[0001] Bogenpflasterungen mittels Natursteinen sind schon seit sehr langen Zeiten bekannt,
erfordern jedoch einerseits spezialisierte Fachleute zu deren Verlegung, und andererseits
ist ein solches Pflaster sehr aufwendig, da die einzelnen Steine von Hand behauen
werden. Obwohl Bogenpflasterungen aus natürlichen Steinen ästhetisch sehr wirkungsvoll
und gefällig sind, werden die z.T. stark unebenen Oberflächen nicht von allen Personen
geschätzt, insbesondere nicht von Frauen. Es war daher schon seit langem das Bestreben,
Pflastersteine, respektive Pflastersteinelemente anzubieten, mittels derer eine Bogenpflasterung
kostengünstig und mit ebenerer Oberfläche verlegt werden kann. So ist z.B. aus der
DE-A-31 51 876 ein bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung
bekannt, bei welcher die Elemente durch nicht durchgehende Trennfugen in Einzelsteine
unterteilt sind, wobei diese Elemente im Vergleich mit Natursteinpflasterungen billiger
herstellbar sind und leichter verlegt werden können. Infolge ihrer Konstruktion ergeben
diese Elemente jedoch regelmässige und leicht erkennbare Fugen, währenddem die Herstellung
der kreisbogenförmigen, relativ grossen Elemente mit herkömmlichen rechteckigen Formen
ziemlich unwirtschaftlich ist.
[0002] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Satz zur Verlegung
einer Bogenpflasterung anzugeben, der einerseits rationell hergestellt werden kann,
und sich andererseits leicht verlegen lässt und ausserdem ein gefälliges Aussehen
hat, das demjenigen einer Bogenpflasterung aus natürlichen Steinen nahekommt. Ausserdem
soll dieser Pflastersteinsatz mit anderen, geradlinig verlegbaren Pflastersteinen
kompatibel sein. Diese Aufgabe wird mit einem in den Ansprüchen beschriebenen Pflastersteinsatz
gelöst.
[0003] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Draufsicht zwei Sätze zur Erstellung einer Bogenpflasterung,
Fig. 2 zeigt in vergrössertem Massstab die Scheitelsteine des Satzes,
Fig. 3 zeigt in vergrössertem Massstab den Uebergang von einem Satz zum benachbarten
Satz,
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante,
Fig. 5 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie V-V von Fig. 4, und
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einer mit den erfindungsgemässen Sätzen hergestellten
Bogenpflasterung.
[0004] In Fig. 1 erkennt man zwei erfindungsgemässe Pflastersteinsätze zur Erstellung einer
Bogenpflasterung. Der untere der beiden Sätze enthält an beiden Ecken je einen identischen
Uebergangsstein 1, daran anschliessend drei Bogensteine 2, 3, 4, respektive die dazu
spiegelbildlich geformten Bogensteine 2a, 3a und 4a. In diesem Bogen, respektive Pflastersteinsatz,
schliessen sich an diese Bogensteine je zwei Scheitelsteine 5 resp. 5a und 6 resp.
6a an, wobei auch hier die beiden Scheitelsteine 5a und 6a spiegelbildlich zu den
Steinen 5 und 6 ausgebildet sind. Der obere Bogen enthält ebenfalls die beiden Uebergangssteine
1 sowie die Bogensteine 2, 3, 4, resp. 3a, 4a und 5a. Anstatt der vier Scheitelsteine
des unteren Bogens enthält der obere Satz zwei Scheitelsteine 7 resp. 7a, die ebenfalls
spiegelbildlich zueinander geformt sind, sowie den obersten Scheitelstein 8. Die
Bogenlänge der vier Scheitelsteine des unteren Bogens ist gleich derjenigen der drei
Scheitelsteine der oberen Reihe, so dass diese Scheitelsteine wahlweise eingesetzt
werden können.
[0005] Bei der Entwicklung des Pflastersteinsatzes wurde von dem Gedanken ausgegangen, ihn
dem Aussehen nach bereits bekannten Pflastersteinen anzugleichen, um übergangslos
in eine normale Pflasterung übergehen zu können, und um eine gewisse Normierung zu
erreichen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Ausgangspunkt der rechteckige
Normalstein eines unter dem Namen CITY PARK bekannten Pflastersteines, der in der
EP-B-0060 961 eingehender beschrieben ist und in der vorliegenden Ausführungsvariante
gemäss Fig. 4 mit dem Hinweiszeichen 9 versehen ist. Dieser quadratische Pflasterstein
weist eine Kantenlänge von 180 mm auf, so dass das Raster in Fig. 1, d.h. der Abstand
zwischen den Mittelpunkten bzw. die Diagonale der Uebergangssteine 1 ebenfalls 180
mm beträgt. Nimmt man eine der üblichen Breiten für einen Gehweg, d.h. 1250 mm als
Spannweite S resp. Basis eines Bogens, und stellt man die Bedingung, dass die Aussenkanten
10 der Uebergangssteine einen Winkel von 90° einschliessen sollen, ergibt sich als
Radius r der Mittellinie M des Kreisbogens r = S/√2 = 883,9 mm. Wie bei Bogenpflasterungen
üblich, weist der Bogen, senkrecht zur Basislinie S gezogen, stets die gleiche Höhe
H von 180 mm auf. Diese Zahlen und Masse sind als reine Beispielsangaben zu verstehen
und beruhen zum grossen Teil auf der Vorgabe oder Wahl eines bestimmten Pflastersteines,
von dem ausgegangen wird. Selbstverständlich kann von einem anderen Rastermass ausgegangen
werden, so dass entweder eine grössere oder kleinere Anzahl Steine zu einem Satz gehören.
Wichtig ist jedoch, dass die beiden Uebergangssteine an den Ecken identisch sind und
die Anzahl der Bogensteine beidseitig gleich ist und diese spiegelbildlich geformt
sind.
[0006] Es wurde jedoch nicht nur vom Mass des bekannten Pflastersteins 9 ausgegangen, sondern
auch von dessen Aussehen und Formgebung. So ist eines der Merkmale des bekannten
Pflastersteines, dass er in seiner Dicke, d.h. in vertikaler Richtung gesehen, zwei
verschiedene Teile aufweist, wobei am unteren Teil mit grösserem Umfang eine Verzahnung
angeordnet ist, und der obere Teil unabhängig von dieser Verzahnung derart ausgebildet
ist, dass einerseits in versandetem Zustand die Verzahnung nicht sichtbar ist, und
andererseits die Oberfläche das Aussehen eines Natursteines besitzt. Das bedeutet,
dass die Seitenflächen des oberen Teils unregelmässig sind. Gemäss Fig. 5 besitzen
sämtliche Steine des Satzes einen unteren Teil 11 mit grösserem Umfang im Horizontalschnitt
und einen oberen Teil 12 mit unregelmässigen Seitenflächen, während die Oberfläche
13 wie in vorliegendem Beispiel leicht gewellt und daher rutschfest sein kann. Sämtliche
Steine des Satzes mit Ausnahme der beiden Uebergangssteine 1 weisen am unteren Teil
11 der radialen Seiten 21 eine Verzahnung auf, die variabel ist, wie aus Fig. 1 hervorgeht.
Die Verzahnung 14 und 15 der aneinanderliegenden Seiten der beiden Scheitelsteine
6 und 6a der unteren Reihe entspricht, s. Fig. 4, der Verzahnung des Normalpflastersteines
9 und weist je drei Nocken 16 auf, damit, wie in Fig. 4 gezeigt, gegebenenfalls mit
einer Normalpflasterung übergangslos fortgefahren werden kann. In vorliegendem Beispiel
ist also nur eine Verzahnung in radialer Richtung vorhanden. Dies gilt selbstverständlich
auch für die Uebergangssteine, wo sich die Verzahnung naturgemäss an zwei anstossenden
Seiten befindet.
[0007] Aus Fig. 1 geht hervor, dass die Verzahnung mit Ausnahme der eben beschriebenen Verzahnung
an den Scheitelsteinen 6 und 6a an den verschiedenen Steinen nicht identisch ist.
Von den Scheitelsteinen ausgehend erkennt man, dass die in der Mitte der Steine befindlichen
Nocken stets nach aussen, d.h. zu den Uebergangssteinen hin weisen, und dass ihnen
eine entsprechende Ausnehmung entspricht. Aus Fig. 1 geht ferner hervor, dass der
Abstand von der Aussenkante eines Steines bis zur Nockenkante stets der gleiche ist,
so dass die Länge der Nocken von der Mitte gegen den Uebergangsstein hin abnimmt.
Die Uebergangssteine weisen an beiden aneinanderstossenden Seiten in der Mitte stets
eine Ausnehmung auf, um die Nocken der nächsten Bogensteine aufzunehmen.
[0008] Aus Fig. 3 geht am ehesten hervor, dass alle vier Seiten der Uebergangssteine kreisbogenförmig
gestaltet sind derart, dass ein stetiger Uebergang von einem Kreisbogen zum nächsten
erfolgt, wie dies die Uebergangsstelle gemäss Fig. 3 deutlich erkennen lässt. Dabei
sind zwei anstossende Seiten 18 nach innen und die anderen zwei Seiten 19 nach aussen
gewölbt. Selbstverständlich sind die Kreisbogenseiten 22 der übrigen Steine auch derart
gestaltet, dass der gewünschte Kreisbogen erzielt werden kann, während die radialen
Seiten mit Ausnahme der an die Uebergangssteine angrenzenden Seiten der ersten Bogensteine
2 bzw. 2a geradlinig sind. Daraus ergibt sich ein stetiger Uebergang von einem Kreisbogen
in den anderen ohne Stellen, die sich störend bemerkbar machen.
[0009] Da die Pflastersteine auf Paletten angeliefert werden und jeder Stein eines Satzes
seinen bestimmten Platz hat, ist es notwendig, die einzelnen Steine eines Satzes zu
markieren. Im vorliegenden Beispiel geschieht dies durch eine bestimmte Anzahl Markierungsnuten
17 pro Stein, wie das in Fig. 1 angedeutet ist. Die Uebergangssteine 1, die sich
ja von den übrigen Steinen insofern abheben, als sie an zwei aneinanderstossenden
Seiten eine Verzahnung resp. keine Verzahnung aufweisen, müssen nicht markiert werden.
Die ersten beiden Bogensteine 2 und 2a können dadurch gekennzeichnet werden, dass
sie keine Markierung aufweisen, während die nächstfolgenden Steine eine, zwei oder
drei Nuten aufweisen und die beiden Scheitelsteine 6 und 6a und der Scheitelstein
8 je eine bzw. zwei Nuten aufweisen. Da die beiden Scheitelsteine 6 und 6a auf einer
ihrer Seiten eine andere Verzahnung aufweisen als die übrigen Steine, ist somit eine
eindeutige Zuordnung dieser Steine leicht möglich. Dasselbe gilt für den Scheitelstein
8, der als einziger auf zwei entgegengesetzten Seiten Nocken aufweist. Aus Fig. 1
geht ferner hervor, dass die einzelnen Nuten stets derart an den Steinen angeordnet
sind, dass sie im verlegten Zustand, bezogen auf die Basislinie S, stets senkrecht
übereinanderliegen. Dadurch ist es möglich, beim Verlegen einzelne Steinspalten anhand
dieser Nuten auszurichten.
[0010] Neben den bereits erwähnten unterschiedlichen möglichen Dimensionen der Pflastersteine
sind auch sämtliche bekannten Materialien sowie Einfärbungen zur Herstellung dieser
Steine möglich, auch um diese Bogenpflastersteine an normale Pflastersteine anpassen
oder einen bewussten Unterschied gestalten zu können.
[0011] Aus der Beschreibung geht hervor, dass diese Bogenpflastersteine auf der gleichen
Maschine hergestellt werden können wie diejenige für die anderen Pflastersteine; natürlich
mit anderen Formen.
1. Pflastersteinsatz zur Verlegung einer Bogenpflasterung, bestehend aus je einem
aussen anzuordnenden Uebergangsstein (1) mit vier kreisbogenförmigen Seiten, wobei
je zwei aneinanderstossende Seiten (10, 18) nach innen und die übrigen zwei Seiten
(19, 20) nach aussen gewölbt sind, um von einem Bogen zum anderen einen stetigen Uebergang
zu bilden; daran anschliessbaren, beidseitig je eine gleiche Anzahl spiegelbildlich
zueinander geformten Bogensteinen (2, 3, 4; 2a, 3a, 4a) und daran anschliessbaren,
spiegelbildlich oder symmetrisch geformten Scheitelsteinen (5, 6, 5a, 6a; 7, 7a,
8), die je zusammen die gleiche Bogenlänge aufweisen, das Ganze derart, dass im verlegten
Zustand die beiden Aussenkanten (10) der Uebergangsteine (1) einen Winkel von 90°
einschliessen und die Höhe (H) aller Steine, gemessen senkrecht zu einer durch die
unteren Eckpunkte der Uebergangssteine (1) gedachten Basislinie (S), die gleiche ist.
2. Pflastersteinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steine eines
Satzes mittels einer verschiedenen Anzahl von Markierungsnuten (17) eindeutig definiert
sind, wobei die Nuten jeweils an beiden Kreisseiten (22) angebracht sind derart,
dass daran die einzelnen Steine und die entsprechenden Steine der gleichen Spalte
senkrecht zur Basislinie (S) ausgerichtet werden können.
3. Pflastersteinsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steine
aus einem unteren, höheren Teil (11) mit grösserem Umfang im Horizontalschnitt und
einem oberen, niedrigeren Teil (12) von kleinerem Umfang im Horizontalschnitt bestehen,
wobei das untere Teil (11) der Radialseiten (21) der Bogen- und Scheitelsteine und
der nach aussen gewölbten Seiten (19, 20) der Uebergangssteine (1) mit einer lotrechten
Verzahnung (14 15; 16) versehen ist und die Berandung des oberen Teils Seitenflächen
aufweist, die unregelmässig wie bei einem Naturstein geformt sind.
4. Pflastersteinsatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung
aus je einem in der Mitte der zur Ecke weisenden Radialseiten (21) angeordneten Nocken
mit entsprechender Ausnehmung an den angrenzenden Radialseiten gebildet wird, wobei
der Abstand von der Steinkante zur Nockenkante für alle Steine der gleiche ist.
5. Pflastersteinsatz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung
der beiden aneinanderstossenden Seiten der obersten Scheitelsteine (6, 6a) die gleiche
ist wie diejenige eines linear verlegbaren Pflastersteines (9) und pro Seite drei
Nocken (16) aufweist.
6. Pflastersteinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der linear verlegbare Pflasterstein (9) quadratisch ist und eine Kantenlänge von
180 mm aufweist, die der grössten Höhe der obersten Scheitelsteine (6, 6a; 8) sowie
der Diagonalen der Uebergangssteine (1) und somit der Bogenhöhe (H) entspricht.
7. Pflastersteinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
er zwei Uebergangssteine (1), zweimal drei Bogensteine (2, 3, 4; 2a, 3a, 4a) und entweder
zweimal zwei Scheitelsteine (5, 6; 5a, 6a) oder drei Scheitelsteine (7, 7a, 8) mit
zusammen je gleicher Bogenlänge aufweist, wobei bei einer Bogenhöhe (H) von 180 mm
die Spannweite (S) des verlegten Satzes 1250 mm und der Radius der Mittellinie (M)
des verlegten Bogens 1250/√2 = 883,9 mm beträgt.