(19)
(11) EP 0 286 588 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1988  Patentblatt  1988/41

(21) Anmeldenummer: 88810184.7

(22) Anmeldetag:  21.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G03D 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.03.1987 GB 8707133

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Moss, Brian Frank
    Chelford Cheshire (GB)
  • Brent, Richard John
    Handforth Cheshire (GB)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Verarbeitung von auf einer Spule aufgewickeltem, belichtetem photograpischem Film


    (57) Eine Vorrichtung zur Tageslichtverarbeitung von auf einer Spule (4) aufgewickeltem, belichtetem photographischem Film umfasst einen im wesentlichen zylindrischen Behälter (56), einen Deckel zum Ver­schliessen des Behälters (56), beide aus lichtundurchlässigem Material, zusammen mit Mitteln zum Drehen der Spule mit dem Fil­mwickel (J) und innerhalb des Behälters (56) angebrachte Film­fangmittel. Die Filmfangmittel weisen zumindest eine sich von der Innenwand des Behälters (56) einwärts erstreckende Zunge (65) auf, die beim Drehen der Spule im Abwickelsinn zwischen das vorlaufende Ende (K) des Filmes und die erste äussere Wicklung des Film­wickels (J) eingreift und das vorlaufende Ende (K) zu einen Anschlag führt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verarbeitungsvorrichtung für belichteten photographischen Film gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in EP-A-180 545 (

    US-A-4.678 307) beschrieben. Um eine gleichmässige Benetzung der Filmoberfläche in einer solchen Vorrichtung zu gewährleisten, ist mittels geeigneter Filmfangmittel dafür gesorgt, dass der auf der Spule befindliche Filmwickel kontrolliert aufgeweitet und zusammengezogen werden kann. Bei der Vorrichtung nach der EP-A-180 454 sind diese Filmfangmittel als Haken ausgebildet. Bei einer anderen z.B. aus US-A-4 586 803 bekannten Vorrichtung sind zwei spitze Zapfen vorgesehen, welche am unteren Ende des die Behandlungsflüssigkeit aufnehmenden Teils der Vorrichtung angebracht sind und radial in das Gefässinnere ragen. Zweck dieser Haken und Zapfen ist es, in die Transportlöcher der Filmperforation ein­zudringen und auf diese Weise den Film zu halten.

    [0003] Filmfangmittel dieser Art eignen sich nur für Filme mit Perforation, und bestimmtem Filmformat. Ausserdem ist das Fangen und Halten perforierter Filme sehr oft dem Zufall überlassen, insbesondere da verschiedene Filme oft unterschiedliche Steifigkeit aufweisen und ihr vorlaufendes Ende oft unterschiedlich stark gekrümmt ist. Diese Filmfangmittel arbeiten daher in dr Praxis zu wenig zuverlässig.

    [0004] Weitere Verarbeitungsvorrichtungen dieser Art sind in der EP-A-197 002 und der US-A-4 678 308 beschrieben. Diese Vorrichtungen sind mit verschiedenen dünnen Profilgliedern an der Oberfläche eines Zwischenbodens im die Behandlungsflüssigkeit aufnehmenden Teil der Vorrichtung ausgestattet. Durch die besondere Ausbildung dieser Porfilglieder soll ein Auflockern und Zusammenraffen eines Teils des aufgewickelten Filmes erreicht werden. Insbesondere soll durch die resultierende Pumpwirkung die Behandlungsflüssigkeit besser und gleichmässiger mit der Filmoberfläche in Berührung kommen. Derartige Profilglieder können den Film nicht halten, ausserdem wird nur ein Teil des auf der Spule befindlichen Filmes aufgelockert bzw. zusammengerafft. Insbesondere die dem Spulenkern am nächsten befindlichen Wicklungen werden nur ungenügend aufgeweitet und mit Behandlungsflüssigkeit benetzt.

    [0005] Der Nachteil der beschriebenen Filmfangmittel und Profilglieder ist, dass ein sicheres Halten des Filmes und ein kontrolliertes Aufweiten und Zusammenziehen des gesamten auf der Spule aufgewickelten Filmes nicht gewährleistet ist. Die Gleichmässigkeit der Benetzung der Filmemulsionsseite mit frischer Behandlungsflüssigkeit ist in den offenbarten Vorrichtungen nur ungenügend gegeben.

    [0006] In der US-A-4 702 582 ist eine weitere Verarbeitungsvorrichtung beschrieben, welche keine Filmfangmittel umfasst und demgemäss auch kein kontrolliertes Aufweiten und Zusammenziehen des Filmwickels ermöglicht. Entsprechend ist auch die Gleichmässigkeit der Benetzung der Filmoberfläche mit Behandlungsflüssigkeit sehr schlecht.

    [0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Vorrichtung der gattungsgemässen Art hinsichtlich ihrer Filmfangmittel zu ver­bessern. Insbesondere sollen die Filmfangmittel ohne Eingriff in ein Transportloch der Filmperforation ein sicheres Halten des Filmes gewährleisten und ein kontrolliertes Aufweiten und Zusammenziehen des gesamten auf der Spule befindlichen Filmes ermöglichen.

    [0008] Die erfindungsgemässe Lösung der gestellten Aufgabe ist im Kenn­zeichen von Patentanspruch 1 beschrieben. Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine auseinandergezogene Darstellung einer mit einem Stück Film beladenen 35 mm-Filmkassette,

    Fig. 2 und 3 je einen Axialschnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung in zwei verschiedenen Funktionsphasen,

    Fig. 4 einen die Behandlungsflüssigkeit aufnehmenden Behälter gemäss Fig. 2 in grösserer Darstellung,

    Fig. 5 eine teilweise geschnittene Darstellung des Behälters gemäss Fig. 4 und

    Fig. 6 bis 9 Darstellungen des Behälters analog Fig. 5 in ver­schiedenen Abwickelstadien eines darin befindlichen Filmes.



    [0010] In Fig. 1 ist eine übliche 35 mm-Filmkassette dargestellt, welche zwei Endkappen B1 und B2 und einen Kassettenkörper C sowie einen durch Zusammenkneifen der beiden Enden des den Kassettenkörper C bildenden Metallstreifens geformten Filmaustrittschlitz D umfasst. Nach dem Zusammenbau befindet sich im Kassettenkörper C eine Spule E mit einem längeren Nabenende F und einem kürzeren Nabenende G. Vom kürzeren Ende G aus einwärts gelegen befindet sich ein Quersteg H als Angriffspunkt für ein externes Organ zum Drehen der Spule E. Der auf die Spule E aufgewickelte Film ist mit J bezeichnet. Das beim Abspulen vorauslaufende Anfangsstück des Filmes ist mit K und die Transportlöcher sind mit L bezeichnet.

    [0011] Die in Fig. 2 und 3 beispielsweise dargestelle Verarbeitungs­vorrichtung ist bis auf die weiter unten erläuterten Filmfangmittel im wesentlichen gleich aufgebaut wie die Vorrichtung gemäss EP-A-197002. Ihre Beschreibung kann sich daher auf die wesentlichen, für das Verständnis der Erfindung relevanten Details beschränken.

    [0012] Die Vorrichtung umfasst darstellungsgemäss einen im wesentlichen zylindrischen Behälter 56, der einen koaxialen, ebenfalls zylindrischen Aufsatz 55 trägt und mit diesem lösbar verschraubt ist. Der Aufsatz 55 weist an seinem oberen Ende ein Aussengewinde auf, das mit einem entsprechenden Innengewinde eines Schraubdeckels 52 in Eingriff steht. Der Deckel 52 ist abschraubbar und kann im aufgeschraubten Zustand durch entsprechendes Drehen axial auf und ab bewegt werden. Behälter 56, Aufsatz 55 und Deckel 52 sind aus lichtundurchlässigem Material.

    [0013] Im Aufsatz 55 befindet sich eine Halterung 53, in welche eine Filmkassette C eingelegt werden kann. Eine rohrförmige Führung 59 erstreckt sich vom unteren Ende des Aufsatzes 55 koaxial nach oben bis unter die Halterung 53.

    [0014] Im Deckel 52 ist ein koaxialer Stössel oder Dorn 51 angeordnet, der mit seinem unteren Ende in die Spule E eingreift. Der Dorn 51 ist drehbar gelagert und durch einen auf dem Deckel 52 angeordneten Motor 50 antreibbar. Das Ganze ist dabei analog EP-A-197 002 so eingerichtet, dass durch Drehen des Schraubdeckels 52 dieser zusammen mit dem Dorn 51 in die in Fig. 3 dargestellte Lage nach unten bewegt werden kann und damit die den Filmwickel J tragende Spule E teilweise aus der Kassette C nach unten ausgestossen wird. Durch die drehfeste Kupplung des Dorns 51 mit der Spule E (über den Quersteg H) wird dabei gleichzeitig der Filmwickel J gestrafft, sodass er sich leichter und beschädigungsfrei ausstossen lässt. Durch weiteres Drehen kann der Deckel 52 weiter nach unten bewegt werden, bis er schliesslich mit einem am unteren Ende des Aufsatzes 55 vorgesehenen Aussengewinde in Eingriff kommt. Dabei wird dann die Spule E mit dem Filmwickel J vollends ausgestossen und gelangt durch die rohrförmige Führung 53 in den darunter liegenden Behälter 56, wo schliesslich die Verarbeitung des Filmes mit darin befindlicher Behandlungsflüssigkeit stattfindet. Dabei ist die Filmspule E in Eingriff mit dem Dorn 51 und kann mittels des Motors 50 im Aufwickel- oder im Abwickelsinn gedreht werden. Nach erfolgter Behandlung des Films werden der Behälter 56 und der Aufsatz 55 auseinander geschraubt und der Film zusammen mit der Spule E entnommen.

    [0015] Soweit entspricht die dargestellte Vorrichtung, wie schon gesagt, im wesentlichen derjenigen gemäss EP-A-197 002. Im folgenden werden der Behälter 56 und die in ihm befindlichen, erfindungswesentlichen Teile erläutert.

    [0016] Die Höhe des in den Fig. 4 bis 9 dargestellten Behälters 56 ist ausreichend um die Spule E mit dem Filmwickel J auzunehmen. Im unteren Teil des Behälters 56 ist ein in Richtung Behälterinnenwand abfallender Zwischenboden 57 angebracht, dessen Durchmesser geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Behälters 56 ist. Der Zwischenboden 57 bildet ein Lichtlabyrinth, durch welches über nicht näher bezeichnete Oeffnungen im Behälterboden Behandlungs­flüssigkeit in den Behälter 56 eingebracht werden kann, Lichteinfall aber verhindert wird. Konzentrisch in der Mitte des Zwischen­bodens 57 ist eine Ausnehmung zur Aufnahme des längeren Nabenendes F der Spule E ausgespart.

    [0017] Zur Verstärkung des Zwischenbodens 57 können Rippen angebracht sein. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel sind drei dieser Rippen 61a bis 63a im Zwischenboden 57 angeordnet, welche radial bis zu drei Halterungsleisten 61 bis 63 an der Behälterinnenwand reichen. Die drei Halterungsleisten 61 bis 63 sind in Umfangsrichtung in gleichem Abstand voneinander an der Innenwand des Behälters 56 angeordnet und erstecken sich vom Spalt zwischen Behälterinnenwand und Zwischen­boden 57 nach oben bis knapp unter des Innengewinde des Behälters 56.

    [0018] Zumindest an einer der Halterungsleisten 61 bis 63 (hier im Beispiel an der Leiste 61) ist eine Zunge 65 angebracht, die sich von der Innenwand des Behälters 56 einwärts erstreckt. Die Zunge 65 ist aus elastischem Material, vorzugsweise Kunststoff von etwa 250 µm Stärke gebildet, sie kann aber auch aus steifem Material bestehen und in Richtung Behälterinnenwand gegen eine Federkraft auslenkbar an einer der Halterungsleisten 61 bis 63 befestigt sein. Durch Aussparen einer Oeffnung 66 kann die Biegsamkeit der Zunge 65 noch erhöht werden, welche dadurch von in den Fig. 2 bis 9 dargestellter bügelartiger Gestalt ist. Die Zunge 65 greift beim Drehen der Spule E im Abwickelsinn zwischen das vorlaufende Anfangsstück K des Filmes und die erste äussere Wicklung des Filmwickels J ein und bildet hier also das Filmfangmittel.

    [0019] In den Ausführungen der Fig. 4 bis 8 ist die Zunge 65 entlang ihrer Länge zwimal in Richtung Behältermitte geknickt dargestellt. Sie kann aber auch nur einmal, etwa in halber Länge, in Richtung Behäl­termitte geknickt oder in Richtung Behältermitte kontinuierlich gebogen ausgebildet sein. In allen Ausführungsarten schliesst das befestigungsseitige Ende 65a der Zunge 65 mit der Behälterinnenwand einen kleineren Winkel ein als das zur Mitte ragende freie Ende 65b oder 65c. Durch diese Ausbildung der Zunge 65 und die Tatsache, dass die Länge der Zunge 65 derart gewählt ist, dass das freie Ende nur bis kurz vor die Ausnehmung im Zwischenboden 57 reicht, ist gewähr­leistet, dass sie einerseits beim Drehen der Spule E im Abwickelsinn zwischen das vorlaufende Anfangsstück K des Filmes und die erste äussere Wicklung des Filmwickels J eingreift und andererseits das Einführen der Spule E in den Behälter 56 nicht behindert.

    [0020] Im folgenden wird die Handhabung und Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung und insbesondere der verbesserten Filmfangmittel mit Bezug auf die Zeichnung zusammenfassend erläutert.

    [0021] Eine Filmkassette C mit belichtetem Film wird mit dem längeren Nabenende F der Spule E nach unten in die Halterung 53 eingelegt. Daraufhin wird der Deckel 52 auf den Aufsatz 55 geschraubt, wobei das untere Ende des Dorns 51 drehfest an die Spule E (über den Quersteg H) kuppelt. In Fig. 2 ist diese Funktionsphase der Vorrichtung dargestellt. Durch Aufschrauben des Deckels 52 wird dieser zusammen mit dem Dorn 51 nach unten bewegt, wobei die Spule E mit dem Filmwickel J, welcher durch die Drehbewegung zugleich gestrafft wird, teilweise nach unten aus der Kassette C ausgestossen wird. Die dabei abgesprengte untere Endkappe B1 der Kassette C kommt an die Aussenwand der rohrförmigen Führung 52 zu liegen, wie in Fig. 3 dargestellt. Durch weiteres Drehen wird der Deckel 52 axial weiter nach unten bewegt, bis er schliesslich mit dem am unteren Ende des Aufsatzes 55 vorhandenen Aussengewinde in Eingriff kommt. Dabei wird die Spule E mit dem Filmwickel J vollends ausgestossen und gelangt durch die rohrförmige Führung 53 in den darunter liegenden Behälter 56. Das längere Nabenende F der Spule wird von der Ausnehmung im Zwischenboden 57 aufgenommen. Das kürzere Nabenende G der Spule E ist über den Quersteg H drehfest mit dem Dorn 51 verbunden. Ueblicherweise wird die Behandlungsflüssigkeit vor dem Hineindrücken der Spule E mit dem Filmwickel J in den Behälter 56 eingebracht. Dies kann durch Eingiessen durch einen besonders konstruierten Deckel oder durch Einbringen durch ein über dem Flüssigkeitsspiegel in der Seitenwand des Behälters 56 ange­brachtes Einlassrohr erfolgen (nicht dargestellt). In der vorstehend beschriebenen beispielsweisen Ausgestaltung der Vorrichtung gelangt die Behandlungsflüssigkeit durch die Oeffnungen im Behälterboden in den Behälter 56, indem die Vorrichtung einfach in ein Bad mit Behandlungsflüssigkeit gestellt wird. Die Höhe des Flüssigkeits­spiegels im Flüssigkeitsbad ist ausreichend zu bemessen um die gesamte im Behälter 56 befindliche Spule E zu bedecken.

    [0022] Daraufhin wird der Dorn 51 und somit die Spule E durch den Motor 50 auf dem Deckel 52 in Drehbewegung versetzt. Fig. 6 bis 9 zeigen verschiedene Abwickelstadien des im Behälter 56 befindlichen Filmes.

    [0023] Durch Drehen der Spule E im Abwickelsinn, hier entgegen dem Uhr­zeigersinn, greift die federnd am Wickel J anliegende Zunge 65 zwischen das vorlaufende Ende K des Filmes und die erste äussere Wicklung des Filwickels J ein und führt das vorlaufende Ende K zu einem Anschlag zwischen Zunge 65 und Behälterinnenwand. Durch die weitere Drehbewegung der Spule E wird der Filmwickel J aufgeweitet.

    [0024] Die Zunge 65 wird von den ersten Wicklungen in Richtung Behälter­innenwand gedrückt und behindert somit den weiteren Aufweitungs­vorgang nicht.

    [0025] Durch das Aufweiten des Filmwickels J kommt die Emulsion jeder einzelnen Wicklung in Kontakt mit frischer Behandlungsflüssigkeit. Nachdem der Filmwickel zur Gänze aufgeweitet worden ist, wird die Drehrichtung des Motors 50 umgekehrt. Dadurch wird der Filmwickel J wieder zusammengezogen, und wiederum kommt die Emulsion jeder einzelnen Wicklung in Kontakt mit frischer Behandlungslösung, welche beim weiteren Zusammenziehen des Filmwickels J zwischen den Wick­lungen herausgepresst wird.

    [0026] Die Zunge 65 kehrt aufgrund ihrer Elastizität wieder in ihre Ausgangsstellung zurück und der Vorgang des Aufweitens und Wieder-Zusammenziehens des Filmwickels wird entsprechend der vorgeschriebenen Prozesszeit kontinuierlich wiederholt.

    [0027] Nach Ablauf der vorgeschriebenen Prozesszeit wird der Motor 50 abge­schaltet. Die Vorrichtung wird aus dem Bad mit Behandlungsflüssig­keit gehoben, und diese aus dem Behälter 56 aus- und üblicherweise weggegossen. Ein anderes Behandlungsflüssigkeitsbad wird vor­bereitet, und der Vorgang wiederholt. Für den Fall, dass eine Monobadlösung, z.B. Entwickler- oder Fixierbad, verwendet worden ist, wird daraufhin Wasser in das Bad gegossen, und die Vorrichtung in das Bad zurückgestellt. Durch die Drehung im und entgegen dem Uhrzeigersinn wird auf diese Weise der Film gespült. Innerhalb der für diesen Verarbeitungsschritt vorgesehenen Prozesszeit wird der Vorgang mehrmals mit frischem Wasser wiederholt. Danach wird der Behälter 56 vom zylindrischen Aufsatz 55 abgeschraubt und die Spule E mit dem Film zum Ueberprüfen daraus entfernt.

    [0028] Nach Abschrauben des Deckels 52 vom Aufsatz 55 kann die leere Filmkassette C und die abgesprengte untere Endkappe B1 aus der Vorrichtung entfernt werden.

    [0029] Andere, einfachere Ausführungsformen der Vorrichtung bestehen nur aus einem Behälter 56 mit erfindungsgemässen Filmfangmitteln und einem aufschraubbaren Deckel. In diesem Fall befindet sich im Deckel eine koaxiale drehbare Welle, deren im Behälter 56 befindliches Ende drehfest mit der Spule E (über deren Quersteg H) kuppelbar ist. Das andere, ausserhalb des Behälters 56 liegende Ende der Welle ist mit Mitteln (z.B. Kurbel) zum Drehen der Welle ausgestattet, oder an einen Motor ankuppelbar. Diese einfachere Ausführungsform umfasst keine Ausstossmittel und muss demgemäss im Dunkeln mit dem aus der Kassette C entfernten und noch auf der Spule E befindlichen Film geladen werden. Dieser Vorgang ist allerdings selbst für den Laien auf Grund der Einfachheit der Vorrichtung leicht bewerkstellbar. Die weitere Handhabung und Funktionsweise dieser einfachen Vorrichtung ist analog zu der anhand der vorhergehend beschriebenen Aus­führungsbeispiels dargelegten.

    [0030] Der Vorteil der erfindungsgemässen Filmfangmittel besteht in der einfachen Handhabung der damit ausgestatteten Vorrichtung. Die Zunge 65 ermöglicht ein Halten von beliebigen Filmformaten und insbesondere auch von solchen ohne Filmperforation.

    [0031] Die Ausbildung der Filmfangmittel in Gestalt der vorstehend beschriebenen Zunge 65 gewährleistet ein sicheres Halten des Filmvorderendes. Dadurch kann der Filmwickel J durch Drehen der Spule E kontrolliert aufgeweitet und wieder zusammengzogen werden. Die Emulsion jeder einzelnen Wicklung wird gleichmässig mit Behandlungsflüssigkeit benetzt. Erfindungsgemässe Filmfangmittel in Verbindung mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen gestatten demnach eine sehr gleichmässige Verarbeitung belichteten photographischen Films.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Verarbeitung von auf einer Spule aufgewickeltem, belichtetem photographischem Film, welche einen im wesentlichen zylindrischen Behälter (56), einen Deckel (52) zum Verschliessen des Behälters (56), beide aus lichtundurchlässigem Material, zusammen mit Mitteln (51) zum Drehen der Spule (E) mit dem Filmwickel (J) und innerhalb des Behälters (56) angebrachte Filmfangmittel umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Filmfangmittel zumindest eine sich von der Innenwand des Behälters (56) einwärts erstreckende elastische Zunge (65) aufweisen, die beim Drehen der Spule (E) im Abwickelsinn zwischen das vorlaufende Ende (K) des Filmes und die erste äussere Wicklung des Filmwickels (J) eingreift und das vor­laufende Ende (K) zu einem Anschlag führt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (65) in Richtung Behältermitte gebogen ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (65) etwa in halber Länge in Richtung Behältermitte geknickt ausgebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (65) entlang ihrer Länge zweimal in Richtung Behältermitte geknickt ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das befestigungsseitige Ende (65a) der Zunge (65) mit der Behälterinnenwand einen kleineren Winkel ein­schliesst als das zur Mitte ragende freie Ende (65b, 65c).
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (65) aus Kunststoff gebildet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (65) entgegen einer Federkraft in Richtung Behälterinnenwand auslenkbar an Halterungs­leisten (61 bis 63) befestigt ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oeffnung (66) aus der Zunge (65) ausgespart ist, welche Zunge (65) dadurch von bügelartiger Gestalt ist.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht