[0001] Die Erfindung betrifft einen Tassenstößel zum Einbau zwischen Ventilschaft und Betätigungselement
bei Brennkraftmaschinen, mit einem ein geschlossenes System aufweisenden hydraulischen
Ventilspielausgleichselement, bei dem eine vom Innenumfang der Tasse bis zum Außenumfang
des Ventilspielausgleichselementes sich erstreckende Membran aus elastomerem Werkstoff
im Bereich ihrer wulstförmigen Enden mittels Klemmringen gegen das jeweils abzudichtende
Teil verspannbar ist, wobei im Bereich der Sitzfläche eine umlaufende Nut im abzudichtenden
Teil vorgesehen ist, in der ein ringförmiger Vorsprung der Membran eingreift.
[0002] Durch die US-PS 4.397.271 ist ein Tassenstößel der genannten Gattung bekannt. Eine
zwischen Tasse und Ventilspielausgleichselement angeordnete Membran wird mittels in
den wulstförmigen Endbereichen der Membran einvulkanisierter Klemmringe befestigt.
Während der am Innenumfang der Tasse anliegende Endbereich der Membran axial verschiebbar
ist, ist der am Innenumfang des Ventilspielausgleichselementes anliegende Endbereich
der Membran durch eine im Ventilspielausgleichselement angeordnete Nut axial arretierbar.
[0003] Eine derartige Befestigung der Membran an dem Ventilspielausgleichselement liefert
keine Dauerhaltbarkeit.
[0004] Einerseits ist der in den Wulst einvulkanisierte Klemmring derart klein dimensioniert,
daß er schon von seiner konstruktiven Gestaltung her keine hohe Klemmkraft erzielen
kann, andererseits ist die korrespondierende Sitzfläche des Ventilspielausgleichselementes
axial sehr schmal, so daß hier nach einer längeren Laufzeit eine Undichtigkeitsstelle
vorprogrammiert ist.
[0005] Im Betrieb ist der Tassenstößel zum einen hohen Temperaturunterschieden ausgesetzt,
und zum anderen wirken auf ihn außerordentlich hohe Beschleunigungskräfte. Das bei
Temperaturwechsel sich ausdehnende oder schrumpfende Elastomerteil dichtet die zugehörige
Sitzfläche unzureichend ab, wobei zusätzlich durch die hohen Beschleunigungskräfte
ein Rutschen auf der Dichtfläche eintritt.
[0006] Zur Vermeidung dieser Relativbewegung zwischen der Membran und dem Ventilspielausgleichselement
wurde in der DE-OS 35 42 708 vorgeschlagen, das Ventilspielausgleichselement mit der
Membran durch Vulkanisation zu verbinden und einen ringförmigen Vorsprung in einer
korrespondierenden Nut einer Bodenwand anzuordnen. Bei dieser Konstruktion ist die
Membran absolut starr mit dem Ventilspielausgleichselement verbunden, so daß das bei
einem Temperaturwechsel oder durch Medieneinwirkung im Volumen sich ändernde Material
nicht fließen kann. Hierdurch treten Spannungsspitzen in der Membran auf, die zu Brüchen
führen.
[0007] Darüber hinaus kann sich nach einer längeren Laufzeit die anvulkanisierte Membran
von dem Ventilspielausgleichselement lösen. Das Medium fließt dann über den entstehenden
Spalt zur Bodenplatte und von dort über den Vorsprung zwischen Bodenplatte und Membran.
Der axiale Druck der Feder kann die Membran nicht über den ganzen Umfang gleichmäßig
gegen die Bodenplatte pressen, da eine Schraubenfeder keine Anpressung über den gesamten
Umfang ausüben kann.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lebensdauer der Membrandichtung bei
genanntem Tassenstößel zu verbessern, wobei ein sicherer und dichter Sitz der Membran
im Tassenstößel während einer hohen Lebensdauer sowie bei extremen Temperaturdifferenzen
gewährleistet ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neben dem ersten Vorsprung
der Membran mindestens ein weiterer umlaufender Vorsprung vorgesehen ist, der im montierten
Zustand auf der zugehörigen Sitzfläche des abzudichtenden Teiles neben der umlaufenden
Nut unter Spannung anliegt. Auf diese Weise ist eine Dichtzone mit hoher Flächenpressung
geschaffen, die einen sicheren und dichten Sitz über eine lange Laufzeit gewährleistet.
[0010] Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, sind beidseitig neben dem zweiten Vorsprung
der Membran Freiräume vorgesehen, in welche der Elastomerwerkstoff des verspannten
zweiten Vorsprunges ausweichen kann. Insbesondere ist einer der Freiräume durch eine
konische Verjüngung des Membranendes membranseitig begrenzt sowie durch einen Spalt
zwischen dem ersten Vorsprung und der zugehörigen Nut gebildet. Das bei Erwärmung
sich ausdehnende Material fließt in die Freiräume, wobei der Spalt zwischen dem ersten
Vorsprung und der zugehörigen Nut vollkommen gefüllt wird, so daß sich ein Schnappsitz
ergibt. Durch die Verjüngung des Elastomerteiles ergibt sich ein weicher Spannungsabbau
zur Verhinderung von Brüchen bei Spannungsspitzen.
[0011] Die Vorsprünge weisen erfindungsgemäß die Form eines Kreisabschnittes auf. Der im
Bereich des Ventilspielausgleichselementes vorgesehene Klemmring weist einen winkelförmigen
Querschnitt auf, so daß die Membran sich auf dem radial gerichteten Schenkel abstützen
kann. Darüber hinaus kann der Klemmring einen topfförmigen Querschnitt aufweisen,
so daß der Boden des Topfes die Membran und das Ventilspielausgleichselement axial
abstützt.
[0012] Uberdies ist der Klemmring zum Klemmen der Membran im Vulkanisierwerkzeug an die
wulstförmigen Enden der Membran angeformt. Durch die konstruktive Gestaltung des Klemmringes
kann er in der Vulkanisierform am Außendurchemsser sicher aufgenommen werden, wodurch
eine gute Zentrierung in der Form erreicht wird.
[0013] Darüberhinaus wird das bei tiefen Temperaturen schrumpfende Elastomer mit ausreichend
großer Radialkraft gegen das Ventilspielausgleichselement gepreßt.
[0014] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 einen Halbschnitt durch einen erfindungsgemäßen Tassenstößel im Betriebszustand
Figur 2 Ausschnittsvergrößerung gemäß Figur 1 im ausgebauten Zustand
Figur 3 Ausschnittsvergrößerung gemäß Figur 1 im Einbauzustand
[0015] Der Tassenstößel 1 zum Einbau zwischen einem nicht dargestellten Ventilschaft und
einem Betätigungselement weist ein als geschlossenes System fungierendes Ventilspielausgleichselement
2 auf, welches mit Hilfe einer wulstförmig verdickte Endbereiche 8, 8ʹ aufweisenden
elastischen Membran 3 abgedichtet wird. Die wulstförmigen Endbereiche 8, 8ʹ werden
mittels Klemmringen 4, 5 am Innenumfang der Tasse 1 und am Außenumfang des Ventilspielausgleichselementes
befestigt.
[0016] Der am Außenumfang des Ventilspielausgleichselementes 2 angeordnete wulstförmige
Endbereich 8 der Membran 3 weist zwei ringförmige Vorsprünge 6, 7 (Figur 2) auf. Axial
unterhalb des Vorsprunges 7 verjüngt sich der wulstförmige Endbereich 8 und wird durch
einen Klemmring 5, welcher einen topfförmigen Querschnitt aufweist, axial abgestützt.
Der Endbereich 8 wird im Vulkanisierwerkzeug (nicht dargestellt) an den Klemmring
5 angeformt. Diese Anformung dient lediglich zur Montageerleichterung, sie hat auf
die Dichtwirkung keinen Einfluß, so daß eine nach längerer Laufzeit eventuell auftretende
Ablösung des Klemmringes keine Undichtigkeitsstelle hervorruft.
[0017] Im Einbauzustand (Figur 3) greift der Vorsprung 6 in eine umlaufende Nut 9 des Ventilspielausgleichselementes
2, wobei jedoch zwischen der Nut 9 und dem Vorsprung 6 ein Spalt 10 verbleibt. Ein
weiterer Freiraum 11 wird durch die konische Verjüngung des Endbereiches 8, die Außenumfangsfläche
des Ventilspielausgleichselementes 2 und den Boden 12 des topfförmigen Klemmringes
5 definiert. Während der Vorsprung 6 spannungslos in eine Nut 9 eingreift, liegt der
Vorsprung 7 unter Spannung an der zylindrischen Außenumfangsfläche des Ventilspielausgleichselementes
2 an.
[0018] Bei Erwärmung oder bei Quellung durch die Medien (verschiedene Ölsorten) fließt nun
das Material in die Freiräume 10, 11 (Figur 1), dabei erzeugt der Vorsprung 6 zusammen
mit der Nut 9 eine dichte und sichere Verbindung, darüber hinaus erhält die Abdichtung
durch das in den Freiraum 11 quellende Material eine zusätzliche Dichtstelle, wobei
jedoch keine Spannungen innerhalb der Membran 3 auftreten können.
1. Tassenstößel zum Einbau zwischen Ventilschaft und Betätigungselement bei Brennkraftmaschinen,
mit einem ein geschlossenes System aufweisenden hydraulischen Ventilspielausgleichselement,
bei dem eine vom Innenumfang der Tasse bis zum Außenumfang des Ventilspielausgleichselementes
sich erstreckende Membran aus elastomerem Werkstoff im Bereich ihrer wulstförmigen
Enden mittels Klemmringen gegen das jeweils abzudichtende Teil verspannbar ist, wobei
im Bereich der Sitzfläche eine umlaufende Nut im abzudichtenden Teil vorgesehen ist,
in der ein ringförmiger Vorsprung der Membran eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß
neben dem ersten Vorsprung (6) der Membran (3) mindestens ein weiterer umlaufender
Vorsprung (7) vorgesehen ist, der im montierten Zustand auf der zugehörigen Sitzfläche
des abzudichtenden Teiles neben der umlaufenden Nut (9) unter Spannung aufliegt.
2. Tassenstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig neben dem
axialen Vorsprung (7) der Membran (3) Freiräume (10, 11) vorgesehen sind, in welche
der Elastomerwerkstoff des verspannten zweiten Vorsprunges (7) ausweichen kann.
3. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der
Freiräume (10, 11) durch eine konische Verjüngung des Endbereiches (8) der Membran
(3) membranseitig begrenzt ist.
4. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der
Freiräume (10, 11) durch einen Spalt (10) zwischen dem ersten Vorsprung (6) und der
zugehörigen Nut (9) gebildet ist.
5. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte
beider Vorsprünge (6, 7) die Form eines Kreisabschnittes aufweisen.
6. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der im Bereich
des Ventilspielausgleichselementes (2) vorgesehene Klemmring (5) einen winkelförmigen
Querschnitt aufweist.
7. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring
(5) einen topfförmigen Querschnitt aufweist, wobei sich der Boden (12) des Topfes
zwischen Ventilspielausgleichselement (2) und Ventilschaft erstreckt.
8. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden
(12) des Topfes den konisch sich verjüngenden Endbereich (8) der Membran axial abstützt.
9. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wulstförmigen
Enden (8, 8ʹ) der Membran im Vulkanisierwerkzeug an die Klemmringe (4, 5) angeformt
sind.