(19)
(11) EP 0 287 943 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1988  Patentblatt  1988/43

(21) Anmeldenummer: 88105913.3

(22) Anmeldetag:  14.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 77/06, B65D 5/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT

(30) Priorität: 22.04.1987 DE 3713447

(71) Anmelder: Schenk, Helga
D-76337 Waldbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Schenk, Bernd, Dipl.-Ing.
    D-7517 Waldbronn (DE)
  • Kolbe, Angelika
    D-6948 Wald Michelbach (DE)

(74) Vertreter: Zahn, Roland, Dipl.-Ing. 
Im Speitel 102
76229 Karlsruhe
76229 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aussenkarton einer Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung mit einem perforierten Durchbruch für den Giessstutzen


    (57) Bei einer Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung mit einem als Faltkarton ausgebildeten Außenkarton (10) für einen flexiblen Innenbehälter, bei dem in den Deckklappen ein perforier­ter Durchbruch (7) vorgesehen ist, durch den im Gebrauchs­zustand ein Gießkörper herausgezogen werden kann, ist die Perforation im geschlossenen Transportzustand zu­mindest teilweise mit einer Schutzfolie (12) überklebt.
    Damit erhöht sich die Stabilität des Außenkartons ganz erheblich, was im Hinblick auf den Transport der Verpak­kungseinheit und einen möglichen Fall von einer Palette große Vorzüge hat.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zwei­stoff-Flüssigkeitsverpackung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Zweistoff-Flüssigkeitsverpackungen der gattungsgemäßen Art sind bekannt (vgl. DE - PS 34 09 053) und haben sich im großen und ganzen auch bewährt. Während des Transports bzw. für den Transport ist der als Faltkar­ton ausgebildete Außenkarton mit dem eingesetzten In­nenbehälter allseitig geschlossen; er hat die Gestalt eines Quaders. Im Gebrauchszustand der Zweistoff-Flüs­sigkeitsverpackung, d. h. dann wenn der Inhalt des In­nenbehälters entnommen werden soll, wird ein in einer Außenfläche des Quaders bzw. Außenkartons vorgesehenes perforiertes Flächenelement (Durchbruch) ausgerissen bzw. ausgetrennt, um den dahinterliegenden, im Trans­portzustand in den Innenbehälter eingedrückten Gieß­stutzen nach außen ziehen zu können.

    [0003] Der Stabilität des Außenkartons kommt ganz besondere Bedeutung zu. Einerseits muß die Formstabilität wäh­rend des Transports gewährleistet sein, da hierbei die Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung auf Paletten überei­nander gestapelt werden; andererseits müssen die Außen­kartons aber auch einen Fall aus bestimmter Höhe noch unbeschädigt überstehen können. Die Stabilität des Aus­senkartons muß demzufolge so sein, daß bei der soge­ nannten Fallprobe nicht nur der Außenkarton "in Form" bleibt, sondern daß auch das genannte perforierte Flä­chenelement nicht ausgedrückt wird.

    [0004] Diese perforierte Flächenelement ist ein besonderer Problempunkt. Einerseits muß die Perforation so stark sein, daß sie bei einem Fall bzw. bei der sogenannten Fallprobe dem hinter dem Flächenelement liegenden Gieß­stutzen einen ausreichenden Widerstand entgegensetzt; andererseits muß das Flächenelement jedoch relativ ein­fach ausgelöst werden können.

    [0005] In der Praxis hat es sich nun leider gezeigt, daß bei Fallproben (aus Gründen der Qualitätskontrolle) dieser Widerstand unzureichend ist. Bei Aufprall der Zweistoff-­Flüssigkeitsverpackung schlägt der Gießstutzen die Per­foration des Durchbruchs durch, wodurch letztlich diese Oberfläche bzw. Außenfläche des Außenkartons eine sta­bilitätsmindernde Öffnung aufweist. Dadurch sind somit Gießstutzen und Innenbehälter nicht mehr ausreichend ge­schützt.

    [0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es eine Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung der gat­tungsgemäßen Art anzugeben, bei der das durch die Per­foration definierte Flächenelement der Außenfläche des Außenkartons einen besseren Schutz erhält und das somit mechanischen Belastungen, wie sie z. B. bei einer Fall­probe, d. h. allgemein beim (freien) Fall aus einer be­stimmten Höhe auftreten, einen höheren (Ausreiß-) Wider­stand entgegensetzt.

    [0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebene Maßnahme gelöst. Weiterbil­dungen dieser im Patentanspruch 1 angegebenen Lehre sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0008] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß ein zumin­dest teilweises Überkleben des perforierten Durchbruchs für den Gießstutzen mittels einer Schutzfolie die Durch­schlagfestigkeit der Perforation ganz erheblich erhöht. Diese Schutzfolie kann dabei ein ganz normales handels­übliches Klebeband (entsprechender Breite) sein.

    [0009] Die beim Aufprallen der Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung auf dem Boden und dem dadurch bedingten Aufschlagen des Gießstutzens auf den perforierten Durchbruch entstehen­den Kräfte werden auf die gesamte Klebefläche der Schutz­folie übertragen, so daß das dem Durchbruch entsprechen­de Flächenelement wesentlich besser gegen Ausreißen ge­schützt ist.

    [0010] Die Perforation kann dabei sogar so weit ausgedünnt wer­den, daß sich das genannte Flächenelement mit dem Abzie­hen der Schutzfolie ohne weiteres auslösen laßt. Im Ex­tremfall ist es sogar denkbar, als Flächenelement ein loses Kartonstück zu nehmen, dieses auf die Schutzfolie aufzukleben und die derart vorbereitete Schutzfolie so auf die Außenseite des Außenkartons zu kleben, daß das Flächenelement in einem entsprechenden, insbesondere in einem komplementären Durchbruch der genannten Außenseite zu liegen kommt.

    [0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung nä­her erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Abwicklung des Kartonzuschnitts eines Außenkartons;

    Fig. 2 zeigt einen gefalteten Außenkarton in zwei Darstellungen, und zwar einerseits (in Nor­mal- und Seitensicht) mit geschlossenen Deck­klappen und andererseits mit geöffneten Deck­klappen;

    Fig. 3 zeigt einen gefalteten Außenkarton mit ge­schlossenen Deckklappen und aufgeklebter Schutzfolie gemäß einem zweiten Ausführungs­beispiel.



    [0012] Fig. 1 zeigt einen Kartonzuschnitt 1 für einen Außenkar­ton einer gattungsgemäßen Zweistoff-Flüssigkeitsverpak­kung. Dieser Zuschnitt 1 zeigt vier durch Faltkanten 2 gegeneinander abgesetzte, unmittelbar aneinander angren­zende Seitenflächen 3. Diese vier Seitenflächen 3 weisen an beiden (freien) Seiten je eine Deckklappe 4 auf, die gegeneinander in Verlängerung der Faltkanten 2 jeweils durch einen Einschnitt 5 voneinander getrennt sind. Gegen die Seitenflächen 3 sind die Deckklappen 4 ebenfalls mit­tels Faltkanten 6 abgesetzt.

    [0013] Beim Falten dieses Zuschnitts 1 längs der genannten Falt­kanten 2 bzw. 6 und beim Übereinanderlegen der Deckklap­pen 4 entsteht letztlich ein Quader, dessen verbleibende offene Stoßkanten dann mit einem Klebeband überklebt und somit fixiert werden. Somit entsteht ein formstabiler Außenkarton für eine Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung.

    [0014] Der zum Durchziehen des Gießstutzens des Innenbehälters erforderliche Durchbruch ist als Kreisscheibe 7 konzi­piert, die über ihre Perforation 8 an einer der seitli­chen Deckklappen 4ʹ festgelegt ist. Diese Deckklappe 4ʹ und die nach dem Falten des Außenkartons gegenüberliegen­de Deckklappe 4ʺ sind in an sich bekannter Weise asym­metrisch zueinander dimensioniert, da-mit der Stoß zwi­schen diesen Deckklappen 4ʹ und 4ʺ nicht mit dem Durch­bruch, d. h. mit der Kreisscheibe 7 kollidiert.

    [0015] Die im gefalteten Zustand des Außenkartons mit den ge­nannten Deckklappen 4ʹ, 4ʺ korrespondierenden inneren oberen Deckklappen weisen perforierte Kreissegmente 9, 9ʹ auf, die bezogen auf den geschlossenen Außenkarton unter bzw. hinter der Kreisscheibe 7 liegen.

    [0016] Fig. 2 zeigt einen gefalteten Außenkarton 10 und zwar einmal in Vorder- und Seitensicht und zum andern mit geöffneten (Außen-) Deckklappen.

    [0017] In der Vorderansicht ist der allseits geschlossene Aus­senkarton 10 dargestellt, bei dem die Stoßkante zwischen den äußeren Deckklappen 4ʹ, 4ʺ in üblicher Weise mit einem (normalen) Klebeband 11 überklebt ist. Auf die größere Deckklappe 4ʹ mit Kreisscheibe 7 für den Durchbruch ist eine Schutzfolie 12 aufgeblebt, die die Kreisscheibe 7 vollständig abdeckt. Die Klebefläche zwi­schen der Kreisscheibe 7 und der Außenkontur der Schutz­folie 12 bestimmt somit die Festigkeit des dem Durch­bruch entsprechenden Flächenelements der Außenfläche des Außenkartons 10.

    [0018] Zum Einfacheren Auslösen der Schutzfolie 12 und damit auch der Kreisscheibe 7 ist an der Schutzfolie 12 rand­seitig ein nicht klebender Fleck 13 vorgesehen. Somit kann die Schutzfolie 12 leicht gefaßt und abgezogen wer­den. Selbstverständlich kann beispielsweise auch ein ganzer Randstreifen der Schutzfolie nicht klebend ausge­bildet sein.

    [0019] Aus der Seitenansicht nach Fig. 2 ist das Nebeneinander des normalen Klebebandes 11 und der Schutzfolie 12 - in starker Vergrößerung - dargestellt. Das Klebeband 11 ist dabei partiell seitlich über die Seitenflächen des Außen­kartons gezogen.

    [0020] Die dritte Ansicht mit den geöffneten Deckklappen 4ʹ, 4ʺ zeigt die inneren oberen Decklappen mit den Kreissegmen­ten 9, 9ʹ, die genau unterhalb der Kreisscheibe 7 der (äußeren, oberen) Deckklappen 4ʹ, 4ʺ liegen.

    [0021] In Fig. 3 ist eine zweite Variante der Schutzfolie (12) für den Durchbruch bzw. das Flächenelement "Kreisscheibe" dargestellt. Hierbei ist ein normaler Klebestreifen 14 quer zum Klebeband 11 der Stoßkanten der oberen Deckklap­pen 4ʹ, 4ʺ über die Kreisscheibe 7 gezogen. Dieser Kle­bestreifen 14 ist dabei schmaler als es dem Durchmesser der Kreisscheibe 7 entspricht. Der nicht klebende Fleck unter dem Klebestreifen 14 kann hierbei z. B. an dem an den Seitenflächen klebenden Teil des Klebestreifens 14 vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung mit einem als Faltkarton ausgebildeten Außenkarton für einen flexiblen Innenbehälter mit einem Gieß­stutzen, der im Transportzustand der Zweistoff-­Flüssigkeitsverpackung in den Innenbehälter zurück­gedrückt ist und der zwecks Entnahme des Inhalts des Innenbehälters durch einen Durchbruch in den Deckklappen des Außenkartons nach außen ziehbar ist, wobei der Durchbruch im Produktionszustand des Außenkartons durch eine Perforation im Karton­material der Deckklappen vorgegeben ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Perforation des Durchbruchs (Kreisscheibe 7) auf der Außenseite des geschlossenen Außenkar­tons (10) im Transportzustand zumindest teilweise mittels einer Schutzfolie (12 bzw. Klebestreifen 14) überklebt ist.
     
    2. Zweistoff-Flüssigkeitsverspackung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Perforation des Durchbruchs (7) so dimen­sioniert ist, daß der innerhalb liegende Teil des Kartonmaterials mit dem Abziehen der Schutzfolie (12, 14) auslösbar ist.
     
    3. Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenmaße der Schutzfolie (12, 14) so ge­wählt sind, daß diese den Durchbruch (7) über die gesamte Umrißlinie hinweg überdeckt.
     
    4. Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schutzfolie (12, 14) randseitig zur Deck­klappe (4ʹ) hin mindestens einen nicht klebenden Fleck (13) oder Streifen zum leichteren Abziehen der Schutzfolie (12, 14) aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht