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EP 0 288 024 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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26.10.1988 Patentblatt 1988/43 |
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Anmeldetag: 20.04.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B02C 18/20 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
24.04.1987 CH 1588/87
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Anmelder: Wälchli, Hans, Dr. |
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CH-8113 Boppelsen (CH) |
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Erfinder: |
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- Wälchli, Hans
CH-8113 Boppelsen (CH)
- Schmidt, Walter
CH-9204 Andwil (CH)
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Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al |
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c/o E. Blum & Co
Patentanwälte
Vorderberg 11 8044 Zürich 8044 Zürich (CH) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Das Kuttermesser besteht aus einem halbkreisförmigen Einspannabschnitt (1) mit zwei
Zentrierbohrungen (3) und einer sichelförmigen Messerklinge (5). Die Schnittkante
(6) ist kreisbogenförmig. Damit kann das Messer auf Schleifautomaten geschliffen werden.
Für Messer zur Herstellung von Brühwurstbrät ist der Krümmungsradius (A) der Schnittkante
(6) und der Radialabstand (B) des Krümmungszentrums (M) so gewählt, dass der Schnittwinkel
(α) über die ganze Länge der Schnittkante (6) etwa 55° beträgt. Für Messer zur Herstellung
von Rohwurstbrät sind Krümmungsradius (A) und Radialabstand (B) hingegen so gewählt,
dass der Schnittwinkel mit dem Schnittradius von etwa 35° auf etwa 75° anwächst.
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[0001] Ein Kuttermesser gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 ist aus der DE-AS 1 132 823
bekannt. Bei diesem Messer hat die Schnittkante gegen aussen einen abnehmenden Krümmungsradius.
Es gibt ausserdem viele Varianten von Kuttermessern, bei denen die Schnittkante entweder
evolventenförmig ist (z.B. DE-GM 74 13 355), so dass der Schnittwinkel über den Schnittradius
konstant ist, oder bei denen die Schnittkante ein abgerundetes Polygon bildet (z.B.
DE-GM 73 42 583) und der Schnittwinkel mit zunehmendem Schnittradius stufenweise
zunimmt. Allen diesen Messern haftet der Nachteil an, dass die von Hand geschliffen
werden müssen.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messer gemäss Oberbegriff
des Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass es maschinell geschliffen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch
die kreisbogenförmige Schnittkante kann das Messer auf einem Schleifautomaten geschliffen
oder nachgeschliffen werden, was die Schliefkosten erheblich reduziert.
[0003] In einem Messerkopf werden meist mehrere Messer in mehreren Ebenen eingespannt. Mit
der Ausbildung gemäss Anspruch 1 wird erreicht, dass die Messer in den verschiedenen
Ebenen winkelmässig in mehreren Stufen wahlweise gegeneinander versetzt werden können.
[0004] Die Ausführungsform nach Anspruch 2 ist vor allem für den Einsatz des Messers bei
der Herstellung von Brühwurstbrät, z.B. für Wiener, geeignet. Bei diesem Einsatz werden
im allgemeinen kleine Schnittwinkel verwendet, um die Emulgierwirkung des Messers
im Brät zu erhöhen. Versuche haben jedoch ergeben, dass mit Schnittwinkeln zwischen
50° und 60° noch ausreichende Emulgierwirkung erzielt werden kann. Der vergrösserte
Schnittwinkel hat vor allem den Vorteil, dass die Schnittkante länger und dadurch
die Standzeit höher ist. Um die Emulgierwirkung des Messers bei diesem vergrösserten
Schnittwinkel zu verbessern, hat sich die Vergrösserung der Klingenbreite auf die
im Anspruch 3 angegebenen Werte als günstig herausgestellt.
[0005] Die Ausführungsform nach Anspruch 4 ist vor allem für die Herstellung von Rohwurstbrät,
z.B. für Salami, geeignet. Bei diesem Einsatz ist vor allem im Bereich grosser Schnittradien
ein grosser Schnittwinkel, also ein stark ziehender Schnitt, erwünscht.
[0006] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 ein Diagramm des Schnittwinkels in Abhängigkeit vom Schnittradius, und
Fig. 4 ein Diagramm der Messerbreite in Abhängigkeit vom Schnittradius.
[0007] Die beiden Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 und 2 haben den gleichen halbkreisförmigen
Einspannabschnitt 1 mit einer zentralen Bohrung 2 und zwei Zentrierbohrungen 3 zum
Aufstecken auf Zentrierbolzen, die in einem auf einer Messerwelle drehfest aufgesteckten
Distanzring eingepresst sind. Im Distanzring sind auf einem gemeinsamen Teilkreis
insgesamt zwölf regelmässig voneinander beabstandete Bolzen eingepresst, so dass das
Messer in Schritten von 30° versetzt auf den Distanzring aufgesteckt werden kann.
Für die nicht tragenden Bolzen sind im Einspannabschnitt 1 des Messers auf dem gleichen
Teilkreisdurchmesser Durchgangsbohrungen 4 mit etwas grösserem Durchmesser angeordnet.
[0008] Die beiden in der gleichen Messerebene im Messerkopf eingespannten Messer bilden
zwischen sich einenSpalt von bloss einigen Zehntelmillimetern, so dass die Verschmutzungsgefahr
gering ist.
[0009] Vom Einspannabschnitt 1 steht eine sichelförmige Messerklinge 5 ab mit einer kreisbogenförmigen
Schnittkante 6. Der Aussenumfang mit dem Messerradius R der Klinge 5 ist zu einer
relativ stumpfen Emulgierkante 7 geschliffen. Die Emulgierkante 7 wird nicht nachgeschliffen.
[0010] Die Ausführungsform nach Fig. 1 ist zur Herstellung von Wurstbrät für Brühwürste
geeignet. Hier ist das Verhältnis von Krümmungsradius A der Schnittkante 6 zum Messerradius
R 0,79 und das Verhältnis des Abstandes B des Krümmungsmittelpunktes M der Schnittkante
6 von der Messerachse 8 zum Messerradius R etwa 0,51. Bei dieser Auslegung ist der
Schnittwinkel α der Tangente 9 der Schnittkante 6 mit der Radialrichtung 10 wenig
abhängig vom Schnittradius r. In Fig. 3 ist diese Abhängigkeit in der Kurve D in Funktion
des Radienverhältnisses r/R dargetellt. Wie aus der Figur ersichtlich ist, schwankt
der Schnittwinkel α über den Radius r zwischen 49° und 59°. Der Verlauf des Verhältnisses
der Klingenbreite C zum Messerradius R über den Schnittradius r ist in Fig. 4 dargestellt.
Er nimmt mit zunehmendem Schnittradius r stetig von einem Maximalwert von etwa 0,45
beim Minimalradius über einen Wert von etwa 0,29 beim Radien-verhältnis von 0,8 auf
etwa 0,17 beim Maximalradius R ab.
[0011] Die Ausführungsform nach Fig. 2 ist zur Herstellung von Rohwurstbrät geeignet. Hier
beträgt das Verhältnis von Krümmungsradius Aʹ zu Messerradius R 0,565 und das Verhältnis
von Krümmungsmittelpunktabstand Bʹ zu Messerradius R 0,48. Der Verlauf des Schnittwinkels
α über den Schnittradius r ist in Fig. 3 als Kurve E dargestellt. Der Schnittwinkel
α wächst mit zunehmenden Schnittradius r von etwa 35° beim Minimalradius bis etwa
75° beim Maximalradius.
[0012] Die dargestellten Messer sind vor allem für den Einsatz in einem Messerkopf mit Distanzringen
aus Kunststoff geeignet. Bei diesen Distanzringen sind die in die Ringe eingesetzten
Zentrierbolzen im Gegensatz zu bekannten Distranzringen etwa in der Mitte der radialen
Ringbreite eingesetzt, um ein Ausreissen der Bolzen im Betrieb zu verhindern. Dementsprechend
entspricht beim Messer der Teilkreisradius 11 der Zentrierbohrungen 3 und Durchgangsbohrungen
4 annähernd dem Mittelwert aus Innenradius 12 und Aussenradius 13 des Einspannabschnittes
1.
1. Kuttermesser, umfassend einen kreissegmentförmigen Einspannabschnitt (1) mit zwei
auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordneten Zentrierbohrungen (3) zur Aufnahme von
Zentrierbolzen sowie eine an den Einspannabschnitt (1) angeformte sichelförmige Klinge
(5) mit einer geschliffenen Schnittkante (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittkante
(6) kreisbogenförmig ist, und dass der Einspannabschnitt (1) annähernd ein Halbkreisringsegment
ist.
2. Kuttermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das auf dem Teilkreisradius
(11) der Zentrierbohrungen (3) mehrere voneinander und von den Zentrierbohrungen (3)
gleichmässig beabstandete Durchgangsbohrungen (4) grösseren Durchmessers angeordnet
sind.
3. Kuttermesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius
(A) der Schnittkante (6) und der Abstand (B) des Krümmungszentrums (M) der Schnittkante
(6) von der Messerachse (8) im Verhältnis zum Messerradius (R) so gewählt sind, dass
der Schnittwinkel (α) längs der Schnittkante (6) etwa 55° beträgt.
4. Kuttermesser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Klingenbreite
(C) zum Messerradius (R) mit zunehmendem Schnittradius (r) stetig von einem Maximalwert
von etwa 0,45 beim Minimalradius über einen Wert von etwa 0,29 beim Radienverhältnis
(r/R) von 0,8 auf etwa 0,17 beim Maximalradius (R) abnimmt.
5. Kuttermesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius
(Aʹ) der Schnittkante (6ʹ) und der Abstand (Bʹ) des Krümmungszentrums (Mʹ) der Schnittkante
(6ʹ) von der Messerachse (8) im Verhältnis zum Messerradius (r) so gewählt sind, dass
der Schnittwinkel (α) mit zunehmendem Schnittradius (r) von etwa 35° beim Minimalradius
bis etwa 75° beim Maximalradius anwächst.
6. Kuttermesser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Teilkreisradius (11) der Zentrierbohrungen (3) annähernd dem Mittelwert aus Innenradius
(12) und Aussenradius (13) des Einspannabschnittes (1) entspricht.

