[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dieses
Verfahren ist durch die DE-PS 32 11 603 bekannt.
[0002] Wenn das Fangen des Fadens an der Leerhülse einer Spulspindel bei Gleichlauf von
Faden und Oberflächengeschwindigkeit der Leerhülse bewirkt werden soll, sind besondere
Einrichtungen insbesondere an der Leerhülse erforderlich, um die Fangwirkung zu verbessern
und zu einer für den praktischen Betrieb akzeptablen Fangsicherheit, die mehr als
99% betragen muß, zu gelangen. Aus diesem Grund wird in der US-PS 4,099,679 vorgeschlagen,
daß die übliche Umfangsnut der Leerhülse mit einer Quernut ausgestattet wird. Im allgemeinen
besteht jedoch die Vorstellung - vgl. insbesondere DE-OS 25 24 415 -daß eine größere
Fangsicherheit dadurch erreicht werden kann, daß Faden und Oberfläche der Leerhülse
gegenläufig sind.
[0003] Beim Spinnen von Chemiefasern hat sich jedoch herausgestellt, daß bei Fadengeschwindigkeiten
von mehr als 4.000 m/min die Fangsicherheit dieses Verfahrens selbst bei sehr geübten
Bedienungsleuten dramatisch in einer Weise abfällt, die vermuten läßt, daß dieses
Verfahren nicht verbessert werden kann, sondern für diese hohen Fadengeschwindigkeiten
technisch unbrauchbar ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen zum Anlegen von Chemiefasern
an die Leerhülse der Aufspuleinrichtungen bei hohen Fadengeschwindigkeiten.
[0005] Dabei geht die Erfindung nur scheinbar von dem oben beschriebenen, bekannten Verfahren
aus, bei dem Faden und Oberfläche der Leerhülse im Gleichlauf oder Gegenlauf miteinander
in Berührung gebracht und der Faden in einer Fangnut der Leerhülse, also durch Aufbringung
von kraft- und formschlüssigen Kräften, an der Leerhülse festgeklemmt wird. Die Erfindung
wendet sich von der Vorstellung ab, daß diese Klemmkräfte zur Erhöhung der Fangsicherheit
ausreichend groß gemacht werden müssen und können.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus Anspruch 1. Die Ansprüche 2 bis 5 geben vorteilhafte
Verfahrensweisen an, um die Fadenspannung bzw. Fadengeschwindigkeit des Fadens zwischen
Spulhülse und Abzugeinrichtung zu vermindern.
[0007] Anspruch 5 schafft für verlustlos arbeitende Aufspulmaschinen, bei denen zwei Spulspindeln
abwechselnd in Aufspulbetrieb gebracht werden, ein Anlegverfahren, das nur einen
äußerst geringen apparativen Aufwand erfordert, dabei jedoch auch bei höchsten Fadengeschwindigkeiten
absolute Fangsicherheit und damit einen verlustlosen Betrieb gewährleistet.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 bis 3 die Folgen der Verfahrensschritte anhand eines schematisch im Querschnitt
und in der Ansicht gezeigten Ausführungsbeispiels einer Aufspulvorrichtung;
Fig. 4, 5 zwei Verfahrensstufen zum Anlegen eines Fadens an eine Leerhülse;
Fig. 6A, 6B Ausführungen einer Fadenbremse;
Fig. 7 eine Modifizierung der Verfahrensstufe nach Fig. 5.
[0009] Die Aufspulvorrichtung besteht aus der Changiervorrichtung 1 mit Kehrgewindewelle
2 und Changierfadenführer 3. Der Changierfadenführer 3 wird in den Nuten 4 der Kehrgewindewelle
hin- und her und in der Geradführung 5 geradgeführt. Durch den Changierfadenführer
3 wird der Faden 6 auf der Hülse 7 zu einer Kreuzspule 8 verlegt. Die Hülse 7 ist
auf der Spulspindel 9.1 fest aufgespannt. Die Spulspindel 9.1 wird mit Drehrichtung
10 in nicht dargestellter Weise angetrieben. Während des Aufwickelvorganges befindet
sich die zweite Spulspindel 9.2 mit darauf aufgespannter Hülse 7 in Warteposition.
Ebenso befindet sich der Hilfsfadenführer 11, welcher an späterer Stelle noch beschrieben
wird, noch in Warteposition.
[0010] Nach oder kurz vor Beendigung des Aufspulvorganges, d.h. wenn die Spule 8 fast voll
ist, wird die Spulspindel 9.1 von der Changiereinrichtung mit Bewegungsrichtung 12
weggefahren. Synchron dazu wird die Spulspindel 9.2 mit einem nicht dargestellten
Antrieb angetrieben und mit aufgespannter Leerhülse 7 in Richtung des Pfeils 14 in
die Ebene des Fadenlaufs in den in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Endzustand bewegt.
Hierzu sind die beiden Spulspindeln 9.1 und 9.2 in einem Träger 18 gelagert, der um
Drehachse 19 drehbar ist. Dabei wird der Faden weiterhin durch Changierfadenführer
3 hin- und hergeführt und daher auf der Kreuzspule der Spule 2 verlegt.
[0011] Nunmehr wird der Hilfsfadenführer 11 in die Fadenlaufebene des Fadenlaufs 6 geklappt.
Der Faden läuft auf die Schräge 54 des Hilfsfadenführers 11 und wird hierdurch aus
dem Changierfadenführer 3 herausgehoben und im Fadenführungsschlitz 56 gefangen.
Durch Bewegung des Hilfsfadenführers in Richtung des Pfeiles 16 - wie in Fig. 3 dargestellt
- wird der Faden aus dem Bereich der Spulenlänge H herausgebracht, und zwar bis in
die Normalebene des in jeder Hülse 7 angebrachten Fangschlitzes 17. Bei dieser Axialbewegung
fällt der Faden, der bis dahin noch immer auf der vollen Kreuzspule 8 auf dem Spannfutter
9.1 aufgespult worden ist, von der Kreuzspule herunter, so daß er nunmehr lediglich
auf der Hülse 7 des Spannfutters 9.1 aufgespult wird.
[0012] Im Gegensatz zu dem zitierten, bekannten Verfahren wird also der Faden beim Anlegen
bewußt von der vollen Spule 8 heruntergeworfen. Dadurch wird die Aufwickelgeschwindigkeit
des Fadens entsprechend dem Durchmesserverhältnis zwischen der Hülse 7 und der vollen
Spulle 8 herabgemindert. Gleichzeitig wird die Umschlingung an der Leerhülse und daher
auch die Mitnahme durch die Leerhülse vergrößert. Zur Vergrößerung der Mitnahme kann
es auch zweckmäßig sein, an der Leerhülse eine Fadenfangkerbe 17 vorzusehen. Die Fadenfangkerbe
übt auch seitliche Klemmkräfte auf den Faden aus. Alle diese Ereignisse und Maßnahmen
tragen dazu bei, daß der Faden zwischen der Spulspindel 9.2 mit der Leerhülse und
der Spulspindel 9.1 verschlappt. Da der Faden jedoch - wie sich aus dem Querschnitt
der Fig. 3 ergibt - die Leerhülse 7 auf dem Spannfutter 9.2 bereits mit einem beträchtlichen
Umschlingungswinkel umschlingt und die Spulspindel 9.2 schneller läuft als die Spulspindel
9.1, bildet der Faden nunmehr einen Wickler auf der Leerhülse 7. Er wird dadurch von
der Leerhülse 7, deren Oberflächengeschwindigkeit nach Betrag und Richtung gleich
der Fadengeschwindigkeit ist, mitgenommen. Dadurch zerreißt der Faden zwischen der
Spulspindel 9.1 und 9.2 da zwar die Oberflächengeschwindigkeit der Kreuzspule 8 gleich
der Fadengeschwindigkeit ist, nicht jedoch die Oberflächengeschwindigkeit der Hülse
7 auf Spulspindel 9.1, auf der der Faden nunmehr aufgewickelt wird.
[0013] Es sei bemerkt, daß bei dem beschriebenen Verfahren der Faden zwar auf der Leerhülse
der Spulspindel 9.2 auch in einem Fangschlitz 17 abgelegt worden ist. Hierdurch wird
die Wicklerbildung gefördert. Das kann insbesondere bei niedrigeren Geschwindigkeiten
zwischen 3.000 und 5.000 m/min Fadengeschwindigkeit zweckmäßig sein. Bei einer Steigerung
der Fadengeschwindigkeit wächst andererseits auch die Neigung zur Wicklerbildung so
stark, daß ab einer zu bestimmenden Grenze auf die Fadenfangnut verzichtet werden
kann. Diese Grenze ist - wie gesagt - abhängig von der Fadengeschwindigkeit. Sie
wird jedoch auch bestimmt durch den Umfang der Leerhülse sowie die Fadenbeschaffenheit.
Insbesondere neigen Chemiefäden, die aus einer sehr großen Anzahl von Einzelfilamenten
sehr geringen Filamenttiters bestehen, stärker zur Wicklerbildung als Chemiefäden
mit nur wenigen dicken Einzelfilamenten.
[0014] Auf einen ganz besonderen Vorteil dieses Verfahrens sei noch hingewiesen: Bei allen
verlustlos arbeitenden Aufspulmaschinen, bei denen der Faden abwechselnd auf zwei
Spulspindeln aufgespult wird, besteht das Problem, daß der von der vollen Spule abgerissene
Faden von der auslaufenden vollen Spule noch herumgeschleudert wird und dabei an die
neuzubildende Spule schlägt. Das führt zur Beschädigung der zu bildenden neuen Spule
oder sogar zur Unterbrechung des Spulprozesses durch das herumgeschleuderte Fadenende.
Dieser Nachteil wird hier vermieden, da das abgerissene Fadenende sich auf dem sehr
geringen Durchmesser der Leerhülse befindet und daher über die Oberfläche der vollen
Kreuzspule 8 nicht hinausragt.
[0015] Die Figuren 4 bis 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Aufspulmaschine,
die nur eine Spulspindel 9 aufweist.
[0016] Der Faden wird von dem Kopffadenführer 21, der die Spitze des Changierdreiecks bildet,
zu der Changiereinrichtung 1 geleitet. Die Changiereinrichtung 1 besteht aus zwei
gegensinnig rotierenden Flügeln 37 und 38 sowie einem Leitlineal 39. Eine derartige
Changiereinrichtung ist z.B. in der DE- 35 16 475 dargestellt. Unterhalb der Changiereinrichtung
1 befindet sich der Hilfsfadenführer 11, der im wesentlichen der Ausführung nach dem
Ausführungsbeispiel zu den Fig. 1 bis 3 entspricht. Die auf der Spulspindel 9 und
der darauf aufgespannten Leerhülse 7 gebildete Spule wird im Betrieb durch die Kontaktwalze
bzw. Treibwalze 20 an ihrem Umfang angetrieben. Es ist ferner ein nicht gezeigter
Achsantriebsmotor vorgesehen, durch den die Spulspindel 9 direkt angetrieben wird.
Weiterhin besitzt die Aufspulmaschine einen Schwenkarm 32, der um Schwenkachse 33
verschwenkbar ist und an seiner anderen freien Seite einen Anlegfadenführer 34 (Bremsfadenführer)
trägt. Die Schwenkachse liegt parallel zu der Spulspindel. Zusätzlich zu seiner Schwenkbewegung
kann der Schwenkarm 32 eine Axialbewegung parallel zur Spulspindel 9 ausführen.
[0017] In Fig. 4 ist der Spulenwechsel, und zwar das Anlegen eines neuen Fadens an die Leerhülse
7 gezeigt. Die Spulspindel 9 befindet sich in einer Wechselstellung, in der sie nicht
in Kontakt mit der Kontaktwalze 20 ist. Die Spulspindel wird durch ihren Achsantriebsmotor
angetrieben. Der Faden ist hinter dem Kopffadenführer 21 durch den Hilfsfadenführer
11 aus der Changiereinrichtung 1 herausgehoben, so daß er nicht hin- und herbewegt
wird. Der Faden ist von der (nicht dargestellten) vollen Spule getrennt und wird
durch die Saugpistole 31 abgezogen. Er ist dabei so geführt, daß seine Bewegungsrichtung
übereinstimmt mit der Bewegungsrichtung der Leerhülse in dem Bereich, in dem der Faden
mit der Leerhülse Kontakt hat. Dabei sind der Kopffadenführer 21 sowie der Hilfsfadenführer
11, der Bremsfadenführer mit Lauffrille 35 (Fig. 6) und auch die Fadensaugpistole
26 axial so positioniert, daß der Faden im Endbereich der Leerhülse 7 läuft. In diesem
Endbereich kann sich auch ein Fadenanlegschlitz in der Leerhülse befinden.
[0018] Nunmehr wird - wie in Fig. 5 dargestellt - der Schwenkarm mit der angezeigten Bewegungsrichtung
verschwenkt. Dabei umfährt der Bremsfadenführer 34 die Leerhülse 7 zwischen der Spulspindel
9 und der Saugpistole 26. Dadurch vergrößert sich der Umschlingungswinkel sowohl an
der Leerhülse als auch an dem Bremsfadenführer 34. Bereits durch diese größere Umschlingung
wird der Faden einerseits von der Spulspindel 9 bzw. Leerhülse 7 mit vermindertem
Schlupf mitgenommen und andererseits an dem Bremsfadenführer 34 abgebremst. Das führt
dazu, daß der Faden zwischen der Leerhülse 7 und dem Bremsfadenführer 34 verschlappt
und dadurch einen Wickler bildet.
[0019] Durch andersartige Ausgestaltung und Anlage des Schwenkpunktes 33 mit Schwenkarm
32 sowie Schwenkfadenführer 34 läßt sich - wie Fig. 7 zeigt - ein Umschlingungswinkel
des Fadens an der Leerhülse 7 von ca. 270° oder mehr erreichen. Dabei wird die Fadenabsaugpistole
26 so gehalten, daß der Faden ohne Berührung der Leerhülse 7 zwischen dem Bremsfadenführer
34 und der Absaugpistole 26 geführt ist. Diese starke Umschlingung der Leerhülse hat
eine ebenfalls große Umschlingung und Bremswirkung des Fadens an den Bremsfadenführer
34 zur Folge. Außerdem befindet sich der Faden bereits sehr nahe an dem Fadenstück,
das der Leerhülse 7 zuläuft. Wenn nunmehr der Faden zwischen der Leerhülse 7 und dem
Bremsfadenführer 34 verschlappt, so besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß das
verschlappende Fadenstück 13, das die Neigung hat, sich an die Leerhülse anzulegen,
unter den ankommenden Faden gewickelt wird. Dies ist der typische Vorgang der Wicklerbildung,
der hier zum sicheren Fangen des Fadens an der Leerhülse 7 ausgenutzt wird.
[0020] Um die Bremswirkung des Bremsfadenführers 34 noch zu erhöhen, besitzt der Bremsfadenführer
eine Fadenlaufrille 35 mit unterschiedlichen Reibeigenschaften. In einem Umfangsbereich
mit einem relativ kleinen Zentriwinkel besitzt die Fadenlaufrille eine geringe Reibung.
In diesem Umfangsbereich 31 liegt der Faden an, solange er den Bremsfadenführer nur
mit geringem Winkel umschlingt. Dabei ist der Umfangsbereich 31 so angeordnet, daß
er bei der Schwenkbewegung des Schwenkarmes 32 zuerst in Kontakt mit dem Faden gerät.
An dem Umfangsbereich 31 schließt sich eine Schneidkerbe 36 an. Diese Schneidkerbe
ist sichelförmig ausgebildet und erstreckt sich mit zunehmender und sodann weider
abnehmender Tiefe von dem einen Ende des Umfangsbereiches 31 bis zum anderen. Die
Schneidkerbe 36 erstreckt sich mithin über einen Zentriwinkel, in den der Faden gerät,
wenn der Schwenkarm 32 und der Bremsfadenführer 34 die in Fig. 5 dargestellte, äußerste
Schwenklage erreichen. Dadurch, daß der Faden in die Schneidkerbe einläuft, wird eine
sehr starke, seitliche Bremskraft auf ihn ausgeübt, die je nach Ausgestaltung der
Schneidkerbe so weit gehen kann, daß der Faden abreißt bzw. zerschnitten wird.
[0021] Hierdurch wird das Verschlappen des Fadens zwischen dem Schwenkfadenführer 34 und
der Leerhülse 7 noch gefördert, so daß es sicher zu der beabsichtigten Wicklerbildung
an der Leerhülse kommt. Die Verschlappung kann auch dadurch noch gefördert werden,
daß die Leerhülse einen Fadenfangschlitz auf ihrem Umfang aufweist. Wenn der Kopffadenführer
21, der Hilfsfadenführer 11, die Laufrille 35 an Bremsfadenführer 34 sowie die Saugpistole
26 so axial positioniert sind, daß der Faden in die Fadenfangkerbe der Leerhülse läuft,
so übt die Fadenfangkerbe eine seitliche Klemmkraft auf den Faden aus. Dadurch wird
der Faden bei zunehmender Umschlingung der Leerhülse 7 sehr stark und fast formschlüssig
gefördert, so daß auf der Leerhülse 7 kein Schlupf mehr besteht. Dadurch wird die
Zugkraft, die die Leerhülse 7 auf den Faden ausübt, verstärkt und die Zugkraft zwischen
Schwenkfadenführer 34 und Leerhülse 7 dementsprechend vermindert.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0022] 1 Changiereinrichtung
2 Kehrgewindewelle
3 Changierfadenführer
4 Nuten
5 Geradführung
6 Faden
7 Hülse
7.2 Leerhülse
8 Kreuzspule
8.1 Vollspule
9.1 Spulspindel
9.2 Spulspindel
10 Drehrichtung
11 Hilfsfadenführer
12 translatorische Bewegungsrichtung (Pfeil) der Spulspindel 9.1
13 Fadenstück
14 translatorische Bewegungsrichtung (Pfeil) der Spulspindel 9.2
15 translatorische Bewegungsrichtung (Pfeil) der Spulspindel
16 Bewegungsrichtung des Hilfsfadenführers
17 Fangschlitz
18 Träger
19 Drehachse
20 Kontaktwalze
21 ortsfester Fadenführer
22 Richtung, Pfeil
23 Aushebblech
24 Bewegungsrichtung
25 Fangkerbe
26 Absaugeinrichtung, Saugpistole
27 Schere
28 Bewegungsrichtung Fadenführer 21
29 Axialbewegung
30 Schwenkbewegung
31 Umfangsbereich
32 Schwenkarm
33 Schwenkpunkt
34 Schwenkfadenführer
35 Fadenlaufrille
36 Schneidkerbe
37 Flügel, Mitnehmerarm
38 Flügel, Mitnehmerarm
39 Leitlineal
40 Getriebegehäuse
41
42 Rotor
43 Rotor
44
45 Mittelpunkt
46 Mittelpunkt
47 Drehrichtung
48 Drehrichtung
49
50
51
52
53
54 Anlaufebene, Anlaufschräge, Schräge
55 Abbindewulst
56 Fadenführungsschlitz
57 Fadenlaufebene
58 Grund des Fadenführungsschlitzes
1. Verfahren
zum Anlegen eines mit konstanter Geschwindigkeit angelieferten Fadens an eine Spulhülse,
die auf einer rotierenden Spulspindel aufgespannt ist, bei dem der angelieferte Faden
durch eine Abzugeinrichtung abgezogen und derart in Umfangskontakt mit einem Teilumfang
der Spulhülse gebracht wird, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Spulhülse auf dem
berührten Teilumfang und die Fadengeschwindigkeit gleichgerichtet sind, und daß der
Faden von der Spulhülse gefangen und zwischen Spulhülse und Abzugeinrichtung durchtrennt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
nachdem der faden (6) in Umfangskontakt mit der Spulhülse (7) gebracht worden ist,
die Fadenspannung bzw. Radengeschindigkeit des Fadens zwischen Spulhülse bzw. Fadengeschwindigkeit
des Fadens zwischen Spulhülse und Abzugeinrichtung (Saugpistole 26, Spulspindel 9.2
mit Vollspule 8) derart vermindert wird,
daß der Faden auf der Spulhülse (7) einen Wickler bildet und dadurch gefangen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenspannung bzw. Fadengeschwindigkeit dadurch herabgesetzt wird, daß die Abzugkraft
der Abzugeinrichtung derart herabgesetzt wird, daß der Faden verschlappt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden zwischen Spulhülse und Abzugeinrichtung der Einwirkung einer Fadenbremse
(35, 36) unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden zwischen Spulhülse und Abzugeinrichtung derart umgelenkt wird (Bremsfadenführer
34), daß er durch die Umlenkreibung abgebremst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden zwischen Spulhülse und Abzugeinrichtung derart umgelenkt wird, daß der Faden
zunächst die Spulhülse mit einem Umschlingungswinkel von mehr als 180°, vorzugsweise
mehr als 270°, umschlingt und sodann umgelenkt und ohne Berührung der Spulhülse zu
der Abzugeinrichtung geführt wir.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden abwechselnd auf eine von zwei Spulspindeln (9.1, 9.2) aufgewickelt wird,
welche Spulspindeln abwechselnd in eine vorgegebene Betriebsstellung gefahren werden,
daß zum Umwechseln des Fadens von der Spulspindel mit der vollen Spule (8) auf die
Spulspindel (9.2) mit der leeren Spulhülse (7) die letztgenannte Spulspindel in eine
Anlegposition gebracht wird, wobei die Anlegposition - in Fadenlaufrichtung - im
wesentlichen vor der Spulspindel mit der vollen Spule und auf derselben Seite des
Fadens derart liegt, daß die gemeinsame Axialebene der beiden Spulspindeln vom Fadenlauf
nicht durchstoßen wird,
daß der Faden aus der Changiereinrichtung (1) herausgehoben wird,
daß der Faden zwischen der Spulspindel (9.2) mit Leerhülse (7) und der Spulspindel
mit Vollspule (8) derart zu einer Schleife ausgezogen wird, daß er die Leerhülse (7)
auf einem Teilumfang umschlingt,
daß der Faden zwischen der Leerhülse (7) und der vollen Spule (8) axial derart geführt
wird, daß der Faden von der vollen Spule abfällt und auf der Spulhülse (7.1) der vollen
Spule (8) aufgewickelt wird.