(19)
(11) EP 0 288 668 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1988  Patentblatt  1988/44

(21) Anmeldenummer: 88101837.8

(22) Anmeldetag:  09.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F21V 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR GB IT NL

(30) Priorität: 29.04.1987 DE 8706137 U

(71) Anmelder: TRILUX-LENZE GmbH & Co. KG
D-59759 Arnsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Thiele, Karl-Heinz
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)
  • Decker, Mathias
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)
  • Stoltefaut, Werner
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leuchtengehäuse


    (57) Das Leuchtengehäuse besteht aus einem Leuchtenoberteil (10) und einer das Oberteil (10) nach unten abschließenden Leuchtenwanne (11). Sowohl das Leuchten­oberteil (10) als auch die Leuchtenwanne (11) sind an ihren Außenflächen mit einer feinkörnigen Struktur ver­sehen. Dadurch erhält das gesamte Leuchtengehäuse eine einheitliche matte Außenfläche. Durch die licht­streuende Wirkung der körnigen Struktur der Leuchten­wanne werden Fremdlichtreflektionen vermieden, so daß Unebenheiten der Leuchtenwanne nicht durch Spiegelung sichtbar werden. Die lichtstreuenden Eigenschaften der Leuchtenwanne (11) werden verbessert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Leuchtengehäuse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Für Leuchten, insbesondere Deckenleuchten, sind Leuchtengehäuse bekannt, die ein lichtundurchlässiges Oberteil aufweisen, welches die Befestigungsein­richtungen, Lampenfassungen, elektrischen Versorgungs­einrichtungen und Verbinder enthält und das nach unten durch eine lichtdurchlässige Leuchtenwanne abge­schlossen ist. Die zumeist aus Kunststoff bestehende Leuchtenwanne kann durchsichtig, opal (milchig ein­getrübt) oder mit einer lichtstreuenden Prismenstruktur ausgestattet sein. Es ist bekannt, die Außenfläche des Leuchtenoberteils mit einer körnigen, rauhen Struktur zu versehen, um zu vermeiden, daß etwaige Unebenheiten oder Ungleichmäßigkeiten dieser Außenfläche optisch stark in Erscheinung treten.

    [0003] Die Leuchtenwannen der bekannten Leuchtengehäuse setzen sich optisch stark von dem Leuchtenoberteil ab. Sofern die Leuchtenwannen eine glatte Außenfläche haben, haben sie eine gewisse Spiegelwirkung. Wenn bei aus­geschalteter Lampe Fremdlicht auf die Leuchtenwanne fällt, wird dieses reflektiert. Dabei sind Unebenheiten und Unregelmäßigkeiten, z.B. Wellenbildungen, genau erkennbar, selbst wenn diese Unregelmäßigkeiten nur sehr schwach ausgebildet sind. Bekanntlich sind Uneben­heiten oder Wellenbildungen im reflektierten Licht sehr deutlich sichtbar. Man erkennt bei glatter spiegelnder Wanne bei ausgeschalteter Lampe also alle Unebenheiten durch Spiegelung, z.B. auch solche Unebenheiten, die durch Durchhängen bedingt sind. Hat die Leuchtenwanne eine Prismenstruktur, so kann infolge der Lichtwirkung der Prismen keine gleichmäßige Lichtstreuung und Licht­verteilung erreicht werden.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leuchten­gehäuse der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, das ein gefälliges einheitliches Aus­sehen hat und das so ausgebildet ist, daß sich eine gleichmäßige Lichtstreuung unter Vermeidung von Spiegeleffekten ergibt.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

    [0006] Bei dem erfindungsgemäßen Leuchtengehäuse sind Leuchtenoberteil und Leuchtenwanne gleichermaßen mit einer körnig strukturierten Außenfläche versehen. Mit Ausnahme von Farb- oder Tönungsunterschieden zwischen Oberteil und Wanne hat das Leuchtengehäuse ein einheit­ liches Aussehen mit matter Außenfläche. Das Leuchten­gehäuse erscheint gewissermaßen "wie aus einem Guß", da die körnige Struktur des Leuchtenoberteils sich in der Wanne fortsetzt.

    [0007] Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß durch die körnige Struktur der Außenseite der Leuchtenwanne Reflektionserscheinungen vermieden werden, weil das Licht in Lambert'scher Streuung diffus reflektiert wird. Auf diese Weise werden Spiegelungseffekte ver­mieden, so daß etwaige Verformungen der Leuchtenwanne auch unter Fremdlichteinfluß nicht erkennbar sind.

    [0008] Wenn die im Innern des Leuchtengehäuses befindliche Lampe eingeschaltet ist, erscheint die Leuchtenwanne infolge der lichtstreuenden Außenfläche aus allen Rich­tungen gleich hell. Es entsteht also keine Blendwirkung und eine weitgehend ideale Lambert'sche Lichtstreuung.

    [0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Ansprüche 2 und 3 beziehen sich auf bevorzugte Bereiche der gemittelten Rauhtiefe. Mit den Merkmalen des An­spruchs 4 wird erreicht, daß das Leuchtengehäuse an den Stellen, an denen Leuchtenoberteil und Leuchtenwanne gegeneinanderstoßen, einheitlich erscheinende Flächen bildet. Bei entsprechender Farbabstimmung des Leuchten­oberteils zur Wanne, z.B. bei milchig weißem Oberteil, ist der Übergang zwischen Oberteil und Wanne kaum er­kennbar. Nach Anspruch 5 hat das Leuchtengehäuse im Stoßbereich von Oberteil und Wanne eine Knicklinie, die etwaige Ungenauigkeiten der Farbtonabstimmung ver­wischt.

    [0010] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die einzige Figur der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

    [0011] Die Zeichnung zeigt eine Stirnansicht der Leuchte.

    [0012] Die dargestellte Deckenleuchte weist ein Leuchtenober­teil 10 aus Metall oder Kunststoff sowie eine das Ober­teil 10 nach unten abschließende Leuchtenwanne 11 auf. Das Leuchtenoberteil 10, das mit einer Haltevorrichtung 12 an der Decke 13 hängend befestigt ist, enthält eine oder mehrere langgestreckte Leuchtstofflampen sowie die Versorgungseinrichtungen (Vorschaltgeräte) für die Lam­pen. Das Leuchtenoberteil 10 ist nach oben und an den Seiten geschlossen und hat die Form einer umgekehrten Wanne. In die untere Öffnung des Leuchtenoberteils 10 ist die Leuchtenwanne 11 eingesetzt, und zwar so, daß die Außenwände von Oberteil 10 und Wanne 11 im Über­gangsbereich 14 bündig gegeneinanderstoßen. Die Leuch­tenwanne 11 setzt den unteren vertikalen Bereich der Außenwand des Oberteils 10 nach unten hin fort.

    [0013] Die Außenfläche des Leuchtenoberteils 10 ist in be­kannter Weise körnig strukturiert. Diese Struktur kann dadurch erzeugt sein, daß ein metallisches Leuchten­oberteil mit einem Strukturlack beschichtet ist oder daß ein aus Kunststoff bestehendes Leuchtenoberteil in einer Blas- oder Spritzgußform hergestellt ist, deren Wände durch Sandstrahlen, Erodieren, Ätzen o.dgl. eine körnige Struktur erhalten haben.

    [0014] Die aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff bestehende Leuchtenwanne 11 wird im Spritzgußverfahren oder im Blasverfahren hergestellt. Die dazu benutzte Form ist durch Sandstrahlen, Erosionsverfahren oder durch Ätzen behandelt, so daß diejenige Formwand, die die Außen­fläche der Leuchtenwanne formt, eine feinkörnige Struktur erhält.

    [0015] Die Außenflächen von Leuchtenoberteil 10 und Leuchten­wanne sind somit unregelmäßig feinkörnig strukturiert, wobei die Rauhtiefe und Rauhheitsverteilung für die beiden genannten Teile etwa gleich sind. Zur Erhöhung der lichtstreuenden Wirkung kann auch die Innenfläche der Leuchtenwanne 11 entsprechend strukturiert sein. In jedem Fall besteht die Leuchtenwanne aus einem Material, das im gesamten Flächenbereich konstante Stärke hat und bei dem die Materialstärke viel größer ist als die Rauhtiefe der Oberflächenstruktur. Die Rauhtiefe der Leuchtenwanne beträgt zwischen 10µm und 80µm, und vorzugsweise zwischen 16µm und 40µm.


    Ansprüche

    1. Leuchtengehäuse mit einem lichtundurchlässigen Leuchtenoberteil (10) mit körnig strukturierter Außenfläche und einer lichtdurchlässigen Leuchten­wanne (11) aus Kunststoff,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Leuchtenwanne (11) an ihrer Außenfläche ebenfalls eine körnige Struktur aufweist, deren Rauhtiefe und Rauhheitsverteilung im wesentlichen derjenigen des Leuchtenoberteils (10) entspricht.
     
    2. Leuchtengehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die gemittelte Rauhtiefe der Leuchtenwanne zwischen 10µm und 80µm beträgt.
     
    3. Leuchtengehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die gemittelte Rauhtiefe der Leuchtenwanne zwischen 16µm und 40µm beträgt.
     
    4. Leuchtengehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen von Leuchtenwanne (11) und Leuchtenoberteil (10) im Übergangsbereich (14) jeweils bündig in derselben Ebene liegen.
     
    5. Leuchtengehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen von Leuchtenwanne (11) und Leuchtenoberteil (10) im Übergangsbereich (14) nicht fluchtend in verschie­denen Ebenen liegen.
     
    6. Leuchtengehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen von Leuchtenwanne und Leuchtenoberteil im Übergangs­bereich unter einem Winkel von weniger als 180° zueinander verlaufen.
     




    Zeichnung