[0001] Verklotzungselemente, wie Vollklötze, Rippenklötze, Klotzbrücken, Glasfalzeinlagen,
die zum Festsetzen von Glasscheiben in Fensterrahmen oder Türrahmen dienen, werden
aus einem Spritzkunststoff, insbesondere aus Polystyrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat
oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (SAN- oder ABS-Polymerisate) hergestellt.
Diese bekannten aus Spritzkunststoff hergestellten Verklotzungselemente haben den
Nachteil, daß sie insbesondere bei niedrigen Temperaturen sehr spröde sind und eine
geringe Klemmwirkung verursachen. Ihre Nachgiebigkeit in Richtung der Ebene der zu
verklotzenden Glasscheibe ist trotz eingeformter Querrillen in ihrer abstützenden
Oberfläche gering.
[0002] Zur Verbesserung der Verklotzungseigenschaften von aus Kunststoff hergestellten Verklotzungselementen
wurde im Gebrauchsmuster 85 24 147 ein Ausgleichsklotz vorgeschlagen, der von einem
aus Kunststoff und mindestens 20% Faserstoffen bestehenden Strangpreßprofil abgetrennt
wurde, das mit in Extrudierrichtung verlaufenden Rillen versehen ist. Diese, insbesondere
aus Polyvinylchlorid und Holzfasern bestehenden, stranggepreßten Ausgleichsklötze
haben den Vorteil, daß sie hochbelastbar und nachgiebig sind. Ihre Herstellung ist
aber infolge der notwendigen mechanischen Bearbeitung relativ aufwendig. Als Strangpreßprofil
haben diese Ausgleichsklötze in Querrichtung einen gleichbleibenden Querschnitt.
Klotzbrücken oder Glasfalzeinlagen können wegen der erforderlichen längsverlaufenden
Ablaufnut nicht im Strangpreßverfahren hergestellt werden. Die Ablaufnut muß mechanisch
in das stranggepreßte Verklotzungselement eingearbeitet insbesondere eingefräst werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im Spritzgußverfahren
hergestelltes Verklotzungselement zu schaffen, das nachgiebiger und belastbarer ist
als die bekannten Spritzguß-Verklotzungselemente und das in seiner Herstellung weniger
aufwendig ist als die im Strangpreßverfahren aus einer Kunststoff-Faserstoffmischung
hergestellten Verklotzungselemente.
[0004] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß ein im Spritzgußverfahren hergestelltes
Verklotzungselement für das Verklotzen von Glasscheiben hervorragende Eigenschaften
aufweist, wenn die Kunststoff-Füllstoffmischung aus Polypropylen bzw. Polyethylen
und mindestens 15% und vorzugsweise 20 % Holzmehl besteht. Das Holzmehl wird trocken
mit einem Polypropylen bzw. Polyethylen-Granulat vermischt und diese Mischung in eine
dem Verklotzungselement entsprechende Form gespritzt.
[0005] Das erfindungsgemäße Verklotzungselement ist wasserresistent und verrottungsfest.
Ein Verspröden bei niedrigen Temperaturen ist nicht zu befürchten, so daß die Gefahr
eines Glasbruchs während des Verklotzens nicht besteht. Obgleich dieses Verklotzungselement
in der Lage ist, Glasscheiben stabil zu fixieren, ist es so nachgiebig, daß es um
einen Radius von etwa 5 cm gebogen werden kann, so daß mit Hilfe dieser Verklotzungselemente
auch runde oder bogenförmige Glasscheiben verklotzt werden können. Die Kunststoff-Holzmehl-Mischung
ergibt ein Material, das sich sehr gut nageln, schrauben und auch beschneiden läßt.
[0006] Um unterschiedlich dicke Verklotzungselemente besser an einem Flügelrahmen fixieren
zu können, wird vorgeschlagen, daß an der Oberseite mindestens eine die Dicke auf
einen einheitlichen Wert reduzierende Ausnehmung als Nagel- oder Schraubstelle angeordnet
ist.
[0007] An diesen Nagel- oder Schraubstellen sind die Verklotzungselemente zum Beispiel
nur noch 2 oder 2,5 mm dick, so daß unterschiedlich dicke Verklotzungselemente unter
Verwendung einheitlicher Nägel, Schrauben oder Klammern an die Rahmenprofile, zum
Beispiel eines Fensterflügels, angeheftet werden können.
[0008] Die Nagel- oder Schraubstellen können auch an den beiden Endbereichen des Verklotzungselementes
entweder auf der Längsmittellinie oder an beiden Längsseiten angeordnet sein. Die
Ausnehmungen zur Bildung der Nagel- oder Schraubstelle können mit Vorteil auch (in
Draufsicht) U-förmig ausgebildet und an einer Seite offen sein, so daß bequem der
Kopf eines Tackers in diese Ausnehmung eingesetzt werden kann.
[0009] Mehrere gleiche Verklotzelemente können gleichzeitig gespritzt werden und dabei
über relativ dünne Verbindungsfäden miteinander zu einer Einheit verbunden werden.
Diese Verbindungsfäden bilden Sollbruchstellen, die es ermöglichen, daß die einzelnen
Verklotzungselemente von der Einheit der übrigen Verklotzungselemente leicht abgetrennt
werden können.
[0010] Da diese Verklotzungselemente elastisch sind, sind sie bei einer Ausbildung als Glasfalzeinlage
so geformt, daß sie mit Vorspannung in den Glasfalz eingesetzt werden können. Zu diesem
Zweck sind an den Seitenwänden der Glasfalzeinlage Vorsprünge angeordnet, welche
Anlageflächen bilden. Der Abstand der durch diese seitlichen Anlageflächen der Glasfalzeinlage
verlaufenden parallelen Ebenen ist etwas größer als der lichte Abstand des Glasfalzes,
so daß nur durch ein Verbiegen des Verklotzungselementes dieses in den Glasfalz eingesetzt
werden kann.
[0011] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen.
[0012] In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Untersicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht,
Fig. 3 eine Draufsicht eines als Rippenklotz ausgebildeten Verklotzungselementes,
Fig. 4 eine Untersicht eines als Klotzbrücke ausgebildeten Verklotzungselementes,
Fig. 5 eine Ansicht nach der Schnittlinie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf mehrere zu einer Einheit verbundene Verklotzungselemente,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines Verklotzungselementes nach Fig. 6,
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein federnd einklemmbares Verklotzungselement,
Fig. 9 eine Draufsicht auf ein weiteres, federnd einklemmbares Verklotzungselement.
[0013] Das aus den Fig. 1,2 und 3 ersichtliche Verklotzungselement ist als Rippenklotz ausgebildet,
dessen Körper 1 zur Materialersparnis quer verlaufende Rippen 5 und einen in der
Mitte längs verlaufenden Steg 6 aufweist. An der Oberseite 2 des Körpers 1 sind bis
zu 1 mm tiefe Rillen 3 vorgesehen. In der Mitte der Oberseite befindet sich ein Schriftfeld
9, auf dem insbesondere die Breite, ggf. aber auch die Höhe und die Länge des Verklotzungselementes
angegeben sind.Das aus Polypropylen oder Polyethylen und etwa 20 % Holzmehl bestehende
Verklotzungselement weist Ausnehmungen 7 auf, die dazu dienen, die Dicke des Verklotzungselementes
so weit zu reduzieren, daß das Verklotzungselement leicht mittels eines Tackers angeklammert
werden kann oder mit kleinen Stiften oder Schrauben an ein Fensterprofil befestigt
werden kann. In den Ausnehmungen 7 ist je ein trichterförmiges Loch 10 eingeformt,
in das ein Nagel oder eine Schraube mit der Spitze eingesetzt werden kann.
[0014] Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte Verklotzungselement ist als Klotzbrücke ausgebildet
mit zwei längsverlaufenden Stegen 6ʹ, zwischen denen eine Ablaufnut 11 vorgesehen
ist.
[0015] Bei dem Verklotzungselement nach den Fig. 6 und 7 sind an den beiden Längsseiten
des Verklotzungselementes je zwei an einer Seite offene, in Draufsicht U-förmige oder
rechteckige Ausnehmungen 7 angeordnet, in welche der Arbeitskopf eines Tackers eingesetzt
werden kann. Die aus Fig. 6 ersichtlichen Verklotzungselemente sind über zwei fadenförmige
Verbindungen 12 mit dem jeweils benachbarten Verklotzungselement verbunden, so daß
sich eine Kette unter sich gleicher Verklotzungselemente bildet. Die Verbindungen
12 sind so bemessen, daß ein Verklotzungselement leicht von den übrigen Verklotzungselementen
getrennt werden kann.
[0016] Weil der aus Polypropylen oder Polyethylen und Holzmehl bestehende Körper des Verklotzungselementes
in sich elastisch ist, ergibt sich die Möglichkeit, das Verklotzungselement so auszubilden,
daß es zwischen zwei vertikale Wände eines Rahmenprofils klemmend eingesetzt werden
kann. Die Fig. 8 und 9 zeigen zwei Ausführungsbeispiele von Verklotzungselementen,
die durch Biegen des elastischen Körpers zwischen die vertikalen Wände eines Glasfalzes
eingesetzt werden kann. Bei dem Ausfürungsbeispiel nach Fig. 8 ist zur Bildung zweier
gegeneinanderfedernder Teile 15 und 16 in der Längsmitte eine querverlaufende, einseitig
offene, schlitzartige Ausnehmung 17 angeordnet. An der geschlossenen Längsseite des
Verklotzungselementes befindet sich in der Längsmitte ein seitlich vorspringender
Anlagepunkt 13 und an der anderen Längsseite des Verklotzungselementes befinden sich
in beiden Endbereichen je ein seitlich vorspringender Anlagepunkt 14. Der Parallelabstand
der Anlagepunkte 13 und 14 ist etwas größer als der lichte Abstand der beiden Vertikalwände
des Fensterprofils. Durch leichtes Verbiegen des Verklotzungselementes vermindert
sich dieser Abstand so, daß das Verklotzungselement zwischen diese Vertikalwände einge
setzt werden kann.
[0017] Eine andere Ausführungsform eines derartigen Verklotzungselementes zeigt die Fig.
9. Dort sind an den Enden jeder Seitenfläche des Verklotzungselementes seitlich vorspringende
Anlagepunkte 13 und 14 angeordnet. zwischen den Anlagepunkten 13 und 14 eines Endbereiches
ist eine längsverlaufende schlitzartige Ausnehmung 18 angeordnet, so daß zwei federnde
Schenkel 19 und 20 gebildet werden. Durch Gegeneinanderdrücken dieser federnden Schenkel
läßt sich das Verklotzungselement zwischen vertikale Wände des Rahmenprofils klemmend
einsetzen.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 Körper
2 Oberseite
3 Rillen
4 Unterseite
5 Rippe
6 Steg
7 Ausnehmung
8 Rand
9 Schriftfeld
10 Loch
11 Nut
12 Verbindung
13 Anlagepunkt
14 Anlagepunkt
15 federndes Teil
16 federndes Teil
17 schlitzartige Ausnehmung
18 schlitzartige Ausnehmung
19 federnder Schenkel
20 federnder Schenkel
1. Im Spritzgußverfahren hergestelltes Verklotzungselement zum Festsetzen von Glasscheiben
in Fenster- oder Türrahmen, dessen leistenartiger Körper aus einer Kunststoff-Füllstoffmischung
besteht und dessen der Glasscheibe zuzuwendende Oberfläche (2) mit quer zu seiner
Längsrichtung verlaufenden Rillen (3) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Füllstoffmischung aus Polypropylen bzw.
Polyethylen und mindestens 15 % Holzmehl besteht.
2. Verklotzungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem
mit Holzmehl trocken vermischten Polypropylen- bzw. Polyethylen-Granulat gespritzt
ist.
3. Verklotzungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
an Holzmehl etwa 20% (Gewichtsprozent) beträgt.
4. Verklotzungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer Dicke von über
3 mm, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite (2) mindestens eine die Dicke vermindernde
Ausnehmung (7) als Nagel- oder Schraubstelle angeordnet ist.
5. Verklotzungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(7) in beiden Endbereichen des Verklotzungselementes auf der Längsmittellinie angeordnet
ist.
6. Verklotzungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(7) in beiden Endbereichen des Verklotzungselementes an beiden Längsseiten angeordnet
ist.
7. Verklotzungselement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(7) in Draufsicht U-förmig ausgebildet und an einer Seite offen ist.
8. Verklotzungselement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Ausnehmungen (7) trichterförmige Löcher (10) als Nagel- oder Schraubenhalter
vorgesehen sind.
9. Verklotzungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
es über mindestens zwei fadenförmigen Verbindungen (12) mit dem jeweils benachbarten
Verklotzungselement verbunden ist und die so verbundenen Verklotzungselemente eine
Kette unter sich gleicher Verklotzungselemente bilden.
10. Verklotzungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß es
mit seitlich vorspringenden Anlagepunkten (13,14) versehen ist, die durch Biegen
des elastischen Körpers des Verklotzungselementes einfederbar sind.
11. Verklotzungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Bildung
zweier gegeneinander federnder Teile (15, 16) in der Längsmitte eine quer verlaufende,
einseitig offene, schlitzartige Ausnehmung (17) aufweist und ein Anlagepunkt (13)
in der Längsmitte einer Seitenfläche und zwei Anlagepunkte (14) in den Endbereichen
der anderen Seitenfläche angeordnet sind.
12. Verklotzungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich
vorspringenden Anlagepunkte (13, 14) in den Endbereichen beider Seitenflächen angeordnet
sind und zwischen den Anlagepunkten (13, 13ʹ) eines Endbereiches eine längsverlaufende
schlitzartige Ausnehmung (18) angeordnet ist zur Bildung federnder Schenkel (19, 20).