(19)
(11) EP 0 287 047 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.1988  Patentblatt  1988/42

(21) Anmeldenummer: 88105837.4

(22) Anmeldetag:  13.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 21/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(30) Priorität: 14.04.1987 DE 8705508 U

(71) Anmelder: Pollok, Claus, Dipl.-Ing.
D-5828 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Pollok, Claus, Dipl.-Ing.
    D-5828 Ennepetal (DE)

(74) Vertreter: Quermann, Helmut, Dipl.-Ing. 
Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transportanker für Betonbauteile


    (57) Die Erfindung betrifft einen Transportanker für Betonbau­teile, bestehend aus einem Kopfteil (1) zur Verbindung des Ankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Anker­schaft (2).
    Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Transportanker der genannten Art so weiterzubilden, daß er bei Betonbau­teilen verhältnismäßig geringer Dicke eingesetzt werden kann, ohne daß die Gefahr des seitlichen Ausreißens besteht und zudem aufgrund der bevorzugten Form des Transportankers Einbaufehler von vornherein ausgeschlossen werden.
    Die Aufgabe wird bei einem Transportanker der genannten Art dadurch gelöst, daß der Ankerschaft (2) einen oder mehrere verpreßte Bereiche (3, 4) aufweist. Jeder verpreßte Bereich stellt sich als Dickenreduzierung des Ankerschaftes in einer Ebene bei gleichzeitiger Breitenvergrößerung des An­kerschaftes in der senkrecht hierzu verlaufenden Ebene dar. Über die verpreßten Bereiche wird ein Großteil der auf den Anker einwirkenden Kräfte abgeleitet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Transportanker für Betonbautei­le, bestehend aus einem Kopfteil zur Verbindung des Ankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Ankerschaft.

    [0002] Ein Transportanker der genannten Art ist beispielsweise aus der DE-OS 3 312 458 bekannt. Der stabförmige Ankerschaft des Transportankers besitzt eine asymmetrische große, wel­lenförmige Abbiegung im Betonbereich. Diese verhindert ein Ausreißen des Ankers aus dem Betonbauteil und sichert einen großen Ausbruchkegel. Der große Ausbruchkegel wirkt sich bei schlanken Bauteilen negativ aus. Durch die asymmetrische Formgebung ist die exakte Einbaurichtung zu beachten.

    [0003] Ein weiterer Transportanker der genannten Art ist aus dem DE-GM 8 207 185 bekannt. Bei diesem Anker ist der Anker­schaft an seinem dem Ankerkopf gegenüberliegenden Ende glatt abgeschnitten. Die Verkrallung im Betonbauteil erfolgt al­ lein über am Ankerschaft angeordnete Rippen. Hieraus resul­tiert, daß der Ankerschaft eine für die Verankerung im Beton verhältnismäßig große Länge aufweisen muß. Bei niedrigen Bauteilen können Anker dieser Art nicht mehr eingesetzt wer­den. Durch die torsionsartige Rippung des Ankerschaftes be­steht zudem die Gefahr, daß sich der Anker bei Belastung und geringerer Betonfestigkeit, wenn noch keine ausreichende Verkrallung mit dem Beton besteht, aus diesem torsionsartig herausdreht.

    [0004] Ein weiterer Anker der genannten Art ist schließlich aus der DE-OS 3 431 283 bekannt. Er weist an dem dem Ankerkopf abgewandten Ende einen verdickten warmgeschmiedeten Ankerfuß auf, der die Verankerung im Betonfertigteil bewirkt. Bei Belastung bis zum Bruch verursacht der Anker durch den ver­dickten Ankerfuß einen breiten Ausbruchkegel und kann daher bei dünnwandigen Betonbauteilen nur begrenzt eingesetzt wer­den.

    [0005] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Transportanker der genannten Art so weiterzubilden, daß er bei Betonbautei­len verhältnismäßig geringer Dicke eingesetzt werden kann, ohne daß die Gefahr des seitlichen Ausreißens besteht und zudem aufgrund der bevorzugten Form des Transportankers Ein­baufehler von vornherein ausgeschlossen werden.

    [0006] Die Aufgabe wird bei einem Transportanker der genannten Art dadurch gelöst, daß der Ankerschaft einen oder mehrere ver­preßte Bereiche aufweist. Jeder verpreßte Bereich stellt sich als Dickenreduzierung des Ankerschaftes in einer Ebene bei gleichzeitiger Breitenvergrößerung des Ankerschaftes in der senkrecht hierzu verlaufenden Ebene dar. Über die verpreßten Bereiche wird ein Großteil der auf den Anker ein­wirkenden Kräfte abgeleitet.

    [0007] Die erfindungsgemäßen verpreßten Bereiche können beliebige geometrische Formen aufweisen. Besonders wirtschaftlich ist es, die Bereiche durch Kaltumformung herzustellen. Eine Ver­ formung bei Wärmeeinwirkung ist gleichfalls möglich.

    [0008] Der Ankerschaft kann mit einer Vielzahl von verpreßten Be­reichen versehen sein, die bezogen auf die Längsachse des Ankerschaftes fluchtend oder winkelversetzt, beispielsweise um 90° winkelversetzt angeordnet sind.

    [0009] Vorteilhaft weist der Ankerschaft einen Kreisquerschnitt auf, und die verpreßten Bereiche sind symmetrisch längs der Stabachse angeordnet. Die Ankerschäfte können gleichfalls einen mehreckigen Querschnitt aufweisen. Überwiegend wird man aus wirtschaftlichen Gründen handelsüblches Ausgangsma­terial verwenden und dieses dann entsprechend der Erfindung ausbilden. Der Ankerschaft selbst kann mit Rippen, Riefen oder auch glatt ausgebildet sein. Die Verpressungen sind zweckmäßig oval oder rund gestaltet. Nach Möglichkeit sind die Übergänge von den verpreßten Bereichen zu den nichtver­preßten Bereichen des Ankerschaftes gerundet ausgebildet, um Spannungspitzen im Beton zu vermeiden.

    [0010] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Transportankers läßt sich dieser in seiner Längsachse beliebig in Betonbau­teile einbauen, ohne daß eine bestimmte Einbaurichtung zu beachten ist. Durch die Form der verpreßten Bereiche wird bei Belastung des Ankers und geringer Betonfestigkeit eine seitliche Konterung bewirkt, die verhindert, daß sich der Transportanker aus dem Beton herausdrehen bzw. -ziehen kann. Der Transportanker ist in schlanke Betonbauteile einbaubar und ermöglicht dabei eine gleichmäßige Kraftverteilung über die Länge des Ankerschaftes.

    [0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsformen näher erläutert. Es stellen dar:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines im Beton eingebauten erfin­dungsgemäßen Transportankers,

    Fig. 2 bis     
        
        
        
        
        
    Fig. 7 entsprechende Ansichten für weitere Ausführungsformen des Transportankers.



    [0012] Der in der Fig. 1 dargestellte Transportanker besteht aus einem Ankerschaft 2 mit auf diesen aufgeschraubter Gewinde­hülse 1. Der Ankerschaft 2 weist Kreisquerschnitt auf und ist mit einer Vielzahl schräg verlaufender Rippen 9 verse­hen. Etwa in der Mitte ist der Ankerschaft 2 mit einem er­sten verpreßten Bereich 4 versehen. Beabstandet zu dem der Gewindehülse 1 abgewandten Ende 8 des Ankerschaftes 2 befin­det sich ein zweiter verpreßter Bereich 3. Die verpreßten Bereiche 3 und 4 befinden sich symmetrisch zur Stabachse 6. Sie sind identisch, jedoch bezüglich der Stabachse 6 um 90° zueinander verdreht angeordnet. Die Seitenansicht des Bereiches 4 stellt sich damit wie die in der Figur gezeigte Ansicht des Bereiches 3 und umgekehrt dar. Die Übergänge 7 von den verpreßten Bereichen 3 bzw. 4 zu den nicht ver­preßten Bereichen des Ankerschaftes 2 sind gerundet.

    [0013] Die verpreßten Bereiche 3 bzw. 4 werden zweckmäßig durch Kaltumformen hergestellt. Eine Verformung unter Wärmeeinwir­kung ist gleichfalls möglich. Der Ankerkopf kann als Gewin­dehülse mit Innengewinde, wie bei dieser Ausführungsform, oder mit Außengewinde versehen sein. De Gewindehülsen kön­nen geschraubt und gekontert (Fig. 2), verpreßt (Fig. 3) oder angeschweißt (Fig. 4) sein. Daneben besteht die Mög­lichkeit, den Transportanker direkt mit einem Außengewinde 10 zu versehen (Fig. 5) oder den Ankerkopf in Art einer Ver­dickung 11 (Fig. 6) bzw. einer Öse 12 (Fig. 7) an den An­kerschaft anzuformen.

    [0014] Die in den Fig. 2 bis 7 gezeigten Transportanker weisen auf den Ankerschaft bezogen in Fig. 2 einen glatten Ankerschaft mit vier symmetrischen, platten, länglichen verpreßten Be­reichen 3, 4 auf, wobei benachbarte verpreßte Bereiche 3 bzw. 4 jeweils um 90° zueinander versetzt angeordnet sind. Fig. 3 zeigt gemäß der Ausführungsform in Fig. 1 einen Rip­penstab mit drei länglichen verpreßten Bereichen 3 bzw. 4, die wiederum um 90° zueinander versetzt angeordnet sind. Bei der Fig. 4 ist der glatte Ankerschaft 2 mit zwei um 90° zueinander versetzten runden verpreßten Bereichen 3 und 4 versehen. Bei der Ausführung nach Fig. 5 ist der Ankerschaft entsprechend dem nach der Fig. 2 ausgebildet, weist zusätz­lich jedoch Rippen auf. Die Fig. 6 zeigt einen glatten An­kerschaft mit zwei länglichen verpreßten Bereichen 3 und 4. Der in Fig. 7 in seiner Länge unterbrochen dargestellte Ankerschaft besitzt eine Vielzahl runder verpreßter Berei­che, wobei benachbarte verpreßte Bereiche jeweils um 90° zueinander versetzt angeordnet sind.


    Ansprüche

    1. Transportanker für Betonbauteile, bestehend aus einem Kopfteil (1) zur Verbindung des Ankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Ankerschaft (2), gekennzeichnet durch einen oder mehrere verpreßte Bereiche (3, 4) auf­weisenden Ankerschaft (2).
     
    2. Transportanker nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ei­nen glatten Ankerschaft (2) mit platten verpreßten Berei­chen (3, 4).
     
    3. Transportanker nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch längliche, runde oder ovale verpreßte Bereiche (3, 4).
     
    4. Transportanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verpreßten Bereiche (3, 4) bezo­gen auf die Längsachse (6) des Ankerschaftes (2) winkel­versetzt angeordnet sind.
     
    5. Transportanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte verpreßte Bereiche (3, 4) unter einem Winkel von 90° angeordnet sind.
     
    6. Transportanker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verpreßten Bereiche (3, 4) symme­trisch längs der Stabachse (6) angeordnet sind.
     
    7. Transportanker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge (7) von den verpreßten Bereichen (3, 4) zu den nichtverpreßten Bereichen des Ankerschaftes (2) gerundet sind.
     




    Zeichnung