(19)
(11) EP 0 287 686 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1988  Patentblatt  1988/43

(21) Anmeldenummer: 87105604.0

(22) Anmeldetag:  15.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 49/00, G07C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(71) Anmelder: Fritz Fuss GmbH & Co.
D-72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Merkel, Willi, Dr., jur.
    D-7470 Albstadt 1 (DE)
  • Künzel, Reiner
    D-7470 Albstadt 1 (DE)

(74) Vertreter: Weber, Otto Ernst, Dipl.-Phys. et al
Weber & Heim Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Überwachte Schliessvorrichtung


    (57) Es wird eine Schließvorrichtung mit einem Riegelschloß beschrieben, welches mit einer mit Sicherheitsmeldern verbundenen Meldezentrale zur Scharf-/Unscharf-Schaltung dieser Meldezentrale in Verbindung steht. Die Schließ­vorrichtung umfaßt ein türblattseitiges Riegelschloß, welches rein mechanisch ausgebildet ist und keine elek­tronischen oder elektromechanischen Einrichtungen auf­weist. Türrahmenseitig ist eine von der Meldezentrale an­gesteuerte Arretiervorrichtung vorhanden, die den ausge­schlossenen Riegel beaufschlagt. Zur Durchführung einer Berechtigungsprüfung, die zumindest vor dem Unscharf-­Schalten der Meldezentrale durchgeführt werden muß, ist der Schlüssel des Riegelschlosses mit einem Sender be­stückt, welcher eine Code-Information zu einem türrahmen­seitigen, mit der Meldezentrale verbundenen Sender über­tragt. Die Energieversorgung des Senders erfolgt über einen stationären Energiesender mittels induktiver Kopplung.
    Wird ein unberechtigter Versuch gemacht, das Riegelschloß zur Unscharf-Schaltung der Meldezentrale zu betätigen, so wird der Riegel von der Arretiervorrichtung nicht freige­geben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung mit einem türblattseitigen Riegelschloß, mit einem Schlüssel, der in einer Kappe eine elektronisch lesbare, abgespeicherte Code-Information, einen Sender zur induktiven Übertragung der Code-Information zu einem türrahmenseitigen Empfänger und einen induktiv arbeitenden Energie-Empfänger zum Emp­fangen von Versorgungsenergie von einem türrahmenseitigen Energie-Sender aufweist, und mit einer elektromechanischen Arretiervorrichtung zur Kontrolle des Schließens/Öffnens des Riegelschlosses unter Ansteuerung einer die Code-In­formation auswertenden Zentrale.

    [0002] In der Sicherungstechnik und speziell in der Einbruchmelde­technik sowie bei Zutrittskontroll- und Überwachungssyste­men werden Riegelschlösser eingesetzt, die einerseits von einer gemeinsamen Meldezentrale aus überwacht und ange­steuert werden, und mit welchen andererseits die Melde­zentrale in einen Scharf- oder Unscharf-Zustand geschaltet werden kann. Es handelt sich dabei im allgemeinen jeweils um eine selbständige Schloßeinheit, die zusätzlich zur mechanischen Arretierung und Schließung die zuvor beschrie­benen Schalt- und Kontrollfunktionen zu erfüllen hat. Der­artige Schlösser werden in der Einbruchmeldetechnik auch als Blockschloß bezeichnet. Als Melder kommen beispiels­weise Glasbruchmelder, Bewegungs- oder IF-Melder oder ähnliches in Betracht.

    [0003] Typischerweise wird beim Verlassen eines überwachten Raums das Blockschloß betätigt und dadurch die Meldezentrale scharf geschaltet. Umgekehrt ist das Öffnen des Schlosses und die damit verbundene Unscharf-Schaltung der Meldezen­trale nur von berechtigten Personen durchführbar, wobei die Berechtigung üblicherweise durch Eingabe einer kodier­ten Information nachgewiesen wird.

    [0004] Bei den bekannten Blockschlössern ist zur Verbindung mit der Meldezentrale eine Leitung vom beweglichen Türblatt, in welchem sich das Blockschloß befindet, zu dem fest­stehenden Teil der Türe, dem Türrahmen, vorhanden. Zu die­sem Zweck ist ein flexibler Kabelkanal zur Aufnahme der Leitungen vom Türblatt auf den Türrahmen geführt und mit Zugentlastungen an beiden Enden mechanisch stabilisiert. Obwohl sich diese Anordnung in vielen Fällen ständig be­währt, kann der Aufwand bei der Montage des Kabelübergangs und der Leitungsführung im Türblatt als nachteilig bezeich­net werden.

    [0005] Eine Schließvorrichtung der gattungsbildenden Art ist aus der GB-PS 21 58 870 bekannt. Hierbei ist der Energiesender und der Code-Informationsempfänger auf dem Türblatt in der Nähe des Schlosses angeordnet. Die Verbindung zu einer orts­festen, türrahmenseitigen Auswerteeinheit erfolgt über eine Leitung. Ebenso muß die Ansteuerung der elektromechanischen Arretiervorrichtung über eine Leitung zwischen dem Tür­blatt und dem Türrahmen erfolgen.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließvor­richtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei welcher der Aufwand zur Installation und Montage verringert ist,und die zur Scharf-/Unscharf-Schaltung bei einer Meldezentrale einsetzbar ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des An­spruches 1 gelöst.

    [0008] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß seitig keine elektromechanischen oder elektronischen Steuer- und Überwachungseinrichtungen installiert zu wer­den brauchen. Eine Kabel- oder Leitungszuführung sowie je de andere Art von galvanischer Verbindung zwischen Türrah­men und Türblatt ist somit nicht erforderlich. Das Schloß kann also rein mechanisch ausgeführt sein und braucht bei­spielsweise keine Arretiervorrichtung, z.B. keine Magnetspule und Sperrklinke, keinen elektromechanischen Flächenschutz gegen Aufbohren sowie keine elektronischen Baugruppen, wie beispielsweise Profilzylinder-Anwesenheitsüberwachung, Riegelbild-Erfassung und Aufbohr-Überwachung, aufweisen.

    [0009] Die Erfindung hat somit den Vorteil, daß handelsübliche Standard-Profilzylinder mit handelsüblichen Schlössern in der Schließvorrichtung Verwendung finden könnten. Auf die­se Weise können auch bereits bestehende Anlagen nachgerü­stet werden. Da die Arretiervorrichtung türrahmenseitig auf das freie Ende des Riegels einwirkt, ist allenfalls eine Anpassung des Riegels an die betreffende Arretiervor­richtung erforderlich. Im Zusammenwirken mit dieser Arre­tiervorrichtung und Sensoren zur Feststellung der Riegel­stellung wird sichergestellt, daß die zur Aufrechterhaltung der Sicherheit des überwachten Raums notwendigen Bedingun­gen eingehalten werden, wobei eine Sicherung gegen uner­laubte Manipulationsversuche durch Überwachung der Code-­Information erfolgt. Somit ist die Erfindung auch zur Ab­sicherung von höheren und höchsten Risiken gemäß den Vor­schriften der betreffenden Sachversicherer einsetzbar.

    [0010] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß optische und/oder akustische Signalgeber zur Scharf-­Meldung der Meldezentrale vorhanden sind. Somit kann der Benutzer unmittelbar die Bereitschaft der Meldeeinrichtun­gen überprüfen.

    [0011] Des weiteren kann vorteilhaft sein, daß der Energiesen­der eine Antenne mit einer vorgegebenen Richtcharakteri­stik aufweist, um die Energieversorgung des Schlüssels auf einen vorgegebenen, örtlichen Bereich einzuschränken. Durch diese Maßnahme kann erreicht werden, daß der Schlüs­sel nur in diesem vorgegebenen Bereich mit Energie ver­sorgt wird und daraufhin die Code-Information aussendet, während er außerhalb dieses Bereichs nicht aktiviert wird. Dies kann dann von Bedeutung sein, wenn die Scharf-Schal­tung der Meldezentrale nur von einer Türseite her erfol­gen soll. Diese Selektion kann dann zweckmäßig sein, wenn der überwachte Bereich bei Anwesenheit einer Person von innen abgeschlossen werden soll.

    [0012] Es kann ferner vorteilhaft sein, daß der Energiesender per­manent sendet. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die schlüsselseitigen Baueinheiten betriebsbereit sind, sobald sie an ihrem bestimmungsgemäßen Ort, d.h. den Schloßzylin­der gelangen. Das Ein- bzw. Ausschalten erfolgt dabei selbsttätig und hängt allein davon ab, ob die Baueinheiten ausreichend mit Energie versorgt werden.

    [0013] Eine bevorzugte Alternative besteht darin, daß die Sende­zeit des Energiesenders von der Meldezentrale gesteuert wird. Auf diese Weise können die Zutrittszeiten bzw. die Scharf-/Unscharf-Intervalle fest oder je nach Bedarf wahl­weise vorgegeben werden.

    [0014] Insbesondere kann es zweckmäßig sein, daß der Energiesen­der nur dann aktiviert ist, wenn der Riegel ausgeschlossen ist. Da diese Stellung den Scharf-Zustand der Meldezentrale kennzeichnet, zu dessen Umschaltung eine Abfrage der Code-­Information notwendig ist, ist die Aktivierung des Senders in diesem Zustand ausreichend. In der anderen Riegelstel­lung, die für den Unscharf-Zustand charakteristisch ist, ist eine Code-Informationsüberwachung nicht unbedingt er­forderlich, da eine Betätigung des Schlosses einen siche­ren Zustand der Meldezentrale, nämlich die Scharf-Schal­tung, herbeiführt.

    [0015] Die Sicherheit der Riegelvorrichtung wird dadurch erhöht, daß bei einer Aktivierung des Sensors der Beginn eines Zeitintervalls festgelegt wird, welches die Abfragezeit der Code-Information durch die Meldezentrale begrenzt. Wird innerhalb dieses Zeitrasters die Code-Information nicht richtig empfangen, so wird eine weitere Betätigung des Riegels durch die Arretiervorrichtung verhindert. Die Überwachung der Riegelbewegung kann dabei in beiden Rich­tungen erfolgen, so daß einerseits ausgeschlossen wird, daß die Meldezentrale unberechtigt scharf bzw. unscharf geschaltet wird. Im ersteren Fall könnte dies zu unerwünsch­ten Fehlalarmen führen. Hinsichtlich des zweiten Falls wird durch diese Maßnahme ausgeschlossen, daß durch eine Mani­pulation an der Code-Information und Ausprobieren verschie­dener Alternativen unberechtigterweise die Meldezentrale unscharf geschaltet werden kann.

    [0016] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Arretiervorrichtung aus einer von einer elektro­magnetischen Spule betätigten Sperrklinke besteht und daß das freie Ende des Riegels mit einer Rastkante zur Aufnahme der Sperrklinke versehen ist. Der Riegel kann also nur dann bewegt werden, wenn er von der Sperrklinke freigegeben ist.

    [0017] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be­steht darin, daß die schlüsselseitige Empfangseinheit aus einem Schwingkreis mit einem nachgeschalteten Gleichrich­ter besteht, und daß der Energiesender zur Energieübertra­gung ein Signal vorgegebener Frequenz zur Umwandlung in eine Gleichspannung aussendet.

    [0018] Ferner ist vorteilhaft, daß die schlüsselseitig ausgesen­dete Code-Information aus Impulsreihen mit binärer Ver­schlüsselung besteht, daß diese Impulsreihen mit Hochfre­quenz ausgesendet werden und daß türrahmenseitig ein ent­sprechender Hochfrequenzempfänger mit einer nachgeschal­teten Gleichrichteranordnung zur Umwandlung der Impuls­reihen in äquivalente Gleichstromimpulse vorhanden ist.

    [0019] Bei einer größeren Entfernung zur Meldezentrale kann es zweckmäßig sein, daß der Gleichrichteranordnung ein Lei­stungsverstärker nachgeschaltet ist.

    [0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausfüh­rungsbeispielen weiter beschrieben.

    Fig. 1 zeigt rein schematisch einen Querschnitt durch eine Schließvorrichtung;

    Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Schaltungsanord­nung aus Fig. 1 und

    Fig. 3 zeigt rein schematisch einen Querschnitt durch eine weitere Schließvorrichtung.



    [0021] In der Fig. 1 ist jeweils im Teil-Längsschnitt ein Teil des freien Endes eines Türblatts 18 und der zugehörige Teil eines Türrahmens 19 in der Weise dargestellt, daß Ein­zelheiten an einer im Türblatt 18 und im Türrahmen 19 an­geordneten Schließvorrichtung ersichtlich sind, die an­sonsten jeweils durch einen Gehäusedeckel und Abdeckungen des Türblatts 18 und des Türrahmens 19 eingeschlossen und verdeckt sind. Die Schließvorrichtung besteht in dem hier gezeigten Beispiel aus einem Riegelschloß 1, welches in einer entsprechenden Ausnehmung des Türblattes 18 ange­ordnet und über einen Stulp 23 an der Stirnseite des Tür­blattes 18 verschraubt ist. Das Riegelschloß umfaßt einen Schließzylinder 24, der in der gewählten Darstellungsform senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Über den Schließzylin­ der 24 wird mit Hilfe eines Schlüssels 22 ein Riegel 2 be­tätigt. Um die Darstellung übersichtlich zu halten, ist auf die Wiedergabe der dazu erforderlichen Einzelheiten verzich­tet. Der Riegel 2 ist in Fig. 1 in seiner ausgeschlossenen Stellung gezeigt, in welcher er von einer Riegelaufnahme 20 im Türrahmen 19 aufgenommen ist. Der Riegel 2 steht da­bei in Eingriff mit einem Schließblech 4, so daß ein Öffnen des Türblattes 18 nicht möglich ist. Mit 34 ist eine Falle bezeichnet.

    [0022] Im Türrahmen 19 ist eine von einer Meldezentrale (nicht dar­gestellt) angesteuerte elektromechanische Arretiervorrich­tung angeordnet, die hier beispielhaft aus einem Elektro­magneten 5 und einer vom Elektromagneten 5 federnd vorge­spannten Sperrklinke 6 besteht. Die Sperrklinke 6 ist mit einer Rastnase 25 zum Eingriff mit einer Rastkante 26 am freien Ende des Riegels 2 versehen. Im ausgefahrenen Zu­stand des Riegels 2 wird dieser von der Arretiervorrichtung 29 gehalten. Ein Zurückschließen ist nur nach Freigabe durch die Meldezentrale, d.h. durch eine Bestromung des Elektro­magneten 5 möglich.

    [0023] Des weiteren ist im Türrahmen 19 im Bereich des Riegelweges ein Sensor 7 vorhanden. Der Sensor 7 erfaßt die Riegelstel­lung und gibt diese Information an die Meldezentrale weiter. Aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränkt sich die Fig.1 auf die Wiedergabe eines einzigen Sensors, der die ausge­schlossene Stellung des Riegels 2 erfaßt. Alternativ kann zusätzlich auch ein vorgegebener Riegelweg erfaßt werden, der in der Meldezentrale ausgewertet werden soll, wie Fig.3 zeigt.

    [0024] Des weiteren ist türrahmenseitig eine Vorrichtung zur Durch­führung einer Berechtigungsprüfung , beispielsweise ein Ta­stenfeld zur Eingabe eines alphanumerischen Codes oder ein Magnetkartenleser, vorhanden, dessen Auswerteeinheit mit dem Bezugszeichen 9 versehen ist. Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung einer Berechtigungsprüfung ist nachfolgend, insbesondere im Zusammenhang mit Fig. 2, im einzelnen be­schrieben.

    [0025] Die Schließvorrichtung gemäß Fig. 1 kann folgendermaßen ar­beiten. Zunächst wird eine Identifikation des Schlüsselbe­nutzers durchgeführt und in der Auswerteeinheit 9 in ein äquivalentes Signal umgewandelt, das über Leitungen 27 an die Meldezentrale übermittelt wird. Ist der Betreffende be­rechtigt, so wird über die Meldezentrale die Arretiervor­richtung 29 angesteuert und der Riegel 2 wird zum Zurück­schließen freigegeben. Diese Freigabe erfolgt nur bei ord­nungsgemäßer Bedienung und Erfüllung aller Anforderungen, die in der Fachwelt auch als Zwangsläufigkeit bezeichnet werden.

    [0026] Das bei der Ansteuerung erzeugte Magnetfeld zieht die Sperr­klinke 6 nach oben und gibt den Aufschließvorgang frei. Sinn­gemäß erfolgt der Zu- bzw. Abschließvorgang sowie die Scharf­schaltung der Meldezentrale. Werden alle Bedingungen für die Zwangsläufigkeit eines Sicherungssystems, beispielsweise einer Einbruchmeldeanlage, erfüllt und ist der Betreiber zur Betätigung berechtigt, so wird die Spule 5 unter Ansteue­rung durch die Meldezentrale kurzzeitig bestromt, die Sperr­klinke 6 zieht an und der Riegel 2 kann komplett ausgeschlos­sen werden. Der ausgeschlossene Riegel 2 wird mit dem Sen­sor 7 erfaßt und dann die die Riegelstellung betreffende Information an die Meldezentrale über die Meldeleitungen 39 übertragen. Die vom Sensor 7 abgeleitete Information über die Endstellung des Riegels kann zum Beispiel für die Scharf-/­Unscharfschaltung der Meldezentrale verwendet werden. Die Scharfschaltung wird durch einen optischen und/oder akusti­schen Signalgeber 35 bzw. 36 angezeigt.

    [0027] Ist der Betreiber nicht zum Betätigen des Riegelschlosses 1 berechtigt, was über die Auswerteeinheit 9 erkannt werden kann, gibt die Sperrklinke 6 den Riegelweg nicht frei, so daß der Riegel 2 nicht vollständig in die Riegelaufnahme 2 bewegt werden kann. Infolgedessen wird vom Sensor 7 kein entsprechendes Signal an die Meldezentrale weitergeleitet, so daß keine Umschaltung der Meldezentrale erfolgt. Im Falle einer Einbruchmeldeanlage wäre die Meldezentrale typischerweise unscharf geschaltet, solange sich ein Be­rechtigter im überwachten Bereich befindet, in welchem auch die Vorrichtung zur Berechtigungsprüfung angeordnet ist. Verläßt der Berechtigte diesen Bereich, so muß die Meldezentrale scharf geschaltet werden. Als Zwangsläufig­keit kann dafür vorgesehen sein, daß der Riegel 2 ausge­schlossen ist. Um diesen Zustand sicherzustellen, könnte beispielsweise vorgesehen sein, daß der Schlüssel nur in diesem Zustand aus dem Riegelschloß 1 abgezogen werden kann.

    [0028] Anstelle der vorab beschriebenen Verfahren zur Berechti­gungsprüfung oder auch zusätzlich zu diesen Prüfungen ist vorgesehen, mit Hilfe des Schlüssels 22 eine elektronische Berechtigungsprüfung durchzuführen. Zu diesem Zweck ist auf dem Schlüssel 22 in einer Kappe 8 auf den Schlüsselkopf eine elektronische Codiervorrichtung, eine elektronische Steuereinheit sowie ein Hochfrequenzsender und Versorgungs­einheiten angebracht. Die Einzelheiten sind im Folgenden an­hand der Fig. 2 beschrieben.

    [0029] Die Fig. 2 zeigt, daß die in der Schlüsselkappe 8 befind­liche elektronische Schaltungsanordnung 30 eine hochfre­quente Impulsfolge 28 zur drahtlosen Datenübertragung an die Auswerteeinheit 9 aussendet. Ferner empfängt die Schal­tungsanordnung 30 drahtlos Energie von einem türrahmensei­tigen Energiesender 10. Eine galvanische Verbindung ist nicht vorhanden.

    [0030] Der Energiesender 10 sendet eine vorgegebene Frequenz f1 aus, die von einem schlüsselseitigen Schwingkreis 11 emp­fangen und in einem Gleichrichter 12 in eine Gleichspannung umgewandelt wird, die in einem Kondensator 31 als Betriebs­spannung UB zur Versorgung der Schaltungsanordnung 30 ge­speichert wird. Es kann alternativ vorgesehen sein, daß der Energiesender 10 permanent arbeitet und daß er nur kurzzeitig aktiviert wird, beispielsweise nur dann, wenn der Riegel 2 ausgeschlossen wurde.

    [0031] Mit der Betriebsspannung UB wird ein Hochfrequenzsender 13, ein elektronischer Steuerschaltkreis 14 sowie ein Programmträger 15 versorgt. Der Schaltkreis 14 kann bei­spielsweise als kundenspezifischer integrierter Schalt­kreis ausgeführt sein. Als Programmträger 15 können PROMs, EPRROMs oder EEPROMs Verwendung finden, die auch im Schaltkreis 14 integriert sein können. Im Programm­träger 15 ist ein Identifikationscode abgespeichert, der gegebenenfalls auch gelöscht, geändert oder umgeschrieben werden kann.

    [0032] Sobald die Betriebsspannung UB anliegt, wird unter Steue­rung des Schaltkreises 14 eine serielle Datenfolge, die den Identifikationscode enthält, erzeugt und asynchron in bekannter Weise mit Start- und Stop-Bit zur Auswerteein­heit 9 übertragen. Das erzeugte Gleichstrom-Datentele­gramm aktiviert den Zyklus der anstehenden Impulsfolge des Hochfrequenzsenders 13.

    [0033] Die Schaltkreise der Auswerteeinheit 9 und der zugehörigen Empfangseinrichtungen können wahlweise mit diskreter IC-­Technik und Mikroprozessor oder kundenspezifischem, inte­griertem Schaltkreis realisiert sein. Sie umfassen einen Hochfrequenzsender 16 zum Empfang der vom Hochfrequenz­sender 13 ausgesendeten seriellen Impulsfolge. Die emp­fangenen Hochfrequenzimpulse werden in äquivalente Gleich­stromimpulse zur Weiterverarbeitung und Auswertung umge­wandelt.

    [0034] Im Hochfrequenzempfänger 16 ist in dem hier dargestellten Beispiel eine Signalvorverarbeitung 17 zur Aufbereitung der Spannungsimpulse nachgeschaltet, damit diese leitungs­gebunden an die Meldezentrale über eine größere Entfer­nung übertragen werden können.

    [0035] Der Energiesender 10 kann separat im Bereich des Türrah­mens 19 angeordnet oder mit den übrigen türrahmenseiti­gen elektronischen Einrichtungen zusammengefaßt sein.

    [0036] Die Berechtigungsprüfung erfolgt, sobald der Schlüssel 22 einerseits in den Empfangsbereich des Energiesenders 10 und andererseits der Hochfrequenzempfänger 16 in den Empfangsbereich des Hochfrequenzsenders 13 gelangt. Diese Bedingungen liegen zumindest dann vor, wenn der Schlüssel 22 in den Schließzylinder 24 gesteckt ist. Ist eine Be­rechtigung gegeben, so wird in der bereits beschriebenen Weise von der Meldezentrale die Spule 5 bestromt und der Riegel 2 über die Sperrklinke 6 freigegeben.

    [0037] Die Fig. 3 veranschaulicht eine Variante der Schließvor­richtung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Gleiche Tei­le sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0038] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Riegel 2ʹ zwei­tourig ausgebildet. Die entsprechenden Riegelstellungen sind strichpunktiert wiedergegeben. Nach dem ersten Tour-­Riegelweg wird ein erster Abfragesensor 37 betätigt. Ist gleichzeitig die Zwangsläufigkeit der Meldezentrale er­füllt, wird der Empfänger 16 zum Empfang der Code-Infor­mation für ein fest vorgegebenes Zeitintervall freige­geben. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, daß der Energiesender 10 innerhalb dieses Zeitinter­valls in Betrieb genommen wird.

    [0039] Wird innerhalb dieses Intervalls die Code-Information von der Meldezentrale als richtig erkannt, so gibt die Sperr­klinke 6ʹ den weiteren Riegelweg frei. Es wird also an­schließend ein weiterer Abfragesensor 38 aktiviert, wenn der Riegel 2ʹ seine Endstellung einnimmt. Alle diese Be­dingungen führen dazu, daß die Meldezentrale scharf ge­schaltet wird.

    [0040] Wird die Code-Information als falsch erkannt bzw. wird keine Code-Information empfangen, so bleibt die Sperrklin­ke 6ʹ arretiert und die Meldezentrale kann nicht scharf geschaltet werden.

    [0041] Sinngemäß wird bei einem Aufschließvorgang verfahren. Der Riegel 2ʹ kann nur dann ganz zurückgeschlossen werden, wenn nach Betätigung des Abfragesensors 37 eine ordnungs­gemäße Identifikation der Code-Information erfolgt. Andern­falls hält die Sperrklinke 6ʹ den Riegel fest, wobei die Meldezentrale weiterhin scharf geschaltet bleibt.


    Ansprüche

    1. Schließvorrichtung
    mit einem türblattseitigen Riegelschloß, mit einem Schlüssel, der in einer Kappe eine elektronisch les­bare, abgespeicherte Code-Information, einen Sender zur induktiven Übertragung der Code-Information zu einem türrahmenseitigen Empfänger und einen induktiv arbeitenden Energie-Empfänger zum Empfangen von Ver­sorgungsenergie von einem türrahmenseitigen Energie-­Sender aufweist, und mit einer elektromechanischen Arretiervorrichtung zur Kontrolle des Schließens/Öff­nens des Riegelschlosses unter Ansteuerung einer die Code-Information auswertenden Zentrale,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß türblattseitig keine elektronischen oder elektro­mechanischen Einrichtungen im Riegelschloß (i) in­stalliert sind, daß die Arretiervorrichtung (29) tür­rahmenseitig innerhalb eines Schließbleches (4) ange­ordnet ist, daß mindestens ein mit der Zentrale ver­bundener Sensor (7, 37, 38) zur Überwachung der Riegel­stellung vorhanden ist, daß die Zentrale ferner mit mindestens einem Sicherheitsmelder verbunden ist, und daß die Zentrale in Abhängigkeit von der Riegelstel­lung und der empfangenen Code-Information in einen Scharf-/Unscharf-Zustand geschaltet werden kann.
     
    2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß optische und/oder akustische Signalgeber (35, 36) zur Meldung des Scharf-Zustandes der Zentrale vorhan­den sind.
     
    3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Energiesender (10) eine Antenne mit einer vorgegebenen Richtcharakteristik aufweist, um die Energieversorgung des Schlüssels (22) auf einen vorgegebenen, örtlichen Bereich einzuschränken.
     
    4. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Energiesender (10) permanent sendet.
     
    5. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sendezeit des Energiesenders (10) von der Zentrale gesteuert wird.
     
    6. Schließvorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Energiesender (10) nur dann aktiviert ist, wenn der Riegel (2) ausgeschlossen ist.
     
    7. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einer Aktivierung des Sensors (7, 37, 38) der Beginn eines Zeitintervalls festgelegt wird, welches die Abfragezeit der Code-Information durch die Zen­trale begrenzt.
     
    8. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Arretiervorrichtung (29) aus einer von einer elektromagnetischen Spule (5) betätigten Sperrklinke (6) besteht, und daß das freie Ende des Riegels (2) mit einer Rastkante (26) zur Aufnahme der Sperr­klinke (6) versehen ist.
     
    9. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der schlüsselseitige Energie-Empfänger aus einem Schwingkreis (11) mit einem nachgeschalteten Gleichrichter (12) besteht, und daß der Energiesen­der (10) zur Energie-Übertragung ein Signal vorge­gebener Frequenz zur Umwandlung in eine Gleichspan­nung aussendet.
     
    10. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die schlüsselseitig ausgesendete Code-Informa­tion aus Impulsreihen mit binärer Verschlüsselung be­steht, daß diese Impulsreihen mit Hochfrequenz ausge­sendet werden und daß türrahmenseitig ein entspre­chender Hochfrequenz-Empfänger (16) mit einer nachge­schalteten Gleichrichteranordnung zur Umwandlung der Impulsreihen in äquivalente Gleichstromimpulse zur Weiterverarbeitung vorhanden ist.
     
    11. Schließvorrichtung nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Gleichrichteranordnung ein Leistungsverstär­ker nachgeschaltet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht