[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportanker für Betonbauteile, bestehend aus einem
Kopfteil zur Verbindung des Ankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Ankerschaft.
[0002] Ein Transportanker der genannten Art ist beispielsweise aus der DE-OS 3 312 458 bekannt.
Der stabförmige Ankerschaft des Transportankers besitzt eine asymmetrische große,
wellenförmige Abbiegung im Betonbereich. Diese verhindert ein Ausreißen des Ankers
aus dem Betonbauteil und sichert einen großen Ausbruchkegel. Der große Ausbruchkegel
wirkt sich bei schlanken Bauteilen negativ aus. Durch die asymmetrische Formgebung
ist die exakte Einbaurichtung zu beachten.
[0003] Ein weiterer Transportanker der genannten Art ist aus dem DE-GM 8 207 185 bekannt.
Bei diesem Anker ist der Ankerschaft an seinem dem Ankerkopf gegenüberliegenden Ende
glatt abgeschnitten. Die Verkrallung im Betonbauteil erfolgt al lein über am Ankerschaft
angeordnete Rippen. Hieraus resultiert, daß der Ankerschaft eine für die Verankerung
im Beton verhältnismäßig große Länge aufweisen muß. Bei niedrigen Bauteilen können
Anker dieser Art nicht mehr eingesetzt werden. Durch die torsionsartige Rippung des
Ankerschaftes besteht zudem die Gefahr, daß sich der Anker bei Belastung und geringerer
Betonfestigkeit, wenn noch keine ausreichende Verkrallung mit dem Beton besteht, aus
diesem torsionsartig herausdreht.
[0004] Ein weiterer Anker der genannten Art ist schließlich aus der DE-OS 3 431 283 bekannt.
Er weist an dem dem Ankerkopf abgewandten Ende einen verdickten warmgeschmiedeten
Ankerfuß auf, der die Verankerung im Betonfertigteil bewirkt. Bei Belastung bis zum
Bruch verursacht der Anker durch den verdickten Ankerfuß einen breiten Ausbruchkegel
und kann daher bei dünnwandigen Betonbauteilen nur begrenzt eingesetzt werden.
[0005] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Transportanker der genannten Art so
weiterzubilden, daß er bei Betonbauteilen verhältnismäßig geringer Dicke eingesetzt
werden kann, ohne daß die Gefahr des seitlichen Ausreißens besteht und zudem aufgrund
der bevorzugten Form des Transportankers Einbaufehler von vornherein ausgeschlossen
werden.
[0006] Die Aufgabe wird bei einem Transportanker der genannten Art dadurch gelöst, daß der
Ankerschaft einen oder mehrere verpreßte Bereiche aufweist. Jeder verpreßte Bereich
stellt sich als Dickenreduzierung des Ankerschaftes in einer Ebene bei gleichzeitiger
Breitenvergrößerung des Ankerschaftes in der senkrecht hierzu verlaufenden Ebene dar.
Über die verpreßten Bereiche wird ein Großteil der auf den Anker einwirkenden Kräfte
abgeleitet.
[0007] Die erfindungsgemäßen verpreßten Bereiche können beliebige geometrische Formen aufweisen.
Besonders wirtschaftlich ist es, die Bereiche durch Kaltumformung herzustellen. Eine
Ver formung bei Wärmeeinwirkung ist gleichfalls möglich.
[0008] Der Ankerschaft kann mit einer Vielzahl von verpreßten Bereichen versehen sein,
die bezogen auf die Längsachse des Ankerschaftes fluchtend oder winkelversetzt, beispielsweise
um 90° winkelversetzt angeordnet sind.
[0009] Vorteilhaft weist der Ankerschaft einen Kreisquerschnitt auf, und die verpreßten
Bereiche sind symmetrisch längs der Stabachse angeordnet. Die Ankerschäfte können
gleichfalls einen mehreckigen Querschnitt aufweisen. Überwiegend wird man aus wirtschaftlichen
Gründen handelsüblches Ausgangsmaterial verwenden und dieses dann entsprechend der
Erfindung ausbilden. Der Ankerschaft selbst kann mit Rippen, Riefen oder auch glatt
ausgebildet sein. Die Verpressungen sind zweckmäßig oval oder rund gestaltet. Nach
Möglichkeit sind die Übergänge von den verpreßten Bereichen zu den nichtverpreßten
Bereichen des Ankerschaftes gerundet ausgebildet, um Spannungspitzen im Beton zu vermeiden.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Transportankers läßt sich dieser in seiner
Längsachse beliebig in Betonbauteile einbauen, ohne daß eine bestimmte Einbaurichtung
zu beachten ist. Durch die Form der verpreßten Bereiche wird bei Belastung des Ankers
und geringer Betonfestigkeit eine seitliche Konterung bewirkt, die verhindert, daß
sich der Transportanker aus dem Beton herausdrehen bzw. -ziehen kann. Der Transportanker
ist in schlanke Betonbauteile einbaubar und ermöglicht dabei eine gleichmäßige Kraftverteilung
über die Länge des Ankerschaftes.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsformen näher erläutert. Es stellen
dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines im Beton eingebauten erfindungsgemäßen Transportankers,
Fig. 2 bis
Fig. 7 entsprechende Ansichten für weitere Ausführungsformen des Transportankers.
[0012] Der in der Fig. 1 dargestellte Transportanker besteht aus einem Ankerschaft 2 mit
auf diesen aufgeschraubter Gewindehülse 1. Der Ankerschaft 2 weist Kreisquerschnitt
auf und ist mit einer Vielzahl schräg verlaufender Rippen 9 versehen. Etwa in der
Mitte ist der Ankerschaft 2 mit einem ersten verpreßten Bereich 4 versehen. Beabstandet
zu dem der Gewindehülse 1 abgewandten Ende 8 des Ankerschaftes 2 befindet sich ein
zweiter verpreßter Bereich 3. Die verpreßten Bereiche 3 und 4 befinden sich symmetrisch
zur Stabachse 6. Sie sind identisch, jedoch bezüglich der Stabachse 6 um 90° zueinander
verdreht angeordnet. Die Seitenansicht des Bereiches 4 stellt sich damit wie die in
der Figur gezeigte Ansicht des Bereiches 3 und umgekehrt dar. Die Übergänge 7 von
den verpreßten Bereichen 3 bzw. 4 zu den nicht verpreßten Bereichen des Ankerschaftes
2 sind gerundet.
[0013] Die verpreßten Bereiche 3 bzw. 4 werden zweckmäßig durch Kaltumformen hergestellt.
Eine Verformung unter Wärmeeinwirkung ist gleichfalls möglich. Der Ankerkopf kann
als Gewindehülse mit Innengewinde, wie bei dieser Ausführungsform, oder mit Außengewinde
versehen sein. De Gewindehülsen können geschraubt und gekontert (Fig. 2), verpreßt
(Fig. 3) oder angeschweißt (Fig. 4) sein. Daneben besteht die Möglichkeit, den Transportanker
direkt mit einem Außengewinde 10 zu versehen (Fig. 5) oder den Ankerkopf in Art einer
Verdickung 11 (Fig. 6) bzw. einer Öse 12 (Fig. 7) an den Ankerschaft anzuformen.
[0014] Die in den Fig. 2 bis 7 gezeigten Transportanker weisen auf den Ankerschaft bezogen
in Fig. 2 einen glatten Ankerschaft mit vier symmetrischen, platten, länglichen verpreßten
Bereichen 3, 4 auf, wobei benachbarte verpreßte Bereiche 3 bzw. 4 jeweils um 90°
zueinander versetzt angeordnet sind. Fig. 3 zeigt gemäß der Ausführungsform in Fig.
1 einen Rippenstab mit drei länglichen verpreßten Bereichen 3 bzw. 4, die wiederum
um 90° zueinander versetzt angeordnet sind. Bei der Fig. 4 ist der glatte Ankerschaft
2 mit zwei um 90° zueinander versetzten runden verpreßten Bereichen 3 und 4 versehen.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 ist der Ankerschaft entsprechend dem nach der Fig.
2 ausgebildet, weist zusätzlich jedoch Rippen auf. Die Fig. 6 zeigt einen glatten
Ankerschaft mit zwei länglichen verpreßten Bereichen 3 und 4. Der in Fig. 7 in seiner
Länge unterbrochen dargestellte Ankerschaft besitzt eine Vielzahl runder verpreßter
Bereiche, wobei benachbarte verpreßte Bereiche jeweils um 90° zueinander versetzt
angeordnet sind.
1. Transportanker für Betonbauteile, bestehend aus einem Kopfteil (1) zur Verbindung
des Ankers mit einem Hebezeug und einem stabförmigen Ankerschaft (2), gekennzeichnet durch einen oder mehrere verpreßte Bereiche (3, 4) aufweisenden Ankerschaft (2).
2. Transportanker nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen glatten Ankerschaft (2) mit platten verpreßten Bereichen (3, 4).
3. Transportanker nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch längliche, runde oder ovale verpreßte Bereiche (3, 4).
4. Transportanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verpreßten Bereiche (3, 4) bezogen auf die Längsachse (6) des Ankerschaftes
(2) winkelversetzt angeordnet sind.
5. Transportanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte verpreßte Bereiche (3, 4) unter einem Winkel von 90° angeordnet
sind.
6. Transportanker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verpreßten Bereiche (3, 4) symmetrisch längs der Stabachse (6) angeordnet
sind.
7. Transportanker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge (7) von den verpreßten Bereichen (3, 4) zu den nichtverpreßten
Bereichen des Ankerschaftes (2) gerundet sind.