[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenrinnenprofil für eine Bodenablaufrinne im Bereich
einer Flächenentwässerung.
[0002] Aus derartigen Bodenrinnenprofilen werden Bodenablaufrinnen in z.B. Großküchen im
Koch-, Brat- und Spülbereich, in der Getränkeindustrie, in Schlachthöfen, in der
chemischen Industrie, in Molkereien und in Schwimmbädern oder dgl. aufgebaut. Die
Bodenablaufrinne ist mit einer Abdeckung, z.B. einem Gitterrost, abgedeckt und steht
mit einem Sinkkasten in Verbindung, durch den das in der Rinne aufgefangene und transportierte
flüssige Medium in bauseits vorgesehene Entsorgungsleitungen abgeleitet wird. Die
Bodenablaufrinne ist oberhalb der Rohbetondecke im Estrich oder Aufbeton angeordnet.
Der Fußboden neben der Rinne ist meist verfliest, wobei zwischen dem Rinnenprofil
und den Fliesen eine Dehnungsfuge vorgesehen ist. Die Dehnungsfuge ist mit einem dauerelastischen
Material, z.B. einem Silikonmaterial, ausgefüllt. Die Rinnenprofile bestehen meist
aus Chrom-Nickel-Stahl und sind so ausgebildet und verlegt, daß sie selbsttragend
und bedingt lasttragend im Rahmen üblicher Beanspruchungen sind.
[0003] Die Bodenablaufrinnenprofile sind - im Querschnitt betrachtet - als U-förmige Wannen
häufig mit beidseitigem oder allseitigem Gefälle in Richtung Sinkkasten ausgebildet.
Die Rinnenseitenteile weisen zur Randstabilisierung ein Abschlußprofil in zur U-Form
der Wanne umgekehrter U-Form auf. Für die Rostauflagerung sind umlaufende Auflagerungsnocken
oder -ränder oder -kanten vorgesehen. Die Abdekkung erfolgt mit einem Rost, das meist
ebenfalls aus Chrom-Nickel-Stahl besteht.
[0004] Am Rinnenprofil sind Maueranker angeschweißt, die in den Estrich greifen und die
Rinne fixieren.
[0005] Ein ungelöstes, seit Jahren bekanntes Problem stellt der Übergangsbereich zwischen
den Fliesen und dem Rinnenprofil dar. Selbst wenn dort eine Dehnungsfuge bauseits
einwandfrei hergestellt ist, - was nicht immer der Fall ist und schon deshalb eine
Fehlerquelle darstellt - wird die Dehnungsfuge mit der Zeit ausgespült, weil das
weichelastische Material den Reinigungsmitteln und vor allem den Temperaturen der
Reinigungsflüssigkeiten nicht standhält. Die Fliesen brechen unter Belastung an den
Kanten und bilden mit den ausgespülten Dehnungsfugen Schmutzfanglöcher. Diese schadhaften
Stellen müssen ausgebessert werden, was beachtliche Kosten verursacht. Die Qualität
der Ausbildung des Übergangsbereichs ist abhängig vom Können des Fliesenlegers. Es
kommt häufig vor, daß aus Unachtsamkeit Fehler unterlaufen und die Dehnungsfuge schadhaft
ist. Die Folgen sind die gleichen, wie oben beschrieben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, mot einfachen Mitteln Problemzonen zwischen Rinnenprofil
und Fliesenboden als mögliche Fehlerquelle auszuschließen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Anhand der Zeichnung
wird die Erfindudng im folgenden beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch einen Teil eines erfindungsgemäßen Bodenrinnenprofils,
Fig. 2 perspektivisch einen Teil eines weiteren erfindungsgemäßen Bodenrinnenprofils,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Randbereich einer Bodenablaufrinne mit dem erfindungsgemäßen
Bodenrinnenprofil.
[0008] Das Rinnenprofil 1 weist einen Boden 2 und zwei vertikale Seitenwände 3, von denen
nur eine abgebildet ist, auf. In die Seitenwand 3 ist eine Auflagestufe 4 für die
Abdeckung, z.B. den Gitterrost 22 (Fig. 3), eingebracht. Anstelle der Auflagestufe
4 können Kanten oder Nocken vorgeshen sein.
[0009] Der obere Endbereich jeder Seitenwand 3 bildet eine U-Schenkelwandung 3a eines U-förmigen
Abschlußprofils 6, das zudem eine horizontale Bodenwandung 5 und davon abgekantet
die zweite U-Schenkelwandung 7 aufweist. Insoweit entspricht das Rinnenprofil 1 herkömmlichen
Profilen.
[0010] Nach einer Ausführungsform der Erfindung (Fig. 1) ist an die U-Schenkelwandung 7
ein nach außen rechtwinklig abgewinkelter Fugensteg 8 angebunden, in den erfindungsgemäß
Durchbrüche in Form von Löchern, insbesondere Langlöchern 9, eingebracht sind. Des
weiteren ist werksseitig der Innenraum 10 des Abschlußprofils 6 mit einer Kunstharzmörtelmasse
11 o. dgl. voll ausgefüllt, so daß sich eine ebene Unterfläche 12 ergibt, die bündig
mit den Unterflächen der Auflagestufe 4 und des Fugenstegs 8 abschließt. Durch diese
werksseitige Ausfüllung wird ein Profil auf dem Markt angeboten, das dem Fliesenleger
keinerlei Probleme mehr stellt bezüglich der vollständigen Ausfüllung des Innenraums
10. Außerdem wird erreicht, daß eine hohlraumfreie Ausfüllung gewährleistet werden
kann, was dem Fliesenleger, der bisher dafür verantwortlich war, nur mit außerordentlichem
Aufwand gelingt. Hohlräume sind jedoch aus den oben genannten Hygienegründen zu vermeiden.
[0011] Der Fugensteg 8 dient als Widerlager für die darüber angeordnete Fliesenreihe und
Estrichunterlage, deren Belastung auf diesen Steg übertragen werden kann, was zu einer
deutlichen Verbesserung der Festigkeit dieser Zonen beiträgt. Zwischen der Fliesenvorderkante
13 und der U-Schenkelwandung 7 ist bauseits die Dehnungsfuge anzuordnen, deren Boden
vom Fugensteg 8 gebildet wird und die in an sich bekannter Weise hergestellt und verfüllt
wird. Die Durchbrüche bzw. Langlöcher 9, deren Form und Anzahl beliebig sein können,
dienen dazu, daß Estrichfrischmörtelmasse beim Verlegen des Rinnenprofils durch die
Löcher dringen kann und nach dem Erhärten des Mörtels eine Art Verankerung des Rinnenprofils
in der Estrichfestmörtelmasse gegen seitliches Versetzen gewährleistet ist. Zudem
können an sich bekannte Ankerbolzen 15 am Fugensteg 8 angeordnet sein, die sich senkrecht
nach unten in den Estrich 24 erstrecken.
[0012] Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rinnenprofils ist herstellerseitig
bzw. werksseitig bereits mit einer gefüllten Dehnfuge 14 ausgerüstet (Fig. 2 und 3).
Hierfür wird herstellerseitig ein L-Profil 16 über dem Fugensteg 8 derart angeordnet,
daß der horizontale Schenkel 17 des L-Profils 16 parallel zum Fugenschenkel 8 verläuft
und zwischen dem vertikalen Schenkel 18 des L-Profils 16 und der U-Schenkelwandung
7 eine U-förmige Dehnungsfugenrinne 19 entsteht. Über dem Boden ist die Dehnungsfugenrinne
19 mit einem im Querschnitt runden und geschlossenporigen Fugenvorfüllmaterial 20
aus z.B. Polyethylen-Rundprofil vorgefüllt. Über dem Fugenvorfüllmaterial 20 ist die
Dehnungsfuge 14 mit einer Epoxidharz-Fugenmasse 21 aufgefüllt, die dauerelastisch
ist und eine hohe Klebkraft bezüglich der Dehnungsfugeninnenwandung aufweist, derart,
daß das L-Profil 16 fest am Rinnenprofil 1 klebt, und zwar so fest, daß das Rinnenprofil
1 ohne weiteres handhabbar ist, selbst im rauhen Baubetrieb.
[0013] Vorteilhaft ist, wenn im Schenkel 17 des L-Profils 16 Durchbrüche, vorzugsweise Löcher,
in Form von Langlöchern 9a, eingebracht sind, deren Aufgabe und Funktion den Langlöchern
9 entspricht. Des weitern ist vorteilhaft, wenn am Schenkel 17 des L-Profils 16 nach
unten in den Estrich 24 ragende Ankerbolzen 23 angeordnet sind.
[0014] Die Ausführungsform des Bodenrinnenprofils gemäß den Fig. 2 und 3 ermöglicht eine
Verlegung, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Das Rinnenprofil wird mit der Dehnungsfuge
14 und der Kunstharzmörtelmasse 11 als einstückiges Element mit dem frischen Estrich
kombiniert. Anschließend kann gegen den Schenkel 18 des L-Profils 16 verfliest werden.
Die Oberkante des Schenkels 18 des L-Profils 16 liegt fluchtend in einer Ebene mit
der Oberfläche der Bodenwandung 5. In dieser Ebene liegt auch die Oberfläche der Bodenfliesen.
Die Bodenfliesen mit dem darunter befindlichen Estrich können sich auf dem Schenkel
17 des L-Profils 16 abstützen. Die Oberkante des L-Profils 15 schützt die Fliesenoberkante
im Bereich der Vorderkante 13 der Bodenfliese 13a derart, daß keine Beschädigungen
mehr zu befürchten sind. Da das L-Profil 16 lediglich über die Fugenmasse 21 mit dem
Rinnenprofil 1 verbunden ist und diese Masse dauerelastisch ist, kann die Dehnungsfuge
einwandfrei arbeiten.
[0015] Die Fugenmasse 21 ist aus einer Vielzahl von möglichen Massen ausgewählt worden.
Sie besteht aus einem pigmentierten lösungsmittelfreien, mit Polyurethan elastifiziertem
Zweikomponentensystem auf Epoxid-Flüssigharz-Basis mit formuliertem Amin-Addukt-Härter.
[0016] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird zur Erhöhung der Klebkraft
der Fugenmasse eine Deckbeschichtung auf die Innenwandungen der Dehnungsfugenrinne
19 aufgebracht, die als Haftvermittler dient. Die Beschichtung besteht vorzugsweise
aus einem lösungsmittelhaltigen, pigmentierten Zweikomponenten-System auf Epoxid-Festharzbasis
mit formuliertem Amin-Amid-Härter. Dieses Produkt ist als Korrosionsschutzanstrich
bekannt.
[0017] Es ist überraschend, daß dieses Produkt in Kombination mit der Fugenmasse eine so
hohe Klebkraft zur Verfügung stellt, daß das Rinnenprofil 1 mit dem L-Profil 16 gestapelt,
versendet, verlegt, geschnitten und anderweitig behandelt werden kann, ohne daß der
Verbund verlorengeht.
[0018] Mit der Erfindung ist es somit gelungen, die Verlegung des Rinnenprofils derart zu
erleichtern, daß keine besondere Sorgfalt aufgewendet werden muß, um eine ordnungsgemäße
Dehnfuge zur Verfügung zu stellen. Außerdem gewährleistet das erfindungsgemäße Rinnenprofil
einen Schutz der Bodenfliesenkante gegen mechanische Beanspruchungen, so daß mit
den angegebenen Mitteln ein erheblicher technischer Fortschritt erzielt wird.
[0019] Durch diese Konstruktion wird erreicht, daß die Rinnen auf der gesamten Länge in
den Estrichboden eingebunden und verankert sind. Dies ist besonders wichtig in Bereichen
mit hoher thermischer Belastung, wie diese z. B. in Großküchen auftritt. Gerade hier
ist deshalb die einwandfreie Funktionsweise der Dehnungsfuge, d.h. das unabhängige
Arbeiten der Rinne und Anschlußbereiche, von besonderer Bedeutung. Die Vorfertigung
eines Rinnenelementes mit Dehnungsfuge und Anschlußprofil ermöglicht eine Ausführung
unter optimalen Werkstattbedingungen. Gegenüber bisher üblichen Baustellenausführungen
ergeben sich erhebliche Vorteile, besonders auch bei hygienischen Anforderungen, da
hier erhebliche thermische Belastungen und auch solche durch zusätzliche chemische
Reinigungsmittel auftreten. Dieses Rinnenelement ist entstanden aus der Notwendigkeit,
hier Abhilfe zu schaffen, da diese Anschlußbereiche bisher noch überall große Probleme
aufwerfen, die z. B. bis zur Schließung einer Küche durch die Aufsichtsbehörde führen
können.
1. Bodenrinnenprofil für eine Bodenablaufrinne im Bereich einer Flächenentwässerung,
wobei das Profil U-förmig ausgebildet ist und die Seitenteile zur Randstabilisierung
ein Abschlußprofil in zur U-Form des Rinnenprofils umgekehrter U-Form aufweisen,
mit Auflagerungen im Rinnenprofil für einen Gitterrost mit außenseitig am Profil angeordneten
Mauerankern und mit an der außenseitigen U-Schenkelwandung des U-förmigen Abschlußprofils
nach außen rechtwinklig abstehendem Steg, der in den Fugenbereich zwischen dem Bodenrinnenprofil
und dem anschließenden Boden hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß ein L-Profil (16) über dem Steg (8) angeordnet ist, wobei der horizontale Schenkel
(17) des L-Profils (16) parallel zum Steg (8) verläuft und zwischen dem vertikalen
Schenkel (18) des L-Profils (16) und der U-Schenkelwandung (7) eine U-förmige Dehnungsfugenrinne
(19) gebildet ist.
2. Bodenrinnenprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das L-Profil (16) werksseitig an das Anschlußprofil (6) angesetzt ist.
3. Bodenrinnenprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsfugenrinne (19) über dem Boden mit einem im Querschnitt runden und
geschlossenporigen Fugenvorfüllmaterial (20) vorgefüllt ist.
4. Bodenrinnenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsfugenrinne (19), insbesondere im Bereich über dem Fugenvorfüllmaterial
(20), mit einer Fugenmasse (21), insbesondere einer Epoxid-Fugenmasse, aufgefüllt
ist, die dauerelastisch ist und hohe Klebkraft bezüglich der Dehnungsfugeninnenwandung
aufweist.
5. Bodenrinnenprofil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fugenvorfüllmaterial (20) aus einem Polyethylen-Rundprofil besteht.
6. Bodenrinnenprofil nach einem der Anpsrüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im horizontalen Schenkel (17) des L-Profils (16) Ausnehmungen, vorzugsweise
in Form von Langlöchern (9a), eingebracht sind.
7. Bodenrinnenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am horizontalen Schenkel (17) des L-Profils (16) nach unten ragende Ankerbolzen
(23) angeordnet sind.
8. Bodenrinnenprofil nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugenmasse (21) aus einem pigmentierten lösungsfreien, mit Polyurethan elastifiziertem
Zweikomponentensystem auf Epoxid-Flüssigharz-Basis mit formuliertem Amin-Addukt-Härter
besteht.
9. Bodenrinnenprofil nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Fugenmasse (21) und der Wandung der Dehnungsfugenrinne (19) ein
Haftvermittler angeordnet ist.
10. Bodenrinnenprofil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftvermittler aus einem lösungsmittelhaltigen, pigmentierten Zweikomponenten-System
auf Epoxid-Festharzbasis mit formuliertem Amin-Amid-Härter besteht.
11. Bodenrinnenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (10) des Abschlußprofils (6) werksseitig mit einer Kunstharzmörtelmasse
voll ausgefüllt ist.