[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennstoffeinspritzpumpe für Hubkolbenbrennkraftmaschinen
der Dieselbauart, mit mindestens einem in einem Zylinder auf- und abbeweglichen Pumpenkolben,
der in seiner Mantelfläche schräg zu seiner Längsachse verlaufende Steuerkanten aufweist,
die mit im Zylinder angebrachten Löchern den Förderbeginn und das Förderende des Pumpenkolbens
bestimmen, und mit einer den Pumpenkolben um seine Längsachse verschwenkenden Vorrichtung,
die eine ausserhalb des Zylinders gelagerte, geradlinig hin- und herbewegbare und
mit dem Pumpenkolben zusammenwirkende Regulierstange umfasst.
[0002] Bei bekannten Einspritzpumpen dieser Art dient die den Pumpenkolben verschwenkende
Vorrichtung dazu, die in den Arbeitszylinder der Hubkolbenbrennkraftmaschine einzuspritzende
Brennstoffmenge in Abhängigkeit von der Last der Maschine zu verändern, indem durch
das Verschwenken die Lage der schrägen Steuerkanten relativ zu den Löchern im Zylinder
verändert wird, so dass sich der Förderbeginn und/oder das Förderende des Pumpenkolbens
verschieben. Die Grösse des Schwenkbereichs des Pumpenkolbens ist - bedingt durch
die Pumpenkonstruktion - begrenzt und beträgt etwa 60°. Ueber den Bereich von 60°
erstreckt sich also der Verlauf der schrägen Steuerkanten in der Mantelfläche des
Pumpenkolbens. In der zeichnerischen Abwicklung der Mantelfläche betrachtet, ergibt
sich somit ein relativ steiler Verlauf der schrägen Steuerkanten. Ein solcher steiler
Verlauf hat eine ungünstige Reproduzierbarkeit der eingespritzten Brennstoffmenge
zur Folge, d.h. es ergibt sich eine verhältnismässig grosse Abweichung des Förderhubes
des Pumpenkolbens, also der Einspritzmenge, von der Position der Regulierstange.
Solche Abweichungen sind z.B. durch die Summe der Ungenauigkeiten im Uebertragungsweg
vom an der Regulierstange angreifenden Regler bis zum Pumpenkolben (Spiel, Toleranzen,
Montageungenaugigkeiten usw.) bedingt. Je steiler der Steuerkantenverlauf ist, desto
grösser sind die Abweichungen des Kolbenhubes. Weitere Nachteile des steilen Steuerkantenverlaufs
ergeben sich am Ende der Einspritzphase, indem der Kolbenhub ziemlich gross wird,
der notwendig ist, um das Ueberströmloch im Zylinder durch die zugehörige Steuerkante
voll zu öffnen. Dies bedeutet, dass die Einspritzung nicht rasch beendet wird, sondern
"schleichend", wodurch die Verbrennung des Brennstoffs verschlechtert wird. Einspritzpumpen
der eingangs genannten Art werden ausserdem nur für konstanten Einspritzbeginn verwendet.
Ein Vorverlegen des Einspritzbeginns vor den Zünd-OT lässt sich wegen des steilen
Steuerkantenverlaufs praktisch nicht realisieren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einspritzpumpe der eingangs genannten
Art so zu verbessern, dass die durch den steilen Steuerkantenverlauf bedingten Nachteile
vermieden werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine zwischen
der Regulierstange und dem Pumpenkolben angeordnete, diesen exzentrisch umgebende
und mit einer Innenverzahnung versehene Verstellhülse aufweist, die mit ihrer Innenverzahnung
in eine am Pumpenkolben angebrachte Aussenverzahnung eingreift, und dass die Verstellhülse
mit der Regulierstange gelenkig verbunden ist.
[0005] Durch das exzentrische Anbringen der mit der Innenverzahnung versehenen Verstellhülse
und das Anbringen einer dazu passenden Aussenverzahnung am Pumpenkolben wird die Schwenkbewegung
der Verstellhülse in eine grössere Verschwenkbewegung des Pumpenkolbens übersetzt,
wobei sich etwa eine Verdoppelung des bisherigen Schwenkbereichs des Pumpenkolbens
erzielen lässt, d.h. etwa 120°. Diese Vergrösserung des Schwenkbereichs des Pumpenkolbens
wird dabei mit einem geradlinigen Verstellweg der Regulierstange erreicht, der gleich
gross bleibt wie bei den Einspritzpumpen der eingangs genannten Art. Der grössere
Schwenkbereich des Pumpenkolbens erlaubt nunmehr, den Verlauf der schrägen Steuerkanten
über einen entsprechend grösseren Umfang der Mantelfläche des Pumpenkolbens zu erstrecken,
so dass - in der zeichnerischen Abwicklung gesehen - die Steuerkanten eine wesentlich
geringere Steigung als bisher aufweisen. Damit sind die im Zusammenhang mit dem steilen
Steuerkantenverlauf der bekannten Einspritzpumpen beschriebenen Nachteile erheblich
verringert. Die Abweichungen des Kolbenhubes infolge der Ungenauigkeiten im Uebertragungsweg
sind also wesentlich kleiner; die Einspritzphase wird rascher beendet, weil auch der
Kolbenhub zum vollen Oeffnen des Ueberströmloches durch die zugehörige Steuerkante
kleiner wird. Schliesslich wird es möglich, mit der neuen Einspritzpumpe einen variablen
Förderbeginn zu fahren, d.h. den Einspritzbeginn vor den Zünd-OT zu verlegen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden Beschreibung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine Brennstoffeinspritzpumpe, die im Motorengehäuse
montiert ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Pumpe entsprechend den Schnittlinien A - B und
C - D in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Teil der Pumpe im Bereich der Verzahnungen.
[0007] Gemäss Fig. 1 ist in einem Pumpengehäuse 1 ein Pumpenzylinder 2 vorgesehen, der
durch einen Pumpengehäusedeckel 3 im Pumpengehäuse 1 fixiert wird. Im Pumpenzylinder
2 ist ein Pumpenkolben 4 auf- und abbeweglich geführt, der in seiner Mantelfläche
nahe dem oberen Kolbenende mit schräg zur Kolbenlängsachse verlaufenden Steuerkanten
5 versehen ist. Diese Steuerkanten wirken in bekannter Weise mit zwei in Fig. 1 nicht
dargestellten radialen Bohrungen in der Wand des Pumpenzylinders 2 zusammen, wodurch
der Förderbeginn und das Förderende des Pumpenkolbens 4 bestimmt wird. Der einzuspritzende
Brennstoff wird über eine in Fig. 1 ebenfalls nicht dargestellte Zuführleitung einem
Ringraum 6 zwischen Pumpengehäuse 1 und Pumpenzylinder 2 zugeführt, aus dem er über
die eben erwähnte, den Förderbeginn bestimmende Bohrung in den Förderraum 7 der Pumpe
gelangt. Ueber eine zentrale Bohrung 8 im Pumpengehäusedeckel 3 gelangt die einzuspritzende
Brennstoffmenge während des Förderhubes des Pumpenkolbens 4 zum nicht dargestellten
Einspritzventil im Zylinderdeckel des Dieselmotors.
[0008] Der Pumpenkolben 4 weist an seinem unteren, aus dem Pumpenzylinder 2 herausragenden
Ende einen Flansch 9 auf, mit dem er an einem Pumpenstössel 10 anliegt, der im Pumpengehäuse
1 axial beweglich geführt ist. Der Flansch 9 ist von einer Kappe 11 übergriffen, die
auch einen Teil des Pumpenstössels 10 umgibt und auf der sich das untere Ende einer
Druckfeder 12 abstützt. Das obere Ende der Druckfeder 12 stützt sich an einem Federteller
13 ab, der im Pumpengehäuse 1 fixiert ist. Mittels der Druckfeder 12 wird ein ständiges
Anliegen des Flansches 9 am Pumpenstössel 10 gewährleistet. Am unteren Ende des Pumpenstössels
10 ist in diesem eine Rolle 14 drehbar gelagert, die auf einer Nocke 15 einer Nockenwelle
abrollt, die den Pumpenkolben 4 im Takt des Dieselmotors antreibt.
[0009] Das untere Ende des Pumpenzylinders 2 ist von einer Hülse 16 umgeben, die an ihrem
unteren, über den Pumpenzylinder hinausragenden Ende mit zwei axialen, einander diametral
gegenüberliegenden Schlitzen versehen ist, in die je ein radialer Arm 17 des Pumpenkolbens
4 hineinragt. Die axiale Länge der Schlitze ist mindestens gleich gross wie der maximale
Hub des Pumpenkolbens 4. Auf diese Weise ist eine drehfeste Verbindung zwischen dem
Pumpenkolben 4 und der Hülse 16 hergestellt, die auf dem Zylinder 2 drehbar gleitet.
Die Hülse 16 weist in ihrem Bereich oberhalb der Schlitze eine Aussenverzahnung 18
auf, die mit einer Innenverzahnung 19 im Eingriff steht, die in einer exzentrisch
zur Hülse 16 und damit zum Pumpenkolben 4 angeordneten Verstellhülse 20 vorgesehen
ist. Die Verstellhülse 20 ist im Pumpengehäuse 1 um ihre Drehachse 21 (Fig. 3) schwenkbar
gelagert und weist an ihrem äusseren Umfang einen radial nach aussen ragenden Anschlaglappen
22 auf. Am Anschlaglappen 22 ist ein in Fig. 1 nach unten ragender Mitnehnmerstift
23 befestigt, der in ein Gabelstück 24 ragt, das auf einer quer zum Pumpenkolben
4 hin- und her beweglichen Regulierstange 25 einstellbar befestigt ist. Durch Bewegen
der Regulierstange 25 um den Betrag "s" (Fig. 2) lässt sich also über das Gabelstück
24 und den Mitnehnmerstift 23 die Verstellhülse 20 um einen Winkel von ca. 60° verschwenken,
wie dies durch die strichpunktierte Darstellung des Gabelstücks 24 und des Mitnehmerstiftes
23 in Fig. 2 dargestellt ist. In der in Fig. 2 oberen strichpunktiert dargestellten
Stellung liegt die seitliche Begrenzungsfläche 22′ (Fig. 3) des Anschlaglappens 22
an einer Anschlagschraube 26, die am Pumpengehäuse 1 angebracht ist. Die Anschlagschraube
26 ist mit Hilfe einer Stellmutter 27 einstellbar. Eine gleiche Anordnung von Anschlagschraube
und Stellmutter befindet sich auf der entgegengesetzten Seite des Schwenkbereichs
der Verstellhülse 20 und wirkt mit der Begrenzungsfläche 22˝ des Anschlaglappens
22 zusammen. Die Grösse des Weges "s" und damit die Grösse des Schwenkbereiches des
Lappens 22 ist dadurch begrenzt, dass das Gehäuse 1 in dem genannten Bereich nicht
weiter geschwächt werden kann. Mit Hilfe der Innenverzahnung 19 und der Aussenverzahnung
18 wird die Schwenkbewegung der Verstellhülse 20 in eine grössere Verstellbewegung
der Hülse 16 und damit des Pumpenkolbens 4 übersetzt. Die Grösse der Schwenkbewegung
der Hülse 16 ist abhängig von der Grösse der Exzentrizität "e" (Fig. 3) zwischen der
Längsachse des Pumpenkolbens und der Achse 21 der Verstellhülse 20. Es lässt sich
ein maximaler Schwenkbereich von ungefähr 120° der Hülse 16 bzw. des Pumpenkolbens
4 erreichen.
[0010] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Einspritzpumpe mit ihrer unteren Hälfte in ein
Motorengehäuse 30 eingesteckt, in dem auch die Nockenwelle gelagert ist. Wesentlich
für die Einspritzpumpe ist, dass die äussere Begrenzung des Anschlaglappens 22 innerhalb
des Durchmessers der oberen, das Pumpengehäuse 1 aufnehmenden Bohrung 31 im Motorengehäuse
liegt, so dass sich die Einspritzpumpe ohne weiteres ein- und ausbauen lässt. Je Arbeitszylinder
des Dieselmotors ist eine Einspritzpumpe in der beschriebenen Weise im Motorengehäuse
angeordnet und ist auf der gemeinsamen Nockenwelle eine zugehörige, der Nocke 15 entsprechende
Nocke vorhanden. Auch die Regulierstange 25 ist für alle Arbeitszylinder gemeinsam
und hat für jede Einspritzpumpe ein Gabelstück 24. Durch Einstellen der Gabelstücke
24 relativ zur Regulierstange und Einstellen der Anschlagschrauben 26 lassen sich
die in die Arbeitszylinder einzuspritzenden Brennstoffmengen untereinander gleich
gross machen.
[0011] Abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, die Hülse
16 wegzulassen und deren Aussenverzahnung direkt am Pumpenkolben 4 vorzusehen. In
einem solchen Falle müsste die Aussenverzahnung in axialer Richtung länger ausgebildet
sein, damit sie während der Auf- und Abbewegung des Pumpenkolbens mit der Innenverzahnung
19 der Verstellhülse 20 im Eingriff bleibt.
1. Brennstoffeinspritzpumpe für Hubkolbenbrennkraftmaschinen der Dieselbauart mit
mindestens einem in einem Zylinder auf- und abbeweglichen Pumpenkolben, der in seiner
Mantelfläche schräg zu seiner Längsachse verlaufende Steuerkanten aufweist, die mit
im Zylinder angebrachten Löchern den Förderbeginn und das Förderende des Pumpenkolbens
bestimmen, und mit einer den Pumpenkolben um seine Längsachse verschwenkenden Vorrichtung,
die eine ausserhalb des Zylinders gelagerte, geradlinig hin- und herbewegbare und
mit dem Pumpenkolben zusammenwirkende Regulierstange umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine zwischen der Regulierstange und dem Pumpenkolben angeordnete,
diesen exzentrisch umgebende und mit einer Innenverzahnung versehene Verstellhülse
aufweist, die mit ihrer Innenverzahnung in eine am Pumpenkolben angebrachte Aussenverzahnung
eingreift, und dass die Verstellhülse mit der Regulierstange gelenkig verbunden ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, mit einem den Zylinder aufnehmenden Pumpengehäuse, das
mit seinem unteren Ende einen die Auf- und Abbewegung des Pumpenkolbens übertragenden
Stössel umgibt und in ein einen Nockenwellenantrieb enthaltendes Motorengehäuse gesteckt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstelle zwischen der Verstellhülse
und der Regulierstange sich innerhalb des vom Motorengehäuse aufgenommenen Umrisses
des Pumpengehäuses befindet.
3. Pumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellhülse auf ihrer
Aussenseite mit einem Anschlaglappen versehen ist, der mit seinen beiden seitlichen
Endflächen mit am Pumpengehäuse befindlichen Anschlägen zusammenwirkt, die den Schwenkbereich
der Verstellhülse begrenzen.
4. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die am Pumpengehäuse befindlichen
Anschläge verstellbar sind.
5. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Anschlaglappen ein Mitnehmerstift
befestigt ist, der in ein Gabelstück ragt, das seinerseits an der Regulierstange
einstellbar befestigt ist.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenkolben
mit einer axial feststehenden, am Zylinder drehbar gelagerten Kupplungshülse verbunden
ist, die auf ihrer Aussenseite mit der Aussenverzahnung versehen ist.