[0001] In der Textilindustrie gibt es eine ganze Anzahl von Produktionsmaschinen, auf denen
an einer Vielzahl von Produktionstellen gleichzeitig gearbeitet wird. Als Beispiele
können Spinnmaschinen, Spulmaschinen oder Zwirnmaschinen angeführt werden. Es besteht
ein offensichtliches Bedürfnis, jede einzelne dieser Produktionsstellen hinsichtlich
Produktionsablauf und erzeugter Qualität automatisch zu überwachen. Aus der Sicht
des Produktionsablaufes ist vor allem eine Fadenbruchüberwachung erwünscht, und aus
der Sicht der Qualitätsüberwachung die Bestimmung des Fadenquerschnittes und/oder
von dessen Ungleichmässigkeit. Bei Zwirnmaschinen interessiert insbesondere der Zwirn-Querschnitt
zur Kontrolle dafür, ob alle Fäden eingezwirnt werden.
[0002] Auch wenn in den folgenden Ausführungen immer von "Faden" die Rede ist, so soll dieser
Begriff nicht einschränkend, sondern als stellvertretend für alle Spinnereierzeugnisse,
wie Garne, Vorgarne, Lunten, Zwirne, Filamente und dergleichen verstanden werden.
[0003] Die erwähnte Ueberwachung aller einzelnen Produktionsstellen ist an sich mit bekannten
Mitteln technisch lösbar, ist aber aus Kostengründen noch nicht realisiert worden.
Denn die Vielzahl der Produktionsstellen erlaubt nur einen minimalen Kostenaufwand
pro Produktionsstelle, damit der Aufwand pro Maschine in einem vertretbaren Rahmen
bleibt.
[0004] Für die Fadenbrucherfassung auf Ringspinnmaschinen sind in letzter Zeit Anlagen auf
dem Markt erschienen, die sogenannte Wandersensoren aufweisen. Dabei kann mit einem
einzigen Sensor die Bewegung des Ringläufers einer ganzen Seite einer Ringspinnmaschine
erfasst werden. Kostenmässig ist diese Lösung für die Fadenbrucherfassung vertretbar.
Eine Messung weiterer Fadenparameter ist aber nicht möglich, weil das Signal durch
den rotierenden Ringläufer und nicht durch den Faden selbst erzeugt wird. Ausserdem
ist bei den Wandersensoren die Zeit zwischen dem Auftreten eines Fadenbruchs und dessen
Detektion oftmals viel zu lang.
[0005] Für die Bestimmung des Fadenquerschnitts und/oder von dessen Ungleichmässigkeit direkt
an der Produktionsstelle sind bis heute an Ringspinn-, Zwirn- und dergleichen Maschinen
noch keine wirtschaftlichen Lösungen realisiert worden.
[0006] Durch die Erfindung soll nun ein Verfahren angegeben werden, welches eine Produktions-
und Qualitätsüberwachung der Produktionsstellen an mehrspindligen Textilmaschinen
mit einem vertretbaren Kostenaufwand ermöglicht und ausserdem genügend rasch reagiert.
[0007] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktions- und Qualitätsüberwachung der
Produktionsstellen an mehrspindligen Textilmaschinen, wobei die Produktionsstellen
reihenförmig angeordnet sind und der an jeder Produktionsstelle laufende Faden im
Ueberwachungsbereich eine mindestens näherungsweise gestreckte Lage einnimmt.
[0008] Das erfindungegmässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass jeweils für mindestens
zwei Produktionsstellen ein gemeinsames Ueberwachungsorgan vorgesehen wird, welches
ein quer zur Fadenlaufrichtung orientiertes Strahlenbündel aufweist, dass das Strahlenbündel
quer zur Fadenlaufrichtung und quer zur Verbindungsachse der einzelnen Produktionsstellen
bewegt wird und dabei die zu überwachenden Produktionsstellen nacheinander überstreicht
und an jeder Produktionsstelle vom jeweiligen Faden unterbrochen oder abgeschwächt
wird, und dass die dadurch verursachte Abschattung des Strahlenbündels als Kriterium
für das Vorhandensein des betreffenden Fadens und/oder für dessen Durchmesser bewertet
wird.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung liegt also darin, jeweils mehrere Produktionsstellen
mit einem gemeinsamen Ueberwachungsorgan zu überwachen, wodurch die Kosten pro Produktionsstelle
entsprechend gesenkt werden. Das Strahlenbündel ist vorzugsweise schräg zur Verbindungsachse
der einzelnen Produktionsstellen orientiert und trifft somit bei seiner Querbewegung
nacheinander auf die Fäden an den einzelnen Produktionsstellen, so dass zeitlich aufeinanderfolgende
Abschattungsimpulse entstehen. Wesentlich für die Genauigkeit und Aussagefähigkeit
der Messung ist, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur ein Faden das Strahlenbündel
kreuzt, dass also die einzelnen Abschattungsimpulse deutlich voneinander getrennt
und somit der jeweiligen Produktionsstelle eindeutig zugeordnet werden können.
[0010] Bei Textilmaschinen mit einer sehr grossen Anzahl (beispielsweise über hundert) von
Produktionsstellen in einer Reihe, ist es sinnvoll, nicht für die ganze Reihe der
Produktionsstellen ein einziges Ueberwachungsorgan vorzusehen, sondern jeweils Gruppen
von Produktionsstellen mit einem gemeinsamen Ueberwachungsorgan zu bilden. Die Grösse
und Anzahl dieser Gruppen ist eine Ermessensfrage und wird durch praktische Parameter
bestimmt. So ist beispielsweise die Frequenz der Abtastung einer bestimmten Produktionsstelle
von Einfluss und es ist auch zu beachten, dass die Lichtintensität bei grösseren Abständen
von Sender und Empfänger unter Umständen nicht mehr genügen wird. Letzteres gilt selbstverständlich
nicht für Laserstrahlen.
[0011] Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens
mit einem Ueberwachungsorgan. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Ueberwachungsorgan einen Sender für eine Strahlenbündel und einen Empfänger
für dieses aufweist und derart angeordnet ist, dass das Strahlenbündel schräg zur
Verbindungsachse der Produktionsstellen orientiert ist und bei seiner Querbewegung
sequentiell den Fadenlauf an den einzelnen Produktionsstellen kreuzt.
[0012] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnungen
näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Grundriss einer Anzahl von Produktionsstellen und einer
zugeordneten Ueberwachungseinrichtung einer Textilmaschine,
Fig. 2 ein Impulsdiagramm zur Funktionserläuterung,
Fig. 3,4 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Ueberwachungseinrichtung
in zwei Ansichten,
Fig. 5,6 je eine Variante der in Fig. 1 dargestellten Anordnung; und
Fig. 7,8 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Ueberwachungseinrichtung
in zwei Ansichten.
[0013] Fig. 1 zeigt einen schematischen Grundriss von acht Produktionsstellen einer mehrspindligen
Textilmaschine, symbolisiert durch acht diese Produktionsstellen senkrecht zur Zeichnungsebene
durchlaufende Fäden 1 bis 8. Diesen Produktionsstellen ist ein gemeinsames Ueberwachungsorgan
zugeordnet, welches einen Sender S für ein Lichtbündel L und einen Empfänger E für
dieses aufweist. Sender S und Empfänger E sind so angeordnet, dass das Lichtbündel
L mit der Verbindungsachse H der in einer Reihe angeordneten Produktionsstellen 1
bis 8 einen spitzen Winkel a einschliesst.
[0014] Wenn nun mit dem dargestellten einzigen Ueberwachungsorgan S,E,L sämtliche acht Produktionsstellen
1-8 überwacht werden sollen, dann muss das Lichtbündel L die einzelnen Produktionsstellen
mit einer gewissen Frequenz fortlaufend abtasten. Diese Abtastung erfolgt dadurch,
dass Sender S und Empfänger E und damit auch das Lichtbündel L, oder mit anderen Worten,
das Ueberwachungsorgan, von der mit vollen Linien eingezeichneten Ausgangslage S,E,L
in Richtung des Pfeiles P in die gestrichelt eingezeichnete Endlage Sʹ, Eʹ, Lʹ bewegt
werden.
[0015] Bei einem kleinen Winkel a ist der Weg in Richtung des Pfeiles P relativ klein, so
dass eine Abtastung in rascher Reihenfolge möglich ist. Dies im Unterschied zu einer
Lösung mit a = 90°, also Bewegung von Sender und Empfänger längs der Verbindungsachse
H.
[0016] Sobald bei der beschriebenen Bewegung, die vorzugsweise mit konstanter Geschwindigkeit
erfolgt, das Lichtbündel L auf einen der Fäden 1-8 auftrifft und von diesem gekreuzt
wird, entsteht am Empfänger E ein Abschattungsimpuls I. Fig. 2 zeigt ein entsprechendes
Impulsdiagramm, bei dem auf der Abszisse die Zeit t zwischen der Ausgangs- und der
Endlage T1 bzw. T2 des Ueberwachungsorgans und auf der Ordinate die Abschattung A,
die sich durch die Fäden 1 bis 8 ergibt, aufgetragen sind. Jede Abschattung durch
einen der Fäden 1 bis 8 ist durch einen Abschattungsimpuls I1 bis I8 symbolisiert.
Die Grösse der Abschattung I1 bis I8 ist ein Mass für den Durchmesser des betreffenden
Fadens. Ist an der betreffenden Produktionsstelle kein Faden vorhanden, beispielsweise
wegen eines Fadenbruchs, dann ergibt sich keine Abschattung und es wird kein Abschattungsimpuls
registriert.
[0017] Dies ist in Fig. 2 anhand des gestrichelt eingezeichneten Abschattungsimpulses I3
angedeutet. Wenn dieser nicht auftritt, dann bedeutet das, dass an der Produktionsstelle
3 kein Faden vorhanden ist. Somit kann auf die beschriebene Art mit einem einzigen
Ueberwachungsorgan eine ganze Reihe von Fäden überwacht werden, und zwar nicht nur
auf Fadenbruch, sondern wegen des Zusammenhangs zwischen Grösse der Abschattung A
und Fadendurchmesser, auch auf mit dem Fadendurchmesser zusammenhängende Eigenschaften,
wie beispielsweise Ungleichmässigkeit und dergleichen.
[0018] Wenn die beschriebene Bewegung des Ueberwachungsorgans S,E,L periodisch erfolgt,
dann wird jede Produktionsstelle und jeder der Fäden 1-8 mit einer bestimmten Frequenz
abgetastet. Da sich die Fäden in der Regel zwischen zwei Abtastungen weiterbewegt
haben, wird immer eine andere Fadenstelle abgetastet. Aus genügend vielen Abtastpunkten
lassen sich die bekannten Qualitätsparameter, wie beispielsweise der Variationskoeffizient
der Ungleichmässigkeit, das Spektrogramm, usw. berechnen. Eine lückenlose Impulsfolge
ist dazu nicht erforderlich. Vielmehr sind Unterbrechungen zulässig, da bei einer
"on-line"-Messung der beschriebenen Art genügend Material und Zeit für die Auswertung
vorhanden ist.
[0019] Bei Zwirn ist in verschiedenen Fällen eine Kontrolle über das Vorhandensein aller
Einzelfäden notwendig. Beim Fehlen eines einzelnen Zwirnfadens oder bei einem überzähligen
Zwirnfaden ändert sich der Durchmesser des Fadens und damit auch die Abschattung.
Hieraus kann festgestellt werden, ob die Anzahl der Einzelfäden im Zwirn richtig ist.
[0020] Es ist auch denkbar, dass durch eine Verwechslung an einer Produktionsstelle eine
andere Fadenfeinheit produziert wird. In diesem Fall ergibt sich von der betreffenden
Produktionsstelle stets eine andere Abschattung, als mit einem Faden von richtiger
Feinheit. Damit können also auch Produktionsstellen mit falscher Fadenfeinheit festgestellt
werden.
[0021] Wenn die Grösse der Abschattung in die Auswertung miteinbezogen wird, so lässt sich
also kostengünstig nicht nur eine Fadenbrucherfassung bewerkstelligen, sondern gleichzeitig
auch eine umfassende Qualitätsüberwachung jeder einzelnen Produktionsstelle erzielen.
[0022] Die Anzahl der einem gemeinsamen Ueberwachungsorgan S,E,L (Fig. 1) zugeordneten Produktionsstellen
ist innerhalb weiter Grenzen variabel und die als Beispiel gewählte Zahl von acht
derartigen Produktionsstellen liegt eher an der unteren Grenze. Selbstverständlich
wird man aus ökonomischen Gründen einem Ueberwachungsorgan möglichst viele Produktionsstellen
zuzuordnen versuchen, wobei deren Anzahl durch die Sicherheit der Zuordnung eines
Impulses zur entsprechenden Produktionsstelle begrenzt ist. Das bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass die durch die einzelnen Produktionsstellen verursachten Abschattungsimpulse
erkennbar voneinander getrennt sein müssen. Denn nur dann kann jeder Abschattungsimpuls
I der zugehörigen Produktionsstelle eindeutig zugeordnet werden.
[0023] Da dies von mehreren Parametern abhängig ist, beispielsweise vom Winkel a zwischen
dem Lichtstrahl L und der Verbindungsachse H der Produktionsstellen 1-8 (Fig. 1),
von der Abtastfrequenz und vom Durchmesser des Lichtstrahls L, können keine verbindlichen
Angaben über die Anzahl der mit einem einzigen Ueberwachungsorgan sicher und eindeutig
überwachbaren Produktionsstellen gemacht werden. Im Regelfall dürften dies aber sicher
16 Produktionsstellen sein. Bei einer Maschine mit beispielsweise 160 Produktionsstellen
müssten also 10 Gruppen à 16 Produktionsstellen gebildet werden. Bei den einzelnen
Gruppen ist dann nur ein minimaler Aufwand notwendig, weil die Auswertung vorzugsweise
zentral durchgeführt wird. Derart lassen sich kostengünstige Systeme bauen.
[0024] Die Produktionsstellenzahl kann im weiteren begrenzt sein durch Probleme der Optik,
da die Lichtintensität mit dem Quadrat der Entfernung vom Emp fänger zum Sender abnimmt.
Störendes Licht und Rauschen können derart das Nutzsignal überdecken. Eine beachtliche
Verbesserung ist möglich, wenn das Licht in bekannter Weise moduliert wird. Dadurch
können Fremdeinflüsse ausgeschaltet werden.
[0025] Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele für ein bewegbares Ueberwachungsorgan
erläutert. Die Figuren 3 und 4 zeigen ein erstes derartiges Ausführungsbeispiel, wobei
Fig. 3 eine Ansicht einer Fadenreihe einer Produktionsmaschine in Richtung der Verbindungsachse
H von Fig. 1 zeigt, und Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV von Fig. 3.
[0026] Darstellungsgemäss sind die Fäden 1 bis 8 so wie in Fig. 1 reihenförmig längs einer
Geraden angeordnet. An der einen Seite dieser Gruppe von Produktionsstellen und Fäden,
in Fig. 4 an der linken, ist ein den Sender S tragender Schwenkarm 9 und an der anderen
Seite ist ein entsprechender, den Empfänger E tragender Schwenkarm 10 angeordnet.
Jeder Schwenkarm ist auf einer entsprechenden orstfesten Achse 11 bzw. 12 montiert
und die Verbindungslinie zwischen diesen Achsen verläuft so wie der Lichtstrahl L
in Fig. 1 schräg zur Reihe der Fäden 1-8. Wenn nun die beiden Schwenkarme 9 und 10
simultan und gleichsinnig in die gestrichelt eingezeichnete Stellung verschwenkt werden,
erfolgt die in Fig. 1 angedeutete Bewegung von Sender, Empfänger und Lichtstrahl von
der Position S,E,L in die Lage Sʹ, Eʹ, Lʹ und es kommt zur beschriebenen Abtastung
der einzelnen Produktionsstellen.
[0027] Fig. 5 zeigt einen schematischen Grundriss einer Variante der in Fig. 1 dargestellten
Anordnung, bei welcher nur der Sender S, nicht aber der Emp fänger E bewegt zu werden
braucht. Voraussetzung dafür ist, dass der ortsfeste Empfänger E einen relativ grossen
Abstand von der benachbarten Produktionsstelle 8 aufweist, und dass der Bewegungsweg
des Senders S etwa doppelt so gross ist wie bei der Anordnung von Fig. 1. Dafür braucht
nur noch die Hälfte der Elemente Sender S und Empfänger E bewegt zu werden, und es
entfällt insbesondere die Synchronisation der Bewegung von Sender S und Empfänger
E. Grundsätzlich gilt für alle Beispiele, dass Sender und Empfänger jeweils vertauscht
werden können.
[0028] In Fig. 6 ist ein schematischer Grundriss einer weiteren Variante der Anordnung von
Fig. 1 dargestellt, bei welcher ein Spiegel zur Reflexion des Lichtstrahls L verwendet
wird. Darstellungsgemäss sind Sender S und Empfänger E an der einen Seite einer zu
überwachenden Fadenreihe 1-8 angeordnet, und an der anderen Seite befindet sich ein
schwenkbarer Spiegel 13. In der Ausgangslage des Ueberwachungsorgans S,E,L wird der
vom Sender S ausgesandte Lichtstrahl L vom Spiegel 13 in dessen mit voll ausgezogenen
Linien dargestellter Lage als reflektierter Strahl L1 auf den Empfänger E geworfen,
wobei der reflektierte Strahl L1 den Faden 1 gerade noch nicht kreuzt. Nimmt der Spiegel
13 dagegen die gestrichelt eingezeichnete Lage ein, dann gelangt ein vom Sender S
ausgesandter Lichtstrahl Lʹ als reflektierter Strahl L1ʹ zum Empfänger E und kreuzt
den Faden 8 gerade nicht mehr.
[0029] Daraus ist ersichtlich, dass bei einer Schwenkbewegung des Spiegels 13 zwischen den
beiden eingezeichneten Stellungen der vom Spiegel 13 auf den Empfänger E reflektierte
Lichtstrahl eine kontinuierliche Verschiebung zwischen den beiden Positionen L1 und
L1ʹ erfährt und dabei gerade die Fäden 1 bis 8 der zu überwachenden Fadenreihe abtastet.
Dabei ist die erforderliche Schwenk- oder Drehbewegung des Spiegels 13, verglichen
mit den bei den in den Figuren 1, 3, 4 und 5 dargestellten Anordnungen erforderlichen
Verstellwegen von Sender S und/oder Empfänger E ausserordentlich klein. Derartige
kleine Bewegungen erfordern nicht unbedingt einen mechanischen Antrieb, sondern können
auch quasi-mechanisch, beispielsweise mittels Bimetall- oder Piezobiegestäben durchgeführt
werden.
[0030] Selbstverständlich gibt es für den Fachmann aufgrund der beschriebenen Ausführungsbeispiele
noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, mittels bewegter Lichtquelle und/oder Spiegel
einen Lichtstrahl quer über eine Fadenreihe streifen zu lassen. Dabei sind insbesondere
solche Möglichkeiten besonders interessant, bei denen für die Bewegung des Lichtstrahls
nicht ein spezieller bewegter Teil erforderlich ist, sondern eine bereits vorhandene
Bewegung der Textilmaschine ausgenützt werden kann.
[0031] Eine derartige Anordnung ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Dabei zeigt Fig. 7
eine Ansicht in Richtung der Achse H (Fig. 1) einer zu überwachenden Fadenreihe im
Bereich des sogenanntnen Vorderzylinders einer Ringspinnmaschine und Fig. 8 eine Ansicht
in Richtung des Pfeiles VIII von Fig. 7.
[0032] Darstellungsgemäss sind die Fäden 1 bis 8 über den rotierbar angetriebenen Vorderzylinder
14 des Streckwerks geführt und liegen im Ueberwachungsbereich in einer definierten
Ebene. Das Ueberwachungsorgan hat prinzipiell den in Fig. 6 dargestellten Aufbau mit
Sender S, ausgesandtem Lichtstrahl L, reflektiertem Lichtstrahl L1, bewegtem Spiegel
13 und Empfänger E, mit dem Unterschied, dass Sender S und Empfänger E zu verschiedenen
Seiten der Fadenreihe 1-8 angeordnet sind, und dass die vom ausgesandten und vom reflektierten
Lichtstrahl L bzw. L1 aufgespannte Ebene schräg zur Ebene der Fäden 1-8 verläuft.
[0033] Der Spiegel 13 ist auf dem Vorderzylinder 14 fest montiert, vorzugsweise an einer
Abstufung oder an einer anderen geeigneten Stelle, und rotiert mit dem Vorderzylinder
14 und gelangt dabei bei jeder Umdrehung während einer bestimmten Zeitspanne in den
ausgesandten Lichtstrahl L und reflektiert diesen als Lichtstrahl L1 zum Empfänger
E. Da der Spiegel 13 während dieser Zeitspanne weiter rotiert, kommt es zu der anhand
von Fig. 6 beschriebenen Abtastung der einzelnen Fäden 1 bis 8.
[0034] Um Justierprobleme beim Sender S und Empfänger E zu vermeiden, ist der Spiegel 13
vorzugsweise als Kugelkalotte ausgebildet.
[0035] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen werden als Sender und als Empfänger bekannte
Elemente, beispielsweise Luminiszenzdioden bzw. Fotodioden verwendet. Die Verarbeitung
elektrischer Impulse ist hinreichend bekannt und braucht daher nicht näher beschrieben
zu werden. Es sei jedoch erwähnt, dass die Abschattung eine Spannung oder einen Stromimpuls
darstellt. Beide Grössen sind leicht zu messen und können einfach in Binärsignale
umgewandelt werden und sind dadurch zur Weiterverarbeitung mittels elektronischer
Datenverarbeitung, vorzugsweise Mikroprozessoren, ideal geeignet.
1. Verfahren zur Produktions- und Qualitätsüberwachung der Produktionsstellen an mehrspindligen
Textilmaschinen, wobei die Produktionsstellen reihenförmig angeordnet sind und der
an jeder Produktionsstelle laufende Faden im Ueberwachungsbereich eine mindestens
näherungsweise gestreckte Lage einnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils für
mindestens zwei Produktionsstellen (1-8) ein gemeinsames Ueberwachungsorgan (S,E,L)
vorgesehen wird, welches ein quer zur Fadenlaufrichtung orientiertes Strahlenbündel
(L) aufweist, dass das Strahlenbündel quer zur Fadenlaufrichtung und quer zur Verbindungsachse
(H) der einzelnen Produktionsstellen bewegt wird und dabei die zu überwachenden Produktionsstellen
nacheinander überstreicht und an jeder Produktionsstelle vom jeweiligen Faden unterbrochen
oder abgeschwächt wird, und dass die dadurch verursachte Abschattung des Strahlenbündels
als Kriterium für das Vorhandensein des betreffenden Fadens und/oder für dessen Durchmesser
bewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlenbündel (L)
schräg zur Verbindungsachse (H) der einzelnen Produktionsstellen (1-8) orientiert
ist und die einzelnen Fäden sequentiell abtastet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grad der Abschattung
des Strahlenbündels (L) durch einen Faden als Mass für dessen Querschnitt bewertet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ueberwachungsorgan
(S,E,L) einen Sender (S) und einen Empfänger (E) für das Strahlenbündel (L) aufweist,
und dass die im Empfänger bei der Abtastung der Produktionsstellen (1-8) auftretenden
Abschattungsimpulse (I) verarbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlenbündel (L)
mit konstanter Geschwindigkeit quer zur Fadenlaufrichtung bewegt wird, so dass am
Empfänger (E) äquidistante Abschattungsimpulse (I) auftreten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausbleiben eines Abschattungsimpulses
(I) an seiner Sollstelle als Fadenbruch an der betreffenden Produktionsstelle (1-8)
bewertet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplitude
(A) oder die zeitliche Länge der Abschattungsimpulse (I) oder eine Kombination hievon
für die Ueberwachung des Querschnitts des betreffenden Fadens verwendet wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Ueberwachungsorgan,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ueberwachungsorgan (S,E,L) einen Sender (S) für ein
Strahlenbündel (L) und einen Empfänger (E) für dieses aufweist und derart angeordnet
ist, dass das Strahlenbündel schräg zur Verbindungsachse (H) der Produktionsstellen
(1-8) orientiert ist und bei seiner Querbewegung sequentiell den Fadenlauf an den
einzelnen Produktionsstellen kreuzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (S) und der
Empfänger (E) quer zur Fadenlaufrichtung bewegbar angeordnet sind, und dass diese
Bewegung gleichzeitig und synchron erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Sender (S) und Empfänger
(E) je von einem antreibbaren Schwenkarm (9 bzw. 10) getragen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (E) ortsfest
und der Sender (S) bewegbar angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Sender (S) und Empfänger
(E) ortsfest angeordnet sind, und dass die Bewegung des Strahlenbündels (L) mittels
eines verstellbaren Spiegels (13) erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass Sender (S) und Empfänger
(E) an der einen und der Spiegel (13) an der anderen Seite der zu überwachenden Produktionsstellen
(1-8) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass Sender (S) und Empfänger
(E) an verschiedenen Seiten der zu überwachenden Produktionsstellen (1-8) angeordenet
sind, und dass der Spiegel (13) von einem rotierbaren Teil, vorzugsweise einer Walze
(14) für die betreffenden Fäden, getragen ist.