellung von Mitteln gegen tierische Schädlingen, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-substituierte 1-(2-Chlor-thiazol-5-yl-­methyl)-2-nitroimino-1,3-diazacycloalkane der Formel (I) mit Streckmitteln und/oder oberflächen­aktiven Mitteln vermischt.
     





    Recherchenbericht