Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen für die ZerKleinerung von
Gütern und betrifft insbesondere Ronrkugelmuhlen.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Bekannt ist eine Rohrkugelmühle, die ein zylindrisches Gehäuse enthält, in dem eine
schräge Trennwand angeordnet ist, die die Form einer Ellipse hat und das zylindrische
Gehäuse in eine Grob- und eine Feinmahlkammer trennt, die mit Mahlkörpern gefüllt
sind.
[0003] Das Gehäuse der Rohr
Kugelmühle ist auf den Stirnseiten mit Böden verschlossen, in Lagern gelagert und mit
einem Antrieb zur Drehung um seine Längsachse kinematisch verbunden. Die schräge Trennwand
ist mit Löchern, versehen die im Kontaktbereich ihrer Ober - fläche mit den in der
Grobmahlkammer angeordneten Mahlxörpern ausgebildet sind. Diese Löcher liegen parallel
zueinander entlang aer kleinen Ellipsenachse der schrägen Trennwand ( Urheberscneinscnrift
Nr. 961761, ausgegeben in der UdSSR und bekanntgemacht im Bulletin der Entdeckungen,
Erfindungen, Gebrauchsmuster, warenzeichen Nr. 36, 30.09.1982).
[0004] Bei einer derartigen Ausführung haben die Löcher eine für den Durchtritt der Partikel
durch die Trennwand ungenügende Breite und als Folge werden diese wieder in die Grobmalkammer
zurückbefördert, wodurch die Durchlaßleistung der Trennwand und folglich der Mühlendurchsatz
herabgesetzt werden.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rahrkugelmühle zu schaffen, in der
die schräge Trennwand, durch die das Gehäuse in eine Fein- und eine Grobmahlkammer
unterteilt wird, eine derartige konstruktive Ausführung hat, daß ihre maximale Durchlaßleistung
gewäarleistet wird.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einer Rohrkugelmühle, in der die schräge
Trennwand, durch die die ausgekleidete Trommel in eine Grob- und eine Feinmahlkammer
unterteilt wird, die mit Mahlkörpern gefüllt sind, Durchgangslöcher für den Durchtritt
von Gut
hat, die im Kontaktbereich der Oberfläche der schrägen Trennwand mit den in der Grobmahlkammer
befinlichen Mahlkörpern ausgebildet sind, erfindungsgemäß die Durchgangslöcher eine
Länge aufweisen, die deren Breite wesentlicn überscareitet und mit ihrer Langseite
im wesentlichen parallel zur Außenkontur der scnrägen Trennwand liegen.
[0007] Zweckmäßigerweise soll die Länge jedes Durchgangslochs mehr als das 25facne seiner
Breite betragen.
[0008] Bei einer derartigen Lochlänge werden die besten Voraussetzungen für den Durchtritt
der Mahlgutpartikal durch die schräge Trennwand bei der optimalen Drehgescnwindigkeit
der Trommel geschaffen, die 0,6 bis 0,8 der kritischen Geschwindigkeit beträgt.
[0009] Ebenfalls zweckmäßigerweise werden die Kurzseiten der Durchgangslöcher in der schrägen
Trennwand zur Feinmahlkammer hin abgeschragt.
[0010] Durch eine derartige Ausführung wird der Durcntritt der Mahlgutpartikel durch die
Durchgangslöcher verbessert und die Standzeit der schrägen Trennwand im ganzen verlängert.
[0011] Vorteilhafterweise werden die Durchgangslöcher mit einer Ausweitung zur Feinmahlkammer
hin ausgebildet, wozu die an die Außerkontur der schrägen Trennwand näher liegende
Seite des Durchgangslochs mit der zur Fläche der schrägen Trennwand senkrecht liegenden
Ebene einen Winkel bildet, der mit dem Neigungswinkel dieser Trennwand zur Längsacnse
der Rohrmühle übereinstimmt.
[0012] Durch eine derartige Ausführung der Durchgangslöcher wird der Durchtritt der Mahlgutpartikel
durch die schräge Trennwand verbessert und die Verstopfung dieser Löcner mit den Bruchstücken
der Mahlkörper verringert.
[0013] Möglicherweise werden im Bereich der Kammertrennwand, der keinen Kontakt mit den
Mahlkörpern hat, Durchgangslöcher ausgebildet, deren Langseite im wesentlichen parallel
zur kleinen Achse der Kammertrennwand liegt und deren Symmetrieachsen parallel zur
Längsachse der Rohrmühle verlaufen.
[0014] Durch eine derartige Ausführung der Löcher auf dem restlichen Teil der schrägen Trennwand
wird ihr minimaler Strömungswiderstand gewährleistet und der Rücklauf des Mahlguts
aus der Feinmahlkammer in die Grobmahlkammer verhindert.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Rohrkugelmühle wird ein maximaler Durchtritt des Mahlguts
durch die schräge Trennwand gewährleistet, der Rücklauf des Mahlguts aus der Feinmahlkammer
in die Grobmahlkammer minimal gehalten sowie ein minimaler Strömungswiderstand sichergestellt,
wodurch seinerseits der Durchsatz der Rohr-Kugelmünle vergrößert wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Nachstenend wird die Beschreibung eines konkreten Ausfünrungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen angeführt in denen es
zeigt:
Fig. 1 - eine erfindungsgemäße Rohrkugelmütile, in Seitenansicht mit Teilausriß;
Fig. 2 - aitto, die Trommel um 180° gedreht;
Fig. 3 - einen Scnnitt nach der Linie III-III in Fig. l, vergrößert;
Fig. 4 - einen Schnitt nacn der Linie IV-IV in Fig. 3, vergrößert;
Fig. 5 - eine Baugruppe A in Fig. l, vergrößert;
Fig. 6 - eine Baugruppe B in Fig. 1, vergrößert.
[0017] Beste Ausführungsvariante der Erfindung Die Rohrkugelmühle enthält eine zylindrische
ausgekleidete Trommel 1 (Fig. 1, Fig. 2), die. nachstehend als Trommel 1 bezeichnet
wird, die mit ihren Zapfen 2 in Lagern (nicht gezeigt) gelagert und mit einem Antrieb
(nicht gezeigt) für ihre Drehung kinematisch verbunden ist. In der Trommel 1 ist eine
schräge Trennwand 3 befestigt, die nachstehend als Trennwand bezeicnnet wiru, die
unter einem WinKel α zur Längsachse 4 der Trommel 1 angeordnet ist und die Form einer
Ellipse hat. Durch die Trennwand 3 wird der Hohlraum der Trommel 1 in eine Grobmahlkammer
5 und eine Feinmahlkammer 6 unterteilt. Jede der Kammern ist mit Mahlkörpern 7 und
8 entsprechend gefüllt.
[0018] Die Mahlkörper 7 sind etwas größer als die Mahlkörper 8.
[0019] Der Kontaktbereich 9 (Fig. 3) der Oberfläche der Trennwand 3 mit den in der Grobmahlkammer
5 angeordneten Mahlkörpern 7 ist duren eine imaginäre Linie 10 und die Außenkontur
11 der Trennwand 3 bedingt begrenzt.
[0020] Im Bereich 9 sind Durchgangslöcner 12 für den Durchtritt der Mahlgutpartikel (nicnt
gezeigt) durch die Trennwand 3 ausgebildet. Die Löcher 12 haben eine Länge "1", die
deren Breite "a" wesentlich überscareitet.
[0021] Die Löcher 12 sind derart angeordnet, daß deren Langseiten 13 im wesentlichen parallel
zur Kontur 11 der Trennwand 3 sind. Die Kurzseiten 14 der Löcher 12 sind zur Feinmahlkammer
6 hin in der mit dem Pfeil 15 (Fig. 4) gezeigten Bewegungsrichtung der Mahlgutpartikel
durch die Löcher 12 der Trennwand 3 abgeschrägt.
[0022] Für einen ungehinderten Durchtritt der Mahlgutpartikel unter 1 mm durch die Löcher
12 soll deren Länge "1" mindestens das 25fache ihrer Breite "a" betragen, was einer
Drehgeschwindigkeit der Trommel 1 von 0,6 des kritischen Wertes entspricht.
[0023] Bei einer Drehgeschwindigkeit der Trommel 1 von 0,8 des kritischen Wertes soll die
Länge "1" jedes Loches mindestens das 40fache seiner Breite "a" betragen.
[0024] Die Trennwände 3 mit den Löchern 12, die sich nur im Kontaktbereich 9 der Trennwandoberfläche
mit den Mahlkörpern 7 in der Grobmahlkammer 5 befinden, werden zweckmäßigerweise in
Kugelmühlen angeordnet, die zum Naßmahlen eingesetzt werden.
[0025] Die Durchgangslöcher 12a (Fig. 5) sind mit einer Ausweitung zur Feinmahlkammer 6
(Fig. l) hin ausgebildet. Die Seite 13 (Fig. 5) des Lochs 12a bildet mit der zur Fläche
der Trennwand 3 senkrechten Ebene 16 einen Winkel α, der mit dem Neigungswinkel α
(Fig.1) der Trennwand 3 zur Längsacnse 4 der Trommel 1 übereinstimmt, und die Seite
13a (Fig. 5) liegt senkrecht zur Fläche der Trennwand 3. Bei einer derartigen Ausführung
des Querprofils des Lochs 12a wird der maximal wirksame Durchtritt der Mahlgutpartikel
aus der Kammer 5 (Fig. 1) in die Kammer 6 durch die Trennwand 3 sichergestellt.
[0026] Im Bereich 17 des Oberflächenteils der Trennwand 3, der keinen Kontakt mit den in
der Grobmahlkammer 5 befindlichen Mahlkörpern 7 (Fig. 1) hat, sind Durchgangslöcher
18 ausgebildet, deren Langseite 19 (Fig. 3) parallel zur kleinen Ellipsenachse 20
der Trennwand 3 verläuft. Die Symmetrieacnse 21 (Fig. 6) der Löcher 19 liegt parallel
zur Längsachse 4 (Fig. l) der Trommel 1.
[0027] Durch eine derartige Ausführung der Löcner 18 im Bereicn 17 der Trennwand 3 wird
ein minimaler Strömmungswiderstand der Trennwand 3 beim Durchströmen der Absaugeluft
durch diese aus der Kammer 5 in die Kammer 6 erzielt, wodurch die Absaugeverhältnisse
im ganzen verbessert und die Wirksamkeit des Mahlvorgangs vergrößert wird. Außerdem
wird bei dieser Form und Anordnung der Löcher 18 der RücKlauf der Mahlgutpartikel
aus der Feinmahlkammer 6 in die Grobmahlkammer 5 verhindert.
[0028] Mit dem Pfeil 22 ist die Drehrichtung der Trommel 1 (Fig. l) angegeben.
[0029] Die Rohrkugelmühle hat folgende Arbeitsweise.
[0030] Bei der Drehung der Trommel 1 hinterlassen die Mahlkörper 7 in der Grobmahlkammer
5 auf der Oberfläche der Trennwand 3 (pro eine Trommelumdrenung) eine Bahnspur, die
durch die Linie 10 begrenzt ist. Dabei ändert sich der Höhenstand der Mahlkörper 7
vom maximalen h
l, (Fig. 1) bis zum minimalen h
2 (Fig. 2). Die Partikel, des Gutes, das durch eine Beschickungsöffnung im Zapfen 2
aufgegeben wird bewegen sich während des Mahlvorgangs in der Masse der Mahlkörper
7 und erreichen die Trennwand 3. Zusammen mit dem Mahlgut gleiten die Mahlkörper 7
entlang der Oberfläche der Trennwand 3 im Bereich 9 in der mit dem Pfeil 15 gezeigten
Richtung, wobei die über den Löchern 12 befindlichen Gutpartikel auf die Kurzseite
14 des Lochs 12 gelangen und unter der Einwirkung der Schwerkraft durch die Löcher
12, in die Feinmahlkammer 6 fallen. Die Gutpartikel gelangen in die Masse der Manlkörper
8, wo sie bis zur Fertigproduktqualität endgültig zerkleinert werden.
[0031] Durch die gewählten Länge "1", Breite "a" und Querschnittsform der Löcher 12, 12a
wird der Durchtritt der Mahlgutpartikel verbessert und deren Blockieren durch Bruchstücke
der Mahlkörper 7 verhindert.
[0032] Die Absaugeluft strömt aus der Kammer 5 oberhalb der Mahlkörper 7 in die Kammer 6
und wird weiter über eine Entleerungsöffnung im Zapfen 2a, Entstaubungseinrichtungen
und einen Lüfter (nicht gezeigt) in die Atmosphäre ausgestoßen und das Fertigprodukt
wird in einen Bunker geleitet.
[0033] Nach einer halben Umdrehung (180°) in Richtung des Pfeils 2 kommt die Trommel 1 in
die in Fig. 2 dargestellte Stellung. Dabei bleibt der Höhenstand der Mahlkörper 7
in der Kammer 5 (infolge Vergrößerung der Länge ihres Unterteils) minimal h
2 und in der Kammer 6 wird der Höhenstand der Mahlkörper maximal h
1.
[0034] Die Mahlgutpartikel, die durch die Löcher 12 in der Trennwand 3 unter Einwirkung
der Schwerkraft durchfallen, können durch die Löcher 18 aus der Kammer 6 in die Kammer
5 nicht durchgehen, weil die Wände der Löcher 18 quer zur Bewegungsrichtung 15 (Fig.
6) der Partikel relativ zur Trennwand 3 liegen, und die Gutpartikel gleiten von der
Trennwand 3 ab und bleiben in der Kammer 6, wo sie bis zur Fertigproduktgualität nachgemahlt
werden. In der dargestellten Stellung der Trommel 1 strömt die Absaugeluft aus der
Kammer 5 durch die Löcher 12 und einen Teil der über den Mahlkörpern 8 liegenden Löcher
18 in die Kammer 6.
[0035] Durch eine derartige Ausführungsform der Löcher 18 wird der Rücklauf der Mahlgutpartikel
aus der Kammer 6 in die Kammer 5 verhindert, wodurch die Wirksamkeit des Mahlvorganges
erhöht und der Mühlendurchsatz im ganzen vergrößert wird. Außerdem ermöglichen die
in der Trennwand 3 vorhandenen Löcher 18 das Durchströmen einer größeren Absaugeluftmenge
durch die Trennwand 3 aus der Kammer 5 in die Kammer 6, wodurch die Mahlverhältnisse
in der Mühle ebenfalls verbessert werden.
[0036] In der vorliegenden Erfindung stimmen die Richtung der Seite 13 des Lochs 12 und
die Bewegungsrichtung 15 der Mahlgutpartikel durch die Trennwand aus der Kammer 5
in die Kammer 6 überein, wodurch die Mahlgutpartikeln ungehindert die Löcher 12 passieren
können.
[0037] Die erfindungsgemäße Rohrkugelmühle hat einen minimalen Stromungswiderstand und eine
maximale Durchsatzleistung, wodurch die Wirksamkeit im ganzen erhöht wird.
Industrielle Anwendbarkeit
[0038] Am zweckmäßigsten wird die vorliegende Erfindung in aer Zementindustrie, im Bergbau
und in anderen Industriezweigen zur Feinzerkleinerung von Gütern angewendet werden.
1. Rohrkugelmühle, in der eine schräge Trennwand (3), durch die die ausdekleidete Trommel in eine Grob-und eine Feinmahlkammer (5, 6) unterteilt ist, die
mit Mahlkörpern (7, 8) gefüllt sind, Durchgangslöcher (12) für den Durchtritt von
Gut hat, die im Kontaktbereich (9) der Oberfläche der schrägen Trennwand (3) mit den
in der Grobmahlkammer (5) befindlichen Mahlkörpern (7) ausgebildet sind, dadurch gexenn-
z e i c h n e t, daß die Durchgangslöcher (12) eine Länge (1) haben, die deren Breite
(a) wesentlich überschreitet, und mit ihrer Langseite (13) im wesentlichen parallel
zur Außenkontur (11) der schrägen Trennwand (3) liegen.
2. Rohrkugelmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Länge (1) jedes
Durchgangsloches (12) mehr als das 25fache seiner Breite (a) beträgt.
3. Rohrkugelmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kurzseiten (14)
der Durchgangslöcher (12) in der schrägen Trennwand (3) zur Feinmanlkammer (6) hin
abgeschrägt sind.
4. Rohrkugelmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Durchgangslöcher
(12a) mit einer Ausweitung zur Feinmahlkammer (6) hin ausgeführt sind, wozu die der
Außenkontur der schrägen Trennwand (3) näher liegende Seite (13) des Durchgangsloches
(12a) mit der zur Fläche der schrägen Trennwand (3) senkrechten Ebene (16) einen winkel
(α) bildet, der mit dem Neigungswinkel (α) dieser Trenn- wand zur Längsachse (4) der
Rohrmühle übereinstimmt.
5. Rohrkugelmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß im Bereich (17), der
keinen Kontakt mit den in der Grobmahlkammer (5) be- findlichen Mahlkörpern (7) hat, Durchgangslöcher (18) ausgebildet sind, deren Langseite
(19) im wesentlichen parallel zur kleinen Ellipsenacnse (20) der schrägen Trennwand
(3) liegt und deren Symmetrieachsen (21) parallel zur Längsachse (4) der Rohrmühle
verlaufen.