[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung ein- und
mehrlagiger Stahldrahtlitzen, bei welchem die einzelnen Draehte von stationaer ausserhalb
der Verseileinrichtung angeordneten Ablaufsystemen abgezogen und ohne Ruckdrehung
nach dem indirekten Doppelschlagverseilprinzip verseilt werden, d. h., die Litze vor
Erreichen des rotierenden Systems mit Abzug und Aufwickler in ihrer exakten geometrischen
Form fertig ist.
[0002] Die gegenwaertig allgemein gebraeuchlichste Form zur Herstellung von Stahldrahtlitzen
ist das Verseilen von Draehten auf Schnellverseilmaschinen. Die Qualitaet der auf
diesen Maschinen hergestellten Litzen ist gut.
[0003] Die Produktivitaet der Schnellverseilmaschinen wird hauptsaechlich durch die Drehzahl
der langgestreckten Verseilrotore bestimmt. Durch eine staendige technische Verbesserung
dieser Baugruppe, einschliesslich ihrer Lagerung, sind jetzt Rotordrehzahlen erreicht
worden, die die zur Verfuegung stehenden Werkstoffe bis an ihre zulaessige Grenze
belasten, d. h. weitere Drehzahlerhoehungen und damit Leistungssteigerungen der Schnellverseilmaschinen
sind nicht mehr moeglich.
[0004] Man hat deshalb versucht, das fuer die Verseilung von plastischen Werkstoffen, wie
Kupfer und Aluminium, haeufig verwendete Doppelschlagprinzip zu nutzen. So wird in
der DE-AS 15 10 062 ein Verfahren und eine Vorrichtung offenbart, bei welchem die
Draehte von ruhenden Ablaufgestellen abgezogen, in einer Torsionseinrichtung einzeln
tordiert, lagenweise verseilt und schliesslich einem innerhalb des rotierenden Systems
einer Doppelschlagverseilmaschine befindlichen Abzug und Aufwickler zugefuehrt werden.
[0005] Diese Vorrichtung ermoeglicht im Vergleich zu einer Schnellverseilmaschine wesentliche
hoehre Verseilgeschwindigkeiten, gleichzeitig sinkt der maschinentechnische Aufwand
betraechtlich.
[0006] Der Hauptnachteil dieses Verfahrens liegt darin, dass die Verseilung nach dem bisher
bekannten Doppelschlagprinzip ablaeuft, d. h. die gesamte Verseilung ist nicht in
einem Punkt konzentriert. Dadurch wird eine exakte Einhaltung der Verseilgeometrie
und Einhaltung konstanter Laengenverhaeltnisse und damit gleichmaessige Belastbarkeit
der Draehte in den einzelnen Lagen des Litzenverbandes nicht gewaehrleistet.
[0007] In dem DD-WP 143 279 wurde deshalb vorgeschlagen, mittels einer Drehvorrichtung die
Verseilung bereits vor der Doppelschlagverseilmaschine durchzufuehren. Die beiden
unterschiedlichen Verseilpunkte des Doppelschlagprinzips werden hierbei in einem Punkt
konzentriert.
[0008] Dieser Loesungsvorschlag ermoeglicht die Herstellung von Litzen mit konstanten Laengenverhaeltnissen
der Draehte in den einzelnen Lagen. Im praktischen Betrieb hat sich jedoch gezeigt,
dass infolge der nicht vorhandenen Rueckdrehung der Draehte vor der Verseilung bei
geringen Schwankungen der Abbremskraft in den Ablaufspulen sich einzelne Draehte bereits
vor dem Verseilpunkt miteinander verdrehen und somit eine exakte Einhaltung der Verseilgeometrie
nicht gewaehrleistet wird.
[0009] Weiterhin sichert diese Vorrichtung nicht, dass die in der Drehvorrichtung hergestellte
Litze beim Einlaufen in die Doppelschlagverseilmaschine durch die an dieser Stelle
prinzipiell vorhandene Verdrillzahl zum Teil wieder aufgedreht und damit in ihrer
Geometrie vollkommen zerstoert wird.
[0010] Ziel der Erfindung ist, ein- und mehrlagige Stahldrahtlitzen mit geringstem maschinentechnischem
Aufwand, bei minimalem Platzbedarf der Ausruestungen, in hoher Qualitaet, insbesondere
der Einhaltung der exakten Geometrie der Litze, herzustellen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung ein- und mehrlagiger Stahldrahtlitzen zu entwickeln, bei welchem die Litze
nach dem indirekten Doppelschlagverseilprinzip vor Einlauf in die Abzugs- und Aufwickelvorrichtung
in ihrem exakten geometrischen Aufbau fertiggestellt ist sowie Torsionsspannungen
abgebaut werden und dieser Zustand exakt auf dem Wege der Fuehrung der Litze bis zum
Aufwickler erhalten bleibt.
[0012] Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass die einzelnen Draehte in
bekannter Weise von stationaer ausserhalb der Verseileinrichtung angeordneten Ablaufsystemen
abgezogen, nach dem indirekten Doppelschlagverseilprinzip in nacheinander angeordneten,
identischen Verseilabschnitten lagenweise verseilt und dem innerhalb des rotierenden
Systems angeordneten Abzug und Aufwickler zugefuehrt werden, wobei erfindungsgemaess
die Draehte jeder entsprechenden Lage innerhalb des zugehoerigen Verseilabschnittes
einzeln ueber je eine Bremseinrichtung und entsprechend ihrer spaeteren Anordnung
im Verband der fertigen Litze durch eine ihnen zugehoerige Verseilscheibe hindurch
in einem sehr schlanken Winkeld von 10 - 20 ° ueber einen im zugehoerigen Verseilpunkt
angordneten Fuehrungsstift mit koaxial angeordnetem Verseilnippel und eine dazugehoerige
Dralliereinrichtung gefuehrt werden und im Anschluss daran die in ihrer geometrischen
Form fertige Litze zu einer weiteren Dralliereinrichtung und danach ueber speziell
angeordnete und ausgefuehrte Fuehrungs- und Umlenkrollen zum Abzug und Aufwickler
gefuehrt wird.
[0013] Weiterhin ist erfindungsgemaess, dass sowohl saemtliche Dralliereinrichtungen als
auch das rotierende System die gleiche Drehrichtung aufweisen, die Dralliereinrichtungen
der einzelnen Verseilpunkte zueinander synchron sowie mit der doppelten Drehzahl des
rotierenden Systms drehen und die letzte Dralliereinrichtung vor dem rotierenden System
eine in Abhaengigkeit von der Festigkeit des Verseilgutes 10 - 25 % hoehere Drehzahl
als die Dralliereinrichtungen der einzelnen Verseilpunkte aufweist.
[0014] Die erfindungsgemaesse Vorrichtung zur Herstellung ein- und mehrlagiger Stahldrahtlitzen
nach dem indirekten Doppelschlagverseilprinzip besteht bekanntermassen aus stationaer
ausserhalb der Verseileinrichtung angeordneten Ablaufsystemen, entprechend der Anzahl
der Lagen in Verseilrichtung nacheinander identischen Verseilabschnitten und einem
rotierenden Systemen, welchem ein Abzug und ein Aufwickler zugeordnet sind, wobei
erfindungsgemaess jedem einzelnen Verseilabschnitt unmittelbar vor dem Verseilpunkt
entsprechend der Anzahl der zu verseilenden Draehte Bremseinrichtungen sowie eine
in bekannter Weise ausgefuehrte Verseilscheibe und weiterhin in Verseilrichtung im
Verseilpunkt ein Fuehrungsstift mit koaxial angeordnetem Verseilnippel und eine dazugehoerige
Dralliereinrichtung zugeordnet sind, zwischen den Verseilabschnitten und dem rotierenden
System eine weitere Dralliereinrichtung und innerhalb des rotierenden Systems zur
Erhaltung des exakten geometrischen Zustands der Litze in Abhaengigkeit von der Verdrehrichtung
in einem Winkel von max. 18° schwenkbare und arretierbare Fuehrungs- und Umlenkrollen
angeordnet sind.
[0015] Erfindungsgemaess ist weiterhin, dass jede Bremseinrichtung aus einem von dem zugehoerigen
Draht mehrmals umschlungenen und mittels einer beliebigen bekannten Bremse abgebremsten
Rollenpaar, wobei jede Rolle V-foermig ausgebildete Rillen mit einem Oeffnungswinkel
β von 60° aufweist, besteht, der Fuehrungsstift am jeweiligen Verseilpunkt mit einem
Konus im Winkel α von 10 - 20° versehen ist und Nuten zur Fuehrung jedes einzelnen
Drahtes aufweist, die Nuten entsprechend der Verdrehrichtung unter einem Winkel von
15° angeordnet sind und am Ende einen Radius aufweisen, der eine Groesse von 10 -
20 mal dem zu verseilenden Drahtdurchmesser besitzt.
[0016] Weiterhin wird als erfindungsgemaess angesehen, dass der koaxial zum Fuehrungsstift
angeordnete Verseilnippel eine Bohrung in Verseilrichtung mit einem Durchmesser von
1,2 bis 1,3 mal dem Litzendurchmesser aufweist, der Einlaufradius des Verseilnippels
30 bis 50 mal dem zu verseilenden Drahtdurchmesser entspricht und der Abstand zwischen
Fuehrungsstift und Verseilnippel in Abhaengigkei vom Durchmesser der zu verseilenden
Draehte einstellbar ist.
[0017] Des weiteren sind in saemtlichen Dralliereinrichtungen jeweils vier Rollen mit V-foermigen
Rillenprofilen, ueber welche die Litze gefuehrt wird, angeordnet, wobei der Oeffnungswinkel
β des Rillenprofils 60° betraegt.
[0018] Weiterhin weist erfindungsgemaess jede Fuehrungs- und Umlenkrolle innerhalb des rotierenden
Systems trapezfoermig mit zylindrischem Grund ausgefuehrte Rillen auf, die aus ungehaertetem
verschleissfestem Material bestehen.
[0019] Die Erfindung wird anhand eines Ausfuehrungsbeispieles naeher erlaeutert. Es zeigen:
Fig. 1: Darstellung der gesamten Vorrichtung am Beisppiel einer zweilagigen Litze
Fig. 2: Schnittdarstellung einer Bremseinrichtung
Fig. 3: Schnittdarstellung des Fuehrungsstiftes mit Verseilnippel im beliebigen Verseilpunkt
Fig. 4: Schnittdarstellung einer Dralliereinrichtung
Fig. 5: Schnittdarstellung einer Fuehrungs- und Umlenkrolle
[0020] Die Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens zur Herstellung ein- und mehrlagiger
Stahldrahtlitzen nach Fig. 1 besteht aus dem ausserhalb der Verseileinrichtung angeordneten
Ablaufsystem 1, von denen die einzelnen Draehte 2 abgezogen, nach dem indirekten Doppelschlagverseilprinzip
in nacheinander angeordneten, identischen Verseilabschnitten 3 lagenweise verseilt
und dem innerhalb eines rotierenden Systems 4 angeordneten Abzug 5 und Aufwickler
6 zugefuehrt werden. Jedem einzelnen Verseilabschnitt 3 sind unmittelbar vor dem Verseilpunkt
7 entsprechend der Anzahl der zu verseilenden Draehte 2 Bremseinrichtungen 8, um den
Draehten 2 die erforderliche Rueckhaltekraft zu geben sowie eine in bekannter Weise
ausgefuehrte Verseilscheibe 9 und weiterhin in Verseilrichtung im Verseilpunkt 7 ein
Fuehrungsstift 10 mit koaxial angeordnetem Verseilnippel 11 und eine dazugehoerige
Dralliereinrichtung 12 zugeordnet.
[0021] Zwischen den Verseilabschnitten 3 und dem rotierenden System 4 ist weiterhin eine
Dralliereinrichtung 13 angordnet, welche mit einem beliebigen variablen Antrieb ausgeruestet
ist, der Drehzahlen, die 10 bis 25 % ueber der Drehzahl der den Verseilpunkten 7 zugehoerigen
Dralliereinrichtungen 12 liegen, realisiert. Zur Erhaltung der exakten geometrischen
Form der fertigen Litze 14 sind die Fuehrungs- und Umlenkrollen 15 innerhalb des rotierenden
Systems 4 in Abhaengigkeit von der Verdrehrichtung der Litze 14 in einem Winkel von
bis zu 18° schwenkbar und arretierbar angeordnet.
[0022] Gem. Fig. 2 besteht jede Bremseinrichtung 8 aus einem von dem zugehoerigen Draht
2 mehrmals umschlungenen und mittels einer beliebigen bekannten Bremse abgebremsten
Rollenpaar, wobei jede Rolle 16 V-foermig ausgebildete Rillen 17 mit einem Oeffnungswinkel
β von 60° aufweist.
[0023] Die mehrmalige Umschlingung des Rollenpaares in V-foermigen Rillen 17 verhindert
hierbei ein Zurueckfliessen der in dem Verseilprozess entstehenden Torsionsspannungen
in den Draehten 2 bis hin zu dem Ablaufsystem 1.
[0024] Des weiteren wird durch die kurze Verseilstrecke (Strecke zwischen Bremseinrichtung
8 und Verseilpunkt 7) der hohe plastische Spannungszustand der einzelnen Draehte 2
nur auf einen sehr kurzen Bereich beschraenkt, d. h. Stoerungen irgendwelcher Art
im Gefuege des Verseilgutes laufen sehr schnell durch diesen Bereich hoher Torsionsspannungen
und koennen sich somit nicht in grossem Masse negativ auswirken. Es wird somit die
Rissgefahr der Draehte 2 bzw. der Litze 14 gemindert.
[0025] Durch die weitere exakte Fuehrung der Draehte 2 gem. Fig. 3 in den Nuten 18 des mit
einem Konus im Winkel α von 10 -20° versehenen Fuehrungsstiftes 10 bis unmittelbar
an den Auflaufpunkt, welche entsprechend der Verdrehrichtung unter einem Winkel von
15° angeordnet sind und am Ende einen Radius aufweisen, der eine Groesse von 10 bis
20 mal dem zu verseilenden Drahtdurchmesser besitzt und die Verformung der Draehte
2 am Ende des Fuehrungsstiftes 10 durch den Auslaufradius der Nuten 18 und den Einlaufradius
19 des koaxial zum Fuehrungsstift 10 angeordneten Verseilnippels 11, wird die genaue
geometrische Form der Litze 14 gesichert, d. h. Ueberspruenge von Draehten 2 innerhalb
einer Lage sind ausgeschlossen.
[0026] Die weitere Fuehrung der Litze 14 erfolgt durch eine in Verseilrichtung angeordnete
Bohrung 20 durch den Verseilnippel 11 mit einem Durchmesser von 1,2 bis 1,3 mal dem
Litzendurchmesser hindurch zur zum Verseilsystem 3 zugehoerigen Dralliereinrichtung
12, welche gemaess Fig. 1 und 4 vier Rollen 21 mit V-foermigen Rillenprofil 22 aufweist,
wobei der Oeffnungswinkel β des Rillenprofils 22 60° betraegt.
[0027] Die soweit produzierte Litze 14 ist noch nicht drallfrei, d.h. sie wuerde sich beim
Durchtrennen aufloesen.
[0028] Aus diesem Grunde wird sie in einer weiteren Dralliereinrichtung 13 ueberdreht und
die noch vorhandenen Torsionsspannungen werden abgebaut.
[0029] Die infolge der Ueberdrehung in der letzten Dralliereinrichtung mit hoher Eigenrotation
in das weniger als halb so schnell drehende rotierende System 4 einlaufende Litze
14 wird gem. Fig. 5 durch die schraeg angeordneten Fuehrungs- und Umlenkrollen 15
in ihrer Eigenrotation unterstuetzt, so dass durch die geringe Verdrillzahl an der
Einlaufstelle des rotierenden Systems 4 der Litzenverband nicht aufgeloest, sondern
in seiner geometrischen Form erhalten wird und somit in der erforderlichen hohen Qualitaet
ueber den Abzug 5 in den Aufwickler 6 gelangt.
[0030] Jede Fuehrungs- und Umlenkrolle 15 weist hierbei trapezfoermig mit zylindrischem
Grund ausgefuehrte Rillen 23 auf, welche aus ungehaertetem, verschleissfestem Material
bestehen.
[0031] Die Vorteile aus dieser Erfindung bestehen darin, dass die im Stand der Technik beschriebenen
Nachteile beseitigt wurden, d. h. durch die besondere Anordnung und beschriebene Wirkungsweise
der aufgefuehrten Bauteile wird eine exakte Einhaltung der Verseilgeometrie und Einhaltung
konstanter Laengenverhaeltnisse und damit gleichmaessige Belastbarkeit der Draehte
2 in den einzelnen Lagen des Litzenverbandes gewaehrleistet. Die ein- und mehrlagigen
Stahldrahtlitzen koennen somit in hoher Qualitaet hergestellt werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0032]
1 - Ablaufsystem
2 - Draehte
3 - Verseilabschnitte
4 - rotierendes System
5 - Abzug
6 - Aufwickler
7 - Verseilpunkte
8 - Bremseinrichtungen
9 - Verseilscheiben
10 - Fuehrungsstifte
11 - Verseilnippel
12 - Dralliereinrichtungen
13 - Dralliereinrichtung
14 - Litze
15 - Fuehrungs- und Umlenkrollen
16 - Rollen
17 - Rillen der Rollen 16
18 - Nuten
19 - Einlaufradius des Verseilnippels
20 - Bohrung
21 - Rolle
22 - Rillenprofil der Rolle 21
23 - Rillen der Fuehrungs- und Umlenkrollen 15
α - Winkel des Konus des Fuehrungsstiftes 10
β - Oeffnungswinkel der Rillen 17 und des Rillenprofils 22
1. Verfahren zur Herstellung ein- und mehrlagiger Stahldrahtlitzen, bei welchem die
einzelnen Drähte von Ablaufsystemen abgezogen, nach dem indirekten Doppelschlagverseilprinzip
lagenweise verseilt und dem innerhalb eines rotierenden Systems angeordneten Abzug
und aufwickler zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drähte (2) der entsprechenden Lagen in Verseilabschnitten (3) einzeln über
je eine Bremseinrichtung (8) und entsprechend ihrer späteren Anordnung im Verband
der fertigen Litze (14) durch eine ihnen zugehörige Verseilscheibe (9) hindurch in
einem sehr schlanken Winkel α von 10 - 20° über einen im zugehörigen Verseilpunkt
(7) angeordneten Führungsstift (10) mit koaxial angeordnetem Verseilnippel (11)
und eine dazugehörige Dralliereinrichtung (12) geführt werden, und
daß die in ihrer geometrischen Form fertige Litze (14) zu einer weiteren Dralliereinrichtung
(13) und danach über speziell angeordnete und ausgeführte Führungs- und Umlenkrollen
(15) zum Abzug (5) und Aufwickler (6) geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl sämtliche Dralliereinrichtungen
(12, 13) als auch das rotierende System (4) die gleiche Drehrichtung aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dralliereinrichtungen
(12) der einzelnen Verseilpunkte (7) zueinander synchron drehen sowie die doppelte
Drehzahl des rotierenden Systems (4) aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Letzte Dralliereinrichtung
(13) vor dem rotierenden System (4) in Abhängigkeit von der Festigkeit des Verseilgutes
eine um 10 - 25 % höhere Drehzahl als die Dralliereinrichtungen (12) der einzelnen
Verseilpunkte (7) aufweist.
5. Vorrichtung zur Herstellung ein- und mehrlagiger Stahldrahtlitzen nach dem indirekten
Doppelschlagverseilprinzip, bestehend aus stationär außerhalb der Verseileinrichtung
angeordneten Ablaufsystemen, entsprechend der Anzahl der Lagen in Verseileinrichtung
nacheinander angeordneten identischen Verseilabschnitten und einem rotierenden System,
welchem ein Abzug und ein Aufwickler zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem einzelnen Verseilabschnitt (3) unmittelbar vor dem Verseilpunkt (7) entsprechend
der Anzahl der zu verseilenden Drähte (2) Bremseinrichtungen (8) sowie eine in bekannter
Weise ausgeführte Verseilscheibe (9) und weiterhin in Verseilrichtung im Verseilpunkt
(7) ein Führungsstift (10) mit koaxial angeordnetem Verseilnippel (11) und eine dazugehörige
Dralliereinrichtung (12) zugeordnet sind, zwischen den Verseilabschnitten (3) und
dem rotierenden System (4) eine weitere Dralliereinrichtung (13) und innerhalb des
rotierenden Systems (4) zur Erhaltung der exakten geometrischen Form der Litze (14)
in Abhängigkeit von der Verdrehrichtung der Litze (14) in einem Winkel von max.
18° schwenkbare und arretierbare Führungs-und Umlenkrollen (15) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bremseinrichtung
(8) ein vom zugehörigen Draht (2) mehrmals umschlungenes und mittels einer Bremse
abgebremstes Rollenpaar enthält, wobei jede Rolle (16) V-förmig ausgebildete Rillen
(17) mit einem Öffnungswinkel von 60° aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift
(10) am jeweiligen Verseilpunkt (7) einen Konus im Winkel α von 10 - 20° und Nuten
(18) zur Führung jedes einzelnen Drahtes (2) aufweist, wobei die Nuten (18) entsprechend
der Verdrehrichtung unter einem Winkel von 15° angeordnet sind und der Radius am
Ende eine Größe von 10 bis 20 mal dem zu verseilenden Drahtdurchmesser besitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der koaxial zum
Führungsstift (10) angeordnete Verseilnippel (11) eine Bohrung (20) in Verseilrichtung
mit einem Durchmesser von 1,2 bis 1,3 mal dem Litzendurchmesser aufweist, der Einlaufradius
(19) des Verseilnippels (11) 30 bis 50 mal dem zu verseilenden Drahtdurchmesser entspricht
und der Abstand zwischen Führungsstift (10) und Verseilnippel (11) in Abhängigkeit
vom Durchmesser der zu verseilenden Drähte (2) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in sämtlichen
Dralliereinrichtungen (12, 13) jeweils vier Rollen (21) mit V-förmigen Rillenprofil
(22), über welche die Litze (14) geführt wird, angeordnet sind, wobei der Öffnungswinkel
β des Rillenprofils (22) 60° beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Führungs- und Umlenkrolle (15) innerhalb des rotierenden Systems (4) trapezförmig
mit zylindrischem Grund ausgeführte Rillen (23) aufweist und die Rillen (23) aus ungehärtetem
verschleißfestem Material bestehen.