(19)
(11) EP 0 286 622 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1988  Patentblatt  1988/41

(21) Anmeldenummer: 88890057.8

(22) Anmeldetag:  16.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61G 7/05
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 30.03.1987 AT 768/87

(71) Anmelder: Wielander, Andreas
1020 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Wielander, Andreas
    1020 Wien (AT)

(74) Vertreter: Beer, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Lindengasse 8
1070 Wien
1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigungsvorrichtung für Sekretauffangbehälter


    (57) Zum Befestigen von Sekretauffangbeuteln 8 drainableiten­der Systeme wird eine Vorrichtung 1 vorgeschlagen, die einen Griffteil 2 und zwei oder vier über Halterungen 3 am Griffteil 2 befestigte Magnete 4 aufweist. Um Anpas­sungen der Magnete 4 an Unebenheiten in der Oberfläche des Gegenstandes 9, an dem der Sekretauffangbehälter 8 befestigt werden soll, auszugleichen, sind die Magnete 4 gegeneinander beweglich befestigt, was beispielsweise durch eine elastische Verbindung der Magnete 4 mit dem Griffteil 2 erreicht wird. In der Gebrauchslage der er­findungsgemäßen Vorrichtung 1 wird eine zum Sekretauf­fangbeutel 8 führende Drainleitung 11 in ihrem Über­gangsbereich zum Sekretauffangbeutel 8 durch den Griff­teil 2 seitlich abgestützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von beutelförmigen Sekretauffangbehältern drainablei­tender Systeme an einem Bettgestell od. dgl.

    [0002] Zum Befestigen von solchen Sekretauffangbehältern wurden bislang Vorrichtung verwendet, die zwei miteinander durch einen Aluminiumstreifen verbundene Haken aufweisen, die an einem Holm eines Bettgestells aufgehängt wurden. An diesen Haken wurden auch die Sekretauffangbeutel ein­gehängt.

    [0003] Oft wurden Sekretauffangbeutel einfach mit Hilfe von Kle­bestreifen oder Heftpflastern am Bettgestell befestigt.

    [0004] Die bekannten Befestigungsvorrichtungen haben sich insge­samt als unpraktisch erwiesen und stellen insbesondere, wenn sie mit Haken ausgerüstet sind, eine Verletzungsge­fahr dar. Außerdem ist das Anbringen der bekannten Be­festigungsvorrichtungen und das Einhängen der Sekretauf­fangbeutel nicht einfach. Die oft angewendete Vorgangs­weise, Sekretauffangbehälter einfach am Boden abzulegen, ist nicht befriedigend, da dies ein großes Hygieneproblem darstellt.

    [0005] Aus der US-A-3 565 073 ist eine Vorrichtung zum Befesti­gen von Sekretauffangbehältern durch einen Magnet direkt am menschlichen Körper bekannt, wobei mit dieser Vorrich­tung auch eine Abdichtung gegenüber dem menschlichen Körper erreicht werden soll.

    [0006] Die DE-A-2 363 563 beschreibt eine Einrichtung zum Ver­schließen eines künstlichen Darmausganges, bei der min­destens ein Dauermagnet und ein entsprechendes Gegen­stück, das unter oder auf der Haut angeordnet ist, vor­gesehen sind. An diesem Verschluß kann auch ein Auffang­beutel angebracht werden, der durch den oder die Magnete unter Ausübung einer Dichtungsfunktion am menschlichen Körper festgehalten werden soll.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich­tung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit der die Befestigung der Auffangbehälter von drainableitenden Systemen (Magensaft, Blutungsdrains usw.) an Bettgestel­len od. dgl. in einfacher Weise möglich ist.

    [0008] In Lösung dieser Aufgabe ist eine Befestigungsvorrichtung erfindungsgemäß durch wenigstens einen, vorzugsweise zwei oder vier, mit einem Griffteil verbundenen Magnet, der unter Zwischenfügung des oberen Randes des Sekretauffang­beutels am Bettgestell über Magnetkräfte festlegbar ist, wobei der Griffteil im Abstand von der am Bettgestell an­liegenden Fläche des Magneten angeordnet und als Abstüt­zung für den Anschlußteil einer Drainleitung an den Sekretauffangbeutel ausgebildet ist, gekennzeichnet.

    [0009] Dank der Erfindung können nun Sekretauffangbeutel zuver­lässig am Metallgestell eines Krankenbettes oder an son­stigen Metallteilen befestigt werden und es kommt zu keinem Bodenkontakt. Dabei kann die Befestigung mit nur einem Handgriff rasch und sicher erfolgen. Durch die Ver­wendung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung ist es möglich, die Sekretauffangbehälter höher zu befesti­gen, so daß Patienten gedreht werden können, ohne daß die Drainagenfixierung gelöst werden muß.

    [0010] Die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowohl beim Ansetzen als auch beim Abnehmen von Sekretauffang­beuteln gestaltet sich besonders einfach, weil der Magnet mit einem Griffteil verbunden ist.

    [0011] Für gewöhnlich werden wenigstens zwei mit dem Griffteil verbundene Magnete vorgesehen sein, wodurch eine hinrei­chend große Haltekraft auch für Sekretauffangbehälter, die 1,5 l Fassungsraum haben, erzielt wird. Bei entspre­ chender Wahl der Magnetkraft oder Erhöhung der Zahl der mit dem Griffteil verbundenen Magnete können mit der er­findungsgemäßen Vorrichtung auch größere Sekretauffang­behälter oder zwei Sekretauffangbehälter gleichzeitig befestigt werden.

    [0012] Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Griffteil gleichzeitig als Abstützung für den Anschlußteil der Drainleitung an den Sekretauffangbehälter ausgebildet ist, wird erreicht, daß der Übergang der Drainleitung in den Auffangbeutel stets so ausgerichtet ist, daß es zu keiner Störung bei Ableitung von Sekret in den Auffang­beutel kommt, d.h. daß keine Knicke in der Drainleitung entstehen.

    [0013] In einer praktischen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Magnete in Halterungen eingesetzt sind, die ihrerseits mit dem Griffteil elastisch ver­bunden sind.

    [0014] Um zu gewährleisten, daß sich die Magnete an allenfalls vorhandene Unebenheiten des Metallgegenstandes (Bettge­stell), an dem der Sekretauffangbehälter befestigt werden soll, durch eine Beweglichkeit relativ zueinander anpas­sen können, sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Halterungen der Magnete im wesentlichen topfför­mig ausgebildet sind und über an ihrer Rückseite vorgese­hene Ansätze am Griffteil über ein elastisches Zwischen­stück anliegen. Zusätzlich oder alternativ kann vorgese­hen sein, daß der Griffteil selbst elastisch ausgebildet ist. Bei diesen Ausführungsformen können die Halterungen mit dem Griffteil durch Schrauben verbunden sein.

    [0015] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch gezeigten Ausführungsbeispiels. Es zeigt

    Fig. 1 in Schrägansicht eine Befestigungsvorrichtung,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Befestigungsvorrich­tung und

    Fig. 3 eine Ausführungsform mit vier Magneten.



    [0016] Die erfindungsgemäße, in den Fig. 1 und 2 gezeigte Befe­stigungsvorrichtung 1 umfaßt einen plattenförmigen Griff­teil 2, an dem zwei Halterungen 3 für Magnete 4 befestigt sind. Jede Halterung 3 besitzt einen im wesentlichen topfförmigen Vorderteil 5, in den der beispielsweise kreisrunde und scheibenförmige Magnet 4 eingekittet ist, und einen Ansatz 6, über den die Halterung 3 mit dem Griffteil 2 verbunden sind. Zur Verbindung der Halterun­gen 3 mit dem Griffteil 2 können Schrauben, beispiels­weise Imbusschrauben vorgesehen sein. Um eine Beweglich­keit der Halterungen 3 und damit der Magnete 4 gegenüber dem Griffteil 2 und somit auch der Magnete 4 zueinander zu ermöglichen, ist zwischen jedem der Ansätze 6 der bei­den Halterungen 3 und dem Griffteil 2 eine elastische Scheibe 7 eingelegt.

    [0017] Zusätzlich oder alternativ zur oben erwähnten Ausfüh­rungsform kann die Relativbeweglichkeit der beiden Mag­nete 4 zueinander auch dadurch erreicht werden, daß der Griffteil 2 selbst elastisch ausgebildet ist.

    [0018] Wie in Fig. 1 angedeutet, kann mit Hilfe der erfindungs­gemäßen Vorrichtung 1 ein Sekretauffangbeutel 8 eines drainableitenden Systems an einem Holm 9 eines Bettge­stells oder einem sonstigen Metallteil befestigt werden. Dabei wird der obere zur Befestigung vorgesehene Ab­schnitt 10 des Sekretauffangbeutels 8 an den Holm 9 des Bettgestells angelegt und dann die Vorrichtung 1 ange­setzt, bis die Magnete 4 den Sekretauffangbeutel 8 durch Klemmen auf Grund der magnetischen Anziehungskräfte zwi­schen den Magneten 4 und dem Holm 9 an letzterem festle­ gen. Es wird also der obere Abschnitt 10 des Sekretauf­fangbehälters 8 zwischen den Magneten 4 und dem Holm 9 festgeklemmt.

    [0019] Dabei wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 so ange­setzt, daß der Anschluß einer Drainleitung 11 am Sekret­auffangbeutel 8 zwischen den beiden Magneten 4 bzw. ihren Halterungen 3 angeordnet ist, so daß der Anschluß der Drainleitung durch den Griffteil 2 gestützt wird. Dadurch wird gewährleistet, daß sich ein für den Übergang von Drain in den Sekretauffangbeutel 8 günstige Lage des Drains 9 beibehalten wird und insbesondere keine die Drainage behindernden Knicke entstehen.

    [0020] Es ist mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrich­tung 1 auch möglich an einem Holm 9, beispielsweise einem Bettgestell, zwei Sekretauffangbeutel 8 zu befestigen. Auch in diesem Fall können beide Drains zwischen den Hal­terungen 3 für die Magnete 4 durchgeführt sein, so daß sie durch den Griffteil 2 der erfindungsgemäßen Befesti­gungsvorrichtung 1 abgestützt sind und in der für die Drainage günstigen Lage gehalten werden.

    [0021] Um größere Sekretauffangbeutel 8 oder mehrere Sekretauf­fangabeutel 8 an einem Holm 9 eines Bettgestells oder an einem anderen Metallteil zu befestigen, kann auch die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit vier an einem Griffteil 2 befestigten Magneten 4 verwendet werden.

    [0022] Falls der Holm 9 des Bettgestells aus magnetisch nicht leitendem Werkstoff (Aluminium oder Kunststoff) besteht, kann über den Holm ein nach unten offenes U-Profilstück gesteckt werden, an das Sekretauffangbeutel 8 mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 befestigt werden (vgl. Fig. 3).


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Befestigen von beutelförmigen Se­kretauffangbehältern (8) drainableitender Systeme an einem Bettgestell (9) od. dgl., gekennzeichnet durch wenigstens einen, vorzugsweise zwei oder vier, mit einem Griffteil (2) verbundenen Magnet (4), der unter Zwischenfügung des oberen Randes (10) des Sekretauf­fangbeutels (8) am Bettgestell (9) über Magnetkräfte festlegbar ist, wobei der Griffteil (2) im Abstand von der am Bettgestell (9) anliegenden Fläche des Magneten (4) angeordnet und als Abstützung für den Anschlußteil einer Drainleitung (11) an den Sekret­auffangbeutel (8) ausgebildet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (4) in Halterungen (3) eingesetzt sind, die ihrerseits mit dem Griffteil (2) elastisch verbunden sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (3) der Magnete (4) im wesentli­chen topfförmig (5) ausgebildet sind und über an ihrer Rückseite vorgesehene Ansätze (6) am Griffteil (2) über ein elastisches Zwischenstück (7) anliegen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffteil (2) selbst ela­stisch ausgebildet ist.
     




    Zeichnung