[0001] Die Neuerung betrifft ein Gurtschloß für Sicherheitsgurtsysteme, insbesondere kleinbauendes
Schloß, bestehend aus einem Schloßgehäuse mit einem einen Auswerfer enthaltenen Schließmechanismus,
mit einer Auslösetaste und mit wenigstens einer Öse zur Befestigung eines ersten
Gurtbandendes, wobei das Gehäuse und die Taste aus Kunststoff bestehen, und aus wenigstens
zwei weiteren, durch den Mechanismus in Arbeitsstellung gehaltenen Endstücken für
weitere Gurtbandenden, wobei die Endstücke je einen Rastarm aufweisen und die Rastarme
in vorbestimmter Stecklage zueinander in der Arbeitsstellung gehalten und mittels
der Auslösetaste unter Mitwirkung eienr den Auswerfer betätigenden Metallfeder entriegelbar
sind.
[0002] Bei den kleinbauenden Gurtschlössern für Sicherheitsgurtsysteme, die in der Regel
bei für Kleinkinder gedachten Gurtsystemen in Kraftfahrzeugen verwendet werden, besteht
der gesamte Schließmechanismus aus verchromten, stählernen Einzelteilen. Ferner ist
die Auslösetaste im Bereich der Oberseite des Schloßgehäuses vorgesehen.
[0003] Die metallenen Einzelteile des Schließmechanismus bedingen relativ hohe Herstellungskosten
und führen zu einem entsprechend erhöhten Gesamtgewicht des Gurtschlosses, was für
ein gesichertes Kleinkind insbesondere bei längerer Autofahrt meistens zu einer störenden
Belastung wird. Da sich die Auslösetaste im Bereich der Oberseite des Schloßgehäuses
befindet, wirkt der Daumendruck auf die Taste zum Öffnen des Schlosses auch auf den
Bauch des Kleinkindes, was verständlicherweise für das Kind dementsprechend unangenehm
ist; es sei denn, die Handbetätigung des Schlosses zum Öffnen wird so vorgenommen,
daß der Zeigefinger als Widerlager hinter dem Schloßgehäuse positioniert und die Taste
dann mit dem Daumen gedrückt wird, was jedoch umständlich ist.
[0004] Die Aufgabe der Neuerung besteht in der Verbesserung eines Gurtschlosses der einleitend
angeführten Art dahingehend, daß das Gurtschloß unter Beibehaltung seiner kompakten
Bauweise und seiner mechanischen Festigkeit billiger herstellbar, leichter im Gewicht
sowie bedienungsgerechter gestaltet ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe geht von dem einleitend angeführten Gurtschloß aus und
kennzeichnet sich dadurch, daß das gesamte Gurtschloß mit Ausnahme der Auswerferfeder
aus Kunststoff besteht, daß die Rastarme der Endstücke als in Einstecklage übereinanderliegende
und so in den Schließmechanismus eingreifende Rastzungen ausgebildet sind, daß der
Schließmechanismus sich gegenüberliegende, die Rastzungen der Endstücke zwischen
sich aufnehmende, federnde Gegenrastzungen aufweist und daß die die Rastzungen der
Endstücke entriegelnde Auslösetaste auf der einen seitlichen Schmalseite des Schloßgehäuses
vorgesehen ist.
[0006] In bevorzugter Weitergestaltung des Gegenstandes nach der Neuerung weist die Rastzunge
jedes Endstückes eine quer zu ihrer Längserstreckung nach auswärts vorstehende Rastnase
auf, die mit einer Anschlagschulter der entsprechenden Gegenrastzunge des Schließmechanismus
in Eingriff bringbar ist bzw. steht. Die Gegenrastzungen weisen ferner an ihrem freien
Endbereich einwärts gerichtete Endteile auf und die seitliche Auslösetaste ist mit
einem mit den genannten Endteilen zusammenwirkenden Spreizelement zum Auseinanderbewegen
der Gegenrastzungen zwecks Entriegelung versehen. Nach einem weiteren bevorzugten
Merkmal ist das Schloßgehäuse auf seiner anderen seitlichen Schmalseite, die der Auslösetaste
gegenüberliegt, mit einer Griffmulde versehen.
[0007] Ein derartiges Gurtschloß ist unter Beibehaltung seiner Kompaktheit und seiner mechanischen
Festigkeit erheblich leichter im Gewicht und mit wesentlich geringeren Kosten herzustellen,
da mit Ausnahme der Auswerferfeder alle anderen Bauteile aus Kunststoff bestehen.
Auch ist die Öffnungsbedienung des Gurtschlosses schneller und kindgerechter, da
der Öffnungsdruck nun parallel zur Schloßflächenerstreckung erfolgt. Weiterhin ist
vorteilhaft, daß die miteinander unverwechselbar zusammenwirkenden Gurtband- Endstücke
die Kompaktheit des Gurtschlosses nicht negativ beeinflussen, da die Rastarme dieser
Endstücke zur Verrastung in das Schloßgehäuse einsteckbar ausgebildet sind.
[0008] Die Neuerung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel,
Figur 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in Figur 1,
Figur 3 eine Aufsicht auf zwei zusammengefügte Gurtband-Endstücke,
Figur 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Figur 3,
Figur 5 eine vereinfachte Ansicht gemäß dem Pfeil A in Figur 4.
[0009] Gemäß Figur 1 besteht das dargestellte Gurtschloß, das hauptsächlich für Sicherheitsgurtsysteme
in Kraftfahrzeugen verwendet wird, und zwar für Gurtsysteme für Kleinkinder, aus einem
Schloßgehäuse 1 aus Kunststoff, das in üblicher Weise eine Öse 2 zur Befestigung eines
ersten Gurtbandendes aufweist, aus einem allgemein mit 3 bezeichneten Schließmechanismus
sowie aus zwei weiteren Gurtband-Endstücken 4 und 5 für weitere Gurtbandenden, die
daran in bekannter Weise befestigt werden. Da diese Schlösser vorwiegend für Gurtsysteme
für Kleinkinder verwendet werden, weisen diese Schlösser eine kleine Baugröße auf.
Der nach dem Einrastprinzip aufgebaute Schließmechanismus 3 besteht aus einer oberen
Gegenrastzunge 6, aus einer unteren Gegenrastzunge 7, aus einem Auswerfer 8 und aus
einer Auswerferfeder 9, die sich einerseits in einem Sackloch 10 des Auswerfers und
andererseits an einem Wandteil 11 des Mechanismus 3 abstützt. Zur Ausbildung der Befestigungsöse
2 besitzt der Rahmen des Mechanismus 3 einen Quersteg 12, an dem das genannte erste
Gurtbandende in an sich bekannter Weise befestigt wird.
[0010] Die beiden Gurtband-Endstücke 4, 5 bestehen aus zwei Rastarmen 13 und 14, die gemäß
Figur 1 übereinanderliegend in den Schließmechanismus 3 eingreifen und an ihrem Außenende
an sich bekannte Ösenteile 15 aufweisen, mit denen die vorgenannten, weiteren Gurtbandenden
in an sich bekannter Weise befestigt werden. Die Rastarme 13 und 14 sind als flache
Rastzungen ausgebildet, die übereinanderliegend zusammengefügt werden und hierzu
in vorbestimmter Weise derart ausgebildet sind, um zu sichern, daß sie nur in richtiger
Lage zueinander in den Mechanismus 3 eingesteckt werden können, wobei ferner selbstverständlich
gesichert ist, daß auch das Einstecken nur in bestimmter Lage erfolgen kann.
[0011] Wie aus den Figuren 1, 3 und 4 gut zu erkennen ist, weisen die Rastzungen 13 und
14 an ihrem inneren Ende eine quer zu ihrer Längserstreckung nach auswärts vorstehende
Rastnase 16 bzw. 17 auf, die mit einer Anschlagschulter 18 bzw. 19 der Gegenrastzungen
6 bzw. 7 zur Anlage kommen. An einem seitlichen Ende der Rastnasen ist ein Vorsprung
20 vorgesehen, wobei sich beide Vorsprünge 20 direkt gegenüberliegen, wodurch gesichert
ist, daß die Rastzungen 13, 14 und damit die Gurtband-Endstücke 4, 5 nur in bestimmter
Lage in den Mechanismus 3 eingesteckt werden können. Es ist klar, daß die Gegenrastzungen
6 und 7 des Mechanismus 3 den freien Durchgang der Vorsprünge 20 beim Ein- und Ausrasten
der Gurtband-Endstücke 4, 5 gestatten. Wie Figur 1 zeigt, liegt der Auswerfer 8 an
den Rastnasen 16, 17 an, um die Gurtband-Endstücke 4, 5 auswerfen zu können, wie noch
erläutert ist.
[0012] Mit Ausnahme der Metallfeder 9 bestehen sämtliche anderen, vorstehend beschriebenen
Bestandteile des Gurtschlosses aus Kunststoff.
[0013] Die Gegenrastzungen 6 und 7 des Schließmechanismus 3 sind federnd ausgebildet, indem
entsprechendes Kunststoffmaterial hierfür verwendet wird, und besitzen schräge Gleitflächen
21 und 22, so daß diese Zungen auseinandergespreizt werden können, wenn die Rastnasen
16 und 17 der Gurtband-Endstücke 4, 5 daran entlanggleiten. Vorzugsweise sind auch
die Rastnasen mit schrägen Gleitflächen 23 und 24 versehen.
[0014] In Figur 1 ist das gesamte Gurtschloß in zusammengestecktem und verrastetem Zustand
dargestellt. Damit nun die Endstücke 4, 5 entriegelt werden können, sind die Gegenrastzungen
6 und 7 mit einwärts vorspringenden Endteilen 25 bzw. 26 versehen, die die Rastnasen
16 und 17 nach vorne überragen. Gemäß Figur 2 sind die Endteile 25, 26 mit einer seitlichen
Anschrägung 27 versehen, wobei diese Anschrägungen eine V-förmige Einkerbung bilden.
Mit dieser Einkerbung arbeitet ein entsprechend geformtes Spreizelement 28 einer aus
Kunststoff bestehenden Auslösetaste 29 zusammen. Es ist klar, daß, wenn die Taste
29 gedrückt wird, sich die Gegenrastzungen 6 und 7 auseinanderbewegen, so daß die
Gurtband-Endstücke 4, 5 ausgeworfen werden können. Um die Kompaktheit des Gurtschlosses
zu erhalten oder sogar noch zu verkleinern, ist der Auswerfer 8 innerhalb des Mechanismus
3 seitlich angeordnet, wie Figur 2 zeigt. Somit liegt der Auswerfer 7 der Auslösetaste
29 im wesentlichen gegenüber. Figur 2 zeigt ebenfalls, daß die Auslösetaste 29 auf
der einen seitlichen Schmalseite des Schloßgehäuses 1 vorgesehen ist, während auf
der gegenüberliegenden, anderen seitlichen Schmalseite des Schloßgehäuses eine Griffmulde
30 vorgesehen ist. Zum Öffnen kann das Gurtschloß nun so erfaßt werden, indem der
Zeigefinger in die Griffmulde 30 greift, während der Daumen derselben Hand auf die
Auslösetaste 29 drückt. Dadurch wird das Schloß geöffnet. Das Verriegeln der Gurtband-Endstücke
4, 5 erfolgt dadurch, daß diese Endstücke mit ihren Zungen 13 und 14 in den Mechanismus
3 eingesteckt werden, wobei sich die Gegenrastzungen 6 und 7 zunächst auseinanderbewegen
und dann, wenn die Endlage der Rastnasen 16 und 17 erreicht ist, wieder zurückfedern,
so daß die Rastnasen mit den Anschlagschultern 18 und 19 zusammenwirken.
[0015] Um ein störendes, gegebenenfalls mögliches Klappern der Auslösetaste 29 zu vermeiden,
wenn diese sich in ihrer Ausgangsstellung befindet, kann die Taste mit einer vorzugsweise
angespritzten Feder 31 versehen sein. Die Feder stützt sich andererseits im Innern
des Schlosses ab, z.B. am Schloßgehäuse 1 oder am Schloßmechanismus 3.
[0016] Aus den Figuren 1 bis 5 in Verbindung mit der vorstehenden Beschreibung ergibt sich,
daß der Schließmechanismus 3 kompakt aufgebaut ist und daß auch das Gehäuse 1 eine
steife Form aufweist, indem die großflächigen Ober- und Unterseiten des Schloßgehäuses
1 keine Durchbrechung aufweisen, so daß dadurch eine insgesamt mechanisch feste Schloßkonstruktion
vorliegt.
1. Gurtschloß für Sicherheitsgurtsysteme, insbesondere kleinbauendes Schloß, bestehend
aus einem Schloßgehäuse mit einem einen Auswerfer enthaltenen Schließmechanismus,
mit einer Auslösetaste und mit wenigstens einer Öse zur Befestigung eines ersten Gurtbandendes,
wobei das Gehäuse und die Taste aus Kunststoff bestehen, und aus wenigstens zwei weiteren,
durch den Mechanismus in Arbeitsstellung gehaltenen Endstücken für weitere Gurtbandenden,
wobei die Endstücke je einen Rastarm aufweisen und die Rastarme in vorbestimmter Stecklage
zueinander in der Arbeitsstellung gehalten und mittels der Auslösetaste unter Mitwirkung
einer den Auswerfer betätigenden Metallfeder entriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet
- daß das gesamte Gurtschloß mit Ausnahme der erwähnten Feder (9) aus Kunststoff besteht,
- daß die Rastarme der Endstücke (4,5) als in Einstecklage übereinanderliegende und
so in den Schließmechanismus (3) eingreifende Rastzungen (13,14) ausgebildet sind,
- daß der Schließmechanismus (3) sich gegenüberliegende, die Rastzungen (13,14) der
Endstücke (4,5) zwischen sich aufnehmende, federnde Gegenrastzungen (6,7) aufweist
- und daß die die Rastzungen der Endstücke entriegelnde Auslösetaste (29) auf der
einen seitlichen Schmalseite des Schloßgehäuses (1) vorgesehen ist.
2. Gurtschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastzunge (13,14) jedes
Endstückes (4,5) eine quer zu ihrer Langserstreckung nach auswärts vorstehende Rastnase
(16,17) aufweist, die mit einer Anschlagschulter (18, 19) der entsprechenden Gegenrastzunge
(6,7) des Schließmechanismus (3) in Eingriff steht.
3. Gurtschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenrastzungen
(6,7) an ihrem freien Endbereich einwärts gerichtete Endteile (25,26) aufweisen und
daß die Auslösetaste (29) ein mit den Endteilen (25, 26) zusammenwirkendes Spreizelement
(28) zum Auseinanderbewegen der Gegenrastzungen zwecks Entriegelung aufweist.
4. Gurtschloß nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der federbetätigbare
Auswerfer (8) der Auslösetaste (29) gegenüberliegend im Bereich der anderen seitlichen
Schmalseite des Schloßgehäuse (1) vorgesehen ist.
5. Gurtschloß nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die der Auslösetaste
(29) gegenüberliegende, andere seitliche Schmalseite des Schloßgehäuses (1) eine
Griffmulde (30) aufweist.
6. Gurtschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösetaste (29) mit
einer sie in Ausgangsstellung haltenden Feder (21) versehen ist, die sich im Innern
des Schlosses abstützt.