[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das eine überlegene
optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich aufweist.
[0002] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsblätter, bei denen durch Wärme- oder Hitzeeinwirkung
eine Farbreaktion zwischen einem farblosen oder schwachfarbigen oder chromogenen Stoff
und einer phenolischen Substanz oder einer organischen Säure stattfindet, sind u.a.
in den japanischen Patentpublikationen Nr. 4160/1968 und 14039/1970 und in JP-OLS
Nr. 27736/1973 beschrieben. Sie finden vielfältige Anwendung in der Praxis.
[0003] Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt wird im allgemeinen hergestellt, indem
man auf die Oberfläche eines Trägers wie Papier, Film usw. eine Beschichtungsmasse
aufbringt, die durch Feinvermahlen und Dispergieren eines farblosen chromogenen Stoffes
und eines Farbentwicklungsmaterials, Vermischen der erhaltenen Dispersionen miteinander
und Zugeben eines Bindemittels, Füllstoffs, Sensibilisierungsmittels, Gleitmittels
und anderer Hilfsmittel erhalten worden ist. Bei Wärme- oder Hitzeeinwirkung erfolgt
in der Beschichtung augenblicklich eine chemische Umsetzung unter Farbbildung.
[0004] Die vielfältige praktische Verwendung dieser wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblätter
umfaßt die Anwendung bei medizinischen und technischen Aufzeichnungsgeräten, Terminaldruckern
von Computern und Informationssystemen, Druckern von Faksimilier- oder Kopiermaschinen
und elektronischen Rechenmaschinen, Fahrscheinautomaten und dgl.
[0005] Die wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblätter, die einen Leukofarbstoff und ein Färbungsmittel
enthalten, werden auf dem Gebiet der POS-Systeme als thermische Zettel angewandt.
Dabei tritt die Farbentwicklung im sichtbaren Bereich auf, so daß die Farbentwicklung
bei der Verwendung eines Halbleiter - Laserstrahls im nahen ultraroten Bereich vom
Strichcode-Abtaster nicht lesbar ist.
[0006] Im Gegensatz zum obigen wärmeempfindlichen Farbentwicklungssystem, das farblose
Farbstoffe verwendet, ist auch ein wärmeempfindliches Farbentwicklungssystem bekannt,
das Metallverbindungen verwendet. Beispielsweise ist in der japanischen Patentpublikation
8787/1957 die kombi nierte Verwendung von Eisenstearat als Elektronenakzeptor mit
Tanninsäure oder Gallussäure als Elektronendonator beschrieben, und in der japanischen
Patentpublikation 6485/1959 ist die kombinierte Verwendung von einem Elektronenakzeptor
wie Silberstearat, Eisenstearat, Goldstearat, Kupferstearat oder Quecksilberbehenat
mit einem Elektronendonator wie Methylgallat, Äthylgallat, Propylgallat, Butylgallat
oder Dodecylgallat beschrieben.
Schilderung der Erfindung.
[0007] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsblätter des Metallchelatfarbentwicklungstyps werden
als wärmeempfindliche Zettel für POS-Systeme usw. verwendet, haben jedoch den Nachteil,
daß die Lesbarkeit bei der Verwendung eines im nahen ultraroten Bereich als Strichcode-Meßstellenabtaster
arbeitenden Halbleiter-Laserstrahls ungenügend ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt
zu schaffen, das bei der Farbentwicklung mit Chelatbildnern unter Verwendung von
Metallverbindungen eine überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich
aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial, das auf einem Träger eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
vom Typ eines Chelatbildners hat, ein im nahen Ultrarot absorbierender Fluoranfarbstoff
der folgenden allgemeinen Formel (I) verwendet wird:

worin mindestens einer der Reste R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆, R₇, R₈, und R₉ eine Gruppe
der allgemeinen Formel:

bedeutet, worin T₁, T₂ und T₃ gleich oder verschieden sind, und jeweils ein Wasserstoffatom,
eine C₁-C₈-Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl- oder C₃-C₉-Alkinylgruppe bedeuten; T₄ ein Wasserstoffatom,
eine C₁-C₈ Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl-, C₃-C₉-Alkinyl- oder Phenylgruppe bedeutet; außerdem
T₃ und T₄ mit einem benachbarten Stickstoffatom verbunden sein können unter Bildung
einer Morpholino-, Pyrrolidino-, Piperidino- oder Hexamethyleniminogruppe;
und die reste R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆, R₇, R₈ und R₉ gleich und verschieden sind, und
jeweils ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Alkyl- Alkoxy-, Cycloalkyl-, Nitro-,
Hydroxy-, Amino-, substituierte Amino-, Aralkyl-, substituierte Aralkyl-, Aryl- oder
substituierte Arylgruppe bedeuten;
und n eine ganze Zahl von 0 bis 4 bedeutet.
[0010] In den obigen Resten weisen die Alkylgruppen vorzugsweise 1 bis 6 C-Atome auf, die
Cycloalkylgruppen haben vorzugsweise 3 bis 6 C-Atome, die Substitution der Aminogruppen
besteht vorzugsweise in einer mono- oder di-C₁-C₆-Alkyl- Substitution und die Arylgruppen
sind vorzugsweise Phenylreste.
[0011] Die Wahl der erfindungsgemäßen Elektronenakzeptors unterliegt keinen besonderen Einschränkungen,
man kann die bekannten Elektronenakzeptoren, vorzugsweise die Metalldoppelsalze der
höheren Fettsäuren verwenden.
[0012] Die erfindungsgemäßen Metalldoppelsalze höherer Fettsäuren sind Doppelsalze, die
pro Molekül mindestens zwei Arten von Metallatomen haben. Sie unterscheiden sich daher
deutlich in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften von den bisherigen Metallsalzen
der höheren Fettsäuren, die nur eine Metallatomart in ihrem Molekül enthalten.
[0013] Diese Metalldoppelsalze der höheren Fettsäuren werden hergestellt, indem man mindestens
zwei anorganische Metallsalze mit einem Alkalimetallsalz oder Ammoniumsalz der gewählten
höheren Fettsäure umsetzt. Die Art und das Mischungsverhältnis der Metallatome der
mindestens zwei anorganischen Metallsalze kann auf diese Weise leicht eingestellt
und kontrolliert werden. Beispielsweise kann das Zink-Eisen-Doppelsalz der Behensäure
mit Eisen und Zink im Verhältnis 2:1 hergestellt werden, indem man Natriumbehenat
mit einer wäßrigen Lösung von Ferrichlorid und Zinkchlorid in einem Molverhältnis
von 2:1 umsetzt.
[0014] Geeignete Metalle für die Doppelsalzbildung der höheren Fettsäuren sind mehrwertige
Metalle, beispielsweise Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Barium, Blei,
Mangan, Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer, Silber, Quecksilber usw.; vorzugsweise Eisen,
Zink, Calcium, Aluminium, Magnesium und Silber.
[0015] Geeignete Fettsäuren für die Doppelsalzbildung sind gesättigte und/oder ungesättigte
aliphatische Fettsäuren mit 16 bis 35 Kohlenstoffatomen.
[0016] Die Wahl des erfindungsgemäßen Metalldoppelsalzes einer höheren Fettsäure unterliegt
keinen besonderen Einschränkungen, man kann beispielsweise folgende verwenden.
1) Eisen-Zink-Doppelsalz der Stearinsäure
2) Eisen-Zink-Doppelsalz einer Montansäure
3) Eisen-Zink-Dippelsalz einer Wachssäure
4) Eisen-Zink-Doppelsalz der Behensäure
5) Eisen-Calcium-Doppelsalz der Behensäure
6) Eisen-Aluminium-Doppelsalz der Behensäure
7) Eisen-Magnesium-Doppelsalz der Behensäure
8) Silber-Calcium-Doppelsalz der Behensäure
9) Silber-Aluminium-Doppelsalz der Behensäure
10) Silber-Magnesium-Doppelsalz der Behensäure
11) Calcium-Aluminium-Dopelsalz der Behensäure
[0017] Solche Metalldoppelsalze höherer Fettsäuren können als Elektronenakzeptor allein
oder im Gemisch verwendet werden.
[0018] Die erfindungsgemäßen Elektronendonatoren, die mit dem Metalldoppelsalz einer höheren
Fettsäure verwendet werden, sind vorzugsweise mehrwertige aromatische Hydroxiverbindungen,
Diphenylcarbazid, Diphenylcarbazon, Hexamethylentetramin, Spirobenzopyran und 1-Formyl-4-phenylsemicarbazid;
am bevorzugtesten sind die mehrwertigen aromatischen Hydroxiverbindungen der allgemeinen
Formel (I):

in der R eine Alkylgruppe mit 18 bis 35

(worin R₁ eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen bedeutet); n eine ganze
Zahl von 2 bis 3 bedeutet; und "-X-" für ―CH₂―, ―CO₂―, ―CO―, ―O―, ―CONH―, -C

-
(worin Rʹ eine Alkylgruppe mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet), -SO₂-, -SO₃-
oder -SO₂NH- steht.
[0019] Bei der Herstellung der Beschichtungsmasse durch Dispergieren dieses mehrwertigen
Phenolderivats in einem wäßrigen oder lösungsmittellöslichen Bindemittel ist es nötig,
eine Reaktion dieses Phenolderivats mit einem Elektronendonator zu vermeiden und die
Lösungsmittel- und Dispersionsstabilität dieses Phenols zu erhöhen. Dabei ist es wünschenswert,
daß der von der Farbentwicklungsgruppe verschiedene Substituent eine große Zahl von
Kohlenstoffatomen, nämlich 18 bis 35, hat, 2 bis 3 OH-Gruppen vorhanden sind, und
diese OH-Gruppen nahe beieinander liegen. Das mehrwertige Phenolderivat kann allein
oder in Mischung verwendet werden.
[0020] Die erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, die einen Elektronenakzeptor
und einen Elektronendonator enthält, enthält außerdem einem im nahen Ultrarot absorbierenden
Fluoranfarbstoff der allgemeinen Formel (I).
[0021] Von den Fluoranleukofarbstoffen der allgemeinen Formel (I) sind die Farbstoffe der
folgenden allgemeinen Formel (II)

bevorzugt.
[0022] Unter Berücksichtigung der Herstellbarkeit, Kosten und Leistungsfähigkeit sind 2-methyl-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran
(Schmelzpunkt: 197-203 °C) der folgenden Formel (III) und 2-Chlor-3-methyl-6-p-(p-phenylaminophenyl)
aminoanilinofluoran (Schmelzpunkt: 191,5- 196°C) der folgenden Formel (IV) am stärksten
bevorzugt.

[0023] Die erfindungsgemäßen Fluoranleukofarbstoffe unterliegen keinen besonderen Einschränkungen;
man kann z.B. folgende verwenden: 2-Methyl-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoani linofluoran,
2-Methoxy-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Chlor-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
ρ-Nitro-6-p-(p-di äthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Amino-6-p-(p-dimäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
2-Diäthylamino-6-p-(p-dimäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Phenyl-6-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
2-Benzyl-6-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Hydroxy-6-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
3-Methyl-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Diäthylamino-6-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
3-Diäthylamino-6-p-(p-dibutylaminophenyl)aminoanilino-fluoran, 3-Methyl-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
3-Methoxy-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Chlor-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
3-Nitro-7-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Amino-7-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
3-Diäthylamino-7-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Phenyl-7-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
3-Benzyl-7-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 3-Hydroxy-7-p-(p-phenylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
2-Methyl-7-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Diäthylamino-7-p-(p-diäthyl
aminophenyl)aminoanilinofluoran, 2-Diäthylamino-7-p-(p-dibutylaminophenyl)aminoanilinofluoran,
2-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-methylfluoran, 2-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-methoxyfluoran,
2-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-chlorofluoran, 2-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-nitrofluoran,
2-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-aminofluoran, 2-p-(p-diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-diäthylaminofluoran,
2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-phenylfluoran, 2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-benzylfluoran,
2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-hydroxyfluoran, 2-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-6-methylfluoran,
2-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-6-diäthylfluoran, 2-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-6-diäthylaminofluoran,
3-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-methylfluoran, 3-p-(-p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-methoxyfluoran,
3-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-chlorfluoran, 3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-nitrofluoran,
3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-aminofluoran, 3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-diäthylaminofluoran,
3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-phenylfluoran, 3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-benzylfluoran,
3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-hydroxyfluoran, 3-p-(p-Dimethylaminophenyl)aminoanilino-7-methylfluoran,
3-p-(p-Diäthylaminophenyl)aminoanilino-7-diäthylaminofluoran, und 3-p-(p-Phenylaminophenyl)aminoanilino-7-diäthylaminofluoran.
[0024] Die erfindungsgemäßen Fluorantypleukofarbstoffe der allgemeinen Formel (I) werden
allein oder im Gemisch verwendet.
[0025] Erfindungsgemäße Bindemittel sind z.B. völlig verseifter Polyvinylalkohol, Polymerisationsgrad:
200-1900, teilweise verseifter Polyvinylalkohol, karboxylierter Polyvinylalkohol,
amidmodifizierter Polyvinylalkohol, sulfonsäuremodifizierter Polyvinylalkohol, butyralmodifizierter
Polyvinylalkohol, andere modifizierte Polyvinylalkohole, Hydroxyäthylzellulose,
Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere, Styrol-Butadien-Copolymere,
Zellulosederivate wie Äthylzellulose und Acetylzellulose, Polyvinylchlorid, Polyvinylazetat,
Polyacrylamid, Polyacrylsäureester, Polyvinylbutyral, Polystyrol, Copoly mere von
obigen Verbindungen, Polyamidharz, Siliconharz, Petroleumkunstharz, Terpenharz, Ketonharz
und Cumaronharz. Diese hochmolekularen Bindemittel können verwendet werden, nachdem
sie in einem Lösungsmittel wie Wasser, Alkohol, Keton, Ester, Kohlenwasserstoff usw.
gelöst oder in Wasser oder Lösungsmittel emulgiert und dispergiert wurden.
[0026] Die Art und Menge des erfindungsgemäßen Elektronenakzeptors wie des Metalldoppelsalzes
der gesättigten höheren Fettsäure, des Elektronendonators wie des mehrwertigen Phenols,
des im nahen Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffs, des Bindemittels und der anderen
Additive, die je nach dem gewünschten Effekt und der Eignung für Aufzeichnungszwecke
gewählt werden, sind nicht besondes beschränkt. Im allgemeinen ist es vorteilhaft,
1 bis 6 Gew.-Teile des Elektronendonators, 0,5 bis 5 Gew.-Teile des im nahem Ultrarot
absorbierenden Leukofarbstoffs, 1 bis 20 Gew.-Teile Füllstoff, 0,5 bis 4 Gew.-Teile
Bindemittel, und 5 bis 20 Gew.-Teile Füllstoff, bezogen auf 1 bis 9 Gew.-Teile des
Elektronenakzeptors, zu verwenden.
[0027] Das erfindungsgemäße wärmeempfindliche Material wird hergestellt, indem man die Beschichtungsmasse
auf ein Basismaterial wie Papier, synthetisches Papier, Film, Kunststoff usw. aufträgt.
[0028] Der erfindungsgemäße Elektronenakzeptor, der erfindungsgemäße Elektronendonator
und der erfindungsgemäße basische farblose chromogene Farbstoff werden mittels einer
Mahlvorrichtung, wie Kugelmühle, Reibungsmühle, Sandschleifmaschine usw., oder mittels
einer geeigneten Emulgiermaschine bis zu einer Teilchengröße von mehreren Mikron oder
kleiner zermahlen: Hierzu gibt man Bindemittel, gegebenenfalls, verschiedene Additive,
um die erfindungsgemäße Beschichtungsmasse herzustellen.
[0029] Die Additive, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind z.B. folgende:
Füllstoffe; Trennmittel zur Verhütung des Anhaftens eines Blattes wie Metallsalze
von Fettsäuren; Gleitmittel zur Mottling-Verhinderung, wie Fettsäureamid, Äthylenbisamid,
Montanwachs, Polyäthylenwachs usw.; Dispergiermittel, wie Dioctylsulfobernsteinsäurenatriumsalz,
Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumlaurylalkoholsulfat, Natrumalginat usw.; UV-Absorptionsmittel
der Benzophenon- und Triazolreihe; Antischaummittel; wasser fest machende Mittel
usw.
[0030] Als erfindungsgemäße Füllstoffe können sowohl anorganische wie organische Füllstoffe,
die auf dem Papierbearbeitungsgebiet angewendet werden, verwendet werden. Beispiele
für erfindungsgemäße Füller sind Tonerde, Talk, Siliciumdioxid, Magnesiumcarbonat,
Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Bariumsulfat, Kaolin, Titandioxid, Zinkoxid,
Calciumcarbonat, Aluminiumoxid, Harnstoff-Formalkehydharz, Polystyrolharz, Phenolharz
usw.
[0031] Die Ursache für die überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich des
erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblattes gründet sich darauf, daß
bei der Farbentwicklung unter Komplexbildung durch Schmelzreaktion zwischen einem
Metalldoppelsalz als Elektronenakzeptor und einem Elektronendonator wie mehrwertigem
Phenolderivat ein gefärbtes Bild im sichtbaren und nahen ultraroten Bereich (Wellenlängebereich
700-1500 nm) entsteht. In der Praxis ist die Ultrarot-Absorption einer derartigen
Kombination von einem Elektronenakzeptor und einem Elektronendonator gering, was bei
der praktischen Verwendung Schwierigkeiten bereitet. Daher wird zu dieser Kombination
der erfindungsgemäße Fluoranleukofarbstoff gegeben, der bei der Schmelzreaktion mit
einem Elektronendonator, wie phenolischen Derivaten, die nahen ultraroten Strahlen
wirksamer absorbieren kann. In dieser Weise erhält man ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt,
das eine überlegene optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich aufweist.
(Beispiele)
[0032] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Als Abkürzung für Gewichtsteile wird "Teile" verwendet.
(Beispiel 1 (Test-Nr. 1-4))
Lösung A (Elektronenakseptordispersion)
[0033] Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure
(Siehe Tabelle 1.) 9,0 Teile
10%ige wäßrige Lösung von
Polyvinylalkohol 10,0 Teile
Wasser 6,0 Teile
Lösung B (Elektronendonatordispersion)
[0035] Mehrwertiges Phenolderivat
(Siehe Tabelle 1.) 6,0 Teile
Zinkstearat 1,5 Teile
10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol 13,75 Teile
Wasser 8,25 Teile
Lösung C (Dispersion eines im nahen Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffes)
[0036] Leukofarbstoff (Siehe Tabelle 1.) 0,5 Teile
10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol 12,5 Teile
Wasser 0,75 Teile
[0037] Die Lösungen der obigen Zusammensetzungen wurden in einer Reibungsmühle einzeln bis
zu einer Teilchengröße von 3 Mikron vermahlen.
[0038] Die Lösungen wurden dann im folgenden Verhältnis miteinander vermischt, um eine
wärmeempfindliche Beschichtungsmasse zu erhalten.
Lösung A 25,0 Teile
Lösung B 29,5 Teile
Lösung C 2,5 Teile
Kaolinton (5%ige wäßrige Dispersion) 12,0 Teile
[0039] Die obige Beschichtungsmasse wurde in einer Beschichtungsmenge von 6,0 g/m² auf
ein Basispapier mit einem Gewicht von 50 g/m² aufgetragen, getrocknet und superkalandriert,
um eine Glätte von 200-600 Sekunden einzustellen. Man erhielt ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsblatt.
(Vergleichsbeispiele (Test-Nr. 5-8))
Lösung D (Elektronenakzeptordispersion)
[0040] Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure (Siehe Tabelle 1.) 9,0 Teile
10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol 10,0 Teile
Wasser 6,0 Teile
Lösung F (Elektronendonatordispersion)
[0041] Mehrwertiges Phenolderivat (Siehe Tabelle 2.) 6,0 Teile
Zinkstearat 1,5 Teile
10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol 13,75 Teile
Wasser 8,25 Teile
[0042] Die Lösungen wurden dann im folgenden Verhältnis miteinander vermischt, um eine
wärmeempfindliche Beschichtungsmasse zu erhalten.
Lösung D 25,0 Teile
Lösung F 29,5 Teile
Kaolinton (50%ige wäßrige Dispersion) 12,0 Teile
[0043] Man erhielt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt.
[0044] Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen erhaltenen Aufzeichnungsblätter wurden
hinsichtlich der Qualität geprüft, die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

Anmerkungen
[0045]
(1) Bilddichte: Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt wird bei einer angelegten
Spannung von 18,03 V und einer Pulsbreite von 3,2 Millisekunden unter Verwendung einer
Faksimiliermaschine (von TOSHIBA CORPORATION) mit einer Aufzeichnung versehen. Die
Bilddichte wird mit einem Macbeth-Dichtemesser (RD-914, Verwendung des Amber-Filters;
die unten beschriebenen Messungen erfolgen unter gleichen Bedingungen) bestimmt.
(2) Reflexionsgrad für ultrarotes Licht: Der Reflexionsgrad der in obiger Anmerkung
(1) erwähnten Aufzeichnung wird mit einem Spektrometer bei einer Wellenlänge von 940
nm gemessen.
(Vorteile der Erfindung)
[0046] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial weist überlegene optische Lesbarkeit im
nahen ultraroten Bereich auf.
(1) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einer wärmeempfindlichen Farbentwicklungsschicht
auf einem Träger, wobei die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht einen Elektronenakzeptor
und einen Elektronendonator enthält, die unter Chelatbildung miteinander reagieren,
dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht einen im nahen
Ultrarot absorbierenden Fluoranfarbstoff der folgenden allgemeinen Formel (I) enthält,

worin mindestens einer der Reste R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆, R₇, R₈ und R₉ eine Gruppe
der allgemeinen Formel

bedeutet, worin
T₁, T₂ und T₃ gleich oder verschieden sind, und jeweils ein Wasserstoffatom, eine
C₁-C₈-Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl- oder C₃-C₉-Alkinylgruppe bedeuten;
T₄ ein Wasserstoffatom, eine C₁-C₈-Alkyl-, C₃-C₉-Alkenyl-, C₃-C₉-Alkinyl- oder Phenylgruppe
bedeutet; außerdem T₃ und T₄ mit einem benachbarten STickstoffatom verbunden sein
können unter Bildung einer Morpholino-, Pyrrolidino-, Piperidino- oder Hexamethyleniminogruppe;
und n eine ganze Zahl von 0 bis 4 bedeutet.
(2) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenakzeptor ein Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure mit 16 bis
35 Kohlenstoffatomen ist.
(3) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure mindestens zwei Metalle aus der
Gruppe Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Barium, Blei, Mangan, Zinn, Nickel,
Kobalt, Kupfer, Silber und Quecksilber enthält.
(4) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronendonator mindestens eine Substanz ausgewählt
aus mehrwertigen aromatischen Hydroxiverbindungen, Diphenylcarbazid, Diphenylcarbazon,
Hexamethylentetramin, Spirobenzopyran und 1-Formyl-4-phenylsemicarbazid ist.
(5) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronendonator mindestens eine mehrwertige aromatische Hydroxiverbindung
der allgemeinen Formel (I) ist :

(worin R₁ eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen bedeutet); n eine ganze
Zahl von 2 bis 3 bedeutet; und "-X-" für ―CH₂―, ―CO₂―, ―CO―, ―O―, ―CONH―, ―C

―
(worin Rʹ eine Alkylgruppe mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet),
-SO₂-, -SO₃- oder -SO₂NH- steht.
(6) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fluoranleukofarbstoff der allgemeinen Formel (I) 2-Chlor-3-methyl-6-p-(p-phenylamino-phenyl)aminoanilinofluoran
oder 2-Methyl-6-p-(p-dimethylaminophenyl)aminoanilinofluoran ist,
(7) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Farbentwicklungsschicht 1 bis 6 Gewichtsteile Elektronendonator,
0,5 bis 5 Gewichtsteile des im nahen Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffs, 0,5
bis 4 Gewichtsteile Bindemittel, und 5 bis 20 Gewichtsteile Füllstoff, bezogen auf
1 bis 9 Gewichtsteile des Elektronenakzeptors enthält.
(8) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger ein Papier, synthetisches Papier, ein Film oder ein
Kunststoff ist.