[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skischuh-Skibindungs-Kombination gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Eine solche Skischuh-Skibindungs-Kombination ist aus der US-PS 3,918.732 bekannt.
Allerdings gehört die bei dieser Lösung zur Verwendung gelangende Bindung der speziellen
Gattung von sogenannten Mittelpunktsbindungen an, bei denen sowohl die Skibindungsteile
als auch die damit zusammenwirkenden Gegenflächen - in Schuhlängsrichtung betrachtet
- etwa im mittleren Bereich des Skischuhs liegen.Bei dem hier in Betracht kommenden
Ausführungsbeispiel nach den Fig.1 bis 10 sind die beiden Skibindungsteile auf der
Oberseite des Ski befestigt, und die mit diesen Skibindungsteilen zusammenwirkenden
Gegenflächen sind an einem am plattenförmigen Teil der Skibindung befestigten Ansatz
ausgebildet. Dieser Ansatz ist jedoch, in der Draufsicht betrachtet, im wesentlichen
kreisförmig und somit zun Gehen auch kurzer Strecken ungeeignet. Außerdem besteht
die Gefahr der Verstopfung der Aufnahmestellen durch Schnee, Eis od.dgl. Aus diesem
Grund ist nach einem Sturz des Skifahrers ein Abschnallen des Skischuhs und eine Reinigung
der Anschlußflächen von Bindungsteilen und Ansatz, sodann entweder eine wiederholte
Befestigung des Skischuhs auf dem plattenförmigen Teil und anschließend ein Einsteigen
in die Bindung erforderlich, oder man muß erst den plattenförmigen Teil in die Bindung
einsetzen und dann den Skischuh auf dem plattenförmigen Teil händisch festlegen. Alle
diese Manipulationen sind ungünstig und insbesondere in Kälte und bei vereisten Pisten
auch schwierig.
[0003] Bei der in der US-PS 4,316.618 gezeigten Lösung sind an der Unterseite des plattenförmigen
Teils zum Anschluß an skifeste Bindungsteile zwei Kugeln angebracht, die als Ansätze
betrachtet werden können. Zum Gehen, auch für kurze Strecken, muß daher der Skischuh
vom platten förmigen Teil immer abgeschnallt und zum Skifahren angeschnallt werden.
Die bei der Lösung nach der US-PS 3,918.732 angeführten nachteiligen Manipulationen
ergeben sich daher bei dieser Ausgestaltung noch häufiger.
[0004] Die im französischen Zusatzpatent Nr.76 161 zum Stammpatent Nr.1,240.519 beschriebene
Lösung unterscheidet sich bereits gattungsmäßig vom berücksichtigten Stand der Technik
dadurch, daß dort zwei vordere und zwei hintere Haltevorrichtungen vorgesehen sind,
welche an die Breite und an die Stärke des Schuhs anpaßbar sind, um dadurch eine Halterung
des Absatzes des Schuhs zu gewährleisten. Somit handelt es sich um eine an jeden Skifahrer
individuell anzupassende Skibindung, wobei durch die Anwendung der vor dem Absatzbereich
endenden Platine ein einwandfreies Gehvermögen mit einem solchen Skischuh nicht gewährleistet
werden kann.
[0005] Die aus der DE-OS 29 06 242 bekannte Lösung betrifft einerseits gattungsmäßig ebenfalls
eine sogenannte Mittelpunktsbindung und ist andererseits zufolge der Ausgestaltung
der kurzen, durch Druckballen gebildeten Auflageflächen zum Gehen wenig geeignet.
[0006] In der US-PS 4,078.322 ist ein Adapter beschrieben, welcher Skiläufern deren Körperbau
von der normalen Anatomie abweicht, das Skilaufen erleichtern soll, indem die Auflageebene
des Skischuhs gegenüber der Skioberseite um eine in Skilängsrichtung verlaufende Achse
um einen Winkel zwischen 1 und 5° nach einer der beiden Seiten verschwenkt wird.
[0007] In der AT-PS 369.242 wurde bereits ein Skischuh vorgeschlagen, der mittels eines
nach unten vorstehenden Mittelbereiches, welcher für alle Schuhgrößen die gleiche
Länge hat, durch einen vorderen und einen hinteren Bindungsteil festgehalten wird.
Diese Konstruktion hat jedoch den Nachteil, daß bei der Bemessung des Mittelbereiches
immer von der kleinsten Schuhgröße ausgegangen werden muß. Bei größeren Schuhen stehen
Ferse und Ballen weit über den Mittelbereich vor, was das Gehen mit diesen Schuhen
beschwerlich macht. Außerdem handelt es sich bei dieser Lösung um eine vom Stand der
Technik gattungsmäßig unterschiedliche Ausgestaltung.
[0008] Durch die Erfindung soll für eine Skischuh-Skibindungs-Kombination der eingangs genannten
Art ein verbessertes Gehvermögen bei auf dem plattenförmigen Teil befindlichem Skischuh
gewährleistet werden, so daß sich die obigen Manipulationen nach einem Sturz des Skifahrers
erübrigen.
[0009] Ausgehend von einer Skischuh-Skibindungs-Kombination gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
dieses Anspruches gelöst. Dadurch, daß der Ansatz zumindest den Mittelfußbereich und
den vorderen Fußwurzelbereich des Skifahrers in dessen gesamter Länge unterstützt,
ist das Gehen mit einem mit dem Skischuh verbundenen plattenförmigen Teil der Bindung
auch mit unterschiedlich großen Skischuhen in für den Komfort ausreichendem Maß gewährleistet.
Für das Gehen von längeren Strecken kann der Skischuh, wie beim Stand der Technik,
willkürlich abgeschnallt und für die nächste Abfahrt wieder angeschnallt werden. Dies
ist insbesondere bei Skiverleihern von Vorteil, da auf diese Weise ein höherer Komfort
als bei bekannten Lösungen angeboten werden kann.
[0010] Die im Anspruch 2 enthaltenen Bestimmungsmerkmale tragen der im Anspruch 1 enthaltenen
Kennzeichnung auch größenordnungsmäßig Rechnung.
[0011] Für die Befestigung des Skischuhs am plattenförmigen Teil bieten sich verschiedene
Möglichkeiten an. Von diesen hat sich die nach Anspruch 3 als besonders vorteilhaft
erwiesen, zumal ihre Herstellung einfach ist. Allerdings muß dabei in Kauf genommen
werden, daß je nach der Größe des Skischuhs die Schienbeinachse des Skiläufers gegenüber
dem Ski etwas nach vorne oder nach hinten verlagert wird, was aber in Hinblick auf
diese kleinen Wege ohne Bedeutung für den Skilauf ist.
[0012] Schließlich wird durch die Maßnahmen des Anspruches 4 auch der Nachteil behoben,
der sich bei Ansammeln von Schnees, Eis od.dgl. an den Anschlußbereichen des Ansatzes
bei der bekannten Lösung nach dem Stand der Technik, wie eingangs erwähnt, ergibt.
[0013] In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungen des Erfindungsgegenstandes
rein schematisch dargestellt. Fig.1 zeigt eine Skischuh-Skibundungs-Kombination gemäß
einer ersten Ausführungsform, bei der auf dem plattenförmigen Teil eines Adapters
ein großer Skischuh angeordnet ist, in Seitenansicht, und Fig.2 denselben Adapter
in Verbindung mit einem kleinen Skischuh. In Fig.3 ist eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Skischuh-Skibindungs-Kombination in Seitenansicht wiedergegeben.
[0014] In den Fig.1 und 2 ist mit 1 ein Ski bezeichnet, auf dem zwei Skibindungsteile 2
und 3 befestigt sind. Diese Skibindungsteile 2 und 3 sind in bekannter Weise mit einem
Auslösemechanismus ausgestattet, welcher sich bei einem Sturz des Skiläufers öffnet.
Zwischen den beiden Skibindungsteilen 2, 3 ist ein Adapter 4 festgespannt. Dieser
besteht aus einem plattenförmigen Teil 4a, welcher zur Auflage der Sohle eines Skischuhs
7 bzw. 7ʹ dient, und aus einem an den Teil 4a anschließenden, nach unten weisenden
Ansatz 4b, der zur Anlage der Skibindungsteile 2 und 3 bestimmt ist.
[0015] In beiden Seitenflächen der beiden Endbereiche des oberen Teiles 4a des Adapters
4 sind Bohrungsreihen 5 ausgespart.Dabei liegen die Bohrungen - bezogen auf die vertikale
Längsmittelebene des Adapters 4 - einander gegenüber. In eines der Bohrungspaare der
Bohrungsreihen 5 jedes Endbereiches wird ein Drahtbügel 6a,6b eingehängt, welcher
zum Festhalten der Spitze bzw. der Ferse des Skischuhs 7 bzw. 7ʹ bestimmt ist. Dabei
ist der hintere Drahtbügel 6b zur lösbaren Befestigung am Skischuh 7 bzw.7ʹ in bekannter
Weise mit einem Spannhebel 8 versehen, dessen einer Arm am Skischuh 7 bzw. 7ʹ angreift
und dessen anderer Arm zur Betätigung dient.
[0016] Aus. Fig.2 ist weiters erkennbar, daß die Länge des Ansatzes 4a etwa 90% der Länge
des zur Verwendung gelangenden Skischuhs 7ʹ ist. Dadurch wird auch bei verschiedenen
Skischuhgrößen eine sicher Unterstützung zumindest des Mittelfußbereiches und des
vorderen Fußwurzelbereiches des Skifahrers im Skischuh 7,7ʹ gewährleistet, woduch
ein sicheres Gehen mit auf dem plattenförmigen Teil 4a befindlichem Skischuh 7,7ʹ
erzielt werden kann.
[0017] Wenn sich der Ski 1 bei einem Skiverleiher im Lager befindet, können Adapter 4 bereits
an einer Anzahl von Ski montiert und unterschiedlichen Skischuhgrößen entsprechend
sortiert sein. Der Benützer muß in diesem Fall lediglich seinen Skischuh 7 bzw.7ʹ
mittels der beiden Drahtbügel 6 an der Oberseite des Teiles 4a befestigen.Eine Verstellung
der Skibindungsteile 2 und 3 ist nicht erforderlich.
[0018] Es ist aber auch denkbar, daß jeder Benützer eigene Adapter 4 besitzt, und sich Ski
1 mit auf einheitliche Abstände eingestellten Skibindungsteilen 2 und 3 ausleiht.
[0019] Die in Fig.3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der zuerst beschriebenen
dadurch, daß die Spitze des Skischuhs 7 durch einen Niederhalter 9 und nicht durch
einen vorderen Drahtbügel festgehalten wird. Im Bereich der Ferse hingegen wird der
Skischuh 7 mittels eines Drahtbügels 6b festgehalten, wie dies bereits beim ersten
Ausführungsbeispiel der Fall war.
[0020] Um die Herstellung zu vereinfachen, ist es zweckmäßig, den Niederhalter 9 einstückig
mit dem Adapter 4ʹ auszubilden.
[0021] Will der Skiläufer mit seinem Skischuh 7 bzw. 7ʹ den Ski 1 willkürlich verlassen,
so steigt er aus der aus den beiden Skibindungsteilen 2, 3 bestehenden Sicherheitsskibindung
in bekannter Weise aus. Will er jedoch den Adapter 4 bzw. 4ʹ vom Skischuh 7 bzw. 7ʹ
lösen, so öffnet er den Spannhebel 8 und entfernt den Skischuh 7 bzw. 7ʹ aus den beiden
Drahtbügeln 6a,6b bzw. aus dem Niederhalter 9 und dem Drahtbügel 6b.
[0022] Bei einem Sturz des Skiläufers öffnet sich mindestens einer der beiden Skibindungsteile
2 und 3, wonach der Skiläufer mit seinem Skischuh 7 bzw. 7ʹ zusammen mit dem Adapter
4 bzw. 4ʹ den Ski 1 verläßt. Wie bereits erwähnt, kann der Skifahrer mit einer solchen
Ausrüstung verhältnismäßig komfortabel gehen. Bei Bedarf, insbesondere, wenn längere
Strecken zurückgelegt werden sollen, kann er aus dem Adapter 4 bzw. 4ʹ willkürlich
aussteigen und den Gehkomfort des jeweiligen Skischuhs voll ausnützen.
1. Skischuh-Skibindungs-Kombination, bei der der Skischuh in der Fahrtstellung in
der aus zwei skifesten Bindungsteilen bestehenden Skibindung unter Zwischenschaltung
eines Adapters festgehalten wird, welcher Adapter einen plattenförmigen Teil aufweist,
dessen Länge zur wahlweisen Aufnahme von Skischuhen verschiedener Größen geeignet
ist, und der an seiner Oberseite mit zwei Halteelementen ausgestattet ist, die zum
Festhalten des jeweils eingesetzten Skischuhs dienen, von denen zumindest das eine
in Längsrichtung des plattenförmigen Teils verstellbar und in seinen jeweiligen wirksamen
Lagen verrastbar ist, wobei mindestens eines der Halteelemente des Adapters zum willkürlichen
An- und Abschnallen des Skischuhs ausgebildet ist, beispielsweise mit einem Spannhebel
versehen ist, und wobei der Adapter an seiner Unterseite einen Ansatz mit einer dem
plattenförmigen Teil gegenüber kürzeren, (jedoch) zum Anschluß an die jeweilige Skibindung
konstanten Längenabmessung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (4a,4ʹa)
sich in Plattenlängsrichtung erstreckt und, in Längsrichtung des Skischuhs (7,7ʹ)
betrachtet sowie bei dessen mittiger Anordnung auf dem Adapter (4,4ʹ), zumindest in
einer Länge erstreckt, die der Erstreckung des Mittelfußes und des vorderen Fußwurzelbereiches
im Skischuh (7,7ʹ) entspricht.
2. Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Ansatzes
(4a,4ʹa) etwa 90% der kleinsten Skischuhsohlenlänge entspricht.
3. Kombination nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Skischuh (7)
am plattenförmigen Teil (4ʹa), wie an sich bekannt, an seinem vorderen Ende durch
einen Niederhalter (9) und an seinem hinteren Ende durch einen Drahtbügel (6ʹb) festgehalten
ist, und daß der Niederhalter (9) einstückig mit dem plattenförmigen Teil (4ʹa) ausgebildet
ist (Fig.3).
4. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ansatz (4a,4ʹa) an seinen mit den Skibindungsteilen (2,3) in Eingriff stehenden Bereichen,
wie an sich bekannt, Freiräume zum Entfernen von Ablagerungen, wie Schnee, Eis, Schmutz
od.dgl., aufweist.