[0002] Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehgriff für die Außenseite eines wenigstens
schiebbaren, vorzugsweise aber mindestens parallelabstell- und schiebbaren Flügels
eines Fensters, einer Tür od. dgl., wobei sich der Griff in der Schließstellung etwa
senkrecht nach oben erstreckt. Bei Schiebetüren, ganz besonders aber bei parallelabstellbaren
Schiebetüren, die ins Freie führen, besteht vielfach der Wunsch, den Flügel auch von
außen bedienen zu können. Infolgedessen benötigt man außer dem obligatorischen Dreh
griff an der Innenseite auch einen Außen-Drehgriff. Aus Platzgründen kann aber dieser
Drehgriff nicht gleich ausgebildet werden wie der Innengriff. Platzprobleme ergeben
sich einerseits bei geschlossenem Flügel, weil der herkömmliche Drehgriff dabei zu
nahe am schließseitigen Vertikalholm des Festrahmens liegt und andererseits beim Schiebeöffnen
des Flügels, weil dabei der Drehgriff normalerweisse eine 90°-Drehstellung, also
eine horizontale Lage einnimmt und sich dann Kollisionsprobleme mit dem Vertikalholm
an der Schließgegenseite ergeben.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Drehgriff für die Außenseite eines
in der genannten Weise betätigbaren Flügels zu schaffen, der zumindest eine verbesserte
Zugänglichkeit in der Schließlage des Flügels gewährleistet.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Drehgriff gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, gemäß dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet
ist. Durch die winkel- oder bogenförmige Gestalt dieses Drehgriffs und die Anordnung
seiner in der Schließlage etwa vertikalen Griffhandhabe seitlich einer Vertikalebene
durch die Drehachse läßt sich der Abstand zwischen dieser Handhabe und dem schließseitigen
Vertikalholm des festen Rahmen vergrößern und dadurch ein größerer Raum für die Hand
schaffen. Es ist selbstverständlich, daß die seitliche Verlagerung der Griffhandhabe
aus der genannten Ebene nach der vom vertikalen schließseitigen Blendrahmenholm abge
wandten Richtung hin erfolgt.
[0005] Dieser Griff kann in gleicher Weise benutzt werden wie ein herkömmlicher, sich nicht
seitwärts und aufwärts erstreckender, sondern nur von der Drehachse nach oben verlaufender
Griff. Die gebogene oder abgeknickte Form des Drehgriffs ist demnach mit keinerlei
Nachteilen verbunden.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die beiden Winkel- oder Bogenschenkel
des Griffes in einer gemeinsamen, parallel zur Flügelebene verlaufenden Ebene angeordnet
sind. Es handelt sich also um einen flachen bogen- oder winkelförmigen Griff, den
man recht nahe an die Flügelebene heranbringen kann. Im Gegensatz dazu steht der
Innengriff normalerweise weit ins Rauminnere vor, um dort den Bedienungskomfort zu
erhöhen. Falls es sich wie beim Ausführungsbeispiel beim Innengriff um einen ebenen
Griff handelt, so verläuft dessen Ebene senkrecht zur Flügelebene. Der in der vorstehend
geschilderten Weise gestaltete Außengriff kann gemäß einem weiteren Ziel der Erfindung
aufgrund seiner flachen Bauweise problemlos am vertikalen Festrahmenholm der Schließgegenseite
vorbeigeschoben werden und gegebenenfalls auch an einem seitlich des schiebbaren Flügels
angebrachten festen Feld oder zweiten Flügel. Dies geht aus der Zeichnung deutlich
hervor.
[0007] Eine weitere Ausgestaltung eines Drehgriffs mit einer Aufnahme für die Drehachse
eines Innengriffes und mit einer Rosette besteht darin, daß sich der Drehgriff zwischen
einem auf die Außenfläche des Flügels aufsetzbaren Grundteil und der Rosette befindet,
wobei das Grundteil und die Rosette zusammen ein Gehäuse mit einer seitlichen Austrittsöffnung
für den Griff bilden. Im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik bzw. der Ausbildung
des zuordnenbaren Innengriffes befindet sich bei dieser Variante die Rosette nicht
zwischen Fügel und Griff, sondern von außen gesehen gewissermaßen vor dem Griff. Das
Gehäuse kann mit Ausnahme des Austrittschlitzes vollständig geschlossen sein, was
sowohl im Hinblick auf die ästhetische Wirkung als auch zum Schutz gegen Verschmutzung
der Drehlager besonders vorteilhaft ist. Die Austrittsöffnung muß in vertikaler Richtung
so dimensioniert werden, daß der Drehgriff seinen vollen Drehwinkel ohne Behinderung
durchführen kann. So ist es beispielsweise üblich, daß bei einem parallelabstellbaren
und schiebbaren Flügel letzterer zunächst in eine Kippstellung überführt wird, die
nach einer 90°-Drehstellung des Drehgriffs erreicht wird. Ein Weiterdrehen des Dregriffs
um beispielsweise etwa 30° oder 45° bedient die Auslösevorrichtung für das Ausstellen
des unteren Flügelendes und damit für das Erreichen der Parallelabstellage des Flügels.
Der Drehgriff kehrt aber im Normalfalle nachfolgend wieder in seine Horizontalstellung
zurück, die er auch während des Verschiebens beibehält.
[0008] Weitere Ausgestaltungen des Drehgriffs und Vorteile des letzteren, insbesondere auch
die Verwendbarkeit für Rechts - und Linksanschlag, ergeben sich aus den Ansprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0009] Die Zeichnung zeigt ein solches Ausführungsbeispiel. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 Eine Vorderansicht des Drehgriffes von außen her gesehen,
Fig. 2 eine Rückansicht des Drehgriffes nach Fig. 1, mit gedrehter Grundplatte jedoch
ohne Rosette und in explosionsartiger Darstellung,
Fig. 3 ebenfalls explosionsartig einen Schnitt gemäß der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine parallelabstellbare und schiebbare Tür in teilgeöffnetem
Zustand mit zugehörigem Blendrahmen und zusätzlichem festen Feld.
[0010] In einem festen Rahmen 1 ist ein Flügel 2 parallelabstellbar un in Richtung des Doppelpfeils
3 verschiebbar gelagert. In der Schließlage befindet er sich seitlich eines weiteren
Flügels oder festen Feldes 4 und zwar in der gleichen Ebene wie dieser. Zwischen
beiden befindet sich ein innerer Vertikalholm 5 des festen Rahmens 1. Je nach Beschlagsausbildung
wird der Flügel 2 unmittelbar in die Parallelabstellage überführt oder nach vorangehender
Kippstellung. Er besitzt einen Innengriff 6 herkömmlicher Art sowie einen Außen-Drehgriff
7. Wie Fig. 4 der Zeichnung zeigt, unterscheiden sich beide wesentlich hinsichtlich
ihrer Form und Dicke senkrecht zur Flügelebene gemessen. Der Außen-Drehgriff 7 ist
extrem flach sowie eben und befindet sich so nahe an der Flügelebene, daß er leicht
durch den Spalt 8 zwischen dem linken Vertikalholm 42 des festen Feldes 4 und der
Ebene des Flügels 2 hindurchgeschoben werden kann.
[0011] Bei geschlossenem Flügel 2 erstrecken sich beide Griffe etwa senkrecht nach oben.
Um nun vom schließseitigen Vertikalholm 9, insbesondere dessen Überschlag 10, in der
Schließstellung einen möglichst großen seitlichen Abstand zu gewinnen, ist der Außen-Drehgriff
7 erfindungsgemäß winkel- oder bogenförmig ausgebildet, wobei die Bogen- oder Winkelaußenseite
gegen die mittleren Vertikalholm 5 weist (Fig. 1). Dabei erstreckt sich der eine
Winkelschenkel 11, also die eigentliche Handhabe des Griffes 7, in der Schließstellung
etwa senkrecht nach oben, wie dies auch beim Innengriff und bei den bekannten geraden
Außen-Drehgriffen der Fall ist. Seine Mittelachse ist aber in Pfeilrichtung 12 gegenüber
einer durch die Symmetrie-Mittelachse 13 bzw. eine durch diese Achse gelegte, sich
senkrecht zur Blattebene der Zeichnung erstreckende gedachte Ebene seitlich versetzt.
Dies schafft den größeren seitlichen Abstand zum schließseitigen Vertikalholm 9 des
festen Rahmens 1. Die seitliche Verlagerung der Handhabe 11 erreicht man also durch
die winkel- oder bogenförmige Ausbildung des der Drehachse 14 zugeordneten angelenkten
Griffendes. Beim Ausführungsbeispiel ist eine Winkelform des Drehgriffs 7 gewählt.
[0012] Wie insbesondere Fig. 4 der Zeichnung zeigt, liegen die beiden Winkelschenkel 11
und 15 in einer gemeinsamen, parallel zur Ebene des Flügels 2 verlaufenden Ebene.
Der Griff tritt aus einer Öffnung 16 eines Gehäuses 17 aus, die sich nach dem mittleren
Vertikalholm 5 hin erstreckt. Das Gehäuse 17 wird durch eine Grundplatte 18 und
eine Rosette 19 gebildet. Die Grundplatte 18 wird auf die Außenfläche 20 des Flügels
2 aufgesetzt. Anschließend wird der Griff 7 montiert und abschlißend die Rosette 19.
[0013] Der Drehgriff besitzt eine Aufnahme 21 für die Drehachse 14. Die Drehachse besteht
normalerweise bei derartigen Griffen aus einem Vierkant, der drehfest mit dem Innengriff
6 verbunden ist. Demzufolge hat auch die Aufnahme 21 einen Vierkant- bzw. quadratischen
Querschnitt. Zur Sicherung des Drehgriffs auf diesem Vierkant dient ein Gewindebolzen
22, der in ein Muttergewinde 23 eingedreht wird, wobei die geometrischen Achsen des
Muttergewindes 23 und der Drehachse 14 senkrecht zueinander verlaufen.
[0014] Die Grundplatte 18 ist zu einer durch die Mittelachse 24 gelegte, sich senkrecht
zur Blattebene erstreckenden Ebene spielbildlich ausgebildet. Insofern kann dieser
Griff sowohl für Rechts- als auch für Linksanschlag verwendet werden. Zusätzlich ist
der Griff 7 zu einer durch die strichpunktierte Linie 25 gelegte Vertikalebene spiegelbildlich
ausgebildet. Er wird für die jeweils andere Anschlagart einfach um 180° gewendet.
Das Grundteil 18 wird gemäß den Darstellungen nach den Fign. 1 und 2 um 180° gedreht.
Seine Bodenplatte 26 liegt in jeder Anschlagart an der Außenfläche 20 an.
[0015] Die Grundplatte 18 hat ein mittiges Durchgangsloch 27 und zwei in gleichem Abstand
hiervon entfernte Durchgangsbohrungen 28 und 29. Außerdem zwei im wesentlichen schräg
verlaufende Stege, welche Anschläge 30 und 31 für den Griff 7 bilden. In der Schließlage
des Flügels 2 liegt der kürzere, angelenkte Winkelschenkel 15 des Drehgriffs 7 am
oberen Anschlag 31 an. Der untere Anschlag 30 begrenzt die Drehbewegung nach unten
hin. Er wird bei anderer Anschlagart als oberer Anschlag benutzt. Die beide schrägen
Stege gehen in einen seitlichen Steg 32 über, welcher einen Teil der Gehäusewandung
bildet.
[0016] Am Drehgriff 7 sind zwei nach entgegengestzten Seiten abstehende Lageraugen 33 und
34 angeformt. Das Lagerauge 33 greift in die Bohrung 27 der Grundplatte 18 ein, während
das Lagerauge 34 von der Bohrung einer Lagerbuchse 35 aufgenommen wird, die in eine
Sackbohrung an der Außenwand 36 der Rosette 19 angebracht ist. Die Lagerbuchse besteht
zweckmäßigerweise aus Kunststoff.
[0017] Symmetrisch zur Lagerbuchse 35 bzw. der sie aufnehmenden Bohrung sind an der Rosette
19 zwei zapfenförmige Zentrieransätze 37 und 38 angebracht, insbesondere angeformt.
Jeder ist mit einem Sacklochgewinde 39 ausgestattet und er durchsetzt die zugeordnete
Bohrung 28 bzw. 29 der Grundplatte 18. Von der Innenseite der Tür 2 her werden Befestigungsschrauben
in die Sacklochgewinde 39 der Zentrieransätze 37 und 38 eingedreht und dadurch die
Rosette 19 gegen den Griff 7 gezogen. Zugleich mit dem Griff wird hierdurch auch die
Grundplatte 18 festgehalten. Die freien Enden der Zentrieransätze 37 und 38 können,
falls sie über das Durchgangsloch 27 vorstehen, in Bohrungen des zugeordneten vertikalen
Flügelschenkels 40 eingreifen.
[0018] Wenn die Tür auch von außen auf- und abschließbar sein soll, so bringt man, insbesondere
am unteren Ende der Rosette 16, noch einen Durchbruch 41 an, dessen Form derjenigen
eines in das betreffende Schloß einzusetzenden Schließzylinders entspricht. Im übrigen
stellt man die Rosette zweckmäßigerweise aus Metall, insbesondere aus Aluminium od.
dgl., her. Dasselbe gilt für den Griff 7. Die Verwendung von Aluminium hat den Vorteil,
daß sich dieses Material eloxieren läßt, so daß man den Griff an die übrigen Beschlagteile
farblich gut anpassen kann. Die Grundplatte kan man bevorzugterweise aus Kunststoff
herstellen, beispielsweise als Spritzteil.
1. Drehgriff für die Außenseite eines wenigstens schiebbaren, vorzugsweise aber mindestens
parallelabstell- und schiebbaren Flügels (2), eines Fensters, einer Tür od. dgl.,
wobei sich der Griff in der Schließstellung etwa senkrecht nach oben erstreckt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Griff (7) zumindest im Bereich der Drehachse (14) winkel-
oder bogenförmig gestaltet ist und der von der Hand erfaßbare Teil (11) des Drehgriffs
(7) seitlich einer vertikalen, senkrecht zur Flügelebene verlaufenden gedachten Ebene
durch die Drehachse (14) angeordnet ist, wobei sich der freie Winkel- oder Bogenschenkel
(11) in der Schließlage etwa vertikal nach oben erstreckt.
2. Drehgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Winkel- oder
Bogenschenkel (11 und 15) des Griffes (7) in einer gemeinsamen, parallel zur Flügelebene
verlaufenden Ebene angeordnet sind.
3. Drehgriff nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Aufnahme (21) für die Drehachse (14)
eines Innengriffes (6) und mit einer Rosette, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Drehgriff (7) zwischen einem auf die Außenfläche (20) des Flügels (1) aufsetzbaren
Grundteil (18) und der Rosette (19) befindet, wobei der Grundteil und die Rosette
zusammen ein Gehäuse (17) mit einer seitlichen Austrittsöffnung (16) für den Griff
(7) bilden.
4. Drehgriff nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch wenigstens einen Anschlag (30,
31) für die Schließstellung des Griffes (7).
5. Drehgriff nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch zwei symmetrisch zu einer Horizontalebene
(24) angeordnete Anschläge (30, 31) des Grundteils (18) sowie eine symmetrische Ausbildung
des Grundteils zu dieser Horizontalebene.
6. Drehgriff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Anschläge (30,
31) durch Rippen des Grundteils (18) gebildet sind, die einen Winkel von ca. 120°
einschließen, und daß bei einem winkelförmigen Drehgriff (7) dessen Winkelschenkel
(11, 15) einen Winkel von etwa 150° bilden.
7. Drehgriff nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehgriff (7) mit zwei nach entgegengesetzten Seiten vorstehenden Lageraugen
(33, 34) ausgestattet ist, die in eine Lagerbohrung (27) des Grundteils (18) bzw.
der Rosette (19) eingreifen.
8. Drehgriff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Rosette (19)
eine Lagerbuchse (35), vorzugsweise aus Kunststoff, für das Lagerage (34) des Drehgriffs
(7) aufweist.
9. Drehgriff nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch zwei symmetrisch zur Lagerbuchse
(35) angeordnete zapenförmige Zentrieransätze (37, 38) der Rosette (18), die in je
eine Bohrung (28, 29) des Grundteils (18) eingreifen oder sie durchsetzen.
10. Drehgriff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zentrieransatz (37,
38) ein Sacklochgewinde (39) für eine von der Flügelinnenseite her eindrehbare Befestigungsschraube
aufweist.
11. Drehgriff nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch
eine, die insbesondere im Querschnitt vierkantförmige Aufnahme (21) kreuzende Gewindebohrung
(23) für einen Gewindebolzen (22) od. dgl.
12. Drehgriff nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 11, gekennzeichnet durch einen
Durchbruch (41) in der Rosette (19) dessen Form derjenigen eines Schließzylinders
entspricht.
13. Drehgriff nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Rosette (18) und der Griff (7) aus Aluminium od. dgl. Metall gefertigt
sind.