(19)
(11) EP 0 287 514 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.1988  Patentblatt  1988/42

(21) Anmeldenummer: 88810227.4

(22) Anmeldetag:  06.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 3/12, C11D 3/20, D06P 5/02, D06P 5/04, D06P 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 15.04.1987 CH 1494/87

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Abel, Heinz
    CH-4153 Reinach (CH)
  • Berendt, Hans-Ulrich
    CH-4123 Allschwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Waschmittel für die Nachwäsche von faserreaktiven Färbungen, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung


    (57) Es wird ein wässriges Waschmittel gekennzeichnet durch einen Gehalt an
    (A) einem Alkalialuminiumsilikat und
    (B) einem drei- bis sechswertigen Alkohol sowie gegebenenfalls
    (C) einem anionisches Tensid und
    (D) einem nichtionisches Tensid,
    dessen Verwendung bei der Nachwäsche von faserreaktiven Färbungen auf cellulosehaltigen Fasermaterialien sowie dessen Herstellung, beschrieben.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wässriges Waschmittel, das sich beim Nachwaschen von Drucken oder Färbungen mit Reaktivfarb­stoffen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien verwenden lässt, ein Verfahren zu dessen Herstellung, sowie dessen Verwendung für die Nachwäsche besagter Textilmaterialien sowohl in industriellem Massstab als auch im Haushaltsmassstab. Das erfindungsgemässe Waschmittel eignet sich besonders beim Nachwaschen mit "hartem" Wasser, wie Leitungswasser.

    [0002] Es sind aus US-A-4545919 Waschmittel bekannt, welche Alkali­aluminiumsilikate, anionische Tenside, nichtionische Tenside und Verdickungsmittel enthalten.

    [0003] Diese Waschmittel werden zum Nachwaschen von Färbematerialien in Form von Stückware. Sie eignen sich aber nicht für das Nachwaschen von Färbematerial in Form von Wickelkörpern oder von losem Material. Diese Waschmittel sind auch weniger lagerbeständig.

    [0004] Es wurden nun Waschmittel für die Nachwäsche gefunden, die diese Nachteile nicht aufweisen und sich auch zum Nachwaschen von ge­formter Ware, wie Kleidungsstücken eignen.

    [0005] Das erfindungsgemässe Waschmittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es

    (A) ein Alkalialuminiumsilikat und

    (B) einen drei- bis sechswertigen Alkohol

    enthält.

    [0006] Neben den Komponenten (A) und (B) kann das erfindungsgemässe Waschmittel noch zusätzlich als Komponente (C) ein anionisches Tensid und als Komponente (D) ein nichtionisches Tensid enthalten.

    [0007] Zusätzlich zu den genannten Komponenten (A),(B) und gegebenen­falls (C) und (D) kann das erfindungsgemässe Waschmittel weitere in Waschmittel üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Das erfin­dungsgemässe Waschmittel kann zudem noch Polymere oder Mischpoly­merisate eines Acrylamids enthalten.

    [0008] Als Komponente (A), welche die eigentliche Wirksubstanz des neuen Nachwaschmittels darstellt, kommen vorteilhafterweise feinteilige wasserunlösliche Alkalialuminiumsilikate der Formel

    (1)      (Me2/nO)p · Al₂O₃ · (SiO₂)q

    in der Me ein n-wertiges Alkalimetallion, vorzugsweise das Natrium- ion,
    n 1 oder 2,
    p eine Zahl von 0,7 bis 1,5 und
    q eine Zahl von 0,8 bis 6, vorzugsweise 1,3 bis 4 bedeuten,
    in Betracht.

    [0009] Die als Komponente (A) eingesetzten Alkalialuminiumsilikate können in einfacher Weise synthetisch hergestellt werden, z.B. durch Reaktion von wasserlöslichen Silikaten mit wasserlöslichen Alumi­naten in Gegenwart von Wasser. Zu diesem Zweck werden wässrige Lösungen der Ausgangsmaterialien miteinander vermischt oder eine in festem Zustand vorliegende Komponente mit der anderen, als wässrige Lösung vorliegenden Komponente, umgesetzt. Durch Vermischen beider, in festem Zustand vorliegenden Komponenten erhält man ebenfalls bei Anwesenheit von Wasser die gewünschten Aluminiumsilikate. Auch aus Al(OH)₃, Al₂O₃ oder SiO₂ lassen sich durch Umsetzen mit Alkali­silikat- bzw. Aluminatlösungen Alkalialuminiumsilikate herstellen. Schliesslich können sich derartige Substanzen auch aus der Schmelze bilden.

    [0010] Die durch Fällung hergestellten oder gemäss anderen Verfahren in feinverteiltem Zustand in wässrige Suspension übergeführten Alkali­aluminiumsilikate können durch Erhitzen auf Temperaturen von 50 bis 200°C vom amorphen in den gealterten bzw. in den kristallinen Zustand übergeführt werden. Das in wässriger Suspension vorliegende, amorphe oder kristalline Alkalialuminiumsilikat lässt sich durch Filtration von der verbleibenden wässrigen Lösung abtrennen und gewünschtenfalls bei Temperaturen von z.B. 50 bis 800°C trocknen.

    [0011] Durch die Fällungsbedingungen können bereits Teilchengrössen von wenigen µ erreicht werden, wenn man die miteinander vermischten Aluminat- und Silikatlösungen - die auch gleichzeitig in das Reaktionsgefäss geleitet werden können - durch intensives Rühren starken Scherkräften aussetzt.

    [0012] Trotzdem kann beim Trocknen eine unerwünschte Agglomeration von Kristallpartikeln eintreten, so dass es sich empfiehlt, diese Sekundärteilchen in geeigneter Weise, z.B. durch Windsichten zu entfernen. Auch in größerem Zustand anfallende Alkalialuminium­silikate, die auf die gewünschte Korngrösse gemahlen worden sind, lassen sich verwenden. Hierzu eignen sich z.B. Mühlen und/oder Windsichter bzw. deren Kombinationen.

    [0013] Weitere Einzelheiten über die Natur der als Komponente (A) in Betracht kommenden Alkalialuminiumsilikate einschliesslich ihrer Herstellung und Vorbereitung sind in der DE-OS 27 14 954 be­schrieben. Die nach diesem Verfahren hergestellten Alkalialuminium­silikate weisen eine Teilchengrösse von 1 bis 12 µ.

    [0014] Waschmittel, die Alkalialuminiumsilikate solcher Teilchengrösse enthalten, eignen sich gut zum Waschen von Färbematerialien, welche in Stückform, wie Gewebe vorliegen. Gleich wie die Waschmittel der weiter oben erwähnten US-A-4 545 919 eignen sie sich auch jene der genannten DE-OS 27 14 954 nicht für die Nachwäsche von Färbe­materialien in Form von Wickelkörper, wie Kreuzspulen, da die sich gebildeten Calciumsilikatkomplexe zu gross sind, um im Waschprozess das volumenmässig grosse Färbematerial zu durchdringen.

    [0015] Es ist deshalb ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen Waschmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man in einem Rührgefäss eine wässerige Lösung der Komponente (B) vorlegt, sie unter Rühren mit den Komponenten (C), (D) und (A) versetzt, der erhaltenen Mischung Glasperlen zugibt und das Ganze bis zur Erreichung einer gut giessbaren Mikrosuspension mahlt und sie danach von den Glasperlen trennt.

    [0016] Der Mahlprozess erfolgt bei Temperaturen zwischen 18 und 30°C (Raumtemperatur) und erstreckt sich über mehrere Stunden, vorzugs­weise 4 bis 7, besonders 4,5 bis 5,5 Stunden.

    [0017] Die Mahl-(Rühr)-Geschwindigkeit beträgt 200 - 700, vorzugsweise 200 - 400 Umdrehungen pro Minute.

    [0018] Die zur Anwendung gelangenden Glasperlen, sollen so gross sein, dass sie die Erreichung einer Teilchengrösse des Alkalialuminiumsilikates von 0,01 bis 2 µ ermöglichen können. Der Durchschnitt der Glasperlen beträgt 1,5 - 3, vorzugsweise 2 mm.

    [0019] Das Mahlen der Komponente (A) kann auch in Abwesenheit der Kompo­nenten (C) und (D) erfolgen.

    [0020] Die Trennung der Glasperlen vom Mahlgut wird nach an sich bekannten Methoden, z.B. durch Zentrifugieren durchgeführt.

    [0021] Als Komponente (B) kommen z.B. Glycerin, Trimethylolpropan, 1,2,4-­Butantriol, Erythrit, Mannit, Pentaerythrit, 1,2,6-Hexantriol, Tetramethylolethylendiamin und besonders Sorbit in Betracht.

    [0022] Die anionischen Tenside der Komponente (C) sind vorzugsweise saure Derivate von nichtionogenen oder kationischen Alkylenoxidaddukten, wie z.B. saure Ethergruppen oder vorzugsweise Estergruppen von anorganischen oder organischen Säuren enthaltende Anlagerungs­produkte von 2 bis 100 Mol Alkylenoxiden, besonders Ethylenoxid und/oder Propylenoxid oder auch Styroloxid an aliphatische Kohlen­wasserstoffreste mit insgesamt mindestens 4, vorzugsweise 12, Kohlenstoffatomen aufweisende organische Hydroxyl-, Carboxyl-, Amino- und/oder Amidoverbindungen bzw. Mischungen dieser Stoffe. Diese sauren Ether oder Ester können als freie Säuren oder als Salze, z.B. Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- oder Amin­salze, vorliegen.

    [0023] Die Herstellung dieser anionischen Tenside erfolgt nach bekannten Methoden, indem man z.B. an die genannten organischen Verbindungen mindestens 2 Mol, vorzugsweise mehr als 2 Mol, z.B. 10 bis 100 Mol, Ethylenoxid oder Propylenoxid oder alternierend in beliebiger Reihenfolge Ethylenoxid oder Propylenoxid anlagert und anschliessend die Anlagerungsprodukte verethert bzw. verestert und gegebenenfalls die Ether bzw. Ester in ihre Salze überführt. Als Grundstoffe kommen höhere Fettalkohole, d.h. Alkanole oder Alkenole mit je 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, zwei- bis sechswertige aliphatische Alkohole von 2 bis 9 Kohlenstoffatomen, alicyclische Alkohole, Phenylphenole, Benzylphenole, Alkylphenole mit einem oder mehreren Alkylsubsti­tuenten, der, bzw. die zusammen mindestens 4 Kohlenstoffatome aufweisen, Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Amine, die aliphatische und/oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste von mindestens 8 Kohlenstoffatomen aufweisen, besonders derartige Reste aufweisende Fettamine, Hydroxyalkylamine, Hydroxyalkylamide und Aminoalkylester von Fettsäuren oder Dicarbonsäuren und höher alkylierter Aryloxycarbonsäuren in Betracht.

    [0024] Gut geeignete anionische Polyalkylenoxidaddukte sind saure Ester oder deren Salze eines Polyadduktes von 2 bis 100 Mol, vorzugsweise bis 50 Mol, Ethylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 8 bis 22 Kohlen­stoffatomen oder an 1 Mol eines Phenols, das mindestens eine Benzylgruppe, eine Phenylgruppe oder vorzugsweise eine Alkylgruppe mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen aufweist, wie z.B. Benzylphenol, Dibenzylphenol, Dibenzyl-(nonyl)-phenol, o-Phenylphenol, Butyl­phenol, Tributylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Dodecylphenol oder Pentadecylphenol, wobei diese sauren Ester einzeln oder als Gemisch verwendet werden können.

    [0025] Bevorzugte anionische Polyalkylenoxidaddukte entsprechen der Formel

    (2)      Y-O-(CH₂CH₂O)

    X      ,

    worin Y Alkyl oder Alkenyl je mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Alkylphenyl mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder o-Phenylphenyl, X den Säurerest einer anorganischen, Sauerstoff enthaltenden Säure, wie z.B. Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder auch den Rest einer anorganischen Säure und m 2 bis 40, vorzugsweise 2 bis 15 bedeuten. Der Alkylrest im Alkylphenyl befindet sich vorzugsweise in para-Stellung. Die Alkylreste im Alkylphenyl können Butyl, Hexyl, n-Octyl, iso-Octyl, p-tert.-Octyl, n-Nonyl, iso-Nonyl, Decyl oder Dodecyl sein. Bevorzugt sind die Alkylreste mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen, insbesondere die Octyl- oder Nonylreste.

    [0026] Die Fettalkohole zur Herstellung der anionischen Tenside der Formel (2) sind z.B. solche mit 8 bis 22, insbesondere 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Octyl-, Decyl-, Lauryl-, Tridecyl-, Myristyl-, Cetyl-, Stearyl-, Oleyl-, Arachidyl- oder Behenylalkohol.

    [0027] Der Säurerest X leitet sich beispielsweise von niedermolekularen Dicarbonsäuren ab, wie z.B. von Maleinsäure, Bernsteinsäure oder Sulfobernsteinsäure, und ist über eine Esterbrücke mit dem Ethylen­oxyteil des Moleküls verbunden. Insbesondere leitet sich X jedoch von anorganischen mehrbasischen Säuren, wie Schwefelsäure oder Orthophosphorsäure ab.

    [0028] Der Säurerest X kann als freie Säure oder in Salzform, d.h. z.B. als Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalz, vorliegen. Beispiele für solche Salze sind Lithium-, Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Trimethyl­amin-, Ethanolamin-, Diethanolamin- oder Triethanolaminsalze.

    [0029] Besonders bevorzugt sind anionische Tenside der Formel

    worin Yʹ Octyl oder Nonyl bedeutet, m₁ 2 bis 15 ist und Xʹ ein Säurerest ist, der sich von Schwefelsäure oder von o-Phosphorsäure ableitet, und die Tenside als freie Säuren, Natrium- oder Ammonium­salze vorliegen. Von besonderem Interesse ist der saure Schwefel­säureester des Anlagerungsproduktes von 2 bis 12 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol. Die anionischen Alkylenoxidaddukte können zur Herstellung des neuen Nachwaschmittels einzeln oder als Mischungen untereinander eingesetzt werden.

    [0030] Als Komponente (D) verwendet man z.B. Alkylenoxidaddukte aus natürlichen Alkohole wie z.B. Amylalkohol, Laurylalkohol, Myristyl­alkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol oder Oleylalkohol oder synthetischen Alkohole, z.B. Oxo-Alkohole wie insbesondere 2-Ethyl­butanol, 2-Ethylhexanol, Isooctylalkohol, Trimethylhexanol, Tri­methylnonylalkohol, Hexadecylalkohol oder die unter der Marke ®Alfol im Handel befindlichen Fettalkohole.

    [0031] Die Alkylenoxidanlagerungsprodukte aus den genannten wasserun­löslichen Monoalkoholen, wie z.B. 1,2-Propylenoxidanlagerungs­produkte, z.B. solche, die 1 bis 15 Mol Propylenoxid angelagert enthalten, vorzugsweise jedoch die Ethylenoxidanlagerungsprodukte dieser Alkohole können ebenfalls als Komponente (D) eingesetzt werden. Bevorzugte Ethylenoxidanlagerungsprodukte werden beispiels­weise durch die folgene Formel

    (4)      R-O-(CH₂CH₂O)

    H

    dargestellt, in der R einen gesättigten oder ungesättigten ali­phatischen Rest, vorzugsweise Alkyl oder Alkenyl jeweils mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und s 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 bedeuten.

    [0032] Als Komponente (D) kommen ferner Fettsäure-Alkanolamin-Umsetzungs­produkte in Betracht, die vorteilhafterweise von Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und von Alkanolaminen mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen per Alkanolrest abgeleitet werden.

    [0033] Bevorzugt sind die Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Als Alkanolamin kann man z.B. Ethanolamin, Diethanolamin, Propanolamin, Isopropanolamin oder Di-isopropanolamin einsetzen. Dialkanolamine, insbesondere Diethanolamin, sind be­vorzugt. Das Molverhältnis zwischen Fettsäure und Dialkanolamin kann 1:1 bis 1:2 betragen.Als Fettsäuren seien beispielsweise genannt: Decen-, Laurin-, Kokosfett-, Myristin-, Palmitin-, Talgfett-, Oel-, Ricinol-, Linol-, Linolen-, Stearin-, Arachin- oder Behensäure.

    [0034] Es können auch Gemische dieser Säuren verwendet werden, wie sie bei der Spaltung von natürlichen Oelen oder Fetten gewonnen werden. Palmitin-/Stearinsäuregemische und vor allem Kokosfettsäure sind besonders bevorzugt. Die Umsetzungsprodukte der Komponente (D) und Verfahren zu ihrer Herstellung sind beispielsweise aus der US-­Patentschrift 2 089 212 bekannt.

    [0035] Als Komponente (D) eignen sich ferner Alkylenoxid-, insbesondere Ethylenoxid-Addukte aus den oben genannten Fettsäure-Alkanolamin-­Umsetzungsprodukten, wobei einzelne Ethylenoxid-Einheiten durch substituierte Epoxide wie Propylenoxid ersetzt sein können. Die Zahl der Alkylenoxidgruppen in diesen Glykoläthern kann 1 bis 8 und vorzugsweise 1 bis 4 betragen. Bevorzugt sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 4 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Umsetzungsprodukt von 1 Mol Kokosfettsäure, Stearinsäure und/oder Palmitinsäure mit 1 Mol Diethanolamin.

    [0036] Weitere Umsetzungsprodukte, die als Komponente (D) geeignet sind, sind Anlagerungsprodukte von vorzugsweise 2 bis 15 Mol Alkylenoxid, z.B. Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, an gegebenenfalls substi­tuierte Phenole, drei- bis sechswertige aliphatische Alkohole von 3 bis 9 Kohlenstoffatomen oder an die vorgenannten Fettsäuren.

    [0037] Als gegebenenfalls substituierte Phenole eignen sich beispielsweise Phenol, Benzylphenol, o-Phenylphenol oder Alkylphenole, deren Alkylrest vorteilhafterweise insgesamt 4 bis 16, vorzugsweise 4 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist. Beispiele dieser Alkylphenole sind Butylphenol, Tributylphenol, Octylphenol und insbesondere Nonyl­phenol.

    [0038] Die drei- bis sechswertigen Alkohole enthalten vorzugsweise 3 bis 6 Kohlenstoffatome und sind insbesondere Glycerin, Trimethylol­propan, 1,2,4-Butantriol, Erythrit, Mannit, Pentaerythrit, 1,2,6-­Hexantriol, Tetramethylolethylendiamin oder Sorbit. Die drei bis sechswertigen Alkohole werden vorzugsweise mit Ethylenoxid oder vorzugsweise mit Propylenoxid oder Gemischen dieser Alkylenoxide umgesetzt.

    [0039] Die Fettsäuren weisen vorzugsweise 8 bis 22 Kohlenstoffatome auf und können gesättigt oder ungesättigt sein, wie z.B. die Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin- oder Stearinsäure bzw. die Decen-, Dodecen-, Tetradecen-, Hexadecen-, Oel-, Linol-, Linolen- oder vorzugsweise Rizinolsäure.

    [0040] Die Einsatzmengen, in denen die Komponente (D) allein oder als Gemisch aus zwei, drei oder mehreren Komponenten im Waschmittel vorhanden sind, bewegen sich zwischen 0 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Waschmittel.

    [0041] Erfindungsgemässe Waschmittel können auch als Komponente (E) einen aliphatischen Monoalkohol mit mindestens 5, vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatome. Diese Alkohole können gesättigt oder unge­sättigt und verzweigt oder geradkettig sein und können allein oder im Gemisch eingesetzt werden.Als solche kommen z.B. die weiter oben erwähnten natürliche oder synthetische Alkohole in Betracht.

    [0042] Erfindungsgemässe Waschmittel enthalten vorzugsweise, jeweils bezogen auf das Gemisch,
    10 - 50 Gew.-% der Komponente (A),
    15 - 65 Gew.-% der Komponente (B),
    0 - 10 Gew.-% der Komponente (C),
    0 - 5 Gew.-% der Komponente (D) und mindestens 10 Gew.-% Wasser.

    [0043] Bevorzugte Waschmittel gemäss der Erfindung enthalten
    (AA) ein Natriumaluminiumsilikat,
    (BB) einen sechswertigen Alkohol,
    (CC) eine wässrige Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefel­säureesters des Adduktes aus 1 Mol p-tert.Nonylphenol und 2 Mol Ethylenoxid,
    (DD) ein Addukt aus 1 Mol p-tert.Nonylphenol und 10 Mol Ethylenoxid und
    ein Pfropfpolymer aus Acrylamid und dem Anlagerungsprodukt von Propylenoxid an Glycerin.

    [0044] Gewünschtenfalls können derartige Mischungen zusätzlich noch Siliconöle enthalten.

    [0045] Die erfindungsgemässen Waschmittel werden insbesondere beim Nach­waschen von Färbungen oder Drucken auf Cellulosefasern oder Mischge­webe aus Cellulose und synthetischem organischem Material, z.B. linearen Polyestern oder modifizierter Cellulose (Celluloseester) eingesetzt, wobei als Cellulosematerial solches aus natürlicher oder regenerierter Cellulose in Betracht kommt, wie z.B. Hanf, Leinen, Jute, Viskose-Seide, Zellwolle oder insbesondere Baumwolle und der allfällige Polyesteranteil gegebenenfalls vor oder nach der Cellulose gefärbt wird. Unter Cellulosefärbungen oder Cellulose­drucken werden hierbei die nach beliebigen Verfahren mit Reaktiv­farbstoffen erzeugten Färbungen oder Drucke verstanden, wobei die Anwendung der erfindungsgemässen Waschmittel als Nachbehandlung erfolgt.

    [0046] Das Färbematerial kann in beliebiger Verarbeitungsstadien vorliegen, z.B. als loses Material (Flocke), als dubliertes, vorverstrecktes Stapelfaserband oder in Form von Fäden, Garnen, Geweben, Gewirken insbesondere aber Wickelkörpern. Unter Reaktivfarbstoffen werden die üblichen anionischen Farbstoffe verstanden, welche mit der Cellulose eine chemische Bindung eingehen, z.B. die im Colour Index, 3rd Edition (1971) Vol. 3 auf den Seiten 3391-3562 aufgeführten "Reactive Dyes".

    [0047] Das erfindungsgemässe Waschmittel ermöglicht es, die üblichen Waschoperationen der obengenannten mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucke oder Färbungen auch mit Hartwasser (Brauchwasser), wie es aus der Wasserleitung unmittelbar zur Verfügung steht, mit gutem Erfolg durchzuführen. Dadurch wird die Wasserhärte ohne den üblichen Zusatz von Elektrolyten, Ionenaustauschern und/oder Komplexbildnern und vor allem ohne Verwendung von phosphorhaltigen Verbindungen, wie z.B. Phosphonsäuren oder anorganischen Phosphaten eliminiert, die in jüngster Zeit mehr und mehr durch die ökologischen und gesetz­geberischen Forderungen nach phosphorfreien Produkten eingeschränkt worden sind.

    [0048] Die Erfindung betrifft somit weiter ein Verfahren zum Waschen von mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucken oder Färbungen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien unter Verwendung der erfindungs­gemässen Waschmittel. Dieses Verfahren besteht darin, dass man die bedruckten oder gefärbten Textilien bei einer Temperatur von 60 bis 100°C in einer wässerigen Waschflotte, die das erfindungs­gemässe Waschmittel, vorzugsweise in Mengen von 1 - 10 g/l, enthält, behandelt. Die Textilien werden anschliessend von der Waschflotte entfernt und mit frischem Wasser bis zur völligen Entfernung der Waschflottenbestandteile gespült. Man erhält somit Druckfärbungen deren Weissfond nicht angefärbt ist, und Färbungen aus dem Auszieh­verfahren, die die erwünschten Nassechtheiten vor allem Wasch­echtheiten aufweisen.

    [0049] In den nachfolgenden Herstellungsvorschriften und Beispielen sind die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.

    [0050] Die folgenden Produkte sind Beispiele für die als Komponenten (C) und (D) verwendeten anionischen Tenside bzw. Alkylenoxidaddukte.

    Anionische Tenside



    [0051] C₁ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Alfol (1014);
    C₂ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Stearylalkohol;
    C₃ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethyl-hexanol;
    C₄ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Stearylalkohol;
    C₅ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Tridecylalkohol;
    C₆ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 4 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Hydroabietylalkohol;
    C₇ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Alfol (2022);
    C₈ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
    C₉ Di

    β-hydroxy-ethyl

    aminsalz des sauren Schwefelsäure­esters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
    C₁₀Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
    C₁₁Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
    C₁₂Saurer Phosphorsäureester des Anlagerungsproduktes von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethyl-n-hexanol;
    C₁₃Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Butylphenol;
    C₁₄Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Tributylphenol;
    C₁₅Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    C₁₆Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 10 Mol Propylenoxid und 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    C₁₇Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 35 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    C₁₈Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 50 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    C₁₉Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 15 Mol Propylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    C₂₀Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dodecylphenol;
    C₂₁Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Pentadecylphenol;
    C₂₂Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol o-Phenylphenol;
    C₂₃Natriumsalz des sauren Maleinsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
    C₂₄Natriumsalz des sauren Monosulfobernsteinsäureesters des An­lagerungsproduktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
    C₂₅Ammoniumsalz des sauren Phosphorsäureesters des Anlagerungs­produktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    C₂₆Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 12 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dibenzylphenol;
    C₂₇Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dibenzyl-(nonyl)-­phenol;
    C₂₈saurer Phosphorsäureester des Anlagerungsproduktes von 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
    C₂₉Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Stearinsäure-β-hydroxy­ethylamid;
    C₃₀Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
    C₃₁Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
    C₃₂Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 3 Mol Propylenoxid und 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
    C₃₃Ammoniumsalz des sauren Diphosphorsäureesters des Anlagerungs­produktes von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
    C₃₄Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 1 Mol Styroloxid und 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dodecylamin;
    C₃₅Natriumsalz des sauren Sulfobernsteinsäurehalbesters des An­lagerungsproduktes von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin
    C₃₆Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungs­produktes von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Stearylamin;
    C₃₇Mischung aus dem Mono- und Di-Phosphorsäureester (1:2) des Anlagerungsproduktes von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dodecyl­amin;
    C₃₈Mischung aus dem Mono- und Di-Phosphorsäureester (1:2) des Anlagerungsproduktes von 4 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Laurylamin;

    Nichtionische Tenside



    [0052] D₁ Anlagerungsprodukt von 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethyl­hexanol;
    D₂ Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethyl­hexanol;
    D₃ Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Stearyl­alkohol;
    D₄ Anlagerungsprodukt von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Alfol (8-10);
    D₅ Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Hexadecyl­alkohol;
    D₆ Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol;
    D₇ Anlagerungsprodukt von 6 Mol Ethylenoxid an 2 Mol Butyl-Phenol;
    D₈ Anlagerungsprodukt von 4 Mol Ethylenoxid an 2 Mol p-Kresol;
    D₉ Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Tributyl­phenol;
    D₁₀Anlagerungsprodukt von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Octylphenol;
    D₁₁Anlagerungsprodukt von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
    D₁₂Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonyl­phenol;
    D₁₃Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid und 10 Mol Propylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
    D₁₄Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol;
    D₁₅Anlagerungsprodukt von 12 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol;
    D₁₆Anlagerungsprodukt von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol o-Phenyl­phenol;
    D₁₇Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid und 5 Mol Propylenoxid an 1 Mol Alfol 12-14;
    D₁₈Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Rizinusöl:
    D₁₉Anlagerungsprodukt von 8 Mol Propylenoxid an 1 Mol Penta­erythrit;
    D₂₀Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid und 15 Mol Propylenoxid an 1 Mol Glycerin;
    D₂₁Anlagerungsprodukt von 7 Mol Ethylenoxid an 1 Mol C₉-C₁₁-Oxo­alkohol;
    D₂₂Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonyl­phenol;
    D₂₃Anlagerungsprodukt von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Kokosölfett­säure-(N,N-bis-β-hydroxyethyl)amid;
    D₂₄Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
    D₂₅ Anlagerungsprodukt von 15 Mol Propylenoxid an 1 Mol Glycerin.

    Herstellungsvorschrift A



    [0053] In einem Rührgefäss mit Stahlrührer werden bei Raumtemperatur und unter ständigem Rühren mit 300 U/min.

    30,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
    0,15 Gew.-% des anionischen Tensides C₁₅
    0,7 Gew.-% des nicht-ionischen Tensides D₁₂
    45,5 Gew.-% Sorbit
    23,65 Gew.-% Wasser

    gemischt. Der homogenen Mischung werden dann 200 g Glasperlen mit einem Durchmesser von 2,0 mm zugegeben und 5 Stunden lang gemahlen. Danach wird das Mahlgut durch Zentrifugieren von den Glasperlen getrennt. Man erhält eine gut giessbare graue Dispersion mit einer durchschnittlichen Teilchengrösse von 1,3 µ.

    [0054] Aehnlich gut giessbare Dispersionen werden erhalten, wenn man anstelle von Sorbit, gleich viele Anteile Glyzerin, eines ethoxy­lierten Pentaerythrits (Mol. Gew. 500 - 700) oder eines ethoxy­lierten Tetramethylolethylendiamins (Mol. Gew. 400 - 600) verwendet.

    Herstellungsvorschrift B



    [0055] In einem Rührgefäss mit Stahlrührer werden bei Raumtemperatur und unter ständigem Rühren mit 300 U/Min.

    45,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat,
    1,5 Gew.-% des anionischen Tensides C₁₅,
    0,7 Gew.-% des nicht-ionischen Tensides D₁₂
    10,5 Gew.-% Sorbit
    0,4 Gew.-% Propfpolymer aus Acrylamid und dem Anlagerungsprodukt von Propylenoxid an Glycerin (Mol. Gew. 4200)
    41,9 Gew.-% Wasser

    gemischt. Der homogenen Mischung werden dann 200 g Glasperlen mit einem Durchmesser von 2,0 mm zugegeben und 5 Stunden lang gemahlen. Danach wird das Mahlgut durch Zentrifugieren von den Glasperlen getrennt. Man erhält eine gut giessbare graue Dispersion mit einer durchschnittlichen Teilchengrösse von 1,3 µ.

    Beispiel 1:



    [0056] 

    A) Gebleichter Baumwollfrottee wird auf einer Rouleaux-Druckmaschine mit 1 kg Druckpaste der Zusammensetzung
    400 g Alginatverdickungsmittel 5%ig
    100 g Harnstoff
    50 g eines Farbstoffes der Formel

    10 g m-Nitrobenzolsulfonsäure (Natriumsalz)
    60 g Natriumcarbonatlösung 30%ig und
    380 g Wasser
    so bedruckt, dass jeweils 3 cm bedruckte Streifen neben 3 cm unbedruckten Streifen resultieren. Die Ware wird dann getrocknet und 8 Minuten bei 101°C gedämpft.

    Anschliessend wird die Ware aufgerollt und für den nachfolgend beschriebenen Test verwendet:

    B) Es werden 3 Waschflotten von je 150 ml auf Kochtemperatur erhitzt:

    1. Wasser von Härte 10° deutsche Härte (dH)

    2. Wasser von Härte 10° dH + 4 ml/l der Zubereitung gemäss Her­stellungsvorschrift

    3. Wasser von Härte 10° dH + 8 ml/l der Zubereitung gemäss Her­stellungsvorschrift.



    [0057] In jede dieser Waschflotten werden bei einem Flottenverhältnis von 1:60 jeweils nacheinander 3 der gemäss (A) bedruckten Abschnitte während 5 Minuten bei Kochtemperatur behandelt, in kaltem Wasser gespült und an der Luft getrocknet.

    [0058] Man erhält mit den Waschflotten 2 und 3 eine Ware, die auf unbe­druckten Teilen keine Anfärbung aufweist. Dagegen ist der Weiss­anteil des mit der Waschflotte 1 behandelten Druckes stark ange­färbt.

    Beispiel 2:



    [0059] 

    A) Auf einem geschlossenen Färbeapparat werden 1 kg Baumwollgarn (gebleicht) in 40 Liter Wasser unter Zugabe von 30 g eines Farb­stoffes der Formel

    3,2 kg Natriumchlorid und
    80 g m-Nitrobenzolsulfonsäure, Natriumsalz

    eingenetzt. Alsdann wird die Färbeflotte auf 80°C erhitzt, worauf das Färbebad 30 Minuten bei 80°C gehalten wird. Dann kühlt man die Flotte innert 30 Minuten auf 60°C ab. Hierauf gibt man zur Färbe­flotte

    800 g Natriumcarbonat und
    120 ml Natriumhydroxydlösung (30%ig)

    zu und färbt das Garn noch 40 Minuten bei 60°C. Danach wird die Flotte abgekühlt und die gefärbte Ware gespült und getrocknet.

    B) Je ein gemäss A) gefärbter Baumwoll-Strang wird in einem Ahiba-­Färbeapparat bei einem Flottenverhältnis von 1:50 10 Minuten bei Kochtemperatur mit folgenden drei Waschflotten behandelt:

    1. Wasser von Härte 10° dH.

    2. Wasser von Härte 10° dH + 4 ml/l der Zubereitung gemäss Her­stellungsvorschrift A.

    3. Wasser von Härte 10° dH + 8 ml/l der Zubereitung gemäss Her­stellungsvorschrift A.



    [0060] Anschliessend werden die einzelnen Waschproben zusammen 10 Minuten in kaltem Permutit-Wasser gespült.

    [0061] Die behandelten gefärbten Muster werden auf 100 % Wasseraufnahme geschleudert und in Anlehnung an SNV-Norm 19832 auf Nassbügel­echtheit geprüft. Dabei wird ein weisser Baumwollabschnitt in destilliertem Wasser genetzt und auf 100 % Wasseraufnahme abge­schleudert. Das feuchte gefärbte Garn wird auf eine trockene weisse Baumwollstrange gelegt und mit dem feuchten weissen Abschnitt gedeckt. In einer auf 180° eingestellten Bügelpresse werden dann die Waschproben zusammen während 2 Minuten gepresst. Das weisse vorgenetzte Begleitgewebe wird dann auf Bügelechtheit beurteilt.

    [0062] Die gemäss den Waschversuchen 2 und 3 erhaltenen gefärbten Ab­schnitte färben den weissen Abschnitt bei der Prüfung der Bügel­echtheit nicht an, während die weisse Baumwolle von dem gemäss dem Waschversuch 1 erhaltenen Abschnitt stark angefärbt wird.

    Beispiel 3:



    [0063] Ein rohes Baumwollgewirke mit einem Flächengewicht von 165 g/m² wird auf einem Foulard bei 25°C mit einer Flotte, die im Liter

    50 g de Farbstoffes der Formel

    2,5 g eines Netzmittel bestehend aus Pentadekan-1-sul­fonsäure-Natriumsalz und dem Anlagerungsprodukt von 4 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines C₉-C₁₂ primären Alkohols im Gewichtsverhältnis 3:1,
    10 ml eines gemäss Vorschrift 2 des EP-B-111454 hergestellten Pfropfpolymerisates,
    10ml Natriumhydroxidlösung (30 %) und
    75 ml Natronwasserglaslösung mit 26,3 - 27,7 % Silikat­gehalt,

    enthält, imprägniert, worauf bei einer Tauchzeit von 0,86 Sekunden und einem Walzendruck von 1,5 bar/cm² eine Flottenaufnahme von 107 % (berechnet auf das Trockengewicht des Substrates) erzielt wird. Hiernach wird das Gewirke aufgerollt und 6 Stunden bei 25°C gelagert. Alsdann werden 3 Waschflotten von je 150 ml auf Kochtemperatur erhitzt:

    1. Wasser von Härte 10° deutsche Härte (dH).

    2. Wasser von Härte 10° dH + 4 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift B.

    3. Wasser von Härte 10° dH + 8 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift B.



    [0064] In jede dieser Waschflotten werden bei einem Flottenverhältnis von 1:60 jeweils nacheinander 3 der gefärbten Abschnitt während 5 Minuten bei Kochtemperatur behandelt, in kaltem Wasser gespült und an der Luft getrocknet.

    [0065] Man erhält mit den Waschflotten 2 und 3 auf dem Begleitmaterial keine Anfärbung. Dagegen ist das Begleitmaterial der mit der Waschflotte 1 behandelten Färbung stark angefärbt.


    Ansprüche

    1. Wässeriges Waschmittel, dadurch gekennzeichnet, dass es
    (A) ein Alkalialuminiumsilikat und
    (B) einen drei- bis sechswertigen Alkohol
    enthält.
     
    2. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich als Komponente (C) ein anionisches Tensid und als Komponente (D) ein nicht-ionisches Tensid enthält.
     
    3. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass es, bezogen auf das gesamte Waschmittel,
    (A) 10 - 50 Gew.-% des Aluminiumsilikates,
    (B) 15 - 65 Gew.-% des drei- bis sechswertigen Alkohols,
    (C) 0 - 10 Gew.-% eines anionischen Tensides und
    (D) 0 - 5 Gew.-% eines nicht-ionischen Tensides
    enthält.
     
    4. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Komponente (A) ein wasserunlösliches Alkalialuminiumsilikat der Formel

    (Me2/nO)p · Al₂O₃ · (SiO₂)q

    ist, in der
    Me ein n-wertiges Alkalimetallion,
    n 1 oder 2,
    p eine Zahl von 0,7 bis 1,5 und
    q eine Zahl von 0,8 bis 6
    bedeuten.
     
    5. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, worin die Komponente (B), Glycerin, Trimethylolpropan, 1,2,4-Butantriol, Erythrit, Mannit, Pentaerythrit, 1,2,6-Hexantriol, Tetramethylol­ethylendiamin oder Sorbit ist.
     
    6. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, worin die Komponente (C) ein anionisches Polyalkylenoxidaddukt der Formel

    Y-O-(CH₂CH₂O)

    X      ,

    ist, worin Y Alkyl oder Alkenyl je mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Alkylphenyl mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder o-Phenylphenyl, X den Säurerest einer anorganischen, Sauerstoff enthaltenden Säure oder den Rest einer organischen Säure und m 2 bis 40, vorzugsweise 2 bis 15 bedeuten, und der Säurerest X als freie Säure oder in Salzform vorliegt.
     
    7. Waschmittel gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (C) ein anionisches Tensid der Formel

    ist, worin Q Octyl oder Nonyl bedeutet, m₁ 2 bis 15 ist und R ein Säurerest ist, der sich von Schwefelsäure oder von o-Phosphorsäure ableitet, und das Tensid als freie Säure oder als Natrium- oder Ammoniumsalz vorliegt.
     
    8. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Komponente (C) ein Addukt aus einem gegebenennfalls substituierten Phenol und 2 bis 12 Mol Ethylenoxid ist.
     
    9. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Komponente (D) ein Fettsäure/Alkanolamin-Umsetzungsprodukt oder ein Alkylenoxidaddukt aus Monoalkoholen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Fettsäure/Alkanolamin-Umsetzungsprodukten oder aus Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, drei- bis sechswertigen ali­phatischen Alkoholen oder gegebenenfalls substituierten Phenolen.
     
    10. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es
    (AA) ein Natriumaluminiumsilikat,
    (BB) einen sechswertigen Alkohol,
    (CC) eine wässrige Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefel­säureesters des Adduktes aus 1 Mol p-tert. Nonylphenol und 2 Mol Ethylenoxid,
    (DD) ein Addukt aus 1 Mol p-tert.Nonylphenol und 10 Mol Ethylenoxid und
    ein Pfropfpolymer aus Acrylamid und dem Anlagerungsprodukt von Propylenoxid an Glycerin
    enthält.
     
    11. Waschmittel gemäss Anspruch 10, worin die Komponente (BB) Sorbit ist.
     
    12. Verfahren zur Herstellung des Waschmittels gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in einem Rührgefäss eine wässrige Lösung der Komponente (B) vorlegt, sie unter Rühren mit den Kompo­nenten (C), (D) und (A) versetzt, der Mischung Glasperlen zugibt und sie, bis eine gut giessbare Mikrodispersion entsteht, mahlt und danach von den Glasperlen trennt.
     
    13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahloperation bei Temperaturen zwischen 15 und 30°C und einer Mahlgeschwindigkeit von 250 bis 500 Umdrehungen pro Minute vorge­nommen wird.
     
    14. Verwendung des Waschmittels gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11 beim Nachwaschen im Hartwasser von Drucken oder Färbungen mit Reaktivfarbstoffen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien.
     
    15. Verfahren zum Waschen von mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucken oder Färbungen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass man die bedruckten oder gefärbten Textilien bei einer Temperatur von 60 bis 100°C mit einer wässerigen Waschflotte behandelt, die das im Anspruch 1 definierte Waschmittel enthält.
     
    16. Verfahren gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschflotte das Waschmittel in Mengen von 1 - 10 g/l enthält.
     





    Recherchenbericht