[0001] Die Erfindung betrifft einen Messereinsatz für Werkzeuge mit Schwingkopf, vorzugsweise
von der Art, wie sie für das Auftrennen von Gummi- oder Klebewülsten an Windschutzscheiben
verwendet werden, mit einer Schneidfläche, welche durch eine oder mehrere Schneidkanten
begrenzt wird.
[0002] Derartige Messer weisen im allgemeinen eine ebene,gegebenenfalls leicht ballige Schneidfläche
auf und sind im Betrieb an einem Schwingkopf angebracht, welcher sehr schnell oszillierende
Drehbewegungen über einen kleinen Winkelbereich ausführt. Das Messer ist dabei an
einer als Werkzeugträger dienenden Spindel angebracht, welche ihrerseits am Kopf
des Werkzeuges bzw. Antriebsaggregates um den erwähnten kleinen Winkelbereich drehbar
angebracht ist.
[0003] Die bisher bekannten Messer sind in der Seitenansicht entweder Z- oder U-förmig
ausgebildet, wobei jeweils ein Schenkel des U oder des Z die Schneidfläche bzw. Schneidkante
bildet, während das Messer mit dem anderen Schenkel an dem Werkzeugträger bzw. der
Spindel befestigt wurde. Das die beiden Schenkel verbindende und sich im wesentlichen
senkrecht zu diesen erstreckende Zwischenstück dient vor allem dazu, das Messer auch
an unzugänglichen Stellen einsetzen zu können, wie z.B. bei Autowindschutzscheiben
zwischen der Auflagefläche im Fensterrahmen und der Windschutzscheibe selbst.
[0004] Diese bekannten Ausführungsformen haben mehrere Nachteile gemeinsam. Zur Erzielung
einer ausreichenden Stabilität sind die bekannten Messer einstückig aus demselben
Material hergestellt worden, da der sich von der Schneide aus zum Werkzeugträger
hin erstreckende Teil des Messers, welcher im folgenden kurz als Schaft bezeichnet
wird, schmal und dünn ausgeführt wurde, um die erwähnten unzugänglichen Stellen mit
der Messerschneide sicher erreichen zu können.
[0005] Da die Messer jedoch aus einem speziell legierten Material bestehen, welches zäh,
federnd und schwer zu bearbeiten ist, war auch die Herstellung des Verbindungsbereiches
des Schaftes entsprechend aufwendig und teuer und es wurde für die Herstellung des
Schaftes im allgemeinen wesentlich mehr Material verbraucht, als für die Herstellung
des Schneidenteiles des Messers. Andererseits sind jedoch die genannten Materialeigenschaften,
welche für die Schneide wichtig sind, für den Schaft nur von untergeordneter Bedeutung.
Lediglich eine gewisse Festigkeit bei kleinen Baumaßen ist erforderlich , da das
Messer im Betrieb erheblichen Belastungen ausgesetzt ist.
[0006] Weiterhin ist bei den bekannten Messern die Drehachse weit von dem Schaftteil entfernt,
welcher sich senkrecht von der Schneidfläche aus erstreckt. Damit führt auch dieser
Teil die oszillatorischen Drehbewegungen mit einem Hub von einigen mm aus. Bei knapp
in den Fahrzeugrahmen eingepaßten Windschutzscheiben liegt beim Betrieb eines solchen
Werkzeuges dieser Schaftteil genau zwischen der Kante der Windschutzscheibe und dem
Fahrzeugrahmen. Durch die oszillatorischen Drehbewegungen dieses Schaftteiles können
also der Fahrzeugrahmen und/oder die Windschutzscheibe beschädigt werden. Unter diesem
Gesichtspunkt wäre es sinnvoller, wenn dieser Schaftteil nahe der Drehachse angeordnet
ist oder die Drehachse sogar durch diesen Schaftteil verläuft.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Messer mit den eingangs genannten
Merkmalen zu schaffen, für dessen Herstellung weniger teures Material verbraucht wird
und bei welchem die Hubbewegungen des Schaftes erheblich reduziert sind.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Messer senkrecht zu seiner Schneidfläche
L-förmig abgewinkelt ist, wobei die Schneidfläche einen ersten L-Schenkel bildet,
und daß der von der Schneidfläche sich im wesentlichen senkrecht erstreckende zweite
L-Schenkel ein Verbindungselement zur Verbindung mit einem Betätigungswerkzeug aufweist.
[0009] Das letztgenannte Verbindungselement, welches sich praktisch in Richtung des zweiten
L-Schenkels erstreckt, kann dabei aus einem anderen, preiswerteren Material gefertigt
sein, als das Messer selbst. Lediglich die Schneide selbst und der abgewinkelte zweite
L-Schenkel sind noch aus dem zähen und schwer zu bearbeitenden Material hergestellt.
[0010] Da das Verbindungselement unmittelbar an dem zweiten L-Schenkel angebracht ist und
da das Verbindungselement üblicherweise konzentrisch zur Drehachse des spindelförmigen
Werkzeugträgers montiert wird, ist auch der zweite L-Schenkel selbst in unmittelbarer
Nähe der Drehachse angeordnet und führt dementsprechend im Betrieb nur sehr kleine
Hubbewegungen aus.
[0011] Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß das Verbindungselement mit dem zweiten
L-Schenkel verschweißt ist. Dies kann vorzugsweise durch Reibschweißung geschehen.
[0012] Eine solche Verbindung ist sehr haltbar und läßt sich in Sekundenschnelle herstellen.
Insbesondere kann für das Verbindungselement ein Material gewählt werden, welches
sich wesentlich leichter verarbeiten läßt als das Material, aus welchem Messerschneide
und Messerschaft bestehen, und welches dennoch ohne weiteres mit dem Messerschaft
verschweißbar ist.
[0013] Dabei sieht die Erfindung vor, daß das Verbindungselement ein im Querschnitt mehrkantiges
Teil ist. Ein derartiges Teil kann leicht kraft- und formschlüssig in eine entsprechende
Aufnahme am Werkzeugträger bzw. der Spindel des Gerätes, welches das Messer antreibt,
angebracht werden.
[0014] Dabei wird eine vier- oder sechskantige Form des Verbindungselementes bevorzugt.
Vier- und sechskantige Formen werden standardmäßig für die Kraftübertragung verwendet,
so daß sich entsprechend vorbereitetes Rohmaterial zu günstigen Preisen beschaffen
und bearbeiten läßt. Um die Schweißverbindung zwischen dem Verbindungselement und
dem Schaft bzw. dem zweiten L-Schenkel des Messers mit größtmöglicher Festigkeit zu
er zeugen, ist es vorteilhaft, wenn das Verbindungselement und der Schaft großflächig
aufeinanderliegen. Bei Vierkantmaterial ist dieses leicht zu erreichen. Bei Sechs-
oder Mehrkantmaterial kann gegebenenfalls eine der Flächen des Verbindungselementes
im Verbindungsbereich mit dem Schaft größer ausgestaltet werden, so daß sich nicht
mehr die übliche, regelmäßige Querschnittsform ergibt, sondern das Verbindungselement
zumindest in dem Bereich, in welchem es mit dem Schaft des Messers verschweißt ist,
asymmetrisch geformt ist.
[0015] Neben der erwähnten Vier- oder Sechskantform erweisen sich insbesondere die Acht-
oder Zwölfkantform oder eine Wellenform der Oberfläche des Verbindungselementes als
zweckmäßig.
[0016] Bei den Mehrkantelementen muß es sich nicht um regelmäßige Mehrkantformen handeln.
So kann insbesondere ein Vierkant auch zwei schmale und zwei breite Seiten haben,
also den Querschnitt eines Blechstreifens aufweisen. Gegebenenfalls kann auch der
zweite L-Schenkel des Messereinsatzes selbst das Verbindungselement 4 bilden. Bei
geeignet gewählter Breite eines solchen Vierkant-Verbindungselementes in Form eines
Streifens bzw. einer Platte, kann dieses auch in Aufnahmen einer Spindel eingesteckt
werden, die ansonsten für regelmäßige Mehrkantformen vorgesehen ist, wobei die beiden
Schmalseiten des Verbindungselementes jeweils in gegenüberliegenden Ecken der Mehrkantaufnahme
anliegen.
[0017] Anstelle der vorgenannten Formen, bei welchen das Verbindungselement kraft- und
formschlüssig einfach in eine entsprechend geformte Aufnahmeöffnung des Werkzeugträgers
bzw. der Spindel eingeführt wird, kann bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
auch eine Schraubverbindung zwischen dem Verbindungselement und dem Werkzeugträger
vorgesehen sein. Insbesondere kann das Verbindungselement selbst als Schraube ausgebildet
sein, welches in ein entsprechendes Gewinde des Werkzeugträgers bzw. der Spindel einschraubbar
ist.
[0018] Die symmetrischen Mehrkant-Steckverbindungen haben den Vor teil, daß der Messereinsatz
jeweils um feste Winkelbeträge verdreht in die Spindel eingesetzt werden kann. Bei
einer regelmäßigen Zwölfkantverbindung beispielsweise beträgt dieser Winkel 30°.
Bei einer Schraubverbindung ist die Ausrichtung des Messers im allgemeinen nicht so
gut definiert, kann jedoch durch zusätzliche Halterelemente wie Kontermuttern oder
dergleichen gegebenenfalls beliebig eingestellt werden.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Verbindungselement
eine Bohrung oder eine Nut aufweist, welche sich im wesentlichen senkrecht zur Einsteckrichtung
des Verbindungselementes in den Werkzeugträger erstrecken. Eine Nut kann beispielsweise
in einer festen axialen Höhe entlang des gesamten Umfanges des Verbindungselementes
angeordnet sein, so daß ein axiales Festhalten des Verbindungselementes durch in
die Nut eingreifende Teile unabhängig von der Orientierung ist, in welcher der Messereinsatz
bzw. das Verbindungselement in die Spindel eingesetzt ist.
[0020] Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß ein durch eine passende Bohrung im Werkzeugträger
zu führender Sicherungsstift in die Nut oder Bohrung einführbar ist.
[0021] Nachdem also das Verbindungselement in eine entsprechende Aufnahme der Spindel eingesteckt
oder gegebenenfalls auch eingeschraubt worden ist, wird der Messereinsatz gegen axiale
Verschiebung gesichert, indem ein Sicherungsstift durch eine Bohrung im Werkzeugträger
hindurchgeführt wird, welche auf gleicher axialer Höhe wie die Nut des eingesteckten
Verbindungselementes liegt. Dabei sind die Bohrung im Werkzeugträger und die Nut
bzw. eine entsprechende Bohrung im Verbindungselement relativ zueinander so angeordnet,
daß der Sicherungsstift auch in die Nut oder die Bohrung des Verbindungselementes
eingreift. Der Sicherungsstift kann dabei seinerseits durch Federelemente gegen ein
Herausrutschen aus der Bohrung gesichert sein. Die axiale Sicherung des Messers ist
vor allem auch deshalb erforderlich, weil die Antriebselemente für das Messer bis
zu 25.000 Hübe pro Minute ausführen und ein Herausrutschendes Messer unter Umständen
mit hoher Geschwindigkeit fortgeschleudert werden und Menschen verletzen könnte.
[0022] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn bei der vorliegenden Erfindung das Verbindungselement
im Abstand von der Schneidfläche am zweiten L-Schenkel angebracht ist.
[0023] Das Verbindungselement, welches beispielsweise als Vier- oder Sechskantstift einen
deutlich größeren Querschnitt als der Messerschaft bzw. der zweite L-Schenkel aufweist,
läßt sich nicht ohne weiteres in schmale Spalte oder Schlitze z.B. zwischen Windschutzscheiben
und Karosserie einführen, so daß es von Vorteil ist, wenn das Verbindungselement im
Abstand von der Schneidfläche am Schaft angebracht ist, so daß der verbleibende freie
Schaftteil ein Einführen des Messers in die genannten unzugänglichen Bereiche erlaubt.
[0024] Bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei welcher das Verbindungselement sich in
Richtung auf die Schneidfläche verjüngend ausgebildet ist. Dabei kann das Verbindungselement
wie zuvor zusätzlich im Abstand von der Schneidfläche am Schaft angebracht sein oder
nicht. Der sich verjüngende Teil erlaubt dann ein besseres Enführen des Messers und
des Messerschaftes und gegebenenfalls auch von Teilen des Verbindungselementes in
die erwähnten unzugänglichen Bereiche.
[0025] Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Verbindungselement bevorzugt, welches formschlüssg
in einen mit Schraubanschluß versehenen Adapter einsetzbar ist.
[0026] Auch an einer herkömmlichen Spindel mit Schraubgewinde können so die steckbaren Messereinsätze
angebracht werden.
[0027] Die neuen, steckbaren Messereinsätze erfordern daher nicht den Austasch ganzer Antriebsaggregate,
sondern die herkömmlichen Antriebsaggregate können weiterhin benutzt werden, wobei
entweder nur die Spindel ausgetauscht wird oder der er wähnte Adapter mittels einer
Spannschraube an der herkömmlichen Spindel angeschraubt wird.
[0028] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
Figur 1 einen Messereinsatz mit Verbindungselement in der Seitenansicht,
Figur 2a das Messer aus Figur 1 in der Draufsicht von oben,
Figuren 2b-e je eine Ansicht entsprechend Figur 2a für verschiedene Typen von Messereinsätzen,
Figur 3 eine Seitenansicht auf eine Spindel, in welche Messereinsätze einsteckbar
sind,
Figur 4 eine Ansicht der Spindel nach Figur 3 von unten,
Figur 5 eine Ansicht entsprechend Figur 4 mit in die Spindel eingestecktem Sicherungsstift,
Figur 6 einen Adapter zum Anbringen eines L-förmigen Messers an eine Spindel und
Figur 7 die Ansicht auf den Adapter nach Figur 6 von unten.
[0029] In Figur 1 erkennt man einen Messereinsatz 1 mit einer Schneidfläche 2 und einem
Schaft 3, an welchen ein Verbindungselement 4 angeschweißt ist. Das Verbindungselement
4 ist im Abstand von der Schneidfläche 2 am Schaft 3 angebracht und an seiner linken
unteren Ecke abgeschrägt, so daß es sich in Richtung auf die Schneidfläche 2 hin verjüngt.
Auf diese Weise gewinnt man zusätzlichen Raum, um mit dem Messer in Eckbereichen
und ähnlichen, schwer zugänglichen Stellen arbeiten zu können.
[0030] Das Verbindungselement 4 weist in seinem oberen Drittel eine umlaufende, halbzylindrische
Nut 5 auf und hat im übrigen die Form eines Vierkantstabes, wie man am besten in Figur
2a erkennt. In Figur 2a erkennt man weiterhin, daß das Verbindungselement 4 nicht
genau über der Schneidfläche 2 angeordnet, sondern leicht versetzt ist. Die Drehachse,
um welche das Messer im Betrieb Drehschwingungen ausführt, fällt im wesentlichen
mit der Symmetrieachse 8 des Vierkantstabes zusammen. Durch geeignete Wahl des Maßes
der Abschrägung der linken unteren Ecke, sowie der Abmessungen der Schneidfläche
2 und des Messerschaftes 3 kann man erreichen, daß das Messer insgesamt bezüglich
der Drehachse 8 ausgewuchtet ist, daß also die Drehachse 8 durch den Schwerpunkt des
Messereinsatzes 1 verläuft. Dies trägt zu einem besonders ruhigen Lauf während des
Betriebes des Schneidgerätes bei.
[0031] In Figur 2a erkennt man, daß die Schneidfläche 2 zu beiden Seiten säbelförmig gekrümmte
Schneidkanten 19 aufweist.
[0032] Die Ausführungsform der Figur 2b unterscheidet sich von derjenigen nach Figur 2a
nur dadurch, daß das Verbindungselement 4 über dem hinteren Ende der Schneidfläche
2 angeordnet und nicht seitlich versetzt ist. In den Figuren 2c, d und e sind weitere
Messerformen dargestellt, wobei in Figur 2e der Querschnitt des Verbindungselementes
4 in der Form eines regelmäßigen Sechseckes erscheint. Dabei ist im unteren Bereich
des Verbindungselementes, wie durch eine gestrichelte Linie angedeutet, eine Ecke
des Sechskantes vollständig weggefräst oder -geschliffen, so daß der Sechskant im
Verbindungsbereich mit dem Schaft 3 auf einer größeren Fläche verschweißt werden kann.
[0033] Die dargestellten Messer können entweder nur auf einer Seite oder aber auch auf beiden
Seiten Schneidkanten aufweisen.
[0034] In Figur 3 ist eine Spindel 6 zu erkennen, welche im Betrieb um eine Drehachse 9
oszillierende Drehbewegungen ausführt. Der maximale Drehwinkel beträgt bei diesen
Bewegungen im allgemeinen weniger als 20°.
[0035] Die Spindel 6 besteht aus einem mehrfach abgestuften zylindrischen Aufbau, wobei
die unteren Zylinderteile mit erweitertem Durchmesser für die Aufnahme eines Messereinsatzes
ausgebildet sind. Konventionell wurde für die bekannten Messer eine Befestigung mittels
einer Schraube in dem Gewinde 10 vorgesehen, wobei die Schraube jedoch nicht fest
mit dem Messereinsatz verbunden war, sondern das Messer lediglich in einer bestimmten
Position fixierte.
[0036] Die hier beschriebene Spindel 6 läßt eine solche Befestigungsmöglichkeit nach wie
vor offen, da zusätzlich zu der im Querschnitt sternförmigen Aufnahme 11 im Innern
der Spindel 6 das Gewinde 10 vorgesehen ist. Dabei kommt ein konventionelles Messer
mit seinem Befestigungsteil entweder an der Unterfläche der Scheibe 13 oder der Sechskantscheibe
14 zur Anlage. Die Sechskantscheibe 14 dient im übrigen zum Festhalten der Spindel
6 mit Hilfe eines Schraubenschlüssels oder dergleichen beim Befestigen eines Messereinsatzes
oder bei anderen Arbeiten an der Spindel 6.
[0037] Die Aufnahme 11 für den steckbaren Messereinsatz 1 ist sternförmig mit acht rechtwinkeligen
Außenecken ausgebildet, wie man am besten in der in Figur 4 dargestellten Ansicht
von unten erkennt. Auf diese Weise ist es möglich, auch ein vierkantiges Verbindungselement
4, wie es in den Figuren 1 und 2a bis 2d dargestellt ist, in die Aufnahme 11 einzustecken.
Dabei greifen die Ecken des Vierkants in jede zweite Ecke des achteckigen Sternes
11 ein. Durch den achteckigen Querschnitt der Aufnahme 11 ist es möglich, den Messereinsatz
1 um jeweils einen festen Winkel von 45° oder ein Vielfaches davon verdreht in die
Aufnahme 11 einzustecken. Die Anordnung des Messereinsatzes 1 kann also den gegebenen
Platz- und Arbeitsverhältnissen optimal angepaßt werden. Die Messerbewegung selbst
wird von der Orientierung des Verbindungselementes 4 in der Aufnahme 11 nicht beeinflußt,
da die Symmetrieachse 8 des Verbindungselementes 4 mit der Drehachse 9 der Spindel
6 zusammenfällt.
[0038] De Scheibe 13 am unteren Ende der Spindel 6 weist noch eine Bohrung 7 auf, durch
welche ein Sicherungsstift 15 hindurchgesteckt werden kann. Der Abstand der Bohrung
7 zu der oberen Stirnfläche der Aufnahme 11, an welche das Verbindungselement 4 des
Messereinsatzes 1 beim Einstecken anschlägt, stimmt dabei im wesentlichen mit dem
Abstand der Nut in dem Verbindungselement 4 zu dessen Oberkante bzw. Oberseite überein,
welche an die Stirnfläche der Aufnahme 11 anschlägt. Wird nach dem Einschieben des
Verbindungselementes 4 in die Aufnahme 11 der Sicherungsstift 15 in die Bohrung 7
eingeführt, so liegt der Sicherungsstift in der Nut 5 des Verbindungselementes 4
und verhindert so eine axiale Verschiebung oder ein Herausrutschen des Verbindungselementes
4 aus der Aufnahme 11. Der in Figur 5 dargestellte Sicherungsstift ist in der dargestellten
Ausführungsform als Ringfederstift in genormten Größen erhältlich. Dabei greift der
zweite Schenkel 16 des Sicherungsstiftes 15 in eine am Außenrand der Scheibe 13 angebrachte
Nut 12 ein, wobei zusätzlich die Krümmung des zweiten Schenkels 16 der Krümmung der
Scheibe 13 angepaßt ist. Wegen der Ausbildung des Sicherungsstiftes als Ringfederelement,
drückt der Schenkel 16 des Sicherungsstiftes 15 gegen den Außenrand der Nut 12, während
der Schenkel 17 des Sicherungsstiftes 15 in der Bohrung 7 der Scheibe 13 und in der
Nut 5 des Verbindungselementes 4 aufgenommen ist. Auf diese Weise kann der Sicherungsstift
15 nicht aus der Bohrung 7 und der Nut 5 herausrutschen, so daß das Verbindungselement
4 bzw. der Messereinsatz 1 sicher gehalten werden. Die Bohrung 7 kann in der Scheibe
13 beliebig angeordnet sein, solange nur ihr bezüglich der Scheibe 13 radial innen
liegender Teil mit der Nut 5 eines eingesteckten Verbindungselementes 4 fluchtet.
[0039] Es können auch mehrere derartige und sich gegebenenfalls auch kreuzende Bohrungen
7 in der Scheibe 13 vorgesehen sein.
[0040] Die dargestellte Spindel 6 kann also wahlweise sowohl für die Befestigung der bisher
bekannten und in der Seitenansicht U-förmigen Messer bzw. Messereinsätze verwendet
werden, wie für die neuen steckbaren Messereinsätze 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0041] En großer Vorteil der steckbaren Messereinsätze in Verbin dung mit der entsprechenden
Spindel liegt darin, daß die Messereinsätze sehr schnell durch Herausziehen des Sicherungsstiftes
15 und Herausnahme des Verbindungselementes 4 aus der Aufnahme 11 gelöst und gegebenenfalls
ausgetauscht werden können. Insbesondere bei ständig wechselnden Arbeiten, beispielsweise
beim Heraustrennen von Windschutzscheiben verschiedener Autotypen in einem Reparaturbetrieb,
ist die Möglichkeit des schnellen Messerwechsels sehr von Vorteil.
[0042] Zusätzlich vermeidet man wegen der Nähe des zweiten L-Schenkels 3 zur Drehachse
9 ein unbeabsichtigtes Anschlagen dieses Messerschenkels in Engstellen zwischen Karosserie
und Windschutzscheibe.
[0043] Selbstverständlich sind neben den beschriebenen Ausführungsformen auch andere Ausführungsformen
des Messereinsatzes und der zugehörigen Spindel denkbar, wie sie teilweise auch schon
erwähnt wurden. Beispielsweise kann man auf das Gewinde 10 verzichten, die Aufnahme
11 kann im Querschnitt sechs- oder zwölfeckig ausgebildet sein und das Verbindungselement
4 kann auch auf andere Weise gegen ein axiales Verschieben gesichert werden wie z.B.
durch einen Sicherungsring, eine Schnappkupplung oder ähnliches.
[0044] Bei der in Figur 2d dargestellten Ausführungsform ist im Gegensatz zu den übrigen
Ausführungsformen das Verbindungselement 4 auf der Außenseite, d.h. auf der der Schneidfläche
abgewandten Seite des zweiten L-Schenkels 3 angeordnet. Das Verbindungselement 4
könnte auch in seinem unteren Teil geschlitz ausgeführt sein, wobei der L-Schenkel
3 in dem Schlitz 3 aufgenommen und dort verschweißt ist. Bei einer solchen Ausführungsform
oder auch bei der Ausführungsform nach Figur 2e, bei welcher das Verbindungselement
4 im unteren Bereich einseitig abgefräst ist, kann die Drehachse 9 durch den L-Schenkel
3 verlaufen, so daß hierdurch die oszillatorischen Drehbewegungen des L-Schenkels
3 einen minimalen Hub haben.
[0045] In Figur 6 ist ein Adapter 20 in einer Seitenansicht dargestellt. Der Adapter 20
weist einen Schlitz 21 auf zur Aufnahme eines Schenkels 3 eines L-förmigen Messereinsatzes
1. Der Schenkel 3 des Messereinsatzes 1 kann mit Hilfe einer Schraube in dem Schlitz
21 des Adapters 20 dadurch befestigt werden, daß die Schraube in das Gewinde 23 der
Bohrung 22 eingeschraubt wird und dabei den Schenkel 3 festklemmt. Der Schenkel
3 kann zu diesem Zweck eine passende Bohrung aufweisen, durch die eine solche Schraube
hindurchgeführt wird. Der Schenkel 3 des Messereinsatzes 1 könnte auch durch andere
Klemmelemente in dem Schlitz 21 festgehalten werden, insbesondere könnte der Schlitz
auch zwischen einem beweglichen Teil des Adapters 20 und dem übrigen Adapterteil ausgebildet
sein.
[0046] Der Adapter 20 wird mit Hilfe einer Schraube an der Spindel 6 befestigt, wobei die
Schraube in das Gewinde 10 der Spindel 6 eingeschraubt wird. Der Adapter 20 weist
dabei eine Schraubenkopfaufnahme 24, sowie eine Durchgangsbohrung 25 auf.
[0047] Weiterhin hat der Adapter 20 eine Aussparung 26 zur Aufnahme der Sechskantscheibe
14, so daß er mit der Spindel 6 drehfest verbunden werden kann.
[0048] Der Adapter 20 kann sowohl an den herkömmlichen Spindeln als auch an den Spindeln
6, welche erfindungsgemäß eine Aufnahme für einsteckbare Messereinsätze aufweist,
angebracht werden.
[0049] Um möglichst viel Freiraum oberhalb der Schneidfläche des Messereinsatzes 1 zu haben,
ist der Adapter 20 an der dem Schlitz 21 gegenüberliegenden Seite abgeschrägt.
1. Messereinsatz für Werkzeuge mit Schwingkopf, vorzugsweise von der Art, wie sie
für das Auftrennen von Gummi- oder Klebwülsten an Windschutzscheiben verwendet werden,
mit einer Schneidfläche, welche durch eine oder mehrere Schneidkanten begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Messer senkrecht zu seiner Schneidfläche (2) L-förmig abgewinkelt ist, wobei
die Schneidfläche (2) einen ersten L-Schenkel bildet, und daß der von der Schneidfläche
(2) sich im wesentlichen senkrecht erstreckende zweite L-Schenkel (3) ein Verbindungselement
(4) zur Verbindung mit einem Betätigungswerkzeug (6) aufweist.
2. Messereinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(4) mit dem zweiten L-Schenkel (3) verschweißt ist.
3. Messereinsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(4) ein im Querschnitt mehrkantiges Teil ist.
4. Messereinsatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(4) zumindest teilweise als Vierkant oder Sechskant ausgebildet ist.
5. Messereinsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(4) mit dem Werkzeugträger (6) verschraubbar ist.
6. Messereinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbindungselement (4) eine Bohrung oder eine Nut (5) in seiner Oberfläche aufweist,
wobei sich die Nut (5) oder die Bohrung im wesentlichen senkrecht zur Einsteckrichtung
des Messereinsatzes (1) in den Werkzeugträger (6) erstreckt.
7. Messereinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
durch eine passende Bohrung (7) im Werkzeugträger (6) zu führender Sicherungsstift
in die Nut (5) oder Bohrung des Verbindungselementes (4) einführbar ist.
8. Messereinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbindungselement (4) im Abstand von der Schneidfläche (2) am zweiten L-Schenkel
(3) angebracht ist.
9. Messereinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbindungselement (4) sich in Richtung auf die Schneidfläche (2) verjüngend ausgebildet
ist.
10. Messereinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbindungselement (3, 4) formschlüssig in einen an eine Spindel (6) anschraubbaren
Adapter (20) einsetzbar ist.