[0001] Die Erfindung betrifft einen Leistungs-Trennschalter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 . Ein solcher Leistungs-Trennschalter ist z.B. bekannt aus dem Prospekt "Last-Trennschalter
Typ LK" der Firma ELEK GmbH, D-4000 Düsseldorf. Dort wird ein Leistungs-Trennschalter
beschrieben mit einem mehrteiligen Gehäuse, das im wesentlichen aus einem ersten,
unteren Gehäuseteil und einem zweiten, oberen Gehäuseteil besteht. Der untere Gehäuseteil
hat einzelne Kammern, die gegenseitig abgeschottet sind und die Schaltpole enthalten.
Der obere Gehäuseteil beinhaltet den Schaltmechanismus und den Schaltschlitten des
Leistungs-Trennschalters. Ein Betätigungsgriff ist vorne exzentrisch auf den Schaltmechanismus
aufgesteckt. Der Schaltmechanismus selbst ist als Momentschaltung oder Sprungschaltung
ausgeführt.
[0002] Aus DE-A-3402371 und DE-A-3402372 sind neuartige, elektrische Schaltelemente als
Leistungsschalter bekannt, die eine besonders ausgeprägte Fähigkeit zur Lichtbogenlöschung
bei Abschaltung von hohen Strömen besitzen. Dazu wird ein spezieller Verbundwerkstoff
verwendet, dessen Herstellung und Zusammensetzung aus US-A-4011426, DE-A-2647822 und
DE-A-3312952 bekannt sind. Für weitere Einzelheiten wird ausdrücklich auf die vorgenannten
Schriften hingewiesen. Ein Leistungs-Trennschalter, der die obigen Schaltelemente
enthält, ist jedoch bis anhin noch nicht kommerziell erhältlich.
[0003] In vielen Fällen ist neben der Schaltfunktion eine Zwangsabschaltung vorgeschrieben.
Diese kann beispielsweise durch zusätzliche, in Serie zu einem vorerwähnten Leistung-Trennschalter
geschaltete NH-Sicherungen gewährleïstet werden. Diese NH-Sicherungen sind dann sowohl
für den Ueberstrom- als auch für den Kurzschlussfall vorgesehen. Bekanntlich dürfen
NH-Sicherungen nur von speziellem Fachpersonal des Elektrizitätswerkes ausgetauscht
werden. Dies bedeutet, dass auch bei geringen, kurzzeitigem Ueberstrom der Laie nicht
wieder einschalten kann. Dabei geht kostbare Arbeitszeit verloren. Die NH-Sicherungen
müssen ausserdem, was z.B. ihre Charakteristik und Stromverlauf betrifft, für jeden
der obigen Leistungs-Trennschalter speziell berechnet werden. Ein anderer Nachteil
ist die räumlich getrennte Anordnung der NH-Sicherungen, die in vielen Fällen zu
wenig durch eine Abdeckung geschützt sind. Zudem wird nur jede einzelne Zuleitung
von der jeweiligen NH-Sicherung überwacht, so dass in einem Fehlerfall auf einer Zuleitung
die anderen Zuleitungen nicht abgeschaltet werden und somit noch unter Spannung stehen.
[0004] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, einen Leistungs-Trennschalter der oben
genannten Art zu schaffen, der eine mehrpolige Abschaltung mittels der vorne genannten,
neuartigen elektrischen Schaltelemente ermöglicht, wobei eine Zwangsauslösung, eine
allpolige Abschaltung und eine kompakte Bauweise erreicht werden soll.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemässe Leistungs-Trennschalter hat den enormen Vorteil, dass nunmehr
die Vorteile des neuartigen elektrischen Schaltelementes, und eine Zwangsauslösung
mit einem Magnet- und/oder Bimetall-Auslöser zu jedem Schaltpol voll zur Geltung kommen.
Ueber ein einziges Auslösegestänge ist eine schnelle und sichere allpolige Abschaltung
bei Ueberstrom und Kurzschluss jederzeit gewährleistet. Ein weiterer Vorteil der
Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 und 3 ist der modulartige Aufbau des
Schaltergehäuses. Die einzelnen Gehäuseteile sind daher wesentlich kleiner als ein
einstückiges Gehäuse, so dass eine beträchtlich einfachere und kostengünstigere Herstellung
ermöglicht wird. Vor allem können nunmehr Leistungs-Trennschalter mit prinzipiell
beliebiger Anzahl Schaltpole schnell und rationell gefertigt werden. Gemäss Anspruch
4 kann der erfindungsgemässe Leistungs-Trennschalter auch einen Aufsatz mit zu den
Schaltpolen seriell geschalteten NH-Sicherungen besitzten. Die NH-Sicherungen sprechen
dann nur im schnellen Kurzschlussfall an, und dienen daher als Strombegrenzer. Der
Bimetall- oder der Magnet-Auslöser sprechen auf jeden Fall bei Ueberstrom und bei
Kurzschluss an, so dass die allpolige Abschaltung stets gewährleistet ist. Bei kurzzeitigem
Ueberstrom, der statistisch zweimal häufiger vorkommt als Kurzschluss, kann daher
der Laie wieder einschalten, ohne spezielles Fachpersonal herbeirufen zu müssen.
[0007] Ein Vorteil der Ausgestaltung gemäss Anspruch 5 ist die kraftschlüssige, lösbare
Verbindung zwischen dem Zwischenstück für den Schaltgriff und der Schaltachse. Wegen
der dreifach abgestuften Kulisse des Verlängerungsteils und des Nockens auf dem Zwischenstück
kann der Schaltgriff erst angehoben und nach unten geschwenkt werden. D.h. konkret,
dass zunächst abgeschaltet werden muss, um den Deckel des obersten Gehäuseteils entfernen
und die NH-Sicherungen austauschen zu können. Mit einem aufschnappbaren Deckel nach
Anspruch 6 sind die NH-Sicherungen berührungssicher abgedeckt. Der Deckel kann über
dies nur mit einem Werkzeug, wie z.B. einem Schraubenzieher, entfernt werden. Die
Kontaktstücke sind mit den Rippen nach Anspruch 7 verdrehungssicher auf dem Boden
des Aufsatzteiles befestigt. Nach Anspruch 8 wird die Funktionsbereitschaft des Leistungs-Trennschalters
auf drei Arten angezeigt: über das Sichtfenster, das die Markierung des Schaltmechanismus
freigibt, über die Kennmelder der NH-Sicherungen und über die Schaltstellung des
Schaltgriffes. Nach Anspruch 9 ist der Deckel mit dem Aufsatzteil plombiert, so dass
unbefugtes Oeffnen des Deckels verhindert werden wird.
[0008] Weitere Vorteile folgen aus der nachstehenden Beschreibung, wo die Erfindung anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Beispieles näher erläutert wird. Dabei zeigt:
Fig. 1 das mehrteilige Gehäuse eines Leistungs-Trennschalters,
Fig. 2 eine Obenansicht des Leistungs-Trennschalters nach Fig. 1,
Fig. 3 das mehrteilige Gehäuse eines Leistungs-Trennschalters mit integrierten NH-Sicherungselementen,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Schaltkammer mit einem Schaltpol, einem Bimetall-
und einem Magnet-Auslöser eines Leistungs-Trennschalters nach Fig. 3,
Fig. 5 teilweise einen Längsschnitt einer Kammer mit einem Schaltpol, einem Bimetall-
und Magnet-Auslöser und einem Schaltgestänge des Leistungs-Trennschalters nach Fig.
3,
Fig. 6 einen Querschnitt durch den Seitenteil mit dem Auslösegestänge und der Schaltachse
des Leistungs-Trennschalters,
Fig. 7 eine Obenansicht des Aufsatzteils für die NH-Sicherungselemente von dem Leistungs-Trennschalter
nach Fig. 3,
Fig. 8 einen Querschnitt des Aufsatzteiles gemäss der Linie A-A in Fig. 7, und
Fig. 9 die Kennlinie des Leistungs-Trennschalters mit NH-Sicherungselementen.
[0009] In den Figuren werden für dieselben Elemente dieselben Bezugsziffern verwendet.
[0010] In Fig. 1 ist das mehrteilige Gehäuse 1 eines Leistungs-Trennschalters mit einem
ersten, unteren Gehäuseteil 2 einem zweiten, oberen Gehäuseteil 3 und einem Seitenteil
4 gezeigt. Der erste Gehäuseteil 2 besteht aus drei einzelnen Schaltkammer 5, die
ein Schaltpol, ein Bimetall- und ein Magnet-Auslöser enthalten. Im oberen Gehäuseteil
3 ist ein Schaltmechanismus mit einem Schaltschlitten untergebracht. Der Schaltmechanismus
wird mit einem Schaltgriff 6 bedient. Auf beiden gegenüberliegenden Seiten einer Schaltkammer
sind Anschlussklemmen 7 vorgesehen. Oben auf der Rückseite des Seitenteils ist ein
Hilfskontakt 8 für die Fernabfrage des Schaltmechanismus angeordnet.
[0011] In Fig. 2 ist dasselbe Gehäuse wie in Fig. 1 in Obenansicht gezeigt. Die Anschlussklemmen
7 sind oben Schraubklemmen 9 für Kupferschienen und Kabelschuhe, und unten Schellenklemmen
10 für nichtkonfektionierte Kabel. Statt Schellenklemmen 10 können auch (hier nicht
gezeigte) Käfigklemmen verwendet werden. Für einen rückseitigen, steckbaren Anschluss
kann ein Steckanschluss statt Schraubenklemmen 9 angeordnet sein. Auf dem oberen
Gehäuseteil 3 ist mitten unten ein Sichtfenster 11 vorgesehen. Damit kann der Schaltzustand
der Schaltpole überprüft werden. Auf dem Gehäuseteil 3 ist rechts ein Anzeigestreifen
12 vorgesehen, so dass zweifelsfrei die Schaltstellung des Schaltgriffes 6 bestimmt
ist. Der Schaltgriff 6 macht zwischen Ein- und Aus-Stellung einen Winkel von 45°.
Dies bietet eine wesentlich bessere Handhabung als der übliche Schaltwinkel von 90°.
Die Bedingung der Not-Ausschaltung ist damit auch optimal erfüllt. Nebenbei sei bemerkt,
dass nur diese zwei Schaltwinkel vorschriftsmässig zugelassen sind.
[0012] In Fig. 3 ist ein mehrteiliges Gehäuse 1 eines Leistungs-Trennschalters mit integrierten
NH-Sicherungen gezeigt. Auf dem oberen Gehäuseteil 3 befindet sich ein Aufsatzteil
13, in dem die NH-Sicherungen enthalten sind. Ein quaderförmiger Verlängerungsteil
14 mit einer verlängerten Schaltachse befindet sich genau oberhalb des Seitenteiles
8. Der Verlängerungsteil 14 ist integrierter Bestandteil des Aufsatzteiles 13. Auf
dem Aufsatzteil 13 ist ein aufschnappbarer Deckel 15 aufgesteckt, der mittels eines
plombierten Drahtes 16 versiegelt ist. Vom Aufbau her ist das modulartige, mehrteilige
Gehäuse 1 sehr kompakt und bildet eine abgeschlossene Einheit mit wenig überstehenden
Kanten.
[0013] Wie aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich, sind die Anschlussklemmen 7 möglichst tief
unten und mittels Rippen oder dergleichen verdrehungssicher angeordnet. Die Klemmen
mit ihren Anschlusslaschen sind robust ausgeführt. Auf diese Weise ist eine einfache
und stabile Anschlusstechnik gegeben.
[0014] In Fig. 4 ist eine Seitenansicht - und teilweise ein Querschnitt - der Schaltkammer
5 des in Fig. 3 gezeigten Leistungs-Trennschalters aufgezeigt, in der ein Schaltpol
17, ein Bimetall-Auslöser 18 und ein Magnet-Auslöser 19 untergebracht sind. Wie oben
schon erwähnt, ist der Schaltpol 17 ausführlich in DE-A-340371 und DE-A-3402372 beschrieben,
so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird. Der Schaltpol 17 wird
von einer Druckfeder 20 in seinem ausgeschalteten Zustand gehalten. Unten läuft quer
durch die ganze Schaltkammer 5 eine erste Stromschiene 21, dessen linkes Ende mit
einem Schraubanschluss 9 und dessen rechtes Ende der Kontakt zum Schaltpol 17 bildet.
Der linke Kontakt zum Schaltpol 17 bildet eine zweite Stromschiene 22, die zu einer
- hier nicht dargestellten - NH-Sicherung führt. Von der NH-Sicherung führt eine dritte
Stromschiene 23 zu der Schellenklemme 10. Damit kein elektrischer Ueberschlag im
Bereich des rechten Kontaktes des Schaltpoles 17 stattfindet, ist eine elektrische
Isolation 24 zwischen der ersten Stromschiene 21 und der dritten Stromschiene 23
angeordnet. Der Bimetall-Auslöser 18 und der Magnet-Auslöser wirken auf einen Auslösehebel
25, einstückig mit einer Auslöseachse 26 verbunden, der über eine Feder und Nut mit
der nächsten Auslöseachse 26 gekoppelt ist. Für weitere Einzelheiten wird auf die
zeitgleiche Patentanmeldung mit der Gesuchs-Nr. ...... verweisen, da dies nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist. Der Schaltpol 17 wird über einen Schaltmechanismus
mit einem Schaltschlitten 26 eingeschaltet, der rechts hinter dem Schaltpol 17 angreift.
Die Schaltkammer 5 ist einseitig offen und besitzt oben Aussparungen und Schlitze
für den Schaltschlitten 26. Der Schaltmechanismus als solcher ist ausführlich beschrieben
in der zeitgleichen Patentanmeldung mit der Gesuchs-Nr. ......, und bildet ebenfalls
nicht Gegenstand der vorligenden Erfindung. In der Schaltkammer 5 sind zwei zylindrische
Führungen 27 vorgeshen, durch die die Schrauben geführt sind, mit denen die Schaltkammern
5 und der Seitenteil 4 zusammengeschraubt sind (vgl. Fig.1 und 3). Mit Querführungen,
Rippen und Nuten sind die Schaltkammern deckungsgleich befestigt. Im Falle des Leistungs-Trennschalters
nach Fig. 1 sind kein Bimetall- und Magnet-Auslöser und keine NH-Sicherungen vorhanden.
Die erste Stromschiene 21 führt dann auf den linken Kontakt und die dritte Stromschiene
23 vom rechten Kontakt des Schaltpoles 17. Die zweite Stromschiene 22 und die Isolation
24 entfallen dann. Dadurch sind auch die Anschlüsse gegenüber des Leistung-Trennschalter
mit integrierten NH-Sicherungen vertauscht. Ansonsten ist der Aufbau gleich und daher
können dieselben Schaltkammern 5 verwendet werden.
[0015] In Fig. 5 ist die Schaltkammer 5 in Längsschnitt dargestellt. Ausser den in Fig.
4 beschriebenen Elemente sind im Seitenteil 4 eine Schaltachse 29 und ein Auslösegestänge
30 erkennbar. Dieses einzige Auslösegestänge 30 ist für alle Schaltpole 17 mit dem
Schaltmechanismus 31 gekoppelt, so dass beim Auslösen von einem einzigen Bimetall-Auslöser
18 oder Magnet-Auslöser 19 allpolig abgeschalten werden wird.
[0016] In Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Seitenteils 4 gezeigt. Die Schaltachse 29 ist
von einer Halterung 32 und einem Sicherungsring 33 drehbar, jedoch in Längsrichtung
nicht verschiebbar gelagert. Der Sicherungsring 33 ist dazu mit einer Inbusschraube
34 auf der Schaltachse 29 angeschraubt. Die Schaltachse 29 ist oberhalb der Halterung
32 mit einem ringförmigen Rand 35 versehen, der auf der Halterung 32 aufliegt. Oben
besitzt die Schaltachse 29 ein vierkantiges Sackloch 36, dessen eine Ecke abgeschrägt
ist. Mit einem Arbeitsstrom-Auslöser 37 kann der Leistungs-Trennschalter fern-eingeschaltet
werden. Es kann statt dessen auch ein Unterspannungs-Auslöser verwendet werden.
[0017] In Fig. 7 ist eine Oberansicht des Aufsatzteiles 13 für die NH-Sicherungselemente
gezeigt, das aus dem quaderförmigen Verlängerungsteil 14 und einzelnen, abgeschotteten
Sicherungskammern 38 besteht. In der rechten Sicherungskammer 38 befindet sich ein
NH-Sicherungselement 39, das von Kontaktstücken 40 eingeklemmt ist. Die Kontaktstücke
sind mittels Rippen 41 verdrehungssicher auf dem Boden des Aufsatzteiles 13 angeschraubt.
Die anderen NH-Sicherungselemente 39 sind der besseren Uebersicht halber nicht eingezeichnet.
An den Ecken des Aufsatzteiles 13 sind zylindrische Führungen 42 für die Schrauben
vorgesehen. Etwa in der Mitte ist unten am Aufsatzteil 13 ein Rohr 43 für das Sichtfenster
11 (Fig. 2) vorgesehen, so dass die Markierung auf dem Schaltschlitten 27 sichtbar
ist. Im Verlängerungsteil 14 ist ein Führungsrohr 44 oben angesetzt, das nach unten
eine dreifach abgestufte Kulisse 45 besitzt. Dieses Führungsrohr 44 ist im Schnitt
unterhalb der Oberseite des Verlängerungsteils 14 dargestellt, damit die Einzelheiten
deutlicher erkennbar sind. In dem Führungsrohr 44 ist ein Zwischenstück 46 gelagert,
dass eine Verlängerung des Schaltgriffes 6 bildet. An diesem Zwischenstück 46 ist
ein Nocken 47 angebracht, der von einer Druckfeder 48 (strichlierten Kreis) gegen
die Kulisse 45 gedrückt wird.
[0018] In Fig. 8 ist ein Querschnitt des Aufsatzteiles 13 gemäss der Linie A-A in Fig. 7
dargestellt. Der quaderförmige Verlängerungsteil 14 hat oben einen nach innen stehenden
Rand 49. Auf dem Zwischenstück 46 ist auf etwa ein Fünftel Höhe ein ringförmiger
Rand 50 vorgesehen. Zwischen den beiden Rändern 49 und 50 ist die Druckfeder 48, die
nun eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Schaltachse 29 und dem Zwischenstück
46 bewirkt. Das Zwischenstück 46 besitzt einen vierkantigen Fortsatz 51, der genau
dem vierkantigen Sackloch 36 entspricht. Das Zwischenstück 46 besitzt ein tiefes,
vierkantiges - hier nicht dargestelltes - Sackloch, in das die lange vierkantige -
hier nicht dargestellte - Achse des Schaltgriffes 6 hineingesteckt ist. Das Sackloch
und die Achse haben beide wiederum die Form eines in einer Ecke abgeschrägten Viereckes.
Die Achse des Schaltgriffes 6 ist mittels eines Klemmringes 52 mit einer Inbusschraube
53 in dem Zwischenstück 46 fixiert.
[0019] Die Sicherungskammern 38 sind oben mit drei Schlitzen 54 versehen, die zur Abfuhr
der Wärme von den NH-Sicherungselementen 39 dienen.
[0020] In Fig. 9 ist die Kennline des Leistungs-Trennschalters (gezogene Linie) und sind
die Kennlinien der einzelnen Komponenten (strichlierte Linien) dargestellt. Oben rechts
ist das Schaltsymbol 55 des Leistungs-Trennschalters mit einem nachgeschalteten
Elektromotor M dargestellt. Der Leistungs-Trennschalter mit einer dreipoligen Abschaltung
besteht dabei aus einer NH-Sicherung 56, einem thermischen Ueberstromauslöser (Bimetall-Auslöser)
57, einem magnetischen Ueberstromauslöser (Magnet-Auslöser) 58 und einem Schalter
59. Auf der Abszisse ist die Zeit logarithmisch aufgetragen, im oberen Drittel in
Minuten, darunter in Sekunden. Auf der Ordinate ist der Schalter-Nennstrom oder Motoren-Nennstrom
In logarithmisch aufgetragen. Die Kurve th ist die Kennlinie des Bimetall-Auslösers,
die Kurve m des Magnet-Auslösers und die Kurve NH der NH-Sicherung. Der Uebernahmepunkt
- der Schnittpunkt zwischen den Kennlinien th und NH - liegt beim 8-fachen Schalter-Nennstrom
(NAV auf der Ordinate). Dies bedeutet, dass bis dahin die NH-Sicherungen noch nicht
ansprechen, und der Leistungs-Trennschalter ohne weiteres wieder eingeschaltet werden
kann. Unterhalb der Ordinate ist angegeben, in welchem Bereich der Bimetall-Auslöser
(th), der Magnet-Auslöser (m) oder die NH-Sicherung (NH) zunächst die Abschaltung
auslösen. Darunter ist angegeben in welchem Bereich der Schalter (S) oder die NH-Sicherung
abschaltet.
[0021] Die Wirkungsweise des Leistungs-Trennschalters mit integrierten NH-Sicherungselementen
ist nun wie folgt:
[0022] Der Trennschalter wird mit dem Schaltgriff 6 eingeschaltet. Der Schaltschlitten 27
(Fig. 4) wird dabei gegen die Druckfeder 20 bewegt bis der Schaltmechanismus 31 verklinkt
ist. Die Druckfedern 20 der Schaltpole 17 bilden somit die Rückstellkraft des Schaltmechanismus
31. Der Strom verläuft dann von der Schraubenklemme 9 (Eingangsklemme) über die erste
Stromschiene 21 rechts zum Schaltpol 17, durch den Schaltpol 17, von dort über die
zweite Stromschiene 22 zum NH-Sicherungselement 39 über die dritte Stromschiene 23
auf die Schellenklemme 10 (Ausgangsklemme). Je nachdem, ob Ueberstrom oder Kurzschluss,
wirkt der Bimetall-Auslöser 18 oder der Magnet-Auslöser 19 auf den Auslösehebel 25
und bewirkt die Freiauslösung oder das NH-Sicherungselement 39 unterbricht zunächst
die Zuleitung und der Magnet-Auslöser 19 schaltet nachträglich allpolig ab. Eine allpolige
Abschaltung ist somit jederzeit gewährleistet.
[0023] Das Austauschen von NH-Sicherungselementen geschieht nun folgendermassen:
[0024] Zunächst wird mittels des Schaltgriffes 6 der Leistungs-Trennschalter abgeschaltet.
Erst dann befindet sich der Nocken 47 über der zweiten Stufe der Kulisse 45, so dass
der Schaltgriff 6 gegen die Druckfeder 48 angehoben werden kann (Fig. 8). Der vierkantige
Fortsatz 51 ist dann oberhalb der Schaltachse 29, so dass der Schaltgriff 6 weiter
nach unten geschwenkt werden kann. Die dritte Stufe der Kulisse 45 verhindert, dass
der Schaltgriff 6 noch weiter geschwenkt werden kann. Da eine Ecke des Fortsatz 51
und das Sackloches 36 abgeschrägt ist, passt der Fortsatz 51 in dieser Position nicht
in das Sackloch 36 hinein. Erst beim Zurückschwenken in die Ausschalt-Position springt
der Fortsatz 51 wieder in das Sackloch 36 hinein.
Bezugszifferliste (ist nur für den Prüfter bestimmt, jedoch nicht Teil der Anmeldung)
[0025]
1. merhteiliges Gehäuse
2. erster, unterer Gehäuseteil
3. zweiter, oberer Gehäuseteil
4. Seitenteil
5. Schaltkammer
6. Schaltgriff
7. Anschlussklemme
8. Hilfskontakt
9. Schraubklemme
10. Schellenklemme
11. Sichtfenster
12. Anzeigestreifen
13. Aufsatzteil
14. quaderförmiger Verlängerungsteil
15. aufschnappbarer Deckel
16. plombierter Draht
17. Schaltpol
18. Bimetall-Auslöser
19. Magnet-Auslöser
20. Druckfeder
21. erste Stromschiene
22. zweite Stromschiene
23. dritte Stromschiene
24. elektrische Isolation
25. Auslösehebel
26. Auslöseachse
27. Schaltschlitten
28. zylindrische Führung
29. Schaltachse
30. einziges Auslösegestänge
31. Schaltmechanismus
32. Halterung
33. Sicherungsring
34. Inbusschraube
35. ringförmiger Rand
36. vierkantiges Sackloch
37. Arbeitsstrom-Auslöser
38. Sicherungskammer
39. NH-Sicherungselement
40. Kontaktstück
41. Rippe
42. zylindrische Führung
43. Rohr
44. Führungsrohr
45. dreifach abgestufte Kulisse
46. Zwischenstück
47. Nocken
48. Druckfeder
49. nach innen stehender Rand
50. ringförmiger Rand
51. vierkantiger Fortsatz
52. Klemmring
53. Inbusschraube
54. Schlitz
55. Schaltsymbol
56. NH-Sicherung
57. thermischer Ueberstromauslöser
58. magnetischer Ueberstromauslöser
59. Schalter
M Elektromotor
1. Leistungs-Trennschalter mit einem mehrteiligen Gehäuse(1), das im wesentlichen
ein erster, unterer Gehäuseteil (2) und ein zweiter, oberer Gehäuseteil (3) aufweist,
wobei der erste Gehäuseteil (2) aus einzelnen Schaltkammern (5) mit je einem Schaltpol
(17) besteht, und der zweite Gehäuseteil (3) einen Schaltschlitten (27) mit Schaltmechanismus
(31) enthält, wobei der Schaltmechanismus (31) mit einem Schaltgriff (16) ausserhalb
des Gehäuses (1) bedienbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zu jedem Schaltpol (17) ein Magnet- (19) und/oder Bimetall-Auslöser (18) in der
Schaltkammer (5) vorgesehen ist,
- ein einziges Auslösegestänge (30) für alle Magnet- (19) und/oder Bimetall-Auslöser
(18) vorgesehen ist, das in einem Seitenteil (4) zu den beiden Gehäuseteilen (2, 3)
untergebracht ist, dessen grösste Fläche mindestens die Seitenwand des ersten Gehäuseteils
(2) bedeckt, wobei das Auslösegestänge (30) direkt mit dem Schaltmechanismus (31)
in Eingriff steht, und
- eine Schaltachse (29) für den Schaltgriff (6) vorgesehen ist, die ebenfalls in dem
Seitenteil (4) untergebracht ist.
2. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkammern (5) gleichförmig und einseitig offen sind, so dass zwischen
den Schaltpolen (17) sich jeweils nur eine Seitenwand befindet, wobei der äussere
Schaltpol (17) von dem Seitenteil (4) abgedeckt ist, und dass die Schaltkammern (5)
mit mindestens einer zylindrischen Führung (28) und im Bereich der Umrandung mit Querführungen
versehen sind, so dass die Schaltkammern (5) und das Seitenteil (4) zu einer festen
Einheit zusammengeschraubt sind.
3. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (4) quaderförmig und einseitig offen ist, wobei die offene Seite
mit einem Seitendeckel abgedeckt ist, und dass das Seitenteil (4) eine Halterung
(32) für die Schaltachse (29) aufweist, wobei die Schaltachse mit einem angeschraubten
Sicherungsring (33) versehen ist, derart, dass die Schaltachse (29) drehbar, jedoch
nicht in Längsrichtung verschiebbar, gelagert ist.
4. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zu jedem Schaltpol (17) ein elektrisch seriell geschaltetes NH-Sicherungselement
(39) vorgesehen ist, und dass die NH-Sicherungs-Elemente (39) in einem, auf dem zweiten
Gehäuseteil (13) befestigten Aufsatzteil (13) mit abgeschotteten Sicherungskammern
(38) enthalten sind, wobei seitlich der Sicherungskammern (38) ein quaderförmiges
Verlängerungsteil vorgesehen ist, das ein Führungsrohr (44) und ein Zwischenstück
(46) für den Schaltgriff (6) enthält.
5. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltachse (29) oben ein vierkantiges Sackloch (36) mit einer Anschrägung
in einer Ecke aufweist und das Zwischenstück (46) unten einen dementsprechenden, vierkantigen
Fortsatz (51) besitzt, dass das Zwischenstück (46) im unteren Bereich einen ringförmigen
Rand (50) und das Führungsrohr (44) oben einen nach innen stehenden Rand (49) aufweist,
und eine Druckfeder (48) zwischen beiden Rändern (49, 50) angeordnet ist, dass das
Führungsrohr (44) im mittleren Bereich eine abgestufte (45) Kulisse besitzt, und das
Zwischenstück (46) an gleicher Stelle einen Nocken (47) besitzt, dass das Zwischenstück
(46) mit einem tiefen kantigen Sackloch versehen ist, und der Schaltgriff (6) eine
entsprechend kantige Achse aufweist, wobei der Schaltgriff (6) in das Sackloch eingesteckt
und mittels einer Schraube (53) mit dem Zwischenstück (46) fest verbunden ist, und
derart, dass das Zwischenstück (46) kraftschlüssig mit der Schaltachse verbunden ist,
und der Schaltgriff (6) zusammen mit dem Zwischenstück (46) aus der Schaltachse (29)
ausklinkbar und nur in eine Richtung schwenkbar ist.
6. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatzteil (13) mit einem aufschnappbaren Deckel (15) versehen ist, derart,
dass der Deckel (15) nur mittels eines Werkzeuges entfernbar ist.
7. Leistungs-Trennschalter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Aufsatzteiles (13) mit Rippen (41) für die Kontaktstücke (49)
versehen ist, so dass die Kontaktstücke (40) verdrehungssicher auf dem Boden befestigt
sind.
8. Leistungs-Trennschalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rohr (43) im Aufsatzteil (13) und eine korrespondierende Oeffnung im zweiten
Gehäuseteil (3) vorgesehen sind, dass der Deckel (15) ein an entsprechender Stelle
vorgesehenes Sichtfenster (11) aufweist, und dass der Schaltschlitten (27) des Schaltmechanismus
(31) eine Markierung vorweist, derart, dass der Schaltzustand des Schaltschlitten
(27) stets angezeigt ist.
9. Leistungs-Trennschalter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschnappbare Deckel (15) und der Aufsatzteil (13) mittels eines plombierten
Drahtes (16) miteinander versiegelt sind.