[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für einen pneumo-hydraulischen Kraftantrieb
mit einer Betätigungsstange, die mittels eines Arbeitskolbens pneumatisch mit geringer
Kraft über große Wege sowie mittels eines Verdrängerkolbens hydraulisch mit großer
Kraft über kleine Wege betätigbar ist, wobei der Verdrängerkolben seinerseits über
den Druckübersetzer pneumatisch betätigbar ist.
[0002] Eine derartige Steuereinrichtung ist aus der DE-OS 28 18 337 bekannt.
[0003] Bei der bekanten Steuereinrichtung weist der Kraftantrieb einen vorderen, doppelt
wirkenden und pneumatisch betätigbaren Arbeitskolben auf, der in einer Zylinderbohrung
mit verhältnismäßig großem Durchmesser läuft und von beiden Seiten mit Druckluft
beaufschlagbar ist. Der Arbeitskolben trägt eine Betätigungsstange, die beispielsweise
zum Vernieten eingesetzt werden kann. Wird der Arbeitskolben auf seiner Rückseite
mit Druckluft beaufschlagt, fährt, er im Eilgang mit verhältnismäßig geringer Kraft
nach vorne aus. Bei Erreichen einer Endstellung erhöht sich der Druck auf der Rückseite
des Arbeitskolbens. Die Druckluft strömt nun auf die Rückseite eines Luftkolbens
etwa gleichen Querschnitts, der seinerseits den Verdrängerkolben wesentlich geringerer
Querschnittsfläche trägt. Der Verdrängerkolben taucht in einen Ölspeicher ein, der
im Bereich der Rückseite der Betätigungsstange angeordnet ist. Infolge des Durchmesserverhältnisses
von Luftkolben und Verdrängerkolben ergibt sich bei pneumatischer Betätigung des Verdrängerkolbens
eine Kraftverstärkung im Bereich des Ölspeichers und damit eine hohe Betätigungskraft
für die Betätigungsstange bei geringer Auslenkung.
[0004] Bei der bekannten Einrichtung erfolgt die Umschaltung vom Eilgang mit geringer Kraft
auf den Langsamgang (Krafthub) mit hoher Kraft selbsttätig, weil, wie erwähnt, die
Druckluft von der Rückseite des Arbeitskolbens bei Erreichen eines bestimmten Werts
selbsttätig auf die Rückseite des Luftkolbens gelangt und der Krafthub automatisch
einsetzt.
[0005] Zur Steuerung können bei der bekannten Einrichtung auch Schaltventile vorgesehen
werden, wobei die Weiterleitung der Druckluft auf den Luftkolben durch ein Druck-Wegeventil
erfolgt, das dann umgeschaltet wird, wenn der Druck am Eingang (Rückseite des Arbeitskolbens)
einen vorgegebenen Betrag übersteigt. Bei der bekannten Einrichtung ist auch die Möglichkeit
vorgesehen, eine wegabhängige Steuerung einzusetzen, bei der ein Endschalter in der
Bewegungsbahn der Betätigungsstange vorgesehen ist, der bei Betätigung vom Eilgang
auf den Langsamgang (Krafthub) umschaltet. Es werden jedoch bei all diesen Steuerungen
ausschließlich Schaltventile eingesetzt, und die Betätigung des Luftkolbens erfolgt
über eine Zwangs-Folgesteuerung in Abhängigkeit von der Betätigung des Arbeitskolbens.
[0006] Die bekannte Einrichtung hat damit den Nachteil, daß der Übergang vom Eilgang zum
Langsamgang stets schlagartig erfolgt und der Langsamgang ungeregelt verläuft, so
daß die bekannte Einrichtung für eine Vielzahl von Anwendungen nicht einsetzbar ist,
wenn es darauf ankommt, die Betätigungskraft in Abhängigkeit vorgegebener Parameter
zu dosieren oder auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Einsatzfall zu regelen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß die Betriebsparameter der Einrichtung frei vorgebbar
und insbesondere geregelt einstellbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Betätigungsstange mit
einer Wegmeßeinheit gekoppelt ist und daß der Betätigungsdruck des Arbeitskolbens
unabhängig vom Betätigungsdruck des Verdrängerkolbens in Abhängigkeit von einem Ausgangssignal
der Wegmeßeinheit einstellbar ist.
[0009] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0010] Durch die über einen längeren Weg kontinuierlich einsetzbare Wegmeßeinheit kann -
im Gegensatz zu dem bekannten Endlagenschalter - der Eilgang in seinem Verfahrweg
frei programmiert werden. Durch die Abtrennung der Betätigung des Verdrängerkolbens
von der Betätigung des Arbeitskolbens kann nach dem Durchlaufen des Eilganges der
Langsamgang (Krafthub) ebenfalls frei programmiert vorgegeben werden, wobei beliebige
Kraft/Weg-Abhängigkeiten vorgebbar sind.
[0011] Diese Maßnahmen haben damit den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Steuereinrichtung
für eine Vielzahl von Aufgaben einsetzbar ist, und zwar nicht nur für verhältnismäßig
grobe Kraftarbeiten, wie das eingangs erwähnte Vernieten, sondern auch für präzise
Kraftarbeiten, beispielsweise bei der Betätigung einer Hand eines Handhabungsgeräts
und dergleichen mehr.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Arbeitskolben
doppelt wirkend, und der Betätigungsdruck des Arbeitskolbens wird mittels elektropneumatischer
2/2-Servoventile eingestellt.
[0013] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Schnellgang des Arbeitskolbens von der Anfangsstellung
bis zur Endstellung besonders präzise eingestellt werden kann, weil die Verwendung
elektropneumatischer Servoventile eine genaue Umsetzung einer analogen Eingangsgröße
in eine pneumatische Ausgangsgröße gestattet.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Verdrängerkolben
mit Druckübersetzer einfach wirkend, und der Betätigungsdruck des Druckübersetzers
wird mittels eines elektropneumatischen 2/2-Schaltventils mit Vorsteuerventil eingestellt.
[0015] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die hohe Kraft der Betätigungsstange präzise
dosiert eingestellt werden kann.
[0016] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Arbeitskolben
bis zum Erreichen eines ersten Ausgangssignals der Wegmeßeinheit im Eilgang mit niedriger
Kraft und dann der Verdrängerkolben bis zum Erreichen eines zweiten Signals im Langsamgang
mit hoher Kraft ausfahrbar.
[0017] Bei einer Variante dieses Ausführungsbeispiels ist das zweite Signal ein zweites
Ausgangssignal der Wegmeßeinheit.
[0018] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Aufgaben ausgeführt werden können, bei denen
die Betätigungsstange eine bestimmte Wegstrecke mit hoher Kraft durchfahren muß,
ohne daß es dabei auf den Betätigungsdruck ankommt, wie dies z.B. bei Fügearbeiten
der Fall ist.
[0019] Bevorzugt ist bei dieser Variante, wenn bei Erreichen des zweiten Signals der Betätigungsdruck
des Verdrängerkolbens mittels eines Drucksensors gemessen und mit einem vorgegebenen
Betätigungsdruck-Intervall verglichen wird.
[0020] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß überwacht werden kann, ob zum Durchmessen der
vorgenannten Wegstrecke im Krafthub ein Betätigungsdruck aufgewendet werden mußte,
der innerhalb einer vorgegebenen Toleranzbreite lag. Soll z.B. im Rahmen einer Fügearbeit
ein Teil in ein anderes Teil eingepreßt werden, so würde ein Unterschreiten des Intervalls
bedeuten, daß die zu fügenden Teile in dem Sinne unpräzise gefertigt waren, daß sie
zu lose ineinander paßten und demzufolge nur ein geringer Betätigungsdruck erforderlich
war, um die vorgegebene Wegstrecke zu durchmessen, während ein Überschreiten des Intervalls
andeutet, daß die Teile zu eng gefertigt waren und daher ein zu hoher Betätigungsdruck
erforderlich war, um die gewünschte Fügung zu erreicen. In beiden Fällen kann dies
für den beabsichtigten Einsatzzweck der gefügten Teile unakzeptabel sein, so daß
bei Über- oder Unterschreiten des Intervalls die gefügten Teile als Ausschuß deklariert
werden können.
[0021] Bei einer anderen Variante des Ausführungsbeispiels ist das zweite Signal ein Ausgangssignal
eines den Betätigungsdruck des Verdrängerkolbens erfassenden Drucksensors.
[0022] Bei dieser Variante wird statt einer zu durchmessenden Wegstrecke im Krafthub ein
zu erreichender Druckwert vorgegeben, wenn beispielsweise im Rahmen von Fügearbeiten
die Fügekraft vorgegeben ist.
[0023] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann man entsprechend bei Erreichen des zweiten
Signals das Ausgangssignal der Wegmeßeinheit mit einem vorgegebenen Weg-Intervall
vergleichen.
[0024] Bei dieser Variante wird somit ein Kriterium für ein Ausschußteil dadurch gebildet,
daß man überprüft, ob bis zum Erreichen des vorgegebenen Druckwerts ein Weg innerhalb
einer zulässigen Toleranzbreite durchmessen wurde. Bei zu lose ineinander passenden
Teilen würde z.B. bei Aufbringen des vorgegebenen Drucks (Betätigungskraft) ein zu
großer Weg durchmessen, während umgekehrt bei zu eng gefertigten Teilen nur ein geringer
Weg durchmessen werden könnte.
[0025] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0026] Es versteht sich, das die vorstehend ganannten und die nachstehend noch erläuterten
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0027] Dies betrifft insbesondere die nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläuterte
Verschaltung mittels elektropneumatischer Ventile, die im Rahmen fachmännischen Handelns
auch auf andere, an sich bekannte Weise realisiert werden kann.
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
für den Einsatzfall eines Fügegerätes;
Fig. 2 einen Hydraulik- und Stromlaufplan zur Erläuterung der Wirkungsweise eines
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung;
Fig. 3 einen weiter detaillierten Stromlaufplan zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemaßen Steuereinrichtung;
Fig. 4 eine Stromlaufplan, ähnlich Fig. 3, jedoch für ein anderes Ausführungsbeispiel.
[0029] In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt eine Krafteinheit, wie sie z.B. zum Pressen, Prägen
u. dgl. engesetzt werden kann. Ein U-förmiges Portal 11 ist auf einen Arbeitstisch
12 aufgesetzt, der ein zu fügendes Werkstück 13 trägt. Ein Kraftantrieb 14, dessen
Einzelheiten weiter unten zu Fig. 4 noch erläutert werden, ist mit seitlich angesetzten
Ventilpaketen 15 und 16 versehen. Unten aus dem Kraftantrieb 14 ragt eine Betätigungsstange
17 heraus, die vertikal in Abhängigkeit von der Betätigung der Ventilpakete 15, 16
verfahrbar ist. Die Betätigungsstange 17 kann an ihrem unteren axialen Ende ein Werkzeug
18, beispielsweise einen Prägestempel o. dgl. tragen.
[0030] Die Betätigunsstange 17 ist seitlich an einen Arm 19 angekoppelt, der mit einer
Wegmeßeinheit 20 für die vertikale Auslenkung der Betätigungsstange 17 zusammenwirkt.
[0031] Über Anschlußkabel 21, 22, 23, 24 sind die Wegmeßeinheit 20 sowie die Ventilpakete
15, 16 an ein Steuergerät 25 angeschlossen.
[0032] Das Steuergerät 25 verfügt z.B. über eine erste Tastatur 26 zur Vorgabe eines oder
mehrerer Ausfahrwege der Betätigungsstange 17 sowie über eine zweite Tastatur 27,
die z.B. zur Vorgabe bestimmter Betätigungskräfte oder Weg/Kraft-Verläufe dienen kann.
Eine schematisiert angedeutete Anzeigeeinheit 28 dient zur Anzeige von Betriebszuständen,
Betriebsparametern u. dgl.
[0033] Mit der in Fig. 1 dargestellten Krafteinheit will man z.B. vorgeben können, daß die
Betätigungsstange 17 zunächst im Eilgang einen großen Weg durchmißt, um den sie zuvor
vom Werkstück 13 abgehoben war, um dieses im Bereich des Arbeitstischs 12 handhaben
zu können. Die Betätigungsstange 17, ggf. mit Werkzeug 18, soll alsdann mit geringer
Geschwindigkeit einen bestimmten Restweg unter hoher Krafteinwirkung (typischerweise
im Bereich zwischen 10 und 500 kN) durchfahren. Dabei soll die Krafteinheit 10 so
gesteuert werden können, daß die Betätigungsstange 17 entweder einen vorgegebenen
Krafthub durchmißt, d.h. ohne Einflußnahme auf die Betätigungskraft, sofern diese
natürlich einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, oder aber es soll ein bestimmter
Kraft-Endwert erreicht werden, ohne Berücksichtigung des hierfür erforderlichen Hubes.
[0034] Im Falle des vorgegebenen Hubes will man jedoch ermitteln können, ob die hierzu
erforderliche Kraft innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt, und umgekehrt
möchte man bei vorgegebener Betätigungskraft wissen, ob der hierzu durchmessene Hub
innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt, um bei Überschreiten des Toleranzbereichs
jeweils ein Ausschußteil definieren zu können.
[0035] In Fig. 2 erkennt man weitere Einzelheiten des Kraftantriebs 14 samt der zugehörigen
Steuerung.
[0036] Der an sich bekannte Kraftantrieb 14 weist im vorderen Teil einen Arbeitskolben 40
auf, der in einer ersten Zylinderbohrung 41 verhältnismäßig großen Durchmessers läuft.
Mittels eines vorderen Kanals 42 und eines hinteren Kanals 43 ist der Arbeitskolben
40 von beiden Seiten mit Druckluft beaufschlagbar. Hierzu dient eine erste Leitung
44, die an den vorderen Kanal 42 angeschlossen ist und zu einem ersten elektropneumatischen
2/2-Servoventil 45 führt. Eine zweite Pneumatikleitung 46 ist an den hinteren Kanal
43 angeschlossen und führt zu einem zweiten elektropneumatischen 2/2-Servoventil
47. Die Servoventile 45, 47 sind über eine dritte Leitung 48 bzw. eine vierte Leitung
49 an eine gemeinsamen Druckluftanschluß 50 angeschlossen, der typischerweise mit
einem Versorgungsdruck von 5 bar beaufschlagt ist.
[0037] Die Betätigungsstange 17, die den Arbeitskolben 40 trennt, ist mit einer zweiten
zylindrischen Bohrung 56 versehen. In einer dritten zylindrischen Bohrung 57, deren
Durchmesser etwa dem der ersten zylindrischen Bohrung 41 entspricht, läuft ein Ölkolben
58, der vor sich einen Ölraum (Speicherraum) 60 definiert, der bis in die zweite
zylindrische Bohrung 56 reicht. Der Ölkolben 58, der frei in der dritten zylindrischen
Bohrung 57 läuft, ist über eine Wendelfeder 61 mit einem ebenfalls in der dritten
zylindrischen Bohrung 57 frei laufenden Luftkolben 62 verbunden. Der Luftkolben 62
läuft nach vorne in einen Verdrängerkolben 63 aus, dessen Querschnittsfläche wesentlich
geringer als die Querschnittsfläche des Luftkolbens 62, des Ölkolbens 58 und des Arbeitskolbens
40 ist. Der Durchmesser des Verdrängerkolbens 63 ist etwas geringer als der Durchmesser
der zweiten zylindrischen Bohrung 56.
[0038] Mittels eines Kanals 64 kann die Rückseite des Luftkolbens 62 über eine fünfte Leitung
65 mit Druckluft beaufschlagt werden. Die fünfte Leitung 65 führt zu einem 2/2-Schaltventil
66, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Vorsteuerventil versehen
ist.
[0039] Eine sechste Leitung 67 ist an den hinteren Kanal 43 angeschlossen und dient zur
Druckluftversorgung des 2/2-Schaltventils 66.
[0040] Mit 68 ist eine siebte Leitung angedeutet, die in den Raum zwischen Ölkolben 58 und
Luftkolben 62 mündet. Mit der siebten Leitung 68 soll angedeutet werden, daß der Luftkolben
62 selbstverständlich auch doppelt wirkend ausgebildet und von beiden Seiten mit
Druckluft beaufschlagt werden kann, wenn dies im Einzelfall günstiger sein sollte.
[0041] Eine achte Leitung 70 führt als Stichleitung von der sechsten Leitung 67 weg zu einem
Drucksensor 71. Der Drucksensor 71 ist seinerseits an einen Regler 72 angeschlossen,
der ein weiteres Eingangssignal übe eine Signalleitung 73 von der Wegmeßeinheit 20
empfängt. Außerdem ist der Regler 72 an die Tastaturen 26, 27 angechlossen, und er
verfügt über Ausgangsklemmen 74, die über die Anschlußkabel 22, 23 zu den Ventilpaketen
15, 16 bzw. den darin enthaltenen Servoventilen 45, 47 und dem Schaltventil 66 führen.
[0042] Die Wirkungsweise der Anordnung gemäß Fig. 2 soll nun anhand des Stromlaufplans der
Fig. 3 näher erläutert werden.
[0043] Bei der nachstehend geschilderten Variante wird vom Benutzer der Krafteinheit 10
ein erster Weg s
a vorgegeben, der von der Betätigungsstange 17 im Schnellgang durchfahren werden soll.
Nach Durchmessen dieses Weges s
a soll im Krafthub ein zweiter, kleinerer Weg s
e durchmessen werden. Während des Krafthubs soll der Druck p, der auf den Luftkolben
62 wirkt und der über den Kraftverstärker 62/63 in die Kraft der Betätigungsstange
17 umgerechnet werden kann, ermittelt werden, und es soll eine Aussage darüber herbeigeführt
werden, ob der zum Durchmessen des Krafthubes s
e erforderliche Druck p innerhalb einer vorbestimmten Toleranz zwischen einem unteren
Druckwert p
u und einem oberen Druckwert p
o liegt.
[0044] Um dies zu erreichen, werden die Werte s
a, S
e, p
u und p
o zunächst mittels der Tastaturen 26, 27 in das Steuergerät 25 eingegeben.
[0045] Um die Krafteinheit 10 in Betrieb zu setzen, wird zunächst über eine Klemme 75 ein
Startsignal auf ein Flip-Flop 76 gegeben und dieses damit gesetzt. Das Flip-Flop 76
betätigt seinerseits das zweite elektropneumatische 2/2-Servoventil 47, so daß Druckluft
auf den Arbeitskolben 40, une zwar von rechts in Fig. 2, gelangen kann.
[0046] Die Wegmeßeinheit 20 ist an einen ersten Komparator 81 angeschlossen, dessen Ausgang
mit einem ersten Null-Detektor 82 verbunden ist. Der Null-Detektor 82 steuert seinerseits
den Setzeingang eines zweiten Flip-Flop 83, dessen Ausgang wiederum das 2/2-Schaltventil
66 betätigt. Ein zweiter Komparator 84 ist ausgangsseitig an einen zweiten Null-Detektor
85 angeschlossen, dessen Ausgang mit dem Rücksetzeingang des zweiten Flip-Flop 83
verbunden ist.
[0047] Die weiteren Eingänge der Komparatoren 81, 82 werden durch Klemmen 86, 87 gebildet,
an denen Sollwerte, nämlich ein Wert s
a für das Ende des Eilganges und ein Wert s
e für das Ende des Langsamganges angelegt sind.
[0048] Der Drucksensor 71 ist an einen dritten Komparator 88 angeschlossen, dessen Ausgang
mit einer ersten Schwellwertstufe 89 verbunden ist. Der Ausgang der Schwellwertstufe
89 liegt wiederum am Eingang eines UND-Gatters 90.
[0049] Der Drucksensor 71 ist ferner mit einem Eingang eines vierten Komparators 91 verbunden,
dessen Ausgang mit einer zweiten Schwellwertstufe 92 verbunden ist. Deren Ausgang
ist wiederum mit einem zweiten Eingang des UND-Gatters 90 verbunden. Die weiteren
Eingänge der Komparatoren 88, 91 sind auf Klemmen 93, 94 geführt, an die Sollwerte
anlegbar sind, nämlich der untere Schwellwert P
u sowie der obere Schwellwert p
u des Drucks p. Die Schwellwerte der Schwellwertstufen 89, 92 definieren ein Druckintervall
95. Der Ausgang des UND-Gatters 90 ist auf eine Anzeige 96 geführt.
[0050] Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt:
[0051] Sobald sich der Arbeitskolben 40 durch Setzen des ersten Flip-Flops 76 in Fig. 2
nach links bewegt, gibt der Arm 19 mit der Wegmeßeinheit 20 ein Signal s ab, das über
die Signalleitung 73 dem Regler 72 zugeführt wird. Im Regler 72 wird das Signal s
in den Komparatoren 81 und 84 mit den kort vorgegebenen Sollwerten s
a und s
e verglichen. Sobald der Sollwert s
a erreicht ist, d.h. am Ende des Schnellgang-Bereichs, spricht der Null-Detektor 82
an und setzt das zweite Flip-Flop 83, das wiederum das 2/2-Schaltventil 66 betätigt.
Da das zweite elektropneumatische 2/2-Servoventil 47 noch eingeschaltet bleibt, kann
über die sechste Leitung 67 Luftdruck aus dem rechten Kanal 43 übernommen und mittels
des 2/2-Schaltventils 66 über die Leitungen 67, 65 in den Kanal 64 geleitet werden,
so daß der Luftkolben 62 sich nach links bewegt und der Verdrängerkolben 63 mit entsprechender
Kraftverstärkung für einen Druckaufbau im Ölraum 60 sorgt. Die Betätigungsstange
17 setzt auf diese Weise ihren Weg nach links in Fig. 2 fort, wobei durch Umschalten
des ersten elektropneumatischen 2/2-Servoventils 45 auf beiden Seiten des Antriebskolbens
40 derselbe Druck eingestellt werden kann, um die weitere Bewegung der Betätigungsstange
17 ausschließlich von der Auslenkung des Verdrängerkolbens 63 abhängig zu machen.
[0052] Wenn schließlich über den zweiten Komparator 84 erkannt wird, daß die Betätigungsstange
17 den Endwert s
e des langsamen Krafthubes erreicht hat, wird über den Null-Detektor 85 das zweite
Flip-Flop 83 zurückgesetzt und das Schaltventil 66 wieder umgeschaltet.
[0053] Durch Entlüften der rechten Seite des Arbeitskolbens 40 bei gleichzeitiger Druckluftbeaufschlagung
über den linken Kanal 42 kann nun der Arbeitskolben 40 mit hoher Geschwindigkeit wieder
in die Ausgangsposition zurückgefahren werden.
[0054] Während der vorstehend beschriebenen Operation, insbesondere während des Langsam-Krafthubes
wurde über den Drucksensor 71 der Druck p an der Rückseite des Luftkolbens 62 überwacht.
Wenn der Druck in diesem Bereich innerhalb des Intervals 95 liegt, so spricht die
Anzeige 96 an, weil nur in diesem Interval die Ausgänge beider Schwellwertstufen 89
und 92 ein positives logisches Signal zeigen, während außerhalb des Intervalls 95
eine der beiden Schwellwertstufen ein negatives logisches Signal führt. Dies bedeutet,
daß bei betätigter Anzeige 96 ein Werkstück im Sollbereich bearbeitet wurde, während
bei Verlöschen der Anzeige 96 ein Ausschußteil produziert wurde.
[0055] Der in Fig. 4 erkennbare Stromlaufplan entspricht weitgehend dem Stromlauf der Fig.
3, und es sind entsprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Lediglich
durch Hinzufügen eines "a" sind in ihrer Funktion vergleichbare Bauelemente bezeichnet.
[0056] Bei der in Fig. 4 gezeigten Variante wird das Durchfahren des Schnellganges über
die Element 81 bis 83 durch Erreichen des Endwertes s
a in der bereits beschriebenen Weise überwacht. Im langsamen Krafthub wird allerdings
das Erreichen des Endwerts des Krafthubs nicht über den Weg, sondern über den Druck
überwacht, und zwar im zweiten Komparator 84a, der mit einem entsprechenden Sollwert
p
a beschaltet ist. Wenn dieser Endwert erreicht wird, schaltet das 2/2-Schaltventil
66 um, und der Langsam-Krafthub ist beendet.
[0057] Um auch in diesem Fall eine Aussage über ein korrekt gefertigtes Teil oder ein Ausschußteil
zu treffen, wird mit Komparatoren 88a, 91a und Schwellwertstufen 89a, 92a ein Intervall
95a definiert, in diesem fall allerdings ein Intervall des Weges, das zwischen einem
unteren Grenzwert s
u und einem oberen Grenzwert s
o liegt. Im übrigen entspricht die Logik den Elementen der unteren Hälfte der Fig.
3.
[0058] Während also bei der Variante gemäß Fig. 3 erkannt wurde, ob zum Durchmessen eines
vorgegebenen Weges im Langsam-Krafthub mehr oder weniger als ein vorbestimmter Druckbereich
benötigt wurde, ist es bei der Variante gemäß Fig. 4 umgekehrt, weil dort im Langsam-Krafthub
auf das Erreichen eines End-Druckwerts abgestellt wird und erst dann geprüft wird,
ob zum Erreichen dieses Druckwerts ein Weg durchmessen wurde, der innerhalb einer
bestimmten Toleranz liegt.
1. Steuereinrichtung für einen pneumo-hydraulischen Kraftantrieb (14) mit einer Betätigungsstange
(17), die mittels eines Arbeitskolbens (40) pneumatisch mit geringer Kraft über große
Wege sowie mittels eines Verdrängerkolbens (63) hydraulisch mit großer Kraft über
kleine Wege betätigbar ist, wobei der Verdrängerkolben (93) seinerseits über einen
Druckübersetzer (62/63) pneumatisch betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungsstange (17) mit einer Wegmeßeinheit (20) gekoppelt ist und daß der Betätigungsdruck
des Arbeitskolbens (40) unabhängig vom Betätigungsdruck des Verdrängerkolbens (63)
in Abhängigkeit von einem Ausgangssignal der Wegmeßeinheit (20) einstellbar ist.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben
(40) doppelt wirkend ist und daß der Betätigungsdruck des Arbeitskolbens (40) mittels
elektropneumatischer 2/2-Servoventile (45, 47) eingestellt wird.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängerkolben
(63) mit Druckübersetzer (62/63) einfach wirkend ist und daß der Betätigungsdruck
des Druckübersetzers (62/63) mittels eines elektropneumatischen 2/2-Schaltventils
(66) mit Vorsteuerventil eingestellt wird.
4. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Arbeitskolben (40) bis zum Erreichen eines ersten Ausgangssignals (sa) der Wegmeßeinheit (20) im Eilgang mit niedriger Kraft und dann der Verdrängerkolben
(63) bis zum Erreichen eines zweiten Signals (se, pa) im Langsamgang mit hoher Kraft ausfahrbar ist.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Signal
ein zweites Ausgangssignal (se) der Wegmeßeinheit (20) ist.
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen des
zweiten Signals (se) der Betätigungsdruck (p) des Verdrängerkolbens (63) mittels eines Drucksensors
(71) gemessen und mit einem vorgegebenen Betätigungsdruck-Intervall (95) verglichen
wird.
7. Steuereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Signal
ein Ausgangssignal (pa) eines den Betätigungsdruck (p) des Verdrängerkolbens (63) erfassenden Drucksensors
(71) ist.
8. Steuereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen des
zweiten Signals (pa) das Ausgangssignal (s) der Wegmeßeinheit (20) mit einem vorgegebenen Weg-Intervall
(95a) verglichen wird.