[0001] Die Erfindung betrifft ein neues Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat auf
der Basis von Mineralöl und/oder Syntheseöl mit verbesserten Schmiereigenschaften,
insbesondere verbesserten Lasttrage-,Gleit- und Korrosionsschutzeigenschaften.
[0002] Während der letzten Jahrzehnte wurden zahlreiche Verfahren und Schmierstoffsysteme
entwickelt, um bei bewegten Maschinenteilen die Reibung und den Verschleiß zu mindern,
somit Energie und Ersatzteilkosten zu senken und die Lebensdauer der Schmierstoffe
und Werkstoffe zu verlängern. Als idealer Schmierstoff gilt dabei der "Lifetime Lubricant",
der auch den immer drängender werden ökologischen Forderungen entgegenkommt.
[0003] Auf dem Wege zu Langzeit- und Hochleistungs-Schmierstoffen, -Schmiersystemen und-Schmierverfahren
wurde in der ersten Stufe die sogenannte chemische Verschleißschmierung entwickelt.
Mit ihrer Hilfe konnte durch Aufbringung chemisch reaktiver Deckschichten auf Oberflächen
oder durch Einbringung chemisch reaktiver Verbindungen in Grundschmiermittel der
Metall-Metall-Kontakt durch Salzbildung an den Oberflächen der Mikrogebirge bewegter
Teile weitgehend unterbunden werden. Auf diese Weise konnte das Festfressen der Maschinenteile
verhindert werden. Gleichzeitig wurde aber der laufende Verschleiß durch Abscherung
der Salzschichten bei der Bewegung der Metallteile gegeneinander gefördert. Die Lebensdauer
der Werkstoffe blieb daher verhältnismäßig kurz. In einer weiteren Stufe wurden Festschmierstoffe
entwickelt, die zwischen die bewegten Metallteile eingebracht wurden, wie z.B. Graphit,
MoS₂, TiO₂, Ca₃(PO₄)₂, Teflon und dgl., die als schmierfähige Deckschichten, Suspensionen,
Pasten oder Fette eingebracht wurden. Dadurch wurden die Reibpartner besser voneinander
getrennt und ihre Belastbarkeit erhöht. Bei zentripetalen Bewegungen höherer Umfangsgeschwindigkeit
und bei höherer Temperatur trennen sich jedoch die Festschmierstoffe und Trägermedien
über kurz oder lang voneinander aufgrund ihrer unterschiedlichen spezifischen Dichten.
Der Langzeitschmierung waren dadurch Grenzen gesetzt. In einem weiteren Schritt gelang
es, aus in einem Schmierstoff gelösten chemischen Komplexen heraus geeignete Metallkationen
auf reibende Oberflächen während des Betriebs aufzubringen. Sie bilden dort unter
Druck und Temperatur der Reibpartner Eutektikas mit den Metallrandschichten, welche
die Rauheitstäler glättend auffüllen und die Rauheitsspitzen zum Teil tribochemisch,
zum Teil mikroplastisch abflachen. Der anionische Teil der metallorganischen Verbindungen
bildet in situ schmier- und und haftfähige Reaktionsschichten auf den frisch umgeformten
eutektoiden Reibflächen.
[0004] Neben einer noch zu langen Einlaufphase, einem zu hohen Reibungskoeffizienten und
Abrieb hat sich bei diesen Schmiersystemen die Steuerung des Reaktionsablaufes als
problematisch erwiesen. Entweder gelangte man zu werkstoffunabhängigen Eutektikas
und Reaktionsschichten, die eine Feinabtragung herstellungsbedingter Werkstoffunebenheiten
in engen Passungen nicht mehr ausreichend vornahmen, so daß an diesen Stellen Überlastungsbereiche
entstanden, die zu späteren Metallausbrüchen an den Gleitflächen führten, oder es
wurde die aggressive Komponente der metallorganischen Verbindungen vrstärkt und damit
geriet man wieder in die Phase chemischer Verschleißschmierung mit einer zu hohen
Abtragungsrate und somit zu kurzer Lebensdauer.
[0005] Aus der DE-PS 941 678 sind beispielsweise Schmieröle mit einem Gehalt an löslichen
Umsetzungsprodukten von Phosphorpentasulfid mit flüssigen oder festen aliphatischen
Kohlenwasserstoffen oder Terpenkohlenwasserstoffen bekannt. Aus der DE-PS 923 984
ist ein Schmieröl bekannt, das metallhaltige Alkylphenolsulfidester in Kombination
mit Zinksulfonaten enthält. Aus der DE-AS 1 444 892 ist ein Schmieröl bekannt, das
ein Salz aus einem aromatischen Zinkdithiophosphat und einem Zinkcarbonsäuresalz
in Gegenwart von Wasser enthält. Während die beiden erstgenannten Produkte Schmieröldetergentien
darstellen, soll das letztgenannte Produkt die Korrosion von Silberlagerflächen verhindern.
Aus der DE-AS 1 296 730 ist ein Schmieröl bekannt, das ein Salz einer substituierten
Bernsteinsäure enthält, gegebenenfalls zusammen mit einem Salz einer alkylierten
oder veresterten Phosphorsäure. Dabei handelt es sich um ein Antioxidationsmittel
mit Detergenswirkung. Aus der DE-AS 1 271 878 ist eine Kombination von Dithiophosphat-und
Dithiophosphinatsalzen bekannt. Aus der DE-OS 15 94 555 sind Schneidöle mit einem
Gehalt an freiem Schwefel, einem Dialkyldithiophosphat und einem chlorierten Kohlenwasserstoff
bekannt. Aus der US-PS 3 462 367 sind Schmieröle mit einem Gehalt an Zink- oder Antimondithiocarbamat
bekannt. Aus der US-PS 2 758 087 sind Schmieröle bekannt, die eine Schwefel-Phosphor-Verbindung
enthalten, die durch Umsetzung von Phosphorpentasulfid mit einem Olefin bei höherer
Temperatur erhalten wird, und die Zinkphthalat enthält. Alle diese bekannten Schmierölzusätze
genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr, insbesondere führen sie zu starken
oxidischen Ablagerungen im Bereich der Schmierstelle und verursachen einen zu hohen
Abrieb. Aus der US-PS 2 734 865 ist es bekannt, ein Schmieröladditiv zu verwenden,
das aus einem Dithiophosphat der Erdalkalisalze in Kombination mit einem komplexen
Umsetzungsprodukt aus Phosphorsulfiden, Tallölfettsäurealkoholestern, Zinkchlorid
und Bariumhydroxid gebildet wird. Die damit erzielbaren Reibbeiwerte und Abriebswerte
sind jedoch für die heutigen Anforderungen zu hoch, darüber hinaus ist ihr Flächenpressungswert
zu niedrig. Aus der US-PS 2 734 864 sind ferner Schmieröladditive bekannt, die aus
einem Dithiophosphat der Erdalkalisalze in Kombination mit einem komplexen Umsetzungsprodukt
aus Phosphorsulfiden, Wollfett und Alkoholestern gebildet werden. Das undefinierte
Produkt enthält beträchtliche Mengen an Barium und Zink. Ein solches Schmieröladditiv
ist schon wegen seines unerträglichen Geruches, der auch die damit in Kontakt kommenden
Personen gesundheitlich gefährdet, in der Praxis nicht verwendbar. Aus der DE-PS 1
954 452 sind Schmiermittel auf der Basis von Mineralöl- oder Syntheseöl bekannt, die
neben dem Mineral- oder Syntheseöl als Zusätze einen Ester einer epoxidierten Fettsäure
mit 10 bis 18 C-Atomen mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, ein Alkyl-, Aralkyl-
oder Aryldithiophosphat von Zink, Blei, Zinn, Wolfram, Molybdän, Niob oder Lanthan
und gegebenenfalls eine Schwefelphosphorverbindung enthalten. Aus der DE-PS 2 108
780 sind Schmiermittel auf der Basis von Mineral- oder Syntheseöl bzw. Schmiermittelkonzentrate
bekannt, die neben einem mit Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen veresterten Blei-,
Wolfram-, Molybdän und/oder Vanadindithiophosphat noch mindestens eine Zinkdialkyldithiophosphat-
und eine metallfreie Schwefel-Phosphor-Verbindung enthalten. Auch diese zuletzt genannten
Schmiermittel, die eine weit verbreitete Anwendung gefunden haben, genügen den Anforderungen,
die an moderne Langzeit- und Hochleistungsschmierstoffe gestellt werden, nicht mehr
in allen Belangen. Ihr Reibungskoeffizient und Abrieb liegen zu hoch, ihre Lagerbeständigkeit
ist unzureichend, im Langzeiteinsatz zeigt sich eine zu hohe Reklamationsquote im
schmiertechnischen Bereich.
[0006] Aufgabe der Erfindung war es daher, ein neues Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat
auf der Basis von Mineral- oder Syntheseöl zu schaffen, das hinsichtlich seiner Schmiereigenschaften,
insbesondere seiner Reib- und Verschleißeigenschaften, weiter verbessert ist, somit
den Energie- und Ersatzteilbedarf spürbar verringert und damit auch den höchsten gestellten
Anforderungen gerecht wird.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß überraschenderweise dadurch
gelöst werden kann, daß einem Mineral- und/oder Syntheseöl neben den üblichen Zusätzen
mindestens eine Verbindung zugegeben wird, die im Molekül mindestens ein quartäres
Kohlenstoffatom und mindestens eine Ester- und/oder Ätherbindung aufweist.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ein neues Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat
auf der Basis von Mineral- und/oder Syntheseöl, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
es enthält
a) ein oder mehrere Mineral- und/oder Synthese-Öle als Grundöl und
b) mindestens eine Verbindung A, die im Molekül mindestens ein quartäres Kohlenstoffatom
und mindestens eine Ester- und/oder Ätherbindung aufweist, sowie
c) weitere übliche Zusätze.
[0009] Die erfindungsgemäßen Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrate weisen gegenüber
den bekannten Schmiermitteln bzw. Schmiermittelkonzentraten wesentlich verbesserte
Eigenschaften insbesondere in bezug auf Reibung und Verschleiß und somit einen erniedrigten
Energie- und Ersatzteilbedarf auf. Es wird angenommen, daß dies darauf zurückzuführen
ist, daß bei ihrer Verwendung im Reib- und Gleitbereich metallische Glasflächen aus
amorph erstarrten Metallschmelzen, die keine Metallkristallgitterstrukturen mehr
aufweisen, entstehen. Die glasartigen glatten Reib- und Gleitflächen, die mit dem
erfindungsgemäßen Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat vermutlich erzeugt werden,
verbessern deutlich den gesamten Schmiervorgang, da der Reibkoeffizient und mit ihm
der Abrieb, die Oxidation und die Korrosion erheblich gesenkt werden. Auch der sogenannte
Passungsrost wird durch das erfindungsgemäße Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat
verhindert. Hinzu kommt, daß die erfindungsgemäßen Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrate
außerordentlich umweltfreundlich sind, da sie kein Blei, kein geschwefeltes Walspermöl
und kaum Phosphor enthalten. Dies haben Fischtests und Bakterienwachstumstests, die
mit den erfindungsgemäßen Schmiermitteln bzw. Schmiermittelkonzentraten durchgeführt
wurden, gezeigt. Außerdem wurde festgestellt, daß sie schon innerhalb von 3 bis 4
Monaten in normaler Erde zu 60 % biologisch abbaubar sind, so daß sie auch als außerordentlich
umweltverträglich bezeichnet werden können. Sie sind besonders gut geeignet für die
Verwendung in homokinetischen Gelenken für Fahrzeuge, d.h. kleinenGelenkenmit einer
hohen Drehzahl und einer hohen Belastung, und sie kommen dem als idealen Schmierstoff
angesehenen "Lifetime Lubricant" wesentlich näher als alle bisher bekannten Schmiermittel.
Hinzu kommt, daß die erfindungsgemäß eingesetzten, quartäre Kohlenstoffatome enthaltenden
Verbindungen thermisch sehr stabil sind und daher hohe Betriebstemperaturen von bis
zu 300°C erlauben. Sie eröffnen daher die Möglichkeit zur Lebensdauerschmierung höchst-belasteter
Motoren, Turbinen, Wälzlager, Gleichlaufgelenke und anderer Hochleistungsmaschinenelemente.
[0010] Unter dem hier verwendeten Ausdruck "Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat auf
der Basis von Mineral- und/oder Syntheseöl" sind sowohl Schmieröle als auch Schmierfette
auf Mineral- und/oder Syntheseölbasis zu verstehen.
[0011] Unter quartäre Kohlenstoffatome enthaltenden Verbindungen sind hier solche Verbindungen
zu verstehen, in denen die vier Hauptvalenzen mindestens eines Kohlenstoffatoms je
Molekül mit vier Kohlenstoffatomen besetzt sind. Beispiele für solche Verbindungen
sind mono-, di- und trimere Pentaerythritester, andere Polyolester, Pentaerythritethoxyester,
Pentaerythritäther und Pentaerythritethoxyäther sowie Adamantanester- oder -ätherderivate
oder Telomersäurediolester oder -neopentylpolyolester und die entsprechenden ethoxylierten
Ester und Äther.
[0012] Die erfindungsgemäßen Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrate weisen gegenüber
den bekannten Schmiermitteln bzw. Schmiermittelkonzentraten deutlich verbesserte Eigenschaften
auf, wie die weiter unten folgenden Beispiele zeigen. Die durch den erfindungsgemäßen
Schmierstoff erzeugten glasartigen glatten Reib- und Gleitflächen ersparen Antriebsenergie
und erniedrigen den Reibungskoeffizienten per se und durch Aufbau eines sehr haftfesten
Grenzschmierfilms, der eine elastohydrodynamische Schmierung auch bei punktförmiger
Belastung ermöglicht. Hierdurch wird die Reibtemperatur von Schmierstoff und Schmierstelle
herabgesetzt, die Oxidationsbeständigkeit beider verlängert und die metallischen
Reibungspartner weniger spezifisch wechsellast- und temperaturbeansprucht. Insgesamt
werden durch diese Effekte der Verschleiß außerordentlich erniedrigt und die Lebensdauer
der Reibpartner und des Schmierstoffs deutlich erhöht. Erfindungsgemäß werden diese
Verbesserungen innerhalb eines sehr breiten Viskositätsbereiches erzielt, so daß
nunmehr auch Öle mit niedriger Viskosität dort verwendet werden können, wo bisher
hohe oder mittlere Viskositätsgrade als unbedingt erforderlich angesehen wurden,
beispielsweise bei Getrieben, Differentialgetrieben oder Turbinenuntersetzungsgetrieben.
Auch erlaubt die thermische Beständigkeit des erfindungsgemäßen Schmiermittels bzw.
Schmiermittelkonzentrats seine Verwendung an Schmierstellen hoher Betriebstemperatur,
beispielsweise in Dieselmotoren und Flugturbinen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält das Schmiermittel bzw.
Schmiermittelkonzentrat als Verbindung A eine Verbindung mit 1 bis 3 quartären Kohlenstoffatomen
sowie gegebenenfalls zusätzlich mindestens einer freien Hydroxylgruppe im Molekül,
wobei die Verbindung A vorzugsweise eine Dichte d₂₀ von mindestens 0,900 und eine
Enthalpie H von mindestens 350 kcal/kg aufweist.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält das erfindungsgemäße
Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat zusätzlich noch eine Komponente mit mindestens
einer freien Hydroxylgruppe.
[0015] Als Verbindung A wird erfindungsgemäß vorzugsweise ein 4-bis 8-wertiger Alkohol
mit mindestens einem quartären Kohlenstoffatom sowie mindestens einer Ester- und/oder
Ätherbindung im Molekül mit einer Dichte d₂₀ von mindestens 0,900 und einer Enthalpie
H von mindestens 350 kcal/kg verwendet.
[0016] Die erfindungsgemäß verwendete Verbindung A wird vorzugsweise ausgewählt aus den
Mono-, Di- und Tripentaerythritester- und/oder-ätherderivaten, den Adamantanester-
und/oder -ätherderivaten, den Telomersäurediolestern und/oder -neopentylpolyolestern,
vorzugsweise den Telomersäureneopentylglykol-, -trimethylolpropan- und/oder -pentaerythritestern
und ihren ethoxylierten Derivaten.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält das Schmiermittel bzw.
Schmiermittelkonzentrat die Verbindung A in einer Menge von 0,1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 12 Gew.%, speziell 1,5 bis 8 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Mineral- und/oder Syntheseöls.
[0018] Als Grundöl enthält das erfindungsgemäße Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat
vorzugsweise Rüböl, Naturöl und/oder ein Syntheseöl mit einer Viskosität in dem Bereich
von 1,0 mPa.s bei 20°C bis 2.10⁶ mPa.s bei 20°C. Besonders bevorzugt ist die Verwendung
eines Mineralöls mit einer Visko sität von 1,0 mPa.s bei 20°C bis 540 mPa.s bei 50°C
als Naturöl sowie die Verwendung eines aromatischen oder aliphatischen Dicarbonsäureesters,
insbesondere Poly-α-olefindicarbonsäureesters, speziell -butylesters, mit einem Molekulargewicht
im Bereich von 1000 bis 3000, vorzugsweise von Phthalsäurediisodecylester, Trimethyladipinsäuredidecylester
und Sebacinsäuredioctylester, eines Polyisobutylens mit einem Molekulargewicht von
1000 bis 100 000 und einer Viskosität von 200 bis 43 000 mPa.s bei 100°C, eines Polymethacrylats
mit einer Viskosität von 1000 mPa.s bei 100°C, eines nicht-wasserlöslichen Polyglykols
mit einer Viskosität von 5 bis 60 mPa.s bei 100°C, eines Isoparaffinöls und/oder Alkylbenzols
mit einem Flammpunkt von über 50°C und einer Viskosität im Bereich von 1,0 mPa.s
bei 20°C bis 2 000 000 mPa.s bei 20°C und eines Telomersäureesters, vorzugsweise
eines Neopentylglykol- oder Trimethylolpropanesters der Telomersäure.
[0019] Als weiteren Zusatz enthält das erfindungsgemäße Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat
vorzugsweise einen Schwefelträger, insbesondere ein Thiazol, mindestens ein Metalldialkyldithiocarbamat
und/oder ein Metalldialkyldithiophosphat und/oder einen Phosphorträger, insbesondere
ein Organophosphit, vorzugsweise ein Dialkylarylphosphit, speziell Didecylphenylphosphit
oder Didodecylphenylphosphit, und/oder ein Metalldialkyldithiophosphat.
[0020] Der Schwefelträger ist vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere
von 1 bis 3 Gew.-%, in dem Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat enthalten, während
es den Phosphorträger vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere
von 0,1 bis 5 Gew.-%, speziell von 0,5 bis 2 Gew.-%, enthält.
[0021] Als weitere übliche Zusätze kann das erfindungsgemäße Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung übliche Antioxidantien, Metalldesaktivatoren,
Detergentien, Dispergiermittel, Antischaummittel und/oder Viskositätsindexverbesserer
enthalten.
[0022] Die erfindungsgemäßen Zusätze können einzeln oder in Form einer Komposition als
Konzentrat dem Trägermedium (Grundöl oder Grundfett) in den obengenannten Mengen zugegeben
werden.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
[0024] Zu den erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Verbindungen A mit mindestens einem
quartären Kohlenstoffatom im Molekül gehören die folgenden drei Gruppen von Verbindungen:
[0025] a) Mono-, Di- und Tripentaerythritester und/oder -äther und ihre ethoxylierten Ester-
und ethoxylierten Ätherderivate. Der ihnen zugrunde liegende Mono- und Dipentaerythrit
hat die Struktur:

in denen die Hydroxylgruppen teilweise oder vollständig verestert oder veräthert
sind, deren Ester- oder Äthergruppen vorzugsweise gerade oder verzweigte Alkyl-,
Aralkyl- oder Arylgruppen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 12, Kohlenstoffatome darstellen.
[0026] Diese Verbindungen lassen sich leicht herstellen und zahlreiche Vertreter dieser
Verbindungen sind im Handel erhältlich, beispielsweise von der Firma Ciba-Geigy unter
den Handelsbezeichnungen Reolube LP 3600 (Pentaerythrittetrapelargonat), Reolube
LPE 504 (Pentaerythrittetraoctylester), Reolube LPE 602 (Pentaerythrittetraheptylester),
von der Firma Akzo unter der Handelsbezeichnung Ketjenlube 12 (Pentaerythrittetradecyl/dodecylester
mit statistischer C₁₀/C₁₂-Verteilung), und von der Firma Henkel AG unter der Handelsbezeichnung
Edenor Ke 230 (Pentaerythrittetraisopalmitinsäureester) und Pentaerythrittetraisostearylsäureester.
Beispiele für geeignete Pentaerythritester sind Pentaerythrit-monohexylester, Pentaerythrit-monooctylester,
Pentaerythrit-moncnonylester, Pentaerythrit-monodecylester, Pentaerythrit-monododecylester,
Pentaerythrit-monomyristylester, Pentaerythrit-monohexadecylester, Pentaerythrit-monostearylester,
Pentaerythrit-monooleylester, Pentaerythrit-monoisostearyl- und -isopalmitinsäureester;
die entsprechenden Dihexyl-, Dioctyl-, Dinonyl-, Didecyl-, Didodecyl-, Dimyristyl-,
Dihexadecyl-, Distearyl-, Dioleyl-, Diisostearyl- und Diisopalmitinsäureester des
Pentaerythrits; die entsprechenden Trihexyl-, Trioctyl-, Trinonyl-, Tridecyl-, Tridodecyl-,
Trimyristyl-, Trihexadecyl-, Tristearyl-, Trioleyl-, Triisostearyl- und Triisopalmitinsäureester
des Pentaerythrits sowie die entsprechenden Tetrahexyl-, Tetraoctyl-, Tetranonyl-,
Tetradecyl-, Tetradodecyl-, Tetramyristyl-, Tetrahexadecyl-, Tetrastearyl-, Tetraoleyl-,
Tetraisostearyl- und Tetraisopalmitinsäureester des Pentaerythrits.
[0027] Beispiele für geeignete Pentaerythritäther sind Pentaerythrit-monohexyläther, Pentaerythrit-monooctyläther,
Pentaerythrit-mononomyläther, Pentaerythrit-monodecyläther, Pentaerythrit-monododecyläther,
Pentaerythrit-monomyristyläther, Pentaerythrit-monohexadecyläther, Pentaerythrit-monostearyläther,
Pentaerythrit-monooleyläther, Pentaerythrit-monoisostearyl- und -isopalmitinsäureäther;
die entsprechenden Dihexyl-, Dioctyl-, Dinonyl-, Didecyl-, Didodecyl-, Dimyristyl-,
Dihexadecyl-, Distearyl-, Dioleyl-, Diisostearyl- und Diisopalmitinsäureäther des
Pentaerythrits; die entsprechenden Trihexyl-, Trioctyl-, Trinonyl-, Tridecyl-, Tridodecyl-,
Trimyristyl-, Trihexadeyl-, Tristearyl-, Trioleyl-, Triisostearyl- und Triisopalmitinsäureäther
des Pentaerythrits sowie die entsprechenden Tetrahexyl-, Tetraoctyl-, Tetranonyl-,
Tetradecyl-, Tetradodecyl-, Tetramyristyl-, Tetrahexadecyl-, Tetrastearyl-, Tetraoleyl-,
Tetraisostearyl- und Tetraisopalmitinsäureäther des Pentaerythrits.
[0028] b) Adamantanderivate mit dem Adamantan-Grundgerüst

das in 1- oder 2-Stellung durch COOH, CH₂OH oder C₂H₅OH substituiert ist, wobei die
OH-Gruppe des Substituenten verestert oder veräthert sein kann, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung einer oder mehrerer Ethoxygruppen. Die Ester- oder Äthergruppen
stellen vorzugweise verzweigte oder unverzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 10, vorzugsweise
2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Aralkyl oder Arylgruppen mit 6 bis 18, vorzugsweise
8 bis 12 Kohlenstoffatomen dar.
[0029] c) Pentaerythrittelomersäurederivate mit der folgenden Grundstruktur

worin bedeuten:
T = Telomer,
R = T oder Alkyl.
[0030] Bei Telomersäuren handelt es sich bekanntlich um Verbindungen mit verhältnismäßig
hohen Molekulargewichten und langkettigen, sternartig verzweigten Strukturen, die
auf übliche Weise verestert werden können und deren Ester wertvolle Schmierstoffe
darstellen (Handelsprodukt Kortacid T der Firma Akzo Chemie).
[0031] Erfindungsgemäß verwendbare Mineralöle sind alle üblichen Mineralöle vom Isoparaffinöl
mit einer Viskosität von 1,0 mPa.s bei 20°C über dünnes Spindelöl mit einer Viskosität
von 12 mPa.s bei 20°C bis zu hochviskosem Brightstock und Zylinderöl mit einer Viskosität
von 540 mPa.s bei 50°C.
[0032] Viele der erfindungsgemäß verwendbaren Syntheseöle sind im Handel erhältlich, beispielsweise
von der Firma BP unter der Handelsbezeichnung "Hyvis 10" (ein Polyisobutylen mit einer
Viskosität bei 100°C von 200 mPa.s), "Hyvis 200" (ein Polyisobutylen mit einer Viskosität
bei 100°C von 4300 mPa.s) und "Hyvis 2000" (ein Polyisobutylen mit einer Viskosität
bei 100°C von 43 000 mPa.s), Viscoplex 4-95 der Firma Röhm (ein Polymethacrylat) mit
einer Viskosität von 1000 mPa.s bei 100°C , Ucolub N9 mit einer Viskosität von 5,7
mPa.s bei 100°C, Ucolub N36A mit einer Viskosität von 18 mPa.s bei 100°C, Ucolub
N 120A mit einer Viskosität von 55 mPa.s bei 100°C (alles nicht-wasserlösliche Polyglykole)
der Firma Union Carbide, sowie "Isopar J" der Firma Esso (ein Isoparaffinöl) mit einer
Viskosität bei 20°C von 1,0 mPa.s .
[0033] Bei den erfindungsgemäß als Phosphorträger verwendbaren Organophosphorverbindungen
handelt es sich um Verbindungen der Formel
R -

- R
worin R jeweils eine geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 6 bis
12 Kohlenstoffatomen oder in o- oder p-Stellung durch einen niederen Alkylrest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen substituierte Phenylgruppe bedeuten.
[0034] BevorzugteBeispiele für Organophosphorverbindungen der obengenannten Formel sind
Monodecyl-diphenylphosphit, Didecylphenylphosphit, Triphenylphosphit, Dioctyl-phenylphosphit,
Dihexyl-phenyl-phosphit, Diisodecyl-phenylphosphit, Diisooctyl-phenyl-phosphit, Didecyl-o-methylphenyl-
phosphit und Didecyl-p-methylphenylphosphit.
[0035] Bei den erfindungsgemäß als Schwefelträger verwendbaren Metalldialkyldithiocarbamaten
handelt es sich um Verbindungen der Formel

worin Me ein Metall aus der Gruppe Kupfer, Silber, Zink, Cadmium, Bor, Titan, Zirkonium,
Zinn, Blei, Vanadin, Tantal, Antimon, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Kobalt und
Nickel, vorzugsweise Bor, Nickel, Kobalt oder Molybdän, bedeutet.
[0036] Bei den erfindungsgemäß sowohl als Schwefelträger als auch als Phosphorträger verwendbaren
Metalldialkyldithiophosphaten handelt es sich um Verbindungen der Formel

worin Me für ein Metall aus der Gruppe Kupfer, Silber, Zink, Cadmium, Bor, Titan,
Zirkonium, Zinn, Blei, Vanadin, Tantal, Antimon, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan,
Kobalt und Nickel, vorzugsweise für Zink, Nickel, Titan, Vanadin, Molybdän, Wolfram
und Mangan, steht.
[0037] Die Alkylgruppe in den obengenannten Metalldialkyldithio carbamaten und Metalldialkyldithiophosphaten
enthält jeweils vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatome, so daß die genannten Metallsalze
in den handelsüblichen Grundölen noch löslich sind. Zu Beispielen für besonders vorteilhalfte
Alkylgruppen gehören die n-, i- und tert-Butylgruppe, die n- und i-Amylgruppe, die
n- und i-Hexylgruppe, die n- und i-Heptylgruppe und die 2-Ethylhexylgruppe. Ganz besonders
bevorzugt sind die i-Butylgruppe, die n- und i-Amylgruppe und die 2-Ethylhexylgruppe.
[0038] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf
beschränkt zu sein.
[0039] In den nachstehend beschriebenen Beispielen wurden jeweils handelsübliche Schmieröle
bzw.-fette mit den angegebenen Zusammensetzungen einmal mit und einmal ohne das erfindungsgemäße
Schmiermittelkonzentrat auf ihre Schmiereigenschaften hin untersucht und die dabei
erzielten Ergebnisse miteinander verglichen.
[0040] Die erzielten Ergebnisse sind in den in den jeweiligen Beispielen dargestellten
Diagrammen graphisch wiedergegeben.
[0041] Zur Durchführung der Versuche wurde eine kreisrunde Scheibe aus Edelstahl mit einem
Durchmesser von 23 mm und einer Dicke von 10 mm verwendet, auf deren Oberfläche ein
Tropfen des jeweils zu untersuchenden Schmieröls bzw. Schmierfettes aufgebracht wurde.
Auf die Stelle, auf der sich das Schmieröl bzw. Schmierfett befand, wurde eine Kugel
aus dem gleichen Edelstahl mit einem Durchmesser von 10 mm aufgebracht, die aufgrund
ihrer Belastung einen Druck auf die Oberfläche der Metallscheibe ausübte. Die Metallkugel
wurde mit einer Frequenz von 50 Hz über eine Amplitude von 1 mm 60-180 min lang unter
Belastung auf der Oberfläche der Metallscheibe hin und her-bewegt, wobei während des
Versuchs die Belastung innerhalb des Bereiches von 50 bis 300 N und die Temperatur
innerhalb des Bereiches von 50 bis 150°C variiert wurden (SRV = Schwing-Reib-Verschleiß-Gerät
der Firma Optimol GmbH) .
[0042] Das aufgrund der Reibung zwischen der belasteten Kugel und der Oberfläche der Metallscheibe
innerhalb des Versuchszeitraums erzeugte Verschleißprofil quer zur Oszillationsrichtung
der Kugel wurde mittels eines geeigneten Aufzeichnungsgerätes aufgezeichnet, wobei
die nachstehend angegebenen Diagramme erhalten wurden, in denen auf der Ordinate
die Verschleißhöhe als Differenz zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt des
Oberflächenprofils der Metallscheibe in Abhängigkeit von der Abtaststrecke der Oberfläche
der Metallscheibe auf der Abszisse dargestellt ist.
[0043] In den nachstehenden Diagrammen entspricht eine Profiltiefe auf der Ordinate von
1 cm einer realen Profiltiefe in der Oberfläche der Metallscheibe von 1 µm mit Ausnahme
des Diagrams Bʹ des Beispiels 2. Darin entspricht eine Profiltiefe von 1 cm einer
realen Profiltiefe von 2,5 µm.
[0044] Die Diagramme wurden unter im übrigen identischen Bedingungen aufgezeichnet (Belastung
der Kugel 50 bis 300 N, Reibfrequenz 50 Hz, Temperatur 50 bis 150°C, Reibamplitude
1 mm, Versuchsdauer 1 bis 3 h). Die unterhalb der Diagramme angegebenen Reibkoeffizienten
(R
Kmax=maximaler Reibkoeffizient; R
Kd=durchschnittlicher Reibkoeffizient über 98 % der Reibkoeffizientenkurve) wurden
ebenfalls mit dem o.g. SRV-Gerät gemessen. In allen Versuchen wurde, sofern nicht
anders angegeben, als erfindungsgemäßes Schmiermittelkonzentrat ein Produkt mit der
folgenden Zusammensetzung verwendet:
50 % C₁₀-C₁₈-Verbindung mit quartärem Kohlenstoffatom
20 % Copolymer von α-Olefinestern
9,5 % Trimethyladipinsäuredidecylester
2,5 % Dialkylarylphosphit
9 % Metalldialkyldithiophosphat/Metalldialkyldithiocarbamat
7 % Thiazolderivat
2 % sterisch gehindertes Phenol als Oxidationsinhibitor
Beispiel 1
[0045] Es wurde ein hochviskoses Schmieröl mit einer Viskosität von 2200 mPa.s bei 50°C
der folgenden Zusammensetzung hergestellt und getestet:
Trimethyladipinsäuredidecylester 34 %
Polyisobutylen 43000mPa.s/100°C 32 %
Schmiermittel-Schleppsubstanz 6 %
erfindungsgemäßes Schmiermittelkonzentrat 28 %
[0046] In dem Vergleichsprodukt wurde das erfindungsgemäße Schmiermittelkonzentrat weggelassen.
[0047] Beide Produkte wurden 1 h lang bei einer Temperatur von 150°C und einer Belastung
von 200 N unter identischen Bedingungen getestet. Die erzielten Ergebnisse sind in
den folgenden Diagrammen A (erfindungsgemäß) und Aʹ (gemäß Stand der Technik) graphisch
dargestellt.

[0048] Mit dem erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz ergab sich eine Profiltiefe von 0,80
µm (Mittelwert aus zwei Messungen). Ohne den erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz
ergab sich eine Profiltiefe von 1,68 (Mittelwert aus zwei Messungen).
Beispiel 2
[0049] Es wurde ein mittelviskoses Schmieröl mit einer Viskosität von 190 bis 200 mPa.s
bei 50°C der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
polymere α-Olefinester 12 %
Trimethyladipinsäuredidecylester 36 %
Polyisobutylen 4300 mPa.s/100°C 18 %
Schmiermittel-Schleppsubstanz 6 %
erfindungsgemäßes Schmiermittelkonzentrat 28 %
[0050] Bei dem Vergleichsprodukt wurde das erfindungsgemäße Schmiermittelkonzentrat weggelassen.
[0051] Die Versuche wurden unter identischen Bedingungen 1 h lang bei einer Temperatur von
150°C und einer Belastung von 200 N durchgeführt. Dabei wurden die in den folgenden
Diagrammen B und Bʹ graphisch dargestellten Ergebnisse erzielt.

[0052] Während bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schmiermittels die Profiltiefe bei 0,875
µm (Durchschnitt aus zwei Messungen) lag, betrug die Profiltiefe bei Verwendung des
Vergleichsprodukts 13,98 µm.
Beispiel 3
[0053] Es wurde ein Schmieröl mittlerer Viskosität von120 bis 150 mPa.s bei 50°C mit der
nachstehend angegebenen Zusammensetzung hergestellt:
hochviskoses α-Olefinester-Copolymeres 4 %
mittelviskoses α-Olefinesterpolymeres 12 %
Trimethyladipinsäuredidecylester 34 %
Polyisobutylen 200 mPa.s/100°C 12 %
Schmiermittel-Schleppsubstanz 6 %
erfindungsgemäßes Konzentrat 32 %
[0054] In dem Vergleichsprodukt wurde das erfindungsgemäße Schmiermittelkonzentrat weggelassen.
[0055] Die Versuche wurden unter identischen Bedingungen 1 h lang bei einer Temperatur von
150°C und einer Belastung von 200 N durchgeführt. Die dabei erzielten Ergebnisse sind
in den nachfolgenden Diagrammen C (erfindungsgemäß) und Cʹ (Vergleichsprodukt) graphisch
dargestellt.

[0056] Die Profiltiefe bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schmieröls betrug 1,12 µm (Durchschnitt
aus drei Messungen). Die Profiltiefe bei Verwendung des Vergleichsprodukts betrug
3,48 µm.
Beispiel 4
[0057] Es wurde ein hochviskoses Haft- und Hochtemperaturschmieröl mit einer Viskosität
von 15 000 mPa.s bei 50°C mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung hergestellt:
Trimethyladipinsäuredidecylester 29 %
Polyisobutylen 43000 mPa.s/100°C 52 %
erfindungsgemäßes Schmiermittelkonzentrat 19 %
[0058] Als Vergleichsprodukt wurde das gleiche Schmieröl ohne das erfindungsgemäße Schmiermittelkonzentrat
verwendet.
[0059] Die Versuche wurden 1 h lang bei einer Temperatur von 150°C und einer Belastung von
200 N unter identischen Bedingungen durchgeführt.
[0060] Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schmieröls betrug die Profiltiefe 0,80 µm, (Durchschnittswert
aus drei Messungen) , während die Profiltiefe bei Verwendung des Vergleichsprodukts
1,57 µm betrug, wie die folgenden Diagramme D (erfindungsgemäß) und Dʹ (Vergleichsprodukt)
zeigen.

Beispiel 5
[0061] Ein Hochleistungsgetriebeöl SAE 85/90 wurde mit dem erfindungsgemäßen Zusatz von
10 Gew.-% Monopentaerythrittetraester bzw. ohne diesen Zusatz getestet.
[0062] Die Vergleichsversuche wurden 1 h lang bei einer Temperatur von 90°C und bei einer
Belastung von 200 N unter identischen Bedingungen durchgeführt.
[0063] Im Falle des erfindungsgemäßen Produkts ergab sich eine Profiltiefe von 0,85 µm (Durchschnitt
aus zwei Messungen) , während bei dem Vergleichsprodukt die Profiltiefe 1,02 µm (Durchschnitt
aus zwei Messungen)betrug, wie die beiden folgenden Diagramme zeigen:

Beispiel 6
[0064] Es wurde ein Schmierfett für die Mehrzweckschmierung höchstbelasteter Getriebe und
Gleichlaufgelenke der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Mineralöl 70 %
Konsistenzgeber auf Lithiumstearatbasis 9 %
erfindungsgemäßes Schmiermittelkonzentrat 21 %
[0065] Als Vergleichsprodukt wurde das gleiche Schmierfett ohne das erfindungsgemäße Schmiermittelkonzentrat,
jedoch mit 3 Gew.-% Molybdändisulfid/Graphit-Gemisch als Zusatz, verwendet. Die Versuche
wurden 3 h lang bei einer Temperatur von 50°C und einer Belastung von 300 N durchgeführt
bei ansonsten identischen Bedingungen.
[0066] Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schmierfettes betrug die Profiltiefe 0,95 µm
(Durchschnittswert aus drei Messungen), während die Profiltiefe bei Verwendung des
Vergleichsprodukts 1,63 µm (Durchschnitt aus drei Messungen) betrug, wie die folgenden
Diagramme F (erfindungsgemäß) und Fʹ (Vergleichsprodukt) zeigen.

[0067] Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
näher erläutert, es ist jedoch selbstverständlich, daß sie darauf nicht beschränkt
ist, sondern daß diese in einer für den Fachmann naheliegenden Weise in vielfacher
Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der
vorliegenden Erfindung verlassen wird.
1. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat auf der Basis von Mineral- und/oder
Syntheseöl, dadurch
gekennzeichnet, daß es enthält
a) ein oder mehrere Mineral- und/oder Synthese-Öle als Grundöl und
b) mindestens eine Verbindung A, die im Molekül mindestens ein quartäres Kohlenstoffatom
und mindestens eine Ester- und/oder Ätherbindung aufweist, sowie
c) weitere übliche Zusätze.
2. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Verbindung A eine Verbindung mit 1 bis 3 quartären Kohlenstoffatomen sowie
gegebenenfalls zusätzlich mindestens einer freien Hydroxylgruppe im Molekül enthält.
3. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Verbindung A eine Verbindung mit einer Dichte d₂₀ von mindestens 0,900
und einer Enthalpie H von mindestens 350 kcal/kg enthält.
4. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine Komponente mit mindestens einer freien Hydroxylgruppe
enthält.
5. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Verbindung A einen 4- bis 8-wertigen Alkohol mit mindestens
einem quartären Kohlenstoffatom sowie mindestens einer Ester- und/oder Ätherbindung
im Molekül mit einer Dichte d₂₀ von mindestens 0,900 und einer Enthalpie H von mindestens
350 kcal/kg enthält.
6. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Verbindung A mindestens ein Mono-, Di- oder Tri-pentaerythritester-
und/oder -ätherderivat und/oder Adamantanester- und/oder -ätherderivat und/oder Telomersäurediolester
und/oder -neopentylpolyolester, vorzugsweise -neopentylglykol-, -trimethylolpropan-
und/oder -pentaerythritester, enthält.
7. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es die Verbindung A in einer Menge von 0,1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 12 Gew.-%, speziell 1,5 bis 8 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Mineral- und/oder Syntheseöls, enthält.
8. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Grundöl Rüböl, Naturöl und/oder ein Syntheseöl mit einer
Viskosität in dem Bereich von 1,0 mPa.s bei 20°C bis 2.10⁶mPa.s bei 20°C enthält.
9. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Naturöl ein Mineralöl mit einer Viskosität von 1,0 mPa.s bei 20°C bis 540
mPa.s bei 50°C enthält.
10. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Syntheseöl einen aromatischen oder aliphatischen Dicarbonsäureester, insbesondere
Poly-α-olefin-dicarbonsäureester, speziell -butylester, mit einem Molekulargewicht
im Bereich von 1000 bis 3000, vorzugsweise Phthalsäurediisodecylester, Trimethyladipinsäuredidecylester
und Sebacinsäuredioctylester, ein Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht von 1000
bis 100 000 und einer Viskosität von 200 bis 43 000 mPa.s bei 100°C, ein Polymethacrylat
mit einer Viskosität von 1000 mPa.s bei 100°C, ein nicht-wasserlösliches Polyglykol
mit einer Viskosität von 5 bis 60 mPa.s bei 100°C, ein Isoparaffinöl und/oder Alkylbenzol
mit einem Flammpunkt von über 50°C und einer Viskosität im Bereich von 1,0 mPa.s bei
20°C bis 2 000 000 mPa.s bei 20°C und/oder einen Telomersäureester, vorzugsweise
einen Neopentylglykol- oder Trimethylolpropanester der Telomersäure, enthält.
11. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß es als weiteren Zusatz einen Schwefelträger, vorzugsweise
ein Thiazol, ein Metalldialkyldithiocarbamat und/oder ein Metalldialkyldithiophosphat
und/oder einen Phosphorträger, vorzugsweise ein Organophosphit, insbesondere ein Dialkylarylphosphit,
speziell Didecylphenylphosphit oder Didodecylphenylphosphit, und/oder ein Metalldialkylthiophosphat,
enthält.
12. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß es den Schwefelträger in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 1
bis 3 Gew.-%, enthält.
13. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß es den Phosphorträger in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1
bis 5 Gew.-%, speziell von 0,5 bis 2 Gew.-%, enthält.
14. Schmiermittel bzw. Schmiermittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß es als weitere übliche Zusätze Antioxidantien, Metalldesaktivatoren,
Detergentien, Dispergiermittel, Antischaummittel und/oder Viskositätsindexverbesserer
enthält.