(19)
(11) EP 0 286 116 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1988  Patentblatt  1988/41

(21) Anmeldenummer: 88105625.3

(22) Anmeldetag:  08.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41M 5/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 09.04.1987 JP 87503/87

(71) Anmelder: JUJO PAPER CO., LTD.
Kita-ku Tokyo (JP)

(72) Erfinder:
  • Satake, Tochimi Central Research Laboratory
    Kita-ku Tokyo (JP)
  • Minami, Toshiaki Central Research Laboratory
    Kita-ku Tokyo (JP)
  • Nagai, Tomoaki Central Research Laboratory
    Kita-ku Tokyo (JP)
  • Fujimura, Fumio Central Research Laboratory
    Kita-ku Tokyo (JP)

(74) Vertreter: Kinzebach, Werner, Dr. et al
Patentanwälte Reitstötter, Kinzebach und Partner Postfach 86 06 49
81633 München
81633 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial


    (57) Es wird ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial beschrieben, das in der Farbentwicklungsschicht einen Elektronenakzeptor, einen Elektronendonator und einen besonderen, im nahen Ultrarot absorbierenden Leuko­farbstoff enthält, wobei der Elektronenakzeptor und der Elektronendonator unter Chelatbildung miteinander rea­gieren. Das erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeich­nungsmaterial weist eine überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich auf.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Aufzeich­nungsmaterial, das eine überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich aufweist.

    [0002] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsblätter, bei denen durch Wärme- oder Hitzeeinwirkung eine Farbreaktion zwischen einem farblosen oder schwachfarbigen oder chromogenen Stoff und einer phenolischen Substanz oder einer orga­nischen Säure stattfindet, sind u.a. in den japanischen Patentpublikationen Nr. 4160/1968 und 14039/1970 und in JP-OLS Nr. 27736/1973 beschrieben. Sie finden vielfältige Anwendung in der Praxis.

    [0003] Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt wird im allge­meinen hergestellt, indem man auf die Oberfläche eines Trägers wie Papier, Film usw. eine Beschichtungsmasse aufbringt, die durch Feinvermahlen und Dispergieren eines farblosen chromogenen Stoffes und eines Farbentwicklungs­materials, Vermischen der erhaltenen Dispersionen mitein­ander und Zugeben eines Bindemittels, Füllstoffs, Sensi­bilisierungsmittels, Gleitmittels und anderer Hilfsmittel erhalten worden ist. Bei Wärme- oder Hitzeeinwirkung erfolgt in der Beschichtung augenblicklich eine chemi­sche Umsetzung unter Farbbildung.

    [0004] Die vielfältige praktische Verwendung dieser wärme­empfindlichen Aufzeichnungsblätter umfaßt die Anwendung bei medizinischen und technischen Aufzeichnungsgeräten, Terminaldruckern von Computern und Informationssystemen, Druckern von Faksimilier- oder Kopiermaschinen und elek­tronischen Rechenmaschinen, Fahrscheinautomaten und dgl.

    [0005] Die wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblätter, die einen Leukofarbstoff und ein Färbungsmittel enthalten, werden auf dem Gebiet der POS-Systeme als thermische Zettel angewandt. Dabei tritt die Farbentwicklung im sichtbaren Bereich auf, so daß die Farbentwicklung bei der Verwen­dung eines Halbleiter - Laserstrahls im nahen ultra­roten Bereich vom Strichcode-Abtaster nicht lesbar ist.

    [0006] Im Gegensatz zum obigen wärmeempfindlichen Farbentwick­lungssystem, das farblose Farbstoffe verwendet, ist auch ein wärmeempfindliches Farbentwicklungssystem bekannt, das Metallverbindungen verwendet. Beispielsweise ist in der japanischen Patentpublikation 8787/1957 die kombi­ nierte Verwendung von Eisenstearat als Elektronenakzep­tor mit Tanninsäure oder Gallussäure als Elektronendona­tor beschrieben, und in der japanischen Patentpublikation 6485/1959 ist die kombinierte Verwendung von einem Elek­tronenakzeptor wie Silberstearat, Eisenstearat, Gold­stearat, Kupferstearat oder Quecksilberbehenat mit einem Elektronendonator wie Methylgallat, Äthylgallat, Propyl­gallat, Butylgallat oder Dodecylgallat beschrieben.

    Schilderung der Erfindung.



    [0007] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsblätter des Metall­chelatfarbentwicklungstyps werden als wärmeempfindliche Zettel für POS-Systeme usw. verwendet, haben jedoch den Nachteil, daß die Lesbarkeit bei der Verwendung eines im nahen ultraroten Bereich als Strichcode-Meßstellen­abtaster arbeitenden Halbleiter-Laserstrahls ungenügend ist.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wärme­empfindliches Aufzeichnungsblatt zu schaffen, das bei der Farbentwicklung mit Chelatbildnern unter Ver­wendung von Metallverbindungen eine überlegene opti­sche Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich aufweist.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial, das auf einem Träger eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht vom Typ eines Chelatbildners hat, ein im nahen Ultrarot absorbie­render Fluoranfarbstoff der folgenden allgemeinen Formel (I) verwendet wird:

    worin mindestens einer der Reste R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆, R₇, R₈, und R₉ eine Gruppe der allgemeinen Formel:

    bedeutet, worin T₁, T₂ und T₃ gleich oder verschieden sind, und jeweils ein Wasserstoffatom, eine C₁-C₈-Alkyl-, C₃-C₉-­Alkenyl- oder C₃-C₉-Alkinylgruppe bedeuten; T₄ ein Wasser­stoffatom, eine C₁-C₈ Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl-, C₃-C₉-Alki­nyl- oder Phenylgruppe bedeutet; außerdem T₃ und T₄ mit einem benachbarten Stickstoffatom verbunden sein können unter Bildung einer Morpholino-, Pyrrolidino-, Piperidino- ­oder Hexamethyleniminogruppe;
    und die reste R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆, R₇, R₈ und R₉ gleich und verschieden sind, und jeweils ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Alkyl- ­ Alkoxy-, Cycloalkyl-, Nitro-, Hydroxy-, Amino-, substituier­te Amino-, Aralkyl-, substituierte Aralkyl-, Aryl- oder substituierte Arylgruppe bedeuten;
    und n eine ganze Zahl von 0 bis 4 bedeutet.

    [0010] In den obigen Resten weisen die Alkylgruppen vorzugsweise 1 bis 6 C-Atome auf, die Cycloalkylgruppen haben vorzugswei­se 3 bis 6 C-Atome, die Substitution der Aminogruppen besteht vorzugsweise in einer mono- oder di-C₁-C₆-Alkyl- Substitution und die Arylgruppen sind vorzugsweise Phenylreste.

    [0011] Die Wahl der erfindungsgemäßen Elektronenakzeptors unterliegt keinen besonderen Einschränkungen, man kann die bekannten Elektronenakzeptoren, vorzugsweise die Metalldoppelsalze der höheren Fettsäuren verwenden.

    [0012] Die erfindungsgemäßen Metalldoppelsalze höherer Fettsäuren sind Doppelsalze, die pro Molekül mindestens zwei Arten von Metallatomen haben. Sie unterscheiden sich daher deutlich in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften von den bisherigen Metallsalzen der höheren Fettsäuren, die nur eine Metallatomart in ihrem Molekül enthalten.

    [0013] Diese Metalldoppelsalze der höheren Fettsäuren werden hergestellt, indem man mindestens zwei anorganische Metallsalze mit einem Alkalimetallsalz oder Ammoniumsalz der gewählten höheren Fettsäure umsetzt. Die Art und das Mischungsverhältnis der Metallatome der mindestens zwei anorganischen Metallsalze kann auf diese Weise leicht eingestellt und kontrolliert werden. Beispielsweise kann das Zink-Eisen-Doppelsalz der Behensäure mit Eisen und Zink im Verhältnis 2:1 hergestellt werden, indem man Natriumbehenat mit einer wäßrigen Lösung von Ferrichlorid und Zinkchlorid in einem Molverhältnis von 2:1 umsetzt.

    [0014] Geeignete Metalle für die Doppelsalzbildung der höheren Fettsäuren sind mehrwertige Metalle, beispielsweise Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Barium, Blei, Mangan, Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer, Silber, Quecksilber usw.; vorzugsweise Eisen, Zink, Calcium, Aluminium, Magnesium und Silber.

    [0015] Geeignete Fettsäuren für die Doppelsalzbildung sind gesättigte und/oder ungesättigte aliphatische Fettsäuren mit 16 bis 35 Kohlenstoffatomen.

    [0016] Die Wahl des erfindungsgemäßen Metalldoppelsalzes einer höheren Fettsäure unterliegt keinen besonderen Einschränkungen, man kann beispielsweise folgende verwenden.

    1) Eisen-Zink-Doppelsalz der Stearinsäure

    2) Eisen-Zink-Doppelsalz einer Montansäure

    3) Eisen-Zink-Dippelsalz einer Wachssäure

    4) Eisen-Zink-Doppelsalz der Behensäure

    5) Eisen-Calcium-Doppelsalz der Behensäure

    6) Eisen-Aluminium-Doppelsalz der Behensäure

    7) Eisen-Magnesium-Doppelsalz der Behensäure

    8) Silber-Calcium-Doppelsalz der Behensäure

    9) Silber-Aluminium-Doppelsalz der Behensäure

    10) Silber-Magnesium-Doppelsalz der Behensäure

    11) Calcium-Aluminium-Dopelsalz der Behensäure



    [0017] Solche Metalldoppelsalze höherer Fettsäuren können als Elektronenakzeptor allein oder im Gemisch verwendet werden.

    [0018] Die erfindungsgemäßen Elektronendonatoren, die mit dem Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure verwendet werden, sind vorzugsweise mehrwertige aromatische Hydroxiverbindungen, Diphenylcarbazid, Diphenylcarbazon, Hexamethylentetramin, Spirobenzopyran und 1-Formyl-4-phenylsemicarbazid; am bevorzugtesten sind die mehrwertigen aromatischen Hydroxiverbindungen der allgemeinen Formel (I):

    in der R eine Alkylgruppe mit 18 bis 35

    (worin R₁ eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen bedeutet); n eine ganze Zahl von 2 bis 3 bedeutet; und "-X-" für ―CH₂―, ―CO₂―, ―CO―, ―O―, ―CONH―, -C

    -

    (worin Rʹ eine Alkyl­gruppe mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet), -SO₂-, -SO₃- oder -SO₂NH- steht.

    [0019] Bei der Herstellung der Beschichtungsmasse durch Dispergieren dieses mehrwertigen Phenolderivats in einem wäßrigen oder lösungsmittellöslichen Bindemittel ist es nötig, eine Reaktion dieses Phenolderivats mit einem Elektronendonator zu vermeiden und die Lösungsmittel- und Dispersionsstabilität dieses Phenols zu erhöhen. Dabei ist es wünschenswert, daß der von der Farbentwicklungsgruppe verschiedene Substituent eine große Zahl von Kohlenstoffatomen, nämlich 18 bis 35, hat, 2 bis 3 OH-Gruppen vorhanden sind, und diese OH-­Gruppen nahe beieinander liegen. Das mehrwertige Phenolderivat kann allein oder in Mischung verwendet werden.

    [0020] Die erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungs­schicht, die einen Elektronenakzeptor und einen Elektronendonator enthält, enthält außerdem einem im nahen Ultrarot absorbierenden Fluoranfarbstoff der allgemeinen Formel (I).

    [0021] Von den Fluoranleukofarbstoffen der allgemeinen Formel (I) sind die Farbstoffe der folgenden allgemeinen Formel (II)

    bevorzugt.

    [0022] Unter Berücksichtigung der Herstellbarkeit, Kosten und Leistungsfähigkeit sind 2-methyl-6-p-(p-dimethyl­aminophenyl)aminoanilinofluoran (Schmelzpunkt: 197-203 °C) der folgenden Formel (III) und 2-Chlor-3-methyl-6-p-­(p-phenylaminophenyl) aminoanilinofluoran (Schmelzpunkt: 191,5- 196°C) der folgenden Formel (IV) am stärksten bevorzugt.



    [0023] Die erfindungsgemäßen Fluoranleukofarbstoffe unterliegen keinen besonderen Einschränkungen; man kann z.B. folgende verwenden: 2-Methyl-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoani­ linofluoran, 2-Methoxy-6-p-(p-dimethylaminophenyl)amino­anilinofluoran, 2-Chlor-6-p-(p-dimethylaminophenyl)amino­anilinofluoran, ρ-Nitro-6-p-(p-di äthylaminophenyl)amino­anilinofluoran, 2-Amino-6-p-(p-dimäthylaminophenyl)amino­anilinofluoran, 2-Diäthylamino-6-p-(p-dimäthylamino­phenyl)aminoanilinofluoran, 2-Phenyl-6-p-(p-phenylamino­phenyl)aminoanilinofluoran, 2-Benzyl-6-p-(p-phenylamino­phenyl)aminoanilinofluoran, 2-Hydroxy-6-p-(p-phenyl­aminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Methyl-6-p-(p-di­methylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Diäthylamino-6-­p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Diäthyl­amino-6-p-(p-dibutylaminophenyl)aminoanilino-fluoran, 3-­Methyl-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-­Methoxy-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Chlor-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Nitro-7-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-­Amino-7-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-­Diäthylamino-7-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino­fluoran, 3-Phenyl-7-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanili­nofluoran, 3-Benzyl-7-p-(p-phenylaminophenyl)amino­anilinofluoran, 3-Hydroxy-7-p-(p-phenylaminophenyl)ami­noanilinofluoran, 2-Methyl-7-p-(p-dimethylaminophe­nyl)aminoanilinofluoran, 2-Diäthylamino-7-p-(p-diäthyl­ aminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Diäthylamino-7-p-(p-­dibutylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-p-(p-­dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-methylfluoran, 2-p-(p-­Dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-methoxyfluoran, 2-p-­(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-chlorofluoran, 2-p-­(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-nitrofluoran, 2-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-aminofluoran, 2-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-diäthylamino­fluoran, 2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-phenylfluoran, 2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-benzylfluoran, 2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-hydroxyfluoran, 2-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-methylfluoran, 2-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-diäthylfluoran, 2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-diäthylamino­fluoran, 3-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-methylfluoran, 3-p-(-p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-methoxyfluoran, 3-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-chlorfluoran, 3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-nitrofluoran, 3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-aminofluoran, 3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-diäthylamino­fluoran, 3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-phenylfluoran, 3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-benzylfluoran, 3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-hydroxyfluoran, 3-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-methylfluoran, 3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-diäthylamino­fluoran, und 3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-diäthylamino­fluoran.

    [0024] Die erfindungsgemäßen Fluorantypleukofarbstoffe der allgemeinen Formel (I) werden allein oder im Gemisch verwendet.

    [0025] Erfindungsgemäße Bindemittel sind z.B. völlig verseifter Polyvinylalkohol, Polymerisationsgrad: 200-1900, teilweise verseifter Polyvinylalkohol, karboxylierter Polyvinylalko­hol, amidmodifizierter Polyvinylalkohol, sulfonsäuremodi­fizierter Polyvinylalkohol, butyralmodifizierter Polyvinyl­alkohol, andere modifizierte Polyvinylalkohole, Hydroxy­äthylzellulose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere, Styrol-Butadien-­Copolymere, Zellulosederivate wie Äthylzellulose und Acetyl­zellulose, Polyvinylchlorid, Polyvinylazetat, Polyacrylamid, Polyacrylsäureester, Polyvinylbutyral, Polystyrol, Copoly­ mere von obigen Verbindungen, Polyamidharz, Siliconharz, Petroleumkunstharz, Terpenharz, Ketonharz und Cumaron­harz. Diese hochmolekularen Bindemittel können verwendet werden, nachdem sie in einem Lösungsmittel wie Wasser, Alkohol, Keton, Ester, Kohlenwasserstoff usw. gelöst oder in Wasser oder Lösungsmittel emulgiert und dispergiert wurden.

    [0026] Die Art und Menge des erfindungsgemäßen Elektronenakzep­tors wie des Metalldoppelsalzes der gesättigten höheren Fettsäure, des Elektronendonators wie des mehrwertigen Phenols, des im nahen Ultrarot absorbierenden Leuko­farbstoffs, des Bindemittels und der anderen Additive, die je nach dem gewünschten Effekt und der Eignung für Aufzeichnungszwecke gewählt werden, sind nicht besondes beschränkt. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, 1 bis 6 Gew.-Teile des Elektronendonators, 0,5 bis 5 Gew.-Teile des im nahem Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffs, 1 bis 20 Gew.-Teile Füllstoff, 0,5 bis 4 Gew.-Teile Bindemittel, und 5 bis 20 Gew.-Teile Füllstoff, bezogen auf 1 bis 9 Gew.-Teile des Elektronenakzeptors, zu verwenden.

    [0027] Das erfindungsgemäße wärmeempfindliche Material wird hergestellt, indem man die Beschichtungsmasse auf ein Basismaterial wie Papier, synthetisches Papier, Film, Kunststoff usw. aufträgt.

    [0028] Der erfindungsgemäße Elektronenakzeptor, der erfin­dungsgemäße Elektronendonator und der erfindungsgemäße basische farblose chromogene Farbstoff werden mittels einer Mahlvorrichtung, wie Kugelmühle, Reibungsmühle, Sandschleifmaschine usw., oder mittels einer geeigneten Emulgiermaschine bis zu einer Teilchengröße von mehreren Mikron oder kleiner zermahlen: Hierzu gibt man Binde­mittel, gegebenenfalls, verschiedene Additive, um die erfindungsgemäße Beschichtungsmasse herzustellen.

    [0029] Die Additive, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind z.B. folgende:
    Füllstoffe; Trennmittel zur Verhütung des Anhaftens eines Blattes wie Metallsalze von Fettsäuren; Gleitmittel zur Mottling-Verhinderung, wie Fettsäureamid, Äthylenbisamid, Montanwachs, Polyäthylenwachs usw.; Dispergiermittel, wie Dioctylsulfobernsteinsäurenatrium­salz, Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumlaurylalkohol­sulfat, Natrumalginat usw.; UV-Absorptionsmittel der Benzophenon- und Triazolreihe; Antischaummittel; wasser­ fest machende Mittel usw.

    [0030] Als erfindungsgemäße Füllstoffe können sowohl anorganische wie organische Füllstoffe, die auf dem Papierbearbeitungsgebiet angewendet werden, verwendet werden. Beispiele für erfindungsgemäße Füller sind Tonerde, Talk, Siliciumdioxid, Magnesiumcarbonat, Alumi­niumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Bariumsulfat, Kaolin, Titandioxid, Zinkoxid, Calciumcarbonat, Aluminiumoxid, Harnstoff-Formalkehydharz, Polystyrolharz, Phenolharz usw.

    [0031] Die Ursache für die überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich des erfindungsgemäßen wärme­empfindlichen Aufzeichnungsblattes gründet sich darauf, daß bei der Farbentwicklung unter Komplex­bildung durch Schmelzreaktion zwischen einem Metall­doppelsalz als Elektronenakzeptor und einem Elektronen­donator wie mehrwertigem Phenolderivat ein gefärbtes Bild im sichtbaren und nahen ultraroten Bereich (Wellenlänge­bereich 700-1500 nm) entsteht. In der Praxis ist die Ultrarot-Absorption einer derartigen Kombination von einem Elektronenakzeptor und einem Elektronendonator gering, was bei der praktischen Ver­wendung Schwierigkeiten bereitet. Daher wird zu dieser Kombination der erfindungsgemäße Fluoranleukofarb­stoff gegeben, der bei der Schmelzreaktion mit einem Elektronendonator, wie phenolischen Derivaten, die nahen ultraroten Strahlen wirksamer absorbieren kann. In dieser Weise erhält man ein wärmeempfindliches Aufzeichnungs­blatt, das eine überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich aufweist.

    (Beispiele)



    [0032] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
    Als Abkürzung für Gewichtsteile wird "Teile" verwendet.

    (Beispiel 1 (Test-Nr. 1-4))


    Lösung A (Elektronenakseptordispersion)



    [0033] Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure
    (Siehe Tabelle 1.)      9,0 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von
    Polyvinylalkohol      10,0 Teile
    Wasser      6,0 Teile

    Lösung B (Elektronendonatordispersion)



    [0034] 

    [0035] Mehrwertiges Phenolderivat
    (Siehe Tabelle 1.)      6,0 Teile
    Zinkstearat      1,5 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      13,75 Teile
    Wasser      8,25 Teile

    Lösung C (Dispersion eines im nahen Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffes)



    [0036] Leukofarbstoff (Siehe Tabelle 1.)      0,5 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      12,5 Teile
    Wasser      0,75 Teile


    [0037] Die Lösungen der obigen Zusammensetzungen wurden in einer Reibungsmühle einzeln bis zu einer Teilchengröße von 3 Mikron vermahlen.

    [0038] Die Lösungen wurden dann im folgenden Verhältnis mitein­ander vermischt, um eine wärmeempfindliche Beschichtungs­masse zu erhalten.
    Lösung A      25,0 Teile
    Lösung B      29,5 Teile
    Lösung C      2,5 Teile
    Kaolinton (5%ige wäßrige Dispersion)      12,0 Teile

    [0039] Die obige Beschichtungsmasse wurde in einer Beschich­tungsmenge von 6,0 g/m² auf ein Basispapier mit einem Gewicht von 50 g/m² aufgetragen, getrocknet und superka­landriert, um eine Glätte von 200-600 Sekunden einzustel­len. Man erhielt ein wärmeempfindliches Aufzeichnungs­blatt.

    (Vergleichsbeispiele (Test-Nr. 5-8))


    Lösung D (Elektronenakzeptordispersion)



    [0040] Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure (Siehe Tabelle 1.)      9,0 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      10,0 Teile
    Wasser      6,0 Teile

    Lösung F (Elektronendonatordispersion)



    [0041] Mehrwertiges Phenolderivat (Siehe Tabelle 2.)      6,0 Teile
    Zinkstearat      1,5 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      13,75 Teile
    Wasser      8,25 Teile


    [0042] Die Lösungen wurden dann im folgenden Verhältnis mitein­ander vermischt, um eine wärmeempfindliche Beschichtungs­masse zu erhalten.
    Lösung D      25,0 Teile
    Lösung F      29,5 Teile
    Kaolinton (50%ige wäßrige Dispersion)      12,0 Teile

    [0043] Man erhielt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt.

    [0044] Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen erhalte­nen Aufzeichnungsblätter wurden hinsichtlich der Qualität geprüft, die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.


    Anmerkungen



    [0045] 

    (1) Bilddichte: Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungs­blatt wird bei einer angelegten Spannung von 18,03 V und einer Pulsbreite von 3,2 Millisekunden unter Verwendung einer Faksimiliermaschine (von TOSHIBA CORPORATION) mit einer Aufzeichnung versehen. Die Bilddichte wird mit einem Macbeth-Dichtemesser (RD-914, Verwendung des Amber-Filters; die unten beschriebenen Messungen erfolgen unter gleichen Bedingungen) bestimmt.

    (2) Reflexionsgrad für ultrarotes Licht: Der Reflexionsgrad der in obiger Anmerkung (1) erwähnten Aufzeichnung wird mit einem Spektrometer bei einer Wellenlänge von 940 nm gemessen.


    (Vorteile der Erfindung)



    [0046] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial weist überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich auf.


    Ansprüche

    (1) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einer wärmeempfindlichen Farbentwicklungsschicht auf einem Träger, wobei die wärmeempfindliche Aufzeichnungs­schicht einen Elektronenakzeptor und einen Elektro­nendonator enthält, die unter Chelatbildung mitein­ander reagieren, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht einen im nahen Ultrarot absorbierenden Fluoranfarbstoff der folgen­den allgemeinen Formel (I) enthält,

    worin mindestens einer der Reste R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆, R₇, R₈ und R₉ eine Gruppe der allgemeinen Formel

    bedeutet, worin
    T₁, T₂ und T₃ gleich oder verschieden sind, und jeweils ein Wasserstoffatom, eine C₁-C₈-Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl- ­oder C₃-C₉-Alkinylgruppe bedeuten;
    T₄ ein Wasserstoffatom, eine C₁-C₈-Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl-, C₃-C₉-Alkinyl- oder Phenylgruppe bedeutet; außerdem T₃ und T₄ mit einem benachbarten STickstoffatom verbunden sein können unter Bildung einer Morpholino-, Pyrrolidino-, Piperidino- oder Hexamethyleniminogruppe;
    und n eine ganze Zahl von 0 bis 4 bedeutet.
     
    (2) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektro­nenakzeptor ein Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure mit 16 bis 35 Kohlenstoffatomen ist.
     
    (3) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall­doppelsalz einer höheren Fettsäure mindestens zwei Metalle aus der Gruppe Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Barium, Blei, Mangan, Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer, Silber und Quecksilber ent­hält.
     
    (4) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß der Elektronendonator mindestens eine Sub­stanz ausgewählt aus mehrwertigen aromatischen Hydroxiverbindungen, Diphenylcarbazid, Diphenylcar­bazon, Hexamethylentetramin, Spirobenzopyran und 1-­Formyl-4-phenylsemicarbazid ist.
     
    (5) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß der Elektronendonator mindestens eine mehr­wertige aromatische Hydroxiverbindung der allge­meinen Formel (I) ist :

    (worin R₁ eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlen­stoffatomen bedeutet); n eine ganze Zahl von 2 bis 3 bedeutet; und "-X-" für ―CH₂―, ―CO₂―, ―CO―, ―O―, ―CONH―, ―C



    (worin Rʹ eine Alkyl­gruppe mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet),
    -SO₂-, -SO₃- oder -SO₂NH- steht.
     
    (6) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluoranleukofarbstoff der allgemeinen Formel (I) 2-Chlor-3-methyl-6-p-(p-phenylamino-phenyl)ami­noanilinofluoran oder 2-Methyl-6-p-(p-dimethylamino­phenyl)aminoanilinofluoran ist,
     
    (7) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbentwicklungsschicht 1 bis 6 Gewichtsteile Elektronendonator, 0,5 bis 5 Gewichtsteile des im nahen Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffs, 0,5 bis 4 Gewichtsteile Bindemittel, und 5 bis 20 Gewichts­teile Füllstoff, bezogen auf 1 bis 9 Gewichtsteile des Elektronenakzeptors enthält.
     
    (8) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein Papier, synthetisches Papier, ein Film oder ein Kunststoff ist.