(19)
(11) EP 0 288 714 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1988  Patentblatt  1988/44

(21) Anmeldenummer: 88104146.1

(22) Anmeldetag:  16.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45D 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 24.03.1987 CH 1111/87

(71) Anmelder: Müller, Marie
CH-2620 St-Imier (CH)

(72) Erfinder:
  • Müller, Marie
    CH-2620 St-Imier (CH)

(74) Vertreter: Petschner, Goetz 
Patentanwaltsbüro G. Petschner Wannenstrasse 16
8800 Thalwil
8800 Thalwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Künstlicher Nagel und seine Verwendung als Prêt-à-porter-Nagel


    (57) Der künstliche Nagel (1) besteht aus einem Kunststoff-Mate­rial zum Aufkleben auf einen natürlichen Nagel (2). Für seine Verwendung als Prêt-à-porter-Nagel ist das Kunststoff-Mate­rial durchsichtig und der künstliche Nagel (1) als optisches Substrat in Form einer Lupe ausgebildet.
    Dadurch wird eine zwischen natürlichem Nagel (2) und künst­lichem Nagel (1) eingebrachte bildliche Darstellung (5) so vergrössert sichtbar, dass deren individueller Charakter er­kennbar wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen künstlichen Nagel aus einem Kunststoff-Material zum Aufbringen auf einen natürlichen Nagel.

    [0002] Solche Zweitnägel dienen nicht nur zur Korrektur abgebrochener oder unschöner Nägel, sondern sind auch als zeitweilig zu tragendes modisches Accessoire beliebt. Für letzteres sind die künstlichen Nägel oft von eigenwilligster Farbgebung oder individuell bemalt.

    [0003] Da solche künstlichen Nägel aber eine naturgemäss nur sehr kleine Oberfläche besitzen, können Bemalungen nur rudimentä­ren Charakter besitzen in der Regel ohne grosse Aussagekraft.

    [0004] Eine diesbezügliche Verbesserung zu erreichen ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

    [0005] Die Lösung besteht erfindungsgemäss darin, dass das Kunst­stoff-Material durchsichtig und der Nagel als optisches Sub­strat in Form einer Lupe ausgebildet ist.

    [0006] Durch diese Massnahmen wirkt die Oberfläche des künstlichen Nagels resp. das unterlegte Bild optisch grösser und gewinnt somit an Aussagekraft.

    [0007] Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung weiter eine Verwendung des erfindungsgemässen künstlichen Nagels als Prêt-à-porter-Nagel, bei welchem eine zwischen natürlichem Nagel und künstlichem Nagel eingebrachte bildliche Darstel­lung vergrössert sichtbar ist.

    [0008] Diese bildliche Darstellung kann dann auf dem natürlichen Na­gel oder auf der Unterseite des künstlichen Nagels aufgemalt oder eine einlegbare oder aufklebbare Bildfolie, beispiels­weise eine Photographie oder dgl. sein.

    [0009] Dies erlaubt der Trägerin solcher Prêt-à-porter-Nägel eine absolut individuelle, ausgeprägte Gestaltung ihrer Hände.

    [0010] Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan­des ist nachfolgend anhand der Zeichnung, welche einen er­findungsgemässen künstlichen Nagel in seiner Anwendung, in Explosiv-Darstellung, teilweise im Schnitt, zeigt, näher er­ läutert.

    [0011] Der künstliche Nagel 1 besteht aus einem geeigneten, durch­sichtigen Kunststoff-Material, welches, wie die Schnittflä­che erkennen lässt, als optisches Substrat in Form einer Lupe ausgebildet ist. Damit erscheint auf der Oberseite des Nagels 1 eine untenseitig des Nagels befindliche bildliche Darstellung vergrössert, wie das hier der Vergleich der auf dem natürlichen Nagel 2 eines Fingers 3 aufliegenden Bild­folie 5 mit einer dargestellten Eule mit dem optischen Ab­bild der Eule auf der Oberseite des künstlichen Nagels 1, der natürlich dann auf dem natürlichen Nagel 2 aufliegt, zeigt.

    [0012] Natürlich kann auch eine Bildfolie 4 auf der Unterseite des künstlichen Nagels 1 aufgebracht sein.

    [0013] Im übrigen erfolgt Anpassung des künstlichen Nagels 1 an Form und Grösse des natürlichen Nagels 2 sowie die Verkle­bung durch flüssigen Klebstoff, Spray oder Haftstreifen in üblicher Weise.

    [0014] Beispielsweise kann der natürliche Nagel 2 mit Klebstoff be­schichtet werden, worauf mittig des Nagels die Bildfolie 5 aufgelegt wird, um dann den künstlichen Nagel 1 auf die Bild­folie 5 und den natürlichen Nagel 2 aufzudrücken, wobei ringsum der Bildfolie 5 genügend Haftfläche besteht, um den künstlichen Nagel festzuhalten.

    [0015] Die Bildfolie 5 kann aber auch auf ihrer Bildfläche noch mit einem transparenten Kleber versehen sein.

    [0016] Die Möglichkeiten des Design sind im übrigen praktisch unbe­schränkt. so könnenzwischen dem natürlichen Nagel und dem lu­penförmigen künstlichen Nagel auch Relief-Folien oder -Mate­rialien, Materialien der LCD-Technik, Farbkörner für die Bil­dung einer Mikrosanduhr, Fluoreszenzfarben, Reflexionsfarben, Baukörper beispielsweise in Form von durch Lamellen-Batterien gespeiste Mikrolampen u. dgl. eingebracht werden.

    [0017] Von erheblicher Bedeutung ist zudem die Möglichkeit, den lupen­förmigen Nagel auch für sich als Leselupe oder allgemein als Vergrösserungsglas zu verwenden. Hierfür ist es zweckmässig, den künstlichen Nagel beispielsweise verschiebbar auf den natür­lichen Nagel aufzubringen.

    [0018] Durch die vorbeschriebenen Massnahmen ist es nunmehr möglich, solche künstlichen Nägel als individuelles Accessoire von ausgeprägtem Charakter zu verwenden, da durch die Vergrösse­rungswirkung eine grosse Erkennbarkeit der bildlichen Dar­stellungen erreicht werden kann.


    Ansprüche

    1. Künstlicher Nagel aus einem Kunststoff-Material zum Auf­bringen auf einen natürlichen Nagel, dadurch gekennzeich­net, dass das Kunststoff-Material durchsichtig und der Nagel (1) als optisches Substrat in Form einer Lupe aus­gebildet ist.
     
    2. Verwendung des künstlichen Nagels nach Anspruch 1 als Prêt-à-porter-Nagel, wobei eine zwischen natürlichem Na­gel (2) und künstlichem Nagel (1) eingebrachte bildliche Darstellung (5) vergrössert sichtbar ist.
     
    3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bildliche Darstellung (5) auf dem natürlichen Nagel (2) oder auf der Unterseite des künstlichen Nagels (1) aufgemalt ist.
     
    4. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bildliche Darstellung (5) eine einlegbare oder auf­klebbare Bildfolie ist.
     
    5. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der künstliche Nagel im vom natürlichen Nagel wenigstens teil­weise entfernten Zustand eine Leselupe oder ein Ver­grösserungsglas bildet.
     




    Zeichnung