[0001] Die Erfindung betrifft eine einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus DE-OS 15 46 312 bekanntgeworden. Dabei tritt die
Streichmasse durch den Einlaufschlitz in die Egalisierkammer ein und füllt diese dabei
restlos aus. Ein Teil der Streichmasse verläßt die Egalisierkammer, an der Papierbahn
haftend, auf der Auslaufseiten, nämlich zwischen Rakelelement und Papierbahn. Ein
anderer Teil, nämlich der Überschuß, verläßt die Egalisierkammer wiederum auf der
Einlaufseite, und zwar im Gegenstrom zu der dort einlaufenden Streichmasse. Im Einlaufspalt
sind somit zwei Ströme vorhanden, die in einander entgegengesetzten Richtungen verlaufen.
[0003] Diese Gegenströmungen führen stets zu Problemen. Die Qualität des Vorstriches wird
nämlich bei dieser Gegenströmung wieder verschlechtert; die Verschlechterung kann
durch das Rakelelement meist nicht mehr ausgeglichen werden.
[0004] Es gibt zahlreiche andere Lösungen, beispielsweise Düsenauftragswerke mit einer
maschinenbreiten Schlitzdüse, aus der ein Streichmassestrahl gegen die Papierbahn
austritt. Auch hier wird im Überschuß gearbeitet. Dabei tritt der Überschuß wiederum
auf der Einlaufseite der Papierbahn in die Beschichtungszone zwischen den beiden
Lippen des Schlitzes ein. Der Überschuß muß auch hier somit wiederum entgegen der
Laufrichtung der Papierbahn strömen. Die Folgen sind genauso nachteilig, wie bei
der eingangs geschilderten Vorrichtung mit der Egalisierkammer.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff
derart zu gestalten, daß die Nachteile von Strömung und Gegenströmung im Bereich des
Einlaufes in die Egalisierkammer vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst.
[0007] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch die Vorrichtung, in einer Seitenansicht gesehen.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform, von der nur die wesentlichen Elemente im
Querschnitt gezeigt sind.
Fig. 3 zeigt den Gegenstand von Fig. 2 in Draufsicht.
Fig. 4 und Fig. 5 zeigen weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen, ebenfalls in
Seitenansicht gesehen und ebenfalls im Querschnitt.
[0008] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform umschlingt - wie strichpunktiert
angedeutet - eine Papierbahn eine drehbare Stützwalze 1. Die Papierbahn ist mit Streichmasse
18 beschichtet, die an einem hier nicht dargestellten Walzenauftragswerk, enthaltend
eine Tauchwalze, aufgetragen wurde. Die Streichmasse 18 wurde hierbei im Überschuß
aufgetragen.
[0009] Man erkennt ferner eine Egalisierkammer 1, die - in Laufrichtung der Papierbahn gesehen
(siehe Pfeil) - einlaufseitig durch eine Vorderwand 4 und auslaufseitig durch eine
Rakel 3 begrenzt ist.
[0010] An der der Gegenwalze 2 gegenüberliegenden Seite ist die Egalisierkammer 1 durch
die Tragwand 29 eines Tragbalkens sowie ein an diesem befestigtes Klemmstück 25 begrenzt.
Die Streichklinge 3 wird an dem Klemmstück 25 mittels Klemmhebel 28 festgelegt. Die
Vorderwand 4 ist in Richtung des gezeichneten Doppelpfeils verschieblich an der Tragwand
29 gehalten (hier nicht im einzelnen dargestellt).
[0011] Wie man sieht, ist die Vorderwand 4 in besonderer Weise gestaltet. Ein Aufsatzteil
6 bildet gegen die Stützwalze 2 einen keilförmigen Einlaufzwickel. Sodann erkennt
man in der Vorderwand einen Auslaufkanal 10, der - in Strömungsrichtung gesehen -
aus einem Abschnitt 8 von relativ großem Durchflußquerschnitt sowie einem Abschnitt
von relativ kleinem Durchflußquerschnitt besteht. Abschnitt 8 enthält eine zylindrischen
Drehschieber 7.
[0012] Der Drehschieber 7 weist eine Vielzahl von Aussparungen 9 auf, die - in richtung
der Längsachse des Drehschiebers 7 gesehen - nebeneinander angeordnet sind. Ebenso
sind eine Vielzahl von Auslaufkanälen 10 über die gesamte Maschinenbreite vorgesehen,
wie z.B. aus Fig. 3 bezüglich der anderen Variante (Öffnungen 10′) hervorgeht. Dabei
kann die Länge des rechteckigen Querschnitts der Auslauföffnungen 10 auch wesentlich
größer sein. Es ist theoretisch - bei einer relativ kleinen Maschinenbreite - auch
möglich, daß nur ein einziger, schlitzförmiger Auslaufkanal vorgesehen ist, der sich
über die gesamte Maschinenbreite erstreckt, sowie andererseits auch eine Vielzahl
von Drehschiebern.
[0013] Die in den Figuren 2 und 3 veranschaulichte Variante der Erfindung läßt nur deren
Vorderwand erkennen, und zwar im Querschnitt (Fig. 2) sowie in Draufsicht von jener
Seite her, von welcher die Papierbahn einläuft (Fig. 3).
[0014] Hierbei weist die Vorderwand 24 wiederum Auslaufkanäle 20 auf, und zwar eine Vielzahl
dieser Kanäle über die gesamte Maschinenbreite verteilt angeordnet. Den Auflaufkanälen
20 ist eine Schieberleiste 15 zugeordnet, die Fenster 16 aufweist. Die Zahl der Fenster
16 ist genau gleich der Zahl der Auslaufkanäle 20. Die Auslaufkanäle lassen sich dadurch
mehr oder weniger öffnen, daß die Schieberleiste 15 quer zur Laufrichtung der Papierbahn
entsprechend verschoben wird und die Auslaufkanäle mehr oder minder freigibt.
[0015] Es tritt nun die in reichlicher Überdosierung aufgetragene Vordosiermenge der Streichmasse
18 durch den an der Warenbahn gebildeten Spalt 14 in die Egalisierkammer 1 ein. Die
von der Rakel 3 abgestrichene, überschüssige Streichmasse strömt durch die Auslaufkanäle
10 bzw. 20 aus der Egalisierkammer 1 wieder heraus und wird einer Auffangwanne zugeführt.
Vorzugsweise kann die Kammer auch durch nachgiebige Seitenwände 22 an den Rändern
der Warenbahn abgeschlossen sein. Es wird nun ein Spalt mit geringer Spaltweite 14
durch Verschiebung der Vorderwand 4 eingestellt. Der Drehschieber 7 bzw. der Drosselschieber
15 wird dann so eingestellt, daß die überschüssige Streichmasse nur durch die Auslaufkanäle
10 bzw. 20, aber nicht oder nicht in nennenswertem Maße durch den Spalt 14 aus der
Egalisierkammer 1 austritt. Hierdurch ergeben sich im Bereich der Warenbahn die gleichmäßigsten
Strömungsverhältnisse in der Egalisierkammer 1 einschließlich Spalt 14 und ein einwandfreier
Strich ohne Schlieren, Bildung von Apfelsinenhaut, Filmsplitting oder ähnlichem.
[0016] Die in Fig. 4 dargestellte Variante entspricht in ihrem Aufbau im wesentlichen jener
in Fig. 1 dargestellten bis auf den einzigen Unterschied, daß sich der Schieber 7
und die Auslaufkanäle 40 der Egalisierkammer 21 nicht in der Vorderwand 26 befinden,
sondern in der die Rakel 3 tragenden Rückwand 12.
[0017] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform befinden sich die Auslaufkanäle 50
in der unteren, d.h. von der Gegenwalze 2 bzw. Warenbahn entfernten Wand 49 der Egalisierkammer
31. Der Drehschieber 7 ist dabei zwischen einer Klemmleiste 48 und einem über die
untere Wand 49 hinausragenden Teil der Vorderwand 34 eingeklemmt.
[0018] Vorzugsweise wird die Egalisierkammer durch seitliche Stauwände oder Dichtungswände
17, 27, 37 geschlossen. Es ist nicht nötig, daß diese Wände auf der Bahn bzw. der
Gegenwalze anliegen (dann müßten sie aus weichem Werkstoff ausgebildet sein, der nachgiebig
ist), denn es genügt, daß ein geringer Spalt von 1 bis 2 mm zur der Gegenwalze bzw.
Warenbahn 2 besteht. Diese Stauwände werden vorzugsweise in Halteeinrichtungen, die
in Form von Fortsätzen 33 der Wände der Egalisierkammer gebildet sind, gehalten.
Man kann sie somit auswechseln und den verschiedenen Positionen der Egalisierkammer
anpassen. Dies ist insbesondere in den Einzelheiten in Figur 3 dargestellt.
1. Einrichtung zum Beschichten einer laufenden Papier- oder Kartonbahn, die eine drehbare
Stützwalze umschlingt, mit einer Vorbeschichtung zum Auftragen von Streichmasse im
Überschuß, einer Egalisierkammer, die einlaufseitig eine Wand aufweist, die ihrerseits
einen Einlaufschlitz an der und gegen die beschichtete Bahn freiläßt, und die auslaufseitig
ein Rakelelement aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Egalisierkammer (1, 21,
31) eine oder mehrere Auslaufkanäle (10, 20, 40, 50) aufweist, und daß den Auslaufkanälen
(10, 20, 40, 50) Drosselorgane (7, 15) zum Steuern von Menge und/oder Druck der austretenden
Streichmasse zugeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ausflaufkanäle (8, 10; 20) in
der gleichen Wand (6), die den Einlaufschlitz (14) bildet.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Auslaufkanäle
(40, 50) in wenigstens einer jener anderen Wände der Egalisierkammer (21, 31) als
der einlaufseitigen Wand (24, 26, 34) befinden.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drosselorgane (7, 15) innerhalb der betreffenden Wände (7, 15) angeordnet oder baulich
diesen unmittelbar zugeordnet sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Drosselorgane ein oder mehrere Schieber (15) oder Drehschieber (7) vorgesehen sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch seitliche Stauwände
(17, 27 37), die die Egalisierkammer (1, 21, 31) in axialer, also auch axialer Richtung
der Stützwalze begrenzen.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch Dichtungswände
(17, 27, 37), die die Egalisierkammer (1, 21, 31) in axialer, also auch axialer Richtung
der Stützwalze begrenzen.