[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von im wesentlichen oxidfreiem
Nichteisenmetallpulver bzw. NE-Metallpulvergemischen, wobei das Metallsalz in wäßrigem
Medium mit einer wäßrigen Zucker- oder Stärkelösung unter Rühren bei ggf. erhöhter
Temperatur behandelt und das reduzierend gefällte NE-Metallpulver abgetrennt wird.
[0002] Die Pulvermetallurgie besitzt große technische Bedeutung für die Herstellung von
Katalysatoren und Sinterbauteilen, wie Metallfiltern, neuen Legierungssystemen, dispersionsgehärteten
Werkstoffen. Ferner ermöglicht die Pulvermetallmetallurgie die Herstellung von Composite-Materialien
(Verbundwerkstoffen), insbesondere im Elektronikbereich, bei welchen Materialien es
auf eine feste Verbindung von im flüssigen Zustand nicht mischbaren Komponenten ankommt,
wie Keramik,/Metall, Kunststoff/Metall und Metall/Metall. Die Herstellungsverfahren
für Metallpulver, wie elektrolytische Abscheidung, Verdüsung von Metallschmelzen und
chemische Fällung, führen zu Pulvern unterschiedlicher Eigenschaften. Sehr feine Pulver
erhält man vor allem durch chemische Fällung.
[0003] Es ist bekannt, durch Reduktion metallsalzhaltiger Lösungen mit z.B. Wasserstoff
Metallpulver auszufällen (Sherrit/Gordon-Verfahren). Dabei werden jedoch relativ breite
Korngrößenverteilungen und unterschiedliche Kornformen erhalten. Durch Zusätze, wie
polymere Aminoverbindungen (DE-OS 26 53 281, US-PS 4 018 595), oder Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
(DE-OS 21 32 173, US-PS 3 694 185) kann zwar die Kornverteilung bei Kupferpulver beeinflußt
werden, jedoch wird immer ein Pulver erhalten, welches eine mittlere Korngröße von
mehr als 10 µm aufweist. Aus US-PS 4 539 041 ist es bekannt, Verbindungen von NE-Metallen,
wie Au, Pd, Pt, Ir, Os, Cu, Ag, Ni, Co, Pb oder Cd, in praktisch wasserfreien Polyolen
bei Temperaturen von wenigstens 85°C und bis zu 350°C zum Metall zu reduzieren. Das
Präzipitat hat eine Teilchengröße im allgemeinen von 0,1 bis 10 micron. Nachteile
des Verfahrens sind die hohen Temperaturen, die zur Erzielung einer Korngröße < 5
µm notwendig sind, ferner die Beschränkung der Reduktionsreagenzien auf Polyole, die
bei Reaktionstemperaturen flüssig sind. Ein weiterer Nachteil des Verfahrens ist der
hohe Verbrauch an teuren Chemikalien, der mehr als das 20-fache des gewonnenen Kupfers
beträgt. Aus "Aust. Chem. Eng." Nov. 1973, S. 9-15, ist es ferner bekannt, daß sich
aus sauren Lösungen Kupfersulfat mit Stärke oder verschiedenen Zuckern bei pH-Werten
< 3,2 und Konzentrationen von 16 g/l Kupfer zu feinen Kupferpulvern reduzieren läßt,
wogegen bei Überschreiten des pH-Wertes auf Werte über 2,9 sich basische Sulfate bilden
und nur eine Reduktion zu Cu(I)-Oxid möglich ist. Dieses Verfahren hat die Nachteile,
daß das Produkt wegen des Sulfat-Gehaltes durch Schwefel verunreinigt ist und die
pro Volumeneinheit produzierte Menge Kupfer auf die Löslichkeit von Kupfersulfat beschränkt
ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach durchzuführendes Verfahren
zur Herstellung von NE-Metallpulver anzugeben, das in wirtschaftlicher Weise ohne
aufwendige technische Einrichtungen die Herstellung sehr feiner NE-Metallpulver gestattet
und die Nachteile der insbesondere vorgenannten Verfahren des Standes der Technik
vermeidet.
[0005] Die Erfindung löst die Aufgabe mit einem Verfahren zum Herstellen von Nichteisenmetallpulver
bzw. NE-Metallpulvergemischen, wobei das Metallsalz in wäßrigem Medium mit einer wäßrigen
Zucker- oder Stärkelösung unter Rühren bei ggf. erhöhter Temperatur behandelt und
das gefällte NE-Metallpulver abgetrennt wird. Ein Verfahren der genannten Art wird
gemäß der Erfindung in der Weise ausgestaltet, daß in dem wäßrigen Medium NE-Metalloxid
oder -hydroxid in einer Konzentration von 20 bis 400 g/l (als Metall gerechnet) bei
einem pH-Wert > 3,2 und bei einer Temperatur von 20 bis 160°C behandelt und das ausgefällte,
praktisch oxidfreie NE-Metallpulver abgetrennt wird.
[0006] Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird das NE-Metalloxid oder -hydroxid
in einer Lösung von Zucker oder Stärke suspendiert und in einem Rührreaktor bei Atmosphärendruck
auf Temperaturen bis 160°C erhitzt. Anstatt von Metalloxid oder -hydroxid kann auch
von einem anderen Metallsalz ausgegangen und dieses durch Zusatz von Alkalien in das
Hydroxid oder schwerlösliche basische Salz übergefuhrt werden. NE-Metallverbindung
und Zucker bzw. Stärke werden etwa in gleichen Gewichtsteilen eingesetzt, zweckmäßig
wird jedoch ein Überschuß von Zucker bzw. Stärke verwendet. Unter Zucker werden in
bekannter Weise Mono- und Oligosaccharide verstanden, d.h. organische Verbindungen
mit einer Carbonyl- und mehreren Hydroxylfunktionen im Molekül, wobei einfache Moleküle
(Monosaccharide) unter Wasseraustritt sich zu größeren Molekülen vereinigen (Di- bzw.
Oligosaccharide). Geeignete Zucker oder Zuckerderivate sind beispielsweise Monosaccharide,
wie Pentosen, Hexosen (Fructose, Glucose), Gluconsäuren oder Lactone wie Gluconsäure-delta-lacton,
Disaccharide, wie Rohrzucker, Malzzucker. Der Reduktionsprozeß benötigt im allgemeinen
einige Stunden. Nach dieser Zeit wird das Umsetzungsprodukt dekantiert, ausgewaschen
und zentrifugiert und unter Schutzgas, wie Stickstoff, getrocknet.
[0007] Vorzugsweise wird in dem Verfahren der Erfindung das NE-Metalloxid oder -hydroxid
in einer Konzentration von 70 bis 300 g/l (als Metall gerechnet) eingesetzt. Das Reaktionsgemisch
aus NE-Metalloxid bzw. -hydroxid und Zucker bzw. Stärke stellt in dem wäßrigen Medium
eine kräftige Suspension von hohem Feststoffgehalt dar. Ersichtlich begünstigt eine
Temperaturerhöhung die Reduktionsgeschwindigkeit. Es ist daher zweckmäßig, eine Temperatur
zwischen 70 und 150°C im Reaktionsmedium einzuhalten.
[0008] Es wurde des weiteren gefunden, daß ein Zusatz eines Oxidationsmittels die Reaktion
beschleunigt und die Reaktionszeit auf etwa die Hälfte verkürzt. Ein geeignetes Oxidationsmittel
ist beispielsweise Wasserstoffperoxid oder dessen Alkalisalz. Ein solcher Zusatz wird
in einer Menge von 0,5 bis 5 %, auf Trockensubstanz Zucker bzw. Stärke bezogen, vorgenommen.
[0009] Das Verfahren der Erfindung gestattet es weiterhin, die Primärkorngröße des präzipitierten
NE-Metallpulvers in gewissen Grenzen zu steuern. Diese Steuerung in einem Korngrößenbereich
von 0,1 bis 30 µm wird über den pH-Wert des Reaktionsmediums vorgenommen. Und zwar
wird im pH-Bereich von mehr als 3,2 bis 14 und darüber hinaus bis zu konzentrierten
alkalischen Lösungen die Primärkorngröße mit der Maßgabe eingestellt, daß mit steigendem
pH-Wert die Korngröße des ausgefällten NE-Metallpulvers verringert wird. Da sich während
der Reaktion organische Säuren bilden, ist es zweckmäßig, den pH-Wert während der
Reaktion durch Zusatz von Alkalihydroxid konstant zu halten.
[0010] In dem Verfahren der Erfindung werden Oxide bzw. Hydroxide von Metallen eingesetzt,
die in der elektrochemischen Spannungsreihe der Metalle zwischen Cadmium und Gold
stehen und deren Redox-Potential zwischen - 0,4 und + 1,5 Volt liegt. Vorzugsweise
werden Oxide oder Hydroxide der Metalle Cu, Ag, Ni, Co, Sn, Pb, Sb, As oder Bi eingesetzt.
Es wurde ferner gefunden, daß auch Gemische von NE-Metallpulvern copräzipitiert werden
können, wenn von den Gemischen von Oxiden bzw. Hydroxiden entsprechender verschiedener
Metalle ausgegangen wird. Beispiele derartiger Metallpulvergemische sind die Kombination
Kupfer/Nickel, Kupfer/Kobalt. Möglicherweise handelt es sich bei den genannten Kombinationen
auch um legierungsartige Kombinationen, da bei Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop
keinerlei Phasenunterschiede gefunden werden konnten.
[0011] Das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte feinteilige NE-Metallpulver, wie
Kupferpulver, kann durch Zusatz geringer Mengen üblicher Antioxidantien, wie Öl oder
Seife, stabilisiert werden. Aufgrund der großen Oberfläche und der damit verbundenen
Oxidationsneigung ist eine Aufbewahrung des feinteiligen NE-Metallpulvers unter Schutzgas,
wie Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid, zweckmäßig.
[0012] Das Verfahren der Erfindung weist Vorteile auf. Da in hochkonzentriertem und überwiegend
stark basischem Reaktionsmedium mit hohem Siedepunkt bei Atmosphärendruck gearbeitet
wird, erübrigt sich eine Arbeitsweise im Druckreaktor und es können einfache Rührreaktoren
verwendet werden. Das Verfahren weist ferner einen geringen Verbrauch an Zucker oder
Stärke auf; beispielsweise beträgt der Zuckerverbrauch bei der reduktiven Fällung
von Kupfer weniger als 2 kg Zucker pro kg Kupfermetallpulver. Da es nicht erforderlich
ist, die Metallionen für die Reaktion in Lösung zu halten, können durch den Einsatz
von suspendierten Metallverbindungen hohe Raum-Ausbeuten von über 300 g Metall/l erzielt
werden. Eine Entleerung des Reaktors nach jeder Charge ist daher ohne größere Verluste
möglich. Bei hohen Umsetzungsgraden für das Metallpulver entfällt auch eine Abtrennung
von oxidischem Material aus dem Reaktionsprodukt. Ferner werden auch Metallpulver
sehr regelmäßiger Gestalt erzeugt, wie aus den rasterelektronischen Aufnahmen der
Abbildungen 1a, 1b und 2 für Kupferpulver hervorgeht.
[0013] Das Verfahren der Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher und beispielhaft
erläutert.
Beispiel 1
[0014] 120 g Kupferhydroxid wurden in einer Lösung von 180 g Fructose in 1000 ml Wasser
suspendiert und nach Zugabe von 30 ml H₂O₂ zum Sieden erhitzt. Während der Reaktion
sank der pH-Wert auf Werte zwischen 3 und 4. Nach 7 Stunden konnten aus dem Reaktionsmedium
durch Dekantieren, Waschen, Zentrifugieren und Trocknen unter Stickstoff 70 g Kupferpulver
(= 90 % Ausbeute) abgetrennt werden. Das Kupferpulver enthielt 99 % Kupfer und wies
unter dem Rasterelektronenmikroskop eine Korngröße von ca. 12 µm auf (siehe Abb. 1b).
Beispiel 2
[0015] 300 g Kupferhydroxid wurden in einer Lösung von 540 g Rohrzucker in 1000 ml Wasser
suspendiert und zum Sieden erhitzt, wobei der pH-Wert durch kontinuierlichen Zusatz
von Natronlauge auf pH = 7 bis 7,5 konstantgehalten wurde. Nach 2 Stunden Rühren waren
insgesamt 100 g NaOH verbraucht und es konnten 175 g Kupferpulver (= 90 % Ausbeute)
nach Dekantieren, Waschen, Zentrifugieren und Trocknen im Stickstoffstrom isoliert
werden. Das Kupferpulver enthielt 99 % Kupfer und wies unter dem Rasterelektronenmikroskop
eine Korngröße von ca. 0,3 µm auf (siehe Abb. 2).
Beispiel 3
[0016] 10,13 kg rotes Kupfer(I)oxid (Cu₂O) wurden in einer Lösung von 18 kg Fructose in
40 l Wasser suspendiert und auf 90°C erwärmt, wobei der pH-Wert durch kontinuierliche
Dosierung von Natronlauge auf pH = 7 bis 7,5 konstantgehalten wurde. Nach 7 Stunden
Rühren konnten nach Dekantieren, Waschen, Zentrifugieren und Trocknen unter Stickstoff
ein Kupferpulver mit 99 % Kupfer und 0,25 % Sauerstoff abgetrennt werden. Nach dem
Zentrifugieren enthielt die überstehende Lösung insgesamt 19 g Kupfer, woraus ein
Umsetzungsgrad von mehr als 99,5 % resultierte. Das Kupferpulver wies unter dem Rasterelektronenmikroskop
Korngrößen um 0,3 µm auf.
Beispiel 4
[0017] 200 g festes NaOH wurden in 200 ml Wasser mit 150 g Glucose verrührt und auf 90°C
erhitzt. Danach wurden 100 g Nickelhydroxid hinzugefügt und das Ganze unter Rühren
auf 114°C erhitzt. Nach 6 Stunden Rühren konnten nach Dekantieren, Waschen und Trocknen
unter Stickstoff 50 g Nickel (= 80 % Ausbeute) isoliert werden. In der überstehenden
Lösung konnte mit Dimethylglyoxim kein Nickel mehr nachgewiesen werden. Die Korngröße
des Nickelpulvers lag unter 5 µm.
Beispiel 5
[0018] 52 g Silbercarbonat wurden in einer Lösung von 40 g Fructose in 500 ml Wasser suspendiert
und bei 20°C gerührt, wobei der pH-Wert durch Nachführen von 7,5 g NaOH bei pH = 7
bis 7,5 gehalten wurde. Nach 5 Stunden Reaktionszeit konnten 40 g Silberpulver (=
100 % Ausbeute) mit einem Silbergehalt > 99 % durch Dekantieren, Waschen und Zentrifugieren
abgetrennt werden. Die Korngröße des Silberpulvers lag unter 1 µm.
Beispiel 6
[0019] In einer Mischung von 250 ml Wasser und 250 ml 6n NaOH wurden 150 g Maltose gelöst.
Anschließend wurden 100 g Bleiacetat (Pb(CH₃COO₂) . 3 H₂O) zugesetzt und das Gemisch
unter Rühren auf 105°C erhitzt. Nach 3 Stunden Reaktion wurden nach Dekantieren, Waschen
und Zentrifugieren 36 g Pb-Pulver (= 57 % Ausbeute) abgetrennt. Das Bleipulver hatte
eine Teilchengröße von weniger als 3 µm.
Beispiel 7
[0020] In einer Mischung von 250 ml Wasser und 250 ml NaOH (20 %) wurden 200 g Puritose
gelöst. Anschließend wurden 100 g Wismutoxid (Bi₂O₃) zugesetzt und das Gemisch unter
Rühren auf 103°C erhitzt. Wenige Minuten nach der Zugabe wurden nach Dekantieren,
Waschen und Zentrifugieren 82,3 g Bi-Pulver (= 92 % Ausbeute) abgetrennt. Die Teilchengröße
des Wismutpulvers betrug weniger als 3 µm.
Beispiel 8
[0021] 200 g festes KOH wurden in 200 ml Wasser mit 80 g Maltose verrührt und auf 90°C erhitzt.
Danach wurden 50 g Cobaltchlorid hingzugefügt und das Ganze unter Rühren auf 140°C
erhitzt. Nach 4 Stunden Rühren konnten nach Dekantieren, Waschen und Trocknen unter
Stickstoff 18 g Cobalt-Pulver (= 80 % Ausbeute) einer Teilchengröße von kleiner als
3 µm isoliert werden.
Beispiel 9
[0022] 300 g festes KOH wurden in 300 ml Wasser mit 70 g Rohrzucker verrührt und auf 90°C
erhitzt. Danach wurden 30 g Nickelhydroxid und 10 g Kupferhydroxid hinzugefügt und
das Ganze unter Rühren auf 150°C erhitzt. Nach 2 Stunden Rühren konnten nach Dekantieren,
Waschen und Trocknen unter Stickstoff 18,5 g Metallpulver mit 70 % Nickel und 30 %
Kupfer (= 80 % Ausbeute) isoliert werden. Durch einen Magneten war keine Trennung
des Gemisches bzw. der Legierung möglich. Die Teilchengröße betrug weniger als 3 µm.
Beispiel 10
[0023] 300 g festes KOH wurden in 200 ml Wasser mit 100 g Rohrzucker verrührt und auf 90°C
erhitzt. Danach wurden 40 g Cobalthydroxid und 10 g Kupferhydroxid hinzugefügt und
das Ganze unter Rühren auf 140°C erhitzt. Nach 2 Stunden Rühren konnten nach Dekantieren,
Waschen und Trocknen unter Stickstoff 26 g magnetisches Metallpulver mit ca. 75 %
Cobalt und 20 % Kupfer (= 80 % Ausbeute) einer Teilchengröße von kleiner als 3 µm
isoliert werden.
Beispiel 11
[0024] 90 g festes KOH wurden in 600 ml Wasser mit 100 g Gluconsäure-delta-lacton und 15
ml Wasserstoffperoxid (30%) verrührt und auf 100°C erhitzt. Danach wurden unter Rühren
langsam 80 g Kupferhydroxid hinzugefügt und die Mischung bei 100°C unter stetem Rühren
ca. 8 h erhitzt. Nach dem Dekantieren, Waschen und Trocknen unter Stickstoff konnten
45 g (= 90%) Kupferpulver mit einer Teilchengröße kleiner als 2 µm isoliert werden.
1. Verfahren zum Herstellen von Nichteisenmetallpulver bzw. NE-Metallpulvergemischen,
wobei das Metallsalz in wäßrigem Medium mit einer wäßrigen Zucker- oder Stärkelösung
unter Rühren bei ggf. erhöhter Temperatur behandelt und das gefällte NE-Metallpulver
abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem wäßrigen Medium NE-Metalloxid oder -hydroxid in einer Konzentration von
20 bis 400 g/l (als Metall gerechnet) bei einem pH-Wert > 3,2 und bei einer Temperatur
von 20 bis 160°C behandelt und das ausgefällte, praktisch oxidfreie NE-Metallpulver
abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das NE-Metalloxid oder -hydroxid
in einer Konzentration von 70 bis 300 g/l (als Metall gerechnet) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperatur
von 70 bis 150°C eingestellt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Korngröße
des NE-Metallpulvers von 0,1 bis 30 µm durch Änderung des pH-Wertes im Bereich > 3,2
bis ≧ 14 mit der Maßgabe eingestellt wird, daß mit steigendem pH-Wert die Korngröße
verringert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert
durch Zusatz von Alkalihydroxid während der Reaktion konstant gehalten wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Oxide oder Hydroxide
von NE-Metallen eingesetzt werden, deren Redox-Potential in der elektrochemischen
Spannungsreihe der Metalle zwischen Cadmium (- 0,40 V) und Gold (+ 1,5 V) liegt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Oxide oder Hydroxide
der Metalle Cu, Ag, Ni, Co, Sn, Pb, Sb, As oder Bi eingesetzt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuckerlösung
0,5 bis 5 % (auf Zucker bezogen) eines Oxidationsmittels, insbesondere Wasserstoffperoxid
oder dessen Alkalisalz, zugesetzt wird.