[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ventilantrieb einer Brennkraftmaschine mit untenliegender
Nockenwelle und mindestens einem im Zylinderkopf gelagerten Kipphebel, dessen Steg
eine Ausformung mit einer zylindrischen Lagerfläche aufweist, welche seitlich geführt
ist.
[0002] Ein Ventiltrieb der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der DE-OS 24 36
091 bekannt. Eine von einem Nocken der Nockenwelle angetriebene Stoßstange arbeitet
mit ihrem oberen Ende mit einem Kipphebel zusammen, welcher schwenkbar im Zylinderkopfdeckel
abgestützt ist. Das andere Ende des Kipphebels steht in Kontakt mit dem Ventilschaft
eines Tellerventils. Nachteiligerweise kommt es bei dieser Konstruktion zu einer
relativ großen Reibfläche zwischen Zylinderkopfdeckel und Kipphebel. Überdies ist
ein Zylinderkopfdeckel nach der genannten DE-OS aufgrund der in diesem Bereich auftretenden
großen Kräfte nur bedingt in der Lage Führungs- und Lagerfunktionen zu übernehmen.
[0003] Ein weiterer Ventilantrieb wurde z.B. durch die EU-A2 64 836 bekannt. Bei dieser
Lösung sind die Kipphebel an zylindrischen Auflagern abgestützt, die mittels die
Stege der Kipphebel durchsetzender Schrauben am Zylinderkopf befestigt sind. Dabei
ergibt sich allerdings aufgrund der Durchführung der Schrauben durch die Stege der
Kipphebel eine erhebliche Verkleinerung der Lagerfläche, die zu einer entsprechend
erhöhten spezifischen Flächenbelastung führt.
[0004] Bei anderen Konstruktionen solcher Antriebe wurden auch schon Kipphebel vorgeschlagen,
die auf einer am Zylinderkopf gehaltenen Achse abgestützt sind, wobei sich aber der
Nachteil eines sehr großen konstruktiven Aufwandes ergibt. Durch die EU-B1 74 875
ist auch schon eine Konstruktion bekannt geworden, bei der die Kipphebel auf einer
Achse gelagert sind, die ihrerseits am Zylinderkopf abgestützt ist.
[0005] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachtiele zu vermeiden und einen Antrieb der eingangs
erwähnten Art vorzuschlagen, der sich durch eine einfache Konstruktion auszeichnet
und bei dem mit einem Minimum an Nacharbeit und Einzelteilen das Auslangen gefunden
werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Lagerfläche für den U-förmig
ausgebildeten Kipphebel als halbzylindrischer Sattel ausgebildet und ein integrierter
Bestandteil eines am Zylinderkopf befestigbaren Zylinderkopfoberteils ist, sowie daß
der Schenkel des Kipphebels seitlich von Führungsflächen des Zylinderkopfoberteils
geführt ist.
[0007] Alle Lager- und Führungsfunktionen werden demnach von einem stabilen Zylinderkopfoberteil
übernommen, welcher als Lagerfläche einen halbzylindrischen Sattel geringer Reibfläche
aufweist. Durch diese Maßnahmen wird bei einfacher Herstellbarkeit zusätzlich sichergestellt,
daß die Führung des Kipphebels praktisch keine zusätzliche Bauhöhe erfordert und
für die Abstützung des Kipphebels eine Fläche vorgesehen werden kann, welche keine
Durchführungen für Befestigungsschrauben aufweist, wie sie z.B. gemäß der EU-A2 64
836 notwendig sind. Außerdem sind für die Führung der Kipphebel keine weiteren Bauteile
außer dem Zylinderkopfoberteil erforderlich.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung kann der Zylinderkopfoberteil im Bereich des
Ventilschaftes eine mit einem Deckel verschließbare Wartungsöffnung aufweisen. Dadurch
ist eine Einstellung des Ventils über die Einstellschraube möglich ohne den genannten
Zylinderkopfoberteil zu entfernen.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Zylinderkopfoberteil samt Sattel
durch Druckgießen hergestellt sein.
[0010] Dabei kann der Zylinderkopfoberteil in einem Arbeitsgang hergestellt werden, wobei
sich überdies der Vorteil ergibt, daß keine spanabhebende Bearbeitung erforderlich
ist.
[0011] Zur Erzielung einer guten Schmierung kann vorgesehen sein, daß an der Lagerfläche
des Sattels ein im Zylinderkopfoberteil geführter Schmierölkanal endet.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Kipphebel als Blechprägeteil oder
als Feingußteil hergestellt werden, wodurch in beiden Fällen ebenfalls keine spanabhebende
Bearbeitung der Lagerstelle erforderlich ist.
[0013] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Ventilantrieb entlang der Linie
I-I in Figur 3,
Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in der Figur 1,
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Figur 2 und
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in der Figur 3.
[0014] Wie insbesondere aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, weist der Kipphebel 2,
der sich auf eine Stößelstange 1 und den Ventilschaft 4 abstützt, einen U-förmigen
Querschnitt auf, wobei der Steg 10 des Kipphebels 2 eine als Lagerfläche dienende
Ausformung 11 aufweist.
[0015] Mit dieser Ausformung 11 stützt sich der Kipphebel 2 schwenkbar an dem mit dem Zylinderkopfoberteil
3 einstückig ausgebildeten Sattel 12 ab, dessen Lagerfläche halbzylindrisch und im
wesentlichen gegengleich zur Lagerfläche des Kipphebels 2 an der Ausformung 11 ausgebildet
ist.
[0016] Da die Schenkel 13 durch die Führungsflächen 14 im vorzugsweise als Druckgußstück
ausgebildeten Zylinderkopfoberteil 3 geführt sind, ist der Kipphebel 2 lediglich im
Zylinderkopfoberteil 3 gehalten, der auf dem Zylinderkopf 15 mittels der Schrauben
5 und 6 befestigbar ist. Diese Konstruktion eignet sich hervorragend zur Aufnahme
der in diesem Bereich auftretenden Lager- und Führungskräfte.
[0017] Um eine Einstellung des Ventils zu ermöglichen, ist in dem Zylinderkopfoberteil 3
eine Wartungsöffnung 16 vorgesehen, die mit dem Wartungsdeckel 9 abgedeckt ist. Dadurch
ist ein Zugang zur Einstellschraube 8 möglich. Auf einen solchen Wartungsdeckel,
bzw. die Wartungsöffnung kann eventuell verzichtet werden, wenn der Ventiltrieb mit
hydraulischen Ventilspielausgleichselementen versehen ist.
[0018] Wie aus der Figur 1 ersichtlich ist, mündet an der Lagerfläche des Sattels 12 ein
Schmierkanal 7. Diese Schmierkanäle werden, wie aus der Figur 3 ersichtlich ist, paarweise
von einem Zuführkanal 17 versorgt, der mit einer nicht dargestellten Druckölquelle
in Verbindung steht und im Zylinderkopfoberteil 3 verläuft.
1. Ventilantrieb einer Brennkraftmaschine mit untenliegender Nockenwelle und mindestens
einem im Zylinderkopf gelagerten Kipphebel, dessen Steg eine Ausformung mit einer
zylindrischen Lagerfläche aufweist, welche seitlich geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfläche für den U-förmig ausgebildeten Kipphebel (2) als halbzylindrischer
Sattel (12) ausgebildet und ein integrierter Bestandteil eines am Zylinderkopf befestigbaren
Zylinderkopfoberteils (3) ist, sowie daß der Schenkel (13) des Kipphebels (2) seitlich
von Führungsflächen (14) des Zylinderkopfoberteils (3) geführt ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopfoberteil (3)
im Bereich des Ventilschaftes (4) eine mit einem Deckel (9) verschließbare Wartungsöffnung
(16) aufweist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopfoberteil
(3) samt Sattel (12) durch Druckgießen hergestellt ist.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lagerfläche
des Sattels (12) ein im Zylinderkopfoberteil (3) geführter Schmierölkanal (7) endet.
5. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebel
(2) als Blechprägeteil hergestellt ist.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebel
(2) als Feingußteil hergestellt ist.