[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wässriges Waschmittel, das sich beim Nachwaschen
von Drucken oder Färbungen mit Reaktivfarbstoffen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien
verwenden lässt, ein Verfahren zu dessen Herstellung, sowie dessen Verwendung für
die Nachwäsche besagter Textilmaterialien sowohl in industriellem Massstab als auch
im Haushaltsmassstab. Das erfindungsgemässe Waschmittel eignet sich besonders beim
Nachwaschen mit "hartem" Wasser, wie Leitungswasser.
[0002] Es sind aus US-A-4545919 Waschmittel bekannt, welche Alkalialuminiumsilikate, anionische
Tenside, nichtionische Tenside und Verdickungsmittel enthalten.
[0003] Diese Waschmittel werden zum Nachwaschen von Färbematerialien in Form von Stückware.
Sie eignen sich aber nicht für das Nachwaschen von Färbematerial in Form von Wickelkörpern
oder von losem Material. Diese Waschmittel sind auch weniger lagerbeständig.
[0004] Es wurden nun Waschmittel für die Nachwäsche gefunden, die diese Nachteile nicht
aufweisen und sich auch zum Nachwaschen von geformter Ware, wie Kleidungsstücken
eignen.
[0005] Das erfindungsgemässe Waschmittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es
(A) ein Alkalialuminiumsilikat und
(B) einen drei- bis sechswertigen Alkohol
enthält.
[0006] Neben den Komponenten (A) und (B) kann das erfindungsgemässe Waschmittel noch zusätzlich
als Komponente (C) ein anionisches Tensid und als Komponente (D) ein nichtionisches
Tensid enthalten.
[0007] Zusätzlich zu den genannten Komponenten (A),(B) und gegebenenfalls (C) und (D) kann
das erfindungsgemässe Waschmittel weitere in Waschmittel üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe
enthalten. Das erfindungsgemässe Waschmittel kann zudem noch Polymere oder Mischpolymerisate
eines Acrylamids enthalten.
[0008] Als Komponente (A), welche die eigentliche Wirksubstanz des neuen Nachwaschmittels
darstellt, kommen vorteilhafterweise feinteilige wasserunlösliche Alkalialuminiumsilikate
der Formel
(1) (Me
2/nO)
p · Al₂O₃ · (SiO₂)
q
in der Me ein n-wertiges Alkalimetallion, vorzugsweise das Natrium- ion,
n 1 oder 2,
p eine Zahl von 0,7 bis 1,5 und
q eine Zahl von 0,8 bis 6, vorzugsweise 1,3 bis 4 bedeuten,
in Betracht.
[0009] Die als Komponente (A) eingesetzten Alkalialuminiumsilikate können in einfacher Weise
synthetisch hergestellt werden, z.B. durch Reaktion von wasserlöslichen Silikaten
mit wasserlöslichen Aluminaten in Gegenwart von Wasser. Zu diesem Zweck werden wässrige
Lösungen der Ausgangsmaterialien miteinander vermischt oder eine in festem Zustand
vorliegende Komponente mit der anderen, als wässrige Lösung vorliegenden Komponente,
umgesetzt. Durch Vermischen beider, in festem Zustand vorliegenden Komponenten erhält
man ebenfalls bei Anwesenheit von Wasser die gewünschten Aluminiumsilikate. Auch aus
Al(OH)₃, Al₂O₃ oder SiO₂ lassen sich durch Umsetzen mit Alkalisilikat- bzw. Aluminatlösungen
Alkalialuminiumsilikate herstellen. Schliesslich können sich derartige Substanzen
auch aus der Schmelze bilden.
[0010] Die durch Fällung hergestellten oder gemäss anderen Verfahren in feinverteiltem Zustand
in wässrige Suspension übergeführten Alkalialuminiumsilikate können durch Erhitzen
auf Temperaturen von 50 bis 200°C vom amorphen in den gealterten bzw. in den kristallinen
Zustand übergeführt werden. Das in wässriger Suspension vorliegende, amorphe oder
kristalline Alkalialuminiumsilikat lässt sich durch Filtration von der verbleibenden
wässrigen Lösung abtrennen und gewünschtenfalls bei Temperaturen von z.B. 50 bis 800°C
trocknen.
[0011] Durch die Fällungsbedingungen können bereits Teilchengrössen von wenigen µ erreicht
werden, wenn man die miteinander vermischten Aluminat- und Silikatlösungen - die auch
gleichzeitig in das Reaktionsgefäss geleitet werden können - durch intensives Rühren
starken Scherkräften aussetzt.
[0012] Trotzdem kann beim Trocknen eine unerwünschte Agglomeration von Kristallpartikeln
eintreten, so dass es sich empfiehlt, diese Sekundärteilchen in geeigneter Weise,
z.B. durch Windsichten zu entfernen. Auch in größerem Zustand anfallende Alkalialuminiumsilikate,
die auf die gewünschte Korngrösse gemahlen worden sind, lassen sich verwenden. Hierzu
eignen sich z.B. Mühlen und/oder Windsichter bzw. deren Kombinationen.
[0013] Weitere Einzelheiten über die Natur der als Komponente (A) in Betracht kommenden
Alkalialuminiumsilikate einschliesslich ihrer Herstellung und Vorbereitung sind in
der DE-OS 27 14 954 beschrieben. Die nach diesem Verfahren hergestellten Alkalialuminiumsilikate
weisen eine Teilchengrösse von 1 bis 12 µ.
[0014] Waschmittel, die Alkalialuminiumsilikate solcher Teilchengrösse enthalten, eignen
sich gut zum Waschen von Färbematerialien, welche in Stückform, wie Gewebe vorliegen.
Gleich wie die Waschmittel der weiter oben erwähnten US-A-4 545 919 eignen sie sich
auch jene der genannten DE-OS 27 14 954 nicht für die Nachwäsche von Färbematerialien
in Form von Wickelkörper, wie Kreuzspulen, da die sich gebildeten Calciumsilikatkomplexe
zu gross sind, um im Waschprozess das volumenmässig grosse Färbematerial zu durchdringen.
[0015] Es ist deshalb ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemässen Waschmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
man in einem Rührgefäss eine wässerige Lösung der Komponente (B) vorlegt, sie unter
Rühren mit den Komponenten (C), (D) und (A) versetzt, der erhaltenen Mischung Glasperlen
zugibt und das Ganze bis zur Erreichung einer gut giessbaren Mikrosuspension mahlt
und sie danach von den Glasperlen trennt.
[0016] Der Mahlprozess erfolgt bei Temperaturen zwischen 18 und 30°C (Raumtemperatur) und
erstreckt sich über mehrere Stunden, vorzugsweise 4 bis 7, besonders 4,5 bis 5,5
Stunden.
[0017] Die Mahl-(Rühr)-Geschwindigkeit beträgt 200 - 700, vorzugsweise 200 - 400 Umdrehungen
pro Minute.
[0018] Die zur Anwendung gelangenden Glasperlen, sollen so gross sein, dass sie die Erreichung
einer Teilchengrösse des Alkalialuminiumsilikates von 0,01 bis 2 µ ermöglichen können.
Der Durchschnitt der Glasperlen beträgt 1,5 - 3, vorzugsweise 2 mm.
[0019] Das Mahlen der Komponente (A) kann auch in Abwesenheit der Komponenten (C) und (D)
erfolgen.
[0020] Die Trennung der Glasperlen vom Mahlgut wird nach an sich bekannten Methoden, z.B.
durch Zentrifugieren durchgeführt.
[0021] Als Komponente (B) kommen z.B. Glycerin, Trimethylolpropan, 1,2,4-Butantriol, Erythrit,
Mannit, Pentaerythrit, 1,2,6-Hexantriol, Tetramethylolethylendiamin und besonders
Sorbit in Betracht.
[0022] Die anionischen Tenside der Komponente (C) sind vorzugsweise saure Derivate von nichtionogenen
oder kationischen Alkylenoxidaddukten, wie z.B. saure Ethergruppen oder vorzugsweise
Estergruppen von anorganischen oder organischen Säuren enthaltende Anlagerungsprodukte
von 2 bis 100 Mol Alkylenoxiden, besonders Ethylenoxid und/oder Propylenoxid oder
auch Styroloxid an aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit insgesamt mindestens 4,
vorzugsweise 12, Kohlenstoffatomen aufweisende organische Hydroxyl-, Carboxyl-, Amino-
und/oder Amidoverbindungen bzw. Mischungen dieser Stoffe. Diese sauren Ether oder
Ester können als freie Säuren oder als Salze, z.B. Alkalimetall-, Erdalkalimetall-,
Ammonium- oder Aminsalze, vorliegen.
[0023] Die Herstellung dieser anionischen Tenside erfolgt nach bekannten Methoden, indem
man z.B. an die genannten organischen Verbindungen mindestens 2 Mol, vorzugsweise
mehr als 2 Mol, z.B. 10 bis 100 Mol, Ethylenoxid oder Propylenoxid oder alternierend
in beliebiger Reihenfolge Ethylenoxid oder Propylenoxid anlagert und anschliessend
die Anlagerungsprodukte verethert bzw. verestert und gegebenenfalls die Ether bzw.
Ester in ihre Salze überführt. Als Grundstoffe kommen höhere Fettalkohole, d.h. Alkanole
oder Alkenole mit je 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, zwei- bis sechswertige aliphatische
Alkohole von 2 bis 9 Kohlenstoffatomen, alicyclische Alkohole, Phenylphenole, Benzylphenole,
Alkylphenole mit einem oder mehreren Alkylsubstituenten, der, bzw. die zusammen mindestens
4 Kohlenstoffatome aufweisen, Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Amine, die
aliphatische und/oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste von mindestens 8 Kohlenstoffatomen
aufweisen, besonders derartige Reste aufweisende Fettamine, Hydroxyalkylamine, Hydroxyalkylamide
und Aminoalkylester von Fettsäuren oder Dicarbonsäuren und höher alkylierter Aryloxycarbonsäuren
in Betracht.
[0024] Gut geeignete anionische Polyalkylenoxidaddukte sind saure Ester oder deren Salze
eines Polyadduktes von 2 bis 100 Mol, vorzugsweise bis 50 Mol, Ethylenoxid an 1 Mol
Fettalkohol mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder an 1 Mol eines Phenols, das mindestens
eine Benzylgruppe, eine Phenylgruppe oder vorzugsweise eine Alkylgruppe mit mindestens
4 Kohlenstoffatomen aufweist, wie z.B. Benzylphenol, Dibenzylphenol, Dibenzyl-(nonyl)-phenol,
o-Phenylphenol, Butylphenol, Tributylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Dodecylphenol
oder Pentadecylphenol, wobei diese sauren Ester einzeln oder als Gemisch verwendet
werden können.
[0025] Bevorzugte anionische Polyalkylenoxidaddukte entsprechen der Formel
(2) Y-O-(CH₂CH₂O)

X ,
worin Y Alkyl oder Alkenyl je mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Alkylphenyl mit 4 bis
16 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder o-Phenylphenyl, X den Säurerest einer anorganischen,
Sauerstoff enthaltenden Säure, wie z.B. Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder auch
den Rest einer anorganischen Säure und m 2 bis 40, vorzugsweise 2 bis 15 bedeuten.
Der Alkylrest im Alkylphenyl befindet sich vorzugsweise in para-Stellung. Die Alkylreste
im Alkylphenyl können Butyl, Hexyl, n-Octyl, iso-Octyl, p-tert.-Octyl, n-Nonyl, iso-Nonyl,
Decyl oder Dodecyl sein. Bevorzugt sind die Alkylreste mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen,
insbesondere die Octyl- oder Nonylreste.
[0026] Die Fettalkohole zur Herstellung der anionischen Tenside der Formel (2) sind z.B.
solche mit 8 bis 22, insbesondere 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Octyl-, Decyl-,
Lauryl-, Tridecyl-, Myristyl-, Cetyl-, Stearyl-, Oleyl-, Arachidyl- oder Behenylalkohol.
[0027] Der Säurerest X leitet sich beispielsweise von niedermolekularen Dicarbonsäuren ab,
wie z.B. von Maleinsäure, Bernsteinsäure oder Sulfobernsteinsäure, und ist über eine
Esterbrücke mit dem Ethylenoxyteil des Moleküls verbunden. Insbesondere leitet sich
X jedoch von anorganischen mehrbasischen Säuren, wie Schwefelsäure oder Orthophosphorsäure
ab.
[0028] Der Säurerest X kann als freie Säure oder in Salzform, d.h. z.B. als Alkalimetall-,
Ammonium- oder Aminsalz, vorliegen. Beispiele für solche Salze sind Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Ammonium-, Trimethylamin-, Ethanolamin-, Diethanolamin- oder Triethanolaminsalze.
[0029] Besonders bevorzugt sind anionische Tenside der Formel

worin Yʹ Octyl oder Nonyl bedeutet, m₁ 2 bis 15 ist und Xʹ ein Säurerest ist, der
sich von Schwefelsäure oder von o-Phosphorsäure ableitet, und die Tenside als freie
Säuren, Natrium- oder Ammoniumsalze vorliegen. Von besonderem Interesse ist der saure
Schwefelsäureester des Anlagerungsproduktes von 2 bis 12 Mol Ethylenoxid an 1 Mol
p-Nonylphenol. Die anionischen Alkylenoxidaddukte können zur Herstellung des neuen
Nachwaschmittels einzeln oder als Mischungen untereinander eingesetzt werden.
[0030] Als Komponente (D) verwendet man z.B. Alkylenoxidaddukte aus natürlichen Alkohole
wie z.B. Amylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol
oder Oleylalkohol oder synthetischen Alkohole, z.B. Oxo-Alkohole wie insbesondere
2-Ethylbutanol, 2-Ethylhexanol, Isooctylalkohol, Trimethylhexanol, Trimethylnonylalkohol,
Hexadecylalkohol oder die unter der Marke ®Alfol im Handel befindlichen Fettalkohole.
[0031] Die Alkylenoxidanlagerungsprodukte aus den genannten wasserunlöslichen Monoalkoholen,
wie z.B. 1,2-Propylenoxidanlagerungsprodukte, z.B. solche, die 1 bis 15 Mol Propylenoxid
angelagert enthalten, vorzugsweise jedoch die Ethylenoxidanlagerungsprodukte dieser
Alkohole können ebenfalls als Komponente (D) eingesetzt werden. Bevorzugte Ethylenoxidanlagerungsprodukte
werden beispielsweise durch die folgene Formel
(4) R-O-(CH₂CH₂O)

H
dargestellt, in der R einen gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Rest, vorzugsweise
Alkyl oder Alkenyl jeweils mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und s 1 bis 10, vorzugsweise
1 bis 3 bedeuten.
[0032] Als Komponente (D) kommen ferner Fettsäure-Alkanolamin-Umsetzungsprodukte in Betracht,
die vorteilhafterweise von Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und von Alkanolaminen
mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen per Alkanolrest abgeleitet werden.
[0033] Bevorzugt sind die Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Als Alkanolamin kann man z.B. Ethanolamin, Diethanolamin, Propanolamin, Isopropanolamin
oder Di-isopropanolamin einsetzen. Dialkanolamine, insbesondere Diethanolamin, sind
bevorzugt. Das Molverhältnis zwischen Fettsäure und Dialkanolamin kann 1:1 bis 1:2
betragen.Als Fettsäuren seien beispielsweise genannt: Decen-, Laurin-, Kokosfett-,
Myristin-, Palmitin-, Talgfett-, Oel-, Ricinol-, Linol-, Linolen-, Stearin-, Arachin-
oder Behensäure.
[0034] Es können auch Gemische dieser Säuren verwendet werden, wie sie bei der Spaltung
von natürlichen Oelen oder Fetten gewonnen werden. Palmitin-/Stearinsäuregemische
und vor allem Kokosfettsäure sind besonders bevorzugt. Die Umsetzungsprodukte der
Komponente (D) und Verfahren zu ihrer Herstellung sind beispielsweise aus der US-Patentschrift
2 089 212 bekannt.
[0035] Als Komponente (D) eignen sich ferner Alkylenoxid-, insbesondere Ethylenoxid-Addukte
aus den oben genannten Fettsäure-Alkanolamin-Umsetzungsprodukten, wobei einzelne
Ethylenoxid-Einheiten durch substituierte Epoxide wie Propylenoxid ersetzt sein können.
Die Zahl der Alkylenoxidgruppen in diesen Glykoläthern kann 1 bis 8 und vorzugsweise
1 bis 4 betragen. Bevorzugt sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 4 Mol Ethylenoxid an
1 Mol Umsetzungsprodukt von 1 Mol Kokosfettsäure, Stearinsäure und/oder Palmitinsäure
mit 1 Mol Diethanolamin.
[0036] Weitere Umsetzungsprodukte, die als Komponente (D) geeignet sind, sind Anlagerungsprodukte
von vorzugsweise 2 bis 15 Mol Alkylenoxid, z.B. Ethylenoxid und/oder Propylenoxid,
an gegebenenfalls substituierte Phenole, drei- bis sechswertige aliphatische Alkohole
von 3 bis 9 Kohlenstoffatomen oder an die vorgenannten Fettsäuren.
[0037] Als gegebenenfalls substituierte Phenole eignen sich beispielsweise Phenol, Benzylphenol,
o-Phenylphenol oder Alkylphenole, deren Alkylrest vorteilhafterweise insgesamt 4 bis
16, vorzugsweise 4 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist. Beispiele dieser Alkylphenole
sind Butylphenol, Tributylphenol, Octylphenol und insbesondere Nonylphenol.
[0038] Die drei- bis sechswertigen Alkohole enthalten vorzugsweise 3 bis 6 Kohlenstoffatome
und sind insbesondere Glycerin, Trimethylolpropan, 1,2,4-Butantriol, Erythrit, Mannit,
Pentaerythrit, 1,2,6-Hexantriol, Tetramethylolethylendiamin oder Sorbit. Die drei
bis sechswertigen Alkohole werden vorzugsweise mit Ethylenoxid oder vorzugsweise mit
Propylenoxid oder Gemischen dieser Alkylenoxide umgesetzt.
[0039] Die Fettsäuren weisen vorzugsweise 8 bis 22 Kohlenstoffatome auf und können gesättigt
oder ungesättigt sein, wie z.B. die Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin- oder Stearinsäure
bzw. die Decen-, Dodecen-, Tetradecen-, Hexadecen-, Oel-, Linol-, Linolen- oder vorzugsweise
Rizinolsäure.
[0040] Die Einsatzmengen, in denen die Komponente (D) allein oder als Gemisch aus zwei,
drei oder mehreren Komponenten im Waschmittel vorhanden sind, bewegen sich zwischen
0 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das
gesamte Waschmittel.
[0041] Erfindungsgemässe Waschmittel können auch als Komponente (E) einen aliphatischen
Monoalkohol mit mindestens 5, vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatome. Diese Alkohole
können gesättigt oder ungesättigt und verzweigt oder geradkettig sein und können
allein oder im Gemisch eingesetzt werden.Als solche kommen z.B. die weiter oben erwähnten
natürliche oder synthetische Alkohole in Betracht.
[0042] Erfindungsgemässe Waschmittel enthalten vorzugsweise, jeweils bezogen auf das Gemisch,
10 - 50 Gew.-% der Komponente (A),
15 - 65 Gew.-% der Komponente (B),
0 - 10 Gew.-% der Komponente (C),
0 - 5 Gew.-% der Komponente (D) und mindestens 10 Gew.-% Wasser.
[0043] Bevorzugte Waschmittel gemäss der Erfindung enthalten
(AA) ein Natriumaluminiumsilikat,
(BB) einen sechswertigen Alkohol,
(CC) eine wässrige Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes
aus 1 Mol p-tert.Nonylphenol und 2 Mol Ethylenoxid,
(DD) ein Addukt aus 1 Mol p-tert.Nonylphenol und 10 Mol Ethylenoxid und
ein Pfropfpolymer aus Acrylamid und dem Anlagerungsprodukt von Propylenoxid an Glycerin.
[0044] Gewünschtenfalls können derartige Mischungen zusätzlich noch Siliconöle enthalten.
[0045] Die erfindungsgemässen Waschmittel werden insbesondere beim Nachwaschen von Färbungen
oder Drucken auf Cellulosefasern oder Mischgewebe aus Cellulose und synthetischem
organischem Material, z.B. linearen Polyestern oder modifizierter Cellulose (Celluloseester)
eingesetzt, wobei als Cellulosematerial solches aus natürlicher oder regenerierter
Cellulose in Betracht kommt, wie z.B. Hanf, Leinen, Jute, Viskose-Seide, Zellwolle
oder insbesondere Baumwolle und der allfällige Polyesteranteil gegebenenfalls vor
oder nach der Cellulose gefärbt wird. Unter Cellulosefärbungen oder Cellulosedrucken
werden hierbei die nach beliebigen Verfahren mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Färbungen
oder Drucke verstanden, wobei die Anwendung der erfindungsgemässen Waschmittel als
Nachbehandlung erfolgt.
[0046] Das Färbematerial kann in beliebiger Verarbeitungsstadien vorliegen, z.B. als loses
Material (Flocke), als dubliertes, vorverstrecktes Stapelfaserband oder in Form von
Fäden, Garnen, Geweben, Gewirken insbesondere aber Wickelkörpern. Unter Reaktivfarbstoffen
werden die üblichen anionischen Farbstoffe verstanden, welche mit der Cellulose eine
chemische Bindung eingehen, z.B. die im Colour Index, 3rd Edition (1971) Vol. 3 auf
den Seiten 3391-3562 aufgeführten "Reactive Dyes".
[0047] Das erfindungsgemässe Waschmittel ermöglicht es, die üblichen Waschoperationen der
obengenannten mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucke oder Färbungen auch mit Hartwasser
(Brauchwasser), wie es aus der Wasserleitung unmittelbar zur Verfügung steht, mit
gutem Erfolg durchzuführen. Dadurch wird die Wasserhärte ohne den üblichen Zusatz
von Elektrolyten, Ionenaustauschern und/oder Komplexbildnern und vor allem ohne Verwendung
von phosphorhaltigen Verbindungen, wie z.B. Phosphonsäuren oder anorganischen Phosphaten
eliminiert, die in jüngster Zeit mehr und mehr durch die ökologischen und gesetzgeberischen
Forderungen nach phosphorfreien Produkten eingeschränkt worden sind.
[0048] Die Erfindung betrifft somit weiter ein Verfahren zum Waschen von mit Reaktivfarbstoffen
erzeugten Drucken oder Färbungen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien unter Verwendung
der erfindungsgemässen Waschmittel. Dieses Verfahren besteht darin, dass man die
bedruckten oder gefärbten Textilien bei einer Temperatur von 60 bis 100°C in einer
wässerigen Waschflotte, die das erfindungsgemässe Waschmittel, vorzugsweise in Mengen
von 1 - 10 g/l, enthält, behandelt. Die Textilien werden anschliessend von der Waschflotte
entfernt und mit frischem Wasser bis zur völligen Entfernung der Waschflottenbestandteile
gespült. Man erhält somit Druckfärbungen deren Weissfond nicht angefärbt ist, und
Färbungen aus dem Ausziehverfahren, die die erwünschten Nassechtheiten vor allem
Waschechtheiten aufweisen.
[0049] In den nachfolgenden Herstellungsvorschriften und Beispielen sind die Teile Gewichtsteile
und die Prozente Gewichtsprozente.
[0050] Die folgenden Produkte sind Beispiele für die als Komponenten (C) und (D) verwendeten
anionischen Tenside bzw. Alkylenoxidaddukte.
Anionische Tenside
[0051] C₁ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Alfol (1014);
C₂ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Stearylalkohol;
C₃ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethyl-hexanol;
C₄ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 15 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Stearylalkohol;
C₅ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Tridecylalkohol;
C₆ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 4 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Hydroabietylalkohol;
C₇ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Alfol (2022);
C₈ Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
C₉ Di

β-hydroxy-ethyl

aminsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol Ethylenoxid
an 1 Mol Laurylalkohol;
C₁₀Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
C₁₁Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Laurylalkohol;
C₁₂Saurer Phosphorsäureester des Anlagerungsproduktes von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol
2-Ethyl-n-hexanol;
C₁₃Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Butylphenol;
C₁₄Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 5 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Tributylphenol;
C₁₅Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
C₁₆Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 10 Mol
Propylenoxid und 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
C₁₇Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 35 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
C₁₈Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 50 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
C₁₉Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 15 Mol
Propylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
C₂₀Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 6 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Dodecylphenol;
C₂₁Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 6 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Pentadecylphenol;
C₂₂Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 8 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol o-Phenylphenol;
C₂₃Natriumsalz des sauren Maleinsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Ethylenoxid
an 1 Mol p-Nonylphenol;
C₂₄Natriumsalz des sauren Monosulfobernsteinsäureesters des Anlagerungsproduktes
von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
C₂₅Ammoniumsalz des sauren Phosphorsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
C₂₆Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 12 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Dibenzylphenol;
C₂₇Natriumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 15 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Dibenzyl-(nonyl)-phenol;
C₂₈saurer Phosphorsäureester des Anlagerungsproduktes von 10 Mol Ethylenoxid an 1
Mol p-Nonylphenol;
C₂₉Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 15 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Stearinsäure-β-hydroxyethylamid;
C₃₀Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
C₃₁Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 8 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
C₃₂Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 3 Mol
Propylenoxid und 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
C₃₃Ammoniumsalz des sauren Diphosphorsäureesters des Anlagerungsproduktes von 8 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin;
C₃₄Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 1 Mol
Styroloxid und 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dodecylamin;
C₃₅Natriumsalz des sauren Sulfobernsteinsäurehalbesters des Anlagerungsproduktes
von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Talgfettamin
C₃₆Ammoniumsalz des sauren Dischwefelsäureesters des Anlagerungsproduktes von 2 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Stearylamin;
C₃₇Mischung aus dem Mono- und Di-Phosphorsäureester (1:2) des Anlagerungsproduktes
von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Dodecylamin;
C₃₈Mischung aus dem Mono- und Di-Phosphorsäureester (1:2) des Anlagerungsproduktes
von 4 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Laurylamin;
Nichtionische Tenside
[0052] D₁ Anlagerungsprodukt von 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethylhexanol;
D₂ Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol 2-Ethylhexanol;
D₃ Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Stearylalkohol;
D₄ Anlagerungsprodukt von 3 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Alfol (8-10);
D₅ Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Hexadecylalkohol;
D₆ Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol;
D₇ Anlagerungsprodukt von 6 Mol Ethylenoxid an 2 Mol Butyl-Phenol;
D₈ Anlagerungsprodukt von 4 Mol Ethylenoxid an 2 Mol p-Kresol;
D₉ Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Tributylphenol;
D₁₀Anlagerungsprodukt von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Octylphenol;
D₁₁Anlagerungsprodukt von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
D₁₂Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
D₁₃Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid und 10 Mol Propylenoxid an 1 Mol Nonylphenol;
D₁₄Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol;
D₁₅Anlagerungsprodukt von 12 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Oleylalkohol;
D₁₆Anlagerungsprodukt von 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol o-Phenylphenol;
D₁₇Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid und 5 Mol Propylenoxid an 1 Mol Alfol
12-14;
D₁₈Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Rizinusöl:
D₁₉Anlagerungsprodukt von 8 Mol Propylenoxid an 1 Mol Pentaerythrit;
D₂₀Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid und 15 Mol Propylenoxid an 1 Mol Glycerin;
D₂₁Anlagerungsprodukt von 7 Mol Ethylenoxid an 1 Mol C₉-C₁₁-Oxoalkohol;
D₂₂Anlagerungsprodukt von 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
D₂₃Anlagerungsprodukt von 2 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Kokosölfettsäure-(N,N-bis-β-hydroxyethyl)amid;
D₂₄Anlagerungsprodukt von 5 Mol Ethylenoxid an 1 Mol p-Nonylphenol;
D₂₅ Anlagerungsprodukt von 15 Mol Propylenoxid an 1 Mol Glycerin.
Herstellungsvorschrift A
[0053] In einem Rührgefäss mit Stahlrührer werden bei Raumtemperatur und unter ständigem
Rühren mit 300 U/min.
30,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
0,15 Gew.-% des anionischen Tensides C₁₅
0,7 Gew.-% des nicht-ionischen Tensides D₁₂
45,5 Gew.-% Sorbit
23,65 Gew.-% Wasser
gemischt. Der homogenen Mischung werden dann 200 g Glasperlen mit einem Durchmesser
von 2,0 mm zugegeben und 5 Stunden lang gemahlen. Danach wird das Mahlgut durch Zentrifugieren
von den Glasperlen getrennt. Man erhält eine gut giessbare graue Dispersion mit einer
durchschnittlichen Teilchengrösse von 1,3 µ.
[0054] Aehnlich gut giessbare Dispersionen werden erhalten, wenn man anstelle von Sorbit,
gleich viele Anteile Glyzerin, eines ethoxylierten Pentaerythrits (Mol. Gew. 500
- 700) oder eines ethoxylierten Tetramethylolethylendiamins (Mol. Gew. 400 - 600)
verwendet.
Herstellungsvorschrift B
[0055] In einem Rührgefäss mit Stahlrührer werden bei Raumtemperatur und unter ständigem
Rühren mit 300 U/Min.
45,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat,
1,5 Gew.-% des anionischen Tensides C₁₅,
0,7 Gew.-% des nicht-ionischen Tensides D₁₂
10,5 Gew.-% Sorbit
0,4 Gew.-% Propfpolymer aus Acrylamid und dem Anlagerungsprodukt von Propylenoxid
an Glycerin (Mol. Gew. 4200)
41,9 Gew.-% Wasser
gemischt. Der homogenen Mischung werden dann 200 g Glasperlen mit einem Durchmesser
von 2,0 mm zugegeben und 5 Stunden lang gemahlen. Danach wird das Mahlgut durch Zentrifugieren
von den Glasperlen getrennt. Man erhält eine gut giessbare graue Dispersion mit einer
durchschnittlichen Teilchengrösse von 1,3 µ.
Beispiel 1:
[0056]
A) Gebleichter Baumwollfrottee wird auf einer Rouleaux-Druckmaschine mit 1 kg Druckpaste
der Zusammensetzung
400 g Alginatverdickungsmittel 5%ig
100 g Harnstoff
50 g eines Farbstoffes der Formel

10 g m-Nitrobenzolsulfonsäure (Natriumsalz)
60 g Natriumcarbonatlösung 30%ig und
380 g Wasser
so bedruckt, dass jeweils 3 cm bedruckte Streifen neben 3 cm unbedruckten Streifen
resultieren. Die Ware wird dann getrocknet und 8 Minuten bei 101°C gedämpft.
Anschliessend wird die Ware aufgerollt und für den nachfolgend beschriebenen Test
verwendet:
B) Es werden 3 Waschflotten von je 150 ml auf Kochtemperatur erhitzt:
1. Wasser von Härte 10° deutsche Härte (dH)
2. Wasser von Härte 10° dH + 4 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift
3. Wasser von Härte 10° dH + 8 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift.
[0057] In jede dieser Waschflotten werden bei einem Flottenverhältnis von 1:60 jeweils nacheinander
3 der gemäss (A) bedruckten Abschnitte während 5 Minuten bei Kochtemperatur behandelt,
in kaltem Wasser gespült und an der Luft getrocknet.
[0058] Man erhält mit den Waschflotten 2 und 3 eine Ware, die auf unbedruckten Teilen keine
Anfärbung aufweist. Dagegen ist der Weissanteil des mit der Waschflotte 1 behandelten
Druckes stark angefärbt.
Beispiel 2:
[0059]
A) Auf einem geschlossenen Färbeapparat werden 1 kg Baumwollgarn (gebleicht) in 40
Liter Wasser unter Zugabe von 30 g eines Farbstoffes der Formel

3,2 kg Natriumchlorid und
80 g m-Nitrobenzolsulfonsäure, Natriumsalz
eingenetzt. Alsdann wird die Färbeflotte auf 80°C erhitzt, worauf das Färbebad 30
Minuten bei 80°C gehalten wird. Dann kühlt man die Flotte innert 30 Minuten auf 60°C
ab. Hierauf gibt man zur Färbeflotte
800 g Natriumcarbonat und
120 ml Natriumhydroxydlösung (30%ig)
zu und färbt das Garn noch 40 Minuten bei 60°C. Danach wird die Flotte abgekühlt und
die gefärbte Ware gespült und getrocknet.
B) Je ein gemäss A) gefärbter Baumwoll-Strang wird in einem Ahiba-Färbeapparat bei
einem Flottenverhältnis von 1:50 10 Minuten bei Kochtemperatur mit folgenden drei
Waschflotten behandelt:
1. Wasser von Härte 10° dH.
2. Wasser von Härte 10° dH + 4 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift
A.
3. Wasser von Härte 10° dH + 8 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift
A.
[0060] Anschliessend werden die einzelnen Waschproben zusammen 10 Minuten in kaltem Permutit-Wasser
gespült.
[0061] Die behandelten gefärbten Muster werden auf 100 % Wasseraufnahme geschleudert und
in Anlehnung an SNV-Norm 19832 auf Nassbügelechtheit geprüft. Dabei wird ein weisser
Baumwollabschnitt in destilliertem Wasser genetzt und auf 100 % Wasseraufnahme abgeschleudert.
Das feuchte gefärbte Garn wird auf eine trockene weisse Baumwollstrange gelegt und
mit dem feuchten weissen Abschnitt gedeckt. In einer auf 180° eingestellten Bügelpresse
werden dann die Waschproben zusammen während 2 Minuten gepresst. Das weisse vorgenetzte
Begleitgewebe wird dann auf Bügelechtheit beurteilt.
[0062] Die gemäss den Waschversuchen 2 und 3 erhaltenen gefärbten Abschnitte färben den
weissen Abschnitt bei der Prüfung der Bügelechtheit nicht an, während die weisse
Baumwolle von dem gemäss dem Waschversuch 1 erhaltenen Abschnitt stark angefärbt wird.
Beispiel 3:
[0063] Ein rohes Baumwollgewirke mit einem Flächengewicht von 165 g/m² wird auf einem Foulard
bei 25°C mit einer Flotte, die im Liter
50 g de Farbstoffes der Formel

2,5 g eines Netzmittel bestehend aus Pentadekan-1-sulfonsäure-Natriumsalz und dem
Anlagerungsprodukt von 4 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines C₉-C₁₂ primären Alkohols im
Gewichtsverhältnis 3:1,
10 ml eines gemäss Vorschrift 2 des EP-B-111454 hergestellten Pfropfpolymerisates,
10ml Natriumhydroxidlösung (30 %) und
75 ml Natronwasserglaslösung mit 26,3 - 27,7 % Silikatgehalt,
enthält, imprägniert, worauf bei einer Tauchzeit von 0,86 Sekunden und einem Walzendruck
von 1,5 bar/cm² eine Flottenaufnahme von 107 % (berechnet auf das Trockengewicht des
Substrates) erzielt wird. Hiernach wird das Gewirke aufgerollt und 6 Stunden bei 25°C
gelagert. Alsdann werden 3 Waschflotten von je 150 ml auf Kochtemperatur erhitzt:
1. Wasser von Härte 10° deutsche Härte (dH).
2. Wasser von Härte 10° dH + 4 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift
B.
3. Wasser von Härte 10° dH + 8 ml/l der Zubereitung gemäss Herstellungsvorschrift
B.
[0064] In jede dieser Waschflotten werden bei einem Flottenverhältnis von 1:60 jeweils nacheinander
3 der gefärbten Abschnitt während 5 Minuten bei Kochtemperatur behandelt, in kaltem
Wasser gespült und an der Luft getrocknet.
[0065] Man erhält mit den Waschflotten 2 und 3 auf dem Begleitmaterial keine Anfärbung.
Dagegen ist das Begleitmaterial der mit der Waschflotte 1 behandelten Färbung stark
angefärbt.
1. Wässeriges Waschmittel, dadurch gekennzeichnet, dass es
(A) ein Alkalialuminiumsilikat und
(B) einen drei- bis sechswertigen Alkohol
enthält.
2. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich als Komponente
(C) ein anionisches Tensid und als Komponente (D) ein nicht-ionisches Tensid enthält.
3. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass es,
bezogen auf das gesamte Waschmittel,
(A) 10 - 50 Gew.-% des Aluminiumsilikates,
(B) 15 - 65 Gew.-% des drei- bis sechswertigen Alkohols,
(C) 0 - 10 Gew.-% eines anionischen Tensides und
(D) 0 - 5 Gew.-% eines nicht-ionischen Tensides
enthält.
4. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Komponente (A) ein wasserunlösliches
Alkalialuminiumsilikat der Formel
(Me2/nO)p · Al₂O₃ · (SiO₂)q
ist, in der
Me ein n-wertiges Alkalimetallion,
n 1 oder 2,
p eine Zahl von 0,7 bis 1,5 und
q eine Zahl von 0,8 bis 6
bedeuten.
5. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, worin die Komponente (B), Glycerin,
Trimethylolpropan, 1,2,4-Butantriol, Erythrit, Mannit, Pentaerythrit, 1,2,6-Hexantriol,
Tetramethylolethylendiamin oder Sorbit ist.
6. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, worin die Komponente (C) ein anionisches
Polyalkylenoxidaddukt der Formel
Y-O-(CH₂CH₂O)

X ,
ist, worin Y Alkyl oder Alkenyl je mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Alkylphenyl mit
4 bis 16 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder o-Phenylphenyl, X den Säurerest einer
anorganischen, Sauerstoff enthaltenden Säure oder den Rest einer organischen Säure
und m 2 bis 40, vorzugsweise 2 bis 15 bedeuten, und der Säurerest X als freie Säure
oder in Salzform vorliegt.
7. Waschmittel gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (C)
ein anionisches Tensid der Formel

ist, worin Q Octyl oder Nonyl bedeutet, m₁ 2 bis 15 ist und R ein Säurerest ist,
der sich von Schwefelsäure oder von o-Phosphorsäure ableitet, und das Tensid als freie
Säure oder als Natrium- oder Ammoniumsalz vorliegt.
8. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Komponente (C) ein Addukt
aus einem gegebenennfalls substituierten Phenol und 2 bis 12 Mol Ethylenoxid ist.
9. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Komponente (D) ein Fettsäure/Alkanolamin-Umsetzungsprodukt
oder ein Alkylenoxidaddukt aus Monoalkoholen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Fettsäure/Alkanolamin-Umsetzungsprodukten
oder aus Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, drei- bis sechswertigen aliphatischen
Alkoholen oder gegebenenfalls substituierten Phenolen.
10. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es
(AA) ein Natriumaluminiumsilikat,
(BB) einen sechswertigen Alkohol,
(CC) eine wässrige Lösung des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes
aus 1 Mol p-tert. Nonylphenol und 2 Mol Ethylenoxid,
(DD) ein Addukt aus 1 Mol p-tert.Nonylphenol und 10 Mol Ethylenoxid und
ein Pfropfpolymer aus Acrylamid und dem Anlagerungsprodukt von Propylenoxid an Glycerin
enthält.
11. Waschmittel gemäss Anspruch 10, worin die Komponente (BB) Sorbit ist.
12. Verfahren zur Herstellung des Waschmittels gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man in einem Rührgefäss eine wässrige Lösung der Komponente (B) vorlegt, sie
unter Rühren mit den Komponenten (C), (D) und (A) versetzt, der Mischung Glasperlen
zugibt und sie, bis eine gut giessbare Mikrodispersion entsteht, mahlt und danach
von den Glasperlen trennt.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahloperation bei
Temperaturen zwischen 15 und 30°C und einer Mahlgeschwindigkeit von 250 bis 500 Umdrehungen
pro Minute vorgenommen wird.
14. Verwendung des Waschmittels gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11 beim Nachwaschen
im Hartwasser von Drucken oder Färbungen mit Reaktivfarbstoffen auf cellulosehaltigen
Textilmaterialien.
15. Verfahren zum Waschen von mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucken oder Färbungen
auf cellulosehaltigen Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass man die bedruckten
oder gefärbten Textilien bei einer Temperatur von 60 bis 100°C mit einer wässerigen
Waschflotte behandelt, die das im Anspruch 1 definierte Waschmittel enthält.
16. Verfahren gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschflotte das
Waschmittel in Mengen von 1 - 10 g/l enthält.