[0001] Bei Kochstellen mit sogenannter induktiver Heizung werden mit einer unterhalb der
Kochplatte befindlichen Induktionsspule in dem das Kochgut enthaltenden, aus ferromagnetischen
Metall bestehenden Behälter Induktionsströme erzeugt, die den Behälter und dadurch
das darin befindliche Kochgut erwärmt. Diese Lösung hat den Vorteil, daß die bei
bisherigen Herden vorhandenen, mit Heizspiralen geheizten Kochplatten entfallen
und der Wirkungsgrad erhöht wird.
[0002] Die Speisung der Kochplatten erfolgt z.B. von einer Stromquelle, die einen Wechselstrom
mit einer Amplitude Spitze/Spitze von etwa 18 - 45 A und einer Frequenz zwischen
25 und 40 kHz liefert. Die jeweils einer Platte zugeführte Leistung beträgt dabei
z.B. zwischen 300 W und 3 kW.
[0003] Bei einer bekannten Stromversorgungsschaltung für eine induktive Kochstelle (DE-PS
34 00 671) enthält die Stromquelle eine sogenannte Halbbrücke mit zwei in Reihe geschalteten
Leistungstransistoren, die abwechselnd mot der Arbeitsfrequenz leitend gesteuert
und gesperrt werden und an ihrem Verbindungspunkt die Wechselspannung für die Heizspule
liefern. An die Transistoren ist dabei eine Betriebsspannung angelegt, die durch
Gleichrichtung der Netzwechselspannung gewonnen ist. Diese Betriebsspannung ist keine
reine Gleichspannung, sondern eine pulsierende Gleichspannung mit einer Frequenz
von 100 Hz. Das ist dadurch bedingt, daß für die verarbeiteten Leistungen der Aufwand
für eine Siebung zu einer echten Gleichspannung untragbar hoch wäre.
[0004] Es ist auch bekannt, eine Stromquelle zeitlich nacheinander an zwei oder mehr Kochplatten
anzuschließen, um mit einer einzigen Stromquelle mehrere Kochplatten betreiben zu
können. Es hat sich gezeigt, daß bei einer derartigen Umschal tung hörbare Störgeräusche
auftreten. Diese sind besonders nachteilig, weil die Umschaltung zwischen den einzelnen
Kochplatten relativ häufig, etwa in einem Abstand von 2 - 100 s erfolgt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Störungen bei der Umschaltung
einer Stromquelle zwischen verschiedenen Kochplatten zu verringern. Diese Aufgabe
wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Der Mikroprozessor wird von der Stromquelle mit einer Spannung gesteuert, die eine
Information über den jeweiligen Nulldurchgang der Netzspannung beinhaltet. Außerdem
enthält der Mikroprozessor die Werte über die Anzugszeit und die Abfallzeit der die
Umschaltung bewirkenden Relais. Mittels dieser Informationen steuert der Mikroprozessor
die zwei Kochplatten zugeordneten Relais derart, daß im Bereich des Nulldurchgangs
der Netzspannung zunächst die eine Kochplatte abgeschaltet und danach die andere
Kochplatte eingeschaltet wird. Die unvermeidbare Anzugszeit und Abfallzeit des Relais
wird also durch den Mikroprozessor einkalkuliert, derart, daß trotz dieser Zeiten
und unabhängig von der jeweiligen Arbeitsfrequenz, der Dauer der Anschaltung der
einzelnen Platten an die Stromquelle und der jeweils einer Platte zugeführten Leistung
die Umschaltung zwischen den Platten stets im Bereich des Nulldurchgangs der Netzspannung
mit einer Toleranz von etwa ± 1-2 ms erfolgt.
[0007] Vorzugsweise ist zusätzlich die Stromquelle im Umgebungsbereich des Nulldurchgangs
der Netzspannung abgeschaltet, damit die Relaiskontakte immer im stromlosen Zustand
geschaltet werden.
[0008] Durch die Umschaltung der Kochplatten im Umgebungsbereich des Nulldurchgangs der
Netzspannung werden die an sich auftretenden hörbaren Störungen vermieden. Ein Vorteil
besteht darin, daß das Netz während der hohen Amplituden, also in der Mitte zwischen
zwei Nullstellen, praktisch nicht belastet ist und somit keine nennenswerten Störungen
durch die Umschaltung auf das Netz gelangen.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Umschaltung,
Fig. 2 Kurven zur Erläuterung der Wirkungsweise der Schaltung nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung einer für die Umschaltung bestehenden Vorschrift
und
Fig. 4 eine Umschaltung gemäß einer Weiterbildung der Erfindung.
[0010] In Fig. 1 sind zwei Kochplatten P1, P2 über zwei Relais A und B an den Ausgang der
Stromquelle G angeschlossen. Diese liefert an die Kochplatten P1 und P2 einen Wechselstrom
mit einer Amplitude Spitze/Spitze von 20 - 40 A, einer Frequenz von 20 - 40 kHz und
einer Leistung von 300 W - 3 kW. An die Stromquelle G ist die Betriebsspannung Ua
angelegt, die eine aus der Netzspannung gewonnene pulsierende Gelichspannung mit 100
Hz ist. Der Mikroprozessor M steuert die Relais A und B sowie die Stromquelle G und
wird außerdem von der Stromquelle G mit der Spannung Uo versorgt, die eine Information
über den jeweiligen Nulldurchgang der Spannung Ua beinhaltet.
[0011] Anhand der Fig. 2 wird die Umschaltung zwischen den Kochplatten P1 und P2 beschrieben.
Bei to ist durch die Spannung Ua das Relais A angezogen und die Kochplatte P1 an die
Strom quelle G angeschlossen. Das Relais B ist durch die Spannung UB nicht angezogen,
so daß die Kochplatte P2 nicht an die Stromquelle G angeschlossen ist. Bei t1 wird
die Spannung UA abgeschaltet. Das Relais A fällt jedoch aufgrund der Abfallzeit noch
nicht ab. Bei t2 erscheint die Spannung UB vom Mikroprozessor M, wobei jedoch wegen
der Anzugszeit des Relais B zunächst keine Umschaltung erfolgt. Bei t3 wird durch
die Spannung Us die Stromquelle G vom Prozessor M abgeschaltet. Der in die Platte
P1 hineinfließende Strom wird also unterbrochen. Bei t4 erfolgt nach Ablauf der Abfallzeit
t1 - t4 des Relais A die Abschaltung der Kochplatte P1 durch Öffnen der Kontakte des
Relais A. t4 liegt innerhalb des Umgebungsbereiches T der Nullstelle bei t5 in der
Spannung Ua. Bei t6 spricht nach Ablauf der Anzugszeit von t2 - t6 das Relais B an.
Dessen Kontakt wird geschlossen und somit die Platte P2 an die Stromquelle G angeschaltet.
Bei t7 wird durch die Stellgröße Us die Stromquelle G wieder eingeschaltet, so daß
jetzt die Platte P2 gespeist wird. Es wird also sichergestellt, daß die Umschaltung
der Stromquelle G zwischen den Platten P1 und P2 immer im Umgebungsbereich T von etwa
± 1-2 ms der Nullstelle bei t5 und außerdem bei abgeschalteter Stromquelle G erfolgt.
[0012] Anhand der Fig. 3 wird eine Vorschrift erläutert. Un ist die Netzspannung. Bis t8
ist in der Kochstelle keine Platte an das Netz angeschlossen, die dem Netz entnommene
Leistung N = 0. Von t8 - t9 ist eine Platte an das Netz angeschlossen, so daß die
dem Netz entnommene Leistung N = NP ist. Von t9 - t10 ist wiederum die Kochplatte
abgeschaltet und N = 0. Es besteht jetzt die Vorschrift, daß die Periode dieses Umschaltzyklus
Tu von t8 - t10 einen bestimmten Mindestwert hat, der von der Leistung NP abhängig
ist. Einige Werte sind in Fig. 3 dargestellt. Diese Vorschrift besteht, um Störungen
anderer Verbraucher wie insbesondere von Leuchtkörpern in der Nähe der Kochstelle
zu vermeiden.
[0013] Fig. 4 zeigt eine Lösung für die Umschaltung, bei der auch bei größeren Leistungen
bis 3 kW geringere Werte für Tu gewählt werden können, als sie an sich durch die
Vorschrift gemäß Fig. 3 gegeben sind. Ab t11 wird die Platte P1 mit der Leistung
NP1 von 3 kw gespeist. Bei t12 wird die Platte P1 abgeschaltet und stattdessen die
Platte P2 mit einer Leistungsaufnahme von NP2 = 1 kW angeschaltet. Von t13 - t14
ist die Platte P2 abgeschaltet. Diese vorübergehende Abschaltung dient zur Steuerung
der von der Platte P2 aufgenommenen mittleren Leistung. Bei t15 wird wieder auf die
Platte P1 umgeschaltet. t15 entspricht also t11 und Tu von Fig. 3 der Zeit von t11
- t15. Wenn bei t12 die Platte P1 ganz abgeschaltet würde, also auf N = 0, wäre gemäß
der Vorschrift von Fig. 3 eine Periode Tu von 80 s erforderlich. Da gemäß Fig. 4 aber
nur eine Umschaltung von NP1 auf NP2 erfolgt, die Differenz in der Leistung also nur
2 kW beträgt, gilt für den Mindestwert von Tu gemäß Fig. 3 der Wert von 20 s. Trotz
der hohen Leistungsaufnahme der Platte P1 von NP1 = 3 kW kann also die relativ geringe
Periode Tu von 20 s gewählt werden. Darüberhinaus kann für die Dauer der Speisung
der Platte P2 von t12 - t15 der relativ geringe Wert von 2 s gewählt werden, weil
dort die Differenz in der der Platte P2 zugeführten Leistung nur 1 kW beträgt. Durch
die Umschaltung gemäß Fig. 4 kann also mit der Maximalleistung von 3 kW und der relativ
geringen Periode Tu von 20 s gearbeitet werden. Eine geringere Periode der Anschaltung
hat den Vorteil, daß bei gegebener Wärmeträgheit des Topfes ein geringerer Temperaturabfalls
zwischen zwei Heizvorgängen und somit eine zeitlich gleichmäßigere Erwärmung erzielt
werden kann.
[0014] Die Erfindung wurde für die Umschaltung zwischen zwei Platten P1, P2 beschrieben.
Die Umschaltung gemäß Fig. 1, 2 ist auch für eine größere Zahl von Platten anwendbar,
wenn z.B. die Stromquelle G zeitlich nacheinander auf vier verschiedene Platten geschaltet
wird.
[0015] Bei einem praktisch erprobten Ausführungsbeispiel lagen folgende Werte vor: Mikroprozessor
M: Typ 6805 Motorola
Relais A, B: Typ ON-SH 112 DM Original Electric Manufacturing Co, Ltd
Anzugszeit von t2 - t6: 5 ms
Abfallzeit von t1 - t4: 10 - 15 ms
1. Schaltung zur Stromversorgung einer induktiven Kochstelle mit zwei nacheinander
an eine von einer Netzspannung (Ua) gespeiste Stromquelle (G) anschließbaren Kochplatten
(P1, P2) dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kochplatten (P1, P2) über je ein Relais (A, B) an die Stromquelle
(G) angeschlossen und die Relais (A, B) durch einen Mikroprozessor (M) jeweils entsprechend
der Anstiegs- und Abfallzeit der Relais (A, B) vor dem Nulldurchgang (t5) der Netzspannung
(Ua) so gesteuert sind, daß das Öffnen (t4) eines Relais (A) und das Schließen (t6)
des anderen Relais (B) jeweils nacheinander im Umgebungsbereich (T) des Nulldurchgangs
(t5) der Netzspannung (Ua) erfolgen.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umgebungsgereich (T) etwa ± 1-2 ms zum Nulldurchgang (t5) beträgt.
3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Platten (P1, P2) abwechselnd ohne zeitliche Unterbrechung der Einspeisung
beim Übergang von einer Platte (P1) zur anderen Platte (P2) mit unterschiedlichen
Leistungen (NP1, NP2) gespeist werden (Fig. 4).
4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Speisung einer Platte (P2) in sich Unterbrechungen (t13 - t14)
aufweist (Fig. 4).
5. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung zwischen den Platten (P1, P2) vom Mikroprozessor (M) in derart
zeitlichen Abständen erfolgt, daß der zur Vermeidung von Störungen anderer elektrischer
Verbraucher vorgeschriebene, von der Leistung (NP) abhängige Mindestwert der Periode
(Tu) des Umschaltzyklus (t11 - t15) eingehalten wird.
6. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (G) während des Umgebungsbereiches (T) durch den Mikroprozessor
(M) abgeschaltet ist.