[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundschlinge zum Heben von Lasten mit den im Oberbegriff
des Anspruches 1 aufgeführten Merkmalen. Der konstruktive Aufbau solcher auch als
gewebte Hebebänder bezeichneter Rundschlingen ist Gegenstand von DIN 61 360. Der Faden
des Endlosstranges besteht aus einem synthetischen, multifilen Werkstoff.
[0002] Derartige Rundschlingen müssen in bestimmten Zeitabständen immer wieder auf Unversehrtheit
überprüft werden. Diese Überprüfung beschränkt sich notgedrungen weitgehend auf die
Prüfung der Unversehrtheit des Schutzschlauches, weil das Fadengelege bzw. der Endlosstrang
wegen der Umhüllung durch den aus nichtdurchsichtigem Textilwerkstoff bestehenden
Schutzschlauch durch Augenschein nicht überprüfbar ist, obwohl der Endlosstrang allein
den tragenden Kern der Rundschlinge bildet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundschlinge der eingangs genannten
Art zu schaffen, die ohne besondere Sachkundigkeit eine Überprüfung der Unversehrtheit
ihres Endlosstranges ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 gelöst.
[0004] Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß die Tragfähigkeit einer Rundschlinge
dann beeinträchtigt ist, wenn eine der vielen Windungen des Fadengeleges bzw. des
tragenden Endlosstranges beschädigt oder insbesondere durchtrennt ist. Eine solche
Beschädigung oder Durchtrennung des Endlosstranges hat einen von außen meßbaren Einfluß
auf den Durchgang des an die Enden des Prüfleiters angelegten Prüfmediums. Die Werkstoffeigenschaften
des Prüfleiters sollen so beschaffen sein, daß bei einer Überlastung in Längsrichtung
erst der Endlosstrang und dann der Prüfleiter reißt.
[0005] Besonders einfach läßt sich die Verbindung des Prüfleiters an seinen beiden Enden
mit dem Schutzschlauch herstellen. Durch das Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches
4 ist sichergestellt, daß der Endlosstrang über seine gesamte Länge der Überprüfung
seiner Unversehrtheit durch den Prüfleiter unterzogen werden kann. Dies läßt sich
in einfacher Weise dadurch gewährleisten, daß der Prüfleiter gemeinsam mit dem Faden
des Endlosstranges gesponnen wird. Dabei kann der Prüfleiter rundum in den Faden des
Endlosstranges eingebettet sein, wodurch in vorteilhafter Weise sichergestellt wird,
daß er nicht in unmittelbaren Kontakt mit dem Prüfleiter einer benachbarten Windung
des Endlosstranges kommt.
[0006] Die höhere Dehnfähigkeit des Prüfleiters im Verhältnis zur Dehnfähigkeit des Fadens
des Endlosstranges läßt sich z.B. dadurch erreichen, daß der Endlosleiter wellen-
oder wendelförmig in Längsrichtung des Fadens des Endlosstranges verläuft.
[0007] Der Prüfleiter kann ein elektrischer Leiter für eine Stromdurchgangsprüfung sein.
Hierzu kann er vorteilhaft von einer Isolierung ummantelt sein. Es ist jedoch in gleicher
Weise möglich, daß der Prüfleiter ein Lichtleiter für eine Lichtdurchgangsprüfung
ist.
[0008] Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Gesamtansicht einer Rundschlinge der erfindungsgemäßen Art,
Fig. 2 den vergrößerten Teilausschnitt II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1 und 2.
[0009] Der tragende Kern der Rundschlinge besteht aus einem zu einem Fadengelege gelegten
Endlosstrang 1 aus synthetischem, multifilem Fadenwerkstoff, z.B. aus einem Polyamid-
und/oder Polyesterfaserfaden. Die Anzahl der einzelnen Windungen 11 von nebeneinanderliegenden
Strangabschnitten bestimmt die vom Fadengelege aufzunehmende Traglast der Rundschlinge.
Das Fadengelege bzw. der Endlosstrang 1 ist von einem ihn lose umgebenden Schutzschlauch
2 umhüllt. Der Schutzschlauch 2 besteht aus einem textilen Schlauchgewebe oder aus
einem vernähten Textilgewebe. Der Schutzschlauch ist nur zu etwa 60% bis 70% seiner
maximalen Schlauchquerschnittsfläche vom Fadengelege bzw. vom Endlosstrang 1 gefüllt.
Der Schutzschlauch 2 liegt darüber hinaus in Umfangsrichtung 3 der Rundschlinge leicht
in Falten, damit eine im Belastungsfall eintretende Dehnung und damit Vergrößerung
der Umfangslänge des Fadengeleges bzw. des Endlosstranges 1 immer noch nicht zur
Einwirkung einer Zugbelastung auf den Schutzschlauch und damit zu einer Beschädigungsgefahr
für diesen führt. Durch die Lose, mit der das Fadengelege bzw. der Endlosstrang 1
im Schutzschlauch 2 einliegt, ist sichergestellt, daß sich der Schutzschlauch 2 gegenüber
dem Fadengelege bzw. Endlosstrang 1 und die einzelnen Fadenstränge bzw. Windungen
11 zum selbsttätigen Lastausgleich leicht gegeneinander verschieben können.
[0010] Der Endlosstrang 1 weist in seiner Mitte einen mitgeführten Prüfleiter 4 auf, dessen
beide Enden 41,42 mit zwei Anschlußenden bzw. Anschlußkontakten 5,6 für das Prüfmedium
verbunden sind, wobei die Anschlußkontakte 5,6 die Wand des Schutzschlauches 2 durchsetzen,
so daß sie von außen zugänglich sind. Sofern die Rundschlinge mehrere Endlosstränge
1 als Fadengelege aufweist, ist jedem Endlosstrang 1 ein Prüfleiter 4 mit zwei entsprechend
aus dem Schutzschlauch 2 herausgeführten Anschlußenden bzw. -kontakten 5,6 zugeordnet.
Zweckmäßig weist der Prüfleiter 4 dieselbe Länge wie der ihm zugeordnete Endlosstrang
1 auf, so daß er über dessen gesamte Länge mitgeführt ist.
[0011] Der Prüfleiter 4 kann ein elektrischer Leiter für eine Stromdurchgangsprüfung sein.
In einem solchen Falle ist der elektrische Leiter zweckmäßig mit einer Isolierung
12 ummantelt, um eine gegenseitige Kontaktierung der Prüfleiter von benachbart aneinanderliegenden
Fäden bzw. Windungen 11 des Endlosstranges 1 zu vermeiden. Der Prüfleiter 4 kann jedoch
auch ein Lichtleiter für eine Lichtdurchgangsprüfung sein.
[0012] Solange der Prüfleiter 4 unbeschädigt ist, läßt sich leicht auch von einem nicht
sachverständigen Benutzer mittels eines einfachen Durchgangsprüfgerätes feststellen,
ob der Prüfleiter noch intakt oder aber durchtrennt ist. Ist keine Windung 11 des
Endlosstranges 1 durchtrennt, so zeigt das Durch gangsprüfgerät Durchgang an. Liegt
hingegen eine Durchtrennung vor, so wird dies vom Durchgangsprüfgerät angezeigt. Beispielsweise
kommt bei einem elektrischen Prüfleiter ein Stromfluß nicht zustande. Ist der Prüfleiter
ein Lichtleiter, so läßt sich selbst eine nur teilweise Durchtrennung desselben optisch
in einfacher Weise feststellen. Jedenfalls ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung
der Rundschlinge eine einfache Überprüfung, ob der tragende Kern der Rundschlinge
noch intakt ist.
Bezugszeichenliste
[0013] 1 Endlosstrang
2 Schutzschlauch
3 Umfangsrichtung
4 Prüfleiter
5 Anschlußkontakt
6 Anschlußkontakt
11 Windung
12 Isolierung
41 Prüfleiterende
42 Prüfleiterende
1. Rundschlinge zum Heben von Lasten, bestehend aus
- einem zu einem Fadengelege gelegten Endlosstrang (1) als tragender Kern und
- einem das Fadengelege umgebenden textilen Schutzschlauch (2),
gekennzeichnet durch
einen vom Endlosstrang (1) mitgeführten Prüfleiter (4), der mit zwei Anschlußenden
bzw. Anschlußkontakten (5,6) für das Prüfmedium verbunden ist, wooei die Anschlußkontakte
(5,6) die Wand des Schutzschlauches (2) durchsetzen.
2. Rundschlinge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längendehnfähigkeit des Prüfleiters (4) mindestens gleich der Längendehnfähigkeit
des Fadens des Endlosstranges (1) ist.
3. Rundschlinge nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Anschlußkontakte (4,5) mit den beiden Enden (41,42) des Prüfleiters (4) verbunden
sind.
4. Rundschlinge nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfleiter (4) dieselbe Länge wie der Endlosstrang (1) aufweist und über die
gesamte Länge des Endlosstranges (1) mitgeführt ist.
5. Rundschlinge nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfleiter (4) rundum in den Endlosstrang (1) eingebettet ist.
6. Rundschlinge nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfleiter (4) wellen- oder wendelförmig in Längsrichtung des Endlosstranges
(1) verläuft.
7. Rundschlinge nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Endlosstrang (1) aus einem synthetischen, multifilen Garn besteht.
8. Rundschlinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfleiter (4) ein elektrischer Leiter für eine Stromdurchgangsprüfung ist.
9. Rundschlinge nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Leiter mit einer Isolierung (12) ummantelt ist.
10. Rundschlinge nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfleiter (4) ein Lichtleiter für eine Lichtdurchgangsprüfung ist.
11. Rundschlinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzschlauch (2) aus einem textilen Schlauchgewebe besteht.
I 12. Rundschlinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzschlauch (2) aus einem vernähten Textilgewebe besteht.