[0001] Die Erfindung betrifft einen Schacht aus Stahl zur Aufnahme von Tankausrüstung.
[0002] Bei einem derartigen Schacht kann es sich um einen Domschacht oder um einen Zapfsäulenschacht
handeln. Ein Domschacht ist für einen unterirdischen Lagerbehälter bestimmt und dient
zur Aufnahme der erforderlichen Leitungen und Kabel der Tankausrüstung. Der Domschacht
soll eine möglichst ungehinderte Überwachung des Lagerbehälters und seiner Sicherheitseinrichtungen
ermöglichen. Ein Zapfsäulenschacht befindet sich unterhalb einer Zapfsäule und enthält
deren Anschlüsse sowie Kabel für Sicherheitseinrichtungen und dergleichen.
[0003] Bisher übliche Domschächte und Zapfsäulenschächte bestehen aus Ziegelsteinen, die
auf ein Betonfundament aufgemauert sind. Es läßt sich nicht vermeiden, daß kleinere
Tropfmengen oder auch größere "Unfall"-Mengen flüssiger Mineralölprodukte unbeabsichtigt
aus Rohrleitungen und Fördereinrichtungen oder aus deren Anschlüssen austreten. Auch
wenn ein derartiger Domschacht konstruktiv richtig ausgebildet ist, treten Undichtigkeiten
im Mauerwerk auf, die auch zu einer Beschädigung der Isolierschicht führen. Dies hat
zur Folge, daß im Domschacht aus den Rohrleitungen ausgetretene Mineralölprodukte
in das den Domschacht umgebende Erdreich gelangen und das Grundwasser verunreinigen
können.
[0004] Aus diesem Grunde ist bereits vorgeschlagen worden, in den gemauerten Domschacht
einen Domschachtkragen aus Stahl einzusetzen, der im unteren Bereich des Domschachtes
eine Auffangwanne bildet. Dieser Domschachtkragen ist mit einem dauerelastischen Mörtel
gegenüber der Domschachtwand abgedichtet. Diese Ausbildung hat zwar den Vorteil,
daß verhältnismäßig geringe Mengen ausgetretener Mineralölprodukte aufgefangen werden
können. Wenn die Mineralölprodukte jedoch das obere Ende des Domschachtkragens übersteigen,
besteht die Gefahr, daß sie durch den dauerelastischen Mörtel hindurchtreten, da
hierzu bereits kleinste Poren ausreichen. Außerdem können im oberen, durch den Domschachtkragen
ungeschützten Mauerwandbereich des Schachtes Undichtigkeiten auftreten, durch die
die Mineralölprodukte aus dem Domschacht austreten können.
[0005] Dieselben Probleme bestehen bei den bisher üblichen Zapfsäulenschächten, die ebenfalls
aus Ziegelsteinen aufgemauert sind.
[0006] Aus dem DE-GM 71 47 998 sind Domschächte aus Kunststoff bekannt. Diese Druckschrift
betrifft also keinen Schacht aus Stahl. Auch ist bei dem DE-GM 71 47 998 eine Ringscheibe
vorgesehen, die eine relativ große Auflagefläche aufweist. Die Auflagefläche soll
dort so groß gestaltet werden, daß sie den Flächendruck aufnimmt und weder dem Domschacht
noch dem Lagertank schädlich werden kann. Die große Auflagefläche der Ringscheibe
nimmt also die Belastungen auf und überträgt sie nicht auf den Domschacht.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stahl-Schacht der betrachteten
Art so zu verbessern, daß er vollkommen flüssigkeitsdicht ist, so daß zuverlässig
ein fehlerhafter Austritt von flüssigen Mineralölprodukten aus dem Schacht vermieden
ist. Dabei soll der Schacht so ausgeführt sein, daß er befahrbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Schacht der betrachteten Art erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Gemäß der Erfindung hat der Schacht eine Stahlwand, die mit einem nach außen abgewinkelten,
umlaufenden Stahlflansch einstückig verbunden ist, der in einem Betonkranz aufgenommen
ist. Der Betonkranz umgreift den oberen Endabschnitt der Stahlwand und überragt diesen
in der Höhe. Bei dieser Ausbildung ist ein unbeabsichtigter Austritt flüssiger Mineralölprodukte
aus dem Inneren des Schachtes durch dessen Wandung mit absoluter Sicherheit vermieden,
da die Flüssigkeit auch im Anschlußbereich der Stahlwand an den Betonkranz, der gleichzeitig
dem Höhenausgleich dient, keinen Weg ins Äußere des Schachtes finden kann. Überraschenderweise
ergeben sich bei der erfindungsgemäßen Ausbildung auch keine Probleme, wenn der Schacht
befahren wird, da die auftretenden Verkehrslasten (SLW 30) über entsprechende Abmessungen
des Betonkranzes derart in den Untergrund abgetragen werden, daß die verbleibenden,
auf den Lagerbehälter übertragenen Kräfte unbedenklich sind. Ein entsprechender statischer
Nachweis ist von der Anmelderin geführt worden.
[0010] Die Stahlwand ist vorzugsweise mit einer Außen- und einer Innenisolierschicht versehen.
Wenn die Ausbildung des Betonkranzes so getroffen ist, daß dieser unterhalb des Flansches
an der Außenisolierschicht anliegt und oberhalb des Flansches im wesentlichen mit
der Innenfläche der Innenisolierschicht fluchtet, kann sich in diesem Bereich keine
Flüssigkeit ansammeln, da die Innenwände des Betonkranzes und der Stahlwand glatt
ineinander übergehen. Die Innenwand des Betonkranzes kann ebenfalls isoliert sein.
[0011] Der Betonkranz wird zweckmäßigerweise an der Einbaustelle gegossen und enthält eine
Bewehrung, um die einwirkenden Kräfte sicher aufnehmen zu können.
[0012] Sowohl bei Domschächten als auch bei Zapfsäulenschächten werden üblicherweise die
Rohrenden für die Saugleitung und die Belüftungsleitungen als auch zumindest ein
Kabelrohrstutzen durch die Schachtwandung hindurchgeführt. Während bei den bisher
üblichen Schächten die Wandöffnungen nachträglich mit Beton-Mörtel abgedichtet werden,
und in diesem Bereich wiederum die Gefahr besteht, daß flüssige Mineralölprodukte
durch Undichtigkeiten austreten, wird gemäß der Erfindung mit Vorteil vorgeschlagen,
die Rohrenden und den oder die Kabelrohrstutzen in die Stahlwand einzuschweißen. Mit
dieser Maßnahme ist ein vollkommen dichter Anschluß an die Stahlwand geschaffen.
Für Nachrüst- oder Umbaumaßnahmen können auch zusätzliche Rohrenden auf Vorrat eingeschweißt
und zunächst dichtgesetzt werden.
[0013] Der erfindungsgemäße Domschacht weist vorzugsweise über dem Betonkranz eine Schachtabdeckung
auf, die großflächig auf dem Betonkranz aufliegt und mit einer Beton-Mörtelschicht
von vorzugsweise etwa 2 cm Dicke auf die ganze Fläche des Betonkranzes aufgesetzt
ist. Damit werden Verkehrslasten aus dem Befahren des Domschachtes sicher abgetragen.
Die Stahlwand des Domschachtes ist flüssigkeitsdicht auf den Lagerbehälter aus Stahl
aufgeschweißt.
[0014] Der erfindungsgemäße, durch seinen Aufbau flüssigkeitsdicht geschweißte Zapfsäulenschacht
ruht auf einem Betonfundament auf, wobei das untere Ende der Stahlwand auf eine Stahlplatte
aufgeschweißt ist, deren Rand flanschartig über die Stahlwand hinausragt. Der untere
Endabschnitt der Stahlwand ist zusammen mit der Stahlplatte in das Betonfundament
aufgenommen.
[0015] Nachfolgend werden zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf
die Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Domschacht;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Zapfsäulenschacht, und
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch den Zapfsäulenschacht gemäß Fig. 2 entlang einer
Linie III-III in Fig. 2.
[0016] In Fig. 1 ist teilweise ein Behälter (1) aus Stahl zur unterirdischen Lagerung flüssiger
Mineralölprodukte dargestellt, auf den die Stahlwand (2) eines Domschachtes (3) flüssigkeitsdicht
aufgeschweißt ist. Der Domschacht (3) enthält die erforderliche Tankausrüstung, von
der in den Figuren nur die Saugleitung (4) dargestellt ist.
[0017] Die Stahlwand (2) weist an ihrem oberen Ende einen abgewinkelten, umlaufenden Flansch
(5) auf, der in einem Betonkranz (6) aus bewehrtem Ortbeton aufgenommen ist. Der Betonkranz
(6) dient zugleich dem Höhenausgleich und liegt mit seinem unteren, kleineren Endabschnitt
an einer Außenisolierschicht (7) der Stahlwand (2) an, während sein überwiegender
Teil den Flansch (5) überragt. Die Innenfläche des Betonkranzes (6) fluchtet mit der
ebenfalls mit einer Isolierschicht versehenen Innenfläche der Stahlwand (2).
[0018] Auf den Betonkranz (6) ist eine Beton-Mörtelschicht (8) zur Bettung einer befahrbaren
Schachtabdeckung (9) aufgebracht.
[0019] Das Rohrende (10) der Saugleitung (4) ist beidseitig in die Stahlwand (2) eingeschweißt.
Die Saugleitung (4) wird an der Einbaustelle des Domschachtes an das Rohrende (10)
angeschweißt, wie in Fig. 1 durch die Schweißnaht (11) angedeutet ist. In Fig. 1
ist ferner ein beidseitig in die Stahlwand (2) eingeschweißtes zusätzliches Rohrende
(12) zu erkennen, daß für eventuelle Nachrüst- oder Umtaumaßnahmen vorgesehen ist
und bis zum Gebrauch dichtgesetzt ist. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 kann
auch ein Kabelrohrstutzen (der anhand der Fig. 2 und 3 beschrieben wird) vorgesehen
sein (in Fig. 1 nicht gezeigt). Der Kabelrohrstutzen ist ebenfalls in die Stahlwand
(2) eingeschweißt.
[0020] In den Figuren 2 und 3 ist ein Zapfsäulenschacht (13) dargestellt, der ebenfalls
eine Stahlwand (14) mit einem oben abgewinkelten, umlaufenden Flansch (15) aufweist.
Die Stahlwand (14) ist mit ihrem unteren Ende auf eine Stahlplatte (16) aufgeschweißt,
deren Umfangsrand die Stahlwand (14) flanschartig überragt, wobei dieser Flansch in
den Figuren 2 und 3 mit dem Bezugszeichen (17) kenntlich gemacht ist.
[0021] Der untere Endabschnitt der Stahlwand (14) und die damit verbundene Stahlplatte
(16) sind in einem Betonfundament (18) aufgenommen.
[0022] Der obere Flansch (15) ist in einen Betonkranz eingebunden, der durch eine Insel-Betonsohle
(19) einer Zapfanlage gebildet ist. In dieser Insel-Betonsohle sind Befestigungswinkel
(20) zum Anbringen des Gehäuses einer Zapfsäule verankert.
[0023] In Fig. 2 ist zu erkennen, daß auch bei dem Zapfsäulenschacht (13) Rohrenden (21)
und (22) zum Anschluß von Saugleitungen beidseitig in der Stahlwand (14) verschweißt
sind. Fig. 3 zeigt ferner einen beidseitig in die Stahlwand (14) eingeschweißten Kabelrohrstutzen
(23), an den an der Einbaustelle Kabelrohre mit benzinfesten Dichtungen angeschlossen
werden. Auch der Zapfsäulenschacht (13) ist vorsorglich mit Reserverohrenden (24)
und (25) versehen, die beidseitig in die Stahlwand (14) eingeschweißt sind.
1. Schacht aus Stahl zur Aufnahme von Tankausrüstung,
gekennzeichnet durch
eine Stahlwand (2, 14), deren oberes Ende mit einem nach außen abgewinkelten, umlaufenden
Stahl-Flansch (5, 15) verbunden ist, der in einen den oberen Endabschnitt der Stahlwand
(2, 14) umgreifenden und diesen in der Höhe überragenden Betonkranz (6, 19) eingreift.
2. Schacht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlwand (2, 14) mit einer Außen- und einer Innenisolierschicht (7) versehen
ist und daß der Betonkranz ( 6, 19) unterhalb des Flansches (5, 15) an der Außenisolierschicht
(7) anliegt, während er oberhalb des Flansches (5, 15) zumindest annähernd mit der
Innenisolierschicht fluchtet.
3. Schacht nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch (5, 15) mit einer beidseitigen Isolierschicht versehen ist.
4. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betonkranz (6, 19) aus bewehrtem Ortbeton besteht.
5. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 4,wobei Rohrenden für Saug- und Belüftungsleitungen
durch die Schachtwandung geführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrenden (10, 12, 21, 22, 24, 25) in die Stahlwand (2, 14) eingeschweißt
sind.
6. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei ferner ein Kabelrohrstutzen durch
die Schachtwandung geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kabelrohrstutzen (23) in die Stahlwand (14) eingeschweißt ist.
7. Schacht nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine beidseitige Verschweißung in der Stahlwand (2, 14) vorgesehen ist.
8. Schacht nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Nachrüst- oder Umbaumaßnahmen zusätzliche Rohrenden (12, 24, 25) beidseitig
in die Stahlwand (2, 14) eingeschweißt sind.
9. Als Domschacht ausgebildeter, durch Schwerlastverkehr überfahrbarer Schacht nach
einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlwand (2) flüssigkeitsdicht auf einen Lagerbehälter (1) aus Stahl für
die Lagerung flüssiger Mineralölprodukte aufgeschweißt ist und daß über dem Betonkranz
(6) eine Schachtabdeckung (9) angeordnet ist.
10. Domschacht nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Oberseite des Betonkranzes (6) von der Schachtabdeckung (9) überdeckt
ist.
11. Als Zapfsäulenschacht ausgebildeter Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
der auf einem Betonfundament aufruht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende der Stahlwand (14) auf eine Stahlplatte (16) aufgeschweißt ist,
deren Rand (17) flanschartig über die Stahlwand (14) hinausragt, und daß der untere
Endabschnitt der Stahlwand (14) mit der Stahlplatte (16) in das Betonfundament (18)
eingreift.
12. Zapfsäulenschacht nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betonkranz die Insel-Betonsohle (19) einer Zapfanlage ist.