(19)
(11) EP 0 289 778 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.1988  Patentblatt  1988/45

(21) Anmeldenummer: 88104959.7

(22) Anmeldetag:  28.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 71/10, H01H 71/02, H01H 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.03.1987 CH 1232/87

(71) Anmelder: ELEK GMBH
D-41470 Neuss (DE)

(72) Erfinder:
  • Rübsam, Hans Joachim
    D-4005 Meerbusch 2 (DE)
  • Sahler, Herbert
    D-5142 Hückelhoven (DE)

(74) Vertreter: Lauer, Joachim, Dr. 
Hug Interlizenz AG Nordstrasse 31
8035 Zürich
8035 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leistungs-Trennschalter


    (57) Es wird ein Leistungs-Trennschalter vorgestellt, der in einem mehrteiligen Gehäuse (1), das aus einem ersten, unteren Ge­häuseteil (2), einem zweiten, oberen Gehäuseteil (3), einem Seitenteil (4) und einem Aufsatzteil (13) besteht. Der erste Gehäuseteil (2) besteht aus mehreren Schaltkammern (5) in denen ein Schaltpol und ein Bimetall- und/oder Magnet-Auslöser vorgesehen sind. Der Leistungs-Trennschalter wird über ein ein­ziges Auslösegestänge allpolig abgeschaltet, welches in dem Seitenteil (4) untergebracht ist. Im zweiten Gehäuseteil (3) befindet sich der Schaltmechanismus. Im Aufsatzteil (13) sind NH-Sicherungselemente vorgesehen, die elektrisch in Serie zu den Schaltpolen stehen. Der Schaltgriff (6) hat einen Schalt­winkel von 45° und kann vom Ausschaltzustand hochgezogen und nach unten geschwenkt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Leistungs-Trennschalter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 . Ein solcher Leistungs-­Trennschalter ist z.B. bekannt aus dem Prospekt "Last-Trenn­schalter Typ LK" der Firma ELEK GmbH, D-4000 Düsseldorf. Dort wird ein Leistungs-Trennschalter beschrieben mit einem mehrtei­ligen Gehäuse, das im wesentlichen aus einem ersten, unteren Gehäuseteil und einem zweiten, oberen Gehäuseteil besteht. Der untere Gehäuseteil hat einzelne Kammern, die gegenseitig abge­schottet sind und die Schaltpole enthalten. Der obere Gehäuse­teil beinhaltet den Schaltmechanismus und den Schaltschlitten des Leistungs-Trennschalters. Ein Betätigungsgriff ist vorne exzentrisch auf den Schaltmechanismus aufgesteckt. Der Schalt­mechanismus selbst ist als Momentschaltung oder Sprungschaltung ausgeführt.

    [0002] Aus DE-A-3402371 und DE-A-3402372 sind neuartige, elektrische Schaltelemente als Leistungsschalter bekannt, die eine beson­ders ausgeprägte Fähigkeit zur Lichtbogenlöschung bei Abschal­tung von hohen Strömen besitzen. Dazu wird ein spezieller Ver­bundwerkstoff verwendet, dessen Herstellung und Zusammensetzung aus US-A-4011426, DE-A-2647822 und DE-A-3312952 bekannt sind. Für weitere Einzelheiten wird ausdrücklich auf die vorgenannten Schriften hingewiesen. Ein Leistungs-Trennschalter, der die obigen Schaltelemente enthält, ist jedoch bis anhin noch nicht kommerziell erhältlich.

    [0003] In vielen Fällen ist neben der Schaltfunktion eine Zwangsab­schaltung vorgeschrieben. Diese kann beispielsweise durch zu­sätzliche, in Serie zu einem vorerwähnten Leistung-Trennschal­ter geschaltete NH-Sicherungen gewährleïstet werden. Diese NH-­Sicherungen sind dann sowohl für den Ueberstrom- als auch für den Kurzschlussfall vorgesehen. Bekanntlich dürfen NH-Sicherun­gen nur von speziellem Fachpersonal des Elektrizitätswerkes ausgetauscht werden. Dies bedeutet, dass auch bei geringen, kurzzeitigem Ueberstrom der Laie nicht wieder einschalten kann. Dabei geht kostbare Arbeitszeit verlo­ren. Die NH-Sicherungen müssen ausserdem, was z.B. ihre Cha­rakteristik und Stromverlauf betrifft, für jeden der obigen Leistungs-Trennschalter speziell berechnet werden. Ein anderer Nachteil ist die räumlich getrennte Anordnung der NH-Sicherun­gen, die in vielen Fällen zu wenig durch eine Abdeckung ge­schützt sind. Zudem wird nur jede einzelne Zuleitung von der jeweiligen NH-Sicherung überwacht, so dass in einem Fehlerfall auf einer Zuleitung die anderen Zuleitungen nicht abgeschaltet werden und somit noch unter Spannung stehen.

    [0004] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, einen Leistungs-­Trennschalter der oben genannten Art zu schaffen, der eine mehrpolige Abschaltung mittels der vorne genannten, neuartigen elektrischen Schaltelemente ermöglicht, wobei eine Zwangsauslö­sung, eine allpolige Abschaltung und eine kompakte Bauweise er­reicht werden soll.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 ge­löst.

    [0006] Der erfindungsgemässe Leistungs-Trennschalter hat den enormen Vorteil, dass nunmehr die Vorteile des neuartigen elektrischen Schaltelementes, und eine Zwangsauslösung mit einem Magnet- und/oder Bimetall-Auslöser zu jedem Schaltpol voll zur Geltung kommen. Ueber ein einziges Auslösegestänge ist eine schnelle und sichere allpolige Abschaltung bei Ueberstrom und Kurz­schluss jederzeit gewährleistet. Ein weiterer Vorteil der Aus­gestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 und 3 ist der modul­artige Aufbau des Schaltergehäuses. Die einzelnen Gehäuseteile sind daher wesentlich kleiner als ein einstückiges Gehäuse, so dass eine beträchtlich einfachere und kostengünstigere Herstel­lung ermöglicht wird. Vor allem können nunmehr Leistungs-Trennschalter mit prinzipiell beliebiger An­zahl Schaltpole schnell und rationell gefertigt werden. Gemäss Anspruch 4 kann der erfindungsgemässe Leistungs-Trennschalter auch einen Aufsatz mit zu den Schaltpolen seriell geschalteten NH-Sicherungen besitzten. Die NH-Sicherungen sprechen dann nur im schnellen Kurzschlussfall an, und dienen daher als Strombe­grenzer. Der Bimetall- oder der Magnet-Auslöser sprechen auf jeden Fall bei Ueberstrom und bei Kurzschluss an, so dass die allpolige Abschaltung stets gewährleistet ist. Bei kurzzeitigem Ueberstrom, der statistisch zweimal häufiger vorkommt als Kurz­schluss, kann daher der Laie wieder einschalten, ohne speziel­les Fachpersonal herbeirufen zu müssen.

    [0007] Ein Vorteil der Ausgestaltung gemäss Anspruch 5 ist die kraft­schlüssige, lösbare Verbindung zwischen dem Zwischenstück für den Schaltgriff und der Schaltachse. Wegen der dreifach abge­stuften Kulisse des Verlängerungsteils und des Nockens auf dem Zwischenstück kann der Schaltgriff erst angehoben und nach unten geschwenkt werden. D.h. konkret, dass zunächst abgeschal­tet werden muss, um den Deckel des obersten Gehäuseteils ent­fernen und die NH-Sicherungen austauschen zu können. Mit einem aufschnappbaren Deckel nach Anspruch 6 sind die NH-Sicherungen berührungssicher abgedeckt. Der Deckel kann über dies nur mit einem Werkzeug, wie z.B. einem Schraubenzieher, entfernt wer­den. Die Kontaktstücke sind mit den Rippen nach Anspruch 7 ver­drehungssicher auf dem Boden des Aufsatzteiles befestigt. Nach Anspruch 8 wird die Funktionsbereitschaft des Leistungs-Trenn­schalters auf drei Arten angezeigt: über das Sichtfenster, das die Markierung des Schaltmechanismus freigibt, über die Kenn­melder der NH-Sicherungen und über die Schaltstellung des Schaltgriffes. Nach Anspruch 9 ist der Deckel mit dem Aufsatz­teil plombiert, so dass unbefugtes Oeffnen des Deckels verhin­dert werden wird.

    [0008] Weitere Vorteile folgen aus der nachstehenden Beschreibung, wo die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Beispieles näher erläutert wird. Dabei zeigt:

    Fig. 1 das mehrteilige Gehäuse eines Leistungs-Trennschalters,

    Fig. 2 eine Obenansicht des Leistungs-Trennschalters nach Fig. 1,

    Fig. 3 das mehrteilige Gehäuse eines Leistungs-Trennschalters mit integrierten NH-Sicherungselementen,

    Fig. 4 eine Seitenansicht einer Schaltkammer mit einem Schalt­pol, einem Bimetall- und einem Magnet-Auslöser eines Leistungs-Trennschalters nach Fig. 3,

    Fig. 5 teilweise einen Längsschnitt einer Kammer mit einem Schaltpol, einem Bimetall- und Magnet-Auslöser und einem Schaltgestänge des Leistungs-Trennschalters nach Fig. 3,

    Fig. 6 einen Querschnitt durch den Seitenteil mit dem Auslöse­gestänge und der Schaltachse des Leistungs-Trennschal­ters,

    Fig. 7 eine Obenansicht des Aufsatzteils für die NH-Sicherungs­elemente von dem Leistungs-Trennschalter nach Fig. 3,

    Fig. 8 einen Querschnitt des Aufsatzteiles gemäss der Linie A-A in Fig. 7, und

    Fig. 9 die Kennlinie des Leistungs-Trennschalters mit NH-Siche­rungselementen.



    [0009] In den Figuren werden für dieselben Elemente dieselben Bezugs­ziffern verwendet.

    [0010] In Fig. 1 ist das mehrteilige Gehäuse 1 eines Leistungs-Trenn­schalters mit einem ersten, unteren Gehäuseteil 2 einem zwei­ten, oberen Gehäuseteil 3 und einem Seitenteil 4 gezeigt. Der erste Gehäuseteil 2 besteht aus drei einzelnen Schaltkammer 5, die ein Schaltpol, ein Bimetall- und ein Magnet-Auslöser ent­halten. Im oberen Gehäuseteil 3 ist ein Schaltmechanismus mit einem Schaltschlitten untergebracht. Der Schaltmechanismus wird mit einem Schaltgriff 6 bedient. Auf beiden gegenüberliegenden Seiten einer Schaltkammer sind Anschlussklemmen 7 vorgesehen. Oben auf der Rückseite des Seitenteils ist ein Hilfskontakt 8 für die Fernabfrage des Schaltmechanismus angeordnet.

    [0011] In Fig. 2 ist dasselbe Gehäuse wie in Fig. 1 in Obenansicht ge­zeigt. Die Anschlussklemmen 7 sind oben Schraubklemmen 9 für Kupferschienen und Kabelschuhe, und unten Schellenklemmen 10 für nichtkonfektionierte Kabel. Statt Schellenklemmen 10 können auch (hier nicht gezeigte) Käfigklemmen verwendet werden. Für einen rückseitigen, steckbaren Anschluss kann ein Steckan­schluss statt Schraubenklemmen 9 angeordnet sein. Auf dem oberen Gehäuseteil 3 ist mitten unten ein Sichtfenster 11 vor­gesehen. Damit kann der Schaltzustand der Schaltpole überprüft werden. Auf dem Gehäuseteil 3 ist rechts ein Anzeigestreifen 12 vorgesehen, so dass zweifelsfrei die Schaltstellung des Schalt­griffes 6 bestimmt ist. Der Schaltgriff 6 macht zwischen Ein- und Aus-Stellung einen Winkel von 45°. Dies bietet eine wesent­lich bessere Handhabung als der übliche Schaltwinkel von 90°. Die Bedingung der Not-Ausschaltung ist damit auch optimal er­füllt. Nebenbei sei bemerkt, dass nur diese zwei Schaltwinkel vorschriftsmässig zugelassen sind.

    [0012] In Fig. 3 ist ein mehrteiliges Gehäuse 1 eines Leistungs-Trenn­schalters mit integrierten NH-Sicherungen gezeigt. Auf dem obe­ren Gehäuseteil 3 befindet sich ein Aufsatzteil 13, in dem die NH-Sicherungen enthalten sind. Ein quaderförmiger Verlänge­rungsteil 14 mit einer verlängerten Schaltachse befindet sich genau oberhalb des Seitenteiles 8. Der Verlängerungsteil 14 ist integrierter Bestandteil des Aufsatzteiles 13. Auf dem Aufsatz­teil 13 ist ein aufschnappbarer Deckel 15 aufgesteckt, der mittels eines plombierten Drahtes 16 versiegelt ist. Vom Aufbau her ist das modulartige, mehrteilige Gehäuse 1 sehr kompakt und bildet eine abgeschlossene Einheit mit wenig überstehenden Kanten.

    [0013] Wie aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich, sind die An­schlussklemmen 7 möglichst tief unten und mittels Rippen oder dergleichen verdrehungssicher angeordnet. Die Klemmen mit ihren Anschlusslaschen sind robust ausgeführt. Auf diese Weise ist eine einfache und stabile Anschlusstechnik gegeben.

    [0014] In Fig. 4 ist eine Seitenansicht - und teilweise ein Quer­schnitt - der Schaltkammer 5 des in Fig. 3 gezeigten Leistungs-­Trennschalters aufgezeigt, in der ein Schaltpol 17, ein Bimetall-Auslöser 18 und ein Magnet-Auslöser 19 untergebracht sind. Wie oben schon erwähnt, ist der Schaltpol 17 ausführlich in DE-A-340371 und DE-A-3402372 beschrieben, so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird. Der Schaltpol 17 wird von einer Druckfeder 20 in seinem ausgeschalteten Zustand gehalten. Unten läuft quer durch die ganze Schaltkammer 5 eine erste Stromschiene 21, dessen linkes Ende mit einem Schraub­anschluss 9 und dessen rechtes Ende der Kontakt zum Schaltpol 17 bildet. Der linke Kontakt zum Schaltpol 17 bildet eine zweite Stromschiene 22, die zu einer - hier nicht dargestellten - NH-Sicherung führt. Von der NH-Sicherung führt eine dritte Stromschiene 23 zu der Schellenklemme 10. Damit kein elektri­scher Ueberschlag im Bereich des rechten Kontaktes des Schalt­poles 17 stattfindet, ist eine elektrische Isolation 24 zwischen der ersten Stromschiene 21 und der dritten Strom­schiene 23 angeordnet. Der Bimetall-Auslöser 18 und der Magnet-Auslöser wirken auf einen Auslösehebel 25, einstückig mit einer Auslöseachse 26 verbun­den, der über eine Feder und Nut mit der nächsten Auslöseachse 26 gekoppelt ist. Für weitere Einzelheiten wird auf die zeit­gleiche Patentanmeldung mit der Gesuchs-Nr. ...... verweisen, da dies nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Der Schaltpol 17 wird über einen Schaltmechanismus mit einem Schaltschlitten 26 eingeschaltet, der rechts hinter dem Schalt­pol 17 angreift. Die Schaltkammer 5 ist einseitig offen und be­sitzt oben Aussparungen und Schlitze für den Schaltschlitten 26. Der Schaltmechanismus als solcher ist ausführlich beschrie­ben in der zeitgleichen Patentanmeldung mit der Gesuchs-Nr. ......, und bildet ebenfalls nicht Gegenstand der vorligenden Erfindung. In der Schaltkammer 5 sind zwei zylindrische Führun­gen 27 vorgeshen, durch die die Schrauben geführt sind, mit denen die Schaltkammern 5 und der Seitenteil 4 zusammenge­schraubt sind (vgl. Fig.1 und 3). Mit Querführungen, Rippen und Nuten sind die Schaltkammern deckungsgleich befestigt. Im Falle des Leistungs-Trennschalters nach Fig. 1 sind kein Bimetall- und Magnet-Auslöser und keine NH-Sicherungen vorhan­den. Die erste Stromschiene 21 führt dann auf den linken Kon­takt und die dritte Stromschiene 23 vom rechten Kontakt des Schaltpoles 17. Die zweite Stromschiene 22 und die Isolation 24 entfallen dann. Dadurch sind auch die Anschlüsse gegenüber des Leistung-Trennschalter mit integrierten NH-Sicherungen ver­tauscht. Ansonsten ist der Aufbau gleich und daher können die­selben Schaltkammern 5 verwendet werden.

    [0015] In Fig. 5 ist die Schaltkammer 5 in Längsschnitt dargestellt. Ausser den in Fig. 4 beschriebenen Elemente sind im Seitenteil 4 eine Schaltachse 29 und ein Auslösegestänge 30 erkennbar. Dieses einzige Auslösegestänge 30 ist für alle Schaltpole 17 mit dem Schaltmechanismus 31 gekoppelt, so dass beim Auslösen von einem einzigen Bimetall-Auslöser 18 oder Magnet-Auslöser 19 allpolig abgeschalten werden wird.

    [0016] In Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Seitenteils 4 gezeigt. Die Schaltachse 29 ist von einer Halterung 32 und einem Sicherungs­ring 33 drehbar, jedoch in Längsrichtung nicht verschiebbar ge­lagert. Der Sicherungsring 33 ist dazu mit einer Inbusschraube 34 auf der Schaltachse 29 angeschraubt. Die Schaltachse 29 ist oberhalb der Halterung 32 mit einem ringförmigen Rand 35 verse­hen, der auf der Halterung 32 aufliegt. Oben besitzt die Schaltachse 29 ein vierkantiges Sackloch 36, dessen eine Ecke abgeschrägt ist. Mit einem Arbeitsstrom-Auslöser 37 kann der Leistungs-Trennschalter fern-eingeschaltet werden. Es kann statt dessen auch ein Unterspannungs-Auslöser verwendet werden.

    [0017] In Fig. 7 ist eine Oberansicht des Aufsatzteiles 13 für die NH-­Sicherungselemente gezeigt, das aus dem quaderförmigen Ver­längerungsteil 14 und einzelnen, abgeschotteten Sicherungskam­mern 38 besteht. In der rechten Sicherungskammer 38 befindet sich ein NH-Sicherungselement 39, das von Kontaktstücken 40 eingeklemmt ist. Die Kontaktstücke sind mittels Rippen 41 ver­drehungssicher auf dem Boden des Aufsatzteiles 13 angeschraubt. Die anderen NH-Sicherungselemente 39 sind der besseren Ueber­sicht halber nicht eingezeichnet. An den Ecken des Aufsatztei­les 13 sind zylindrische Führungen 42 für die Schrauben vorge­sehen. Etwa in der Mitte ist unten am Aufsatzteil 13 ein Rohr 43 für das Sichtfenster 11 (Fig. 2) vorgesehen, so dass die Markierung auf dem Schaltschlitten 27 sichtbar ist. Im Verlän­gerungsteil 14 ist ein Führungsrohr 44 oben angesetzt, das nach unten eine dreifach abgestufte Kulisse 45 besitzt. Dieses Füh­rungsrohr 44 ist im Schnitt unterhalb der Oberseite des Verlän­gerungsteils 14 dargestellt, damit die Einzelheiten deutlicher erkennbar sind. In dem Führungsrohr 44 ist ein Zwischenstück 46 gelagert, dass eine Verlängerung des Schaltgriffes 6 bildet. An diesem Zwischenstück 46 ist ein Nocken 47 angebracht, der von einer Druckfeder 48 (strichlierten Kreis) gegen die Kulisse 45 gedrückt wird.

    [0018] In Fig. 8 ist ein Querschnitt des Aufsatzteiles 13 gemäss der Linie A-A in Fig. 7 dargestellt. Der quaderförmige Verlänge­rungsteil 14 hat oben einen nach innen stehenden Rand 49. Auf dem Zwischenstück 46 ist auf etwa ein Fünftel Höhe ein ring­förmiger Rand 50 vorgesehen. Zwischen den beiden Rändern 49 und 50 ist die Druckfeder 48, die nun eine kraftschlüssige Verbin­dung zwischen der Schaltachse 29 und dem Zwischenstück 46 be­wirkt. Das Zwischenstück 46 besitzt einen vierkantigen Fortsatz 51, der genau dem vierkantigen Sackloch 36 entspricht. Das Zwischenstück 46 besitzt ein tiefes, vierkantiges - hier nicht dargestelltes - Sackloch, in das die lange vierkantige - hier nicht dargestellte - Achse des Schaltgriffes 6 hineingesteckt ist. Das Sackloch und die Achse haben beide wiederum die Form eines in einer Ecke abgeschrägten Viereckes. Die Achse des Schaltgriffes 6 ist mittels eines Klemmringes 52 mit einer Inbusschraube 53 in dem Zwischenstück 46 fixiert.

    [0019] Die Sicherungskammern 38 sind oben mit drei Schlitzen 54 verse­hen, die zur Abfuhr der Wärme von den NH-Sicherungselementen 39 dienen.

    [0020] In Fig. 9 ist die Kennline des Leistungs-Trennschalters (gezo­gene Linie) und sind die Kennlinien der einzelnen Komponenten (strichlierte Linien) dargestellt. Oben rechts ist das Schalt­symbol 55 des Leistungs-Trennschalters mit einem nachgeschalte­ten Elektromotor M dargestellt. Der Leistungs-Trennschalter mit einer dreipoligen Abschaltung besteht dabei aus einer NH-Siche­rung 56, einem thermischen Ueberstromauslöser (Bimetall-Auslö­ser) 57, einem magnetischen Ueberstromauslöser (Magnet-Auslö­ser) 58 und einem Schalter 59. Auf der Abszisse ist die Zeit logarithmisch aufgetragen, im oberen Drittel in Minuten, darun­ter in Sekunden. Auf der Ordinate ist der Schalter-Nennstrom oder Motoren-Nennstrom In logarithmisch aufgetragen. Die Kurve th ist die Kennlinie des Bimetall-Auslösers, die Kurve m des Magnet-Auslösers und die Kurve NH der NH-Sicherung. Der Ueber­nahmepunkt - der Schnittpunkt zwischen den Kennlinien th und NH - liegt beim 8-fachen Schalter-Nennstrom (NAV auf der Ordi­nate). Dies bedeutet, dass bis dahin die NH-Sicherungen noch nicht ansprechen, und der Leistungs-Trennschalter ohne weiteres wieder eingeschaltet werden kann. Unterhalb der Ordinate ist angegeben, in welchem Bereich der Bimetall-Auslöser (th), der Magnet-Auslöser (m) oder die NH-Sicherung (NH) zunächst die Ab­schaltung auslösen. Darunter ist angegeben in welchem Bereich der Schalter (S) oder die NH-Sicherung abschaltet.

    [0021] Die Wirkungsweise des Leistungs-Trennschalters mit integrierten NH-Sicherungselementen ist nun wie folgt:

    [0022] Der Trennschalter wird mit dem Schaltgriff 6 eingeschaltet. Der Schaltschlitten 27 (Fig. 4) wird dabei gegen die Druckfeder 20 bewegt bis der Schaltmechanismus 31 verklinkt ist. Die Druck­federn 20 der Schaltpole 17 bilden somit die Rückstellkraft des Schaltmechanismus 31. Der Strom verläuft dann von der Schrau­benklemme 9 (Eingangsklemme) über die erste Stromschiene 21 rechts zum Schaltpol 17, durch den Schaltpol 17, von dort über die zweite Stromschiene 22 zum NH-Sicherungselement 39 über die dritte Stromschiene 23 auf die Schellenklemme 10 (Ausgangs­klemme). Je nachdem, ob Ueberstrom oder Kurzschluss, wirkt der Bimetall-Auslöser 18 oder der Magnet-Auslöser 19 auf den Aus­lösehebel 25 und bewirkt die Freiauslösung oder das NH-­Sicherungselement 39 unterbricht zunächst die Zuleitung und der Magnet-Auslöser 19 schaltet nachträglich allpolig ab. Eine all­polige Abschaltung ist somit jederzeit gewährleistet.

    [0023] Das Austauschen von NH-Sicherungselementen geschieht nun folgendermassen:

    [0024] Zunächst wird mittels des Schaltgriffes 6 der Leistungs-Trenn­schalter abgeschaltet. Erst dann befindet sich der Nocken 47 über der zweiten Stufe der Kulisse 45, so dass der Schaltgriff 6 gegen die Druckfeder 48 angehoben werden kann (Fig. 8). Der vierkantige Fortsatz 51 ist dann oberhalb der Schaltachse 29, so dass der Schaltgriff 6 weiter nach unten geschwenkt werden kann. Die dritte Stufe der Kulisse 45 verhindert, dass der Schaltgriff 6 noch weiter geschwenkt werden kann. Da eine Ecke des Fortsatz 51 und das Sackloches 36 abgeschrägt ist, passt der Fortsatz 51 in dieser Position nicht in das Sackloch 36 hinein. Erst beim Zurückschwenken in die Ausschalt-Position springt der Fortsatz 51 wieder in das Sackloch 36 hinein.

    Bezugszifferliste (ist nur für den Prüfter bestimmt, jedoch nicht Teil der Anmeldung)



    [0025] 

    1. merhteiliges Gehäuse

    2. erster, unterer Gehäuseteil

    3. zweiter, oberer Gehäuseteil

    4. Seitenteil

    5. Schaltkammer

    6. Schaltgriff

    7. Anschlussklemme

    8. Hilfskontakt

    9. Schraubklemme

    10. Schellenklemme

    11. Sichtfenster

    12. Anzeigestreifen

    13. Aufsatzteil

    14. quaderförmiger Verlängerungsteil

    15. aufschnappbarer Deckel

    16. plombierter Draht

    17. Schaltpol

    18. Bimetall-Auslöser

    19. Magnet-Auslöser

    20. Druckfeder

    21. erste Stromschiene

    22. zweite Stromschiene

    23. dritte Stromschiene

    24. elektrische Isolation

    25. Auslösehebel

    26. Auslöseachse

    27. Schaltschlitten

    28. zylindrische Führung

    29. Schaltachse

    30. einziges Auslösegestänge

    31. Schaltmechanismus

    32. Halterung

    33. Sicherungsring

    34. Inbusschraube

    35. ringförmiger Rand

    36. vierkantiges Sackloch

    37. Arbeitsstrom-Auslöser

    38. Sicherungskammer

    39. NH-Sicherungselement

    40. Kontaktstück

    41. Rippe

    42. zylindrische Führung

    43. Rohr

    44. Führungsrohr

    45. dreifach abgestufte Kulisse

    46. Zwischenstück

    47. Nocken

    48. Druckfeder

    49. nach innen stehender Rand

    50. ringförmiger Rand

    51. vierkantiger Fortsatz

    52. Klemmring

    53. Inbusschraube

    54. Schlitz

    55. Schaltsymbol

    56. NH-Sicherung

    57. thermischer Ueberstromauslöser

    58. magnetischer Ueberstromauslöser

    59. Schalter

    M Elektromotor




    Ansprüche

    1. Leistungs-Trennschalter mit einem mehrteiligen Gehäuse(1), das im wesentlichen ein erster, unterer Gehäuseteil (2) und ein zweiter, oberer Gehäuseteil (3) aufweist, wobei der erste Gehäuseteil (2) aus einzelnen Schaltkammern (5) mit je einem Schaltpol (17) besteht, und der zweite Gehäuseteil (3) einen Schaltschlitten (27) mit Schaltmechanismus (31) ent­hält, wobei der Schaltmechanismus (31) mit einem Schaltgriff (16) ausserhalb des Gehäuses (1) bedienbar ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    - zu jedem Schaltpol (17) ein Magnet- (19) und/oder Bimetall-Auslöser (18) in der Schaltkammer (5) vorgesehen ist,
    - ein einziges Auslösegestänge (30) für alle Magnet- (19) und/oder Bimetall-Auslöser (18) vorgesehen ist, das in einem Seitenteil (4) zu den beiden Gehäuseteilen (2, 3) untergebracht ist, dessen grösste Fläche mindestens die Seitenwand des ersten Gehäuseteils (2) bedeckt, wobei das Auslösegestänge (30) direkt mit dem Schaltmechanismus (31) in Eingriff steht, und
    - eine Schaltachse (29) für den Schaltgriff (6) vorgesehen ist, die ebenfalls in dem Seitenteil (4) untergebracht ist.
     
    2. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Schaltkammern (5) gleichförmig und ein­seitig offen sind, so dass zwischen den Schaltpolen (17) sich jeweils nur eine Seitenwand befindet, wobei der äussere Schaltpol (17) von dem Seitenteil (4) abgedeckt ist, und dass die Schaltkammern (5) mit mindestens einer zylindrischen Führung (28) und im Bereich der Umrandung mit Querführungen versehen sind, so dass die Schaltkammern (5) und das Seitenteil (4) zu einer festen Einheit zusammenge­schraubt sind.
     
    3. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Seitenteil (4) quaderförmig und ein­seitig offen ist, wobei die offene Seite mit einem Seiten­deckel abgedeckt ist, und dass das Seitenteil (4) eine Hal­terung (32) für die Schaltachse (29) aufweist, wobei die Schaltachse mit einem angeschraubten Sicherungsring (33) versehen ist, derart, dass die Schaltachse (29) drehbar, je­doch nicht in Längsrichtung verschiebbar, gelagert ist.
     
    4. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass zu jedem Schaltpol (17) ein elektrisch seriell geschaltetes NH-Sicherungselement (39) vorgesehen ist, und dass die NH-Sicherungs-Elemente (39) in einem, auf dem zweiten Gehäuseteil (13) befestigten Aufsatzteil (13) mit abgeschotteten Sicherungskammern (38) enthalten sind, wobei seitlich der Sicherungskammern (38) ein quaderförmiges Verlängerungsteil vorgesehen ist, das ein Führungsrohr (44) und ein Zwischenstück (46) für den Schaltgriff (6) enthält.
     
    5. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Schaltachse (29) oben ein vierkantiges Sackloch (36) mit einer Anschrägung in einer Ecke aufweist und das Zwischenstück (46) unten einen dementsprechenden, vierkantigen Fortsatz (51) besitzt, dass das Zwischenstück (46) im unteren Bereich einen ringförmigen Rand (50) und das Führungsrohr (44) oben einen nach innen stehenden Rand (49) aufweist, und eine Druckfeder (48) zwischen beiden Rändern (49, 50) angeordnet ist, dass das Führungsrohr (44) im mittleren Bereich eine abgestufte (45) Kulisse besitzt, und das Zwischenstück (46) an gleicher Stelle einen Nocken (47) besitzt, dass das Zwischenstück (46) mit einem tiefen kantigen Sackloch versehen ist, und der Schaltgriff (6) eine entsprechend kantige Achse auf­weist, wobei der Schaltgriff (6) in das Sackloch eingesteckt und mittels einer Schraube (53) mit dem Zwischenstück (46) fest verbunden ist, und derart, dass das Zwischenstück (46) kraftschlüssig mit der Schaltachse verbunden ist, und der Schaltgriff (6) zusammen mit dem Zwischenstück (46) aus der Schaltachse (29) ausklinkbar und nur in eine Richtung schwenkbar ist.
     
    6. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Aufsatzteil (13) mit einem auf­schnappbaren Deckel (15) versehen ist, derart, dass der Deckel (15) nur mittels eines Werkzeuges entfernbar ist.
     
    7. Leistungs-Trennschalter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Aufsatzteiles (13) mit Rippen (41) für die Kontaktstücke (49) versehen ist, so dass die Kontaktstücke (40) verdrehungssicher auf dem Boden befestigt sind.
     
    8. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge­kennzeichnet, dass ein Rohr (43) im Aufsatzteil (13) und eine korrespondierende Oeffnung im zweiten Gehäuseteil (3) vorgesehen sind, dass der Deckel (15) ein an entsprechender Stelle vorgesehenes Sichtfenster (11) aufweist, und dass der Schaltschlitten (27) des Schaltmechanismus (31) eine Markie­rung vorweist, derart, dass der Schaltzustand des Schalt­schlitten (27) stets angezeigt ist.
     
    9. Leistungs-Trennschalter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschnappbare Deckel (15) und der Aufsatzteil (13) mittels eines plombierten Drahtes (16) miteinander versiegelt sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht