[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen des Leuchtschirmes gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der EP-A1-0 104 834 ist eine Farbbildröhre bekannt, bei der eine Schwarzmatrix
und die Leuchtstoffe des Leuchtschirmes durch ein Druckverfahren auf die Frontscheibe
aufgebracht sind. Als Druckpaste wird ein Gemisch aus einem Heißschmelzkleber und
Graphit bzw. den Leuchtstoffen verwendet. Die Druckpasten gelangen aus einem geheizten
Gefäß, in dem sie im flüssigen Zustand sind, auf gravierte Druckzylinder, die ebenfalls
beheizt sind. Mittels übertragerrollen werden die Druckbilder in den gravierten Druckzylindern
auf einen flexiblen Zwischenträger aufgebracht. Es wird zuerst die Druckpaste mit
dem Graphit und dann nacheinander die Druckpasten mit den Leuchtstoffen auf den Zwischenträger
gebracht. Der von einem Rahmen gehaltene Zwischenträger wird danach in der Schirmwanne
der Farbbildröhre positioniert. Ein flexibler Kolben drückt den flexiblen Zwischenträger
gegen die Schirmwanne. Die Schwarzmatrix und die Leuchtstoffe kleben nun an der Schirmwanne
und der Kolben und damit der Zwischenträger können entfernt werden. Anschließend erfolgt
die übliche Behandlung der Schirmwanne, indem erst eine Lack- und dann eine Aluminiumschicht
auf den Leuchtschirm gebracht und danach die organischen Bestandteile ausgeheizt werden.
[0003] Bei diesem Verfahren zum Herstellen eines Leuchtschirmes wird zwar erreicht, daß
der Leuchtschirm in einem Zug auf die innere Fläche der Schirmwanne gedruckt wird,
aber dazu sind aufwendige Vorrichtungen notwendig, die viele sich bewegende Teile
aufweisen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Verfahren zum Herstellen
eines Leuchtschirmes anzugeben.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 enthalten.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine schnelle Herstellung von Leuchtschirmen
für farbige Bildwiedergabevorrichtungen möglich. Dabei können beim Drucken auftretende
Verzerrungen und andere Fehler durch eine Vorverzerrung der Druckbilder in den verwendeten
Klischee kompensiert werden. Die benötigte Druckvorrichtung ist gegenüber den bekannten
Druckvorrichtungen vereinfacht.
[0007] Die Erfindung wird nun anhand eines in der einzigen Figur schematisch dargestellten
Ablaufs des Verfahrens beispielsweise näher erläutert.
[0008] Mit diesem Verfahren können übliche Schirmwannen von Farbbildröhren mit Leuchtschirmen
versehen werden. Die Leuchtschirme können aus Leuchtstoffpunkten oder -streifen bestehen.
Ebenso ist es möglich, Leuchtschirme mit einer Schwarzmatrix herzustellen. Das Verfahren
eigent sich aber auch für die Herstellung von Leuchtschirmen von neuartigen Bildwiedergabevorrichtungen
mit ebenen Frontscheiben. Darüberhinaus ist das Verfahren unabhängig davon, ob eine
Schattenmaske in der Bildwiedergabevorrichtung verwendet wird oder nicht.
[0009] Am Beispiel einer farbigen Bildwiedergabevorrichtung mit einer ebenen Frontscheibe
1 und einem Leuchtschirm 2 aus einer Schwarzmatrix M und den drei üblichen Leuchtstoffen
Rot R, Grün G, und Blau B wird nachstehend das Verfahren beschrieben.
[0010] Von der Druckvorrichtung sind nur vier Klischees 3M, 3R, 3B, 3G im Schnitt und ein
Übertrager 4 in Form eines halbkugeligen Tampons dargestellt. Die Klischees 3R, 3G
und 3B sind beheizt, was durch je eine Heizwicklung 5 in den Klischees angedeutet
ist.
[0011] Das Druckbild im Klischee 3M wird in üblicher Weise mit einer schwarzen keramischen
Glasfarbe Gm gefüllt, die vom Übertrager 4 abgenommen und auf die Frontscheibe 1 gedruckt
wird (Pfeil 6). Anschließend erfolgt ein Einbrennen der Glasfarbe, wobei diese mit
dem Glas der Frontscheibe verschmilzt und die nicht mehr lösbare Schwarzmatrix M bildet.
Als keramische Glasfarbe kann die Glasfarbe Nr. 392016/64/5211 der Firma Blythe Colours,
Maastricht/Holland verwendet werden.
[0012] In die Zwischenräume der Schwarzmatrix M werden dann nacheinander die Druckpasten
DR, DG und DB entsprechend den Druckbildern in den Klischees 3R, 3G bzw. 3B gedruckt.
Dazu werden Druckpasten verwendet, die aus einem Gemisch aus einem bei 60 bis 80°C
flüssigen und bei über 300° rückstandslos verdampfenden thermoplastischen Heißschmelzkleber
und den Leuchtstoffen Rot, Grün bzw. Blau bestehen. Der Heißschmelzkleber gehört zur
Acrylatgruppe, insbesondere können Verbindungen der copolymeren Acrylat-Styrole eingesetzt
werden. Ein derartiger Heißschmelzkleber ist von der Fa. Blythe Colours, Maastricht/Holland,
beziehbar. Der Leuchtstoffanteil liegt bei etwa 80%.
[0013] Die Druckbilder in den Klischees 3R, 3G und 3B werden mit den erwärmten und dadurch
flüssigen Druckpasten, DR, DG bzw. DB in üblicher Art gefüllt. Da die Klischees geheizt
sind, bleiben die Druckpasten flüssig und können nacheinander vom Übertrager 4 aufgenommen
und direkt auf die auf Raumtemperatur befindliche Frontscheibe 1 gedruckt werden.
Dieser Vorgang läuft nacheinander für jede Druckpaste ab und ist durch die Pfeile
7, 8 bzw. 9 angedeutet.
[0014] Sollte es erforderlich sein, so kann auch der Übertager 4 beheizt werden, was durch
die Heizwicklung 5 bewirkt wird. Es kann auch für das Drucken der Schwarzmatrix einerseits
und das Drucken der Leuchtstoffe andererseits je ein übertrager eingesetzt werden.
Es ist auch möglich, jedem Klischee ein Übertrager zuzuordnen. Die Oberfläche des
oder der übertrager soll eine Härte im Bereich von 2 bis 20 Shore aufweisen. Neben
halbkugeligen Tampons als Übertrager können bei völlig ebenen Frontscheiben auch zylinderförmige
Tampons eingesetzt werden, die über den Klischees und der Frontscheibe abrollen. Hierbei
ist es dann möglich, die Klischees und die Frontscheibe auf einer temperaturkompensierten
Einheit zu montieren, um aus Temperaturunterschieden resultierende Längenveränderungen
aufzufangen. Insbesondere kann zum Drucken der Schwarzmatrix M eine solche Einheit
verwendet werden.
[0015] Nach der Herstellung der Schwarzmatrix und des Leuchtstoffrasters erfolgt die übliche
Lackierung und das Aufbringen einer Aluminiumschicht auf den Leuchtschirm. Anschließend
werden die organischen Stoffe des Leuchtschirmes ausgeheizt und die Frontscheibe mit
dem Leuchtschirm ist fertig zum Einbau in die Bildwiedergabevorrichtung.
[0016] Beim Druckvorgang treten Verzerrungen auf, die Abweichungen vom äquidistanten Raster
des Leuchtschirmes ergeben. Um diese Fehler auszugleichen, werden die Druckbilder
in den Klischees derart verzerrt, daß die fertige Bildwiedergabevorrichtung ein farbreines
Bild zeigt. Hierzu kann so vorgegangen werden, daß mit nichtkorrigierten Klischees
ein Leuchtschirm hergestellt und in eine Bildwiedergabevorrichtung eingebaut wird.
Bei Betrieb dieser Bildwiedergabevorrichtung mit einem gleichmäßigen Muster werden
die Landungsfehler der die Leuchtstoffe anregenden Elektronenstrahlen nach Richtung
und Betrag ausgemessen. Dann werden Klischees erstellt, in denen die Druckbilder entsprechend
dem gemessenen Betrag und entgegen der gemessenen Richtung verzerrt sind. Die damit
hergestellten Leuchtschirme zeigen dann ein farbreines Bild.
1. Verfahren zur Herstellung des Leuchtschirmes auf der Innenseite einer Frontscheibe
einer farbigen Bildwiedergabevorrichtung mittels einer Klischees enthaltenden Druckvorrichtung,
bei dem Druckpasten aus einem Gemisch aus Heißschmelzkleber und den Leuchtstoffen
verwendet und die Klischees geheizt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpasten (DR, DG, DB) von den Klischees (3R, 3G, 3B) nacheinander direkt
mittels mindestens einem Übertrager (4) auf die Frontscheibe (1) gedruckt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je Klischee (3R, 3G, 3B)
und Druckpaste (DR, DG, DB) ein übertrager benutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich der übertrager
geheizt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpasten (DR, DG,
DB) etwa 80% Leuchtstoff enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Drucken der die
Leuchtstoffe enthaltenden Druckpasten eine Schwarzmatrix (M) einer keramischen Glasfarbe
direkt mittels eines Übertragers von einem Klischee (3M) auf die Frontscheibe (1)
gedruckt und dann eingebrannt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertrager aus
einem halbkugeligen Tampon bestehen.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertrager aus
je einem über die Klischees und die Frontscheibe (1) abrollenden zylinderförmigen
Tampon bestehen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Härte der Oberfläche
der übertrager im Bereich von 2 bis 20 Shore liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbilder in
den Klischees (3R, 3G, 3B, 3M) derart verzerrt sind, daß deren Abbilder auf der Frontscheibe
derart in Form und Ausrichtung sind, daß die fertige Bildwiedergabevorrichtung ein
farbreines Bild zeigt.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Klischee (3M) und die
Frontscheibe (1) auf einer temperaturkompensierten Einheit montiert sind.