[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Skischuh gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 respektive 4.
[0002] Ein solcher Skischuh ist beispielsweise aus der US-PS 3,807,060 bekannt. Der Schaft
dieses Skischuhs besteht aus einer Schale, auf der eine erheblich vorstehende schmale
Versteifungsrippe angeformt ist, die sich auf der Schuhoberseite von der Schuhspitze
bis in den Bereich des oberen Schaftendes zieht. An diese Versteifungsrippe sind
mehrere voneinander beabstandete Querrippen angeformt, welche die Schale teilweise
umgreifen und mit zunehmendem Abstand von der Versteifungsrippe in ihrer über die
Schale vorstehenden Höhe abnehmen. Mittig zwischen jeweils zwei dieser Querrippen
ist die Versteifungsrippe bis zur Schale geschlitzt, wodurch die Biegesteifigkeit
der Versteifungsrippe örtlich verringert und ein Nachgeben des Skischuhs unter dem
Druck des Schienbeines nach vorn ermöglicht wird. In den Schlitzen sind Versteifungskörper
drehbar gelagert, welche einen quaderförmigen Steg aufweisen. Ist der Steg so ausgerichtet,
dass die grossen Flächen des Quaders parallel zur Richtung des Schlitzes stehen, so
kann der Schaft so weit nach vorn nachgeben, bis die durch den jeweiligen Schlitz
getrennten Segmente der Versteifungsrippe aneinander anstossen. Sind die Versteifungskörper
um 90° gegenüber der oben bezeichneten Stellung verdreht, so verhindern sie eine Bewegung
der Verstärkungsrippensegmente aufeinander zu.
[0003] Eine entsprechende Anordnung ist am Schuhhinterteil vorgesehen für die Einstellung
der Biegesteifigkeit bei einer Biegebeanspruchung nach hinten.
[0004] Ein solcher Schuh mit einer längsverlaufenden Versteifungsrippe und quer dazu angeordneten
Querrippen ist kompliziert in seiner Herstellung. Zudem besteht die Gefahr von Vereisung,
besonders bei Nassschnee, weil die Schlitze gegen aussen, vor allem gegen die Schuhvorderseite,
offen und erheblich exponiert sind, so dass Schnee und Eis in die Schlitze eindringen
kann. Durch die dauernden Belastungsänderungen während der Fahrt wird der Schnee komprimiert,
was bewirkt, dass im Verlaufe der Zeit die gewünschte Flexibilität abnimmt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Skischuh zu schaffen, der einfach
herstellbar ist und dessen einstellbare Biegesteifigkeit auch über längere Zeit des
Gebrauchs und bei allen Schneeverhältnissen im wesentlichen konstant bleibt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 respektive 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
gegeben.
[0007] Sind die Schwächungszonen durch wellenförmige Erhebungen und Vertiefungen am vorderen
Schaftteil gebildet, so ist der Schaft sehr einfach herstellbar. Bilden die gegen
die Schuhaussenseite vorstehenden Erhebungen mindestens gegen die Schuhvorderseite
geschlossene Hohlräume, in denen die Versteifungskörper untergebracht sind, so kann
nur schwerlich Schnee von aussen in diese Hohlräume eintreten.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der vordere Schaftteil mit einer, die Schale
im Rist- und Schienbeinbereich überdeckenden und an dieser befestigten Zunge ausgestattet.
Die Schwächungszonen sind in diesem Fall in der Zunge ausgebildet, was eine sehr einfache
Herstellung des vorderen Schaftteiles und eine getrennte Herstellung der Zunge erlaubt.
[0009] Die Versteifungskörper sind vorteilhafterweise um eine Achse der zylinderförmigen
Hohlräume drehbar gelagert, und sie weisen quer zu ihrer Drehachse unterschiedliches
Kompressionsverhalten auf. Dadurch wird ermöglicht, dass durch einfaches Verdrehen
der Verstärkungskörper die Flexibilität des vorderen Schaftteiles erhöht oder verringert
werden kann.
[0010] Bestehen die Versteifungskörper aus einem um die Drehachse verschwenkbaren, im Querschnitt
rechteckigen Versteifungssteg aus einem Material geringer Elastizität und sind an
diesem Steg stirnseitige Stirnwände angeformt, so sind die Hohlräume auch seitlich
gegen die Schuhaussenseite verschlossen, was eine besonders gute Konstanthaltung der
eingestellten Flexibilität erlaubt.
[0011] Vorzugsweise ist mindestens an einer der Stirnwände eine Handhabe angeformt, so dass
die Position der Versteifungskörper von der Schuhaussenseite sehr einfach eingestellt
werden kann.
[0012] Eine besonders bedienungsfreundliche, stufenlose Einstellung der Flexibilität wird
dadurch erreicht, dass alle Versteifungskörper gemeinsam durch eine im Schuhinnern
angeordnete Antriebsanordnung eingestellt werden können.
[0013] Eine ebenfalls stufenlose Einstellbarkeit der Flexibilität lässt sich dadurch erreichen,
dass die Versteifungskörper als elastische, luftdichte, untereinander strömungsmässig
verbundene und mit einer Pumpe strömungsmässig verbindbare Ballonkörper ausgebildet
sind, wobei vorteilhafterweise die Pumpe mit einem Rückschlag- und Lüftungsventil
ausgestattet ist und die Pumpe am Skischuh oder in diesem angeordnet ist.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sitzen die Versteifungskörper verschiebbar
auf einer Gewindespindel, welche an einem Widerlager drehbar gelagert ist und mittels
eines Drehgriffes verdreht werden kann. Auch mit dieser Ausführungsform ist eine stufenlosse
Einstellung der Flexibilität erreichbar.
[0015] Bei einem Skischuh gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 14 sind die Schwächungszonen
durch einen, an einem den Vorfuss überdeckenden Schalenteil gelagerten, elastischen
Körper gebildet. In diesem sind mindestens zwei, gegen die Schuhvorderseite geschlossene
Hohlräume angeordnet, welche die Versteifungskörper aufnehmen. Der elastische Körper
steht an einem, am Schalenteil befestigten Einstellmechanismus an, während sich der
Frontschaftteil am andern, dem Einstellmechanismus gegenüberliegenden Ende des elastischen
Körpers abstützt. Dadurch wird ermöglicht, dass neben der Flexibilität auch die Nullstellung
des Frontschaftteiles eingestellt werden kann.
[0016] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen darstellenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Skischuhs
mit einstellbarer Biegesteifigkeit,
Fig. 2 bis 4 je einen Längsschnitt entlang der Linie II-II durch die Zunge des Skischuhs
in Fig. 1 mit drei verschiedenen Einstellungen der drehbaren Versteifungskörper,
Fig. 5 einen Längsschnitt entlang der Linie V-V durch die Zunge einer Ausführungsform
des Skischuhs gemäss Fig. 6 mit einer Antriebsanordnung zur gemeinsamen Einstellung
aller Versteifungskörper,
Fig. 6 eine Ansicht der Zunge gemäss Fig. 5,
Fig. 7 die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Skischuhs mit eingebauter
Pumpe,
Fig. 8 einen vergrösserten Längsschnitt durch einen Teil der Zunge des Skischuhs gemäss
Fig. 7, zusammen mit einem Längsschnitt durch eine Pumpe,
Fig. 9 einen Längsschnitt durch die Zunge einer weiteren Ausführungsform eines Skischuhs
mit verschiebbaren Versteifungskörpern und grosser Biegesteifigkeit,
Fig. 10 denselben Längsschnitt wie Fig. 1 aber mit der Einstellung mit geringer Biegesteifigkeit,
Fig. 11 eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Skischuhs mit einem Frontschaftteil,
Fig. 12 eine vergrösserte Seitenansicht eines elastischen Körpers zwischen einem Frontschaftteil
und dem Schaft des Skischuhs gemäss Fig. 11, und
Fig. 13 eine Draufsicht des elastischen Körpers gemäss Fig. 12.
[0017] Der in Fig. 1 gezeigte, aus einem Kunststoffmaterial geformte Skischuh 10 besteht
aus einer Sohle 12 und einem Schaft 14. Der vordere Schaftteil 16 ist aus einer Schale
18 und einer diese im Rist- und Schienbeinbereich überdeckenden Zunge 20 gebildet.
Die Zunge 20 ist an sich bezüglich der Schuhlängsmittelebene gegenüberliegenden Verbindungsstellen
22 mit der Schale 18 verbunden. Zum Schaft 14 gehört ferner ein hinterer Schaftteil
24 (Spoiler), der im Fersenbereich 26 mittels zweier sich gegenüberliegender Gelenke
28 schwenkbar an der Schale 18 befestigt ist. Dieser hintere Schaftteil 24 ist auf
bekannte Weise mittels einer Schliesseinrichtung 30 mit der Zunge 20 verbindbar. Der
Schaft 14 umschliesst in ebenfalls bekannter Weise einen gepolsterten Innenschuh
32.
[0018] Die Zunge 20 ist im Bereich des Ueberganges vom Schienbeinbereich 34 zum Ristbereich
36 mit Schwächungszonen 38 versehen, welche durch wellenförmige Erhebungen 40 und
an diese anschliessende Vertiefungen 42 gebildet sind. Diese Schwächungszonen 38 verleihen
der Zunge 20 und damit dem vorderen Schaftteil 16 eine erhöhte Flexibilität bei einer
Beanspruchung der Zunge 20 nach vorwärts in Richtung gegen die Schuhspitze hin. Die
gegen die Schuhaussenseite hin vorstehenden Erhebungen 40 legen Hohlräume 44 (Fig.
2 bis 4) fest, welche gegen die Schuhvorderseite hin geschlossen sind. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel sind diese Hohlräume 44 auch gegen die Schuhinnenseite hin geschlossen,
wie das insbesondere aus den Figuren 2 bis 4 hervorgeht. Es ist jedoch auch denkbar,
diese Hohlräume 44 gegen die Schuhinnenseite hin offen auszubilden. Die Hohlräume
44 erstrecken sich in einer quer zur Schuhlängsmittelebene verlaufenden Richtung.
[0019] Im Innern der Hohlräume 44 sind quaderförmige Versteifungskörper 46 untergebracht,
die um die Längsachse der Hohlräume 44 drehbar gelagert sind (Fig. 2 bis 4). Diese
in der Art von Stegen ausgebildeten Versteifungskörper 46 bestehen aus einem Werkstoff
vergleichweise geringerer Kompressibilität, vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff.
Die Bereiche der Hohlräume 44 zwischen den Versteifungsstegen 46 und der Innenwand
der Hohlräume 44 ist mit einem Werkstoff 48 ausgefüllt, welcher eine grössere Kompressibilität
aufweist als der Werkstoff der Versteifungsstege 46. Als Füllmaterial 48 eigent sich
beispielsweise ein Schaumstoff. An den Stirnseiten der Versteifungsstege 46 sind Stirnwände
50 (Fig. 1) angeformt, welche die Hohlräume 44 seitlich gegen die Schuhaussenseite
hin verschliessen. In diesen Stirnwänden 50 sind Schlitze 52 ausgebildet. Mittels
eines in diese Schlitze 52 eingreifenden Gegenstandes, z.B. einer Münze, können die
Versteifungstege 46 gedreht werden, wie das anhand der Figuren 2 bis 4 noch erläutert
werden wird. Es versteht sich, dass anstelle von Schlitzen 52 auch anders ausgebildete
Handhaben vorgesehen werden können, z.B. von den Stirnwänden 50 nach aussen vorstehende
Rippen, welche von Hand erfasst werden können.
[0020] Werden alle Versteifungsstege 46 in die in Fig. 3 gezeigte Lage gedreht, in der
sich alle Versteifungsstege 46 mit ihrer Breitseite 46ʹ quer zu einer gedachten Verbindungslinie
54 zwischen Schienbeinbereich 34 und Ristbereich 36 der Zunge 20 erstrecken, so ist
die Versteifungswirkung der Versteifungsstege 46 nicht oder nur in einem unwesentlichen
Mass vorhanden. Dies bedeutet, dass bei einer Biegebeanspruchung der Zunge 20 in Vorwärtsrichtung
die Schwächungszonen 38 ihre volle Wirkung entfalten können und der Zunge 20 eine
verhältnismässig grosse Flexibilität verleihen.
[0021] Werden im Gegensatz dazu die Versteifungsstege 46 aus der vorstehend beschriebenen
Stellung um 90° gedreht, so dass sich die Versteifungsstege 46 in Richtung der erwähnten
gedachten Verbindungslinie 54 erstrecken (Fig. 2), so kommt die versteifende Wirkung
der Versteifungsstege 46 voll zur Geltung. Die Schwächungszonen 38 und somit der
Zungenteil 20 werden versteift, so dass sich letzterer bei einer Biegebeanspruchung
gegen die Schuhspitze hin weniger leicht ausbiegen lässt.
[0022] Es versteht sich, dass die einzelnen Versteifungsstege 46 in verschiedene Lagen gedreht
werden können, wie das in Fig. 4 gezeigt ist. Auf diese Weise können Zwischenwerte
zwischen der maximalen Flexibilität (Fig. 3) und der minimalen Flexibilität (Fig.
2) eingestellt werden.
[0023] Um zu verhindern, dass die Versteifungsstege 46 ungewollt aus ihren beiden Endlagen
herausgedreht werden, sind in den Figuren nicht gezeigte Rastmittel vorhanden, welche
die Versteifungsstege 46 sowohl in der in Fig. 2 gezeigten Stellung wie auch in der
in Fig. 3 gezeigten Stellung arretieren.
[0024] Bei dem in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist jeder Versteifungssteg
46 unabhängig von den übrigen Versteifungsstegen 46 verdrehbar, was einerseits, wie
beschrieben, die Möglichkeit gibt, verschiedene Flexibilitätseinstellungen vorzunehmen,
andererseits aber auch einen gewissen Aufwand für das Umstellen erfordert. In den
Figuren 5 und 6 ist nun eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Versteifungsstege
46 gemeinsam in ihrer Lage verändert werden können. Für sich entsprechende Teile
werden in den Figuren 5 und 6 dieselben Bezugszeichen verwendet wie in den Figuren
1 bis 4.
[0025] Bei der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Variante ist ein im Schuhinnern angeordneter
Verstellmechanismus 56 zum gemeinsamen Verstellen aller Versteifungsstege 46 vorhanden.
Von jedem Versteifungssteg 46 steht ein Hebelarm 58 ab. Die Hebelarme 58 sind untereinander
mittels zweier Laschen 60 verbunden, welche gelenkig an den Hebelarmen 58 befestigt
sind. Mit dem obersten Hebelarm 58ʹ ist ein Gewindestift 62 verbunden, der in eine
Gewindehülse 64 eingreift. Letztere ist in einer an der Zunge 20 befestigten Halterung
66 gelagert. An ihrem oberen Ende ist die Gewindehülse 64 mit einem Zahnrad 68 versehen.
Auf der Aussenseite der Zunge 20 ist ein Drehknopf 70 angeordnet, der drehbar in
der Halterung 66 gelagert ist. Der Drehknopf 70 weist einen Zahnkranz 72 auf, der
in Eingriff mit dem Zahnrad 68 steht.
[0026] Durch Drehen des Drehknopfes 70 wird die Gewindehülse 64 gedreht, was ein Heben und
Senken des Gewindestiftes 62 zur Folge hat. Dies wiederum bewirkt ein gemeinsames
Drehen der Versteifungsstege 46 im Innern der Hohlräume 44. Auf diese Weise können
die Versteifungsstege 46 stufenlos in ihrer Lage verstellt werden. Nehmen sie die
in Fig. 5 gezeigte Stellung ein, die der Stellung gemäss Fig. 2 entspricht, so wird
ie grösstmöglichste Versteifungswirkung erzielt. In Fig. 6 ist die andere Extremstellung
dargestellt, in der die Versteifungskörper 46 dieselbe Lage einnehmen wie in Fig.
3. In dieser Lage entfalten die Versteifungskörper 46 keine oder nur eine sehr geringe
Versteifungswirkung.
[0027] In den Figuren 7 und 8 ist eine weitere Variante dargestellt. Der in Fig. 7 in Seitenansicht
dargestellte Skischuh 10 entspricht aufbaumässig weitgehend dem Skischuh gemäss Fig.
1. In den Figuren 7 und 8 sind für dieselben Teile daher die gleichen Bezugszahlen
verwendet wie in den Figuren 1 bis 4.
[0028] Die Ausführungsform gemäss den Figuren 7 und 8 unterscheidet sich vom Skischuh gemäss
den Figuren 1 bis 4 durch eine andersartige Ausbildung der Versteifungskörper. Diese
werden bei der in den Figuren 7 und 8 gezeigten Ausführungsform durch elastische,
luftdichte Ballonkörper 74 gebildet, die untereinander über Verbindungsleitungen
76 miteinander verbunden sind, wie das insbesondere aus Fig. 8 hervorgeht. Der unterste
Ballonkörper 74ʹ ist über eine Verbindungsleitung 48 an eine nur rein schematisch
dargestellte Pumpe 80 mit einem Rückschlagventil 82 angeschlossen. Die Pumpe 80,
welche vorzugsweise am hinteren Schaftteil 24 angeordnet wird, wie das in Fig. 7
dargestellt ist, ist ferner mit einem in den Figuren nicht dargestellten Entlüftungsventil
versehen, das von der Schuhaussenseite her betätigbar ist. Durch Betätigen des ebenfalls
von der Schuhaussenseite her erfassbaren Pumpenstössels 84 kann der Druck in den
Ballonkörpern 74 und damit deren versteifende Wirkung erhöht werden. Durch Oeffnen
des Entlüftungsventils kann der Druck in den Ballonkörper 74 wieder reduziert werden,
falls eine höhere Flexibilität der Zunge 20 gewünscht wird.
[0029] In den Figuren 9 und 10 ist in einer den Figuren 2 bis 4 entsprechenden Darstellung
eine Zunge 20 mit einer wei teren möglichen Ausbildung der Versteifungskörper gezeigt.
Diese mit 86 bezeichneten Versteifungskörper weisen einen kreissegmentförmigen Querschnitt
auf, wobei die Breite B (Fig. 9) der Grundfläche 88 dieser Versteifungskörper 86
kleiner ist als der Durchmesser der Hohlräume 44, in denen diese Versteifungskörper
86 untergebracht sind. Die Teil eines Zylindermantels bildende Mantelfläche 90 (Fig.
10) dieser Versteifungskörper 86 hat im wesentlichen dieselbe Krümmung wie die Innenwand
der Hohlräume 40. Die Versteifungskörper 86 sitzen auf einer flexiblen Gewindestange
92, die an ihrem untern Ende in einem Widerlager 94 drehbar gelagert ist, das auf
der Innenseite der Zunge 20 angebracht ist. Am andern Ende ist die Gewindestange
92 mit einem Drehgriff 96 versehen.
[0030] Beim Drehen der Gewindestange 92 mittels des Drehgriffes 96 verschieben sich die
Versteifungskörper 86 in Richtung des Pfeiles A entlang der Gewindestange 92. Werden
die Versteifungskörper 86 in ihre in Fig. 9 dargestellte obere Endlage gebracht, so
entfalten sie ihre grösstmögliche Versteifungswirkung, was bedeutet, dass die Zunge
20 eine geringere Flexibilität aufweist. Werden demgegenüber die Versteifungskörper
86 nach unten verschoben, so dass sie sich von der Innenwand der Zwischenräume 44
abheben (Fig. 10), so ist die Flexibilität der Zunge 20 erhöht, da die Versteifungskörper
86 nur noch eine geringe oder gar keine Versteifungswirkung mehr ausüben können.
[0031] Der in Fig. 11 dargestellte Skischuh unterscheidet sich etwas vom Skischuh gemäss
Fig. 1. Soweit sich die Ski schuhe gemäss den Figuren 1 und 11 entsprechen, sind
für dieselben Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0032] Beim Skischuh gemäss Fig. 11 weist der vordere Schaftteil 16 einen Frontschaftteil
98 auf, welcher mittels der Gelenke 28 schwenkbar an der Schale 18 angebracht ist.
Dieser Frontschaftteil 98 (Frontspoiler) stützt sich auf einen elastischen Körper
100 ab, in welchem mindestens zwei Hohlräume 102 ausgebildet sind, die sich quer zur
Schuhlängsmittelebene erstrecken. In diesen Hohlräumen 102 sind um deren Längsachse
drehbare Versteifungskörper 104 angeordnet, die gleich wie die Versteifungskörper
46 des Ausführungsbeispieles gemäss den Figuren 1 bis 4 als Stege aus einem verhältnismässig
harten Kunststoffmaterial ausgebildet sind. Der Hohlraum zwischen den Versteifungsstegen
104 und der Innenwand der Hohlräume 102 ist gleich wie anhand der Figuren 1 bis 4
beschrieben mit einem elastisch komprimierbaren Material 106, vorzugsweise einem Schaumstoff,
ausgefüllt. An den Versteifungsstegen 104 sind Stirnwände 108 angeformt (Figuren
12 und 13), welche die Hohlräume 102 seitlich abschliessen. In diesen Stirnwänden
108 sind Schlitze 110 vorgesehen, in die ein geeigneter Gegenstand, beispielsweise
eine Münze, eingesetzt werden kann, mittels dem die Versteifungsstege 104 gedreht
werden können.
[0033] Der elastische Körper 100 stützt sich über ein Zwischenstück 112 (Fig. 11) auf einem
Drehknopf 114 ab. Letzterer ist mit einem Gewindestift 116 drehfest verbunden, der
eine Mutter 118 durchdringt, welche auf der Innenseite des den Vorfuss überdeckenden
Teils 18a der Schale 18 angebracht ist. Der elastische Körper 100 ist mit einem Fenster
120 versehen, das in einem Verlängerungsteil 122 ausgebildet ist. An diesem Verlängerungsteil
122 ist ferner ein Führungsteil 124 angebracht, der im Schalenteil 18a längsverschiebbar
geführt ist.
[0034] Durch Verdrehen des Drehknopfes 114 bewegt sich dieser in Richtung des Pfeiles C.
Damit verschiebt sich auch das Zwischenstück 112 und der elastische Körper 100. Dies
hat zur Folge, dass die Lage des Frontschaftteiles 98 bezüglich der Schale 18 eingestellt
werden kann (Nullpunkteinstellung im unbelasteten Zustand).
[0035] Durch Verdrehen der Versteifungsstege 104 kann gleich, wie anhand der Figuren 2 bis
4 beschrieben, das Kompressionsverhalten des elastischen Körpers 102 bei einer Biegebeanspruchung
des Frontschaftteiles 98 in Richtung gegen die Schuhspitze hin eingestellt werden.
Werden beide Versteifungsstege 104 in die Stellung gebracht, welche in Fig. 11 der
Versteifungskörper 104ʹ einnimmt, so wird analog zur Flexibilitätseinstellung gemäss
Fig. 2 eine maximale Versteifungswirkung erzielt. Bei einer solchen Stellung der Versteifungsstege
104 lässt sich der elastische Körper 100 nur um ein Mindestmass zusammendrücken.
[0036] Werden demgegenüber beide Versteifungsstege 104 in die Position gedreht, die der
untere Versteifungssteg 104ʺ in Fig. 11 einnimmt, so ist die Versteifungswirkung der
Versteifungsstege 104 minimal. Der elastische Körper 100 kann somit um das grösstmögliche
Mass zusammengedrückt werden.
[0037] Bei der in Fig. 11 dargestellten Zwischeneinstellung, in der die beiden Versteifungsstege
104ʹ, 104ʺ Positionen einnehmen, in der sie um 90° gegeneinander verdreht sind, lässt
sich der elastische Körper 100 etwas weniger leicht zusammendrücken.
[0038] Es versteht sich, dass anstelle der Versteifungsstege 104 auch aufblasbare Füllkörper
verwendet werden können, wie das anhand der Figuren 7 und 8 erläutert wurde.
[0039] Beim Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 7 und 8 ist es auch möglich, die Pumpe
80 statt an der Aussenseite des Skischuhs im Schuhinnern anzuordnen. So kann die Pumpe
80 z.B. in der Sohle 12 oder im Schienbeinbereich 34 untergebracht werden. Diese beiden
Einbaumöglichkeiten sind in Fig. 7 gestrichelt angedeutet und mit 80ʹ bzw. 80ʺ bezeichnet.
Es versteht sich, dass bei einem Einbau der Pumpe 80ʹ, 80ʺ im Schuhinnern und insbesondere
in der Sohle 12 eine Konstruktion gewählt werden sollte, die ein Betätigen der Pumpe
80 von der Schuhaussenseite her ermöglicht.
[0040] Bei den Ausführungsformen gemäss den Figuren 1 bis 10 kann der Bereich mit den Schwächungszonen
38 aus einem Werkstoff hergestellt sein, dessen Biegesteifigkeit geringer ist als
diejenige des Werkstoffes der umgebenden Wandungsabschnitte, wie das in der nicht
vorveröffentlichten Schweizer Patentanmeldung Nr. 5512/85 beschrieben ist.
[0041] Statt die durch wellenförmige Erhebungen und Vertiefungen gebildeten Schwächungszonen
wie beschrieben an einer von der Schale getrennten Zunge anzubringen, ist es auch
denkbar, diese Erhebungen und Vertiefungen an der Schale selbst auszuformen, wie das
Z.B. aus der veröffentlichten internationalen Patentanmeldung WO81/00507 bekannt
ist. In den durch die Erhebungen gebildeten Bereichen werden dann die Versteifungskörper
angeordnet.
1. Skischuh aus Kunststoff mit einer Sohle und einem Schaft, der aus einem, eine Schale
aufweisenden, vorderen Schaftteil und einem, an der Schale im Fersenbereich gelenkig
gelagerten hinteren Schaftteil besteht und mit, im Rist- und Schienbeinbereich angeordneten,
die Flexibilität des vorderen Schaftteiles in Schuhlängsrichtung erhöhenden Schwächungszonen,
in welchen quer zur Schuhlängsmitte verlaufende, in ihrer Wirkung veränderbare Versteifungskörper
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungszonen (38) durch wellenförmige
Erhebungen (40) und Vertiefungen (42) am vorderen Schaftteil (16) gebildet sind, und
dass die gegen die Schuhaussenseite vorstehenden Erhebungen (40) mindestens gegen
die Schuhvorderseite geschlossene Hohlräume (44) bilden, in denen die Versteifungskörper
(46, 74 86) untergebracht sind.
2. Skischuh nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Schaftteil
(16) mit einer, die Schale (18) im Rist- und Schienbeinbereich (36, 34) überdeckenden
und an dieser befestigten Zunge (20) ausgestattet ist, und dass die Schwächungszonen
(38) in der Zunge (20) ausgebildet sind.
3. Skischuh nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungskörper
(46) um eine Achse der zylinderförmigen Hohlräume (44) drehbar gelagert sind, und
dass sie in quer zu ihrer Drehachse verlaufenden Richtungen unterschiedliches Kompressionsverhalten
aufweisen.
4. Skischuh nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungskörper
aus einem um die Drehachse schwenkbaren, im Querschnitt rechteckigen Versteifungssteg
(46) aus einem Material geringer Elastizität bestehen.
5. Skischuh nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Räume zwischen
dem Steg (46) und der Innenwand der Hohlräume (44) mit einem Material (48) hoher
Elastizität ausgefüllt ist.
6. Skischuh nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume
(44) mindestens zusammen mit an den Stegen (46) stirnseitig angeformten Stirnwänden
(50) gegen die Schuhaussenseite verschlossen sind.
7. Skischuh nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Versteifungskörper
(46) mittels einer, mindestens an einer seiner Stirnwände (50) angeformten Handhabe
(52) von der Schuhaussenseite her in ihrer Lage einstellbar ist.
8. Skischuh nach einem der Patentansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Versteifungskörper (46) mittels eines im Schuhinneren angeordneten Verstellmechanismus
(56) gemeinsam einstellbar sind.
9. Skischuh nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Versteifungskörpern
(46) aus den Hohlräumen (44) gegen das Schuhinnere vorstehende Hebelarme (58) angeformt
sind und dass die Endbereiche der Hebelarme (58) untereinander und mit einem Stellglied
(70) in Wirkverbindung stehen.
10. Skischuh nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungskörper
als elastische, luftdichte, untereinander strömungsmässig verbundene und an eine
Pumpe (80) anschliessbare Ballonkörper (74) ausgebildet sind.
11. Skischuh nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einem Rückschlag-
und Entlüftungsventil (82) ausgestattete (80) Pumpe im oder am Skischuh (10) angeordnet
und von der Schuhaussenseite her bedienbar ist.
12. Skischuh nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungskörper
(86) auf einer flexiblen, in einem Widerlager (94) drehbar gelagerten Gewindespindel
(92) sitzen und durch Drehen der Gewindespindel (92) mittels eines Drehgriffes (96)
entlang der Gewindespindel (92) verschiebbar sind.
13. Skischuh nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungskörper
(86) einen kreissegmentförmigen Querschnitt aufweisen.
14. Skischuh aus Kunststoff mit einer Sohle und mit einem Schaft, der aus einem eine
Schale und einem an dieser im Fersenbereich schwenkbar gelagerten, die Schale im
Schienbeinbereich überdeckenden Frontschaftteil aufweisenden vorderen Schaftteil und
einem ebenfalls im Fersenbereich an der Schale schwenkbar gelagerten hinte ren Schaftteil
besteht und mit im Rist- und Schienbeinbereich angeordneten, die Flexibilität des
vorderen Schaftteiles in Schuhlängsrichtung erhöhenden Schwächungszonen, in welchen
quer zur Schuhlängsmitte verlaufende, in ihrer Wirkung veränderbare Versteifungskörper
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungszonen (38) durch einen,
an einem den Vorfuss überdeckenden Schalenteil (18a) gelagerten elastischen Körper
(100) gebildet sind, in dem wenigstens zwei Versteifungskörper (104) aufnehmende
und gegen die Schuhvorderseite geschlossene Hohlräume (102) angeordnet sind, wobei
der elastische Körper (100) zwischen einem am Schalenteil (18a) befestigten, von der
Schuhaussenseite her betätigbaren Einstellmechanismus (114, 116, 118) und dem Frontschaftteil
(98) angeordnet ist.