[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zweistoff-Flüssigkeitsverpackungen der gattungsgemäßen Art sind bekannt (vgl. DE
- PS 34 09 053) und haben sich im großen und ganzen auch bewährt. Während des Transports
bzw. für den Transport ist der als Faltkarton ausgebildete Außenkarton mit dem eingesetzten
Innenbehälter allseitig geschlossen; er hat die Gestalt eines Quaders. Im Gebrauchszustand
der Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung, d. h. dann wenn der Inhalt des Innenbehälters
entnommen werden soll, wird ein in einer Außenfläche des Quaders bzw. Außenkartons
vorgesehenes perforiertes Flächenelement (Durchbruch) ausgerissen bzw. ausgetrennt,
um den dahinterliegenden, im Transportzustand in den Innenbehälter eingedrückten
Gießstutzen nach außen ziehen zu können.
[0003] Der Stabilität des Außenkartons kommt ganz besondere Bedeutung zu. Einerseits muß
die Formstabilität während des Transports gewährleistet sein, da hierbei die Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung
auf Paletten übereinander gestapelt werden; andererseits müssen die Außenkartons
aber auch einen Fall aus bestimmter Höhe noch unbeschädigt überstehen können. Die
Stabilität des Aussenkartons muß demzufolge so sein, daß bei der soge nannten Fallprobe
nicht nur der Außenkarton "in Form" bleibt, sondern daß auch das genannte perforierte
Flächenelement nicht ausgedrückt wird.
[0004] Diese perforierte Flächenelement ist ein besonderer Problempunkt. Einerseits muß
die Perforation so stark sein, daß sie bei einem Fall bzw. bei der sogenannten Fallprobe
dem hinter dem Flächenelement liegenden Gießstutzen einen ausreichenden Widerstand
entgegensetzt; andererseits muß das Flächenelement jedoch relativ einfach ausgelöst
werden können.
[0005] In der Praxis hat es sich nun leider gezeigt, daß bei Fallproben (aus Gründen der
Qualitätskontrolle) dieser Widerstand unzureichend ist. Bei Aufprall der Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung
schlägt der Gießstutzen die Perforation des Durchbruchs durch, wodurch letztlich
diese Oberfläche bzw. Außenfläche des Außenkartons eine stabilitätsmindernde Öffnung
aufweist. Dadurch sind somit Gießstutzen und Innenbehälter nicht mehr ausreichend
geschützt.
[0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es eine Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung
der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei der das durch die Perforation definierte
Flächenelement der Außenfläche des Außenkartons einen besseren Schutz erhält und das
somit mechanischen Belastungen, wie sie z. B. bei einer Fallprobe, d. h. allgemein
beim (freien) Fall aus einer bestimmten Höhe auftreten, einen höheren (Ausreiß-)
Widerstand entgegensetzt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebene
Maßnahme gelöst. Weiterbildungen dieser im Patentanspruch 1 angegebenen Lehre sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß ein zumindest teilweises Überkleben
des perforierten Durchbruchs für den Gießstutzen mittels einer Schutzfolie die Durchschlagfestigkeit
der Perforation ganz erheblich erhöht. Diese Schutzfolie kann dabei ein ganz normales
handelsübliches Klebeband (entsprechender Breite) sein.
[0009] Die beim Aufprallen der Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung auf dem Boden und dem dadurch
bedingten Aufschlagen des Gießstutzens auf den perforierten Durchbruch entstehenden
Kräfte werden auf die gesamte Klebefläche der Schutzfolie übertragen, so daß das
dem Durchbruch entsprechende Flächenelement wesentlich besser gegen Ausreißen geschützt
ist.
[0010] Die Perforation kann dabei sogar so weit ausgedünnt werden, daß sich das genannte
Flächenelement mit dem Abziehen der Schutzfolie ohne weiteres auslösen laßt. Im Extremfall
ist es sogar denkbar, als Flächenelement ein loses Kartonstück zu nehmen, dieses auf
die Schutzfolie aufzukleben und die derart vorbereitete Schutzfolie so auf die Außenseite
des Außenkartons zu kleben, daß das Flächenelement in einem entsprechenden, insbesondere
in einem komplementären Durchbruch der genannten Außenseite zu liegen kommt.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Abwicklung des Kartonzuschnitts eines Außenkartons;
Fig. 2 zeigt einen gefalteten Außenkarton in zwei Darstellungen, und zwar einerseits
(in Normal- und Seitensicht) mit geschlossenen Deckklappen und andererseits mit
geöffneten Deckklappen;
Fig. 3 zeigt einen gefalteten Außenkarton mit geschlossenen Deckklappen und aufgeklebter
Schutzfolie gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Kartonzuschnitt 1 für einen Außenkarton einer gattungsgemäßen
Zweistoff-Flüssigkeitsverpakkung. Dieser Zuschnitt 1 zeigt vier durch Faltkanten
2 gegeneinander abgesetzte, unmittelbar aneinander angrenzende Seitenflächen 3. Diese
vier Seitenflächen 3 weisen an beiden (freien) Seiten je eine Deckklappe 4 auf, die
gegeneinander in Verlängerung der Faltkanten 2 jeweils durch einen Einschnitt 5 voneinander
getrennt sind. Gegen die Seitenflächen 3 sind die Deckklappen 4 ebenfalls mittels
Faltkanten 6 abgesetzt.
[0013] Beim Falten dieses Zuschnitts 1 längs der genannten Faltkanten 2 bzw. 6 und beim
Übereinanderlegen der Deckklappen 4 entsteht letztlich ein Quader, dessen verbleibende
offene Stoßkanten dann mit einem Klebeband überklebt und somit fixiert werden. Somit
entsteht ein formstabiler Außenkarton für eine Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung.
[0014] Der zum Durchziehen des Gießstutzens des Innenbehälters erforderliche Durchbruch
ist als Kreisscheibe 7 konzipiert, die über ihre Perforation 8 an einer der seitlichen
Deckklappen 4ʹ festgelegt ist. Diese Deckklappe 4ʹ und die nach dem Falten des Außenkartons
gegenüberliegende Deckklappe 4ʺ sind in an sich bekannter Weise asymmetrisch zueinander
dimensioniert, da-mit der Stoß zwischen diesen Deckklappen 4ʹ und 4ʺ nicht mit dem
Durchbruch, d. h. mit der Kreisscheibe 7 kollidiert.
[0015] Die im gefalteten Zustand des Außenkartons mit den genannten Deckklappen 4ʹ, 4ʺ
korrespondierenden inneren oberen Deckklappen weisen perforierte Kreissegmente 9,
9ʹ auf, die bezogen auf den geschlossenen Außenkarton unter bzw. hinter der Kreisscheibe
7 liegen.
[0016] Fig. 2 zeigt einen gefalteten Außenkarton 10 und zwar einmal in Vorder- und Seitensicht
und zum andern mit geöffneten (Außen-) Deckklappen.
[0017] In der Vorderansicht ist der allseits geschlossene Aussenkarton 10 dargestellt,
bei dem die Stoßkante zwischen den äußeren Deckklappen 4ʹ, 4ʺ in üblicher Weise mit
einem (normalen) Klebeband 11 überklebt ist. Auf die größere Deckklappe 4ʹ mit Kreisscheibe
7 für den Durchbruch ist eine Schutzfolie 12 aufgeblebt, die die Kreisscheibe 7 vollständig
abdeckt. Die Klebefläche zwischen der Kreisscheibe 7 und der Außenkontur der Schutzfolie
12 bestimmt somit die Festigkeit des dem Durchbruch entsprechenden Flächenelements
der Außenfläche des Außenkartons 10.
[0018] Zum Einfacheren Auslösen der Schutzfolie 12 und damit auch der Kreisscheibe 7 ist
an der Schutzfolie 12 randseitig ein nicht klebender Fleck 13 vorgesehen. Somit kann
die Schutzfolie 12 leicht gefaßt und abgezogen werden. Selbstverständlich kann beispielsweise
auch ein ganzer Randstreifen der Schutzfolie nicht klebend ausgebildet sein.
[0019] Aus der Seitenansicht nach Fig. 2 ist das Nebeneinander des normalen Klebebandes
11 und der Schutzfolie 12 - in starker Vergrößerung - dargestellt. Das Klebeband 11
ist dabei partiell seitlich über die Seitenflächen des Außenkartons gezogen.
[0020] Die dritte Ansicht mit den geöffneten Deckklappen 4ʹ, 4ʺ zeigt die inneren oberen
Decklappen mit den Kreissegmenten 9, 9ʹ, die genau unterhalb der Kreisscheibe 7 der
(äußeren, oberen) Deckklappen 4ʹ, 4ʺ liegen.
[0021] In Fig. 3 ist eine zweite Variante der Schutzfolie (12) für den Durchbruch bzw. das
Flächenelement "Kreisscheibe" dargestellt. Hierbei ist ein normaler Klebestreifen
14 quer zum Klebeband 11 der Stoßkanten der oberen Deckklappen 4ʹ, 4ʺ über die Kreisscheibe
7 gezogen. Dieser Klebestreifen 14 ist dabei schmaler als es dem Durchmesser der
Kreisscheibe 7 entspricht. Der nicht klebende Fleck unter dem Klebestreifen 14 kann
hierbei z. B. an dem an den Seitenflächen klebenden Teil des Klebestreifens 14 vorgesehen
sein.
1. Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung mit einem als Faltkarton ausgebildeten Außenkarton
für einen flexiblen Innenbehälter mit einem Gießstutzen, der im Transportzustand
der Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung in den Innenbehälter zurückgedrückt ist und
der zwecks Entnahme des Inhalts des Innenbehälters durch einen Durchbruch in den Deckklappen
des Außenkartons nach außen ziehbar ist, wobei der Durchbruch im Produktionszustand
des Außenkartons durch eine Perforation im Kartonmaterial der Deckklappen vorgegeben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Perforation des Durchbruchs (Kreisscheibe 7) auf der Außenseite des geschlossenen
Außenkartons (10) im Transportzustand zumindest teilweise mittels einer Schutzfolie
(12 bzw. Klebestreifen 14) überklebt ist.
2. Zweistoff-Flüssigkeitsverspackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Perforation des Durchbruchs (7) so dimensioniert ist, daß der innerhalb liegende
Teil des Kartonmaterials mit dem Abziehen der Schutzfolie (12, 14) auslösbar ist.
3. Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenmaße der Schutzfolie (12, 14) so gewählt sind, daß diese den Durchbruch
(7) über die gesamte Umrißlinie hinweg überdeckt.
4. Zweistoff-Flüssigkeitsverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzfolie (12, 14) randseitig zur Deckklappe (4ʹ) hin mindestens einen
nicht klebenden Fleck (13) oder Streifen zum leichteren Abziehen der Schutzfolie (12,
14) aufweist.