(19)
(11) EP 0 288 436 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1988  Patentblatt  1988/43

(21) Anmeldenummer: 88810242.3

(22) Anmeldetag:  15.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01H 6/00, E01H 1/08, E01H 5/09
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.04.1987 CH 1557/87

(71) Anmelder: Reberle reg. Treuunternehmen Schaan
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Boschung, Marcel
    CH-3185 Schmitten (CH)

(74) Vertreter: Schweizer, Hans (CH) et al
Bovard AG Patentanwälte VSP Optingenstrasse 16
CH-3000 Bern 25
CH-3000 Bern 25 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinigungsfahrzeug zum Säubern von mit einem Hartbelag versehenen Bodenflächen


    (57) Ein Fahrgestellrahmen (1) ist auf einer vorderen Lenkachse (2) und einer hinteren Lenkachse (3) abge­stützt. Zwischen den beiden Achsen und unterhalb des Fahrgestellrahmens (1) ist ein als Hauptblaskanal die­nender hohler Träger schwenkbar angeordnet. Mit dem Träger ist über Lenker (13) eine Kehrbürstenwalze (14) anheb- und absenkbar verbunden. Am genannten Träger sind Blasdüsen (24, 26) angeschlossen, die von einem auf dem Fahrgestellrahmen (1) montierten Ventilator (7) gelie­ferte Luft in einen durch ein vor der Kehrbürstenwalze (14) angeordnetes Abdeckblech (17) gebildeten Blaskanal (19) führen. Innerhalb des Blaskanales (19) sind zwei Saugmünder (30) angeordnet, die über Schmutzsaugrohre (33) mit einem auf dem Fahrgestellrahmen (1) angeordneten Kehrgutsaugbehälter (38) verbunden sind. Der Ausgang des Kehrgutsaugbehälters (38) ist über eine Trennstelle (43) mit einem an den Eingang (41) des Ventilators (7) ange­schlossenen Luftansaugkanal (42) verbunden. Dieses Reini­gungsfahrzeug kann durch Oeffnen einer Klappe (45) und Schliessen einer Klappe in einem Luftauslassstutzen (22) und Verbringen eines Bedienungshebels von einer mittleren Stellung in eine von zwei Endstellungen zum Räumen von Schnee verwendet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsfahrzeug gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] In der unter der Nummer 0 189 371 veröffentlichten europäischen Patentanmeldung ist eine Schneeräumungsma­schine mit einem Fahrgestellrahmen beschrieben, der auf eine vordere Lenkachse und eine hintere Achse abgestützt ist. Ein Fahrmotor dient zur Fortbewegung der Schneeräu­mungsmaschinen. Zwischen der vorderen und der hinteren Achse ist eine sich quer zur Längsrichtung der Maschine erstreckende Kehrbürstenwalze angeordnet. Ein hohler Trä­ger, der gleichzeitig als Blasluftkanal dient, ist schwenkbar auf der Unterseite des Fahrgestellrahmens an­geordnet und die Kehrwalze ist über Hebel anheb- und ab­senkbar am genannten Träger angelenkt. Die Ausgangsseite eines Ventilators ist an den Blasluftkanal angeschlossen, welcher die Blasluft auf verschiedene, in der Arbeits­richtung vor der Kehrbürstenwalze angeordnete Blasdüsen verteilt. Ein Arbeitsmotor dient zum Antreiben des Ven­tilators und der Kehrbürstenwalze. An der Frontseite der bekannten Schneeräumungsmaschine ist ein Schneepflug an­geordnet, der den grössten Teil des auf dem Boden liegen­den Schnees entsprechend seiner Schrägstellung zur Längs­achse der Maschine nach links oder rechts schiebt. Noch auf dem Boden verbleibende Schneereste werden von den ge­nannten Blasdüsen in der gleichen Richtung unterhalb des Fahrgestellrahmens zur Seite geblasen. Allfällig am Boden haftende Schneereste werden durch die Kehrbürstenwalze in den Bereich der Blasdüsen gekehrt und ebenfalls weggebla­sen. Diese bekannte Schneeräumungsmaschine eignet sich sehr gut zum Räumen der Start- und Landebahnen auf Flug­ häfen, jedoch nicht zur Sauberhaltung dieser Bahnen wäh­rend der schneefreien Zeit.

    [0003] Weiter ist beispielsweise aus der CH-PS Nr. 482 876 eine Vorrichtung zum Reinigen von Flächen mittels eines Luftstromes bekannt, welche Vorrichtung einen über die zu reinigende Fläche beweglichen Aufnahmekopf, ein Gebläse zum Erzeugen des Luftstromes am Aufnahmekopf und einen Sammelbehälter für den aufgenommenen Staub aufweist. Der Aufnahmekopf ist kastenförmig ausgebildet und längs des Randes sind elastische Vorhangelemente zum Bilden eines im wesentlichen geschlossenen Raumes auf der Unterseite des Aufnahmekopfes vorhanden. Der Aufnahmekopf besitzt ein durch einen Schlitz in den genannten Raum mündenden Druckluftkanal und einen aus dem Raum führenden Saugka­nal, durch den der durch die zugeführte Druckluft vom Bo­den aufgewirbelte Staub in den Sammelbehälter gesaugt wird. Mit dieser bekannten Vorrichtung kann nur vom schneefreien Boden Staub und Schmutz aufgenommen werden und diese Vorrichtung kann nicht zur Schneeräumung einge­setzt werden.

    [0004] Den oben beschriebenen bekannten und teuren Einrich­tungen haftet der Nachteil an, dass sie nur zur Winter­zeit bzw. nur zur Sommerzeit eingesetzt werden können.

    [0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Reinigungsfahrzeug zu schaffen, das gleichermassen als Grossflächenschnee­räumemaschine mit Schneeräumschild und Kehrblasgerät als auch als Grossflächen-Saugkehrmaschine geeignet ist, wo­durch das gleiche Reinigungsfahrzeug das ganze Jahr über eingesetzt werden kann, wodurch die Wirtschaftlichkeit erhöht wird.

    [0006] Das erfindungsgemässe Reinigungsfahrzeug ist durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ange­führten Merkmale gekennzeichnet.

    [0007] Besondere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0008] Der Erfindungsgegenstand ist mit Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 die Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Reinigungsfahrzeuges, das als Schneeräumungsfahrzeug mit einem Schneepflug und einem Kehrblasgerät ausgerüstet ist,

    Fig. 2 die Draufsicht auf das in der Fig. 1 darge­stellte Reinigungsfahrzeug,

    Fig. 3 die Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen Reinigungsfahrzeuges, das als Kehrsaugmaschine mit dem Kehrblasgerät und einem Kehrgut-­Saugbehälter ausgerüstet ist,

    Fig. 4 die Draufsicht auf das in der Fig. 3 darge­stellte Reinigungsfahrzeug,

    Fig. 5 in vereinfachter schaubildlicher Darstellung das Kehrblasgerät des erfindungsgemässen Reinigungsfahr­zeuges, welches Kehrgerät zur Schneeräumung eingestellt ist, und

    Fig. 6 in vereinfachter schaubildlicher Darstellung das Kehrblasgerät des erfindungsgemässen Reinigungsfahr­zeuges, das für den Kehrsaugeinsatz vorbereitet ist.



    [0009] Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Reinigungsfahr­zeug besitzt einen Fahrgestellrahmen 1, der über nicht dargestellte Mittel auf eine vordere lenkbare Planeten­achse 2 und eine hintere, wahlweise ebenfalls lenkbare Planetenachse 3 abgestützt ist. Im vorderen Bereich des Fahrgestellrahmens 1 befindet sich ein Fahrerhaus 4. Hin­ter und unterhalb des Fahrerhauses 4 ist ein Fahrmotor 5 angeordnet, welcher die vordere Planetenachse 2 und wahl­weise auch die hintere Planetenachse 3 antreibt. Eine nicht dargestellte, im Fahrerhaus 4 angeordnete Lenkungs­artumschaltevorrichtung gestattet, dass im Fahrerhaus je nach Bedarf auf die Vorderrad-, Allrad- oder Hundegang­lenkung geschaltet werden kann. Bei Allradlenkung folgt die Hinterachse genau der Spur der Vorderachse und be­wirkt damit zwangsläufig auch bei Kurvenfahrt eine Füh­rung des weiter unten näher beschriebenen Kehrblasgerätes in der Spur des Reinigungsfahrzeuges. Bei Umschaltung auf Hundeganglenkung schwenken alle vier Räder in der glei­chen Richtung aus, was zu einer Diagonalverschiebung des Reinigungsfahrzeuges führt. Damit kann Hindernissen aus­gewichen werden und die Manövrierarbeiten werden dadurch erleichtert.

    [0010] Der Fahrgestellrahmen 1 ist im Bereich zwischen der vorderen und der hinteren Planetenachse 2 bzw. 3 durch Abkröpfung so ausgebildet, dass ein möglichst hoher Freiraum zwischen der Fahrbahn und dem Fahrgestellrahmen zur Aufnahme des genannten Kehrblasgerätes entsteht.

    [0011] Im Bereich über der hinteren Planetenachse 3 ist ein Arbeitsmotor 6 angeordnet. Dieser treibt zwei oder je nach Bedarf mehr nicht dargestellte hydraulische Schwenk­kolbenpumpen an, die ihrerseits über zwei nicht darge­stellte Achsialkolbenmotoren ein leistungsstarkes Radial­gebläse 7 und einen nicht gezeichneten Kehrbürstenantrieb antreiben.

    [0012] Der Ausgang 8 des Radialgebläses 7 ist über eine Rohrleitung 9 mit einem hohlen Träger 10, der gleichzei­tig als Hauptblasluftkanal dient, verbunden. Der Träger 10 ist über eine am Fahrgestellrahmen 1 befestigte Drei­punktaufhängung 11 und einen am Träger 10 befestigten Drehkranz 12 um eine vertikale Achse schwenkbar mit dem Fahrgestellrahmen 1 verbunden. Von den beiden extremen Schwenkbewegungen des Trägers 10 sind in den Fig. 2 und 4 je eine strichpunktiert dargestellt. Mit dem Träger 10 ist über Lenker 13 eine Kehrbürstenwalze 14 verbunden, die über nicht dargestellte hydraulische Antriebszylinder vom Boden abgehoben bzw. darauf abgesenkt werden kann. Die Kehrbürstenwalze 14 ist zweiteilig ausgebildet und kann durch einen nicht dargestellten, in der Mitte der Kehrbürstenwalze 14 angeordneten Kettenantrieb in Drehung versetzt werden. Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Kettenantriebes ist mit Bezug auf die Fig. 9 in der ein­gangs genannten, unter der Nummer 0 189 371 veröffent­lichten europäischen Patentanmeldung näher beschrieben.

    [0013] Ueber der Kehrbürstenwalze 14 befindet sich ein ge­krümmter Schutzschild 15, der sich über die ganze Länge der Kehrbürstenwalze 14 erstreckt. Der Schutzschild 15 bedeckt die obere Hälfte der Kehrbrüstenwalze 14 und ver­hindert, dass Schnee, Staub oder Schmutz von derselben nach oben geschleudert wird. Vom hinteren Ende des Schutzschildes 15 erstreckt sich ein Gummischutzlappen 16 nach unten. Auf der Frontseite der Kehrbürstenwalze 14 ist ein Abdeckblech 17 angeordnet, das zusammen mit der Kehrbürstenwalze 14 und dem Boden 18 einen sich über die ganze Länge der Kehrbürstenwalze 14 erstreckenden Blas­kanal 19 bildet.

    [0014] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Reinigungsfahr­zeug ist zum Schneeräumen vorbereitet. Zu diesem Zweck ist auf der Frontseite des Reinigungsfahrzeuges ein Schneepflug 20 bekannter Bauart montiert. Der Schneepflug 20 kann um eine vertikale Achse geschwenkt werden, damit der Schnee nach links oder nach rechts geschoben wird.

    [0015] Die Fig. 5 zeigt in vereinfachter schaubildlicher Darstellung das für den Winterbetrieb eingestellte Kehr­blasgerät, das den als Hauptblaskanal dienenden Träger 10, welcher über den Drehkranz 12 und die Dreipunktauf­hängung 11 mit dem in der Fig. 5 nicht dargestellten Fahrgestellrahmen 1 um eine vertikale Achse schwenkbar verbunden ist, und die über in der Fig. 5 nicht gezei­chnete Lenker 13 anheb- und absenkbare Kehrbürstenwalze 14 umfasst. In der Mitte des Trägers 10 und unterhalb des Drehkranzes 12 ist eine einstellbare Umlenkvorrichtung 21 mit einer nicht sichtbaren und um eine horizontale Achse schwenkbare Luftumlenkklappe angeordnet, die über einen Bedienungshebel 22 in eine von drei Stellungen gebracht werden kann.

    [0016] In der in der Fig. 5 gezeigten Stellung des Bedie­nungshebels 22 ist die nicht sichtbare Luftumlenkklappe ebenfalls bezogen auf die Fig. 5 nach rechts verschwenkt, so dass alle über die Rohrleitung 9 in die Umlenkvorrich­tung 21 eintretende Luft in die linke Hälfte des Trägers 10 geführt wird. An der bezogen auf die Fig. 5 linken Hälfte des durch den Träger 10 gebildeten Hauptblasluft­kanals sind zwei Blasdüsen 23 und 24 angeschlossen, die durch das in der Fig. 5 nicht gezeichnete Abdeckblech 17 in den Blaskanal 19 münden und nach rechts gerichtet sind. An der bezogen auf die Fig. 5 rechten Hälfte des durch den Träger 10 gebildeten Hauptblasluftkanals sind zwei Blasdüsen 25 und 26 angeschlossen, die sich durch die nicht sichtbare Abdeckung 17 in den Blaskanal 19 er­strecken und nach links gerichtet sind. An jedem Ende des durch den Träger 10 gebildeten Hauptblasluftkanals ist je eine verschliessbare und in der Arbeitsrichtung hinter dem Gummischutzlappen 16 angeordnete Blasdüse 27 bzw. 28 angeschlossen. Diese beiden verschliessbaren Blasdüsen 27 und 28 sind aufeinander zu gerichtet.

    [0017] In der Arbeitsrichtung vor jeder Hälfte der Kehrbür­stenwalze 14 ist je ein Saugmund 29 bzw. 30 unter dem Ab­deckblech 17 angeordnet, siehe Fig. 1 und 2. Die Saugmün­der 29 und 30 sind über parallelogrammartige Lenker 31 mit der Unterseite des Trägers 10 verbunden und können mit Hilfe von nicht dargestellten hydraulischen Arbeits­zylindern in eine obere Stellung angehoben oder in die Arbeitsstellung abgesenkt werden. An jeden Saugmund 29 und 30 ist je ein Schmutzsaugrohr 32 bzw. 33 angeschlos­sen.

    [0018] Auf der Oberseite der Rohrleitung 9 ist ein Luftauslassstutzen 34 angeordnet, der mittels einer ge­strichelt angedeuteten Klappe 35 verschliessbar ist. Die Klappe 35 kann durch einen Bedienungshebel 36 betätigt werden.

    [0019] Wie schon erwähnt, ist das in der Fig. 5 gezeigte Kehrblasgerät für den Winterbetrieb, d.h. zur Schneeräu­mung, eingestellt. Die Bedienungshebel 22 und 36 befinden sich in der gezeichneten Stellung, so dass die gesamte vom Radialgebläse 7 geförderte Luftmenge in die bezogen auf die Fig. 5 linke Hälfte des durch den Träger 10 ge­bildeten Hauptblasluftkanals und somit zu den Blasdüsen 23, 24 und 27 gelangt. Durch die gleichgerichteten Blas­düsen 23 und 24 wird innerhalb des Blaskanals 19, siehe Fig. 1, vor der Kehrbürstenwalze 14 ein Luftstrom er­zeugt, der allen im Blaskanal 19 befindlichen losen Schnee bezogen auf die Fig. 5 nach rechts befördert. Al­lenfalls am Boden 18 haftender Schnee wird von der nach­folqenden Kehrbürstenwalze 14, die in der Richtung des Pfeiles 37 angetrieben wird, in den Blaskanal 19 gebür­stet und vom genannten Luftstrom erfasst. Schliesslich wird ein hinter der Kehrbürstenwalze 14 allfällig zurück­bleibender Rest von losem Schnee durch die Blasdüse 27 weggeblasen.

    [0020] Die für die Schneeräumung nicht benötigten Saugmün­der 29 und 30 befinden sich in ihrer obersten Stellung, damit der genannte Luftstrom möglichst wenig behindert wird.

    [0021] Falls der Schnee durch das Kehrblasgerät bezogen auf die Fig. 5 nach links befördert werden soll, so wird der Bedienungshebel 22 in die andere Endstellung verbracht, was zur Folge hat, dass die vom Radialgebläse 7 geförderte Luft in die rechte Hälfte des durch den Träger 10 gebildeten Hauptblasluftkanals und zu den Düsen 25, 26 und 28 gelangt.

    [0022] Die Fig. 3 und 4 zeigen das Reinigungsfahrzeug, das für den Saugkehrbetrieb vorbereitet ist. Zu diesem Zweck ist auf den Fahrgestellrahmen 1 ein Kehrgutsaugbehälter 38 aufgesetzt, der zum Entleeren um eine horizontale Ach­se 39 kippbar ist. Die Rückseite des Kehrgutsaugbehälters 38 ist durch einen Verschlussdeckel 40 dicht verschliess­bar. Die Schmutzsaugrohre 32 und 33 sowie eine mit dem Eingang 41 des Radialgebläses 7 verbindbarer Luftsaug­kanal 42 sind über eine in einer geneigten Ebene angeord­nete Trennstelle 43 lösbar an den Kehrgutsaugbehälter 38 angeschlossen. Innerhalb des Kehrgutsaugbehälters 38 be­findet sich ein gestrichelt angedeutetes Filtersieb 44, das den angesaugten Schmutz vom Radialgebläse 7 fernhält. Das in der Fig. 6 dargestellte Kehrblasgerät ist für den Kehrsaugbetrieb eingestellt. Der Bedienungshebel 22 be­findet sich in der Mittelstellung, so dass Luft in beide Hälften des durch den Träger 10 gebildeten Hauptblasluft­kanals und zu den Blasdüsen 23, 24, 25 und 26 gelangt. Die hinter dem Gummischutzlappen 16 angeordneten Blasdü­sen 27 und 28 sind durch nicht dargestellte Mittel, z.B. passende Deckel, verschlossen. Weiter ist die Klappe 35 im Luftauslassstutzen 34 teilweise geöffnet, so dass ein Teil der durch das Radialgebläse 7 geförderten Luft ins Freie austreten kann. Auf diese Weise entsteht im Blas­kanal 19 ein leichter Unterdruck, wodurch verhindert wird, dass Staub aus dem Blaskanal 19 austritt. Im Kehr­gutsaugbehälter 38 integriert, oder aber ausserhalb des­selben, kann ein nicht dargestellter Wassertank für die nicht näher dargestellte Wassersprühanlage, die für die Staubbindung üblicherweise erforderlich ist, angeordnet sein.

    [0023] Die Saugmünder 29 und 30 werden in die Arbeits­stellung abgesenkt und die Kehrbürstenwalze 14 wird ver­ gleichsweise zum Schneeräumbetrieb mit reduzierter Dreh­zahl in Richtung des Pfeiles 37 angetrieben. Das Radial­gebläse 7 saugt Luft durch die Saugmünder 29 und 30, die Schmutzsaugrohre 32 und 33, den Kehrgutsaugbehälter 38 mit dem Filtersieb 44 und den Luftansaugkanal 42 an und bewirkt dadurch bei geschlossener Klappe 45, dass im Kehrgutsaugbehälter 38, den Saugrohren 32 und 33 und den Saugmündern 29 und 30 ein Unterdruck entsteht. Die Klappe 45 wird geöffnet, wenn bei vorbereitetem Winterbetrieb des Reinigungsfahrzeuges der Kehrgutsaugbehälter 38 nicht demontiert wird.

    [0024] In den Saugmündern 29 und 30, und wenn erforderlich schon ausserhalb derselben, wird durch Zuführen von ge­ringen Sprühwassermengen aus dem nicht dargestellten Was­serbehälter der Staub gebunden, so dass die durch das Filtersieb 44, das Radialgebläse 7 angesaugte resp. aus­geblasene Luft möglichst staubfrei ist. Die Kehrbürsten­walze 14 unterstützt die Arbeit der Blasdüsen 23 bis 26, indem sie festgesetzten Schmutz bzw. von den Blasdüsen nicht entferntes Kehrgut löst und in den Bereich der Blasdüsen 23 bis 26 vorwirft bzw. direkt von hinten den Saugmündern 29 und 30 zuführt.

    [0025] Auf diese Weise ist es möglich, durch geringe Um­stellarbeiten das gleich Reinigungsfahrzeug mit dem glei­chen Arbeitsaggregat sowohl als leistungsfähiges Kehr­blasfahrzeug zum Schneeräumen als auch als ebenso lei­stungsfähiges Kehrsaugfahrzeug zu verwenden und dadurch eine Ganzjahresarbeitsmaschine mit all ihren Vorteilen zu schaffen. Für die Bedienungsmannschaft wird die Handha­bung somit vertrauter und damit der Einsatz sicherer. Die dauernde Einsatzbereitschaft wird besser sichergestellt und der Platzbedarf für die Unterbringung insgesamt ist geringer.


    Ansprüche

    1. Reinigungsfahrzeug zum Säubern von mit einem Hart­belag versehenen Bodenflächen, mit einem Fahrgestellrah­men (1), auf dem ein Fahrmotor (5), ein Arbeitsmotor (6) und ein durch den Arbeitsmotor antreibbarer Ventilator (7) montiert sind, mit einer um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbare und durch den genannten oder einen anderen Arbeitsmotor antreibbare Kehrbürstenwalze (14), einem an die Blasseite des Ventilators anschliess­baren Hauptblasluftkanal (10), an denselben angeschlos­sene, schwenkbare Blasdüsen (23, 24, 25, 26) und einer in der Arbeitsfahrrichtung vor der Kehrbürstenwalze angeord­nete Abdeckung (17) zum Bilden eines im wesentlichen parallel zur Längsachse der Bürstenkehrwalze verlaufenden Blaskanals (19), dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Blaskanals (19) wenigstens ein mit der Saugseite des Ventilators (7) verbindbarer Saugmund (29; 30) anheb- und absenkbar angeordnet ist, dass wenigstens zwei Blasdüsen (23, 24; 25, 26) vorhanden sind, die auf den Saugmund gerichtet sind, und dass eine Umlenkvorrichtung (21) zum Leiten der vom Ventilator (7) erzeugten Luftströmung entweder zu der in der Längsrichtung des Blaskanals (19) von rechts nach links gerichteten Blasdüse (23; 24), zu der in der Längsrichtung des Blaskanals (19) von links nach rechts gerichteten Blasdüse (25; 26) oder zu allen Blasdüsen (23, 24; 25, 26) vorhanden ist.
     
    2. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass eine Rohrleitung (9) zwischen dem Aus­gang (8) des Ventilators (7) und dem Hauptblasluftkanal (10) einen Luftauslassstutzen (34) mit einer Klappe (35) zum Ermöglichen des Austretens eines Teils der vom Ven­tilator (7) geförderten Luftmenge, wenn das Reinigungs­fahrzeug für den Kehrsaugbetrieb eingestellt ist, umfasst.
     
    3. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Fahrgestellrahmen (1) ein Kehrgutsaugbehälter (38) kippbar und lösbar angeordnet ist, dass der Luftaustritt des Kehrgutsaugbehälters (38) über einen Luftansaugkanal (42) mit dem Eingang (41) des Ventilators (7) verbindbar ist und dass im Luftansaug­kanal (42) eine Klappe (45) vorhanden ist zum direkten Ansaugen von Luft von aussen, wenn das Reinigungsfahrzeug zum Schneeräumen eingestellt ist.
     
    4. Reinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem einen Ar­beitsmotor (6) und dem Antrieb für die Kehrbürstenwalze (14) eine Vorrichtung zum Reduzieren der Drehgeschwin­digkeit der Kehrbürstenwalze (14) beim Kehrsaugbetrieb vorhanden ist.
     
    5. Reinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kehrbürstenwalze (14) ein Antriebsmotor direkt zugeordnet und so ausgebildet ist, dass die Antriebsgeschwindigkeit veränderbar ist, damit die Kehrbürstenwalze (14) bei Kehrsaugbetrieb mit reduzierter Geschwindigkeit dreht und dass dem Ven­tilator (7) ebenfalls ein Antriebsmotor zugeordnet ist, dessen Antriebsgeschwindigkeit unabhängig von derjenigen des Antriebsmotors der Kehrbürstenwalze veränderbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht