[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbinderabschirmung gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Verbinderabschirmung eignet sich für elektrische Verbinder jeglicher
Art, ist aber insbesondere für Steckverbinder gedacht, vorzugsweise für Steckverbinder,
die direkt mit Anschlußstiften einer gedruckten Schaltung auf einer Leiterplatine
verbunden werden.
[0003] Verbinder allgemein und speziell auch Steckverbinder sind einerseits störanfällig
bezüglich einer elektromagnetischen Strahlung von außen und sie ermöglichen andererseits
selbst das Abstrahlen von Störstrahlungen. Deshalb erfordern solche Verbinder häufig
eine Abschirmung gegen solche Störsignale.
[0004] Aus der EP-0 188 876 A1 ist ein Verbinder mit einer Abschirmung in Form eines die
Außenhülle bildenden Metallgehäuses bekannt. Die Erdung der Abschirmung geschieht
über Metallaschen, die am Gegenstecker angeordnet sind und beim Zusammenstecken der
beiden Verbinder in Schleifkontakt mit Seitenwänden des abschirmenden Metallgehäuses
geraten.
[0005] Solche Verbinder sind in der Regel sehr groß und deshalb unhandlich, was sich als
besonders nachteilig erweist, wenn kleine Steckverbinder erforderlich sind, beispielsweise
mit Leiterplatinen verbindbare Steckverbinder.
[0006] Bei vielen Anwendungen ist es erforderlich, die metallische Abschirmung mit einem
Isolierstoffüberzug zu versehen, um eine elektrische Berührung mit anderen Komponenten
zu vermeiden oder auch Störungen, die durch Anfassen metallischer Gehäuseteile von
elektrischen Vorrichtungen entstehen.
[0007] Eine Verbinderabschirmung der eingangs angegebenen Art, die einen Isolierstoffüberzug
aufweist, ist aus der US-PS 4 514 029 bekannt. Dort besteht die Verbinderabschirmung
aus zwei Metall-Halbschalen, die von entgegengesetzten Seiten her an das Verbindergehäuse
angesetzt und miteinander verbunden werden. Das Verbindergehäuse wird durch einen
Kunststoffblock gebildet, in dem die einzelnen Anschlußelemente untergebracht sind
und von dessen verbinderseitigem Ende eine metallische Haube vorsteht, welche die
vom Verbindergehäuse abstehenden Kontaktbereiche der Anschlüsse umgibt. Mit dieser
metallischen Haube sind die beiden Halbschalen der metallischen Abschirmung ebenfalls
elektrisch zu verbinden. Über die metallische Abschirmung ist eine Kunststoffhülle
geschoben, die über das verbinderseitige Ende der Abschirmschalen hinausführend bis
auf die metallische Haube reicht.
[0008] Auch dieser bekannte abgeschirmte Verbinder ist recht groß. Für kleine Verbinder,
insbesondere solche, welche direkt mit einer Leiterplatine verbunden werden, ist dieses
bekannte Konzept ungeeignet.
[0009] Aus der US-PS 3 744 128 ist ein Steckverbinder bekannt, der einen Gehäuseblock aus
isolierendem Kunststoff aufweist, in dem die einzelnen Verbinderanschlüsse untergebracht
sind und der ein metallisches Außengehäuse aufweist. Die aus dem Kabelende austretenden
und mit den Verbinderanschlüssen verbundenen Leiterenden des Kabels sind in eine Vergußmasse
eingegossen, die wiederum von einer elektrisch leitenden Schicht überzogen ist, die
in Verbindung mit dem metallischen Außengehäuse des Verbindergehäuses steht. Über
der elektrisch leitenden Schicht befindet sich eine Kunststoff-Schutzhülle, welche
über das verbindungsseitige Ende der elektrisch leitenden Schicht hinaus bis zu einem
Flansch des metallischen Außengehäuses reicht.
[0010] Dieser abgeschirmte Verbinder ist aufwendig in seiner Herstellung und ist nicht
zum direkten Verbinden mit Kontaktstiften einer Leiterplatine gedacht.
[0011] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Verbinderabschirmung der eingangs
angegebenen Art verfügbar zu machen, die trotz Abschirmung geringe Verbinderabmessungen
ermöglicht, besonders gut für Leiterplatinen-Verbinder geeignet ist und auf möglichst
einfache Weise eine Erdungskontaktierung mit der Leiterplatine ermöglicht.
[0012] Lösungen dieser Aufgabe sind in den Ansprüchen 1 und 2 angegeben und können den Ansprüchen
3 bis 9 entsprechend vorteilhaft weitergebildet werden. Vorteilhafte Verfahren zur
Herstellung einer entsprechenden Verbinderabschirmung sind in den Ansprüchen 10 bis
17 angegeben.
[0013] Ein elektrischer Verbinder mit erfindungsgemäßer Verbinderabschirmung läßt sich
aus wenigen Teilen mit sehr geringer Baugröße herstellen. Man kann kleine Steckverbinder,
beispielsweise mit Klemmschneid-Anschlußtechnik, mit einer metallischen Haube versehen,
auf die Kontaktstifte einer gedruckten Schaltung aufdrücken und mit einer auf der
gedruckten Schaltung aufgebrachten Erdleitung verbinden. Dies kann entweder dadurch
geschehen, daß die vom Isolierstoffüberzug freigelassene verbindungsseitige Stirnfläche
der abschirmenden Metallhaube auf die Erdleitung der gedruckten Schaltung aufgebracht
wird und/oder daß stiftförmige Fortsätze am verbindungsseitigen Ende der Metallhaube
in Anschlußlöcher der gedruckten Schaltung eingesetzt und so mit der Erdleitung verbunden
werden. Die erfindungsgemäße Metallhaube, z. B. aus Kupfer, eignet sich für elektrische
Verbinder und insbesondere für elektrische Steckverbinder, die an abgeschirmte elektrische
Kabel anschließbar sind. Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß Kabel und Steckverbinder
eine gleich gute Schirmwirkung bei geringstmöglicher Bauweise aufweisen und daß die
Möglichkeit der unmittelbaren Verbindung zwischen der Verbinderabschirmung und einer
Erdleitung der gedruckten Schaltung besteht.
[0014] Die metallische Abschirmhaube ist an die Außenform eines Verbinders angepaßt. Die
Größe dieser Metallhaube kann ebenfalls an die Außenform mehrerer nebeneinander liegender
Verbinder angepaßt sein, so daß sie gleichzeitig mehrere Verbinder abschirmen kann.
Der Vorteil einer solchen Ausführung zeigt sich darin, daß auch sehr kleine Verbinder,
z. B. kleine Steckverbinder, gut abgeschirmt werden können.
[0015] Die Metallhaube wird als Tiefziehteil hergestellt, wobei entweder der bzw. die abzuschirmenden
Verbinder selbst als Formteil dienen oder eine Tiefziehform verwendet wird, die der
Außenform des bzw. der Verbinder entspricht. Die Metallhaube wird direkt auf dem bzw.
den Verbindern aufgebracht und kann mit Erdungskontakten im Verbinder verbunden werden.
Die Erdung der metallischen Abschirmhaube im Verbinder kann auch durch mehrere vorzugsweise
zwei, eingespritzte Metallstifte durchgeführt werden. Bei Verbindung des Verbinders
mit einer Leiterplatine kann die Erdungsverbindung mit der Leiterplatine dadurch hergestellt
werden, daß die verbindungsseitige Stirnfläche oder die Metallstifte mit Erdungsleiterbahnen
der Leiterplatine verbunden werden.
[0016] Zur Isolierung wird die Metallhaube mit einem Kunststoffmantel überzogen. Als Isoliermaterial
können alle geeigneten Materialien verwendet werden. Besonders geeignete Isolierstoffüberzüge
sind Polyamid oder Polyacetal.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand einer Ausführungsform näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Abschirmhaube für Steckverbinder;
die Fig. 2 zeigt einen Schnitt entsprechend der Linie A-B der Fig. 1; und
die Fig. 3 zeigt einen mit der Metallhaube abgeschirmten Steckverbinder, der an ein
abgeschirmtes Kabel angeschlossen ist.
[0018] Gemäß Fig. 1 ist eine Metallhaube 1, z.B. aus Kupfer, der Außenform eines Steckverbinders
2 angepaßt und an der Kabeleinführseite mit einem hochstehenden Kragen 3 versehen.
[0019] Die Fig. 2, die einen Schnitt gemäß der Linie A-B von Fig. 1 wiedergibt, stellt eine
Metallhaube 1 für einen Steckverbinder 2 dar, die mit einem Isolierstoff 4 überzogen
ist. Der Kragen 3 sowie die verbindungsseitige Stirnfläche 5 sind dabei nicht isoliert.
Zusätzlich ist an dem verbindungsseitigen Ende der Metallhaube 1 ein Flansch 6 angebracht,
der das verbindungsseitige Ende des Isolierstoffüberzuges bedeckt. Die untere Fläche
des Flansches 6 ist ebenfalls nicht isoliert und kann auf einen metallisierten Bereich
einer Platine aufgebracht werden, wobei sie eine hohe Hochfrequenzdichtigkeit erzeugt.
[0020] In Fig. 3 ist ein Steckverbinder 2 mit einem abgeschirmten Kabel 7 kontaktiert, wobei
die Kabelabschirmung 8 den Kragen 3 der Metallhaube 1 berührt. Dieses Bauteil aus
abgeschirmtem Kabel und abgeschirmtem Steckverbinder wird so hergestellt, daß die
Metallhaube 1 zuerst über das elektrische Kabel 7 geschoben und anschließend über
den Steckverbinder 2 gelegt wird. Die Abschirmung des Kabels 7 wird an den freien,
nicht isolierten Kragen 3 der Metallhaube 1 angelötet. Bezüglich des Isolierstoffüberzuges
kann nach zwei verschiedenen Verfahren vorgegangen werden. Einerseits kann die Metallhaube
1 direkt nach der Herstellung mit dem Isolierstoff versehen werden, andererseits
ist es ebenso möglich, den Isolierstoff auf die Metallhaube 1 nach dem Aufschieben
auf den Steckverbinder 2 und dem Anschluß an die Kabelabschirmung 8 aufzuspritzen.
Dabei ist es vorteilhaft, das verbinderseitige Kabelende gemeinsam mit der Metallhaube
1 mit Isolierstoff zu umspritzen.
[0021] In zwei sich diagonal gegenüberliegenden Kanten der Metallhaube 1 sind zwei metallische
Kontaktstifte 9 zur Erdung der metallischen Abschirmung in der Steckverbindung eingearbeitet.
Diese metallischen Kontaktstifte 9 können ebenso wie die oben beschriebene nicht isolierte
Fläche des Flansches 6 durch Einstecken mit einer Platine verbunden werden.
1. Verbinderabschirmung für elektrische Verbinder, umfassend eine an die Außenform
des Verbinders (2) angepaßte, auf den Verbinder (2) aufschiebbare Metallhaube (1),
die einen von der Kabeleinführseite hochstehenden Kragen (3) zur elektrischen Kontaktierung
mit der Abschirmung (8) eines an den Verbinder (2) anzuschließenden elektrischen Kabels
(7) aufweist und mit einem Isolierstoffüberzug (4) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierstoffüberzug (4) die verbindungsseitige Stirnfläche (5) der Metallhaube
(1) freiläßt.
2. Verbinderabschirmung für elektrische Verbinder umfassend eine an die Außenform
des Verbinders (2) angepaßte, auf den Verbinder (2) aufschiebbare Metallhaube (1)
die einen von der Kabeleinführseite hochstehenden Kragen (3) zur elektrischen Kontaktierung
mit der Abschirmung (8) eines an den Verbinder (2) anzuschließenden elektrischen Kabels
(7) aufweist und mit einem Isolierstoffüberzug (4) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß von dem verbindungsseitigen Ende der Metallhaube (1) mindestens ein metallischer
Fortsatz (9) absteht.
3. Verbinderabschirmung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß von dem verbindungsseitigen Ende der Metallhaube (1) mindestens ein metallischer
Fortsatz (9) absteht.
4. Verbinderabschirmung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fortsatz (9) stiftförmig ausgebildet ist und sich in Verbinderlängsrichtung
erstreckt.
5. Verbinderabschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verbindungsseitige Ende der Metallhaube (1) einen die verbindungsseitige
Stirnfläche des Isolierstoffüberzuges (4) bedeckenden Flansch (6) aufweist.
6. Verbinderabschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallhaube (1) mit einem Isolierstoffüberzug (4) versehen ist, der mindestens
einen Teil des Kragens (3) freiläßt.
7. Verbinderabschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallhaube (1) aus Kupfer oder einem anderen leitfähigen Metall besteht.
8. Verbinderabschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierstoffüberzug (4) aus Polyacetal oder Polyamid besteht.
9. Verbinderabschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallhaube an die Außenform mehrerer nebeneinander angeordneter Verbinder
(2) angepaßt ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Verbinderabschirmung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallhaube (1) durch einen Tiefziehvorgang
unter Verwendung einer der Außenform des abzuschirmenden Verbinders entsprechenden
Tiefziehform hergestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Tiefziehform der abzuschirmende
Verbinder (2) oder ein damit identischer Verbinder verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Tiefziehform
eine der Gesamtaußenform mehrerer nebeneinander angeordneter Verbinder entsprechende
Tiefziehform oder mehrere nebeneinander angeordnete Verbinder selbst verwendet werden.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallhaube (1) mit einem Isolierstoffüberzug (4) versehen wird, der mindestens
einen Teil des Kragens (3) freiläßt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Isolierstoffüberzug
(4) versehene Metallhaube (1) zum Anschluß an die Kabelabschirmung (8) über den an
das Kabel (7) angeschlossenen Verbinder (2) geschoben wird, derart, daß der Kragen
(3) die Kabelabschirmung (8) berührt.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die noch nicht mit dem
Isolierstoffüberzug (4) versehene Metallhaube (1) zum Anschluß an die Kabelabschirmung
(8) über den an das Kabel (7) angeschlossenen Verbinder (2) geschoben wird, derart,
daß der Kragen (3) die Kabelabschirmung (8) berührt, und daß anschließend der Isolierstoffüberzug
(4) auf die Metallhaube (1) aufgebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelabschirmung
(8) über den Kragen (3) gestülpt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallhaube
(1) nach dem Aufschieben auf den Verbinder (2) und dem Anschluß an die Kabelabschirmung
(8) gemeinsam mit dem verbinderseitigen Kabelende mit einem Isolierstoffüberzug (4)
umspritzt wird.