[0001] Die Erfindung betrifft ein Handetikettiergerät mit einem mittels eines beweglichen
Griff betätigbaren Druckwerk, insbesondere einem mindestens zweizeiligen Bänderdruckwerk,
das bei Verschwenken des Griffs aus einer Ruhestellung in eine Druckstellung bewegt
wird, in der Typen des Druckwerks auf oberhalb einer Druckplatte angeordnete Etiketten
aufschlagen und diese bedrucken, mit einer um eine gehäusefeste, im vorderen Gehäuseteil
angeordnete Achse verschwenkbaren Schwinge und daran angeordnetem Farbwerk mit mindestens
einer Farbrolle, die während der Bewegung des Druckwerks so geführt wird, daß die
Farbrollen tangential an den Typen entlangstreifen, bevor diese auf die Etiketten
aufschlagen.
[0002] Bei dem durch die DE-OS 26 38 441 bekannten Handetikettiergerät dieser Art ist das
eine Farbrolle aufweisende Farbwerk an einer Swinge befestigt, die an einem Auge der
herausklappbaren Frontplatte des Gerätes schwenkbar gelagert ist. Diese Konstruktion
hat jedoch den Nachteil, daß das Farbwerk, nachdem es die Typen des Druckwerkes eingefärbt
hat, mit einem Teil aus dem vorderen Ende des Gerätegehäuses unmittelbar über der
Andrückwalze aus dem vorderen Ende des Gerätes heraussteht, also in unmittelbarer
Nähe des zu etikettierenden Gegenstandes. Dies ist insbesondere dann hinderlich, wenn
viele Gegenstände nacheinander in rascher Folge etikettiert werden sollen. Bei diesem
bekannten Gerät ist die Farbrolle an der Schwinge unmittelbar befestigt, so daß bei
einem Wechsel des Farbwerkes der Benutzer sich durch das direkte Hantieren mit der
Farbrolle die Hände mit der nur sehr schwer entfernbaren Druckfarbe be- schmutzt.
Da die Schwinge unmittelbar an der vorderen Frontplatte befestigt ist, können mit
diesem Farbwerk kaum mehr als zwei Typenreihen eingefärbt werden, die Kinematik der
Schwingbewegung der Schwinge erlaubt der Farbwalze nicht, weiter hinten in dem Druckwerk
vorgesehene Typenreihen, z.B. eine dritte oder vierte Typenreihe einzufärben.
[0003] Zwar ist aus der DE-OS 30 08 165 ein Gerät mit einer Schwinge bekannt, bei dem das
Farbwerk eine Einfärberolle und eine Vorratsrolle für die Farbe aufweist, die in
einem besonderen Rollenhalter gelagert sind, der am Ende der Schwinge um eine Achse
schwenkbar gelagert ist. Dieser Rollenhalter ragt in der Stellung, in der das Druckwerk
auf der Etikette aufsitzt, nicht aus dem vorderen Teil des Gerätegehäuses heraus,
sondern er verschwenkt sich um die eben erwähnte Achse und stellt sich zum Einfärben
der Typen erforderlichen waagerechten Lage in eine senkrechte Lage, in der er an der
vorderen Stirnseite des Druckwerkes zur Anlage kommt und wegen dieser vertikalen Stellung
in dem Raum zwischen Druckwerk und vorderer Gehäusewand Platz findet. Der Rollenhalter
ist auswechselbar. Aber auch bei diesem Gerät ist die Schwinge so angeordnet, daß
der Rollenhalter an der Unterfläche des Druckwerkes nicht weit nach hinten greifen
kann, weil seine durch die Schwinge erzwungene Kreisbahn in Ruhestellung der Teile
nicht flach, sondern mit einem verhältnismäßig großen Winkel an die Unterfläche des
Druckwerkes anschließt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handetikettiergerät der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß bei sehr sperrig bauenden Druckwerken, z.B. mehrzeiligen
Bänderdruckwerken, auch die hinteren Typenreihen sicher eingefärbt werden, daß aber
trotzdem eine raumsparende Konstruktion gewählt werden kann, bei der keinerlei Teile
während des Arbeitszyklus aus dem Gehäuse des Etikettiergerätes herausbewegt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer vorderen Frontplatte
22 des Gerätegehäuses in das Gehäuseinnere ragende, Gehäuseseitenwänden 25 benachbarte
Fortsätze 21 befestigt sind, daß in den Fortsätzen 21 die Schwinge 19 um eine gehäusefeste
Achse 20 in einem Abstand von der Frontplatte 22 schwenkbar gelagert ist, und daß
das Druckwerk 16 zumindest in Ruhestellung zwischen der gerätefesten Achse 20 benachbarte
Teile der Schwinge 19 eingreift.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, daß die in Form eines Kreissegmentes um die Anlenkachse
der Schwinge verlaufende Bewegungsbahn des Farbwerkes unterhalb der Achse mit waagerechter
Tangente und weiter hinten, dem Griff des Gerätes zu, mit einer Tangente verläuft,
die nur einen verhältnismäßig kleinen Winkel zu der Unterfläche des Druckwerks aufweist.
Die Konstruktion kann daher auf einfache Weise so getroffen werden kann, daß das Farbwerk
weit in Richtung auf den festen Handgriff des Etikettiergerätes zu das Druckwerk
untergreift und mehrere Typenreihen einfärben kann.
[0007] Außerdem erlaubt diese Lage der Schwenkachse der Schwinge auf einfache Weise eine
Konstruktion, die gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erlaubt, den Rollenhalter
des Farbwerkes nach dem Einfärben um etwa 90° zu verschwenken, damit das Farbwerk
in dem Raum zwischen dem vorderen Rand des Druckwerkes und der vorderen Gehäusewand
ohne Heraustreten von Teilen aus dem Gehäuse untergebracht werden kann, wenn das Druckwerk
auf das Etikett aufsetzt. Daher ist bei einer Ausführungsform der Erfindung der Rollenträger
an der Schwinge um eine zu deren gehäusefester Verschwenkachse parallele weitere Verschwenkachse
schwenkbar gelagert. Dies hat darüberhinaus den Vorteil, daß durch diese Verschwenkbarkeit
des Rollenträgers an der Schwinge ein zusätzlicher Freiheitsgrad in der Kinematik
der Elemente des Handetikettiergerätes zur Verfügung gestellt wird, der es ermöglicht,
auch im Bereich unterhalb des Druckwerkes für das Farbwerk eine optimale Bewegungsbahn
vorzusehen. Diese schwenkbare Anlenkung des Farbwerkes an die Schwinge erlaubt auch,
ein verhältnismäßig großes Farbwerk mit mehreren Farbwalzen vorzusehen, weil die durch
die zusätzliche Schwenkachse mögliche Schwenkung in eine raumsparende, z.B. senkrechte
Lage eine günstige Unterbringung des Farbwerkes erlaubt, sobald es die Unterfläche
des Druckwerkes verlassen hat. Ein großes Farbwerk mit mehreren Farbwalzen im Rollenhalter
hat den weiteren Vorteil, daß die Konstruktion so gewählt werden kann, daß die Typenzeilen
während des Einfärbevorganges mit mehreren Farbrollen in Kontakt kommen, so daß eine
vollkommende Einfärbung der Typenzeilen gewährleistet ist, auch wenn die Farbkraft
einer einzigen Rolle nicht mehr zum vollständigen Einfärben ausreichen sollte.
[0008] Die zusätzliche Verschwenkbarkeit des Rollenträgers kann bei Ausführungsformen der
Erfindung auch dazu benutzt werden, um an dieser Stelle eine Bohrung/Zapfen-Verbindung
vorzusehen, die als lösbare Rastverbindung ausgestaltet werden kann, so daß bei einem
Farbwerkwechsel in einfachster Weise der Rollenträger aus dieser Rastverbindung herausgenommen
und gegebenenfalls eingesetzt werden kann, so daß dieser Wechsel des Rollenträgers
auch von ungeübten Benutzern problemlos möglich ist.
[0009] Je größer der Abstand der gehäusefesten Schwenkachse der Schwinge von der Frontplatte
des Gerätes ist, je weiter also diese Achse im Umriß des Druckwerkes steht desto weiter
kann das Farbwerk an der Unterseite des Druckwerkes nach hinten greifen und desto
mehr Typenzeilen können vom Farbwerk eingefärbt werden. Trotzdem läßt sich eine Konstruktion
finden, in der das Farbwerk nach Verlassen der Unterseite des Druckwerkes vertikal
gestellt wird und daher raumsparend im vorderen Teil des Gehäuses verweilt, ohne daß
während des Arbeitszyklus Teile vorne aus dem Gerät vorstehen. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung greift das Druckwerk daher nicht nur zwischen der gehäusefesten Schwenkachse
benachbarte Teile der Schwinge und der Fortsätze ein, an denen die Schwingen schwenkbar
gelagert sind, sondern das Druckwerk greift in seiner Ruhestellung soweit zwischen
die Teile ein, in denen die Schwinge gelagert ist, daß die gehäusefeste Schwenkachse
selbst der Bewegungsbahn des Druckwerks innerhalb von dessen Umriß liegt.
[0010] Zwar ist durch die EP-A 165172 eine Anordnung bekannt, bei der das Farbwerk zwischen
Druckwerk und dem festen Griff des Hand etikettiergerätes in der Mitte des Gerätes
angeordnet ist, dies bedingt jedoch eine ganz andere Konstruktion des Handetikettiergerätes
und hat darüberhinaus den Nachteil, daß das Farbwerk, das einen Verschleißartikel
des Farbwerkes darstellt, nicht leicht zugänglich ist, insbesondere nicht wie bei
Ausführungsformen der Erfindung durch einfaches Herausklappen der vorderen Frontplatte.
[0011] Diese Maßnahme, die dadurch möglich wird, daß Wangen der Schwinge jeweils an ihre
Außenseite schwenkbar gelagert sind, eröffnet weitere konstruktive Möglichkeiten eines
extrem kompakten Bewegungablaufs im Inneren des Handetikettiergeräts, weil nun die
verschiedenen verschwenkbaren Elemente, von der Seite betrachtet, ineinander laufen
können, ohne sich gegenseitig zu behindern.
[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Schwenkmittel
eine Zapfenverbindung und eine Zapfen-Kulissen-Führung auf.
[0013] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Schwinge nicht nur um die Verschwenkachse
gedreht wird sondern während ihrer Drehung auch geführt wird.
[0014] Die beiden Zapfenverbindungen sind darüber hinaus leicht herzustellen, so daß das
erfindungsgemäße Gerät leicht montiert und gegebenenfalls zu Servicezwecken auch wieder
demontiert werden kann.
[0015] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung entspricht der Abstand
der Verschwenkachse von der Frontplatte etwa der Höhe des Rollenträgers.
[0016] Diese Maßnahme erleichtert eine Konstruktion, bei der die Schwinge mit dem Farbwerk
in der Druckstellung des Druckwerks vollkommen in den Zwischenraum zwischen der Vorderseite
des Druckwerks und der Frontplatte einläuft, ohne daß irgendwelche Teile über die
Außenkontur des Gehäuses des Handetikettiergeräts vorstehen. Die an sich bekannte
Anordnung des Farbwerks hinter der Frontplatte des Handetikettiergeräts hat den Vorteil,
daß ein Wechsel des Farbwerks an dieses leicht zugänglichen Stelle einfach möglich
ist.
[0017] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Rollenträger vorzugsweise
mindestens zwei Farbrollen gelagert, die mit radialen Scheiben versehen sind und die
Scheiben laufen auf einer Oberfläche des Druckwerks bei dessen Bewegung.
[0018] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Farbrollen des Farbwerks in einer reproduzierbaren
Weise, nämlich mit verhältnismäßig hart ausgebildeten Scheiben an Gegenflächen des
Druckwerks geführt werden. Gegenüber bekannten Führungen, die darin bestehen, daß
die weichen Farbrollen selbst an der Typenzeilenseite des Druckwerks entlanglaufen,
hat dies den Vorteil, daß eine Führung mit harten und abriebfesten Elementen (Scheiben/Oberflächen)
erreicht wird, außerdem ist eine Berührung der Farbrollen bei der erfindungsgemäßen
Führung nur in Kontakt mit den Typenzeilen erforderlich, ohne daß zu Führungszwecken
noch weitere Flächen von den Farbrollen berührt werden müßten, was zu unnötigem Farbverlust
führt.
[0019] Bei einer Variante dieses Ausführungsbeispiels begrenzen die Scheiben die Farbrollen
seitlich und laufen auf seitlichen Schultern des Druckwerks.
[0020] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch beidseitige Führung des Farbwerks ein besonders
sicherer Lauf ohne die Gefahr eines Verkantens des Farbwerks gewährleistet ist.
[0021] Bei einer weiteren Variante dieses Ausführungsbeispiels laufen die Scheiben in einer
ersten Bewegungsphase des Druckwerks auf seitlichen Schultern einer Unterseite des
Druckwerks im wesentlichen horizontal und in einer zweiten Bewegungsphase auf seitlichen
Schultern einer Vorderseite des Druckwerks im wesentlichen vertikal.
[0022] Die Maßnhame hat den wesentlichen Vorteil, daß die Druckzeilenseite des Druckwerks,
die aufgrund des verhältnismäßig großen Radius der kreisförmigen Bewegungsbahn des
Druckwerks nahezu stets horizontal verläuft, in der ersten Bewegungsphase optimal
eingefärbt werden kann, weil mehrere Farbrollen über sämtliche Druckzeilen laufen,
während andererseits in der zweiten Bewegungsphase das Farbwerk nach oben in den
Zwischenraum zwischen Druckwerk und Frontplatte einschwenken und dort unter geringster
Raumbeanspruchung verschwinden kann.
[0023] Besonders bevorzugt ist, wenn dabei beim Übergang von der ersten zur zweiten Bewegungsphase
eine untere vordere Ecke des Druck werks in einer Einbuchtung von Seitenteilen des
Rollenträgers greift.
[0024] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine gezielte und definierte Umlenkung in der
Bewegungsbahn des Farbwerks erreicht wird.
[0025] Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung ist der Rollenträger mit seitlichen
Zapfen in Bohrungen der Wangen gelagert und von mindestens einer Bohrung führt eine
Schrägfläche zur Bildung eines größeren Freimaßes zwischen den Wangen zu einer Begrenzungskante
der Wangen.
[0026] Die Maßnahme hat den wesentlichen Vorteil, daß der Rollenträger mit einem Handgriff
in die Schwinge eingeklipst und auch leicht wieder aus dieser entnommen werden kann,
weil lediglich die seitlichen Zapfen auf die Schrägflächen aufgesetzt und der Rollenträger
seitlich eingeschoben werden muß, wobei sich die Wangen dann elastisch spreizen und
die Zapfen in die Bohrungen gleiten können.
[0027] Besonders bevorzugt ist ferner, wenn der Rollenträger und die Schwinge mit Anschlägen
zur Begrenzung der Drehbewegung des Rollenträgers relativ zur Schwinge versehen sind.
[0028] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in beiden Endlagen der Bewegungsbahn des Farbwerks
eine definierte Position durch Erreichen der Anschläge gewährleistet ist.
[0029] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß der Rollenträger mit einem Griffstück und mit ersten formschlüssigen Mitteln
versehen ist, die mit zweiten formschlüssigen Mitteln der Schwinge derart zusammenwirken,
das der Rollenträger mittels des Griffstücks nur in einer einzigen definierten Lage
in die Schwinge einsetzbar ist.
[0030] Die Maßnahme hat den Vorteil, daß der Rollenträger mit einem Griff in die Schwinge
eingesetzt werden kann und zwar nur in der jeweils korrekten Position, so daß auch
ungeübte Benutzer nicht versehentlich eine falsche Einbaulage wählen, in der das Farbwerk
z. B. falsch herum eingesetzt ist und damit das Druckwerk nicht funktionsfähig ist.
[0031] Bei einer weiteren bevozugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwinge annäherungsweise
parallel zu Seitenwänden des Handetikettiergeräts verlaufenden Fortsätzen eine Frontplatte
verschwenkbar gelagert, die an einem dem beweglichen Griff gegenüberliegenden Ende
des Handetikettiergeräts angeordnet ist.
[0032] Die Maßnahme hat den Vorteil, daß durch einstückige Ausbildung der Fortsätze mit
der Frontplatte eine besonders leichte Montage möglich ist, weil keine gesonderten
Mittel erforderlich sind, um die Schwenklagerung der Schwinge herzustellen. Bsonders
bevorzugt ist dabei, wenn die Frontplatte mit der Schwinge nach vorne vom Handetikettiergerät
weg schwenkbar ist.
[0033] Diese Maßnahme hat den wesentlichen Vorteil, daß die Frontplatte zusammen mit der
Schwinge und dem Farbwerk durch Herausklappen der Frontplatte freigelegt werden kann,
so daß eine Entnahme bzw. ein Wiedereinsetzen des Farbwerks problemlos auch für einen
ungeübten Benutzer möglich ist.
[0034] Besonders bevorzugt ist in diesem Falle, wenn die Frontplatte um eine Achse an der
Unterseite des Handetikettiergeräts schwenkbar ist, weil dann diese Achse gleichzeitig
als Drehachse für eine Andrückwalze des Handetikettiergeräts genutzt werden kann.
[0035] Bei weiteren Varianten dieses Ausführungsbeipiels ist die Frontplatte mit einem
Fenster versehen und durch Hereingreifen in das Fenster durch Lösen elastischer Rastmittel
vom Handetikettiergerät weg klappbar.
[0036] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das Fenster ein nicht-vorstehendes Griffelement
ist, daß die Handhabung des Handetikettiergeräts im übrigen nicht beeinträchtigt,
wobei zu berücksichtigen ist, daß insbesondere bei schnellem Serienetikettieren
das Gerät mit hoher Geschwindigkeit vom Benutzer bogenförmig geführt wird und daher
immer die Gefahr besteht, daß vom Gehäuse abstehende Elemente bei einem versehentlichen
Anstoßen abgebrochen oder beschädigt werden.
[0037] Bei einer weiteren bevorzugten Variante dieser Ausführungsbeispiele ist zwischen
Frontplatte und Schwinge eine Feder angeordnet, die die Schwinge ein einer Richtung
von der Frontplatte weg belastet.
[0038] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß beim Herausklappen der Frontplatte die Schwinge
mit dem Farbwerk selbsttätig ausfährt und daher dem Benutzer ein besonders leichter
Zugriff möglich ist, um das Farbwerk auszutauschen. Andererseits gewährleistet die
Feder den erforderlichen Anpressdruck, um das Farbwerk in der bereits geschilderten
Weise am Druckwerk zu führen.
[0039] Schließlich ist noch eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei der die Frontplatte
mit ihrer Innenseite einerseits und die Schwinge sowie der Rollenträger mit ihrer
Unterseite andererseits in der Form aneinander angepaßt sind. Diese Maßnahme hat
den Vorteil, daß sich in der Endstellung der Bewegungsbahn die Schwinge mit dem Farbwerk
optimal an die Innenseite der Frontplatte anlegen kann, so daß der Platzbedarf minimal
ist.
[0040] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0041] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch erläuterten
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderer
Kombination oder Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegender
Erfindung zu verlassen.
[0042] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a Eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Handetikettiergeräts, teilweise
aufgebrochen;
Fig. 1b eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1a, jedoch von der gegenüberliegenden Seite
gesehen;
Fig 2 eine Seitenansicht, geschnitten und zwar entlang der Achse II-II von Fig. 3
durch eine Frontplatte eines erfindungsgemäßen Handetikettiergeräts;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Frontplatte der Fig. 2, teilweise aufgebrochen und
geschnitten und zwar in zwei Schnittebenen entlang der Achsen IIIa-IIIa (linke Hälfte)
und IIIb-IIIb (rechte Hälfte) von Fig. 7;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht, in vergrößertem Maß stab, eines Farbwerks eines
erfindungsgemäßen Handetikettiergeräts;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung des Farbwerks der Fig. 4 in der Achse V-V von Fig.
4;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht, in vergrößertem Maßstab, einer Schwinge eines
erfindungsgemäßen Handetikettiergeräts, mit abgebrochen dargestelltem, eingesetztem
Farbwerk;
Fig. 7 eine ausschnittsweise Schnittdarstellung in der Achse VII-VII von Fig. 1 durch
das vorderteil eines erfindungsgemäßen Handetikettiergeräts zur Veranschaulichung
einer ersten Bewegungsphase, nämlich einer Ausgangsstellung eines Bewegungszyklus;
Fig. 8 -10 drei weitere, noch weiter schematisierte Darstellungen von Bewegungsphasen
des Handetikettiergeräts.
[0043] Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf sämtliche Figuren und gleiche Elemente
sind jeweils mit denselben Bezugszahlen versehen.
[0044] In den Fig. 1a und 1 b ist ein Handetikettiergerät 10 gesamthaft zu erkennen. Das
Handetikettiergerät 10 weist ein Gehäuse 11, üblicherweise ein Kunststoffgehäuse,
auf, das an der Rückseite in einem gehäusefesten Griff 12 ausläuft. An der Rückseite
des Gehäuses 11 ragt unten aus diesem ein beweglicher Griff 13 heraus, der um eine
erste Achse 14 schwenkbar ist. Im Inneren des Gehäuses 11 setzt sich der bewegliche
Griff 13 jenseits der ersten Achse 14 in zwei seitliche flache Arme 15 fort, die zum
Betätigen eines Druckwerks 16 im vorderen Bereich des Gehäuses 11 dienen. In der in
Fig. 1a dargestellten Ruhestellung des Handetikettiergeräts 10 bei vollständig ausgefahrenem
beweglichen Griff 13 befindet sich das Druckwerk 16 in einer oberen Endstellung an
einem nicht näher dargestellten Anschlag.
[0045] Unterhalb des Druckwerks 16 ist ein Farbwerk 17 zu erkennen, das um eine zweite horizontale
Achse 18 in einer Schwinge 19 schwenkbar gelagert ist. Die Schwinge 19 ist ihrerseits
um eine dritte horizontale Achse 20 schwenkbar, die durch rechtwinklig zu einer Frontplatte
22 angeordnete plattenartige Fortsätze 21 verläuft. Die Fortsätze 21 weisen ferner
eine Kulisse 23 auf, in der ein erster Zapfen 24 der Schwinge 19 läuft. Die Fortsätze
21 verlaufen im wesentlichen parallel zu Seitenwänden 25 des Gehäuses 11.
[0046] Fig. 1b zeigt, daß es sich beim dargestellten Ausführungsbeispiel um ein Handetikettiergerät
10 mit einem Druckwerk 16 handelt, das als zweizeiliges Bänderdruckwerk ausgebildet
ist. Hierzu sind in der Nähe der Oberseite des Handetikettiergeräts 10 zwei hinteinander
angeordnete Einstellräder 26, 26a vorgesehen, die sich unterhalb von an der Oberseite
vorgesehenen Fenstern 27, 27a befinden.
[0047] Beim Drehen der Einstellräder 26, 26a werden Typenbänder 28, 28a bewegt, die zum
einen um koaxial mit den Einstellrädern 26, 26a angeordnete, in Fig. 1b nicht dargestellte
Räder und zum anderen um Räder 29, 29a an der Unterseite des Druckwerks 16 verlaufen.
Durch Drehen der Einstellräder 26, 26a kann jeweils eine definierte Drucktype an
die Unterseite des Druckwerks 16 gebracht werden und das zugehörige Symbol wird in
den Fenstern 27, 27a angezeigt.
[0048] Die Einstellräder 26, 26a können senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1b axial bewegt
werden, um in der Darstellung der Fig. 1b hintereinander angeordnete Typenbänder jeweils
einzeln zu betätigen. Bei einem typischen Ausführungsbeispiel können z.B. jeweils
zehn derartige Typenbänder 28, 28a hintereinander angeordnet sein, wobei jedes Typenband
z.B. achtundzwanzig verschiedene Typen trägt. Das Druckwerk 16 kann somit an seiner
Unterseite zwei, drei oder mehr zehnstellige Typenzeilen aufweisen.
[0049] In Fig. 2 und 3 erkennt man, daß die Frontplatte 22 um eine vierte horizontale Achse
30 vom Gehäuse 11 weg schwenkbar ist. Die Frontplatte 22 weist an ihrer Oberseite
ein Fenster 31 auf, das so dimensioniert ist, daß ein Benutzer mit einem Finger in
dieses Fenster hereingreifen und die Frontplatte 22 um die vierte Achse 30 verschwenken
kann. Zur sicheren Halterung der Frontplatte 22 im Gehäuse 11 dienen zum einen eine
Führungsleiste 32 oberhalb der Oberkante des Fensters 31 sowie zwei seitliche Rastnasen
33, die sich neben dem Fenster 31 an den Rändern der Frontplatte 22 befinden und im
eingeschwenkten Zustand der Frontplatte 22 hinter zugehörige formschlüssige Mittel
des Gehäuses 11 greifen. Die Elastizität dieser Rastnasen 33 ist so bemessen, daß
man die Frontplatte 22 unter Überwindung eines geringfügigen mechanischen Widerstandes
durch Hineingreifen in das Fenster 31 herausklappen kann.
[0050] Unterhalb des Fenster 31 ist ein horizontal verlaufender Stab 32 angeordnet, um den
eine Schenkelfeder 35 gewickelt ist. Ein erstes Ende 36 der Schenkelfeder 35 liegt
an einer Innenseite 37 der Frontplatte 22 an, während ein zweites Ende 38 in eine
Nut 39 der in Fig. 2 gestrichelt angedeuteten Schwinge 19 greift. Die Nut 39 ist mit
weiteren Einzelheiten auch in Fig. 6 zu erkennen. Im herausgeschwenkten Zustand der
Frontplatte 33 bewirkt die Schenkelfeder 35, daß die Schwinge 19 sich selbstätig
in die Fig. 2 dargestellte Stellung bewegt.
[0051] In Fig. 3 erkennt man, daß das Farbwerk 17 mit mindestens einer typischerweise zwei
Farbrolle 45 versehen ist, die seitlich von radialen Scheiben 46 begrenzt werden.
Die radialen Scheiben 46 haben einen größeren Durchmesser als die Farbrolle 45. Das
Druckwerk 16 ist an seinem unteren und an seinem vorderen Rand mit Schultern 47a,
47b versehen, die deutlich auch in Fig. 1b zu erkennen sind. Diese Schultern 47a,
47b sind so dimensioniert und die Anordnung des Farbwerks 17 zum Druckwerk 16 ist,
wie weiter unten noch im einzelnen erläutert werden wird, so gewählt, daß die radialen
Scheiben 46 an den Schultern 47a, 47b entlang laufen.
[0052] Man erkennt in Fig. 3 auch deutlich, daß die schwenkbare Lagerung der Schwinge 19
in den Fortsätzen 21 einerseits und die schwenkbare Lage des Farbwerks 17 in der Schwinge
19 andererseits jeweils durch Zapfen/Bohrung-Verbindungen hergestellt ist, wie dies
noch erläutert werden wird.
[0053] In den Fig. 4 und 5 ist das Farbwerk 17 in weiteren Einzelheiten zu erkennen. Ein
in Seitenansicht im wesentlichen U-förmiger Rollenträger 50 ist mit Seitenteilen
51 versehen. In den Seitenteilen 51 sind jeweils zwei voneinander beabstandete Bohrungen
52 angeordnet, in die zweite Zapfen 53 der radialen Scheiben 46 greifen. Zwischen
den zweiten Zapfen 53 befindet sich an jedem Seitenteil 51 jeweils ein dritter Zapfen
54, der zum Einsetzen des Rollenträgers 50 in die Schwinge 19 dient.
[0054] In der in Fig. 4 rechten Hälfte der Seitenteile 51 und zwar an deren Außenseite befindet
sich unten eine horizontal verlaufende Leiste als unterer Anschlag 55 und als seitlicher
Anschlag 56 geht der untere Anschlag 55 in ein mit Griffrillen 57 versehenes Griffstück
58 über, das durch eine vordere Verdickung der Seitenteile 51 gebildet ist.
[0055] Die Seitenteile 51 sind an ihrer Innenseite oberhalb der Bohrungen 52 mit ersten
Schrägflächen 59 versehen. Die Schrägflächen 59 ergeben am oberen Rand der Seitenteile
51 ein etwas vergrößertes Freimaß, so daß Farbrollen 45 mit radialen Scheiben 46
und daran angesetzten zweiten Zapfen 53 von oben ohne mechanischen Widerstand zwischen
die Seitenteile 51 eingesetzt werden können. Drückt man nun die Farbrollen 45 nach
unten in den Rollenträger 50 hinein, so spreizen sich die Seitenteile 51 geringfügig
elastisch nach außen, bis die zweiten Zapfen 53 in die Bohrungen 52 rutschen, so daß
die Farbrollen 45 nunmehr fixiert und drehbar gelagert sind.
[0056] Ein Boden 60 mit beidseits zur Mittelachse gewölbten Abschnitten läuft zwischen
den Farbrollen 45 in eine spitze Kante 61 nach oben aus. De Raum zwischen den gewölbten
Bereichen des Bodens 60 ist, abgesehen von einer Längsrippe 62 und mehreren beabstandeten
Querrippen 63 von Einbauten frei. Schließlich erkennt man aus den Fig. 4 und 5 noch
deutlich, daß die Oberkanten der Seitenteile 51 mit einer bogenförmigen Einbuchtung
64 versehen sind, auf deren Bedeutung weiter unten zu Fig. 9noch ausführlich eingegangen
wird.
[0057] Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung die Schwinge 19. Man erkennt, daß die
Schwinge 19 zwei seitliche Wangen 70 aufweist, die an ihrem in Fig. 6 linken Rand
mit einem oberen vierten Zapfen 71 und einem unteren, nämlich dem ersten Zap fen
24 versehen sind, die von den Wangen 70 nach außen abstehen. Die Zapfen 27, 71, sind
auch in Fig. 2 und Fig. 3 linke Hälfte zu erkennen und man sieht, daß der Zapfen 71
in der dritten Achse 20 liegt und dort in einer entsprechenden Bohrung in den Fortsätzen
21 angeordnet ist.
[0058] Die Wangen 70 sind über eine kreisbogenförmige Verbindung an ihrer linken Unterseite
in Fig. 6 miteinander verbunden und die Verbindung 73 läuft nach rechts vorne in einen
hochstehenden Steg 74 aus. Wie weiter unten noch gezeigt werden wird, hat diese Verbindung
der Wangen 70 lediglich im linken unteren Bereich den Sinn, daß die Verbindungelemente
73 und 74 außerhalb der Bewegungsbahn des Druckwerks liegen, wenn sich dieses während
des Betriebes bewegt.
[0059] Die Wangen 70 laufen in der Darstellung der Fig. 6 nach rechts in Kragarme 75 aus,
die mit Bohrungen 76 versehen sind. In die Bohrungen 76 fassen die dritten Zapfen
54 des Rollenträgers 50 in der zweiten Achse 18.
[0060] Auf der Oberseite der Kragarme 75 sind quaderförmige Anschläge 77 vorgesehen, die
beim Verschwenken des Rollenträgers 50 um die zweite Achse 18 in Gegenuhrzeigerichtung
an den seitlichen Anschlägen 56 der Seitenteile 51 zur Anlage kommen. Entsprechend
liegt der untere Anschlag 55 in der in Fig. 6 dargestellten Ruhestellung an einer
Unterkante 80 der Kragarme 75 an, so daß insgesamt die Drehbewegung des Rollenträ
gers 50 um die zweite Achse 18 auf diesen Schwenkbereich von beispielsweise 40° beschränkt
ist.
[0061] Von Vorderkanten 78 der Kragarme 75 führen horizontale zweite Schrägflächen 79 bis
hin zu den Bohrungen 76. Durch seitliches Ergreifen des Rollenträgers 50 am Griffstück
58 kann nun ein Farbwerk 17 von rechts in Fig. 6 zwischen die Kragarme 75 der Schwinge
19 eingeführt werden. Aufgrund des größeren Freimaßes, daß durch zweiten Schrägflächen
79 im Bereich der Vorderkanten 78 gebildet wird, laufen die dritten Zapfen 54 der
Rollenträger 50 ohne mechanischen Widerstand zwischen die zweiten Schrägflächen 79
ein. Die Kragarme 75 spreizen sich nun elastisch nach außen auf, bis die dritten
Zapfen 54 in die Bohrungen 76 einrasten.
[0062] Während dieser Einführbewegung des Farbwerks 17 in die Schwinge 19 dient der untere
Anschlag 55 mit der Unterkante 80 gleichzeitg als Führung, so daß die dritten Zapfen
54 in der richtigen Höhe in den Bereich der Bohrungen 76 gelangen.
[0063] Um ein sicheres Einführen weiter zu fördern, läuft die zweite Schrägfläche 79 nicht
über die gesamte Höhe der Vorderkante 78 durch, es bleibt vielmehr ein unteres Ende
81 der Kragarme 75 in voller Breite stehen, so daß eine kleine vordere Stirnfläche
82 an den unteren Enden der Vorderkanten 78 stehenbleibt, an deren unterer Kante ein
vorderes Ende 83 der als unterer Anschlag 55 dienenden Leiste des Seitenteils 51 des
Rollenträges 50 einlaufen kann.
[0064] In den Fig. 7 bis 10 sind Bewegungsphasen von Druckwerk 16 und Farbwerk 17 beim erfindungsgemäßen
Handetikettiergerät 10 dargestellt.
[0065] Fig. 7 zeigt die Ausgangslage, in der der bewegliche Griff 13 voll ausgeschwenkt
ist und unter der Kraft einer nicht dargestellten Feder an einem ebenfalls nicht
dargestellten Anschlag anliegt. Das Druckwerk 16 befindet sich in der oberen Endstellung,
in der seine Vorderkante 85 nahezu vertikal verläuft. Eine untere vordere Ecke 86
bildet den Übergang zu einer Unterkante 87 des Druckwerks 16. In dieser Ausgangsposition
liegt die dritte Achse 20 näherungsweise in einer Flucht mit der Vorderkante 85 und
die Unterkante 87 befindet sich etwas oberhalb des ersten Zapfens 24 in seiner unteren
Endstellung am Rande der viertelkreisförmigen Kulisse 23.
[0066] Das Farbwerk 17 ist mit zwei nebeneinander angeordneten Farbrollen 45, 45ʹ versehen,
von denen sich die rechte Farbrollen 45ʹ außerhalb der als Beispiel dargestellten
vier Zeilen von Drucktypen 48 befindet, während sich die linke Farbrolle 45 im Bereich
der zeiten Druckzeile befinden mag.
[0067] Man erkennt in Fig. 7 auch weitere Einzelheiten des Handetikettiergeräts 10, nämlich
eine spitze Umlenkkante 90 unterhalb der zuvor beschriebenen Elemente. Um die Umlenkkante
90 herum ist ein Trägerband 91 geführt, das in einer schematisch angedeuteten Richtung
92 zu einer nicht dargestellten Fördereinrichtung, beispielsweise einer Förderwalze,
geführt ist. Auf dem Trägerband 91 befinden sich Etiketten 93, 93ʹ , wobei sich das
letztgenannte Etikett 93ʹ bereits weitgehend vom Trägerband 91 gelöst hat und mittels
einer Andrückrolle 94 auf einen nicht dargestellten Gegenstand aufgedrückt werden
kann.
[0068] Vor der Umlenkkante 91, in Förderichtung des Trägerbandes 91 gesehen, befindet sich
eine leicht ansteigende Druckplatte 95, die so geneigt ist, daß ihre Verlängerung
vorzugsweise durch die erste Achse 14 führt, wenn auch die Verlängerung der Unterkante
97 des Druckwerks 16 durch diese erste Achse 14 läuft.
[0069] Wird nun der bewegliche Griff 13 soweit eingezogen, daß der erste Zapfen 24 etwa
die Hälfte des Weges der Kulisse 23 durchläuft (Fig.8) bewegt sich das Druckwerk
16 um die erste Achse 14 herum in Richtung eines Pfeiles 100 nach unten. Aufgrund
dieser Drehbewegung wird die Schwinge 19 in Richtung eines Pfeiles 101 um die dritte
Achse 20 verschwenkt. Das Farbwerk 17 läuft nahezu linear in Richtung eines Pfeiles
102 nach links, vollführt dabei jedoch eine leichte Drehbewegung um die zweite Achse
18 in Richtung eines Pfeils 103 in Uhrzeigerrichtung. Die Führung des Farbwerks 17
erfolgt in dieser Bewegungsphase dadurch, daß die radialen Scheiben 46 auf der Schulter
47b der Unterkante 87 des Druckwerks 16 laufen.
[0070] Fig. 9 zeigt eine weitere Bewegungsphase, bei der sich das Druckwerk 16 noch etwas
weiter in Richtung des Pfeiles 100 nach unten abgesenkt hat. Während sich die Position
der Schwinge 19 nur dadurch etwas verändert hat, daß sie sich in Richtung des Pfeiles
101 um die dritte Achse 20 gedreht hat, so daß der erste Zapfen 24 nunmehr etwa zwei
Drittel seines Weges in der Kulisse 23 zurückgelegt hat, hat sich das Farbwerk 17
durch eine Drehung um nahezu 45° um die zweite Achse 18 in Richtung des Pfeiles 103
erheblich verschwenkt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Druckwerk 16 im Bereich
seiner unteren vorderen Ecke 86 im Übergang von der unteren Schulter 47b zu vorderen
Schulter 47a in die Einbuchtung 64 des Seitenteils 51 des Rollenträgers 50 fasst,
wodurch die zuvor durch zwei Auflagepunkte auf den radialen Scheiben 46 mit der unteren
Schulter 47b gebildete Führung aufgehoben wurde. Aufgrund dessen kann das Farbwerk
17 an der unteren vorderen Ecke 46 um diese Ecke herum aus einer nahezu horizontalen
Bewegungsbahn (vergl. Pfeil 102 in Fig. 8) in eine nahezu vertikale Bewegungsbahn
(vergl. Pfeil 104 in Fig. 10) übergehen.
[0071] Fig. 10 zeigt den Endzustand, in dem das Druckwerk 16 mit den Drucktypen 48 bzw.
den Typenzeilen auf das Etikett 93 oberhalb der Druckplatte 95 aufschlägt. Das Farbwerk
17 befindet sich in einer im wesentlichen vertikalen Position, in der die radialen
Scheiben 46 durch Anlage an der vorderen Schulter 47a des Druckwerks 16 sich noch
ein Stück in Richtung des Pfeils 104 nach oben bewegt haben, hinter sich den Weg für
das Druckwerk 16 in seine untere Endstellung freigebend. Auch die Schwinge 19 hat
ihre Endstellung erreicht, wie man aus dem am oberen Ende der Kulisse 23 befindlichen
ersten Zapfen 24 erkennen kann. Die Unterseite des Druckwerks 17 und der Schwinge
19 sind so ausgebildet, daß sie sich optimal an die Kontur der Innenseite 37 der Frontplatte
22 anpassen. Dies ermöglicht, daß das Farbwerk 17 mit allen zu seiner Bewegung erforderlichen
Elementen im Zwischenraum zwischen der Vorderkante des Druckwerks 16 und der Frontplatte
22 Platz hat und keinerlei Komponenten aus dem Gehäuse des Handetikettiergeräts 10
herausragen.
[0072] Da die Schwinge 19 als U-förmiges Teil ausgebildet ist und die Achse 20 nur durch
in Bohrungen eingreifende Achsbolzen 71 gebildet ist, kann der vordere Teil des Druckwerks
16 bereits in Ruhestellung (Fig.7) zwischen die Wangen 70 der Schwinge 19 eintreten
und damit der Rollenträger 50 weit in Fig. 7 nach rechts vorstehen und vier und mehr
Druckzeilen zum Einfärben untergreifen. In Druckstellung (Fig.10) greift der vordere
Teil des Druckwerkes noch viel weiter zwischen die Wangen 70 der Schwinge 10 ein.
Durch Aufspreizen der Wangen 70 im Bereich der Bohrungen 76 können die Bolzen 54 außer
Eingriff gebracht und damit das Farbwerk 17 mit den Farbwalzen 45 abgenommen und,
z.B. bei Erschöpfung der Druckfarbe, ausgewechselt werden. Die von der Frontplatte
22 etwa rechtwinklig nach innen abstehenden, plattenartigen Fortsätze 21 sind so
elastisch, daß sie sich an ihrem inneren Rand im Bereich der Achse 20 federnd aufbiegen
lassen, so daß der Bolzen 24 aus der Kulisse 23 und der Achsbolzen 71 aus der Bohrung
der Achse 20 frei kommt und die Schwinge 19 von den Fortsätzen 21 abgenommen werden
kann. Dies wird durch die Elastizität der Wangen 70 unterstützt. Dmit ist die Montage
bei Herstellung und Instandsetzung sehr einfach und ohne Werkzeug auch außerhalb einer
Werkstatt durchzuführen.
1. Handetikettiergerät (10) mit einem mittels eines beweglichen Griffs (13) betätigbaren
Druckwerk (16), insbesondere einem mindestens zweizeiligen Bänderdruckwerk, das bei
Verschwenken des Griffs (13) aus einer Ruhestellung in eine Druckstellung bewegt wird,
in der Typen (48) des Druckwerks (16) auf oberhalb einer Druckplatte (95) angeordnete
Etiketten (93) aufschlagen und diese bedrucken, mit einer um eine gehäusefeste im
vorderen Gehäuseteil angeordnete Achse (20) verschwenkbaren Schwinge (19) und Farbwerk
(17), das während der Bewegung des Druckwerks (16) so geführt wird, daß mindestens
eine Farbrolle (45) tangential an den Typen (48) entlangstreift, bevor diese auf die
Etiketten (93) aufschlagen, dadurch gekennzeichnet, daß in einer vorderen Frontplatte
(22) des Gerätegehäuses in das Gehäuseinnere ragende, Gehäuseeitenwänden (25) benachbarte
Fortsätze (21) befestigt sind, daß in den Fortsätzen (21) die Schwinge (19) um eine
gehäusefeste Achse (20) in einem Abstand von der Frontplatte (22) schwenkbar gelagert
ist, und daß das Druckwerk (16) zumindest in Ruhestellung zwischen der gerätefesten
Achse (20) benachbarte Teile der Schwinge (19) eingreift.
2. Handetikettiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rollenträger
(17) an der Schwinge (19) um eine zu deren gehäusefester Verschwenkachse (20) parallele
weitere Verschwenkachse (18) schwenkbar gelagert ist.
3. Handetikettiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschwenkachse
(20) in der Bewegungsbahn des Druckwerks (16) innerhalb von dessen Umriß liegt.
4. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Lagerung der Schwinge (19) Schwenkmittel eine Zapfenverbindung (20, 71) und eine
Zapfen-Kulissen-Führung (23, 24) aufweisen.
5. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Verschwenkachse (20) von der Frontplatte (22) etwa der Höhe der Schwinge
(19) in Ruhelage (Fig.7) entspricht.
6. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Farbrolle mit radialen Scheiben (46) versehen ist und daß die Scheiben
(46) auf einer Oberfläche des Druckwerks (16) bei dessen Bewegung laufen.
7. Handetikettiergerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(46) die Farbrollen (45) seitlich begrenzen und auf seitlichen Schultern (47a, 47b)
des Druckwerks (16) laufen.
8. Handetikettiergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(46) in einer ersten Bewegungsphase des Druckwerks (16) auf seitlichen Schultern (47b)
einer Unterseite des Druckwerks (16) im wesentlichen horizontal und in einer zweiten
Bewegungsphase auf seitlichen Schultern (47a) einer Vorderseite des Druckwerks (16)
im wesentlichen vertikal laufen.
9. Handetikettiergerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Übergang
von der ersten zur zweiten Bewegungsphase eine untere vordere Ecke (86) des Druckwerks
(16) in eine Einbuchtung (64) von Seitenteilen (51) des Rollenträgers (50) greift.
10. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rollenträger (50) in seiner Verschwenkachse (18) mit seitlichen Zapfen (54)
in Bohrungen (76) der Wangen (70) gelagert ist und daß von mindestens einer Bohrung
(76) eine Schrägfläche (79) zur Bildung eines größeren Freimaßes zwischen den Wangen
(70) zu einer Begrenzungskante (78) der Wangen (70) führt.
11. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rollenträger (50) und die Schwinge (19) mit Anschlägen (55, 56, 77) zur Begrenzung
der Schwenkbewegung des Rollenträgers (50) relativ zur Schwinge (19) versehen sind.
12. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rollenträger (50) mit einem Griffstück (58) und mit ersten formschlüssigen
Mitteln (55, 56) versehen ist, die mit zweiten formschlüssigen Mitteln (78, 80) der
Schwinge (19) derart zusammenwirken, daß der Rollenträger (50) mittels des Griffstücks
(58) nur in einer einzigen definierten Lage in die Schwinge (19) einsetzbar ist.
13. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet,
daß die Frontplatte (22) mit der Schwinge (19) nach vorne vom Handetikettiergerät
(10) weg schwenkbar ist.
14. Handetikettiergerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontplatte
22 um eine Achse (30) an der Unterseite des Handetikettiergeräts (10) schwenkbar ist.
15. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frontplatte (22) mit einem Fenster (31) versehen und durch Hereingreifen in
das Fenster (31) durch Lösen elastischer Rastmittel (33) vom Handetikettiergerät
(10) weg klappbar ist.
16. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Frontplatte (22) und Schwinge (19) eine Feder (35) angeordnet ist, die
die Schwinge (19) in einer Richtung von der Frontplatte (22) weg belastet.
17. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frontplatte (22) mit ihrer Innenseite (37) einerseits und die Schwinge (19)
sowie der Rollenträger (50) mit ihrer Unterseite andererseits in der Form aneinander
angepaßt sind.
18. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die der weiteren Verschwenkachse (18) benachbarten Teile der Schwinge (19) in
Achsrichtung federnd aufspreizbar sind.
19. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die der gehäusefesten Ver schwenkachse (20) benachbarten Teile der Schwinge und/oder
der Fortsätze (21) in Achsrichtung federnd nachgiebig sind.
20. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 4 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Kulisse (23) benachbarten Teile der Fortsätze (21) und/oder der Schwinge
(19) in Richtung der gehäusefesten Verschwenkachse (20) federnd nachgiebig sind.
21. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Rollenträger (50) mindestens zwei die Drucktypen einfärbende Farbrollen
(45) gelagert sind.
22. Handetikettiergerät nach einem der Ansprüche 2 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Verschwenkachse (18) in einem Abstand parallel zur Farbrollenachse
verläuft.