[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flanschverbindung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und einen Boiler nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 5, bei dem eine solche
Flanschverbindung benutzt ist.
[0002] Flanschverbindungen dieser Gattung kommen insbesondere bei Einbauboilern vor. Dabei
ist das innere Ende eines in den Boiler hineinragenden Rohrstutzens durch einen Deckel
(sog. Basisrondelle) abgeschlossen, der an einer Seite die Heizelemente und den Temperaturfühler,
die in den Wasserbehälter des Boilers hineinragen, und an der anderen Seite die Anschlüsse
der Heizelemente und des Temperaturfühlers sowie den Thermoschalter, die im Rohrstutzen
angeordnet sind, trägt. Zum Verbinden mit dem Deckel ist der Rohrstutzen mit einem
radial nach innen vorstehenden Flansch versehen, an den üblicherweise Gewindebolzen
geschweisst sind, denen Löcher im Deckel zugeordnet sind, der durch auf die Gewindebolzen
geschraubte Muttern am Flansch gehalten ist, wobei zwischen dem Flansch und dem Deckel
ein Dichtungsring angeordnet ist.
[0003] Der Flansch muss sowohl die auf ihn wirkende als auch die auf den Decke) wirkende
und durch die Gewindebolzen an ihn übertragene Kraft des Wasserdruckes aufnehmen bzw.
an den Rohrstutzen übertragen. Dabei sind die Materialspannungen nicht gleichmässig
auf den Flansch verteilt, sondern an den Stellen, an denen die Gewindebolzen angeschweisst
sind, besonders hoch. Die dadurch bewirkten Verformungen des Flansches können bei
den üblicherweise einstückig mit dem Rohrstutzen aus Eisen hergestellten und mit diesem
emaillierten Flansch zu Rissen und zum teilweisen Abplatzen der Emaille-Schicht führen,
woraufhin das Eisen rostet.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Durch die Erfindung, wie sie im Patentanspruch
1 bzw. 5 gekennzeichnet ist, wird die Aufgabe gelöst, eine Verbindung eines ersten
Flansches mit einem zweiten Flansch oder dem Rand eines Deckels zu schaffen, bei welcher
der erste Flansch durch eine auf ihn übertragene Belastung des zweiten Flansches bzw.
des Deckels in geringerem Masse und insbesondere auch dann gleichmässig verformt wird,
wenn der erste Flansch mit dem zweiten Flansch bzw. mit dem Deckel durch Bolzen verbunden
ist, welche durch die Belastung auf Zug beansprucht werden.
[0005] In den abhängigen Patentansprüchen sind Ausführungsarten der Erfindung angegeben.
[0006] Die durch die Erfindung erziehlten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass der erste Flansch zusammen mit dem Profilring wegen des hohlen Ringraumes ein
sehr starres Gebilde darstellt, das in Längsrichtung, wie ein Rohr, biegungssteif,
aber auch scherungssteif ist, weil eine Scherung mit Krümmungen in zwei zueinander
senkrechten Richtungen verbunden wäre, gegen welche der Verformungswiderstand bekanntlich
besonders gross ist. Beispielsweise ist bei der Ausführungsart nach Patentanspruch
4 oder 9 bzw. 10 der hohle Ringraum im Querschnitt im wesentlichen rechteckig und
gegenüber einer auf ihn parallel zur Flanschachse wirkenden Kraft scherungsfest, weil
die zu dieser Achse parallelen oder annähernd parallelen Rechteckseiten Mantellinien
bereits gekrümmter Flächen sind, deren Widerstand gegen eine Aenderung der anliegenden
Winkel des Rechtecks erheblich ist. Dabei wird die an die an dem einen Profilschenkel
des Profilringes angreifende Kraft teils durch den die Profilschenkel miteinander
verbindenden Steg und teils durch einen Mantelabschnitt des Rohrstutzen, die je annähernd
einen Zylinderring bilden, an den Flansch übertragen. Diese Ringe sind axial starr.
Das führt zu einer gleichmässigen Spannungsverteilung im ersten Flansch. So werden
Risse und ein Abplatzen der Emaille und daraus folgende Rostschäden vermieden, wenn
der Rohrstutzen mit dem ersten Flansch, wie üblich, emailliert ist. Das gilt entsprechend,
wenn dieser Teil mit einer anderen Oberflächenschicht versehen ist, die in dieser
Hinsicht vergleichbare Eigenschaften hat. Dabei ist das Verbinden des verstärkten
ersten Flansches mit dem Deckel oder mit einem zweiten Flansch nicht aufwendiger als
mit der bisherigen Flanschverbindung.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden, nur einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert, die einen Rohrstutzen zeigen, der an einem
Ende mit einem nach innen vorstehenden Flansch versehen und durch einen am Flansch
befestigten Deckel verschlossen ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Achsenlängsschnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 und
Fig. 2 eine Draufsicht in Blickrichtung II in Fig. 1, ohne den Deckel und Schrauben.
[0008] Der Rohrstutzen 1 ragt beispielsweise in einen nicht dargestellten Einbauboiler hinein,
wobei das äussere Ende 2 des Rohrstutzens 1 in eine Oeffnung des zylindrischen Mantels
3 des Wasserbehälters geschweisst, der Flansch 4 am inneren Ende 6 angeordnet ist
und, bezogen auf den Rohrstutzen 1, radial nach innen vorsteht, an seiner Innenseite
durch einen Profilring 7 versteift und der Deckel 8 an den Profilring 7 geschraubt
ist. Bei dieser Verwendung der Erfindung trägt der Deckel 7 an seiner bezogen auf
den Wasserbehälter inneren (in Fig. 1 oberen) Seite die Heizkörper und den Temperaturfühler,
die in den Wasserbehälter hineinragen, und an der anderen Seite die Anschlussvorrichtungen
der Heizelemente und des Temperaturfühlers sowie den Temperaturschalter, die im
Rohrstutzen 1 angeordnet sind. Diese vom Deckel 8 getragenen Teil sind nicht dargestellt.
[0009] Der Flansch 4 ist als flacher Kreisring in einem Stück mit dem Rohrstutzen 1 gebildet.
Der Profilring 7 hat ein Z-Profil, dessen einer Schenkel 10 stumpf an die Innenseite
des Rohrstutzens 1 geschweisst (Schweissnaht 11) und dessen anderer Schenkel 12 flach
am Flansch 4 anliegt und durch Punktschweissung (Schweisspunkte 13) mit diesem verbunden
ist. 14 bezeichnet den Steg des Z-Profils. Der Flansch 4, der Steg 14, der Profilschenkel
10 und das Rohrstutzenende 6 umschliessen einen Hohlraum 15. Der Innendurchmesser
des Profilringes 7 ist kleiner als der des Flansches 4. Dadurch ist an der bezogen
auf den Rohrstutzen 1 inneren Seite des Flansches 4 eine Stufe zur Aufnahme eines
(in Fig. 2 nur teilweise dargestellten) Dichtungsringes 17 gebildet, der am freien
Ende des Profilschenkels 12 radial nach aussen abgestützt und zwischen dem Flansch
4 und dem Deckel 8 zusammengedrückt ist.
[0010] Der Deckel 8 hat einen Rand 18 mit Z-Profil, das dem Profil 10, 12, 14 des Profilsringes
7 angepasst ist. Der radial äussere Profilschenkel 19 des Deckelrandes 18 ist mit
einem Kranz Löcher versehen, die je mit einem Loch 20 (Fig. 2) im Profilschenkel 10
des Profilringes 7 fluchten und Schrauben 23 aufnehmen, die den Deckel 8 mit dem
Profilring 7 bzw. dem durch diesen verstärkten Flansch 4 verbinden. Die Schrauben
23 sind Kopfschrauben, denen je eine sogenannte Schiebemutter 24 zugeordnet ist, die
aus einem U-förmig gebogenem Federblech besteht, das mit einem durch beide Schenkel
gehenden Loch und mit einer an einem der Schenkel befestigten Mutter versehen ist.
Zur Verwendung dieser Schiebemuttern 24 ist der Schenkel 10 des Profilringes 7 neben
jedem Loch 20 mit einer Aussparung 25 versehen, durch die der die Mutter tragende
Schenkel der Schiebemutter 24 in den ringförmigen Hohlraum 15 geschoben werden kann,
um diese am Loch 20 zu halten und dadurch gegen eine Drehung zu sichern, dass der
Scheitel der Krümmung des Federbleches am Rand der Aussparung 25 anliegt.
1. Flanschverbindung zum Verbinden eines Flansches (4) mit dem Rand (18) eines Deckels
(8) oder mit einem zweiten Flansch, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (4) oder
der Deckelrand (18) bzw. zweite Flansch durch einen zusammen mit ihm (4, 18) einen
ringförmigen Hohlraum (15) umschliessenden Profilring (7) verstärkt ist.
2. Verbindung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch in den Hohlraum (15) führende
Oeffnungen (25), durch die Schiebemuttern (24) für Kopfschrauben (23) zum Verbinden
des durch den Profilring (7) verstärkten Teiles (4) mit dem anderen Teil (8) einführbar
sind.
3. Verbindung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der durch
den Profilring (7) versteifte Teil (4) den Profilring (7) oder dieser den durch ihn
versteiften Teil radial nach innen überragt, und dass ein am überragenden Teil (4)
anliegender Dichtungsring (17) am überragten Teil (7) radial nach aussen abgestützt
ist.
4. Flanschverbindung nach einem der Patentansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Profilring (7) zum Versteifen eines an einem Ende (6) eines Rohres (1) gebildeten
Flansches (4) an dem Rohr (1) und an dem Flansch (4) befestigt, insbesondere angeschweisst
ist.
5. Boiler, in dessen Wasserbehälter (3) ein Rohrstutzen (1) hineinragt, dessen inneres
Ende (6) einen am Rohrstutzen (1) nach innen vorstehenden Flansch (4) hat, an dessen
dem äusseren Ende (2) des Rohrstutzens (1) zugewandter Seite ein Deckel (8) lösbar
befestigt ist, der den oder die Heizkörper und den Temperaturfühler, die in den Wasserbehälter
(3) hineinragen, und deren Anschlüsse sowie den Thermoschalter, die im Rohrstutzen
(1) angeordnet sind, trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (4) durch einen
zusammen mit ihm einen ringförmigen Hohlraum (15) umschliessenden Profilring (7) versteift
ist.
6. Boiler nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (4) den
Profilring (7) oder dieser (7) den Flansch (4) radial nach innen überragt und ein
zwischen dem überragenden (4) dieser Teile und dem Deckel (8) ein Dichtungsring (17)
angeordnet und am überragten Teil (7) radial abgestützt ist.
7. Boiler nach Patentanspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch in den Hohlraum (15)
führende Aussparungen (25), durch die Schiebemuttern (24) zur Schraubverbindung mit
dem Deckel (8) eingeführt sind.
8. Boiler nach einem der Patentansprüche 5-7, dadurch gekennzeichnet, dass der am
Profilring (7) anliegende Deckel (8) ein jenem (7) angepasstes Profil hat.
9. Boiler nach einem der Patentansprüche 5-8, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilring
(7) an der dem äusseren Ende (2) des Rohrstutzens (1) zugewandten Seite des Flansches
(4) angeordnet ist, und dass der äussere Rand des Profilrings (7) an der Innenfläche
des Rohrstutzens (1) und sein (7) innere Rand am Flansch (4) angebracht, insbesondere
angeschweisst ist.
10. Boiler nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilring (7)
ein Z-Profil hat, dessen radial äusserer Profilschenkel (10) stumpf an die Innenfläche
des Rohrstutzens (1) und dessen radial innerer Profilschenkel (12) flach an den Flansch
(4) geschweisst ist.