[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abrechnung und Kassierung von münzbetätigten
Automaten, bei welchem ein die anfallenden Geldmengen erfassender Zähler vorgesehen
ist, wobei der jeweils angefallene Betrag einem Rechner zugeführt wird und bei dem
die eine festgelegte Mindestmünzreserve übersteigenden Kassenbeträge uber eine Münzflußweiche
nach Münzsorten getrennt außerhalb der Automaten abgeführt und gezählt werden, und
eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Automaten in Spielhallen, Spielcasinos und anderen Automatenaufstellungen weisen
einen typischen Geldumlauf auf: Es werden Münzen für den Betrieb der Automaten benötigt,
die Kundschaft verfügt jedoch häufig nicht über hinreichende Kleingeldmengen, so
daß betreiberseitig stets erhebliche Wechselgeldmengen auf Vorrat zu halten sind.
Andererseits fallen die Automatenumsätze vorgenannter Betriebe nur in Münzenform an,was
zu beträchtlichen Münzeinnahmemengen und kassierungstechnischen Problemen führt.
Während der Kassierung müssen die Automaten in der Regel geöffnet werden, so daß der
Betrieb des betreffenden Automaten unterbrochen werden muß. Die Kassierung erfordert
besonders vertrauenswürdiges Personal. Es ergeben sich auch besondere sicherheitstechnische
Probleme hinsichtlich Diebstahl und Einbruch, insbesondere bei größeren zeitlichen
Kassierungsabständen, wie auch das Risiko von Überfällen u.s.w. während des Kassiervorganges
selbst.
[0003] Automaten müssen stets über eine Mindestmünzreserve verfügen. Darüber hinausgehende
sogenannte Kassengeldbeträge können aus den Automaten entfernt werden. Hierzu dienen
besondere Vorrichtungen, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung P
36 04 212.9 beschrieben sind. Sofern an einem Aufstellungsort eine Mehrzahl von Automaten
abgerechnet und kassiert werden muß, wird dies als außerordentlich umständlich und
arbeitsaufwendig empfunden, wobei ständig das Risiko bezüglich Sicherheit und Manipulation
besteht.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für die Abrechnung und Kassierung von einer
Mehrzahl münzbetätigter Automaten in Spielhallen, Spielcasinos und sonstigen Automatenaufstellungen
ein Verfahren aufzuzeigen, durch das der arbeits- und sicherheitstechnische Aufwand
beim Abrechnen und Kassieren optimiert werden kann, wobei die Anlage hierzu ein weitgehend
manipulationssicheres, zentrales und übersichtlich aussagefähiges Abrechnungssystem
beinhalten soll.
[0005] Erfindungsgem. erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß die aus jedem Automaten
austretenden Münzen nach Münzsorten getrennt und gezählt werden, die Zählwerte in
einem Gerätekassenzähler und parallel in dem Bestandszähler eines zentralen Kassen-
oder Münzsortensammelbehälters aufaddiert und die separierten und gezählten Münzen
entweder nach Münzsorten getrennt einem zentralen Münzsortensammelbehälter oder einem
zentralen Kassenbehälter geführt werden.
[0006] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist am Münzausgang eines jeden münzbetätigten
Automaten eine Münzsortiereinrichtung angeordnet, deren Ausgang mittels einer Fördereinrichtung
mit einem Münzsortensammelbehälter oder Kassenbehälter verbunden ist.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben und
nachstehend am Beispiel der in der Zeichnung schematisch dargestellten Anlage näher
erläutert.
[0008] Die Anlage 1 besteht aus drei münzbetätigten Automaten 2, 3, 4, die z. B. Geldspielautomaten
sein können. Es ist auch möglich, die Anlage 1 mit mehr Automaten zu betreiben, wie
durch den Automaten 5 als Folgeautomaten angedeutet ist. Jeder der Automaten 2, 3,
4, 5 weist einen Münzeinwurf 6 und eine Auszahlung 7 für Gewinne, Rückgabe und Falschgeld
auf. Jedem Münzausgang 8 der Automaten 2, 3, 4, 5 ist eine Münzsortiereinrichtung
9 zugeordnet, die für jede der beim Betrieb der Automaten 2, 3, 4 verwendbaren Münzsorten
je einen Münzsortenausgang 18 aufweist. Die Münzsortenausgänge 18 einer gleichen Münzsorte
verschiedener Münzsortiereinrichtungen 9 sind jeweils mit einer Fördereinrichtung
23 verbunden, die zu einem Münzsortensammelbehälter 11 oder Kassenbehälter 24 führt.
An jedem Ausgang eines Münzsortensammelbehälters 11 ist eine Münzauszahleinrichtung
15 vorgesehen. Die Münzauszahleinrichtungen 15 stehen mit der Auszahlsteuerung 20
einer Geldscheinwechseleinrichtung 16 und/oder einer Entnahmeeinrichtung 17 für Münzen
in Verbindung. Die Geldscheinwechseleinrichtung 16 weist einen Geldscheineinnahmezähler
19 auf. An den Entnahmeeinrichtungen 17 ist je ein Entnahmezähler 30 vorgesehen. Ferner
weist jeder Münzsortensammelbehälter 11 einen Bestandszähler 14 auf. Der Bestandszähler
14 ist mit den Münzsortiereinrichtungen 19 der Automaten 2, 3, 4 5 verbunden. Die
Ausgänge der Münzauszahleinrichtungen 15 sind über eine Münzweiche 33 mit einer Fördereinrichtung
10 verbunden, mittels derer entnommene Münzen in eine Auszahlwanne 22 gebracht werden
können. Über eine Fördereinrichtung 23 werden von den Münzsortiereinrichtungen 9 der
Automaten 2, 3, 4, 5 sortierte Münzen direkt in einen Kassenbehälter 24 geleitet,
an dem ein Bestandszähler 29 für den Kassenbestand angeordnet ist.
[0009] Es ist auch möglich, jeden Münzsortensammelbehälter 11 über eine Münzwegweiche 33
mit einem Zwischenspeicher 26 zu verbinden, in dem beispielsweise eine besondere Münzrollenabpackeinrichtung
36 od. dgl. vorgesehen sein kann. Die abgepackten Münzsortenrollen können dann über
eine weitere Fördereinrichtung 27 einem Sammelbehälter 25 zugeführt werden. Diese
Ausführung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Anfall von Munzen bei Betrieb
der Anlage 1 so groß ist, daß die Münzsortensammelbehälter 11 häufig entleert werden
müssen.
[0010] Die Betätigung der Auszahlsteuerungen 21 der Entnahmeeinrichtungen 17 kann mittels
eines Schlusselschalters 13, Kodierschalters, einer Magnetkarte od. dgl. erfolgen.
[0011] Die Fördereinrichtungen 10, 23, 27 können als Gurtförderer, Gurttaschenförderer,
pneumatische Förderer od. dgl. ausgebildet sein. Hierbei sind an den Ausgängen der
Münzsortensammelbehälter 11 bzw. der Münzsortiereinrichtungen 9 jeweils Fallrohre
39, 38 vorgesehen, die bis auf die Fördereinrichtungen 10, 23 , 27 reichen. Durch
die Möglichkeit, die Fördereinrichtungen 10, 23, 17 flexibel ausbilden zu können,
ist es möglich, Münzsortensammelbehälter 11, den Münzsammelbehälter 24 sowie den
Zwischenspeicher 26 in größerem räumlichen Abstand von den Automaten 2, 3, 4, 5
vorzusehen, wobei unterschiedliche Ebenen in den Gebäuden benutzt werden können.
[0012] Von Vorteil ist es, die Münzsortensammelbehälter 11, den Kassenbehälter 24 sowie
ggf. den Sammelbehälter 25 für Münzrollen in einem besonderen sicherheitstechnisch
abgeschlossenen Bereich 37 wie z. B. einem Safe oder einem Tresorraum vorzusehen.
Durch die geeignete Ausbildung einer entsprechenden Fördereinrichtung 10 ist es möglich,
auszuzahlende Münzen aus dem gesicherten Bereich 37 bis in die Auszahlwanne 22 zu
führen. In den Bereichen, in denen die Fördereinrichtungen 10 die Umgrenzungen des
gesicherten Bereichs 37 durchbrechen, können besondere motorisch betätigbare Sperrelemente
32 wie Sperrschieber vorgesehen sein, die die Durchbrechungen bei Außerbetriebsetzung
der Anlage 1 sperren und so eine sichere Abschottung des sicherheitstechnisch abgeschlossenen
Bereiches 37 gewährleisten. Diese Sperrelemente 32 werden zweckmäßigerweise als Schnellschließelemente
ausgebildet, damit im Gefahrenfalle der Bereich 37 für Geld sicher und schnell abgesperrt
werden kann.
[0013] Die Datenausgänge 28 der Automaten 2, 3, 4, 5 können mit einer zentralen Überwachungseinrichtung
verbunden werden. Hierdurch ist es möglich, eine bereits geräteintern erfolgte Erfassung
eingeworfener Geldmengen, durchgeführter Spielzahlen, aufgetretener Gewinnklassen
sowie direkt ausgezahlter Geldbeträge zu der zentralen Überwachungseinrichtung weiterzuleiten.
Die Datenausgänge 28 können hierbei die an Automaten 2, 3, 4, 5 vorhandenen Schnittstellen
für Auswertdruckeranschlusse sein. In der zentralen Überwachungseinrichtung kann
auch eine zentrale Datenanzeige erfolgen.
[0014] Es ist auch möglich, die Münzsortiereinrichtungen 9, Münzsortensammelbehälter 11,
Kassenbehälter 24, Bestandszähler 14 und ggf. auch die Geldscheinwechseleinrichtung
16 in einem tresorartig ausgebildeten Schrank anzuordnen. Hierbei können die Automaten
2, 3, 4, 5 in den tresorartig ausgebildeten Schrank integriert oder aber an diesem
abgehängt oder aufgestellt sein. Eine derartige Ausbildung ermöglicht es, jeweils
eine kleinere Anzahl von Automaten 2, 3,4, die z. B. jeweils noch von einem Spieler
betätigt werden können, abrechnungs- und kassiertechnisch zusammenzufassen. Auch
bei einer derartigen Anordnung wird zunächst der Mindestbestand an Münzen zur Aufrechterhaltung
der Mindestmünzreserve bei den einzelenen Automaten 2, 3, 4 sichergestellt, was durch
in die Automaten 2, 3, 4 einzuwerfende Münzgeldmengen erfolgt. Die über die Mindestmünzreserve
hinausgehenden Münzbeträge werden bei Verwendung eines tresorartig ausgebildeten Schrankes
über Fallrohre 18 so abgeführt, wie es oben zur Anlage 1 beschrieben worden ist.
1. Verfahren zur Abrechnung und Kassierung von münzbetätigten Automaten, bei welchem
ein die anfallenden Geldmengen erfassender Zähler vorgesehen ist, wobei der jeweils
angefallene Betrag einem Rechner zugeführt wird und bei dem die eine festgelegte Mindestmünzreserve
übersteigenden Kassenbeträge über eine Münzflußweiche nach Münzsorten getrennt außerhalb
der Automaten abgeführt und gezählt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung
der Münzen nach Münzsorten am Münzausgang eines Automaten nachgeschaltet erfolgt,
dabei münzwerterkennende Impulse erzeugt, diese zur Aufaddierung dem Gerätekassenzähler
des betreffenden Automaten und parallel dem Bestandszähler eines zentralen Münzsortensammelbehälters
oder eines zentralen Kassenbehälters zugeführt werden und daß die separierten und
gezählten Münzen entweder nach Münzsorten getrennt einem zentralen Münzsortensammelbehälter
oder einem zentralen Kassenbehälter zugeführt werden.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei dem am Münzausgang
eines jeden münzbetätigten Automaten eine Münzsortiereinrichtung angeordnet ist, deren
Ausgang mittels einer Fördereinrichtung mit einem Münzsortensammelbehälter oder Kassenbehälter
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Münzsortiereinrichtung (9) mit einem
Gerätekassenzähler (12) am Automaten (2, 3, 4, 5) und einem dem Münzsortensammelbehälter
(11) oder Kassenbehälter (24) zugeordneten Bestandszähler (14 bzw. 29) verbunden
ist, wobei zwischen den Münzsortiereinrichtungen (9) und den Münzsortensammelbehältern
(11) oder an den Münzsortensammelbehältern (11) eine Münzauszahleinrichtung (15)
angeordnet ist, die mit einer Geldscheinwechseleinrichtung (16) und/oder einer Entnahmevorrichtung
(17) mit handeinstellbarer Betragsvorwahl verbunden ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Münzauszahleinrichtungen
(15) am Ausgang eines Münzsortensammelbehälters (11) angeschlossen sind, der jeweils
über eine Fördereinrichtung (23) mit dem jeweiligen gleichen Münzsortenausgang (18)
für eine Münzsorte der Münzsortiereinrichtungen (9) verbunden ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geldscheinwechseleinrichtung
(16) einen Geldscheineinnahmezähler (19) aufweist und der Geldscheinsammelbehälter
(31) in einem sicherheitstechnisch abgeschlossenen Bereich (37) angeordnet ist.
5. Anlage nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandszähler (14)
des Münzsortensammelbehälters (11) mit den Auszahlsteuerungen (20, 21) der Geldscheinwechseleinrichtung
(16) und/oder der Entnahmeeinrichtung (17) verbunden ist.
6. Anlage nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auszahlsteuerung
(21) der Entnahmeeinrichtung (17) mittels eines Schlüsselschalters (13), Kodierschalters
od. dgl. betätigbar ist,
7. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Münzsortenausgänge (18)
der Münzsortiereinrichtungen (9) wahlweise ganz oder teilweise mittels einer Fördereinrichtung
(23) mit einem Kassenbehälter (24) ohne ansteuerbare Auszahlvorrichtung verbunden
sind.
8. Anlage nach Anspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Münzsortensammelbehälter
(11) parallel zum Kassensammelbehälter (24) angeordnet sind.
9. Anlage nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kassenbehälter
(24) als Kasseninhaltszähler ein Bestandszähler (29) angeordnet ist.
10. Anlage nach Anspruch 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Münzsortensammelbehälter
(11) über eine Münzwegweiche (33) mit jeweils einem Zwischenspeicher (26) über ein
Verbindungsrohr (35) mit einer Münzrollenabpackeinrichtung (36) verbunden sind, die
ausgangsseitig mittels einer Fördereinrichtung (27) mit einem Sammelbehälter (25)
verbunden sind.
11. Anlage nach Anspruch 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtungen
(10, 23, 27) als Gurtförderer, Gurttaschenförderer, pneumatische Förderer od. dgl.
ausgebildet sind, die über Fallrohre (38, 39) von den Münzsortensammelbehältern (11)
bzw. den Münzsortiereinrichtungen (9) mit Münzen beaufschlagbar sind.
12. Anlage nach Anspruch 2 bis 11, mit einem Tresor zur Aufnahme von Münzen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Münzsortiereinrichtungen (9), Münzsortensammelbehälter (11),
Bestandszähler (14, 29), Kassenbehälter (24), Geldscheinsammelbehälter (31),Zwischenspeicher
(26), Münzrollenabpackeinrichtungen (36) und Sammelbehälter (25) in einem sicherheitstechnisch
abgeschlossenen Bereich (37) wie Tresor, tresorartiger Schrank od. dgl. angeordnet
sind.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die münzbetätigten Automaten
(2, 3, 4, 5) in den tresorartig ausgebildeten Schrank integriert oder oberhalb des
tresorartig ausgebildeten Schrankes abgehängt oder aufgestellt sind.
14. Anlage nach Anspruch 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenausgänge (28)
der Automaten (2, 3, 4, 5) mit einer zentralen Überwachungseinrichtung verbunden sind.