(19)
(11) EP 0 288 920 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1988  Patentblatt  1988/44

(21) Anmeldenummer: 88106473.7

(22) Anmeldetag:  22.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06H 7/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES IT

(30) Priorität: 30.04.1987 DE 8706248 U

(71) Anmelder: Erhardt & Leimer GmbH
D-86136 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Mair, Franz
    D-8900 Augsburg (DE)
  • Schmidt, Heinrich
    D-8901 Stadtbergen (DE)

(74) Vertreter: Fay, Hermann, Dipl.-Phys. Dr. et al
Dr. Hermann Fay Dr. Joachim Dziewior Postfach 17 67
89007 Ulm
89007 Ulm (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidgerät für laufende Warenbahnen


    (57) Das Schneidgerät besitzt eine Niederhalterrolle (27), ein ihr folgendes Kreismesser (8) und auf der anderen Warenbahnseite ein den Warenbahnrand gegen die Niederhalterrolle (27) und das Kreismesser (8) aus der Nadelkette (3) heraushebendes Abnadelrad (9). Auf derselben Seite der Warenbahn (1) wie das Kreismesser (8) ist eine Führungsrolle (7) zwischen dem Abnadelrad (9) und dem Kreismesser (8) sowie auf der anderen Warenbahnseite hinter der Führungsrolle (7) gegenüber dem Kreismesser (8) eine Fixierrolle (11) angeordnet, die den Warenbahnrand gegen die Schneidkräfte des Kreismesser (8) stützt. Die Fixierrolle (11) und die Führungsrolle (7) sind je über ihren Umfang mit einer den Warenbahnrand gegen Querverschiebungen sichernden Fixiereinrichtung (11.1, 7.1) versehen und zusammen mit dem axial, d. h. quer zur Laufrichtung der Warenbahn (1) auf der Nadelkette (3) verstellbar. Dadurch kann man die Schnittlkinie des Kreismesser (8) beliebig nahe an die von der Nadelkette (3) herrührende Einstichreihe verlegen oder sogar mit ihr zusammenfallen lassen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schneidgerät für laufen­de Warenbahnen zum Abtrennen der an Nadelketten von Spannmaschinen oder dergl. genadelten Warenbahnrän­der, mit einer die Nadelkette und die Warenbahn übergreifenden Niederhalterrolle, einem auf dersel­ben Seite der Warenbahn in deren Laufrichtung auf die Niederhalterrolle folgenden Kreismesser und mit einem auf der anderen Warenbahnseite liegenden, den Warenbahnrand gegen die Niederhalterrolle und das Kreismesser aus der Nadelkette heraushebenden Abna­delrad mit einer koaxialen, sich gegen die Waren­bahnmitte hin erstreckenden Stützrolle.

    [0002] Derartige Schneidgeräte sind bekannt und dienen zum Abschneiden der genadelten Warenbahnränder am Aus­lauf von Spann- und Trocknungsmaschinen, so daß die beschnittene Ware frei von Nadeleinstichen ist. Da­zu wird das Schneidgerät stets paarweise für beid­seitiges Beschneiden der Warenbahn eingesetzt, wo­bei das Abnadelrad jeweils innenseitig neben den in der Spannmaschine umlaufenden Nadelketten liegt und mit Hilfe seiner Stützrolle die Warenbahn aus den Nadeln der Nadelkette nimmt und dem Kreismesser zu­führt, das beim Schneiden der Warenbahn in eine Ringnut des Abnadelrads eintaucht, wobei das Abna­delrad die Warenbahn gegen den Schneiddruck des Kreismessers abstützt. Dabei erfolgt das Abschnei­den des genadelten Randstreifens unmittelbar am Ab­nadelrad, das seinerseits mit einem Kranz von den Randstreifen der Warenbahn fassenden Nadeln ver­sehen ist, um während des Schneidvorgangs die Wa­renbahn am Abrutschen quer vom Abnadelrad zu hin­dern. Die in Laufrichtung vor dem Abnadelrad ange­ordnete Niederhalterrolle dient dazu, ein vorzei­tiges Ausnadeln des Warenbahnrandes aus der Nadel­kette zu vermeiden. Im Ergebnis verläuft die Reihe der vom Abnadelrad herrührenden Nadeleinstiche in der Warenbahn mit Abstand innenseitig von der Reihe der von der Nadelkette verursachten Nadeleinstiche und daher die Schnittlinie des Kreismessers noch weiter innen in der Warenbahn als die Einstich­reihe vom Abnadelrad. Die Randstreifen besitzen daher eine unerwünscht, weil mit entsprechendem Warenverlust verbundene, große Breite. - Um diese Breite zu verringern, ist bei einem aus dem DE-GM 85 10 268 bekannten Schneidgerät der eingangs ge­nannten Art in Laufrichtung der Warenbahn vor der Stützrolle auf derselben Warenbahnseite wie die Niederhalterrolle eine Spannrolle angeordnet, die mit der Stützrolle einen von der Warenbahn durch­ laufenen Rollenspalt bildet, was in der Warenbahn zu einer in der Größe einstellbaren Querspannung führt, so daß sich die Warenbahn beim Übergang von der Nadelkette auf die Nadeln des Abnadelrades mehr oder weniger, der Querspannung folgend, einziehen kann, was zu um so schmaleren Randstreifen führt, je stärker der Quereinzug der Warenbahn ist. Nachtei­lig aber ist hierbei, daß der Quereinzug auf dem nur kurzen Laufweg der Warenbahn zwischen dem Ab­nadeln von der Nadelkette und dem Aufnadeln am Abnadelrad erfolgen muß, was bei vielen Warenarten entweder gar nicht oder jedenfalls in nicht genügen­dem Umfang möglich ist und dann zu Faltenbildungen führen kann, die ein einwandfreies Beschneiden der Warenbahn unmöglich machen. Diese nachteiligen Ver­hältnisse sind um so kritischer, je steifer sich die Ware gegen Flächenverzerrungen verhält. Der ge­wünschte Erfolg läßt sich daher in vielen Fällen überhaupt nicht oder nur sehr ungenügend verwirk­lichen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneid­gerät der eingangs genannten Art so auszubilden, daß minimale Randstreifenbreiten auch ohne Quereinzug der Ware möglich sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in Laufrichtung der Warenbahn das Kreismesser mit Abstand hinter dem Abnadelrad und auf derselben Seite der Warenbahn wie das Kreismesser eine Führungsrol­le zwischen dem Abnadelrad und dem Kreismesser so­wie auf der anderen Warenbahnseite hinter der Füh­rungsrolle gegenüber dem Kreismesser eine Fixier­rolle angeordnet ist, die den Warenbahnrand gegen die Schneidkräfte des Kreismessers stützt, daß die Fixierrolle und die Führungsrolle je über ihren Um­fang mit einer den Warenbahnrand gegen Querverschie­bungen sichernden Fixiereinrichtung versehen sind, und daß die Führungsrolle, die Fixierrolle und das Kreismesser axial, d. h. quer zur Laufrichtung der Warenbahn und der Nadelkette, verstellbar und mit einem diese Verstellung auch über die Nadelkette und am Abnadelrad vorbei ermöglichenden Abstand von der Nadelkette und dem Abnadelrad angeordnet sind.

    [0005] Bei dem erfindungsgemäßen Schneidgerät wird im Er­gebnis die Schnittstelle vom Abnadelrad in solchen Abstand dahinter und über die Nadelkette verlegt, daß die Nadelkette oder das Abnadelrad Axialverstel­lungen des Kreismessers und der letzterem zugeordne­ten Fixier- und Führungsrollen auch dann nicht be­hindern kann, wenn das Kreismesser und die Fixier- und Führungsrollen bis über die Nadelkette selbst verstellt werden, wodurch es möglich ist, die Schnitt­linie des Kreismessers beliebig nahe an die von der Nadelkette herrührende Einstichreihe zu verle­gen oder sogar mit ihr zusammenfallen zu lassen, was die überhaupt geringstmögliche Breite für den abzuschneidenden bzw. abgeschnittenen Randstreifen ergibt. Denn eine weitere, vom Abnadelrad herrühren­de Einstichreihe kann in bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ohne weiteres dadurch vermieden werden, daß das Abnadelrad glatte nadelfreie Führungsflächen für die Warenbahn aufweist, weil am Abnadelrad, da es für den Schneidvorgang keinerlei Rolle mehr spielt, Nadeln überhaupt entbehrlich geworden sind. Und so­weit die Fixier- bzw. Führungsrolle mit Nadeln besetzt sein sollte, was aber, wie später noch ausgeführt wird, nicht unbedingt erforderlich ist, so kann deren Einstichreihe, gesehen von der Warenbahnmitte aus, sogar außerhalb der von der Nadelkette herrührenden Einstichreihe verlaufen. Im Ergebnis können allein durch entsprechendes Ver- und Einstellen von Fixier­rolle, Führungsrolle und Schneidmesser optimal schma­le Randstreifen ohne jeden Quereinzug der Ware erhal­ten werden.

    [0006] Eine sich auf die Führungsverhältnisse des zu be­schneidenden Warenbahnrandes besonders vorteilhaft auswirkende und daher bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich die Führungsrolle und die Fixierrolle etwa im gleichen Ab­stand von der Nadelkette befinden und zwischen sich einen von der Warenbahn durchlaufenen Spalt bilden. Zweckmäßig sind die Führungsrolle und die Fixierrolle gemeinsam an einem Lagerblock gelagert, der auch La­ger- und Antriebseinrichtungen für das Kreismesser trägt. Um dann in besonders einfacher Weise die Ver­stellung der Führungsrolle, der Fixierrolle und des Kreismessers zu ermöglichen, ist vorzugsweise der Lagerblock in Richtung der zueinander parallelen Achsen von Führungsrolle und Fixierrolle verschieb­bar und einstellbar an einem Trägerteil geführt, das seinerseits von der Warenbahn abschwenkbar am Maschi­nengestell gelagert ist. Dadurch erleichtert sich im abgeschwenkten Zustand das Einlegen der Warenbahn in das Schneidgerät. Im übrigen kann allein durch Abschwenken erreicht werden, daß überhaupt nicht ge­schnitten wird, sollte dies gewünscht sein. Im übri­gen besteht die Möglichkeit, das Lager und die An­triebseinrichtung des Kreismessers über einen ver­stellbaren Schwenkarm mit dem Lagerblock zu verbin­den. Dadurch kann das Kreismesser auch leicht gegen­über der Fixierrolle den jeweils gewünschten Schneid­verhältnissen entsprechend eingestellt werden. Diese Anordnung empfiehlt sich insbesondere auch dann, wenn in weiterer Ausbildung der Erfindung die Fixier­rolle eine in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut aufweist, in die das Kreismesser mit seinem die Messerschneide bildenden Rand eintaucht, weil dann die Eintauchtiefe des Kreismessers über die Verstel­lung des Schwenkarms je nach Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit gewählt werden kann.

    [0007] Für die Ausbildung der Fixiereinrichtung an der Fixierrolle und der Führungsrolle bestehen verschie­ dene Möglichkeiten. Außer dem schon erwähnten Kranz aus vom Rollenumfang abstehenden Nadeln kann die Fixiereinrichtung zweckmäßig auch aus einem Haftbe­lag aus Gummi oder Kunststoff von hohem Haftrei­bungswert und aus einer die Warenbahn gegen den Haftbelag drückenden Preßrolle gegenüber der Fixier­rolle bzw. Führungsrolle bestehen, wobei die Waren­bahn vor dem Kreismesser zwischen der Fixierrolle bzw. Führungsrolle und der Preßrolle hindurchläuft. Der Haftbelag kann auch von einer aus entsprechen­dem Werkstoff bestehenden Gummi- oder Kunststoff­bürste gebildet sein. In jedem Fall wird bei einer solchen Ausbildung der Fixiereinrichtung ohne Na­deln eine weitere Nadeleinstichreihe in der Waren­bahn außer der von der Nadelkette selbst herrühren­den Einstichreihe vermieden.

    [0008] Weiter empfiehlt es sich, die Führungsrolle und die Fixierrolle je mit einer eigenen koaxialen, sich gegen die Warenbahnmitte hin erstreckenden Stütz­rolle zu versehen, um Flächenverzerrungen im Rand­bereich der Warenbahn möglichst gering zu halten und wenn, dann nur möglichst großräumig entstehen zu lassen, so daß Faltenbildungen vermieden werden. Insoweit empfiehlt es sich insbesondere, daß die Stützrollen der Führungs- und der Fixierrolle sich zum freien Rollenende hin im wesentlichen konisch verjüngen und am Ende bombiert sind. Der Konus­winkel wird im jeweiligen Einzelfall von der Material­ art der Warenbahn abhängen, im allgemeinen aber so gewählt sein, daß der halbe Konuswinkel etwa 5° bis 10° beträgt. Im übrigen sind vorzugsweise die Füh­rungsrolle und die Fixierrolle jeweils einstückig mit ihrer Stützrolle ausgebildet. Auch kann es sich empfehlen, den Abstand zwischen den Stützrollen verstellbar zu machen, um auch dadurch Faltenbil­dungen im Bereich der Stützrollen zu verhindern.

    [0009] Soweit in Laufrichtung hinter dem Kreismesser eine von der Warenbahn überlaufene Führungstraverse vor­gesehen ist, befindet diese sich - bezogen auf die Nadelketten - mindestens in gleicher Höhe wie oder höher als die Fixierrollen, wiederum aus dem Grunde, einen möglichst faltenfreien Warenbahnlauf zu er­halten.

    [0010] Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf den Auslauf einer Spann­maschine mit erfindungsgemäßen Schneidgerä­ten,

    Fig. 2 eine Seitenansicht eines Schneidgerätes nach der Fig. 1,

    Fig. 3 eine Ansicht des Schneidgerätes nach Fig. 2 in Richtung des dort eingetragenen Pfeiles III.



    [0011] In der Zeichnung ist die Warenbahn mit 1, ihre Lauf­richtung durch den Pfeil 2 bezeichnet. Die Warenbahn 1 wird in einer Spannmaschine, von der nur die Na­delketten 3 angedeutet sind, an welchen die Waren­bahnränder genadelt sind, den allgemein mit 4 be­zeichneten Schneidgeräten zugeführt, welche die Auf­gabe haben, die mit den Nadeleinstichen 6 von den Nadelketten 3 versehenen Randstreifen 5 der Waren­bahn 1 abzuschneiden, so daß die so beschnittene Ware frei von Nadeleinstichen ist. Jedoch soll der abgeschnittene Randstreifen 5 so schmal wie nur möglich sein, um unnötige Warenverluste zu vermei­den.

    [0012] Im einzelnen besitzt jedes Schneidgerät 4 eine die Nadelkette 3 und die Warenbahn 1 übergreifende Niederhalterrolle 27, ferner ein auf derselben Sei­te der Warenbahn 1 in deren Laufrichtung auf die Niederhalterrolle 27 folgendes Kreismesser 8, und ein auf der anderen Warenbahnseite zwischen der Niederhalterrolle 27 und dem Kreismesser 8 liegen­des Abnadelrad 9, das den Warenbahnrand gegen die Niederhalterrolle 27 und das Kreismesser 8 aus der Nadelkette 3 heraushebt. Das Abnadelrad 9 ist mit einer koaxialen, sich gegen die Warenbahnmitte hin erstreckenden Stützrolle 10 versehen, die am frei­en Ende bei 10.1 bombiert, im übrigen aber im we­sentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Das Abnadel­rad 9 selbst besitzt im Ausführungsbeispiel keine Nadeln, sondern eine glatte Führungsfläche für die Warenbahn 1. Das Kreismesser 8 ist in Laufrichtung der Warenbahn 1 mit Abstand hinter dem Abnadelrad 9 angeordnet. In Laufrichtung der Warenbahn 1 zwischen dem Abnadelrad 9 und dem Kreismesser 8 befindet sich auf derselben Warenbahnseite wie letzteres eine Führungsrolle 7. Auf der anderen Warenbahnseite ist hinter der Führungsrolle 7 ge­genüber dem Kreismesser 8 eine Fixierrolle 11 an­geordnet, die den Warenbahnrand gegen die Schneid­kräfte des Kreismessers 8 abstützt und wie die Führungsrolle 7 über ihren Umfang mit einer den Warenbahnrand gegen Querverschiebungen sichernden Fixiereinrichtung, im Ausführungsbeispiel je einem Kranz von Nadeln 11.1, 7.1 versehen ist. An Stelle eines solchen Nadelkranzes kann aber die Fixier­rolle 11 bzw. Führungsrolle 7 als Fixiereinrichtung auch einen Haftbelag aus Gummi oder Kunststoff von hohem Haftreibungswert aufweisen, wobei die Waren­bahn 1 vor dem Kreismesser 8 zwischen der Fixier­rolle 11 und einer in Fig. 2 lediglich im Zusammen­hang mit der Fixierrolle 11 gestrichelt angedeute­ten Preßrolle 12 hindurchläuft, welche die Waren­bahn 1 gegen den Haftbelag drückt und sie so gegen Querverschiebungen auf der Fixierrolle 11 bzw. der Führungsrolle 7 während des Schneidvorgangs sichert. Unabhängig davon aber, wie diese Fixiereinrichtungen im einzelnen beschaffen sein mögen, ist in jedem Fall für die Erfindung wesentlich, daß die Führungsrolle 7, die Fixierrolle 11 und das Kreismesser 8 axial, d. h. quer zur Laufrichtung der Warenbahn 1 und der Nadelkette 3, also in Richtung des Doppelpfeiles 13, verstellbar und in ihrer jeweiligen Einstellung feststellbar sind. Dabei sind die Führungsrolle 7, die Fixierrolle 11 und das Kreismesser 8 mit einem solchen Abstand von der Nadelkette 3 und dem Ab­nadelrad 9 angeordnet, daß die Führungsrolle 7, die Fixierrolle 11 und das Kreismesser 8 auch bis über die Nadelkette 3 selbst und am Abnadelrad 9 vorbei verstellt werden können, diese axiale Ver­stellbarkeit der Führungsrolle 7, der Fixierrolle 11 und des Kreismessers 8 also weder durch die Nadelkette 3 noch durch das Abnadelrad 9 behindert werden kann.

    [0013] Im einzelnen befinden sich die Führungsrolle 7 und die Fixierrolle 11 etwa im gleichen Abstand von der Nadelkette 3 und bilden zwischen sich einen von der Warenbahn 1 durchlaufenen Spalt 14. Die Führungsrolle 7 und die Fixierrolle 11 sind gemein­sam an einem Lagerblock 15 gelagert, der auch Lager und Antriebseinrichtung 16 für das Kreismesser 8 trägt. Der Lagerblock 15 ist in Richtung der zuein­ander parallelen Achsen von Führungsrolle 7 und Fixierrolle 11 verschiebbar und einstellbar an einem Trägerteil 28 geführt, das um die Achse 29 schwenkbar am Maschinengestell 26 gelagert ist, so daß das Trägerteil mit Führungsrolle 7, Fixierrolle 11 und Kreismesser 8 von der Warenbahn 1 in Richtung des Pfeiles 30 abschwenkbar ist, um die Warenbahn leichter in das Schneidgerät einlegen oder den Schneidvorgang überhaupt unterbrechen zu können. Das Lager und die Antriebseinrichtung 16 des Kreis­messers 8 sind über einen um die Achse 25 verstell­baren Schwenkarm 17 mit dem Lagerblock 15 verbunden, was die Einstellung des Kreismessers 8 gegenüber der Fixierrolle 11 in einfacher Weise ermöglicht. Die Fixierrolle 11 besitzt eine in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut 11.2, in die das Kreismesser 8 mit seinem die Messerschneide bildenden Rand je nach Einstellung des Schwenkarms 17 mehr oder weniger tief eintaucht. Im übrigen kann noch vorgesehen werden, daß die Achse des Kreismessers 8 gegenüber den Achsen der Führungsrolle 7 bzw. Fixierrolle 11 leicht schräg einstellbar ist, um einen Freiwinkel zwecks besserem Schnitt zu erhalten. Jedoch ist diese Einstellbarkeit der besseren Übersicht wegen in der Zeichnung nicht dargestellt.

    [0014] Die Führungsrolle 7 und die Fixierrolle 11 sind je mit einer eigenen, koaxialen, sich gegen die Waren­bahnmitte hin erstreckenden Stützrolle 18, 19 ver­sehen. Diese Stützrollen 18, 19 verjüngen sich zum freien Rollenende hin im wesentlichen konisch mit einem halben Konuswinkel 20 von etwa 5° bis 10° und sind am Ende bei 21 bombiert. Die Führungsrolle 7 und die Fixierrolle 11 sind jeweils einstückig mit ihrer Stützrolle 18, 19 ausgebildet. Der Abstand zwischen den Stützrollen 18, 19 kann verstellbar sein, was aber in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellt ist. Diese Stützrollen 18, 19 dienen dem Zweck, die Warenbahn 1 möglichst verzerrungs­frei durch die Schneidgeräte 4 zu führen und Fal­tenbildungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Zu dem­selben Zweck ist die in Laufrichtung hinter dem Kreismesser 8 vorgesehene, von der Warenbahn 1 über­laufene Führungstraverse 22 - bezogen auf die Nadel­kette 3 - etwas höher als die Fixierrolle 11 ange­ordnet.

    [0015] Wie insbesondere die Fig. 1 und 3 erkennen lassen, kann das Kreismesser 8 mit seiner Schnittlinie ohne weiteres bis über die Nadelkette 3 auswärts ver­stellt werden, so daß die Schnittlinie sogar mit der von der Nadelkette 3 herrührenden Nadeleinstichreihe 6 in der Warenbahn 1 zusammenfallen kann. Die Nadel­einstichreihe von der Führungsrolle 7 und der Fixier­rolle 11 befindet sich dabei außerhalb der Schnitt­linie und noch im Bereich oder sogar ebenfalls außer­halb der von der Nadelkette 3 herrührenden Einstich­reihe 6 im abzuschneidenden bzw. abgeschnittenen Randstreifen 5.


    Ansprüche

    1. Schneidgerät für laufende Warenbahnen zum Abtren­nen der an Nadelketten (3) von Spannmaschinen oder dergl. genadelten Warenbahnränder (5), mit einer die Nadelkette (3) und die Warenbahn (1) übergreifenden Niederhalterrolle (27), einem auf derselben Seite der Warenbahn (1) in deren Lauf­richtung auf die Niederhalterrolle (27) folgen­den Kreismesser (8) und mit einem auf der anderen Warenbahnseite zwischen der Niederhalterrolle (27) und dem Kreismesser (8) liegenden, den Waren­bahnrand gegen die Niederhalterrolle (27) und das Kreismesser (8) aus der Nadelkette (3) heraushebenden Abnadelrad (9) mit einer koaxia­len, sich gegen die Warenbahnmitte hin erstrecken­den Stützrolle (10),
    dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung der Warenbahn das Kreismesser (8) mit Abstand hinter dem Abnadelrad (9) und auf derselben Seite der Warenbahn (1) wie das Kreismesser (8) eine Füh­rungsrolle (7) zwischen dem Abnadelrad (9) und dem Kreismesser (8) sowie auf der anderen Waren­bahnseite hinter der Führungsrolle (7) gegenüber dem Kreismesser (8) eine Fixierrolle (11) ange­ordnet ist, die den Warenbahnrand gegen die Schneidkräfte des Kreismessers (8) stützt, daß die Fixierrolle (11) und die Führungsrolle (7) je über ihren Umfang mit einer den Warenbahn­rand gegen Querverschiebungen sichernden Fixier­ einrichtung (11.1, 7.1) versehen sind, und daß die Führungsrolle (7), die Fixierrolle (11) und das Kreismesser (8) axial, d. h. quer zur Lauf­richtung der Warenbahn (1) und der Nadelkette (3) verstellbar und mit einem diese Verstellung auch über die Nadelkette (3) und am Abnadelrad (9) vorbei ermöglichenden Abstand von der Nadel­kette (3) und dem Abnadelrad (9) angeordnet sind.
     
    2. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sich die Führungsrolle (7) und die Fixierrolle (11) etwa im gleichen Abstand von der Nadelkette (3) befinden und zwischen sich einen von der Warenbahn (1) durchlaufenen Spalt (14) bilden.
     
    3. Schneidgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Führungsrolle (7) und die Fixierrolle (11) gemeinsam an einem Lagerblock (15) gelagert sind, der auch Lager und Antriebs­einrichtung (16) für das Kreismesser (8) trägt.
     
    4. Schneidgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Lagerblock (15) in Richtung der zueinander parallelen Achsen von Führungsrolle (7) und Fixierrolle (11) verschiebbar und ein­stellbar geführt ist.
     
    5. Schneidgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager und Antriebsein­richtung (16) des Kreismessers (8) über einen verstellbaren Schwenkarm (17) mit dem Lager­block (15) verbunden sind.
     
    6. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierrolle (11) eine im Umfangsrichtung verlaufende Ring­nut (11.2) aufweist, in die das Kreismesser (8) mit seinem die Messerschneide bildenden Rand eintaucht.
     
    7. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Fixierrolle (11) und/oder der Führungsrolle (7) die Fixier­einrichtung (11.1, 7.1) aus einem Kranz aus vom Rollenumfang abstehenden Nadeln besteht.
     
    8. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Fixierrolle (11) und/oder der Führungsrolle (7) die Fixier­einrichtung (11.1, 7.1) aus einem Haftbelag aus Gummi oder Kunststoff von hohem Haftreibungs­wert und aus einer die Warenbahn (1) gegen den Haftbelag drückenden Preßrolle (12) gegenüber der Fixierrolle (11) bzw. Führungsrolle (7) besteht, wobei die Warenbahn (1) vor dem Kreis­messer (8) zwischen der Fixierrolle (11) bzw. Führungsrolle (7) und der Preßrolle (12) hin­ durchläuft.
     
    9. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Abnadelrad (9) eine glatte nadelfreie Führungsfläche für die Warenbahn (1) aufweist.
     
    10. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrolle (7) und die Fixierrolle (11) je mit einer eigenen koaxialen, sich gegen die Warenbahn­mitte hin erstreckenden Stützrolle (18, 19) versehen sind.
     
    11. Schneidgerät nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stützrollen (18, 19) der Füh­rungs- und der Fixierrolle (7, 11) sich zum freien Rollenende (21) hin im wesentlichen konisch verjüngen und am Ende (21) bombiert sind.
     
    12. Schneidgerät nach Anspruch 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß der halbe Konuswinkel (20) der Stützrollen (18, 19) etwa 5° - 10° beträgt.
     
    13. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrolle (7) und die Fixierrolle (11) jeweils einstückig mit ihrer Stützrolle (18, 19) ausgebildet sind.
     
    14. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Stützrollen (18, 19) verstellbar ist.
     
    15. Schneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung hinter dem Kreismesser (8) eine von der Waren­bahn (1) überlaufene Führungstraverse (22) vor­gesehen ist, die sich - bezogen auf die Nadel­kette (3) - mindestens in gleicher Höhe wie oder höher als die Fixierrolle (11) befindet.
     




    Zeichnung