[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromotorisch betriebene Treppensteigvorrichtung,
beispielsweise für Rollstühle für Gehunfähige, mit den im Oberbegriff des Hauptanspruches
aufgeführten Merkmalen.
[0002] Eine solche Treppensteigvorrichtung ist durch die DD-A-144 896 in Verbindung mit
einer Sackkarre bekannt. Sie hat den Nachteil, daß die beiden Laufräder jedes Laufradpaares
starr zueinander angeordnet sind, so daß sich bei der Bewegung dieses starren Gebildes
eine große, die Betriebssicherheit gefährdende Stützpunktverlagerung ergibt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Treppensteigvorrichtung so
zu verbessern, daß sie eine kleinere Bauform erlaubt und eine höhere Steigleistung
bei gleichbleibender Motorleistung erbringen kann, so daß sie auch für Rollstühle
für Gehunfähige geeignet ist.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
aufgeführten Merkmalen gelöst. Vorteilhafterweise kann dabei der gegenseitige Abstand
der Achsen der im Fahrgestell gelagerten Antriebswellen mindestens annähernd gleich
dem doppelten Abstand der Drehachse des Laufkranzes eines Laufrades von seiner zugeordneten
Antriebswelle sein.
[0005] Wenn das Fahrgestell an eine Treppenstufe herangefahren ist, wird durch die exzentrische
Verdrehung der Nabenscheiben der beiden Laufradpaare ein Laufrad eines jeden Laufradpaares
auf die Treppenstufe hochgeschwenkt und abgesetzt, während das zweite Laufrad weiter
hochgeschwenkt wird. Das auf den ersten Laufrädern der beiden Laufradpaare ruhende
Fahrgestell kann sich weiter bis zur nächsten Treppenstufe bewegen, während die zweiten
Laufräder der Laufradpaare bis auf die nächste Treppenstufe hochgeschwenkt werden,
so daß anschließend das Fahrgestell auf den zweiten Laufrädern der Laufradpaare ruht.
Zusätzliche Stützräder am Fahrgestell im Bereich der Laufräder sind nicht mehr erforderlich.
[0006] Eine gleichmäßige Abwicklung des Steigvorganges kann erfindungsgemäß dadurch erreicht
werden, daß die Antriebswellen über eine gemeinsame Antriebskette mit einem drehrichtungsumkehrbaren
Elektromotor gleichsinnig antriebs mäßig gekoppelt sind und die Nabenscheibe des
einen Laufrades eines Laufradpaares gegenüber der Nabenscheibe des anderen Laufrades
um einen Umfangswinkel von 180° versetzt mit der ihr zugeordneten Antriebswelle verbunden
ist.
[0007] Bei Treppensteigvorrichtungen für Rollstühle kann zweckmäßig der Laufkranz der Laufräder
beider Laufradpaare über ein Wälzlager-Richtgesperre an der koaxialen Nabenscheibe
gelagert sein und somit auch bei geschlossener Bremse in einer Laufrichtung, nämlich
rückwärts beim Treppensteigen, bewegt werden. Dadurch wird ein Zurückfahren bis zur
nächsten Stufe möglich trotz gebremstem Laufkranz. Zusätzlich kann der Laufkranz
der Laufräder mittels einer Bremsvorrichtung, vorzugsweise mittels einer elektromagnetisch
betätigbaren und mit einer automatisch wirkenden Steuereinrichtung gekoppelten Bremsvorrichtung,
feststellbar sein. Mit der Bremsvorrichtung kann ein Weiterlaufen der Laufräder verhindert
werden, ohne daß dabei ihre Verschwenkbewegung oder Hubbewegung unterbrochen wird.
Beim Absteigen über eine Treppe kann also ein Laufradpaar an der Treppenkante mittels
der Bremsvorrichtung festgestellt werden, während die Nabenscheiben (Exzenter) der
Laufradpaare eine Verschwenkbewegung zum Absetzen auf die nächste Stufe durchführen.
Zweckmäßig kann hierbei der Laufkranz der Laufräder jeweils über eine Lagerhülse auf
einem zentralen Achszapfen der Nabenscheibe gelagert sein, die Lagerhülse ein Kettenrad
tragen, innerhalb der zugehörigen Antriebswelle ein Wellenzapfen konzentrisch drehbar
gelagert sein, der ein gleiches Kettenrad trägt, und können die beiden Kettenräder
durch eine endlose Kette zu einem Kettentrieb mit einem Übersetzungsverhältnis 1:1
mitein ander gekoppelt sein. Die elektromagnetische Bremsvorrichtung kann entweder
am Wellenzapfen oder aber im Innern des Laufkranzes der Laufräder angeordnet sein.
[0008] Bei einer ungebremsten Bewegung eines Rollstuhles wird durch die Verdrehung des Laufkranzes
eine Bremsscheibe der Bremsvorrichtung mit der gleichen Drehzahl wie das Laufrad gedreht.
In der Bremsstellung wird mittels der Bremsscheibe der Laufkranz entweder direkt
oder über den Kettentrieb in einer Richtung blockiert, das Laufrad also an seinem
Umfang festgehalten. Die Hubbewegung des Transportrades über die exzentrisch gelagerte
Nabenscheibe wird dadurch aber nicht beeinflußt. Wegen der 1:1-Übersetzung des Kettentriebes
bleibt der Laufkranz gebremst stehen. Durch das Wälzkörper-Richtgesperre kann die
Wirkung der Bremsvorrichtung auf eine Fahrrichtung begrenzt sein.
[0009] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten und
für einen Rollstuhl vorgesehenen Treppensteigvorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnung
näher erläutert.
[0010] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Teilseitenansicht eines Rollstuhles mit einem Laufradpaar
der Treppensteigvorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Laufradpaares mit den Antriebsverbindungen;
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 vergrößerte Schnittdarstellung entlang der Linie III
- III in Fig. 2 durch das Laufradpaar;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht des Rollstuhles in seiner normalen Fahr- und
Abstellposition;
Fig. 5 - 8 den Rollstuhl in vier verschiedenen Stellungen seiner Treppensteigvorrichtung
beim Treppensteigen;
Fig. 9 eine der Fig. 3 entsprechende Teilschnittdarstellung durch eines der Laufräder
eines Laufradpaares einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 10 einen der Fig. 9 entsprechenden Schnitt durch eines der Laufräder eines Laufradpaares
einer dritten Ausführungsform.
[0011] Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht einen Rollstuhl 10 für Gehunfähige,
mit einem Sitzrahmen 11, der mit einem Stuhlrahmen 12 verbunden ist, der vorne in
zwei Fußstegen 13 endet, an denen jeweils eine Lenkrolle 14 drehbar gelagert ist.
In der Seitenansicht der Fig. 1 ist nur die linke Lenkrolle 14 ersichtlich. Am Stuhlgestell
12 ist ein Traggestell für eine Treppensteigvorrichtung 15 befestigt, das eine aus
Fig. 1 ersichtliche linke Tragplatte 16 und auf der nicht sichtbaren rechten Seite
des Rollstuhles 10 eine gleiche rechte Tragplatte 16 aufweist. An jeder Tragplatte
16 ist ein Paar von Laufrädern 17a und 17b angeordnet, von denen in der in Fig. 1
und Fig. 4 dargestellten Normalposition oder Ruhestellung der Treppensteigvorrichtung
15 eines auf der Fahrbahn 18 läuft. Der genaue Aufbau des Laufradpaares 17a/17b und
die gegenseitige Anordnung der beiden Laufräder 17a und 17b sowie ihr Antrieb werden
nachfolgend anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert. In Fig. 1 sind die Mittelpunkte
19a und 19b der beiden Laufräder 17a und 17b sowie exzentrisch dazu angeordnete und
in der Tragplatte 16 gelagerte Antriebswellen 20a und 20b mit zugehörigen Antriebs-Kettenrädern
21a und 21b dargestellt. Außerdem sind die umhüllenden Kreise 22a und 22b mit strichpunktierten
Linien eingetragen, welche der Umfang der Laufräder 17a und 17b bei ihrer Bewegung
um die exzentrischen Antriebswellen 20a und 20b beschreibt. Der gegenseitige Abstand
der beiden Antriebswellen 20a und 20b beträgt 2
a, also den doppelten Wert des Abstandes
a des Mittelpunktes 19a oder 19b des Laufrades 17a oder 17b von der Achse seiner exzentrischen
Antriebswelle 20a oder 20b.
[0012] Der elektrische Antriebsmotor, welcher die Treppensteigvorrichtung betätigt, ist
in den Zeichnungen nicht dargestellt. Fig. 1 zeigt unter dem Sitzrahmen 11 einen
Kasten 23 für die Unterbringung von Akkumulatoren, aus denen der gemeinsame, mit einer
ebenfalls nicht dargestellten elektrischen Steuereinrichtung gekoppelte elektrische
Antriebsmotor betrieben wird. Er bewegt eine aus Fig. 2 ersichtliche endlose Kette
24, die über die beiden Kettenräder 21a und 21b der beiden Antriebswellen 20a und
20b zur Erzielung einer jeweils gleichsinnigen und gleich schnellen Drehbewegung der
beiden Antriebswellen 20a, 20b geführt ist. Zwischen den beiden Kettenrädern 21a und
21b wird die gemeinsame Antriebskette 24 über einen Gleitkörper 25 geführt, der auch
durch ein Umlenkkettenrad ersetzt werden könnte. Es versteht sich, daß auf der rechten
Seite des Rollstuhles 10 ein gleiches Laufradpaar in genau gleicher Art und Weise
angeordnet und angetrieben ist.
[0013] Die Schnittdarstellung der Fig. 3 zeigt, daß die Tragplatte 16 aus zwei mit Abstand
zueinander verlaufenden parallelen Plattenwänden 16.1 und 16.2 besteht, zwischen denen
die gemeinsame Antriebskette 24, die nur durch eine strichpunktierte Linie angedeutet
ist, geführt ist und die Kettenräder 21a und 21b angeordnet sind, die auf den als
Hohlwellen ausgebildeten, in der Tragplatte 16.1/16.2 gelagerten Antriebswellen 20a
und 20b befestigt sind.
[0014] Aus der Schnittdarstellung der Fig. 3 sind auch der Aufbau der Laufräder und eine
auf die Laufräder wirkende Bremsvorrichtung ersichtlich. Jedes der beiden gleich ausgebildeten
Laufräder 17a und 17b eines Laufradpaares weist eine Nabenscheibe 26a, 26b auf, die
mit der exzentrischen Antriebswelle 20a, 20b fest verbunden ist und einen zentrischen
Achsbolzen 27a, 27b aufweist. Auf den Achsbolzen 27a, 27b ist eine Lagerhülse 28a,
28b aufgeschoben, auf welcher ein Wälzlager-Richtgesperre 29a, 29b befestigt ist,
auf welchem wiederum der in einem Gummireifen 31a, 31b endende Laufkranz 30a, 30b
gelagert ist. Die Lagerhülse 28a, 28b ist mit einem Kettenrad 32a, 32b versehen,
das über eine auch aus Fig. 2 ersichtliche endlose Kette 33a, 33b mit einem koaxial
zur zugeordneten hohlen Antriebswelle 20a, 20b auf einem konzentrisch in der Antriebswelle
gelagerten Wellenzapfen 34a, 34b befestigten Kettenrad 35a, 35b gekoppelt ist. Der
Wellenzapfen 34a, 34b ist in nicht näher dargestellter Weise mit der Bremsscheibe
einer elektromagnetisch betätigbaren Bremsvorrichtung 36a, 36b verbunden.
[0015] Die beiden Kettenräder 32a, 32b und 35a, 35b sind gleich groß, so daß sich ein Kettentrieb
mit dem Übersetzungsverhältnis 1:1 ergibt. Wird die elektromagnetische Bremsvorrichtung
36a, 36b über eine nicht dargestellte Steuereinrichtung aktiviert, ist der Wellenzapfen
34a, 34b blockiert, was bedeutet, daß auch die Lagerhülse 28a, 28b blockiert ist,
so daß das Wälzlager-Richtgesperre 29a, 29b eine Drehung des Laufkranzes 30a, 30b
des betreffenden Laufrades 17a, 17b nur in einer Richtung gestattet. In der anderen
Drehrichtung ist das betreffende Laufrad 17a, 17b blockiert. Durch den Antrieb der
Kette 24 und einer damit bewirkten Drehung der Antriebswellen 20a, 20b wird aber die
fest mit der Antriebswelle 20a, 20b verbundene Nabenscheibe 26a, 26b und damit auch
der Laufkranz 30a, 30b der Laufräder 17a und 17b verschwenkt, um die Treppensteigbewegung
aufwärts oder abwärts - je nach eingestellter Drehrichtung des Antriebsmotors für
die Kette 24 - auszuführen. Bei der Hubbewegung eines Laufrades bleibt sein Laufkranz
aufgrund des gewählten Übersetzungsverhältnisses 1:1 des Kettentriebes gebremst stehen.
[0016] Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, wie die Nabenscheibe 26b des einen Laufrades
17b des Laufradpaares 17a/17b gegenüber der Nabenscheibe 26a des anderen Laufrades
17a um einen Umfangswinkel von 180° versetzt mit der ihr zugeordneten Antriebswelle
20b verbunden ist.
[0017] Die Fig. 4 bis 8 demonstrieren den Bewegungsablauf der Laufradpaare der Treppensteigvorrichtung
beim Aufwärtssteigen. Die Figuren zeigen den Rollstuhl 10 jeweils in Seitenansicht
und damit auch nur eines der beiden Laufradpaare der Treppensteigvorrichtung 15.
Fig. 4 zeigt den Rollstuhl 10 in einer normalen Fahrstellung, in welcher die beiden
Laufräder 17a und 17b beider Laufradpaare etwa übereinander angeordnet sind und das
Laufrad 17a auf der Lauffläche 18 aufliegt. In dieser Stellung läßt sich der Rollstuhl
10 bei unbewegter Kette 24 und ohne eingelegte Bremsen frei verfahren. In dieser normalen
Laufstellung wird der Rollstuhl 10 rückwärts gegen die Vorderkante 40.1 der ersten
Treppenstufe 40 herangefahren, die Bremsen betätigt und dann der Antriebsmotor für
die Kette 24 der Treppensteigvorrichtung 15 eingeschaltet. Dadurch wird das Laufrad
17b mit seinem in Vorwärtsrichtung blockierten Laufkranz 30b auf die Oberseite der
ersten Stufe 40 bewegt, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist. Der Rollstuhl 10 stützt sich
jetzt auf das Laufrad 17b ab, während im weiteren Betrieb der Treppensteigvorrichtung
das Laufrad 17a nach oben nachgeschwenkt wird, wie Fig. 6 zeigt. Der Rollstuhl läßt
sich wegen des Wälzlager-Richtgesperres 29a auf den Laufrädern 17b bis zur Vorderkante
41.1 der nächsten Stufe 41 rollen. Im weiteren Verlauf der Bewegung der Treppensteigvorrichtung
gelangen die beiden Laufräder 17a, 17b der beiden Laufradpaare in eine aus Fig. 7
ersichtliche koaxiale Stellung, aus welcher heraus das Laufrad 17a gemäß Fig. 8 hochgeschwenkt
wird, bis es analog der Stellung nach Fig. 5 auf die Trittfläche 41.2 der zweiten
Treppenstufe 41 gelangt. Dieser Vorgang wiederholt sich, wobei immer das Laufrad 17b
auf die nächste Stufe gehoben wird; das Laufrad 17a wird nachgeholt.
[0018] Fig. 9 zeigt einen zentralen Längsschnitt durch ein Laufrad 17bʹ einer Treppensteigvorrichtung,
bei welcher die elektromagnetische Bremsvorrichtung an der Nabenscheibe 26bʹ angeordnet
ist. Dadurch ergibt sich eine größere Bremsfläche. Eine mit dem Laufkranz 30bʹ verbundene
Ankerscheibe 42 ist durch Federn in die Bremsstellung vorgespannt, in welcher an
ihr befestigte Sperrbolzen 43 in einen am Laufkranz 30bʹ befestigten Lochring 46 eingreifen,
so daß bei Stromausfall die Bremsvorrichtung automatisch wirksam wird. Zum Lösen
der Bremse wird die auf einer mit der Lagerhülse 28bʹ fest verbundenen Gegenscheibe
45 angeordnete Magnetwicklung 44 erregt und dadurch die Bremse gelöst. Ein Wälzlager-Richtgesperre
29bʹ ist hier auf dem Wellenzapfen 34bʹ angeordnet.
[0019] Fig. 10 zeigt einen der Fig. 9 entsprechenden zentralen Längsschnitt durch ein Laufrad
17bʺ einer Treppensteigvorrichtung, die mit einer mechanischen Bremsvorrichtung versehen
ist. Gebremst wird hier mittels einer Bremsbacke 47, die am Ende eines Schwenkhebels
48 ausgebildet ist und auf eine Trommelfläche 49 des Laufkranzes 30bʺ einwirkt. Der
Laufkranz 30bʺ ist über ein Kugellager 50 an der Nabenscheibe 26bʺ frei drehbar gelagert.
Der Schwenkhebel 48 mit der Bremsbacke 47 ist auf einer Achse 51 befestigt, die noch
einen zweiten Schwenkarm 52 trägt und in einem Träger 53 frei drehbar gelagert ist.
Am freien Ende des anderen Schwenkarmes 52 ist eine über den Umfang des Laufkranzes
30bʺ hinausragende Tastscheibe 54 frei drehbar gelagert. Der Träger 53 ist fest mit
einem in der Nabenscheibe 26ʺ koaxial angeordneten und ihr gegenüber frei drehbaren
Wellenteil 55 befestigt, das auch ein Kettenrad 32bʺ des Kettentriebes trägt, über
welchen der Träger 53 der Bremseinrichtung mit dem Traggestell 16ʺ der Treppensteigvorrichtung
gekoppelt ist.
[0020] Das Kettenrad 32bʺ ist über eine nicht dargestellte Kette mit einem Kettenrad 35bʺ
verbunden, das konzentrisch zu dem mit der Nabenscheibe 26bʺ verbundenen Antriebswellenzapfen
34bʺ angeordnet, aber fest mit dem Traggestell 16ʺ über Schrauben 56 verbunden ist.
[0021] Die Tastscheibe 54 liegt normalerweise auf der gleichen Lauffläche auf, auf welcher
der Laufkranz 30bʺ ruht, wobei die Tastscheibe 54 dem Laufrad 17bʺ voreilt. Gelangt
das Laufrad 17bʺ an eine Treppenkante, fällt die Tastscheibe 54 über die Treppenkante
ab, wobei die an dem starr mit dem Schwenkhebel 52 verbundenen Schwenkhebel 48 angeordnete
Bremsbacke 47 den Laufkranz 30bʺ des Laufrades 17bʺ abbremst, so daß der Rollstuhl
niemals über eine Treppenkante hinausfahren kann. Der Schwenkarm 48 mit der Bremsbacke
47 befindet sich bei angreifender Bremsbacke in einer Schrägstellung und ist damit
nur drehrichtungsabhängig wirksam. Wird der Rollstuhl zurückbewegt, löst sich die
Bremse wieder automatisch.
1. Elektromotorisch betriebene Treppensteigvorrichtung, beispielsweise für Rollstühle
(10) für Gehunfähige, mit einem Fahrgestell (16), an welchem zu beiden Seiten mit
gegenseitigem Abstand jeweils ein Laufradpaar (17a, 17b) angeordnet ist, dessen beide
Laufräder (17a, 17b) gegenüber dem Fahrgestell (16) um eine parallel zu ihrer Mittelachse
(19a, 19b) verlaufende Welle (20a, 20b) verschwenkbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Laufräder (17a, 17b) des Laufradpaares um gesonderte, aber gemeinsam
angetriebene, mit Abstand parallele Wellen (20a, 20b) verschwenkbar sind, wobei
die Antriebswellen (20a, 20b) jeweils exzentrisch mit einer Nabenscheibe (26a, 26b)
verbunden sind, an der ein Laufkranz (30a, 30b) des Laufrades (17a, 17b) konzentrisch
und drehbar gelagert ist.
2. Treppensteigvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der Achsen der im Fahrgestell gelagerten Antriebswellen (20a, 20b) mindestens
annähernd gleich dem doppelten Abstand (a) der Drehachse (19a, 19b) des Laufkranzes
(30a, 30b) eines Laufrades (17a, 17b) von der Achse seiner zugeordneten Antriebswelle
(20a, 20b) ist.
3. Treppensteigvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswellen (20a, 20b) über eine gemeinsame Antriebskette (24) mit einem drehrichtungsumkehrbaren
Elektromotor gleichsinnig antriebsmäßig gekoppelt sind und die Nabenscheibe (26b)
des einen Laufrades (17b) eines Laufradpaares (17a/17b) gegenüber der Nabenscheibe
(26a) des anderen Laufrades (17a) um einen Umfangswinkel von 180° versetzt mit der
ihr zugeordneten Antriebswelle (20b) verbunden ist.
4. Treppensteigvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein auf den Laufkranz (30a, 30b) eines Laufrades (17a, 17b) einwirkbares Bremsteil
über ein koaxial zum Laufrad drehbar gelagertes Kettenrad (32a, 32b), das über eine
endlose Kette (33a, 33b) mit einem gleichen und koaxial zur zugehörigen Antriebswelle
(20a, 20b) angeordneten Kettenrad (35a, 35b) im Übersetzungsverhältnis 1:1 antriebsmäßig
verbunden ist, mit dem Fahrgestell der Vorrichtung gekoppelt ist.
5. Treppensteigvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Laufkranz (30a, 30b) der Laufräder (17a, 17b) beider Laufradpaare über ein
Wälzlager-Richtgesperre (29a, 29b) an der koaxialen Nabenscheibe (26a, 26b) gelagert
ist.
6. Treppensteigvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das koxial zur Antriebswelle (20a, 20b) angeordnete Kettenrad (35a, 35b) des 1:1-Kettentriebes
über ein Wälzlager-Richtgesperre (29bʹ) am Fahrgestell (16) gelagert ist (Fig. 9).
7. Treppensteigvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Laufkranz (30a, 30b) der Laufräder (17a, 17b) mittels einer Bremsvorrichtung
(36a, 36b: 42 - 45) feststellbar ist.
8. Treppensteigvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung
elektromagnetisch betätigbar und mit einer automatisch wirkenden Steuereinrichtung
gekoppelt ist.
9. Treppensteigvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Kettenräder (35a) des 1:1-Kettentriebes auf einem innerhalb der als
Hohlwelle ausgebildeten zugehörigen Antriebswelle (20a, 20b) konzentrisch drehbar
gelagerten Wellenzapfen (34a, 34b) befestigt ist, der mit einer Bremsscheibe einer
am Fahrgestell befestigten Bremsvorrichtung (36a, 36b) verbunden ist (Fig. 3).
10. Treppensteigvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem zusammen
mit dem koaxial zum Laufrad (17bʺ) angeordneten Kettenrad (32aʺ) drehbaren Bremsteil
(53) zwei starr miteinander gekoppelte Schwenkarme (48, 52) gelagert sind, von denen
der eine (48) eine auf den Laufkranz (30bʺ) des Laufrades (17bʺ) drehrichtungsabhängig
einwirkende Bremsbacke (47) und der andere (52) eine über den Umfang des Laufkranzes
(30bʺ) hinausragende, frei drehbare Tastscheibe (54) trägt (Fig. 10).