(19)
(11) EP 0 287 871 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1988  Patentblatt  1988/43

(21) Anmeldenummer: 88105213.8

(22) Anmeldetag:  30.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43C 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR IT LI

(30) Priorität: 24.04.1987 DE 3713785

(71) Anmelder: GEORG GABRIEL & SOHN
D-8035 Gauting (DE)

(72) Erfinder:
  • Saumweber, Michael
    D-8000 München 80 (DE)

(74) Vertreter: Jaeger, Klaus, Dr. 
Jaeger, Böck & Köster, Patentanwälte, Postfach 16 20
D-82121 Gauting
D-82121 Gauting (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steigeisenzacke


    (57) Eine Steigeisenzacke als Bestandteil von Bergsteiger-Steig­eisen kann derart ausgeformt werden, daß eine lange Funktions­dauer, eine einfache Wiederherstellung der Funktionstüchtig­keit und ein sicherer bequemer Transport gewährleistet ist. Die erfindungsgemäße Steigeisenzacke läßt sich als ein im wesentlichen dreieckiges flächiges Formteil, mit verjüngtem Aufstandsbereich beschreiben, der nicht spitz Z.B. recht­eckig ausgebildet ist, und dessen Aufstandskante im wesent­lichen parallel zu der mit dem Steigeisenrahmen verbundenen Basislinie der Steigeisenzacke ist. Sie weist eine vorstehen­de Abnutzungszone mit breiter Aufstandsfläche und eine Hart­metallbeschichtung an den Zackenflanken auf.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steigeisenzacke als Bestand­teil von Steigeisen für Bergsteiger zum Erzielen einer größeren Sicherheit durch besseren Halt auf Eis und Schnee jeglicher Neigungsgrade und Konsistenz.

    [0002] Die Steigeisen sind je nach Modell und Verwendungszweck mit einer unterschiedlichen Zahl von Zacken verschiedener Anordnung und Form ausgerüstet. Es gibt diagonal nach vorne unten gestellte oder nach unten gekrümmte Frontalzacken, die ein mit dem Gesicht zum Steilhang gewandtes Gehen ermöglichen und Vertikalzacken, die je nach Anordnung als Widerlager für die Frontalzacken dienen, oder den Halt auf nicht allzu steilem Gelände sicherstellen.

    [0003] Weiterhin unterscheidet man Zacken aufgrund ihrer Länge. Die kürzer gehaltenen sogenannten "germanischen" Zacken, die in den deutschsprachigen und angelsächsischen Ländern sowie in Japan bevorzugt werden, ermöglichen aufgrund der Materialersparnis ein leichteres Allround-Steigeisen, wäh­rend die längeren "romanischen" Zacken mit dem Hauptver­breitungsgebiet Frankreich, Italien und Spanien in reinem Schnee besser sind.

    [0004] Die herkömmliche Vertikalzacke besitzt die Form eines spitzen Dreiecks, dessen Basis mit dem Rahmen des Steig­eisens verbunden ist. Nach Gebrauch müssen die Aufstands­spitze und die Flanken aufgrund der Abstumpfung des kleine­ren Aufstandspunktes und der Materialabnutzung häufig nach­geschliffen werden, wobei die gleichmäßige Dreiecksform natürlich erhalten bleiben soll. Die Zackenlänge nimmt im Laufe der Zeit durch die häufige Nachbehandlung relativ schnell ab. Die Verletzungshäufigkeit und der nötige Trans­portschutz sind ebenfalls verringerungs- bzw. verbesserungs­würdige Aspekte.

    [0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die bislang bekannte spitze Ausführungsform der Steigeisen­zacke dahingehend zu verbessern, daß eine längere optimale Funktionsdauer, eine vereinfachte Wiederherstellung der opti­malen Funktionstüchtigkeit und ein einfacherer und sicherer Transport erreicht wird, was idealerweise auch noch mit einer Senkung der Produktionskosten verbunden sein soll.

    [0006] Dies wird durch die Änderung der Form der Steigeisenzacke von dem konventionellen Spitzfuß-Dreieck in das erfindungs­gemäße Breitfuß-Dreieck (Dreieck mit breitem Aufstandsbereich), dessen Aufstandskante zumindest im wesentlichen parallel zu der Basislinie der im übrigen im wesentlichen dreieckigen Steigeisenzacke ist, und durch das Aufbringen einer zusätz­lichen Hartmetallschicht auf die Flanken der Steigeisen­zacke erreicht.

    [0007] Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind darin zu sehen, daß das Nachschärfen des Zackenendes durch den konstanten Winkel des zum Steigeisenrahmen parallelen Aufstandsbereichs wesentlich erleichtert wird, daß durch die nun gegenüber der Dreiecksflanke vorstehende Abnutzungszone ebenso wie durch die jetzt viel größere Aufstandsfläche der Zacke und die Hartmetallauflage die Abnutzung der Zacke erheblich ver­ringert wird, die optimale Funktion längererhalten bleibt, und dadurch das nötige Nachbehandeln seltener vorgenommen werden muß.

    [0008] Weiterhin wird durch die nun "abgeplattete" Form die Ver­letzungsgefahr stark reduziert, und der Transport erleich­tert, da nun nicht notwendigerweise der vorher obligatori­sche Zackenschutz mehr erforderlich ist. Auch produktions­technisch bringt die neue Form Vorteile mit sich, denn an­stelle von vorher zwei Stanzprozessen ist jetzt nur noch einer nötig, wodurch eine einfachere und preiswertere Her­stellung gegeben ist.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Steigeisen­zacke.

    Fig. 2 zeigt die Schmalseite des Aufstandsbereichs einer Steigeisenzacke.

    Fig. 3 zeigt eine Ausführung der Steigeisenzacke, die auch als Widerlager der Frontalzacke fungieren kann.



    [0010] Die konventionelle Form der Steigeisenzacke 1 wird dahin­gehend verändert, daß der Aufstandsbereich 2 der Zacke nicht mehr wie bisher spitz (gestrichelte Linie in Fig. 1), sondern rechteckig ausgebildet ist.

    [0011] Die neue "Rechteckfuß"-Form weist im Gegensatz zu der alten "Spitzfuß"-Form eine viel größere Aufstandsfläche auf. Die stark verschleißgefährdete exponierte Spitze des alten Typs mit ihrem nur punktuellen Bodenkontakt wird durch den brei­ten, stabileren Rechteckfuß ersetzt. Durch die Rechteckform wird die vorstehende stark beanspruchte Abnutzungszone 3 dem Schrägprofil des oberen Teils der Steigeisenzacke deutlich vorgelagert. Sowohl bei der Vorwärts- als auch bei der Rück­wärtsbelastung der Zacke tritt gleichermaßen unterstützt durch die beiden Ecken des Aufstandsbereichs ein griffigerer Kontakt zum jeweiligen Boden auf, was zu einem besseren Halt auf dem Untergrund führt.

    [0012] Der konstante Winkel des zum Steigeisenrahmen parallelen Aufstandsbereichs 2 der Zacke ermöglicht ein wesentlich ein­facheres Nachschärfen dieser Zone, wobei die Form des Recht­eckfußes mit seiner zur Basislinie parallelen Aufstands­kante mühelos bewahrt werden kann.

    [0013] Durch das erfindungsgemäße Aufbringen einer Hartmetall­schicht 4 auf die Flanken der Zacke, was vorzugsweise durch Flammspritzen geschieht, wird die Abnützung der Zacke um ein weiteres erheblich zurückgedrängt.

    [0014] Durch die Kombination des neuen breiten Steigeisenauf­standsbereichs mit seiner vorstehenden Abnutzungszone mit der Hartmetallbeschichtung der Flanken bleibt die opti­male Funktionstüchtigkeit über einen langen Zeitraum er­halten, so daß Nachbesserungsarbeiten relativ selten an­fallen und vereinfacht werden.

    [0015] Durch die "abgeplattete" Zacke läßt sich auch der Transport der Steigeisen leichter und sicherer durchführen. Ein Trans­portschutz für die Spitzenzacke unabdingbar kann bei der vorliegenden Erfindung unterbleiben, da die exponierte unfallträchtige Spitze gegen die ungefährlichere Fläche ausgetauscht wird. Somit wird auch das Verletzungsrisiko re­duziert.


    Ansprüche

    1. Steigeisenzacke ,
    gekennzeichnet durch
    eine zumindest im wesentlichen nicht spitze parallel zum Steigeisenrahmen ausgerichtete Aufstandskante.
     
    2. Steigeisenzacke nach Anspruch 1,
    in Form eines zumindest im wesentlichen dreieckigen, flächigen Formteils, dessen dem verjüngten Aufstandsbe­reich (2) gegeniberliegende Basis mit dem Rahmen des Steig­eisens verbunden ist,
    gekennzeichnet durch
    einen rechteckig ausgebildeten Aufstandsbereich (2) dessen Aufstandskante zumindest im wesentlichen parallel zu der Basislinie der im übrigen zumindest im wesentlichen drei­ eckigen Steigeisenzacke ist.
     
    3. Steigeisenzacke nach Anspruch 1 und 2,
    gekennzeichnet durch
    einen quadratisch ausgebildeten Aufstandsbereich(2).
     
    4. Steigeisenzacke nach Anspruch 1 und 2,
    gekennzeichnet durch
    einen trapezförmig ausgebildeten Aufstandsbereich(2).
     
    5. Steigeisenzacke nach Anspruch 1 bis 4,
    gekennzeichnet durch
    eine zur Rahmeninnenseite hin absteigende oder aufsteigen­de Neigung der Aufstandsfläche.
     
    6. Steigeisenzacke nach Anspruch 1 bis 5,
    gekennzeichnet durch
    eine an den Flanken der Zacke aufgebrachte Hartmetall­schicht(4).
     




    Zeichnung