[0001] Die Erfindung betrifft die Ausbildung einer Sollbruchstelle am Heckteil eines Treibspiegels
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches.
[0002] Treibspiegelgeschosse dieser Art gehören zum Stande der Technik, es wird beispielsweise
auf folgende Patentschriften hingewiesen:
US-PS 3 927 618 und 4 249 466
CH-PS 494 389 und 536 481
GB-PS 576 217 und 1 362 308
[0003] Insbesondere bei Treibspiegelgeschossen gemäss der EP-A-0 072 584, welche den nächstliegenden
Stand der Technik bildet, hat es sich gezeigt, dass die am Treibspiegelheck befestigten
Zungen nicht immer in der gewünschten Weise an der Sollbruchstelle abbrechen. Falls
sich nun der gesamte Treibspiegel und insbesondere das Treibspiegelheck nicht in der
gewünschten Weise vom Geschosskern - sofort beim Verlassen der Rohrmündung - ablöst,
dann ist der stabile Flug des Geschosskernes nicht mehr gewährleistet.
[0004] Ferner ist aus der EP-A-0 131 073 eine Ablösevorrichtung für ein düsenangetriebenes
Geschoss bekannt, bei der das Geschoss bzw. eine Rakete über einen schmelzbaren Verbindungsteil
gehalten wird. Der schmelzbare Verbindungsteil weist einen ringförmigen Teil auf,
welcher durch eine Umfangsnut geschwächt ist und in der zusätzlich eine Vielzahl von
Durchgangsöffnungen für die heissen Abgase gleichmässig am Umfang angebracht sind.
Das exakte Ablösen der Rakete wird nun bestimmt durch die Wahl des schmelzbaren Materials
für den Verbindungsteil und der Dimensionierung der Nut und der Durchgangsöffnungen,
d.h. das Ablösen erfolgt über die Schmelzwirkung der heissen Abgase.
[0005] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung oder Ausbildung einer Sollbruchstelle, welche zuverlässig in der gewünschten
Art und Weise und zum gewünschten Zeitpunkt bricht, ohne die Flugstabilität des Geschosskernes
zu beeinflussen.
[0006] Erfindungsgemäss ist diese Sollbruchstelle durch den Anspruch 1 gekennzeichnet.
[0007] Diese Ausbildung der Sollbruchstelle hat folgende Vorteile:
a) Es wird vermieden, dass das Treibspiegelheck zerbricht, statt dass die einzelnen
Zungen abbrechen.
b) Die Wurzelpartie der Zungen, d.h. die Stelle, an der sie abbrechen sollen, kann
steifer ausgebildet werden.
c) Schwankungen in der Qualität des Werkstoffes haben weniger Bedeutung.
d) Die Gefahr der unerwünschten Rissbildung im Treibspiegelheck wird vermindert.
[0008] Es kann sich aber auch zu beiden Seiten der Zunge je eine Bohrung befinden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel des Treibspiegelgeschosses mit der erfindungsgemäss ausgebildeten
Sollbruchstelle ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben.
Es zeigt:
- Fig.1
- einen Längsschnitt durch ein Treibspiegelgeschoss mit der erfindungsgemässen Ausbildung
der Sollbruchstelle,
- Fig.2
- in vergrössertem Massstab das Treibspiegelheckteil des in Fig.1 dargestellten Treibspiegelgeschosses,
- Fig.3
- eine perspektivische Darstellung des in Fig.2 dargestellten Treibspiegelheckteils.
[0010] Gemäss Fig.1 weist das Treibspiegelgeschoss einen Geschosskörper 10, einen Treibspiegelheckteil
11 und einen Treibspiegelmantel 12 auf. Auf dem Geschosskörper 10 ist eine ballistische
Haube 13 befestigt. Vorzugsweise wird für die Herstellung des Geschosskörpers 10 eine
Hartmetallegierung, vorzugsweise eine Wolframlegierung, verwendet, die für solche
Geschosse wohl bekannt ist. Der Treibspiegelheckteil 11 wird vorzugsweise aus Leichtmetall
hergestellt und der Treibspiegelmantel 12 aus Kunststoff. Der Treibspiegelmantel 12
besteht üblicherweise aus drei Segmenten, die miteinander mit Hilfe von geeigneten
Sollbruchstellen 14 verbunden sind. In Fig.1 ist nur eine einzige Sollbruchstelle
14 dargestellt. Ausserdem weist der Treibspiegelmantel 12 Aussparungen 15 und ein
Führungsband 16 auf. Der Geschosskörper 10 besitzt zwei Umfangsnuten 17, die zur Befestigung
des Treibspiegelheckteiles 11 am Geschosskörper 10 dienen. Dieser Treibspiegelheckteil
11 weist sechs Zungen 18 auf, welche mit Vorsprüngen 25 in die Umfangsnuten 17 des
Geschosskörpers 10 hineinragen.
[0011] Damit sich beim Austritt des Treibspiegelgeschosses aus dem Waffenrohr der Treibspiegelheckteil
11 vom Geschosskörper 10 trennen kann, ist eine innere Nut 29 am Treibspiegelheckteil
11 vorhanden, durch welche eine Sollbruchstelle gebildet wird, an welcher die Zungen
18 vom Treibspiegelheckteil 11 abgebrochen werden können. Wie insbesondere aus Fig.3
ersichtlich ist, sind die sechs Zungen 18 durch sechs Schlitze 30 voneiander getrennt.
Dank der in Fig.2 dargestellten Nut 29 und dank der Schlitze 30 zwischen den Zungen
18, können sich, nachdem das Treibspiegelgeschoss das Waffenrohr verlassen hat, die
sechs Zungen 18 unter der Wirkung der durch den Drall erzeugten Fliehkraft, so weit
nach aussen biegen, dass sie abbrechen und somit den Geschosskörper 10 nicht mehr
mit ihren Nocken 25 in den Umfangsnuten 17 festhalten. Zur Erleichterung dieser Freigabe
des Geschosskörpers 10 ist am Treibspiegelheckteil 11 noch eine weitere, äussere Umfangsnut
31 vorhanden, wobei die Wandstärke zwischen den beiden Nuten 29 und 31 gerade so dick
gewählt ist, dass sich die Zungen 18 durch die Fliehkraft leicht herausbrechen lassen.
[0012] Zur Herstellung der Nocken 25, die ja erst nach dem Einsetzen des Geschosskörpers
10 in den Treibspiegelheckteil 11 erzeugt werden dürfen, ist an jeder Zunge 18 eine
scheibenförmige Aussparung 32 vorhanden, siehe auch Fig.3. Sobald der Geschosskörper
10 in den Treibspiegelheckteil 11 eingesetzt worden ist, werden in den Grund der scheibenförmigen
Aussparungen 32 je zwei rechteckige Aussparungen 33 hineingepresst, wodurch die Nocken
25 entstehen, durch welche der Geschosskörper 10 im Treibspiegelheckteil 11 gehalten
wird, da diese Nocken 25 in die Nuten 17 hinein ragen.
[0013] Ausserdem weist der Treibspiegelheckteil 11 noch eine weitere Umfangsnut 34 auf,
die zur Befestigung einer in der Zeichnung nicht dargestellten Patronenhülse dient.
[0014] Gemäss Fig.2 weist der Treibspiegelheckteil 11 eine Umfangsdichtungsnut 19 und eine
Umfangshaltenut 26 auf. Diese Umfangsdichtungsnut hat zueinander parallele Seitenwände
21,22, wobei diese zueinander parallelen Seitenwände 21,22 um einen Winkel von etwa
75° nach vorne, bezüglich der Waffenlängsachse geneigt sind. Die Umfangshaltenut hat
gemäss Fig.2 zwei Seitenwände 24 und 28, von denen die eine Seitenwand 24 um 75° nach
hinten geneigt ist und die andere Seitenwand 28 um 75° nach vorne geneigt ist. Die
Umfangshaltenut 26 und die Umfangsdichtungsnut 19 sind durch eine Rippe 23 voneinander
getrennt.
[0015] Erfindungsgemäss wird nun die Sollbruchstelle zwischen den beiden Umfangsnuten 29
und 31 durch Bohrungen 40 ergänzt. Diese Bohrungen 40 sind in allen Figuren 1-3 dargestellt.
Es kann entweder pro Zunge 18 eine einzige Bohrung 40 in der Nähe einer der beiden
Schlitze 30 vorhanden sein, oder es können pro Zunge 18 je zwei Bohrungen 40 vorhanden
sein, wobei sich die eine Bohrung 40 in der Nähe des einen Schlitzes 30 und die andere
Bohrung 40 in der Nähe des anderen Schlitzes 30 befindet.
[0016] Durch diese beiden Bohrungen 40 bzw. durch eine einzige Bohrung 40 wird die Rissbildung
gefördert, sodass die Zungen 18 leichter abbrechen, ohne dass die Wandstärke zwischen
den beiden Umfangsnuten 29 und 31 vermindert werden muss.
1. Ausbildung einer Sollbruchstelle am Heckteil eines Treibspiegels für ein Treibspiegelgeschoss,
enthaltend:
- einen Geschosskörper (10) oder Penetrator,
- ein Treibspiegelheck (11), in dem der Geschosskörper (10) verankert ist,
- einen Treibspiegelmantel (12), der den Geschosskörper (10) umgibt,
- eine Anzahl über Sollbruchstellen (29,31) am Treibspiegelheck (11) befestigte Zungen
(18) zur Verankerung des Geschosskörpers (10) im Treibspiegelheck (11), wobei die
Sollbruchstellen (29,31) durch zwei Umfangsnuten (29,31) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Sollbruchstelle (29,31) eine Bohrung (40) aufweist,
welche sich von der einen Umfangsnut (29) bis zur anderen Umfangsnut (31) erstreckt
und sich auf einer Seite der Zunge (18) befindet.
2. Ausbildung einer Sollbruchstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich
zu beiden Seiten der Zunge (18) je eine Bohrung (40) befindet.
1. Provision of a breaking line on the aft section of a sabot for a sabot projectile,
comprising
- a projectile body (10̸) or penetrator,
- a sabot aft section (11) into which the projectile body (10̸) is anchored,
- a sabot casing (12) which encases the projectile body (10̸),
- a number of tongues (18), which are attached to the sabot aft section (11) by way
of breaking lines (29, 31), for anchoring the projectile body (10̸) in the sabot aft
section (11), wherein the breaking lines (29, 31) are formed by two peripheral grooves
(29, 31),
characterised in that each breaking line (29, 31) comprises a bore (40̸) which extends from the one peripheral
groove (29) to the other peripheral groove (31) and which is located on one side of
the tongue (18).
2. Provision of a breaking line according to claim 1, characterised in that a respective bore (40̸) is provided on both sides of the tongue (18).
1. Constitution d'une zone de rupture à la partie arrière d'un sabot d'un projectile
à calibre réduit comprenant :
- un corps de projectile (10) ou organe de pénétration,
- une partie arrière de sabot ( 11) dans laquelle est accroché le corps de projectile
(10),
- une enveloppe de sabot (12) entourant le corps de projectile (10),
- un nombre de languettes (18) fixées à la partie arrière (11) du sabot par des zones
de rupture de consigne (29, 31), pour accrocher le corps de projectile (10) dans la
partie arrière (11) du sabot, les zones de rupture de consigne (29, 31) étant formées
par deux rainures périphériques (29, 31),
caractérisée en ce que chaque zone de rupture de consigne (29, 31) comporte un perçage
(40) s'étendant de l'une des rainures périphériques (29) jusqu'à l'autre rainure périphérique
(31) et d'un côté de la languette (18).
2. Constitution d'une zone de rupture de consigne selon la revendication 1, caractérisée
par un perçage (40) respectif prévu des deux côtés de la languette (18).