[0001] Die Erfindung betrifft einen Anstecker, der an der Kante von flachen Gegenständen,
z.B. an Kleidungsstücke aufgesteckt werden kann.
[0002] In vielen Bereichen von Handel und Gewerbe ist es nötig, Kennzeichnungen bzw. Informationen
anzubringen. Dafür werden meist Substrate in Kartenform verwendet, die mit den entsprechenden
Informationen versehen werden und anschließend an diesen Gegenständen fixiert werden
müssen.
[0003] Ein besonderer Anwendungsfall ist das Anstecken von Ausweisen und Identitätskarten:
Bei Behörden, größeren Firmen usw. ist es oft notwendig, daß zur Personenkontrolle
sichtbar Ausweise an der Kleidung getragen werden. Auch auf Messen, bei Ausstellungen,
Kongressen, Tagungen etc. ist das Tragen von Identitätskarten meist üblich, um einerseits
die Zugangsberechtigung zu kontrollieren und andererseits die Kommunikation zu erleichtern,
da z.B. der Name des Gesprächspartners dann bereits bekannt ist oder auch beispielsweise
eine Zuordnung zu einer bestimmten Firma möglich ist.
[0004] Der Gebrauchsnutzen eines Ansteckers wird dadurch erhöht, daß der Informationsträger
unabhängig von der Ansteckrichtung im beliebigen Winkel zur Horizontalen immer so
zu liegen bzw. hängen kommt, daß die Schrift einwandfrei lesbar ist, meist also waagrecht
hängt.
[0005] Eine einfache Methode zum Anbringen von Karten ist das Anstecken mit Nadeln oder
dergleichen (z.B. DBGM 8622508). Dabei kann aber der Gegenstand, z.B. das Kleidungsstück,
beschädigt werden oder sogar eine Verletzungsgefahr resultieren, wenn der Anstecker
an der Kleidung von Personen getragen wird.
[0006] Eine Halterung nach dem Prinzip der Wäscheklammer ist meist recht groß oder bringt
in Miniaturausführung nicht genügend Klemmkraft auf.
[0007] Ferner verursacht eine mehrstückige Klammer immer erhöhten Produktions- und Montageaufwand
und kann auf Grund der komplizierteren Mechanik leichter beschädigt werden als eine
einstückige.
[0008] Dieser Nachteil trifft sowohl auf die zweiteilige Klammer wie in DE-OS 3044501 beschrieben,
als auch auf die in den DBGM-Schriften 7721574 und 8208665 bekannt gewordenen Clips
ähnlich eines Hosenträgerclips aus dem Kurzwarenprogramm zu. Außerdem stößt diese
Ausführung bisweilen auf emotional begründete Ablehnung.
[0009] Der Clip mit Klemmfinger und Klarsichthülle wie in der DE-OS 2529546 beschrieben
beseitigt zwar diese Probleme, kann aber nur an waagrechten Kanten angebracht werden,
sofern die Schrift auf der Karte ebenfalls waagrecht verläuft. Ansonsten wäre die
Schrift nur mehr eingeschränkt lesbar. Dies hat zur Folge, daß ein Ausweis praktisch
nur an der Brusttasche eines Anzuges oder Kleidungsstückes befestigt werden kann.
Er ist also an vielen Kleidungsstücken nicht verwendbar, insbesondere bei Damenbekleidung.
[0010] Dasselbe trifft auf einfach gefaltete Kalmmern (DBGM 8212088) und mehrfach gefaltete
Klammern (DE-OS 2558187) zu.
[0011] Erfindungsgemäß sind die aufgezeigten Probleme folgendermaßen gelöst:
[0012] Der Anstecker besteht aus einer Klammer und einem an einem Schenkel der Klammer befestigten
Kartenhalterteil, wobei der Schenkel der Klammer zum Befestigen des Kartenhalterteils
und der Kartenhalterteil über eine formschlüssige Zapfen/Durchbruch-Anordnung verbindbar
sind. Dabei kann die Klammer in vorteilhafter Weise einstückig ausgebildet sein. Dieser
Anstecker kann billig hergestellt werden, da keine Montagekosten entstehen, und
ist je nach Materialwahl und Dimensionierung für praktisch alle Anwendungsfälle verwendbar.
[0013] Die Klammer ist außerdem mit einem Drehgelenk am Kartenhalterteil befestigt, so
daß unabhängig von der Ansteckrichtung der Klammer das kartenförmige Substrat in eine
solche Position gedreht werden kann, daß eine schnelle und sichere Lesbarkeit gewährleistet
ist.
[0014] Dieses Drehgelenk kann mit einer Rasteinrichtung versehen sein, so daß die angesteckte
und ausgerichtete Karte nicht so schnell unabsichtlich verdreht werden kann.
[0015] Zur Erhöhung der Haltekraft beim Anklemmen an dünnen Gegenständen ist eine Zahnung
an beiden Klammerarmen zweckmäßig, die im unbelasteten Zustand der KLammer entsprechend
tief ineinandergreift, so daß der dünne Gegenstand durch die Zahnung etwas verformt
wird und damit erhöhte Reibung entsteht.
[0016] Der Kartenhalterteil kann aus einer Klarsichthülle bestehen, in die das Substrat
eingesteckt oder eingeschoben wird.
[0017] Auch eine druckknopfähnliche Befestigung ist denkbar, wobei z.B. durch eine Stanzung
an der Karte ein entsprechendes, längliches, vorn etwas verdicktes Teil durchgestecht
wird und damit die Karte einschnappt.
[0018] Eine hakenförmige Ausbildung des Kartenhalterteils ist ebenfalls möglich. Hierbei
wird das Substrat mittels einer entsprechenden Stanzung am Haken eingehängt.
[0019] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform besteht der Kartenhalterteil aus
zwei miteinander verbundenen Schenkeln, wobei mindestens einer dieser Schenkel so
dimensioniert ist, daß er durch eine entsprechende Stanzung an der Karte geschlauft
werden kann.
[0020] Die beiden Schenkel können von vorneherein starr parallel sein, oder sich auf Grund
der Materialelastizität öffnen lassen. Vorzugsweise sind sie jedoch scharnierähnlich
miteinander verbunden und mittels einer Verschlußeinrichtung im parallelen Zustand
zu fixieren.
[0021] Während der nach hinten liegende Schenkel über das Drehgelenk mit der Klammer verbunden
wird, nachdem er vom Anwender durch die Lochstanzung geschlauft wurde, kann der vornliegende
auch flächenhaft ausgebildet sein, um ein gefälligeres Aussehen zu erreichen oder
eine Werbefläche zu schaffen.
[0022] Wenn aufgrund der Größenverhältnisse von Klammer und Kartenhalterteil diese beiden
Teile bis zur Befestigung der Karte voneinander getrennt bleiben sollen, ist eine
weitere Ausführungsform besonders vorteilhaft, die eine Vormontage der beiden Einzelteile
zuläßt. Der Kartenhalterteil besteht aus einem flächenhaft ausgebildeten Schenkel
mit einem hakenförmigen Fortsatz, in den die Karte mittels ihrer entsprechenden Stanzung
eingehängt wird. Damit die Karte sich nicht von selbst lösen kann, ist der an der
Stirnseite des Hakens anliegende Klammerarm flächenhaft so ausgebildet, daß der Haken
in jeder Drehstellung der Klammer verschlossen bleibt. Entsprechende umlaufende Rundungen
an den Kanten gewährleisten das sichere Einführen der Karte in den so gebildeten Spalt.
Zusätzlich erleichtert wird dies, wenn an der Stirnseite des Hakens ein flächig ausgebildeter
Fortsatz angebracht ist, der durch die Stanzung der Karte geschlauft wird. Wird nun
die Karte weitergeschoben, so wird die Karte von selbst in den Spalt zwischen Klammer
und Kartenhalterteil geführt und auf den Haken aufgeschnappt.
[0023] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Ansteckers können verschiedene Materialien
Verwendung finden:
[0024] Die Klammer kann aus Metall, insbesondere Federstahl geformt sein und evt. auch eine
Vorspannung aufweisen. Die gleichen Möglichkeiten bestehen bei einer haken-, U- oder
V-förmigen Ausgestaltung des Kartenhalterteils. Das Drehgelenk kann dabei als Druckknopf,
Niete oder dergleichen ausgebildet sein.
[0025] Eine besonders kostengünstige Herstellung ergibt sich, wenn die Teile aus Kunststoff
gefertigt werden, insbesondere im Kunststoffspritzgußverfahren.
[0026] Dabei kann das Scharnier zwischen den Schenkeln des Kartenhalterteils als Kunststoff-Filmscharnier
und der Verschluß als Kunstsoff-Schnappverbindung ausgebildet sine. Auch das Drehgelenk
zwischen Klammer und Kartenhalterteil kann zweckmäßigerweise ebenfalls durch eine
Kunststoff-Schnappverbindung gebildet werden, die evt. auch zugleich die beiden Schenkel
verschließt.
[0027] Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnunggen erläutert.
[0028] Es zeigen
Figur 1: Kartenhalterteil im aufgeklappten Zustand (Innenseite) ;
Figur 2: Kartenhalterteil in der Schnittdarstellung;
Figur 3: Kartenhalterteil von der der Klammer zugewandten Seite ;
Figur 4: Klammer in der Schnittdarstellung;
Figur 5: Klammer von der dem Kartenhalter zugewandten Seite;
Figur 6: Kartenanstecker in der Schnittdarstelung;
Figur 7: Kartenanstecker in der Anwendung am Revers eines Sakkos ;
Figur 8 a: eine zweite Ausführungsform eines noch nicht zusammengesteckten Ansteckers
im Querschnitt;
b: ein Kartenhalterteil von rechts in Fig. 8a gesehen; und
c: eine Klammer von links in Fig. 8a gesehen.
[0029] Der Anstecker 1 ist z.B. ganz aus Kunststoff (Spritzguß) gefertigt und besteht aus
der einstückigen Klammer 2 und dem Kartenhalter 3. Der Kartenhalter 3 wiederum wird
aus den beiden Schenkeln 4,5 gebildet, die mit einemKunststoff-Filmscharnier 6 verbunden
sind. Der Schenkel 4, der nach hinten zu liegen kommt, wird durch die Stanzung 7 der
Karte 8 geschlauft und mit dem zweiten Schenkel 5 zusammengeklappt, der deshalb flächenhaft
rund ausgebildet sein kann und die Patrize einer Kunststoff-Schnappverbindung trägt.
Auf seiner Vorderseite kann der Schenkel 5 ein bestimmtes Design oder eine Werbung
tragen (reliefartig ausgebildet oder aufgedruckt). Der hintenliegende Schenkel 4 hat
eine so große Öffnung 10, daß der Verschließknopf 11 hindurchgesteckt werden kann.
Damit die Karte zwischen den Schenkeln besser fixiert wird, ist an einem der Schenkel
ein Steg 12 angebracht, der als Arretierung wirkt. Die etwas dickere Ausgestaltung
13 des vorderen Schenkels 5 rund um die Patrize 9 gewährleistet einerseits die Parallelität
der beiden Schenkel 4 und 5, andererseits aber vor allem auch den sicheren und spielfreien
Sitz des Verschließknopfes 11 in der Matrize 14, die am vorderen Schenkel 15 der
Klammer 2 angebracht ist. Mit diesem enstehenden Drehgelenk ist die Klammer 2 gegen
den Kartenhalter 3 verdrehbar. Eine Rasteinrichtung 16,17 schützt gegen unbeabsichtigtes
Verstellen.
[0030] Da beim Zusammenbau je nach Dimensionierung die Schnappverbindung gest zusammengedrückt
werden muß, sind zur Vermeidung einer Beschädigung der Klammer 2 an deren vorderem
Schenkel 15 Fortsätze 18 angebracht, mittels derer entsprechend Druck auf die Schnappverbindung
ausgeübt werden kann. Ferner besitzt die Klammer 2, die herstellungsbedingt nicht
vorgespannt ist, eine tief ineinandergreifende Zahnung 19, damit auch dann eine genügend
große Haltekraft erreicht wird, wenn bei Befestigung an dünnerem Material nur eine
geringe Spreizung der Klammerschenkel 15,20 erfolgt.
[0031] Um das Anstecken zu erleichtern, ist am rückwärtigen Schenkel 20 ein Forsatz 21 ausgebildet,
über den die Kante 22 eines Gegenstandes (z.B. Sakko-Revers) 23 zwischen die Schenkel
15, 20 eingefädelt wird.
[0032] Bei dem Anstecker gemäß einer zweiten Ausführungsform (Fig. 8) besteht der Kartenhalter
3 aus einem Schenkel 4 mit einem hakenförmigen Fortsatz 24. Da der Schenkel 4 flächenhaft
rund ausgebildet und seine Vorderseite vor der Karte 8 im Gebrauch ganz sichtbar ist,
hat der Anstecker ein gefälliges Aussehen; außerdem kann diese Fläche vom Anwender
individuell gestaltet werden, z.B. durch eine erhabene Struktur, die bereits beim
Spritzgießen geformt wird, oder durch Bedrucken, Bekleben mit Etiketten etc.. Die
Verbindung zur Klammer 2 stellt eine KST-Schnappverbindung her, deren Patrize 9 am
Schenkel 4 des Kartenhalters 3 angeordnet ist. Die Patrize 9 schnappt in die entsprechende
Matrize 14 am vorderen Schenkel 15 der Klammer 2 ein. Damit ist die Klammer 2 gegen
den Kartenhalter 3 verdrehbar. Um ein unbeabsichtigtes Verstellen zu vermeiden, kann
eine Rasteinrichtung vorgesehen sein, die aus der Rastnase 16a am Kartenhalter 3
und einem umlaufenden Rastring 17a an dem vorderen Klammerarm 15 besteht. Deshalb
ist der vordere Klammerarm 15 auch flächenhaft so ausgebildet, daß bei jeder beliebigen
Drehstellung sowohl die Rastnase 16a als auch der hakenförmige Fortsatz 24 abgedeckt
ist, um ein Herausfallen der Karte 8 zu verhindern. Zur einwandfreien Lagerung dienen
die Stege 25,26 und außerdem 27, der zusätzlich noch die Karte 8 an ihrer oberen Kante
arretiert. Um das Einfädeln der Karte 8 zu erleichtern, ist am hakenförmigen Fortsatz
24 eine Lasche 28 ausgebildet, auf die die Karte 8a mit ihrer Lochstanzung 7 aufgefädelt
und nach oben geschoben wird. Die Karte schlüpft in den mit einer nach außen weisenden
Rundung 29 versehenen Spalt zwischen Kartenhalter 3 und Klammer 2 und schnappt auf
den Haken 24 auf.
[0033] Ferner besitzt die Klammer 2, die herstellungsbedingt gegebenenfalls nicht vorgespannt
ist, eine tief ineinandergreifende Zahnung, gegebenenfalls in Form eines Durchbruchs
30 im hinteren Klammerschenkel 20, damit auch dann eine genügend große Haltekraft
erreicht wird, wenn bei Befestigung an dünnerem Material nur eine geringe Spreizung
der Klammerschenkel 15,20 erfolgt.
[0034] Um das Anstecken zu erleichtern, ist am rückwärtigen Schenkel 20 ein Fortsatz 31
ausgebildet, mittels dem die Kante 22 eines Gegenstandes (z.B. Revers) 23 zwischen
die Schenkel 15, 20 eingefädelt wird.
1. Anstecker zum Befestigen von Substraten, Karten, Ausweisen oder dergleichen, mit
einer Klammer (2) und einem an einem Schenkel der Klammer (2) befestigten Kartenhalterteil
(3), dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (15) zum Befestigen des Kartenhalterteils (3) und der Kartenhalterteil
(3) über eine formschlüssige Zapfen/Durchbruch-Anordnung (9, 14) verbindbar sind.
2. Anstecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer (2) einstückig
ausgebildet ist.
3. Anstecker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kartenhalterteil
(3) im Querschnitt haken-, U- oder V-förmig ausgebildet ist und mindestens einer
der Schenkel (4) durch eine Ausnehmung (7) in der Karte (8) führbar ist.
4. Anstecker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schenkel (5)
des Kartenhalterteils (3), der nicht durch die Ausnehmung (7) der Karte (8) geführt
wird, auf der Vorderseite der Karte (8) zu liegen kommt und flächig (vorzugsweise
quadratisch, recht- oder vieleckig, rund oder oval) ausgebildet ist.
5. Anstecker nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kartenhalterteil
(3) zwei Schenkel (4,5) aufweist, die scharnierartig miteinander verbunden sind.
6. Anstecker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kartenhalterteil
(3) einen Schenkel (4) mit ha kenförmigem Fortsatz (24) aufweist, der durch die ihm
zugewandte Fläche des ihm zugewandten Klammerschenkels (15) verschlossen wird.
7. Anstecker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende des Hakens
(24) eine von der Patrize (9) wegweisende Lasche (28) ausgebildet ist.
8. Anstecker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den
freien Enden der Klammerschenkel (15, 20) eine ineinandergreifende Zahnung ausgebildet
ist.
9. Anstecker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk
zwischen der Klammer (2) und dem Kartenhalterteil (3) eine Rasteinrichtung (16,17;
16a, 17a) aufweist.
10. Anstecker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer
(2) und/oder der Kartenhalterteil (3) aus Kunststoff, vorzugsweise aus thermoplastischem
Kunststoff, vorzugsweise durch Spritzgießen, gefertigt sind.
11. Anstecker nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk
(9, 14) durch eine Kunststoff-Schnappverbindung gebildet wird.